Fachliche Anforderungen Dysplasiezentrum

Werbung
Der vorliegende Erhebungsbogen beinhaltet die fachlichen Anforderungen für Gynäkologische
Dysplasiesprechstunden bzw. -einheiten. Praxen oder Kliniken, die sich als Gynäkologische
Dysplasiesprechstunde bzw. -einheit zertifizieren lassen, müssen als Kooperationspartner oder Teil eines
Gynäkologischen Zentrums registriert sein (Registrierung gemäß OnkoZert-Stammblatt). Der vorliegende
Erhebungsbogen ist vollständig zu bearbeiten und im Vorfeld der Audits zu aktualisieren.
Dieses Dokument stellt auch gleichzeitig die gemäß Erhebungsbogen geforderte Vereinbarung zwischen
den Kooperationspartnern eines Gynäkologischen Krebszentrums dar. Weitergehende Vereinbarungen
sind daher nicht erforderlich.
Definition:
1. Gynäkologische Dysplasie-Sprechstunde (GDS)
2. Gynäkologische Dysplasie-Einheit (GDE)
= Basisstufe
= Sprechstunde gynäkologische
Dysplasie + Zusatzanforderungen
Praxis
___________________________________________
Vertreter der Praxis
___________________________________________
Gynäkologisches Krebszentrum
___________________________________________
Leitung des Zentrums
___________________________________________
Vertreter
___________________________________________
Postanschrift
___________________________________________
Erstellung / Aktualisierung
Erstelldatum
A
__________
__________
Ärztliche Expertise
Name, Vorname
68615905
Letzte Aktualisierung
Qualifikation
Anzahl Dysplasiepatientinnen
Laufendes
Letztes
Kalenderjahr
Kalenderjahr
(Prognose)
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 1 von 7
B
Anforderungen
Kap.
B.1
Anforderungen
Qualitätsmanagement
GD - Sprechstunde u. - Einheit
Ein zertifiziertes QM-System sollte vorhanden
sein bzw. eingeführt werden. Norm und
Zertifizierungsinstitut sind zu nennen.
Fachärzte
GD - Sprechstunde u. - Einheit
 Mind. 1 FA mit Tätigkeitsschwerpunkt
„Dysplasie“ und Nachweis einer dem EFC
Standard entsprechenden
Kolposkopiefortbildung (EFC / IFCPC training
course oder Kolposkopiediplom der AG-CPC)
GD - Einheit (zusätzlich)
 Mind. 1 FA mit Schwerpunkt Gynäkologische
Onkologie
Anzahl dokumentierter
Differentialkolposkopien mit abnormen
Befunden an Portio, Vagina und Vulva pro
Jahr
GD - Sprechstunde
 Min. 100 Fälle/Untersucher, kolposkopischer
Befund mind. Skizze
GD - Einheit
 Mind. 300 Fälle/Einheit, dabei mind. 100
Fälle/Untersucher, kolposkopischer Befund
mind. Skizze
Anzahl dokumentierter histologisch
gesicherter intraepithelialer Neoplasien
oder invasiver Karzinome an Portio, Vagina
und Vulva pro Jahr
GD - Sprechstunde
 Mindestens 30 Fälle/Untersucher
GD - Einheit
 Mindestens 100 Fälle/Einheit, dabei mind. 30
Fälle/Untersucher
Anzahl dokumentierter therapeutischer
Eingriffe pro Jahr (exkl. Biopsie)
GD - Einheit
 Mindestens 60 Fälle
Qualitätssicherung
GD - Sprechstunde u. - Einheit
Dokumentation der histologisch gesicherten
intraepitheliale Neoplasien mit Therapie und
der invasiven Karzinome entsprechend der
Dokumentationsvorlage „Dokumentation
gynäkologische Dysplasien“
GD – Einheit (zusätzlich)
Teilnahme an externen
Qualitätssicherungsverfahren (soweit
vorhanden) empfohlen (z.B. Benchmarking der
Studiengruppe Kolposkopie)
B.2
B.3
B.4
B.5
B.6
68615905
Erläuterung der Praxis/Klinik
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 2 von 7
B.7
B.8
B.9
B.10
Patientinneninformation
 Primärprävention: Informationen über HPVInfektion, Verhütung u. Impfung müssen der
Pat. schriftlich und mündlich zur Verfügung
gestellt werden
 Vorsorgeuntersuchung: Vor der
Untersuchung sollte die Pat.
