Tektono- und lithostratigraphische Kartierungskriterien für den Zentralteil des Schwarzburger Sattels THOMAS HEUSE, UWE KRONER & STEFFEN BARTL 4 Abb., 1 Tab. Anschrift der Autoren: Dr. THOMAS HEUSE, Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (Außenstelle Weimar), Prüssingstr. 25, 07745 Jena, E-Mail: [email protected]. Dr. UWE KRONER, E-Mail: [email protected]; Cand. Geol. STEFFEN BARTL, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Geologie und Paläontologie, Cotta-Straße 2, 09599 Freiberg. Kurzfassung Aktuelle strukturgeologische Untersuchungen im Rahmen der Neukartierung des Zentralbereichs des Schwarzburger Sattels erfordern eine Revision der Kartiereinheiten im Liegenden der kambro-ordovizischen Goldisthal-Formation sowie der Frauenbach- und Phycodes-Gruppen. Die wichtigsten Ergebnisse, abgeleitet aus der Region des Schwarzatals bei Katzhütte, sind: Die NW- und die SE-Flanke des Schwarzburger Sattels besitzen trotz ähnlicher Lithologien keine identische Deformations- und Metamorphosegeschichte. Während die SE-Flanke durch eine relativ einfache SE-vergente Falten- und Überschiebungstektonik charakterisiert ist, sind in der NW-Flanke ältere, variszische Metamorphose- und Verformungsinkremente konserviert, die für initial NE-SW-gerichtete Stapelungsprozesse sprechen. In der Kernzone, in welcher die komplexeste Strukturgeometrie zu beobachten ist, ergaben sich keine Hinweise auf prävariszische tektonometamorphe Prägung. Hauptargument für eine ausschließlich variszische Entstehung ist die Einbeziehung kambro-ordovizischer Magmatite in den metamorphen Lagenbau. Die jüngste duktile Verformung der NW-Flanke ist mit der Hauptprägung der SE-Flanke korrelierbar. Zusätzlich konnten innerhalb der Kernzone NE-SW-streichende Zonen mit einer sinistralen Strike-slip-Komponente nachgewiesen werden. Generell ergibt sich das Bild einer spätvariszischen SE-gerichteten Überschiebungstektonik der metamorphen Einheiten der NW- auf die anchimetamorphe SE-Flanke. In diesem Modell wird die Blumenauer Störung als Grenzfläche zwischen dem nordwestlichen Hangend- und dem südöstlichen Liegendblock betrachtet. Die in unmittelbarer Nähe zur postulierten Überschiebungszone beobachtbare Metamorphose innerhalb des Altpaläozoikums der SE-Flanke, also des Liegendblockes, wird durch advektiven Wärmetransport während des Auf- und Überschiebungsprozesses erklärt. Aus diesen strukturellen Feldbefunden ergibt sich, dass für den Zentralteil des Schwarzburger Sattels lithostratigraphische Kartierkriterien allein ungeeignet sind und eine Korrelation zwischen NW- und SE-Abschnitt problematisch ist. Für die aktuelle Kartierung der Geologischen Karten 1 : 25 000 werden daher nachfolgende Kartiereinheiten neu definiert und zur Diskussion gestellt: Katzhütte-Gruppe: Kernzone-Komplex (tektonostratigraphisch liegende Einheit) Frohnberg-Formation mit Altenfeld-Subformation (tektonostratigraphisch hangende Einheit). Die vorliegende Untergliederung beinhaltet Termini des Kartieransatzes aus den 30er Jahren (DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER, NAUMANN) sowie der späteren Kartierung durch E. und P. BANKWITZ. Im Sinne der Stabilität der stratigraphischen Nomenklatur wird vorgeschlagen, diese historisch etablierten Termini weiter zu benutzen, die stratigraphischen Einheiten allerdings neu zu definieren. S c h l a g wo r t e : Cadomiden, Varisziden, Saxothuringikum, Schwarzburger Sattel, Tektonik, Stratigraphie, Kartierung. Abstract The actual mapping of the central part of the Schwarzburger Sattel iniciated a revision of the stratigraphical units below the Cambro-Ordovician Goldisthal Formation and the Frauenbach and Phycodes Groups. Relevant results from the Schwarzatal region near Katzhütte are: Lithologically, the NW and SE flanks of the Schwarzburger Sattel are comparably developed, but show significant differences according to there tectono-metamorphic history. The SE flank is characterized by relatively simple SE directed fault and thrust tectonics. In contrast, the NW flank has conserved older increments of Variscan metamorphism and deformation. Kinematic indicators testify an initial NE-SW tectonic transport. The most complex structural geometry is manifested inside the Kernzone. Intrafoliatic layers of Cambro-Ordovician magmatites within the Kernzone constitute the main evidence for an exclusive Variscan development. The latest ductile deformation of the NW flank is compatible to the pervasive structural evolution of the SE flank. Additionally, sinistral strike slip movements are observable inside the Kernzone. The metamorphic units of the NW flank are thrusted onto the anchimetamorphic SE flank by late Variscan SE-NW directed compression. The Blumenau fault represents the border between the northwestern hanging wall and southeastern footwall. The metamorphism of the footwall unit close to the fault is explained by advective heat transfer caused by thrusting of the hanging wall. According to the structural results, a lithostratigraphical correlation between lithologies of the SE and NW flanks seems problematic. For the actual geological mapping 1 : 25 000 the following mapping units are revised and discussed: Katzhütte Group: Kernzone Complex (tectonostratigraphic lower unit) Frohnberg Formation with Altenfeld Member (tectonostratigraphic upper unit). The new subdivision includes terms of the mapping period from the thirties of the last century (DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER, NAUMANN) and from the last mapping by E. und P. BANKWITZ. In accordance with the stability of stratigraphic nomenclature it is suggested, to conserve these historically established terms for the revised units. In ha lt s ve rze ic h n is 1. Einleitung 2. Geschichte der Kartierung und Vergleich der lithostratigraphischen Einheiten 2.1. Erstkartierung durch LORETZ 2.2. Revisionskartierung durch DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER und NAUMANN 2.3. Detailkartierung durch E. und P. BANKWITZ 3. Strukturinventar 3.1. NW-Flanke 3.2. Kernzone 3.3. SE-Flanke 3.4. Diskussion 3.5. Strukturmodell 3.5.1. Finale Strukturprägung 4. Revision der Kartiereinheiten 4.1. Katzhütte-Gruppe 4.2. Kernzone-Komplex 4.3. Frohnberg-Formation 4.4. Altenfeld-Subformation Danksagung Schriftenverzeichnis 1. Einleitung Abb. 1 zeigt die Position des Schwarzburger Sattels innerhalb des Saxothuringikums und gibt eine generalisierte Übersicht der lithostratigraphischen Einheiten. Der Zentralteil des Schwarzburger Sattels besteht aus einer Grauwacken-Tonschiefer- bis Meta-Grauwacken-Phyllit-Wechsellagerung mit schichtungs- bzw. foliationsparallelen Einlagerungen saurer und basischer Meta-Magmatite und deren Tuffe und Tuffite sowie untergeordnet aus Lyditen und Schwarzschiefern. Geotektonisch werden die flyschoiden Ablagerungen einem cadomischen backarc basin zugeordnet, wobei die geochemischen Signaturen der Grauwacken dem Typ eines Kontinentalen Inselbogens entsprechen (LINNEMANN et al. 1999; KEMNITZ et al. 1999). Die cadomische Entwicklung wird durch die Intrusion von Granitoiden an der Wende Proterozoikum-Paläozoikum