KONZEPT Konzept und didaktische Struktur in „fragen – suchen – entdecken 3/4” Rahmenbedingungen PROZESSORIENTIERUNG Bei der Planung der Religionsbuchreihe fragen – suchen – entdecken waren für uns folgende Vorgaben richtungsweisend: Die Umsetzung des Bildungsplans liegt ganz in der Hand der Lehrkraft. Es ergeben sich so Freiheiten, die angesichts der Heterogenität der Lerngruppen, der von Schule zu Schule unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Aufgabenstellungen auch dringend notwendig sind. 1. Die Berücksichtigung des Bildungsplans von 2004 Das Religionsbuch stellt in den einzelnen Kapiteln die notwendigen Inhalte bereit, damit Lehrerinnen und Lehrer die im Bildungsplan geforderten Kompetenzen und Standards in ihrem Unterricht erreichen können. 2. Die Lebenswelt der Grundschülerinnen und -schüler Hier spielen sowohl die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Kinder lernen, als auch die Religiosität der Sch eine wichtige Rolle. 3. Religiöses Lernen als Prozess der Aneignung Ergebnisse vor allem der strukturgenetischen Forschung zeigen, dass Kinder eigenständige religiöse Vorstellungen entwickeln. Deshalb werden Sch im RU als Subjekte ihrer eigenen Lernprozesse, ihrer Lebensund Sinnentwürfe und ihrer Glaubensvorstellungen gesehen. KOMPETENZORIENTIERTER RU Die planerische und die konkrete religionspädagogische Arbeit im Unterricht muss die drei Ebenen übergeordnete Kompetenz – verbindlicher Standard – verbindlicher Inhalt immer zusammen sehen (vgl. Bildungsplan S. 32ff.: I. Leitgedanken zum Kompetenzerwerb; S. 36f.: II. Kompetenzen und Inhalte). In den Arbeitshilfen haben wir uns entschieden, diese Zusammenschau als Tabelle darzustellen. Dies soll hier an einem konkreten Beispiel verdeutlicht werden. Zu jeder Doppelseite (hier fse 78/79) ist unter dem Punkt „2. Verankerung im Bildungsplan“ eine tabellarische Vernetzung von übergeordneten Kompetenzen, Bildungsstandards und verbindlichen Inhalten dargestellt. Tabelle siehe S. 19. KOMPETENZORIENTIERUNG Die kirchlichen Richtlinien zu den Bildungsstandards (vgl. Literatur, S. 22) bestätigen den Weg, der vom baden-württembergischen Bildungsplan eingeschlagen wurde. Besonders sei hier hingewiesen auf: – die Betonung der Subjektorientierung, – die Notwendigkeit, allgemeine Kompetenzen (personale, religiöse, methodische, soziale Kompetenz) und die Fachkompetenz mit der konkreten inhaltlichen Arbeit zu verbinden, um so – den Beitrag des katholischen RU zum allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag deutlich zu machen (kumulativer Kompetenzerwerb) und – die einzelnen Dimensionen der Bildungsstandards zu vernetzen. Im Begriff Kompetenz vereint sich der Anspruch, Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen zu vermitteln, also inhaltlich an einem Fächerkanon orientiert zu arbeiten, Fähigkeiten zu entwickeln und dabei gleichzeitig Haltungen, Gewohnheiten und Überzeugungen zu entfalten und zu pflegen (vgl. Bildungsplan S. 12). In diesem Anspruch, der sich auf personale, fachliche, soziale und methodische Kompetenzen bezieht, wird der gemeinsame Auftrag aller Fächer und der besondere Beitrag des Faches Katholische Religionslehre zum Erziehungs- und Bildungsauftrag der Grundschule in Baden-Württemberg deutlich. Die in den Arbeitshilfen vorgeschlagene tabellarische Vernetzung ist eine Möglichkeit, diese Anliegen der Deutschen Bischofskonferenz in der alltäglichen unterrichtlichen Arbeit umzusetzen. Diese Auswahl an übergeordneten Kompetenzen, überprüfbaren Standardformulierungen und verbindlichen Inhalten ist nicht die einzig mögliche, sondern die Sicht der Autorengruppe. Im religionspädagogischen Umgang mit der Doppelseite fse 78/79 ist es nicht nur möglich, sondern auch wünschenswert, dass die einzelne Lehrkraft zu eigenen Schwerpunktsetzungen kommt. 