Teilchen und ihre Eigenschaften © EK, Mai ’01 Klassische KlassischePhysik: Physik: Masse Masse Größe Größe Lebensdauer Lebensdauer Ladung Ladung Eine Eine Vorlesungsstunde Vorlesungsstunde zu zu ´Physik ´Physik 4´ 4´ Teil: Teil: Elementarteilchen Elementarteilchen Teilcheneigenschaften ➀ Masse n n n n Quelle und Objekt der Gravitation E = mc2 (Erzeugung + Umwandlung in Energie) keine Quantelung bekannt Massenbereich: von sehr leicht (ν) bis mZ m(γγ) < 2⋅⋅10−16 eV l m(ν νe) < 9 eV l m(ν νµ) < 0.17 MeV l m(ν ντ) < 18 MeV l n n 29/05/2001 Teilchen mit Masse > 0 überstreichen weiten Bereich: 0.5 MeV - 175 GeV e− t-quark entgegengesetzte keine Antimasse! ladungsartige jedoch Antimaterie Quantenzahlen (mit gleicher Masse) unter m immer Ruhemasse verstanden: E = m γ Physik4 2 Massenhierarchie steigend fundamentale Bausteine der Materie Familien 29/05/2001 Physik4 3 Masse (2) u theoretisch n n n bisher nicht ´verstandenes´ Phänomen Problem: Austauschteilchen sind ´zuerst´ in den (Eich-) Theorien masselos brauchen jedoch aufgrund der kurzen Reichweite z.B. der schwachen WW massive Quanten: Stärke ∝ |Propagator|2 = n 1 2 | 2 | 2 p −m Ausweg: Higgs Mechanismus: 1 mW l Higgs-Feld erfüllt das Vakuum gleichmäßig l durch WW mit dem Higgs-Feld bekommen Teilchen Masse l Quanten des Higgs-Feldes sind selbst massiv: mH = ? l Suche nach Higgs Teilchen in Beschleuniger-Experimenten 29/05/2001 Physik4 4 4 Nachtrag: Stärke der schwachen Wechselwirkung u u Quadrat von Kopplungskonstante × Propagator g × 1/mW2 ∼∼ee bei beiniederen niederenEnergien Energien historisch: beschrieben durch die Fermi-Konstante GF g GF = 2 8mW 2 u Übungsbeispiel: der (schwache) Myonzerfall 2 Emax 1 GF =Γ= τ 12π 2 29/05/2001 ∫ 0 4E mµ E ( 3 − ) dE mµ Physik4 2 2 5 Higgs Boson (Spin 0) u u Quant des Higgs Feldes Aus dem ´Particle Adventure´: The Standard Model cannot explain why a particle will have a certain mass. For example, both the photon and the W particle are force carrier particles: why is the photon massless and the W particle massive? Physicists have theorized the existence of the so-called Higgs field, which in theory interacts with other particles to give them mass. The Higgs field requires a particle, the Higgs boson. The Higgs boson has not been observed, but physicists are looking for it with great enthusiasm. 29/05/2001 Physik4 6 ❶ Wie würde sich ein Higgs Teilchen im Experiment manifestieren? ALEPH Experiment LEP Beschleuniger am CERN/Genf 29/05/2001 Physik4 7 ❷ Wie würde sich ein Higgs Teilchen im Experiment manifestieren? 29/05/2001 Physik4 8 ❸ Wie würde sich ein Higgs Teilchen im Experiment manifestieren? Fluktuation 29/05/2001 Physik4 9 Beispiel: Proton - Masse u 29/05/2001 Masse eines zusammengesetzten Teilchens (Übungsaufgabe 28 - Teil Kernphysik) Physik4 10 Abschätzung der Proton - Masse (2) u u u u u u u u u Unschärferelation: ∆px ⋅ ∆x ≥ Ñ/2 für x,y,z E = c⋅√(p2 + m2c2) ≈ c⋅p = c⋅√(px2 + py2 + pz2) für fast masselos u und d quarks <px2> = <px>2 + (∆px)2 und <E2> = <E>2 + (∆E)2 <E> = c⋅√3 ∆px c⋅∆px ≥ Ñc/(2∆x) = 200 MeV⋅fm/(2⋅1 fm) = 100 MeV m = E/c2 = 3 ⋅ 173 MeV /c2 = 550 MeV /c2 Anzahl der Bausteine 938/173 = 5.5 allfällige Bindungsenergie verkleinert m 6 Bausteine: 3 Quarks + 3 Gluonen experimenteller Befund: Gluonen besitzen ≈ 50% des Impulses der Konstituenten 29/05/2001 Physik4 11 Teilcheneigenschaften ➁ Größe n n n n n endliche Dimension eines ET - logischer Widerspruch? Ausdehnung = Struktur → gibt noch etwas kleineres als ET Nukleonen: d ≈ 1 fm (aus Streuversuchen) Quarks und Leptonen scheinen bei 10−18 m punktförmig Spekulationen: Substruktur in weiteren Dimensionen Hier Hierist isteine eineDimension Dimension in einem kleinen in einem kleinenKreis Kreis aufgerollt! aufgerollt! 