Honig und andere Bienenprodukte Honig Honig hatte früher einen ganz anderen Stellenwert als heutzutage, denn Honig war das einzige bekannte und verfügbare Süßungsmittel. Heute sind es vor allem Feinschmecker und gesundheitsbewußte Menschen, die unseren qualitativ hochwertigen Honig zum Süßen von Getränken und Speisen, sowie als Brotaufstrich bevorzugen. Was versteht man unter Honig? Honig ist laut FAO wie folgt definiert: Honig ist die süße Substanz, welche die Honigbienen aus dem Blütennektar und/oder von den Ausscheidungen von den auf Pflanzen lebenden Insekten sammeln, verändern, mit bestimmten spezifischen Stoffen vermengen und in den Waben des Bienenstockes aufbewahren. Die Entstehung von Honig basiert auf dem Zusammenwirken von Pflanzen und Bienen. In den Pflanzen findet die sogenannte Assimilation bzw. Photosynthese statt. Bei diesem Vorgang werden aus Kohlendioxyd (CO2), Wasser (H2O) und Sonnenenergie (Licht) unter zu Hilfenahme des Chlorophyls (Blattgrün) Zuckerstoffe und Sauerstoff (O2) produziert. 6 CO2 + 6 H2O + Energie Chlorophyl = C6H12O6 + 6 O2 Zucker Diese Zuckerstoffe werden über die Siebröhren in der Pflanze verteilt. Der Siebröhensaft wird den Bienen dann über florale und extraflorale Nektarien, sowie Honigtau (Sekret pflanzensaftsaugender Insekten) dargeboten. Die Trachtbienen saugen nun mit ihren Rüsseln Nektar und/oder Honigtau auf, speichern und transportieren ihn in ihrer Honigblase in den Bienenstock. Nun wird der Inhalt der Honigblase an Stockbienen weitergereicht und durch Weitergabe von Biene zu Biene mit körpereigenen Enzymen angereichert. Auch der Wassergehalt wird in verschiedenen Arbeitsphasen von den Bienen von ca.70% auf zirka 15 – 18 % reduziert. Honig beinhaltet 187 anerkannte Stoffe und ist daher ein sehr hochwertiges Lebensmittel, welches auch unser Wohlbefinden steigern kann. Inhaltsstoffe des Honigs Zucker: hauptsächlich Trauben- und Fruchtzucker aber auch verschiedene Mehrfachzucker wie Saccharose, Maltose, Melizitose, Ribose u.a. 1 Verfasst von IM Doris Zirbisegger Wasser: der Wassergehalt sollte 18,3% nicht überschreiten Kohlenhydrate: größtenteils Stärke Enzyme: 15 Enzyme sind im Honig vorhanden, es sind Biokatalysatoren, die verschiedene Stoffe wie zB. Fett, Eiweiß, Zucker aufspalten. Aminosäuren: jede Honigart hat ein eigenes Aminosäurenspektrum Cholin, Acetylcholin:sind Neurotransmitter = chem. Überträgerstoffe von Nervenimpulsen Mineralstoffe: Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium in Spuren: Eisen, Mangan, Kupfer, Phosphor, Schwefel und Chlor Aromastoffe: jeder Nektar hat sein spezielles Aroma Vitamine: in Spuren: Vitamin A, Carotin, Vitamin B1 u. B2, Nikotiamid und Vitamin C Säuren: verschiedene organische Säuren wie Ameisensäure, Essigsäure Buttersäure, Bernsteinsäure Feste Bestandteile: Pollen, Algen, Hefen, Pilzsporen, Staub-und Rußpartikel Waldhonig, Blüten-Waldhonig und Blütenhonig (oft Löwenzahn- Obstblütenmischhonige) sind wahrscheinlich die gängigsten Honigsorten in unserer Region. Es können auch verschiedenste Sortenhonige geerntet und angeboten werden wie z.B. Löwenzahnhonig, Lindenhonig, Alpenrosenhonig In milderen Regionen: Edelkastanienhonig, Akazienhonig, Sonnenblumenhonig, Rapshonig Weiters besteht ein starker Trend zum Cremehonig. Dabei handelt es sich um gerührten Honig, der eine streichfähige Konsistenz aufweist und nicht vom Brot rinnt. Cremehonig wird besonders von Familien mit Kindern gerne angenommen. Einige Tipps Das Kandieren des Honigs ist ein natürlicher Prozess und sollte kein