lap6bup/dtm/eig/LATEX/PhysIV_2007/_Kap1_4_vs4_2007_06_12 1.4 Teilchen und ihre Eigenschaften Zu den Eigenschaften: 1.4.1 Aus klassischer Physik bekannt: Masse, Größe, Lebensdauer, Ladung Masse: Quelle und Objekt der Gravitation, m schwer Widerstand gegen Beschleunigung, m traege E mc 2 : Äquivalenz Energie – Masse: Erzeugung aus und Umwandlung in Energie möglich ∙ keine Quantelung für Masse der fundalentalen Quarks und Leptonen bekannt. Zusammengestzte Systeme (Kern aus Nukleonen, Nukleon aus Quarks) sind Grundzustände quantenmechanischer Systeme, deren angeregte Zustände (Resonanzen) dann nur diskrete Werte annehmen können, sind insofern also doch gequantelt. Massenbereich: von ”sehr leicht” ( z.B. Neutrinos, früher als masselos angesehen): bisher experimentell bestimmte Grenzen: m 6 10 −17 eV m e 3 eV (aus 3 H − Zerfall) m 0. 19 MeV, (m 1, 8 GeV m 18 MeV Massendiffenrenzen zwischen Neutrinos aus Oszillationsexperimenten: Limits liegen im Breich von meV mit Sicherheit massive Teilchen überspannen sehr weiten Bereich: m e 0. 9 10 −30 kg 0. 5MeV .... m z 91GeV m top 178 GeV (entspricht GoldAtom 79 p 79 e und 118 n!) Enorme Spanne bei den Massen der Elementarteilchen: m top 3, 4 10 5 m e ! Zur Erinnerung: Massendifferenz Neutron-Proton (m n − m p 1. 3MeV verhindert Reaktion e − p → n e ( ....Was verhindert den Zerfall des Neutrons im Kern nach n → p e v̄ e ? Austauschquanten Photon und Gluonen als masselos angenommen (schon von der Theorie her), schwache Bosonen W und Z erhalten die Masse durch speziellen Mechanismus ( der sog. Higgs-Mechanismus der spontanen Symmetriebrechung) ∙ es gibt keine Antimasse (auch Antimaterie hat gleiche Masse wie die Materie: m e −m e − 4 10 −8 m e− Aber: Antimaterie ist durch entgegengesetzte ladungsartige Quantenzahlen charakterisiert. Unter m soll immer die Ruhmasse eines Teilchens verstanden werden , wie im Kap. 1.3.2 schon behandelt, es war: E m2 p2 m 1 22 mit E m, p m, m m 1 − 2 1 1− 2 [Anmerkung: Masse bisher nicht ”verstandenes” Phänomen. Problem: Feldquanten der Eichtheorien (kommt später) sind masselos, aber: kurze Reichweite von Feldern (schwache, starke WW) macht massive Quanten erforderlich! .12.06.2007 Kap1_4_Teilchen und ihre Eigenschaften_vs3 Seite 1 von 3 Einen Ausweg bietet hier der sogen. Higgs - Mechanismus: Higgs Feld (überall gleichmäßig vorhanden) gibt den Teilchen Masse durch den Prozess der ”spontanen Symmetrie-Brechung” und: Quanten des Higgs-Feldes sind selbst massiv → Suche nach Higgs- Teilchen bisher erfolglos, LEP/CERN: m H 114GeV. (Sollte in den LHC - Experimenten im CERN gefunden werden]. Größe der ET Endliche Dimension eines ET scheint logischer Widerspruch: Ausdehnung Struktur etwas kleineres als das ET! Nukleonen haben d ≈ 1 fm, wie aus Streuversuchen bekannt ist. Die räumliche Ladungsverteilung kann aus Streuversuchen mit Elektronen ebenfalls bestimmt werden : elmag. Formfaktoren. Quarks und Leptonen scheinen bei einer Auflösung von 10 −18 m punktförmig. Lebensdauer Als stabil werden nur das e und p (auch das nur mit Vorbehalten) sowie die bisher als masselos angenommenen Photonen und Neutrinos angesehen. (Da sich masselose Teilchen mit v c bewegen, erscheint uns jede beliebige Lebensdauer (), die sie in ihrem Ruhsystem haben können, immer auf unendlich gedehnt!) Bei den unstabilen Teilchen: Enorme Spanne der Lebensdauer: Neutron 900 s Z 2 10 −25 s, also 28 Größenordnungen! (Proton: 6 . 