Das vergessene Arzneimittel Honig Seit Jahrtausenden wird der Honig bei Krankheiten eingesetzt. Heute wissen zwar viele, dass das süße Lebensmittel in einem Glas warmer Milch gut gegen Halsschmerzen wirkt - aber mehr meistens nicht. Die Bienenprodukte - vom Honig bis zu den Blütenpollen, Propolis und Gelee Royale - haben jedoch Einfluss auf das Immunsystem, verbessern das Blutbild, helfen bei Wechselbeschwerden oder gegen Stress. 180 Wirkstoffe Experten setzen sich nun für das vergessene Arzneimittel und die damit verbundene Apitherapie ein. "Der Honig enthält an die 180 Wirkstoffe", sagt der Bienenexperte und Ehrenpräsident des Kneippbundes, Robert Gieler. "Honig ist daher nicht nur Lebensmittel, sondern auch Naturarzneimittel ersten Ranges." Obwohl die Wirkung der Bienenprodukte länger bekannt ist, wurde sie erst in den vergangenen 15 Jahren wissenschaftlich erforscht. Das Ergebnis: Der Honig kann Krankheiten nicht nur behandeln, sondern diese auch vorbeugen. Antibiotische und leistungssteigernde Wirkung Besondere Wirkung habe Propolis, das von den emsigen Tieren auf Grund seiner harzigen Konsistenz zum Flicken von Löchern und Spalten im Bienenstock verwendet wird, heißt es. Das Kittharz wirke im Bienenstock wie eine Desinfektionsschleuse. In apitherapeutischen Kliniken wird es vor allem gegen Viren, Strahlenkrankheit und selbst bei der Behandlung von Krebs erfolgreich eingesetzt. "Das Zusammenwirken der in Bienenprodukten enthaltenen natürlichen Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe ergibt eine antibiotische und leistungssteigernde Wirkung in jedem Alter. Die Abwehrkräfte werden aktiviert, besonders in Grippezeiten, bei Wechselbeschwerden und bei extremen Belastungen", erklärt Univ. Prof. Dr. Christian Reiter. Gelee Royale für die Schönheit Ein weiteres Bienenprodukt, die Blütenpollen, besteht aus einem WirkstoffKomplex aus über 100 bekannten und zum Teil noch unbekannten Bestandteilen. Besonders Frauen vor und in den Wechseljahren profitieren von den Pollen, da sie Hormone vortäuschen. Gelee Royale, das als Nahrung für die Bienenkönigin dient, fördert wiederum die Konzentration, stärkt die Abwehrkräfte und verbessert das Aussehen. Autor: Mag. Martina Wolf | agrarnet.info Agrarnet Austria