abgeschlossen (GEHMLICH et al. 1997). Nach einem zeitlichen Hiatus transgredieren im Schwarzburger Sattel oberkambrische oder unterordovizische Schelfsedimente, die geochemisch einem passiven Kontinentalrand zugeordnet werden. Die klassische Interpretation des Saxothuringikums geht von einem einheitlichen prävariszischen marinen Ablagerungsraum auf cadomisch konsolidierten Basement aus. Im thüringischen Normalprofil, welches von der SE-Flanke des Schwarzburger Sattels hergeleitet wird, ist eine nahezu kontinuierliche Sedimentation vom Ordovizium bis in das obere Visé zu beobachten. Die sich anschließende variszische Gebirgsbildung äußert sich hier in einer relativ einfachen Schiefergebirgstektonik mit einem SE-vergenten Faltenbau. Durch Extrapolation auf Gebiete, in denen ebenfalls Gesteine der „Thüringischen Fazies“ aufgeschlossen sind, ergibt sich demnach ein Szenario, welches das gesamte Saxothuringikum als ein an der Grenze Unter- zu Oberkarbon durch NW-SEgerichtete konvergente Plattenbewegungen konsolidiertes Terrane erklärt. Die thüringische Faziesreihe gilt als autochthon, bestenfalls parautochthon. Deckentektonik soll sich ausschließlich auf die im Südosten auftretende Bayerische Fazies und die überlagernden exotischen Gneisvorkommen der Münchberger Masse sowie ihrer Äquivalente im Wildenfelser und Frankenberger Zwischengebirge beschränken (FRANKE 1984). Die Großstruktur des Saxothuringikums wurde und wird als ein Wechsel von NE-SW-streichenden Antiklinal- und Synklinalzonen, also mittels eines relativ einfachen Großfaltenbaus, erklärt. 2 Abb. 1. Generalisierte Karte des Schwarzburger Sattels Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre ergaben für den saxothuringischen Bereich einen wesentlich komplizierteren Aufbau. So liegen beispielsweise unmetamorphes cadomisches Basement der Lausitz (LINNEMANN et al. 2000) neben mittel bis hochgradig metamorphisierten Granodioriten des Erzgebirges, welche hinsichtlich ihres Eduktalters den Lausitzer Einheiten entsprechen. Im Westerzgebirge liegen mehrfach übereinanderfolgend eklogit- bis grünschieferfazielle Metasedimente, die hinsichtlich ihrer Lithologie und ihres Eduktalters Affinitäten zur thüringischen Faziesreihe des Schwarzburger Sattels aufweisen (MINGRAM 1996, 1998). Für die sächsischen Schiefergebirge wird ebenfalls ein Deckenbau abgeleitet (GEHMLICH et al. 2000). Die vorliegende Arbeit beabsichtigt nicht, die Gesamtproblematik der variszischen Orogenese erschöpfend zu behandeln. Vielmehr soll am Beispiel des Zentralteils des Schwarzburger Sattels gezeigt werden, dass nicht nur im Südosten des Saxothuringikums sondern auch im nordwestlichen Teil, in unmittelbarer Nähe zum thüringischen Normalprofil, die klassischen Strukturmodelle an ihre Grenzen stoßen. Es wird ebenfalls demonstriert, dass die Interpretation des Schwarzburger Sattels als einfache Antiklinalstruktur nicht haltbar ist. Da in den jeweiligen Sattelflanken unterschiedliche Deformations- und Strukturinkremente auskartierbar sind, ist eine stratigraphische Korrelierung an sich ähnlicher Lithoeinheiten auf beiden Flanken der Kernzone unzulässig. Der Metamorphosegrad variiert sowohl regional zwischen grünschieferfazieller Kernzone mit NW-Flanke und anchimetamorpher SE-Flanke als auch zwischen unmittelbar benachbarten Einheiten wie zwischen Kernzone und der NW-Flanke. Eine besondere Stellung kommt der Kernzone selbst zu. Deren klassische Interpretation als eigenständige und älteste stratigraphische Einheit des Neoproterozoikum ist mit neueren radiometrischen Datierungen foliationsparallel eingelagerter kambro-ordovizischer Meta-Rhyolithoide bzw. deren Tuffe oder Tuffite nicht mehr vereinbar. Offensichtlich sind proterozoische Edukte zusammen mit kambro-ordovizischen Gesteinen variszisch gestapelt und verschuppt worden. Der Umfang der sedimentären und magmatischen altpaläozoischen Anteile lässt sich derzeit nicht abschätzen. Anlass der hier vorgestellten strukturgeologischen Untersuchungen ist die gegenwärtige Neukartierung der Geologischen Karten 1 : 25 000 Königsee, Großbreitenbach und Steinach und die daran anschließend geplante Kartierung der Blätter Unterneubrunn und Eisfeld, die in ihrer Fläche den Zentralteil des Schwarzburger Sattels von der Fränkischen Linie im Südosten bis zur Saalfelder Störungszone im Nordwesten überdecken. Der notwendige Kartieransatz soll in stärkerem Maße als bisher strukturellen und metamorphen Aspekten Rechnung tragen. Ziel war die Abtrennung tektono- und lithostratigraphischer Einheiten nach Deformationsstil und Metamorphosegrad. Kartierbare lithologische Einlagerungen in und beiderseits der Kernzone besitzen nur bedingt lithostratigraphische Signifikanz. Die Lithoeinheiten werden in ihrem jeweiligen Typusgebiet definiert. Ähnliche Ausbildungen auf der gegenüberliegenden Seite der Kernzone werden als Äquivalente der jeweiligen Lithoeinheit bezeichnet. Beispielsweise liegt das Typusgebiet der Altenfeld-Subformation im NW-Abschnitt. 3 Einlagerungen von silifizierten Grauwacken, Schwarzschiefern und Meta-Basaltoiden in der FrohnbergFormation südöstlich der Kernzone sind hier seltener und in ihrer Mächtigkeit reduziert und können als Äquivalente der Altenfeld-Subformation interpretiert werden. 2. Geschichte der Kartierung und Vergleich der lithostratigraphischen Einheiten Die Kartierung der Geologischen Messtischblätter 1 : 25 000 Königsee (GK 5332), Unterneubrunn (GK 5431), Großbreitenbach (GK 5432), Eisfeld (GK 5531) und Steinach (GK 5532) vollzog sich historisch in drei Etappen. Die heute noch gültigen amtlichen Geologischen Karten 1 : 25 000 entstammen der Erstkartierung durch LORETZ Ende des 19. Jahrhunderts. Die Herausgabe der in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durch DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER und NAUMANN kartierten Blätter Großbreitenbach, Königsee und Unterneubrunn war für das Jahr 1942 geplant und konnte bis Kriegsende nicht mehr realisiert werden. Die Manuskriptkarten sind in der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie archiviert. Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden durch E. und P. BANKWITZ zwei Detailkartierungen südwestlich und nordöstlich der Masserberger Scholle durchgeführt. Aus diesen vorliegenden Manuskriptkarten und späteren Arbeiten resultiert der aktuelle lithostratigraphische Standard für den zentralen Abschnitt des Schwarzburger Sattels. Nachfolgend werden die wesentlichen stratigraphischen Auffassungen der drei Kartieretappen kurz skizziert (Tab. 1). Tab. 1. Gegenüberstellung der Kartieransätze für den Zentralteil des Schwarzburger Sattels; gestrichelt: Bezug zur Gliederung v. GAERTNER (1934), wenn zitiert. 