Problem darstellen, denn im Wasserbad kann Honig bei 42°C einfach wieder verflüssigt werden. Werden größere Mengen Honig gekauft, kann man einige Gläser ohne weiteres einfrieren, um einem Kandieren vorzubeugen. Verwendet man Honig zum Süßen von Tee oder Kaffee, sollte dieser erst bei Trinktremperatur beigefügt werden, weil sonst wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Honig immer kühl, dunkel und trocken lagern 2 Verfasst von IM Doris Zirbisegger Blütenpollen Blütenpollen sind männliche Keimzellen von Blütenpflanzen, die bei der Suche nach Nektarien an den Bienen haften bleiben. Die Bienen tragen diese Pollen in Form von sogenannten Pollenhöschen in den Bienenstock ein und lagern sie in Wabenzellen ein. Blütenpollen liefert dem Bienenvolk hochwertigstes Eiweiß, welches für die Aufzucht der Brut von größter Bedeutung ist. Neben Eiweiß enthält Pollen Zucker, Mineralstoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente, Enzyme, bakterienfeindliche und hormonähnliche Wirkstoffe. Pollenkörner haben verschiedene Formen und Farben typisch für die jeweilige Pflanze, wodurch auch die Herkunft von Honig bestimmt werden kann. Blütenpollen eignen sich hervorragend als Nahrungsergänzung, da er alle Stoffe enthält, die unser Körper zum Leben braucht und reich an Stoffen ist, die unser Organismus nicht selbst erzeugen kann. Propolis Die Propolis wird von den Bienen vom Knospenüberzug von Bäumen (bevorzugt von Pappeln und Birken) gewonnen und dient im Bienenvolk als Überzug der Beutenwände, zum Verkitten von Ritzen und vor allem als Desinfektionsmittel. Da das Bienenvolk mit Kittharz in der Lage ist tote Eindringlinge wie z.B. Mäuse zu mumifizieren, wurde schon sehr früh die Wirkung auf Bakterien und Viren erkannt. Propolis ist ein natürliches Antibiotikum und findet durch seine bakterien- und virenhemmende Wirkung in der Homöopathie Verwendung. Propolis setzt sich aus Harzen und Balsamen, Wachsen, ätherischen Ölen, Pollen, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen zusammen. Sie wird von Imkern gesammelt und zu Tinkturen, Granulat und Cremen verarbeitet und auch vermischt mit Honig angeboten. Gelee Royale Gelee Royale ist der Futtersaft mit dem Bienenlarven gefüttert werden müssen, um daraus Königinnen entstehen zu lassen. Wird ihr Futtersaft anders gemischt entstehen lediglich Arbeiterinnen. Gelee Royale beinhaltet Eiweiß und Aminosäuren, Zucker, Fette, Mineralstoffe, Wasser, sowie Vitamine, Fermente, antibiotische und hormonähnliche Substanzen. Es wird als anregendes Mittel angesehen und steigert das Wohlbefinden. Über medizinische Wirkungen können keine konkreten Angaben gemacht werden, weil diese teilweise noch umstritten sind. Gelee Royale kann pur oder in Honig gerührt eingenommen werden. 3 Verfasst von IM Doris Zirbisegger Wachs Das Wachs wird von Arbeitsbienen in ihren Wachsdrüsen erzeugt und an ihrer Unterseite durch Wachsspiegel ausgeschieden. Sie verwenden es für den Wabenbau im Bienenvolk, um darin Brut aufzuziehen und Futter einzulagern. Bienenwachs wird nicht nur zur Herstellung von Kerzen, sondern auch in Cremen, Salben und dergleichen verwendet, da es die Haut weich und geschmeidig macht. Bienengift Das Bienengift ist ein bieneneigenes Produkt, wird in der Giftdrüse produziert und in der Giftblase gespeichert. Beim Stechen wird es durch den Stachelapparat injiziert. Für medizinische Zwecke wird Bienengift in größerem Umfang eingesetzt, weil es auf den menschlichen Körper vielseitige Wirkung zeigt. 4 Verfasst von IM Doris Zirbisegger