29/05/2001 Physik4 12 ➁ Größe n u Beispiel: Nukleonengrösse aus Bindungsenergien n u u ∆En = mn - mH = 0.79 MeV Tritiumzerfall: T → 3He+ + e− + ν n u Kernphysik: maximale Elektronenergie in β−-Zerfällen ist praktisch gleich der Bindungsenergie Neutronzerfall: n → p + e− + ν n u Nukleonen: d ≈ 1 fm (aus Streuversuchen) ... ∆ET = mT − mHe = 0.0186 MeV bis hierher in den Übungen = m(2n+H) − BET − m(n-2H) + BEHe = mn − mH − Ec(He) beachte: Ec(T) = 0 damit: ∆En − ∆ET = Ec(He) = 0.77 MeV = Coulombterm des 3He einfaches Modell: Ec,(He) = 1/4πε0 ⋅ e2/2rp → rp = 0.94 fm 29/05/2001 Physik4 13 anschaulich n das dasNeutrino Neutrinoist ist nicht eingezeichnet nicht eingezeichnet p Ekin = 0.77 MeV T He Ekin = 0.0186 MeV zusätzliche Energie um das Elektron nach ∞ zu bringen ist gleich der Energie, um zwei Protonen zusammenzuführen 29/05/2001 Physik4 14 Teilcheneigenschaften ➂ Lebensdauer n n n τ stabil: Elektron + Proton(?) Photon + Neutrinos (masselos; v=c) instabil: p? > 1031 a Neutron 900 s 28 28Größenordnungen Größenordnungen Z 10−25 s hängt mit der Stärke der WW zusammen: QM: je stärker, desto schneller der Übergang, desto küzer die Lebensdauer 1/τ = Γ = Kopplungsstärke • Anz. der mögl. Endzustände ↑ ò Phasenraum (3n-dim) 2 Emax Bsp. Myonzerfall: 29/05/2001 1 GF =Γ= τ 12π 2 ∫ 0 4E mµ E ( 3 − ) dE mµ 2 2 Physik4 hier: bis hier:alle alle bisauf auf11Dimension Dimensionaufintegriert! aufintegriert! 15 anschaulich u 1/τ = Kopplungsstärke • Anz. der Endzustände n u aus dem täglichen Leben: n n u Lebensdauer umso kleiner, je mehr Endzustände möglich ein Raum ist umso schneller leer, je mehr Ausgänge er hat und je grösser die Türen sind ein Gefäß ... Übungsaufgabe: Berechnung der Anzahl der möglichen Endzustände Grösse im Impuls-Phasenraum Grösseeines eines Ausgangs Ausgangs 29/05/2001 Physik4 16 Lebensdauer (2) u Zerfall von n und µ: beide zerfallen unter der gleichen WW (schwach) n → p + e− + νe τ = 900 s ∆m = 0.8 MeV µ → νµ + e− + νe τ = 2.2 ⋅10−6 s ∆m = 106 MeV n n n Im Fall des µ sind sehr viel mehr Endzustände möglich! Effektive Dimension des Impuls-Phasenraums: 3N - ? l 2-Teilchenzerfall: 6 - 4 - 2 = 0 dimensional (für feste Massen) l 3-Teilchenzerfall: 9 - 4 - 3 = 2 dimensional Energie Impulserhaltung 29/05/2001 Orientierung im Raum beliebig Physik4 17 Lebensdauer (3) u Kürzeste Lebensdauer bei stärkster WW: n u bei angeregten Nukleonzuständen ∆ (1952 von Fermi entdeckt) ∆++ → p + π+ τ = 6 ⋅10−24 s Wie meßbar? n n n n n Unschärferelation: ∆E ⋅ ∆t ≥ Ñ/2 im CM Sytem des Teilchens: ∆m ≥ Ñ/2/∆ ∆t Meßergebnis für m eines Teilchens, das für ∆t existiert, schwankt also um dieses ∆m. Lebensdauer wird definiert als: τ = 1/ ∆m (nat.Einh.) Masse m einer Resonanz wird aus dem lorentzinvarianten Quadrat der Viererimpulse der Zerfallsprodukte bestimmt: v 2 v v 2 2 2 m∆ = p∆ = E∆ − p∆ = ( E p + Eπ )2 − ( p p + pπ ) 2 Meßgrößen Meßgrößen(z.B. (z.B.Spurenkammer) Spurenkammer) 29/05/2001 Physik4 18 Lebensdauer (4) u Beispiel: n n n ∆++ : Γ = ∆m = 115 MeV → τ = 6 ⋅10−24 s p+p → p ∆++ π+ π− π− → 2p 2π π+ 2π π− aus dem Bild der Spurenkammer ist nicht ersichtlich, welche π ´s aus dem Zerfall der Resonanz stammen, und welche neben der Resonanz erzeugt wurden: → Kombinatorik von Spuren (s. Übungsbeispiel: φ1020) 29/05/2001 Physik4 19 Lebensdauer des Z-Teilchens Z → ee →µµ → ττ → qq (5) → νν (3?) Anzahl Anzahlder der Ausgänge Ausgänge (vgl. (vgl.S. S.15) 15) 29/05/2001 Physik4 20 Teilcheneigenschaften ➃ Ladung u tritt zweifach in Erscheinung: n n Stärke der WW mit dem elm. Feld (Kopplungskonst.) Additive Größe in einem System, für die ein Erhaltungssatz gilt. Es gibt weitere ladungsartige Quantenzahlen wie: l l l l l l n n Baryonzahl Leptonzahl Strangeness Charm Bottomness Topness Nicht in allen WW erhalten! Quantisierung: Ladung tritt in der Natur (frei) nur in Vielfachen der Elementarladung e auf. Bausteine der Nukleonen (Quarks) haben 1/3 u. 2/3 mal Elementarladung (nicht frei). 29/05/2001 Physik4 21 Messungen an ET u e/m: spezifische Ladung (Praktikumsversuch) u dE/dx: spezifisches Ionisierungsvermögen → Energiemessung ∝ e4 andere Methode der Energiemessung: e−γ Kaskade (Übungsaufgabe) u r = p/eB: Bahnen in Spurenkammer mit Magnetfeld B (Übungsaufgabe) → Impulsmessung 29/05/2001 Physik4 22 Verschiedenes 29/05/2001 Physik4 23