Basisinformationen über Pap-/HPV-Test
(schriftlich und mündlich) zur Verfügung
gestellt werden
 Befundbesprechung bei auffälliger
Zytologie/ pos. HPV-Test: Informationen
über Verlauf, Karzinomrisiko und
Management, Nachweis über Notiz Pat.akte
Diagnostik
GD - Sprechstunde u. - Einheit
 Die Diagnostik ist entsprechend den Leitlinien
(AWMF Nr. 015/027, Nr. 032/033, Nr.
015/059, European guidelines for quality
assurance in cervical cancer screening)
durchzuführen.
 Folgende Möglichkeiten müssen gegeben
sein:
- Kolposkop und Kolposkopie
- Sonographie:
Abdominal: Linear-Array u./o. CurvedArray mit Radius ≥ 2cm u. ≥3 MHz
Vaginalsonde: ≥5 MHz
- PAP-Abstrich
- HPV-Test
- ggf. weitere Testmethoden
- Befunddokumentation als Skizze, Analogoder Digitalphotographie, Video
- Biopsiemöglichkeiten und Zervixabrasio
GD – Einheit (zusätzlich)
 Bilderfassung und Dokumentation als
Standard (>90% aller dokumentierten Fälle)
Therapie
Die Therapie ist entsprechend den Leitlinien
(s.o.) durchzuführen.
GD - Sprechstunde
Auf dem Gebiet der operativen Techniken,
insbesondere der Hochfrequenz- und ggf.
Laserchirurgie, sollen Kenntnisse (z.B. Fort- u.
Weiterbildungen) nachgewiesen werden.
GD – Einheit
 Auf dem Gebiet der operativen Techniken,
insbesondere der Hochfrequenz- und
Laserchirurgie, sollen Kenntnisse,
Fertigkeiten und Standardausstattungen
nachgewiesen werden.
 Folgende Möglichkeiten müssen
insbesondere gegeben sein:
- Hochfrequenzchirurgie
- CO2-Laser
Fort- / Weiterbildung
68615905
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 3 von 7
B.11
B.11
B.12
 Die benannten Ärzte müssen eine
kontinuierliche Fortbildung in Bezug auf
Diagnostik und Therapie vulvärer, vaginaler
und zervikaler Veränderungen nachweisen:
 Mindestens eine Fortbildung pro Jahr
 Anerkannt werden u.a. zertifizierte
Fortbildungen der AG-CPC, DGGG, AGO,
EFC, DKG, IFCPC
Wartezeiten
 Bei Karzinomverdacht
Termin zur Kolposkopie < 4 Wochen
 Bei Zytologie Pap IVa, IVb
Termin zur Kolposkopie < 3 Monate
 Bei Schwangerschaft und Zytologie Pap IVa
oder höher: Termin zur Kolposkopie < 4
Wochen
 Bei Schwangerschaft und Zytologie Pap IIID:
Termin zur Kolposkopie während der
Schwangerschaft
(Die Wartezeiten auf einen Termin sind jährlich
stichprobenartig zu erheben.)
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
GD - Sprechstunde
 Der unter B.2 benannte Facharzt muss mind.
1x pro Quartal an der interdisziplinären
Tumorkonferenz des Gynäkologischen
Krebszentrums teilnehmen. Nachweis durch
Unterschrift auf Teilnehmerliste
 Mindestens 1 Pat. pro Quartal (4 Pat./Jahr) ist
in der TK des Gynäkologischen
Krebszentrums vorzustellen (hier ist auch die
Vorstellung von Patientinnen mit
Komplikationen nach Primärtherapie oder
Beschwerden im Rahmen der Nachsorge
möglich).
GD - Einheit
 Der unter B.2 benannte Facharzt muss mind.
2x pro Quartal an der interdisziplinären
Tumorkonferenz des Gynäkologischen
Krebszentrums teilnehmen. Nachweis durch
Unterschrift auf Teilnehmerliste
 Mindestens 2 Pat. sind pro Quartal (mind. 8
Pat./Jahr) in der TK des Gynäkologischen
Krebszentrums vorzustellen. An diesen
Konferenzen muss auch der zuständige
Pathologe/Gynäkologe für die
Histologie/Zytologie teilnehmen. Nachweis
durch Unterschrift auf Teilnehmerliste.
 Bei Bedarf können zusätzlich auch
eigenständige Dysplasiekonferenzen mit
Gynäkologe, Gynäkopathologe / -zytologe
etabliert werden
Studienteilnahme
GD - Einheit
Patientinnen sollten, falls geeignet, in
klinischen Studien eingebracht sein bzw. mit
betreut werden.