1. Die Aussagen des baden-württembergischen Bildungsplans (2004) zum RU in der Grundschule Der 2004 in Kraft gesetzte Bildungsplan wendet sich ab vom Primat der Inhalte und rückt das Kind als lernendes Subjekt in den Mittelpunkt des pädagogischen Handelns. 18 I. Leitgedanken zum Kompetenzerwerb II. Kompetenzen Inhalt Religiöse Kompetenz – Sprachliche und gestalterische Artikulation der Gottes- und Sinnfrage – Wahrnehmungsschulung – Korrelation religiöser Ausdrucksweisen Personale Kompetenz – ästhetische Schulung Soziale Kompetenz – Kommunikationsfähigkeit – Empathiefähigkeit Dimension Jesus Christus – Sch können an konkreten Beispielen aufzeigen, wie Menschen heute die Gegenwart Jesu Christi erfahren (z. B. im Wort des Evangeliums, im Sakrament, im Gebet, im Nächsten). Dimension Kirche, die Kirchen und das Werk des Geistes Gottes – Sch sind in der Lage, sich an der Vorbereitung liturgischer Feiern in der Klassen- und/oder Schulgemeinschaft einzubringen. „Für wen haltet ihr mich?“ – Jesus von Nazaret – Jesus Christus in Wort und Mahl begegnen Neben dieser tabellarischen Zusammenschau zu jeder Doppelseite wird zu jedem Kapitel in fragen – suchen – entdecken eine zusammenfassende Übersicht angeboten, in der dargestellt ist, welche verbindlichen Inhalte des Bildungsplans im jeweiligen Kapitel berührt werden. 2. Die Lebenswelt der Grundschülerinnen und -schüler Der RU versteht sich als Dienst an den Sch (vgl. Bildungsplan S. 32). Das Schulbuch fragen – suchen – entdecken will Lehrerinnen und Lehrern (L) dabei helfen, diesen Dienst zu erfüllen. Es versucht dabei die Lebenswelt der Sch, ihre Verstehensvoraussetzungen und ihre Religiosität in den Blick zu nehmen. GESELLSCHAFTLICHE BEDINGUNGEN Die Kindheit ist heute geprägt von einem Wandel der Lebensräume, von neuen Raum und Zeitwahrnehmungen, von Verhäuslichung und Verinselung und dem Wandel in den familiären Systemen (vgl. Maria Fölling-Albers (Hg.), Veränderte Kindheit – veränderte Grundschule, Frankfurt 1993, S. 25f.). Ein Gesamtpanorama der veränderten Lebensbedingungen der Sch lässt die Verflochtenheit vieler Phänomene erkennen: So kann die veränderte Nachmittagsgestaltung der Sch nicht von der Veränderung der Familienstrukturen getrennt werden. Festzustellen ist vor allem eine Übernahme erwachsener Zeitorganisation. An die Stelle von spontan aufgesuchten Nachbarschaftsgruppen tritt eine verstärkte Institutionalisierung der Freizeit und der Freizeitgestaltung durch „Terminnetze“. Vor allem die Natur und ihre wirklichen Zusammenhänge werden sehr oft ausgeblendet. Eine vorpräpa- rierte Welt wird präsentiert und schafft Distanz zu der unmittelbaren Realität. Verstärkt wird diese Erfahrungsarmut durch die elektronische Welt vom Fernsehen bis zum Computer, in denen keine unmittelbare Realität mehr erlebt wird, sondern Abbilder einer konstruierten Welt wahrgenommen werden. Bei allen positiven Aspekten, die einer modernen technischen Welt zuzuerkennen sind, bleibt doch als Problem, dass rezeptive Aneignungsformen überwiegen und psychosoziale Konsequenzen in Richtung Isolation und Kontaktverlust zu bewältigen sind. Die Überlegungen, welche