2.1. Erstkartierung durch LORETZ - Blatt Steinheid, heute Steinach, kartiert 1877–78, 1881 (LORETZ 1885a); Blatt Eisfeld, kartiert 1879–82 (LORETZ 1885b); Blatt Großbreitenbach, kartiert 1881–1883 (LORETZ 1892a); Blatt Königsee, kartiert 1887–89 (LORETZ 1892b); Blatt Masserberg, heute Unterneubrunn, kartiert 1882–1886, 1892 (LORETZ 1898). - Erläuterungen für die Blätter Steinheid und Eisfeld (LORETZ 1885c, d), die Blätter Großbreitenbach und Königsee (LORETZ 1892c, d), das Blatt Masserberg (LORETZ 1906). Ein zentraler und stärker metamorpher Bereich, die „älteren Schiefer phyllitischen Aussehens“ (p), wurde flankiert von „halbphyllitischen und halbklastischen Schiefern“ (pcb). Die Einheiten wurden stratigraphisch in das Kambrium gestellt. Teile der "älteren Schiefer phyllitischen Aussehens" wurden später in den Revisionskartierungen (DEUBEL & v. GAERTNER 1942; DEUBEL et al. 1942; v. GAERTNER & NAUMANN 1942) zur Kernzone und zu den Unteren Katzhütter Schichten gestellt. Im wesentlichen umfassten LORETZ´ „halbphyllitische und halbklastische Schiefer“ die späteren Altenfelder und Oberen Katzhütter Schichten. 2.2. Revisionskartierung durch DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER und NAUMANN - Blatt Großbreitenbach, Kartierung 1932 abgeschlossen (DEUBEL & v. GAERTNER 1942); Blatt Königsee, Kartierung 1932 abgeschlossen (DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER & NAUMANN 1942); Blatt Unterneubrunn, Kartierung 1934 abgeschlossen (v. GAERTNER & NAUMANN 1942). - Erläuterungen zu den Blättern Königsee/Großbreitenbach (DEUBEL, v. GAERTNER, & NAUMANN 1943). Die lithostratigraphischen Einheiten im Zentralteil des Schwarzburger Sattels werden in einer Reihe von Publikationen diskutiert: - v. GAERTNER (1931): Katzhütter Schichten, Altenfelder Schichten. - v. GAERTNER (1934): Kernzone, Untere Katzhütter Schichten, Altenfelder Schichten, Obere Katzhütter Schichten. Die Abtrennung der Kernzone von den Unteren Katzhütter Schichten wurde aufgrund des Metamorphoseunterschieds vorgeschlagen und ihre Stellung als selbständige stratigraphische Einheit diskutiert (v. GAERTNER 1934: 6). Die zeitliche Zuordnung der Katzhütter Schichten in das Präkambrium geht auf DEUBEL zurück (v. GAERTNER 1934: 2) und wurde zuerst von NAUMANN (1929) und v. GAERTNER (1931) vermutet. Die an verschiedenen Stellen (z. B. v. GAERTNER 1934: 6) zitierte Auffassung, v. FREYBERG (1923) habe bereits Präkambrium im Kern des Schwarzburger Sattel angenommen, ist nicht zutreffend. Im Hangenden der Katzhütter Schichten werden Mellenbacher und Goldisthaler Schichten ausgehalten und zeitlich gleichfalls in das Präkambrium und später in das fragliche Kambrium gestellt (v. GAERTNER 1944). - DEUBEL et al. (1943): Kernzone, Untere Katzhütter Schichten, Kieselschieferhorizont, Obere Katzhütter Schichten. - SÖLLIG (1953): Kartierung des Ostteils des Schiefergebirgsanteils Blatt Eisfeld (unveröffentlichte Diplomarbeit, Manuskriptkarte unveröffentlicht). Die Mellenbacher Schichten werden als Teil der Oberen Katzhütter Schichten angesehen. 4 - HIRSCHMANN (1959): Kartierung des Westteils des Schiefergebirgsanteils Blatt Eisfeld (unveröffentlichte Diplomarbeit 1958, Manuskriptkarte unveröffentlicht). Eine Zusammenfassung des Kenntnisstands zu den Katzhütter Schichten bis ca. 1970 gibt FALK (1974). 2.3. Detailkartierung durch E. und P. BANKWITZ - BANKWITZ, P. (1971): Schnetter Berg-Schichten (Kernzone und Untere Katzhütter Schichten), Schönbrunner Schichten, Rollbergschichten (Mittlere Katzhütter Schichten, Altenfelder Schichten), Kieselbachschichten, Pechleiteschichten (Obere Katzhütter Schichten). - BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1973): Schnetter Berg-Schichten (Kernzone und Untere Katzhütter Schichten), Schönbrunner Schichten, Rollbergschichten, Untere und Obere Kieselbachschichten, Pechleiteschichten, mit weiteren lithostratigraphischen Untergliederungen; die Grenze Altenfelder Schichten/Obere Katzhütter Schichten verläuft innerhalb der Oberen Kieselbachschichten. - BANKWITZ, E. & BANKWITZ, P. (1975): Katzhütter Serie mit Schnetter Berg-Schichten, Schönbrunner Schichten, Rollbergschichten, Kieselbachschichten, Pechleiteschichten und weiteren lithostratigraphischen Untergliederungen; - BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995): Katzhütter Gruppe mit Schnetter Formation und Großbreitenbacher Formation sowie lithostratigraphischer Untergliederung in Schichten; Frohnberg-Gruppe (ohne Formationen) mit lithostratigraphischer Untergliederung in Schichten; die Grenze Untere Katzhütter Schichten/Altenfelder Schichten verläuft innerhalb der Großbreitenbacher Formation zwischen Unteren und Oberen Rollbergschichten; die Grenze Altenfelder Schichten/Obere Katzhütter Schichten verläuft am Top der Großbreitenbacher Formation zwischen Unteren und Oberen Kieselbachschichten. 3. Strukturinventar Im Rahmen einer Strukturkartierung wurden mehrere Profile im Bereich der Kernzone im Schwarzatal bearbeitet (Abb. 2). Die Kartiergebiete folgen zumeist Taleinschnitten und wurden so gewählt, dass sie weitestgehend senkrecht zum Streichen der Sattelachse verlaufen. Die Kartiergebiete I bis IV queren dabei die gesamte Kernzone des Schwarzburger Sattels und reichen sowohl in die NW-, als auch in die SE-Flanke. Das Kartiergebiet V befindet sich in der SE-Flanke. Außerdem wurden Detailuntersuchungen entlang des Wurzelbergprofils in der Grenzzone Frohnberg-/Goldisthal-Formation durchgeführt. Folgende Fragestellungen sollten beantwortet werden: - Existieren auch außerhalb der Kernzone strukturelle Merkmale, die neben der Lithologie als Kartierkriterien herangezogen werden können? Für die Abgrenzung der Kernzone wurden Strukturkriterien schon immer benutzt. - Wie begründet sich die Sonderstellung der Kernzone? Die extrem komplexe Strukturentwicklung ist schon immer Gegenstand der Diskussion gewesen. Wie vereinbaren sich die oben erwähnten kambroordovizischen Einschaltungen mit einer postulierten ersten proterozoischen Gefügeprägung? - Wieso nimmt die Metamorphose von der Kernzone nach Nordwesten graduell nach Südosten aber sehr abrupt ab? - Welchen Stellenwert besitzt in diesem Szenario die Blumenauer Störung, und nach welchen Kriterien kann diese Grenze zwischen Kernzone und SE-Flanke auskartiert werden? Um diese Fragen zu klären, wurde mit zwei Ansätzen gearbeitet. Einerseits sollte ein großer Strukturdatensatz geschaffen werden, welcher Aussagen zur Signifikanz bestimmter Raumlagen liefert. Andererseits war an einzelnen Aufschlüssen eine Detailbearbeitung bezüglich der jeweiligen strukturprägenden Prozesse durchzuführen. Gemessen wurden sowohl Flächengefüge wie Schieferungen unterschiedlicher Generationen, Foliationen und Klüfte als auch lineare Elemente wie Schnittlineare, Faltenachsen und Mineralstreckungslineare. Die im Gelände als Hauptfoliation erkennbare Hauptablösefläche wurde eingemessen und unabhängig von ihrer genetischen Stellung betrachtet. Als Lineare wurden Schnittlineare (ss/s 1; sn/sn+1 etc.) und Mikrokrenulationen (Runzelung) gemessen. Diese wurden, da sie sich genetisch bedingen, in Abb. 