Isabel Gager Hypnose kommt vom griechischen Wort hypnos = Schlaf / Gott des Schlafes Es wird häufig synonym mit dem Wort „Trance“ verwendet. „Trance“ bezeichnet allerdings nur den Zustand! „Hypnose“ bezeichnet sowohl den Zustand, als auch das Verfahren. Bei der Hypnose ist die Wahrnehmung eingeengt und die Konzentration des Bewusstseins auf eine bestimmte Sache gerichtet. Diese Fixiertheit auf eine Sache nennt man auch „Einideeigkeit“ oder auch „ Monoideismus“, die als Ersatz für die Bezeichnung Hypnose dienen, um von der Showhypnose und dem Schlaf abzulenken! KLASSISCHE DEFINITION: Einengung des Tagesbewusstseins & gleichzeitige Bewusstseinserweiterung des Unterbewussten! DEFINITION NACH BICK: Die Hypnose ist ein veränderter Bewusstseinszustand mit Einengung des Bewusstseins der linken Gehirnhemisphäre, d.h. Verstand, Vernunft. Das bedeutet: Das gesamte bewusste Kontrollsystem wie auch eine Außenreizverarmung bei gleichzeitiger Bewusstseinserweiterung der rechten Gehirnhälfte zur erhöhten Fähigkeit zur Erinnerung, zu Kreativität tritt ein. BEGRIFFE: Hypnotiseur = der, der hypnotisiert Hypnotisand = der, der hypnotisiert wird {wird auch Proband, Klient oder Patient genannt} Gibt es einen Hypnotiseur, der in einer Person verkörpert ist, und einen Probanden, der in einer anderen Person verkörpert ist, so spricht man von einer Fremd-/ Heterohypnose. Sind der Hypnotiseur und der Klient in ein und derselben Person verkörpert so spricht man von einer Auto-/ Selbsthypnose. „Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose“ VORGANG: Trance wird induziert(Induktion) Trancezustand in dem Suggestionen angenommen werden Ende; Trance wird aufgelöst(Exduktion) GESCHICHTE: Hypnose gab es schon immer! Man findet Hypnose in religiösen und kultischen Riten, beim Schamanismus, beim Meditieren… 1770 wurde Hypnose „wiederentdeckt“ und neu geprägt. Franz Anton Mesmer führte ein Experiment durch, in dem er Magnete in seiner Behandlung verwendete. -1- Isabel Gager Den aus dieser Behandlung hervorgegangene Effekt nennt er „Magnetalus animalis“ und schreibt die positive Wirkung seiner Behandlung den Magneten zu. Allerdings wurde der Patient bei dieser Behandlung in Hypnose versetzt. Seitdem wird „mesmerisieren“ auch als synonym für „hypnotisieren“ verwendet. Amerikaner: Milton H. Erickson prägte den Begriff der indirekten, permissiven Hypnose Kroger & Dave Elman prägten den Begriff der direkten, autoritären Hypnose Jeder ist hypnotisierbar! ~ 10% der Menschen sind sehr leicht hypnotisierbar ~ 5% der Menschen dürfen nicht hypnotisiert werden [wegen zu niedrigem Blutdruck, Herzschwäche, hirnorganischer Beeinträchtigung, Geisteskrankheiten, schweren Persönlichkeitsstörungen, Zwangsstörungen, Hysterie, Psychosen, Schockzustand, Einnahme starker Medikamente oder wenn sie unter Alkoholbzw. Drogeneinfluss stehen] Man unterscheidet zwischen direkter(autoritärer) Hypnose & indirekter(permissiver) Hypnose INDIREKT: Blitzinduktion(rasche Induktion, leichte Trance; man nützt den Überraschungsmoment! Musik-Monotonie DIREKT/ALLGEMEIN: Wiederholungen, Monotonie, Anpassung der unbewusst, ablaufenden Prozesse(Atmung) an die Suggestionen(auch bei YOGA) Man soll auf jeden Fall Vertrauen zu seinem Hypnotiseur haben, sich geborgen fühlen und Sicherheit verspüren. Welche Methode am besten ist und wie gut sie wirkt hängt vom Probanden ab. TRANCEPHÄNOMENE: *Körperlich: Körperstarre(= kataleptische Starre; wir oft bei Showhypnose verwendet) Levitationstest( unwillkürlisches Heben des Armes) Erholungsfördernde Merkmale(Senkung des Blutdrucks, Reduzierung des Herzschlags…) *Kognitiv: Erinnerungsverlust und erhöhte Erinnerungsfähigkeit Wahrnehmungsveränderung (Zeit-beschleunigt/langsamer) Dissoziation und Assoziation *Psychosomatisch: Anästhesie- durch körperliche Dissoziation können Schmerzen/(Blutungen bei OP’s entfernt werden. *alltägliche Phänomene= Blickstarre, „Narrenkästchen“ -2- Isabel Gager STADIEN DER TRANCE: > Somnolenz(leichte Trance): es werden einfache, logische Suggestionen angenommen; Entspannung der Muskulatur > Hypotaxie(mittlere Trance): alle Suggestionen werden angenommen; die Entspannung vertieft sich; partielle Empfindungslosigkeit oder totale Schmerzlosigkeit kann auftreten > Somnambulanz(tiefe Trance): auch unlogische Suggestionen werden angenommen; vollkommene Entspannung; partielle Amnesie ist möglich; positive Halluzinationen(irreale Dinge) und negative Halluzinationen(reale Dinge sind nicht da) können auftreten EXDUKTION: Jede Trance bedarf der Auflösung! Sie ist schneller als die Induktion, darf aber nicht überstürzt werden(sonst: Kopfschmerzen….) Man muss alle Suggestionen zurücknehmen. Macht man dies nicht so erhalten die Suggestionen eine posthypnotische Wirkung = behalten Wirkung nach der Hypnose für immer/bis zu einem Zeitpunkt/Ereignis Bei spontaner Auflösung(Feueralarm) versetzt man sich am besten noch mal in Hypnose um Beschwerden vorzubeugen Bei einem längeren Zeitraum ohne Suggestionen geht die Trance automatisch in Schlaf über, allerdings sind beim Erwachen die Suggestionen nicht automatisch aufgehoben! ANWENDUNG: Hypnotherapie = Hypnosetherapie: gegen Depressionen, Stress, und Schlafstörungen Selbsthypnose: keine so tiefe Trance, schwieriger-> von Umwelt beeinflusst Leerhypnose: nach Induktion folgt keine Suggestion mehr!->Schlaf/Exduktion z.B: beim Meditieren- der entspannte Zustand wird genossen Operation: James Esdaile führte 100 OP’s in Indien durch mit Hypnose {allerdings Narkotika bevorzugt} Zahnmedizin: schmerzfreier Geburtshilfe: früher; Auflösung des Kreislauf von Angst, Anspannung und Schmerz; {heute: chemische Anästhesie bevorzugt} Erste Hilfe: durch den Schock ist man sehr empfänglich für Suggestionen; Es kann eine positive Wirkung erzeugt werden Schlechte Gewohnheiten: gegen Knirschen, Nägel kauen… GEFAHREN: Rapportverlust, Missbrauch, Überanstrengung der körperlichen Tätigkeiten, Showhypnose(tiefe Trance; freiwillig) -3-