Wirkungen davon auf die Innenwelten der Sch ausgehen, stehen erst am Anfang. Vermutet wird, dass die überbordenden „Erfahrungen aus zweiter Hand“ das Erleben der Sch besetzen und ihre Wahrnehmungen und ihre Fantasie mit übernommenen standardisierten Bildwelten überfluten. An die Stelle der selbst gemachten unmittelbaren Erfahrungen tritt Übernommenes. Während die „Fernsinne“ (sehen, hören) in Anspruch genommen werden, verkümmern die „Nahsinne“ (tasten, riechen, schmecken). Eigentätigkeit und direkte Wahrnehmung und Erfahrung der Welt nehmen ab. Da erscheint die These berechtigt, dass Lehrkräfte und Erzieherinnen bei unseren Sch mit einer anders akzentuierten inneren Welt rechnen müssen. Mit diesen Veränderungen korrespondiert bei Sch das Bedürfnis nach Stille, nach unmittelbarer Wahrnehmung und Erfahrung. Damit scheint eine Gegenbewegung gegenüber einer Veräußerlichung zu entstehen, die als Kairos für den RU verstanden werden kann. DIE RELIGIOSITÄT DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER IM GRUNDSCHULALTER Religionslehrkräfte stellen bei einem großen Teil der Sch fest, dass die religiöse Tradition, wie sie in der Kirche gelebt wird, weitgehend unbekannt ist und den 19 KONZEPT Sch fremd bleibt. Bis auf Weihnachten spielt das Kirchenjahr kaum eine Rolle. Allerdings darf für die Familienerziehung nicht pauschal behauptet werden, dass Religion keine Rolle mehr spiele. „Vielmehr ist es vielfach die kirchliche Religion, die von dem beobachteten Wandel betroffen ist, während individuell-persönliche Formen von Religiosität und Sinnfindung nach wie vor bedeutsam sind“ (vgl. Friedrich Schweitzer, Kind und Religion. Religiöse Sozialisation und Entwicklung im Grundschulalter, in: Ders./Gabriele Faust-Siehl, Religion in der Grundschule, Frankfurt 42000, S. 62). Der Religionspädagoge Friedrich Schweitzer warnt davor, bei Sch einfach von unbeschriebenen Blättern auszugehen, die der schulische RU erstmals „beschreiben“ könne. Auch wenn der RU den Sch die Erstbegegnung mit biblischen Geschichten und mit Kirche ermöglicht, bringen Sch doch nach wie vor religiöse Vorerfahrung bereits in die Schule mit. An solchen Vorerfahrungen wird der RU nicht einfach vorbeigehen dürfen. Auffallend ist nach einer neueren Untersuchung die Einschätzung des RU durch Sch der Grundschule. Sie setzen RU in der Skala der beliebten Fächer an die dritte Stelle. Den L gelingt es, auch bei kaum religiös sozialisierten Sch Religion als etwas für ihr Leben „sehr Wichtiges“ zu vermitteln. Besonders Methoden, die die Selbsttätigkeit ermöglichen und fördern, sind bei den Sch beliebt. Die enorme Beliebtheit des Faches korreliert mit einer hohen Akzeptanz christlicher Glaubensinhalte (vgl. dazu: A. A. Bucher, RU zwischen Lernfach und Lebenshilfe, Stuttgart 2000, S. 124-128). Die religiöse Aufgeschlossenheit der Sch in einer als nachchristlich etikettierten Epoche überrascht zunächst. Sie führt zur Frage, wie Sch die vermittelten Glaubensinhalte in ihr Verstehen aufnehmen. 