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit zusammengefasst. Betrachtet man das synoptische Diagramm, welches die Foliationsdaten über alle Gebiete beinhaltet, erscheint das Bild einer Antiklinalstruktur mit nach Nordwestenbzw. Südosten einfallenden Flächen. Die stereographischen Projektionen in den drei verschiedenen Zonen, also NW-Flanke, Kernzone und SE-Flanke, offenbaren eine wesentlich kompliziertere Strukturgeometrie. Nur in der Kernzone fällt die Hauptfoliation bipolar ein, während sowohl in der NW- als auch SE-Flanke ein NW-Einfallen 5 charakteristisch ist. Die Lineare zeigen die für eine Schiefergebirgstektonik typische Raumlagebeziehung zu den Flächengefügen. Der größte Teil der Faltenachsen mit den assoziierten Schnittlinearen bzw. Runzelungen ist flach NE-SW-orientiert. Nur vereinzelt treten steilere Lineare auf. Diese auf den ersten Blick relativ einfache Strukturgeometrie relativiert sich sofort, wenn der Charakter der Hauptfoliation für die jeweiligen Gebiete betrachtet wird. Abb. 2. Lage der Kartiergebiete (I-V) mit Strukturdaten. Im synoptischen Netz (A) ist die Häufigkeitsverteilung der Raumlagen der Hauptfoliationen über den gesamten Bereich des untersuchten Abschnitts im Schwarzburger Sattel dargestellt. Das generelle Merkmal für die NW- und SE-Flanke (D, G) ist das einheitliche Einfallen nach Nordwesten. Für die Kernzone (F) ist ein bipolares Einfallen sowohl nach Südosten als auch nach Nordwesten charakteristisch. Der genetische Charakter der Hauptablöseflächen ist dabei unterschiedlich (s. Pkt. 3). Demzufolge repräsentieren auch die ähnlich orientierten Lineare unterschiedliche Schnittbeziehungen: SE-Flanke ss/s1 (E); Kernzone (C) und NW-Flanke sn+1/sn+2 (B). Schmidtsches Netz, untere Halbkugel. 6 3.1. NW-Flanke In den Hangendbereichen der NW-Flanke tritt die Hauptschieferung in Form einer s1-Schieferung auf. Dies lässt sich beispielsweise am Aufschluss an der Bushaltestelle Altenfeld nachweisen da hier noch Schichtungsmerkmale gefunden werden konnten (Abb. 3a). Die Schieferung durchschlägt die Schichtungsgefüge winklig, bildet aber kein Linear mit diesen aus. Es treten synkinematische Quarzmobilisate auf, die foliationsparallel in eine leicht phyllitische Tonschiefer-Grauwacken-Wechsellagerung eingelagert sind. Im unteren Abschnitt der NW-Flanke ist der Deformations- und Metamorphosegrad höher. Die Hauptschieferung kann nicht mehr als eine sichere s1-Schieferung betrachtet werden, da keinerlei Schichtungsmerkmale kartierbar sind und die Quarzmobilisate isoklinal in die Foliation eingefaltet sind. Sie wird deshalb als sn+1 bezeichnet und kennzeichnet den metamorphen Lagenbau der Metasedimente. Ihrem Charakter nach handelt es sich um eine Transpositionsfoliation (Abb. 3b). Die s1-Schieferung der oberen Bereiche sowie die Transpositionsfoliation im tieferen Teil der NW-Flanke sollten einen gemeinsamen Prozess widerspiegeln. Dafür spricht sowohl die gleiche Raumlage als auch eine uniforme NE-SW-Orientierung der finiten Streckungsachse. Dass diese Gefügegeometrie für die gesamte NW-Flanke signifikant zu sein scheint, wird beispielsweise in den NE-SWgestreckten Geröllkomponenten des Quarzits vom Langen Berg (Äquivalente der Goldisthal-Formation) deutlich. NW Flanke: Von den höheren zu den tieferen Abschnitten gehen Schichtungs- und Schieferungsgefüge von einer dominanten s1-Schieferung (Abb. 3a. Altenfeld) in eine Transpositionsfoliation über (Abb. 3b, c. Finkenbachtal). Intrafolial verfaltete Segregationsquarze sind charakteristisch für den metamorphen Lagenbau (sn+1). Eine nachfolgende Verfaltung führt im Grenzbereich zur Kernzone zur Krenulation der Hauptfoliation, die mit einer flach nach Südosten einfallenden s n+2Schieferung assoziiert ist. Für das gesamte Untersuchungsgebiet sind späte SE-gerichtete, spröd-duktile Überschiebungen typisch. In der Kernzone (Abb. 3d. Leutnantsmühle zwischen Katzhütte und Großbreitenbach) ist eine sehr komplexe Strukturentwicklung konserviert. Typisch ist die disharmonische Verfaltung eines metamorphen Lagenbaus (s n+1) welche von der Hauptfoliation (sn+2) geschnitten wird und durch bipolares Einfallen charakterisiert ist. Dieser dynamische Schieferungsprozeß ist auch in unmittelbarer Nähe zur Kernzone in der SE-Flanke zu beobachten (Abb. 3e. südöstlich der Blumenauer Störung, westlich Blumenau). Während SE-gerichteter Auf- und Überschiebungsprozesse kommt es zur Reaktivierung, Überscherung und Verfaltung der präexistenten Schieferungsflächen. Im Unterschied zur Kernzone werden hier aber nicht grünschieferfazielle Phyllite und Quarzite, sondern Sedimente mit Schichtungsrelikten verformt. Von der Kernzone in Richtung Südosten existiert eine SE-gerichtete Falten- und Überschiebungstektonik mit einer deutlichen s1-Schieferung, welche die Schichtung schneidet (Abb. 3f. Wurzelberg-Profil bei Goldisthal). Da eine initiale NE-SW-Streckung (x-Achse des Strainellipsoids als wichtigster Indikator für tektonische Transportrichtungen) einer postulierten auschließlichen NW-SE-Polarität während der variszischen Gebirgsbildung im Saxothuringikum gegenübersteht (FRANKE 2000; ONCKEN et al. 2000), muss an dieser Stelle betont werden, dass es sich hier nicht um eine exotische Abweichung handelt, sondern dass diese Straingeometrie für viele Bereiche des Saxothuringikums repräsentativ ist. NE-SW-gerichtete Streckungslineare sind sowohl im nordwestlich unmittelbar angrenzenden grünschieferfaziell geprägten Vesser-Gebiet nachgewiesen (KEMNITZ et al. 1999) sowie partiell im Ruhlaer Kristallin (WUNDERLICH 1989). Mehr oder weniger flächendeckend treten sie auch im Saxothuringikum wie beispielsweise dem Metamorphikum von Berg (Frankenwald), dem Bergaer Sattel, der Mehltheuerer Kulmmulde und dem Vogtland auf (KRONER unveröffentlicht). Auf die Konsequenzen für das variszische Kollisionsszenario soll hier nicht näher eingegangen werden. Die oben geschilderte Strukturentwicklung wird von einer jüngeren Verformung überlagert. Diese führt zur Steilstellung, flexurartigen Verbiegung und teilweisen Verfaltung der Hauptfoliation. Damit assoziiert ist die Anlage einer jüngeren, flach nach Südosten einfallenden Schieferung (sn+2), die mit der sn+1-Schieferung ein Schnittlinear (Abb. 3c) bildet und zu einer deutlich ausgebildeten Runzellung führt. Nähert man sich der Kernzone von Nordwesten, ist eine kontinuierliche Zunahme der Metamorphose und Deformation festzustellen. Beispielsweise nimmt die Durchdringung mit Quarzmobilisaten zu, und die Tonschiefer werden stärker phyllitisch. Im Bereich des Finkenbachtals (Kartiergebiet IV) ist makroskopisch kein Metamorphoseunterschied zwischen Phylliten der südöstlich angrenzenden Kernzone und den tieferen Bereichen der NW-Flanke feststellbar. Die Kernzone kann hier nur infolge der komplexen Strukturgeometrie (s. 4.2.) abgegrenzt werden. 7 Abb. 3. Strukturbilder aus der Zentralzone des Schwarzburger Sattels. Die Hauptablösefläche zeigt außer im Bereich der Kernzone generelles NW-Einfallen. Der Charakter der Hauptfoliation unterscheidet sich aber deutlich. 