68615905
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 4 von 7
B.13
B.14
Nachsorge/Dokumentation
 Die Nachsorge der Patientinnen ist
entsprechend den nationalen Leitlinien
durchzuführen.
 Im Besonderen sollten zur Qualitätssicherung
6 und 12 Monate nach Konisation HPV- und
Zytologiebefunde erhoben werden
 Jährlich sollte die Datenerhebung der Pat. mit
CIN 1-3 für die Dauer des Managements und
der LL-entsprechenden Nachsorgezeit
erfolgen. Das Verfahren ist zu beschreiben.
Verfahrensbeschreibungen / SOPs
Es wird empfohlen, für folgende Verfahren
schriftliche Regelungen zu erstellen:
 Diagnostik (Kolposkopie, Probebiopsie usw.)
incl. Befundmitteilung
 Leitliniengerechte Nachsorge
 Beschwerdemanagement
 Einweisung / Kommunikation innerhalb des
Zentrums (Vorstellung interdisziplinäre
Tumorkonferenzen, Organisation
Veranstaltungen)
 Algorithmus der
Zervixkarzinomfrüherkennung
68615905
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 5 von 7
C
Kennzahlen/ Qualitätsindikatoren Leitlinie
Kalenderjahr
Die Kennzahlen sind vollständig auszufüllen und im Vorfeld eines jeden Audits zu aktualisieren
Nr.
1
2
3
4
Kennzahl
Zähler
7
Sollvorgabe
Ist-Wert
≥ 1Pat. bzw. 2
Pat. /Quartal
Zähler
-----
≥ 1x bzw. 2x /
Quartal
Teilnahme an
TK
Zähler
Anzahl Pat., bei denen eine
Differenzialkolposkopie - in der
Regel mit Biopsie - durchgeführt
wird
Alle Patientinnen,
bei denen eine
Konisation
durchgeführt wurde
>90%
Zähler
Fehlen von
hochgradigen
präkanzerösen
Befunden
Anzahl Pat. mit führender Histologie
„Ektopie“ oder mit histologischem
Normalbefund oder <= CIN 1.
Alle Patientinnen,
bei denen eine
Konisation
durchgeführt wurde
Derzeit keine
Vorgabe
Angaben
Befundbericht
Anzahl Pat. mit schriftlicher
histologischer Beurteilung der
Konisation (Art
und Größe bei allen Läsionen –
nicht metrisch -, vertikale und
horizontale Ausdehnung
bei invasiven Läsionen,
Resektionsränder, Abstand der
Läsion zum endozervikalen
Resektionsrand in mm).
Anzahl Pat. mit Re-Konisation
innerhalb von ≤ 3 Monaten
Alle Patientinnen,
bei denen eine
Konisation
durchgeführt wurde.
>90%
Alle Patientinnen
mit Re-Konisation
nach Konisation mit
positivem
Absetzungsrand bei
CIN
Alle Pat. bei denen
eine Konisation
durchgeführt wurde
<5%
Vorstellung
Tumorkonferenz
Teilnahme
interdisziplinäre
Tumorkonferenz
Anzahl vorgestellter Patientinnen in
TK
Anzahl Teilnahme Tumorkonferenz
Durchführung
Diffenzialkolposk
opie
5
6
Grundgesamtheit
(=Nenner)
-----
Pat. mit sofortiger
Re-Konisation bei
positivem
Absetzungsrand
bei CIN
HPV-Test nach
Konisation
Anzahl Pat. mit HPV-HR-Test
einmalig 6-12 Mo. nach Konisation
Nenner
%
Zähler
Nenner
%
Zähler
Nenner
%
Zähler
Nenner
%
>90%
Zähler
Nenner
%
8
Anteil
Messerkonisation
an Konisationen
Anzahl Pat. mit Messerkonisation
Alle Pat. mit
Konisation
< 10%
Zähler
Nenner
%
D
Abkürzungen
AG-CPC
EFC
IFCPC
Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie
European Federation for Colposcopy
International Federation for Cervical Pathology and Colposcopy
Ausschließlich aus Gründen der Lesbarkeit wurde die männliche Form der Berufsbezeichnungen verwendet. Gemeint sind in allen
Fällen beide Geschlechter.
68615905
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 6 von 7
68615905
©DKG alle Rechte vorbehalten
Seite 7 von 7
Herunterladen