3. Religiöses Lernen als Prozess der Aneignung Das Konzept der Schulbuchreihe fragen – suchen – entdecken berücksichtigt die Ergebnisse vor allem der strukturgenetischen Forschungen. Danach begreifen Sch religiöse Inhalte mithilfe ihrer Denkstrukturen und füllen sie mit ihrem je eigenen Sinn (vgl. Fritz Oser, Die Entstehung Gottes im Kinde, Zürich 1992). Kinder und Jugendliche sind Subjekte ihrer Lebens- und Sinnentwürfe. Sie übernehmen nicht einfach die religiösen Vorstellungen der Erwachsenen, sondern interpretieren sie im Rahmen ihres Weltverstehens. Die Inhalte des Glaubens werden den eigenen Verstehensmustern angeglichen. Während das Kind zunächst einen „allmächtigen“ Gott annimmt (deus ex machina), entwickeln Sch im Grundschulalter mehr und mehr einen „do-ut-des“-Glauben wechselnder Gefälligkeiten. Gott wird durch gute oder schlechte Taten beeinflussbar gedacht (Oser). Mithilfe mythologischer Weltbilder verständigen sich Sch in 20 Geschichten über den Sinn der Welt, durchschauen aber die Geschichten nicht als Geschichten, sondern nehmen sie wörtlich (mythisch-wörtliches Glaubensverständnis nach Fowler). Auch das moralische Urteil entwickelt sich im Laufe des Grundschulalters. Wird die Handlung zunächst an ihren konkreten Folgen (Lohn oder Strafe) beurteilt, gehen die weiteren Schritte in Richtung einer Rollenerwartung. Gesetze und Verträge, die einzuhalten sind, werden zunehmend wichtig. Religiöses Lernen ist somit als ein Prozess der Aneignung zu verstehen, der vom Kind (und Jugendlichen) selbst gesteuert und vorangebracht wird, wenn die entsprechenden Lernanlässe gegeben sind. Als religionspädagogische Grundhaltung ergibt sich weder die des bloßen Reifen-Lassens noch die des ausschließlichen Vermittelns: Sch sollen vielmehr zu eigener Reflexion und Praxiserprobung angeregt, sie sollen als Subjekte ihres Glaubens betrachtet werden. Ihre Gottesvorstellungen beruhen nicht auf bloßen Übernahmen der Vorgaben, sondern stellen aktive Interpretationsweisen dar. Sch sind auf diese Weise Subjekte ihrer eigenen Lernprozesse, Lebens- und Sinnentwürfe und ihrer Glaubensvorstellungen. Die Wirksamkeit religiöser Lernprozesse ist abhängig von den Zugangsweisen und Verstehensgrundlagen der Sch. Eine Vielfalt individueller Glaubensgeschichten und eine Pluralität von Glaubenskonstruktionen werden deshalb im RU zur Sprache kommen, wenn L sie zu Wort kommen lässt. L wird Sch zu eigener Reflexion und Praxiserprobung anregen und sie so als Subjekte ihres je eigenen Glaubens ernst nehmen. L wird mit den Vorstellungen und Begriffen arbeiten, die Sch in den Unterricht einbringen. Ein solcher Unterricht ermutigt Sch zu eigenständigen religiösen Vorstellungen zu kommen je nach ihren individuellen Glaubensbiografien. (Zu den entwicklungspsychologischen Ergebnissen religiöser Vorstellungen vgl. F. Schweitzer, Lebensgeschichte und Religion. Religiöse Erziehung und Entwicklung im Kindes- und Jugendalter, Gütersloh 52004.) Konsequenzen für die Unterrichtsreihe fragen – suchen – entdecken Die Konzeption der Unterrichtsreihe ergibt sich aus der Einsicht in die Selbstkonstruktion des Glaubens der Sch. Sie sollen Subjekte ihres Lernprozesses bleiben, indem sie in einen Lernprozess eintreten, der ihre Fragehaltung und Suchbewegung anstößt, der sie neugierig macht, sich mit Glaubensüberlieferungen zu be- schäftigen, der sie schließlich ermuntert, aktiv mit den neuen Erfahrungen und Erkenntnissen umzugehen. Daraus ergibt sich die didaktische Grundstruktur der einzelnen Kapitel. Die didaktische Grundstruktur der Kapitel Mit „fragen“ ist der spezifische Zugang zu einem Thema markiert. Ein Lernprozess wird angestoßen. Mit „suchen“ wird die inhaltliche Beschäftigung mit einem Thema beschrieben, es ist so angelegt, dass der angeregte Lernprozess in Gang gehalten wird. Mit „entdecken“ wird der Bezug zum Leben der Sch nochmals deutlich, indem vor allem handlungsorientierte Aufgaben angeboten werden. I. EINEN LERNPROZESS ANSTOßEN