8 3.2. Kernzone Trotz der beobachtbaren Ähnlichkeit von Lithologie und Metamorphosegrad ist die Kernzone durch die Summe ihrer Eigenschaften deutlich von der NW-Flanke unterscheidbar. Spektakulärstes Merkmal ist der durchgreifende disharmonische Faltenbau. Die Verfaltung erfasst einen metamorphen Lagenbau, welcher durch Segregationsquarze gekennzeichnet ist, die ihrerseits intrafolial gefaltet sind. Die Ähnlichkeiten zur Transpositionsfoliation der unteren Bereiche der NW-Flanke weisen darauf hin, dass es sich hier um analoge Strukturen handelt. In der Kernzone ist die Schieferung sn+1 der NW-Flanke eng gefaltet und durch eine Schieferung sn+2 überprägt. Diese sn+2-Schieferung bildet die Hauptschieferung der Kernzone und ist nicht identisch mit der s n+2Schieferung der NW-Flanke. Während es sich bei den Flächen der NW-Flanke um eine relativ einfache Krenulationsschieferung handelt, die flach nach Südosten einfällt, ist das s n+2 der Kernzone ein Ensemble von steil nach Nordwesten bzw. Südosten einfallenden Flächen, die einen komplexen Faltungs- und Schieferungsprozess anzeigen (Abb. 3d). Die Schnittlineare werden von der eingefalteten sn+1-Schieferung und der jüngeren sn+2-Schieferung gebildet. Lokal sind auch steile Faltenachsen und damit assoziierte Schnittlineare beobachtbar. So ist beispielsweise an der Leutnantsmühle zwischen Katzhütte und Großbreitenbach eine solche Zone aufgeschlossen, in der die Gefügeentwicklung mit einer sinistralen Blattverschiebungskomponente verbunden ist. Diese Strukturen treten quantitativ aber nur untergeordnet in Erscheinung. 3.3. SE-Flanke Beim Übergang in die SE-Flanke ist ein Wechsel im Gefügeinventar und ein deutlicher Metamorphosesprung im Bereich der Blumenauer Überschiebung auffallend. Signifikantes Merkmal der SE-Flanke des Schwarzburger Sattels ist das Fehlen der Segregationsquarze. Schon im unmittelbaren Grenzbereich zur Kernzone sind Schichtungs- und Schieferungsgefüge partiell wieder erkennbar. Die kartierbare und überwiegend steil nach Nordwesten einfallende Hauptschieferung stellt eine s1-Schieferung dar, die ein Schichtungsgefüge schneidet. Das damit verknüpfte Schnittlinear wird demnach durch ss und s1 gebildet. Besonders am westlichen Ortseingang Blumenau ist aber auch in diesem Bereich eine komplexe Schieferungsentwicklung zu beobachten, die einen disharmonischen Faltenbau überprägt. Im unmittelbaren Grenzbereich zur Kernzone ist eine deutliche Regionalmetamorphose zu beobachten, die mit der s1-Schieferung in Verbindung steht (Abb. 3e). Lokal konnte eine s2-Schieferung kartiert werden, welche in ihrer Raumlage deutlich abweicht und durch ein NW-SEStreichen gekennzeichnet ist. Sie wurde bisher nur im unmittelbaren Grenzbereich zur Blumenauer Störung nachgewiesen und kann mit den für die ganze Kernzone typischen NW-SE-orientierten Querstörungen in Verbindung gebracht werden. Im Bereich des Wurzelbergprofils bei Goldisthal, also ca. 1 km südöstlich der Kernzone ist makroskopisch keinerlei Metamorphose mehr zu beobachten. Die aufgeschlossenen Abschnitte der Frohnberg- und GoldisthalFormationen zeigen deutliche Schichtungs- und Schieferungsgefüge, bei oben schon erwähnter Raumlagekonstanz der s1-Schieferung. In diesem Profil ist ein SE-vergenter Großfaltenbau offensichtlich. Diese Faltengeometrie ist für die gesamte SE-Flanke des Schwarzburger Sattels charakteristisch. SE- bis S-gerichtete subhorizontale Überschiebungszonen sind in allen Bereichen beobachtbar und repräsentieren jüngste duktile bis spröd-duktile Strukturen (Abb. 3f). Diese passen strukturell und genetisch zum Prozess der SE-gerichteten Überschiebungs- und Faltentektonik und belegen ebenfalls den durchweg kompressiven Charakter der jüngsten duktilen Verformung. 3.4. Diskussion Die oben charakterisierten Strukturentwicklungen sind ein geeignetes Kriterium für den Kartierer. Alle beschriebenen Strukturen sind makroskopische Gefüge und im Gelände erkennbar. Durch die prinzipiell ähnlichen Raumlagen der jeweiligen Hauptfoliationen kann die Orientierung allein nicht als Unterscheidungskriterium genügen. Vielmehr ist der Charakter der jeweiligen Hauptablösefläche für eine prinzipielle Untergliederung zu beachten. Aber auch dabei ist nicht die einzelne Eigenschaft von Bedeutung, sondern erst die Summe aller Eigenschaften (Metamorphose, Strukturprägung und Lithologie) erlaubt eine sinnvolle Untergliederung der kartierbaren Einheiten. Am deutlichsten wird dies in der Kernzone. Betrachtet man nur die Metamorphose, so ist diese nicht signifikant anders als in den tieferen Bereichen der NW-Flanke. Nimmt man nur die komplexe Schieferungsentwicklung so findet man ähnliche Strukturen südöstlich der Blumenauer Störung. Erst die Kombination der Eigenschaften, nämlich eine komplexe Faltungs- und Schieferungsentwicklung, die einen metamorphen Lagenbau mit Segregationsquarzen überprägt, trifft ausschließlich auf die Kernzone zu. 9 Prävariszisch gehörten sowohl die Kernzone mit der NW-Flanke als auch die SE-Flanke einem kontinentalen Krustenbereich an. Dafür sprechen die ähnliche lithologische Ausbildung im Kambro-Ordovizium sowie das Fehlen exotischer Gesteinsassoziationen im Grenzbereich zwischen beiden Domänen. Bezüglich der tektonometamorphen Prozesse unterscheiden sie sich aber deutlich. Während in der SE-Flanke als Hauptverformung ausschließlich eine SE-gerichtetete Falten- und Überschiebungstektonik auftritt, sind in der NW-Flanke zusätzlich ältere variszische Prozesse konserviert. Die Unterschiede hinsichtlich Regionalmetamorphose und Strukturentwicklung sind ausschließlich das Ergebnis heterogener variszischer Prozesse. Ältere Inkremente der NW-Flanke haben keine Entsprechung in der SE-Flanke. Unabhängig von den Kartierkriterien, liegt im Zentralteil des Schwarzburger Sattels eine Großstruktur vor, die mit einer einfachen Antiklinale nicht vereinbar ist. Offensichtlich sind die konservierten variszischen strukturprägenden Prozesse in den beiden Sattelflanken nicht deckungsgleich. Das bedeutet, dass eine automatische Korrelation über die Sattelflanken hinweg keine Erklärung hinsichtlich des zu beobachtenden Struktur- und Metamorphoseinventars bietet. Der Begriff Sattel ist zwar ein Synonym für Antiklinale, sollte unserer Meinung nach aber als klassisch etablierter Begriff beibehalten werden. Wie noch gezeigt werden soll, ist die spätvariszische Faltung an eine SE-gerichtete Überschiebungstektonik gekoppelt und die Kernzone repräsentiert in diesem Szenario den Anschnitt einer Rampe innerhalb einer Auf- und Überschiebungsgeometrie (Flat and Ramp, Abb. 4). Abb. 4. Synopse der Deformationsentwicklung. Der Zentralteil des Schwarzburger Sattels wird als eine SE-gerichtete Auf- und Überschiebungsstruktur interpretiert, in der die regionalmetamorph beanspruchte NW-Flanke mit der Kernzone auf die unmetamorphe SE-Flanke aufgeschoben wird. Dieser Prozeß wird nicht an einzelnen Flächen realisiert, sondern ist an ein Störungsvolumen gebunden, das durch eine komplexe Schieferungsentwicklung charakterisiert ist (Kernzone und unmittelbar angrenzende SE-Flanke). Da hier eine deutlich höhere Verformung akkumuliert ist, könnte man diesen Bereich auch als Scherzone bezeichnen. Da NW- und SE-Flanke ähnliche Lithologien besitzen, muß für den nordwestlichen Teil ein älteres (frühvariszisches) tektonometamorphes Ereignis gefordert werden. Da beide Prozesse in der Kernzone am intensivsten gewirkt haben, ist hier die komplexeste Strukturentwicklung konserviert. Es konnten in Gelände keine Anzeichen einer proterozoischen 10 Gefügeprägung nachgewiesen werden. (geologischer Schnitt verändert nach BANKWITZ; P. & BANKWITZ; E. 1995: 53, Abb. 4.2-4). 