Marktbericht April 2014 - Volksbank Ulm

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Der Schwung fehlt weiterhin
Der positive Trend an den weltweiten Aktienbörsen hat sich
Aktuelle Marktdaten:
Anfang April weitgehend fortgesetzt. Unterstützung bekam
die Börse dabei vor allem von den Notenbanken. Die neue
DAX
9.567
FED-Präsidentin Janet Yellen stellte in ihrer Rede fest, dass
die US-Wirtschaft noch für einige Zeit eine außergewöhnliEuroStoxx 50 3.201
che Unterstützung der Notenbank benötige. EZB-Chef Mario
Draghi betonte bei der Pressekonferenz im Anschluss der
Dow Jones 16.550
EZB-Sitzung, dass die Währungshüter, falls nötig, ihre
Leitzinsen weiter senken oder zu unkonventionellen
Nasdaq
4.051
Maßnahmen greifen werden, wozu mögliche Wertpapieraufkäufe zählen könnten oder auch gar negative Einlagenzinsen
Nikkei
14.163
für die Banken. Der Euro gab nach diesen Äußerungen
spürbar nach. Alles in allem setzt sich der Trend der
Euro/USD
1,3837
„finanziellen Repression“ fort. Millionen von Sparern
„schauen somit weiterhin in die Röhre“, während sich
insbesondere die Preise für Immobilien in begehrten Lagen und für Aktien immer weiter
erhöhen. Da die Zinsen in Europa weiter gesunken sind und aller Voraussicht nach
weiter niedrig bleiben werden, fehlt es auch weiterhin an Anlagealternativen. So
verwundert es nicht, dass jede Kursdelle an den Aktienmärkten auch relativ schnell
wieder ausgebügelt wird, da viele Investoren unverändert schnell die Gelegenheit
nutzen, um Gelder in den Aktienmarkt umzuschichten. Unterstützt wurden die Börsen
von positiven Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone und überraschend starken
Auftragseingängen für die US-Industrie. Gute Nachrichten gab es überdies vom
Automobilmarkt. Sowohl in der Eurozone als auch in den USA und in China gab es
verbesserte Absatzzahlen zu berichten. Das Ergebnis waren neue Rekorde, so markierte
der S&P 500-Index Anfang April abermals ein neues Rekordhoch. Der DAX konnte in der
Phase ebenfalls etwas zulegen und notierte nur noch rund 150 Punkte unter seinem
Allzeithoch. Überproportional gefragt waren weiter die Börsen in Südeuropa. In Italien
und Spanien setzte sich die Hausse fort. Der italienische Leitindex legte bis dahin seit
Jahresbeginn fast 16% zu und lag damit in Europa mit deutlichem Abstand vor Spanien
mit +6% an der Performancespitze. Auch die Märkte der Schwellenländer profitierten von
den ermutigenden konjunkturellen Daten aus den Industrienationen und der positiven
Marktstimmung. Die Anleiherenditen fielen auch in der Peripherie weiter. So notierte die
Rendite für die zehnjährige italienische Staatsanleihe nur noch bei 3,23%, Anfang 2012
waren es noch mehr als 7%.
In der Kalenderwoche 15 stand die erste Emission in Griechenland seit 2010 im
Mittelpunkt. Die neu begebene Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren stieß auf
eine unglaublich hohe Nachfrage von etwa 600 Investoren mit rund 20 Mrd. EUR.
Begeben wurden jedoch lediglich 3 Mrd. EUR. Auch die Emissionsrendite von 4,95% lag
unter den Erwartungen. Im März 2012 vor dem Schuldenschnitt ließen Sorgen um die
weiter steigende Staatsverschuldung und explodierende Arbeitslosenzahlen die Rendite
noch auf knapp 40 Prozent steigen. So erfreulich der Erfolg Griechenlands bei der
Platzierung dieser einen Anleihe auch ist, eine dauerhafte Rückkehr an den Kapitalmarkt
ist im Moment nur mit der anhaltenden Unterstützung der Troika möglich.
Der Inhalt basiert auf allgemein zugänglichen Informationen, die für verlässlich gehalten werden. Die Haftung für die
Vollständigkeit und Richtigkeit der hier gemachten Angaben ist auf grobes Verschulden begrenzt. Die Publikation erhebt, trotz
Sorgfalt bei der Erstellung, keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält nur eine unverbindliche Stellungnahme. Sie dient der
allgemeinen Information, ersetzt aber keine individuelle Anlageberatung.
Die hohe Nachfrage bei der Emission zeigte, dass sich die Suche der Anleger nach
Rendite weiter verstärkt. Die Risikoaufschläge (Spreads) gingen seit Wochen in der
Breite zurück und sind teilweise auf tiefe Niveaus gesunken. Die Griechenlandanleihe
jedenfalls strahlte auch positiv auf die EWU-Peripherie aus. Zudem stieß die Vorlage
eines ehrgeizigen dreijährigen Haushaltsplans für Italien auf positives Echo und führte zu
einem weiteren Rückgang der Renditen.