10 32 Jahre) Hängt mit der Stärke der WW zusammen: Quantenmechanik: Stärke ≈ hohe Wahrscheinlichkeit ≈ Häufigkeit ≈ 1 also für WW charakteristisch, unter der ein Teilchen zerfällt. Beispiel: Beim Phasenraum schon diskutiert: Zerfall von Neutron und , beide zerfallen unter der gleichen WW (schwache WW, ... wie sieht das jeweilige Feynman-Diagramm aus?), also in erster Näherung kann gleiches Matrixelement angenommen werden, Unterschied in der Reaktionsrate (und damit in der Lebensdauer) wird also im wesentlichen durch den verfügbaren Phasenraum bestimmt: n → p e − ̄ e m n 939, 6 MeV m p 938, 3 MeV m e 0, 5 MeV ΔE 0, 8 MeV ≈ 900s − → e − ̄ e , m 105 MeV ΔE 104, 5 MeV ≈ 2s Im ersten Fall sind die Massen von n und p sehr ähnlich, sodass wenig Energie für den Phasenraum zur Verfügung steht, im zweiten Fall ist m ≈ 200 m e . Kürzeste Lebensdauer bei stärkster WW (starke WW), z.B. bei den angeregten .12.06.2007 Kap1_4_Teilchen und ihre Eigenschaften_vs3 Seite 2 von 3 Nukleonenzuständen Δ (1952 von Fermi entdeckt): Δ → p mit 6 10 −24 s Schon erwähnt: Wie sind solche kurzen Zeiten meßbar? Nach der Unschärferelation (UR) ist ΔE Δt 2 , ΔE min Δt , im CM-System des Teilchens (im natürlichen System): Δm Δt1 → Messergebnis für m eines Teilchens, das für Δt existiert, schwankt also 1 , die Masse m einer statistisch um dieses Δm, umgekehrt gilt für die Lebensdauer: Δm Resonanz wird aus dem lorentzinvarianten Quadrat der Viererimpulse der Zerfallsprodukte bestimmt. Ladung: Tritt zweifach in Erscheinung: 1. Stärke der WW mit dem elektromagnetischen Feld (Kopplungskonstante, ist vom Impulsübertrag ( |q 2 |) des jeweiligen Prozesses abhängig: steigt mit |q 2 |: abschirmende Wirkung der virtuellen Dipole (e e − - Dissoziation) wird geringer. 2. Additive Größe in einem System, für die Erhaltungssatz gilt. (Dabei ist Q(Antiteilchen) -Q(Teilchen)) Quantisierung: Ladung tritt in Natur (frei) nur in Vielfachen der Elementarladung e 1. 6 10 −19 Coulomb auf. (Bausteine der Nukleonen, die sogenannten Quarks, haben drittelzahlige Ladungen, werden aber frei nicht beobachtet.) Methoden zur Bestimmung der Ladung: historisch: 1.Mosley: Röntgenspektren als fz, leicht aus Bohr-Modell abzuleiten, aus Kernphysik bekannt. 2. Chadwick: aus Rutherfordstreuung d z 1 z 2 e 2 sin −4 2 d 3. Messungen an ET: – e/m von Thomson – dE : spezifisches Ionisierungsvermögen e 4 dx – Bahnen in Spurenkammer mit Magnetfeld B: Radius: r Es gibt weitere ladungsartige Quantenzahlen wie: p eB 1 e Baryonenzahl Leptonenzahl Strangeness, Charm, Bottomness, Topness ... diese letztgenannten ”Flavour”Quantenzahlen sind unter der schwachen WW nicht erhalten! .12.06.2007 Kap1_4_Teilchen und ihre Eigenschaften_vs3 Seite 3 von 3