3.5. Strukturmodell Das Saxothuringikum ist hinsichtlich der konservierten geotektonischen Prozesse inhomogen. Die Gleichsetzung des minimalen Sedimentationsalters der unterkarbonischen Abfolgen der Teuschnitz-Ziegenrücker Mulde von 334 Ma (FRANKE & STEIN 2000) mit der ältesten Zeitmarke der variszischen Orogenese führt zur Reduktion der Deformationsgeschichte auf eine relativ späte SE-NW-Konvergenz. Demgegenüber steht der Ansatz eines synorogenen Sedimentationsraums, welcher sowohl im Nordwesten (NW-Flanke des Schwarzburger Sattels und Mitteldeutsche Kristallinzone, MDKZ) als auch im Südosten (Vogtland, Mehltheuerer Kulmmulde, Bergaer Sattel) von Gebieten begrenzt wird, in denen ältere variszische Prozesse nachweisbar sind. Der inkrementelle Strain innerhalb dieser frühvariszisch verformten Bereiche spricht für eine initiale NE-SW-Polarität des tektonischen Transports. Korreliert man die frühe Kinematik mit der Plattenbewegung während der unterkarbonischen Kollisionstektonik, so ergibt sich das Bild eines großräumigen sinistralen Strike-Slip-Szenarios entlang der Grenze Ost-Avalonia (Rhenoherzynikum) und des Armorikanischen Terrane Assemblages (ATA). Die MDKZ repräsentiert demnach u. a. zerscherte Reste eines zwischengelagerten Inselbogensystems. Die Migmatisierung des Ruhlaer Kristallins wurde durch neuere U/Pb–Datierungen an Zirkonen (SHRIMP) auf ca. 355 Ma datiert (ZEH, persönliche Mitteilung) und belegt frühvariszische tektonometamorphe Prozesse. Die postkinematische Intrusion des Thüringer Hauptgranits erfolgte bei ca. 340 Ma (U/Pb konventionell, Zeh persönliche Mitteilung). Die Regionalmetamorphose im NW-Abschnitt des Schwarzburger Sattels, inklusive der Kernzone, wird als Resultat der Überschiebung und Stapelung von Teilen der MDKZ auf die unmittelbar angrenzenden Bereiche der ATA gedeutet. Das Nebeneinander von gestapelten Bereichen und Subsidenzzonen mit synorogener Sedimentation kann zwanglos mit Transpressions-Transtensionsprozessen entlang dieser großregional zu fordernden Blattverschiebungssutur erklärt werden. 3.5.1. Finale Strukturprägung Das heute großräumig kartierbare Strukturbild ist Ausdruck einer SE-gerichteten Auf- und Überschiebungstektonik. Diese führt zu einer Überprägung des präexistenten metamorphen Lagenbaus des epizonal metamorphisierten lithologischen Komplexes der Kernzone und der NW-Flanke. Die Transpositionsfoliation wird steilgestellt, flexurartig verbogen und teilweise verfaltet. Die komplexe Schieferungsentwicklung der Kernzone und die jüngste, flach nach Südosten einfallende Schieferung der NWFlanke (sn+2) sind an diesen Prozess gekoppelt. Simultan erfährt die SE-Flanke ihre Hauptstrukturentwicklung, die sich in einer SE-vergenten Faltung der Sequenzen und der Ausbildung der damit assoziierten s1-Schieferung äußert. Die Blumenauer Störung trennt den initial nicht metamorphen Liegendblock (SE-Flanke) vom epizonal metamorphisierten Hangendblock (Kernzone, NW-Flanke). Sie wird als eine sinistrale Blattverschiebungszone interpretiert, welche während der finalen Strukturprägung durch die SE-gerichtete Auf- und Überschiebungstektonik reaktiviert wurde. Noch während der Überschiebung scheint eine sinistrale Strike-slip-Komponente aktiv gewesen zu sein. Die SEgerichtetete Überschiebungskomponente ist aber eindeutig vorherrschend. Das zeigen die überall zu beobachtenden subhorizontalen Überschiebungsflächen, welche die jüngsten duktilen Gefüge repräsentieren. Damit erscheint uns eine Flat-and-Ramp-Geometrie als Erklärung für das Deformationsbild des Zentralteils des Schwarzburger Sattels am wahrscheinlichsten (Abb. 4). Das heutige Anschnittsniveau würde demzufolge einen Teil der Rampe repräsentieren. Die Auf- und Überschiebung wurde aber nicht entlang einzelner Flächen sondern innerhalb eines Störungsvolumens realisiert, welches sowohl im Hangend- als auch im Liegendblock zu beobachten ist und sich infolge der spektakulären, komplexen Schieferungsentwicklung deutlich von den angrenzenden Bereichen abhebt. Die Hauptverformung wurde wiederum in der Kernzone akkumuliert. Die durchgreifende Transposition initialer Gefüge während der frühvariszischen Stapelungstektonik sowie die nachfolgende intensive Verformung während der SE-gerichteten Auf- und Überschiebungstektonik erklären die Sonderstellung der Kernzone. Die im Liegendblock unmittelbar zur Blumenauer Störung hin zu beobachtende Metamorphose verläuft synchron zur Ausbildung der für die SE-Flanke typischen s1-Schieferung bzw. im unmittelbaren Grenzbereich zur komplexen Schieferungsentwicklung. Dies wird dahingehend gedeutet, dass diese phyllitischen Tonschiefer infolge advektiven Wärmetransports während der Überschiebung des warmen Hangendblocks auf den kühleren Liegendblock entstanden sind. Druck- und Temperaturbestimmungen für den Liegendblock (4–4,5 kb bei 350–375 °C, SCHÄFER 1997) erfordern eine Tiefe von mehr als 10 km. FRANKE & STEIN (2000) diskutieren ein Maximalalter von 334 Ma für diese finale duktile Verformung, abgeleitet aus den jüngsten Turbiditablagerungen der Teuschnitz-Ziegenrücker Mulde. 11 4. Revision der Kartiereinheiten Die Lithostratigraphie bildete die Grundlage aller bisherigen Kartierungen im Zentralteil des Schwarzburger Sattels. Metamorphose- und Deformationsunterschiede wurden nur untergeordnet als Kartierkriterien genutzt, z. B. die Abtrennung eines zentralen und stärker metamorphen Bereichs (p) durch LORETZ (1885b, 1892a, b, 1898) und die Abgrenzung der Kernzone von den Unteren Katzhütter Schichten durch v. GAERTNER (1934) und DEUBEL et al. (1943). BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995) betonten den lithostratigraphischen Charakter ihrer Gliederung, wobei Metamorphose-Isograde lithostratigraphische Einheiten schneiden. Die hier vorgestellte Revision der Kartiereinheiten basiert auf den oben diskutierten strukturellen Untersuchungsergebnissen. Zwei tektonostratigraphische Einheiten werden etabliert, die sich hinsichtlich ihres Metamorphosegrades und ihres Strukturinventars auskartieren lassen (Kernzone-Komplex, FrohnbergFormation). Einlagerungen von Lyditen, Meta-Basaltoiden sowie Schwarzschiefern werden als AltenfeldSubformation ausgehalten. Prinzipiell ähnliche Lithoeinheiten werden außerhalb ihres jeweiligen Typusgebiets als Äquivalente der jeweiligen Lithoeinheit bezeichnet. Dies trägt der differenzierten tektonometamorphen Entwicklung beiderseits der Kernzone Rechnung. Für die laufende Kartierung der Geologischen Karten 1 : 25 000 Königsee (GK 5332), Großbreitenbach (GK 5432) und Steinach (GK 5532) und die daran anschließend geplante Kartierung der Blätter Unterneubrunn (GK 5431) und Eisfeld (GK 5531) werden nachfolgende Kartiereinheiten neu definiert und zur Diskussion gestellt: Katzhütte-Gruppe Kernzone-Komplex (tektonostratigraphisch liegende Einheit) Frohnberg-Formation mit Altenfeld-Subformation (tektonostratigraphisch hangende Einheit) Die vorliegende Untergliederung beinhaltet Termini des Kartieransatzes aus den 30er Jahren (DEUBEL, FISCHER, v. GAERTNER, NAUMANN) ergänzt durch die von BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995) eingeführte Frohnberg-Einheit. Im Sinne der Stabilität der stratigraphischen Nomenklatur wird vorgeschlagen, diese historisch etablierten Termini weiter zu benutzen, die stratigraphischen Einheiten allerdings neu zu definieren. Die Eignung dieses Ansatzes für den gesamten Zentralteil des Schwarzburger Sattels muss sich im Kartierprozess beweisen. Auf eine Untergliederung der Einheiten in weitere Subformationen oder Horizonte (zuletzt BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. 