wahrnehmen – fragen – erkunden Sch werden angeregt zur Eigenwahrnehmung, zur Beobachtung, zum Fragenstellen. Ziel ist es, Sch über Wahrnehmungsübungen, Betrachten von Bildern, Hören von Geschichten und Erzählungen dazu anzuregen, sich mit einer Thematik zu befassen und ihr durch Fragen auf den Grund zu gehen. Jedes Kapitel beginnt mit einer oder mehreren Doppelseiten, in denen der „fragende“ Lernprozess in Bewegung kommt. Stichworte dafür sind: – wahrnehmen – staunen – fragen – suchen – erkunden – erleben II. EINEN LERNPROZESS IN GANG HALTEN inhaltliche Beschäftigung mit einem Thema Diese Phase konfrontiert Sch nicht mit fertigem „Bescheidwissen“, sondern regt sie zur Auseinandersetzung und Beschäftigung an, z. B. in Form von Dilemmageschichten (zahlreiche Gleichnisse, z. B. vom verlorenen Schaf, und biblische Erzählungen lassen sich mit einem Dilemmaschluss darstellen), zum Entdecken von Zusammenhängen, zum Infragestellen bisheriger kindlicher Annahmen und ihrer kognitiven Weiterentwicklung. In diesem Hauptteil eines jeden Kapitels werden die notwendigen Informationen angeboten. Es wird bei jedem Thema geprüft, wie weit die Eigentätigkeit der Sch mit geeigneten Methoden, z. B. mit Freiarbeit, angeregt werden kann. In fragen – suchen – entdecken 3/4 wird diese Sachinformation durch ein Glossar ergänzt, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erklärt werden und das Sch selbstständig benutzen können. Stichworte für die inhaltliche Beschäftigung sind: – – – – – verstehen sich verständigen unterscheiden bewerten Maßstäbe finden III. LERNPROZESSE PRAKTISCH WERDEN LASSEN aneignen – handeln – praktisches Lernen – miteinander leben Das in Phase II. Erarbeitete nimmt in Phase III. Gestalt an, nicht in Form von Merksätzen oder Zusammenfassungen, sondern in beispielhaften Ausdrucksformen oder Möglichkeiten praktischen Umsetzens oder Handelns. Jedes Kapitel mündet ein in ein PraktischWerden der erarbeiteten Thematik. Sch können die Relevanz des Erarbeiteten für ihr tägliches Leben neu entdecken. Aus diesem Grund geht es in diesem dritten Teil darum, das Erfahrene in verschiedene Handlungszusammenhänge umzusetzen. Stichworte für diese Phase im Lernprozess: – miteinander leben – Anteil nehmen – praktisches Lernen – handeln Umgang mit den Kapiteln Wie verträgt sich nun diese stimmige didaktische Struktur der Kapitel mit der Möglichkeit des Bildungsplans, Bildungsstandards, übergeordnete Kompetenzen und verbindliche Inhalte zu ganz eigenen und neuen Themenkreisen zusammenzufassen? Zunächst einmal verzichtet auch der kompetenzorientierte Bildungsplan nicht auf Inhalte. Es ist also auch weiterhin sinnvoll, mit einem Unterrichtswerk zu arbeiten, das die Inhalte in thematisch geordneten Kapiteln bündelt und ihnen die oben beschriebene didaktische Struktur gibt. Die Kapitel in fragen – suchen – entdecken setzen den Bildungsplan inhaltlich stimmig um. Die Doppelseiten von fragen – suchen – entdecken sind jedoch so angelegt, dass sie auch eigenständig eingesetzt werden können. Einzelne Doppelseiten unterschiedlicher Kapitel können von der Lehrkraft zu eigenen inhaltlichen Angeboten gebündelt werden. Dabei kann sich der ursprünglich gedachte didaktische Ort der Doppelseite im jeweiligen Kapitel verändern und den konkreten Bedingungen anpassen. Hilfreich ist es sicherlich, den Dreischritt „Einen Lernprozess anstoßen – ihn in Gang halten – ihn praktisch werden lassen“ auch auf die neue thematische Bündelung anzuwenden. 21