1995) wird vorerst verzichtet. Die neuen Kartiereinheiten werden der Stratigraphischen Kommission Deutschlands, Subkommission Riphäikum-Silur, zur Ratifizierung vorgelegt. 4.1. Katzhütte-Gruppe Namensgebung: Nach der Ortschaft Katzhütte im oberen Schwarzatal, TK 5432 Neuhaus am Rennweg. Erstbeschreibung: Katzhütter Schichten, v. GAERTNER (1931); Katzhütter Serie, BANKWITZ, E. & BANKWITZ, P. (1975); Katzhütter Gruppe (BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. 1995). Begründung der hierarchischen Stellung: Die Katzhütte-Gruppe beinhaltet nachfolgende litho- und tektonogenetisch assoziierte Einheiten, vom tektonisch Liegenden zum Hangenden: Kernzone-Komplex (epizonal metamorphe tektonostratigraphische Einheit) Frohnberg-Formation (anchi- bis epizonal metamorphe lithostratigraphische Einheit) mit Altenfeld-Subformation (anchi- bis epizonal metamorphe lithostratigraphische Einheit). Sie ersetzt die Begriffe Katzhütter Schichten (v. GAERTNER 1931) sowie Katzhütter Serie (BANKWITZ, E. & BANKWITZ, P. 1975) und umfasst die Katzhütter und Frohnberg-Gruppen (BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. 1995). Definition: Flyschoide Abfolge, bestehend aus einer Grauwacken-Tonschiefer- bis Meta-Grauwacken-PhyllitWechsellagerung mit schichtungs- bzw. foliationsparallelen Einlagerungen saurer und basischer MetaMagmatite, deren Tuffe und Tuffite sowie Lyditen und Schwarzschiefern. Liegendgrenze: nicht bekannt. Hangendgrenze: Goldisthal-Formation sowie deren Äquivalente an der NW-Flanke oder Einheiten der Frauenbach- und Phycodes-Gruppen (Hangendgrenze der Frohnberg-Formation). Verbreitung: GK 5332 Königsee, GK 5432 Großbreitenbach, GK 5431 Unterneubrunn, GK 5531 Eisfeld, GK 5532 Steinach. 12 Metamorphose: anchi- bis epizonal. Mächtigkeiten: Entsprechend des unterschiedlichen Kartieransatzes und abweichender Schichtgrenzen differieren die angegebenen Mächtigkeiten der Einheiten. DEUBEL & v. GAERTNER (1942), DEUBEL et al. (1942) sowie v. GAERTNER & NAUMANN (1942) geben in den Mächtigkeitstabellen zu den Revisionskartierungen für die Katzhütter Schichten eine Gesamtmächtigkeit von 900–950 m an (500 m Untere Katzhütter Schichten, 50– 100 m Altenfelder Schichten, 350 m Obere Katzhütter Schichten). Zur Mächtigkeit der Kernzone finden sich keine Angaben. BANKWITZ, E. & BANKWITZ, P. (1975) geben als Gesamtmächtigkeit der Katzhütter Serie ca. 2000 m an. Nach BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995) erreicht die Mächtigkeit der Katzhütter Gruppe 1750 m (Schnetter Formation inklusive der Kernzone 1150 m, Großbreitenbacher Formation 600 m) und die der Frohnberg-Gruppe 400 m. Transponierte Gefüge, vor allem im Kernzone-Komplex, sowie unsichere lithostratigraphische Leithorizonte erschweren unserer Auffassung nach reelle Mächtigkeitsangaben. Abschätzungen von 1000–2000 m für die gesamte Katzhütte Gruppe bzw. von mehreren Hundert Metern für die Untereinheiten erscheinen allerdings realistisch. Bemerkungen: Geotektonisch werden die flyschoiden Ablagerungen der Katzhütte-Gruppe einem cadomischen Backarc basin zugeordnet, wobei die geochemischen Signaturen der Grauwacken auf ein Liefergebiet vom Typ eines Kontinentalen Inselbogens schließen lassen (LINNEMANN et al. 1999; KEMNITZ et al. 1999). Die cadomische Entwicklung im Schwarzburger Sattel wird durch die Intrusion von Granitoiden an der Wende Proterozoikum/Paläozoikum abgeschlossen (GEHMLICH et al. 1997). 4.2. Kernzone-Komplex Namensgebung: Nach der Lage im Kartenbild als zentraler und höher metamorpher Bereich des Schwarzburger Sattels. Erstbeschreibung: Kernzone, v. GAERTNER (1934). Begründung des Namens und der hierarchischen Stellung: Seit seiner Etablierung ist der Begriff „Kernzone“ für den Zentralbereich des Schwarzburger Sattels widerspruchsfrei angewandt worden. Im Sinne der Stabilität der stratigraphischen Nomenklatur wird darauf verzichtet, einen neuen geographischen Begriff einzuführen (SALVADOR 1994: 24). Aufgrund der epizonalen Metamorphose, des komplexen Strukturinventars und fehlender lithostratigraphischer sowie offensichtlich auch zeitlicher Bezüge der unterschiedlichen lithologischen Komponenten zueinander wird die Kernzone-Einheit hierarchisch als „Komplex“ eingestuft (SALVADOR 1994: 42). Typus-Lokalität: Aufschluss am Zirkel, westlicher Ortseingang Mellenbach-Glasbach, TK 5332 Königsee. H: 56 08350; R: 4435575. Definition: Tektonostratigraphische Einheit, bestehend aus Meta-Grauwacken und Phylliten und gekennzeichnet durch Segregationsquarze, penetrative Transpositionsfoliation, eine komplexe Schieferungsentwicklung und foliationsparallele Einlagerungen vorwiegend saurer Meta-Magmatite sowie deren Tuffe und Tuffite. Liegendgrenze: nicht bekannt. Hangendgrenze: Frohnberg-Formation im SE-Abschnitt und deren Äquivalente im NW-Abschnitt des Schwarzburger Sattels. Verbreitung: GK 5332 Königsee, GK 5432 Großbreitenbach, GK 5431 Unterneubrunn, GK 5531 Eisfeld. Metamorphose: epizonal. Eduktalter: Datierungen detritischer Zirkone sprechen für eine Zuordnung in das Neoproterozoikum III (Einzelzirkon-Evaporisationsalter, Pb/Pb-Methode, nach KOBER; LINNEMANN et al. 1999, 2000). Bisher datierte Meta-Rhyolithoide besitzen kambro-ordovizische Alter, ebenso eine Einzelbestimmung eines detritischen Zirkons aus einer Meta-Grauwacke (LINNEMANN et al. 1999, 2000 sowie U/Pb-Datierungen von KEMNITZ et al. 1999). Bemerkungen: Der Kernzone-Komplex wird im Nordwesten und im Südosten durch das Aussetzen der Segregationsquarze und den Übergang von Transpositionsfoliation zu Schichtungs- und Schieferungsgefügen 13 definiert. Die Strukturgeometrie ändert sich nordwestlich der Kernzone graduell und im Südosten, im Bereich der Blumenauer Störungszone, bedingt durch SE-vergente Aufschiebungen, relativ abrupt. Die vorgeschlagenen Kartierkriterien lehnen sich an die Revisionskartierung durch DEUBEL, v. GAERTNER und NAUMANN an. Die Abgrenzung der Kernzone von den Unteren Katzhütter Schichten erfolgte auch dort anhand des abnehmenden Metamorphosegrades und des damit verbundenen Wechsels im Deformationsstil, der sich im NW-Abschnitt auf 50–200 m genau kartieren ließ (v. GAERTNER 1934: 12; DEUBEL et al. 1943: 16). Die Neudefinition der Hangend-Grenze der Kernzone geht nicht konform mit der Abgrenzung der Schnetter Formation von der überlagernden Großbreitenbacher Formation im Sinne von BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995). Letztere Gliederung basierte auf einer lithostratigraphischen Abtrennung, wobei Metamorphose-Isograde lithostratigraphische Einheiten schneiden. Die foliationsparallelen Einlagerungen kambro-ordovizischer MetaRhyolithoide können als variszische Scherkörper angesehen werden. Aufgrund der geochronologischen Daten favorisierten LINNEMANN et al. (1999, 2000) eine Interpretation der Kernzone als tektonische Melange aus proterozoischen und paläozoischen Bestandteilen, die gegenüber ihren benachbarten Einheiten tektonisch entkoppelt ist. 4.3. Frohnberg-Formation Namensgebung: Nach dem Berg Frohnberg, ca. 3 km nördlich Sachsenbrunn, TK 5531 Eisfeld. Erstbeschreibung: Frohnberg-Gruppe, BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995). Begründung der hierarchischen Stellung: Die Frohnberg-Einheit wurde von BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995) im Rang einer Gruppe etabliert. Sie beinhaltete keine Formationen und setzte sich zusammen aus Oberen Kieselbachschichten sowie Unteren und Oberen Pechleiteschichten (nach heutigem Verständnis Subformationen oder Member). Gemäß den Richtlinien der International Subcommission on Stratigraphic Classification (ISSC) bildet die Formation die Basiseinheit der Lithostratigraphie (SALVADOR 1994: 33 ff.). Zwei und mehr Formationen können zu einer Gruppe vereint werden. Von der Etablierung einer Gruppe ohne Formationen ist abzusehen (SALVADOR 1994: 35). Für die Frohnberg-Einheit wird daher der Rang einer Formation vorgeschlagen. Typus-Profil: Aufschlüsse am Frohnberg, ca. 3 km nördlich Sachsenbrunn, TK 5531 Eisfeld, SE-Abschnitt des Schwarzburger Sattels. Definition: Lithostratigraphische Einheit, gekennzeichnet durch eine Grauwacken-TonschieferWechsellagerung, z. T. mit Konglomeraten, Meta-Granitoiden und schichtungs- bzw. foliationsparallelen Einlagerungen von vorwiegend sauren Meta-Magmatiten sowie deren Tuffe und Tuffite. Liegendgrenze: Kernzone-Komplex. Hangendgrenze: Goldisthal-Formation oder Einheiten der Frauenbach- und Phycodes-Gruppen im Südosten; Äquivalente der Frohnberg-Formation im NW-Abschnitt des Sattels werden am Langen Berg (GK 5321 Königsee) und am Schleuse-Horst (GK 5431 Unterneubrunn) von Äquivalenten der Goldisthal-Formation überlagert. Verbreitung: GK 5332 Königsee, GK 5432 Großbreitenbach, GK 5431 Unterneubrunn, GK 5531 Eisfeld, GK 5532 Steinach. Metamorphose: anchi-bis epizonal; SCHÄFER (1997: 56 ff.) ermittelte an einer Probe des in die FrohnbergFormation intrudierten Glasbach-Granits und einer Probe vom Wurzelberg-Profil südöstlich Goldisthal Metamorphosebedingungen von 4–4,5 kb bei 350–375 °C. Alter: Geochronologische Alter von detritischen Zirkonen und Granitoid-Geröllen belegen ein Höchstalter der Sedimentation im Neoproterozoikum III. Als jüngstes Alter kann die Intrusion cadomischer Granitoide im Grenzbereich Proterozoikum/Paläozoikum (Glasbach-Granit, 541 7 Ma; GEHMLICH et al. 1997) oder im frühen Unterkambrium (Laubtal-Granit, 533 4 Ma; LINNEMANN et al. 2000) angesehen werden. Bemerkungen: Schichtungs- bzw. foliationsparallele Einlagerungen saurer Meta-Magmatite sind wahrscheinlich an den kambro-ordovizischen Magmatismus gebunden (KEMNITZ et al. 1999) und können als variszische Scherkörper interpretiert werden. Äquivalente der Frohnberg-Formation im NW-Abschnitt des Schwarzburger Sattels weisen eine deutliche regionalmetamorphe Beanspruchung auf. Im unteren Teil wechsellagern Bereiche 14 mit penetrativer Transpositionsfoliation mit Abschnitten, die durch Schichtungs- und Schieferungsphänomene gekennzeichnet sind. Letztere dominieren zum Hangenden hin bei generell abnehmender metamorpher Beanspruchung. Die Frohnberg-Formation beinhaltet stratigraphisch ungefähr die Unteren und Oberen Katzhütter Schichten (v. GAERTNER 1934) oder den oberen Teil der Katzhütter Gruppe und die FrohnbergGruppe im Sinne von BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995). 4.4. Altenfeld-Subformation Namensgebung: Nach dem Ort Altenfeld, TK 5431 Schönbrunn. Erstbeschreibung: Altenfelder Schichten, v. GAERTNER (1931). Begründung der hierarchischen Stellung: Aufgrund geringerer Mächtigkeiten der Altenfeld-Einheit innerhalb der dominanten Grauwacken-Tonschiefer-Wechsellagerung wird ihre hierarchische Stellung als Subformation der Frohnberg-Formation bzw. von deren Äquivalente vorgeschlagen. Typus-Profil: Aufschlüsse am SE-Rand der Ortslage Altenfeld, TK 5431 Schönbrunn, NW-Abschnitt des Schwarzburger Sattels. Definition: Lithostratigraphische Einheit, gekennzeichnet durch schichtungs- bzw. foliationsparallele Einlagerungen von Lyditen, Meta-Basaltoiden, deren Tuffe und Tuffite sowie Schwarzschiefern in einer Grauwacken-Tonschiefer-Wechsellagerung. Untergrenze: Definiert durch das Einsetzen der lithologischen Einlagerungen. Obergrenze: Definiert durch das Aussetzen der lithologischen Einlagerungen. Verbreitung: GK 5332 Königsee, GK 5432 Großbreitenbach, GK 5431 Unterneubrunn, GK 5531 Eisfeld. Metamorphose: anchi- bis epizonal. Alter: Eine Acritarchenassoziation aus einer Lydit-Probe spricht für die zeitliche Zuordnung in das Neoproterozoikum III (Oberes Vendium, HEUSE 1989). Bemerkungen: Die Altenfeld-Subformation entspricht stratigraphisch ungefähr den Altenfelder Schichten im Sinne v. GAERTNER (1934). Einlagerungen von silifizierten Grauwacken, Schwarzschiefern und MetaBasaltoiden in der Frohnberg-Formation südöstlich des Kernzone-Komplexes können als Äquivalente der Altenfeld-Subformation interpretiert werden. Allerdings sind sie in der Mächtigkeit und Häufigkeit des Auftretens stark reduziert. Da n k sa g u n g Der Erstautor dankt Familie BANKWITZ, Potsdam, für vielfältige Diskussionen anlässlich eines gemeinsamen Geländeseminars. Dieser Artikel wäre ohne die engagierte Mitarbeit folgender Studenten der TU-Bergakademie Freiberg nicht möglich gewesen: NORMANN FISCHER, CORNELIA FÖRSTER, FALK GILBRICHT, THOMAS GRAF, ANKE HÖFER, MARLEEN KÄSTNER, CLAUDIA KRAUSCH, PIA LIPPMANN, SUSANN RAMM, JÖRG SIMON, STEFFI SCHMIDT und CLAUDIA WEBER. Außerdem möchten sich die Autoren für die Geländeeinführung, für Anregungen zum Kartieransatz und für die Korrektur des Manuskripts bei Herrn JÜRGEN WUNDERLICH, Weimar, bedanken. Schriftenver zeichnis BANKWITZ, P. (1971): Richtprofil 1 (Schwarzburger Sattel). – In: LORENZ, W. (Hrsg.), Bericht Metallogenie Präkambrium I (unveröff.), Zentrales Geologisches Institut: 93–104; Berlin. BANKWITZ, E. & BANKWITZ, P. (1975): Zur Sedimentation proterozoischer und kambrischer Gesteine im Schwarzburger Antiklinorium. – Z. geol. Wiss., 3(10): 1279–1305; Berlin. BANKWITZ, P.& BANKWITZ, E. (1973): Metallogenie Präkambrium. Abschlussbericht Teilgebiet Schwarzburger Sattel 1. – Zentralinstitut für Physik der Erde, Institutsteil Berlin, AdW der DDR, (unveröff.): 110 S.; Berlin. BANKWITZ, P. & BANKWITZ, E. (1995): Proterozoikum/Schwarzburger Antiklinorium. – In: SEIDEL, G. (Hrsg.), Geologie von Thüringen: 46–77; Stuttgart (Schweizerbart). 15 DEUBEL, F. & GAERTNER, H.-R.v. (1942): Geologische Karte des Deutschen Reiches, Blatt Unterneubrunn, 2. Auflage. – Reichsamt für Bodenforschung; Berlin. DEUBEL, F., FISCHER, G., GAERTNER, H.-R.v. & NAUMANN, E. (1942): Geologische Karte des Deutschen Reiches, Blatt Königsee, 2. 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