Von der konjunkturellen Seite gab es ausgesprochen wenige Daten, vor allem in den
USA war der Datenkalender sehr dünn. Aus dem Euroraum gab es Daten zur Industrieproduktion aus den großen Ländern. Während sie in Deutschland stärker als erwartet
zulegte, stieg sie in Frankreich nur moderat an und ging in Italien sogar zurück. An den
Aktienmärkten trübte sich die Stimmung nach einer Seitwärtsbewegung in der zweiten
Wochenhälfte ein. Die steigende Gefahr einer Eskalation in der Ukraine und erneut unter
den Erwartungen liegende Konjunkturdaten aus China belasteten das Geschehen. Auf
Wochensicht hatte der Nikkei Index mit einem Minus von 7,3 Prozent den größten
Verlust zu verzeichnen.
In der Karwoche prägten vor allem zwei widerstreitende Entwicklungen das Bild an den
Kapitalmärkten. Die Ukrainekrise und die in der Summe positiven Konjunkturdaten aus
den USA und China. Die Aktienmärkte ließen sich dabei vor allem von den besser als
erwarteten Konjunkturnachrichten inspirieren und setzten nach einem holprigen
Wochenauftakt, mit einem DAX Stand von 9.173 Punkten, zur Erholung an. Trotz der
unausgegorenen und sich zuspitzenden Entwicklung in der Ostukraine überwog offenbar
die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete diplomatische Lösung. An den Rentenmärkten hat diesbezüglich die Skepsis überwogen, so sanken die Renditen 10-jähriger
Bundesanleihen knapp unter die Marke von 1,50%, den tiefsten Stand seit fast einem
Jahr. Bundesanleihen wurden dabei noch von der anhaltenden Diskussion um eine
weitere geldpolitische Lockerung der EZB, die EZB-Chef Draghi bei der IWFJahrestagung verstärkt hatte, inspiriert.
In den USA bestätigten die Einzelhandelsumsätze und auch die Daten zur Industrieproduktion für März, dass es größtenteils der harte Winter war, der die US-Wirtschaft im
Januar und Februar hatte erstarren lassen. Die Einzelhandelsumsätze zogen mit 1,1%
deutlich an, gestützt von einer regen Nachfrage nach Automobilen mit +3%. Die
Industrieproduktion stieg um 0,7%, der Ausstoß im Verarbeitenden Gewerbe um 0,5%.
Insoweit ist der Erholungstrend im Verarbeitenden Gewerbe also gut gestützt. In den
USA legten die Verbraucherpreise im März um 0,2% stärker zu als erwartet. Angesichts
der weiter anziehenden Kapazitätsauslastung ist die Deflationsdiskussion, die aktuell im
Euroraum wieder aufgeflammt ist, in den USA wohl endgültig beendet.
In China sank das reale Wirtschaftswachstum im 1. Quartal zwar auf 7,4% (nach 7,7%).
Dies ging aber mit einem regen Beschäftigungszuwachs in den städtischen Regionen
einher, was ein Kernanliegen der dortigen Führung ist. Der Umbau der chinesischen
Volkswirtschaft geht weiter. Bei einer unerwünschten Schwäche wird die Regierung
feinsteuernd, nicht aber mit großangelegten Programmen eingreifen.
In den nach Ostern veröffentlichten Konjunkturindikatoren fand die Ukrainekrise, welche
natürlich
die Geschäftsbeziehungen zu Russland belastet, jedoch noch keinen
Niederschlag. Sowohl die PMIs für Deutschland als auch der Ifo (111,2 nach 110,7
Punkten) stiegen im April an und übertrafen die Erwartungen. Aus den USA waren die
Konjunkturmeldungen gemischt, deuteten aber ebenfalls auf eine Beschleunigung nach
der Winterdelle.
Der Inhalt basiert auf allgemein zugänglichen Informationen, die für verlässlich gehalten werden. Die Haftung für die
Vollständigkeit und Richtigkeit der hier gemachten Angaben ist auf grobes Verschulden begrenzt. Die Publikation erhebt, trotz
Sorgfalt bei der Erstellung, keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält nur eine unverbindliche Stellungnahme. Sie dient der
allgemeinen Information, ersetzt aber keine individuelle Anlageberatung.
Insgesamt wurde das Bild einer sich erholenden Weltwirtschaft bestätigt, was die
Risikofreude stützte.
Während der DAX auf Wochenbasis rd. 1,6% gewann, legte der Dow Jones-Index ca.
0,9% zu. Am 30. April 2014 erzielte der US-Leitindex auf Schlussstandbasis mit 16.580
Punkten ein neues Allzeithoch. Verantwortlich für die positive Tendenz zeichneten vor
allem eine Reihe von guten Quartalszahlen und Ausblicken, die die Kauflaune der
Börsianer förderten. Ebenfalls für Kauflaune sorgten die Übernahmefantasien im
Pharma- und im Telekomsektor. Die weiterhin bedrohlichen Geschehnisse in der
Ostukraine, blendete der Markt weitgehend aus. Auf der Makroseite vermeldete die EZB
für April erneut einen merklichen Rückgang der Kreditvergabe. Zudem fielen die EUVertrauensindikatoren schwächer als erwartet aus. Zusammen mit den schwächeren
Preisdaten in Deutschland und dem Euroraum und der rückläufigen Kreditvergabe bleibt
die Lockerungsfantasie für die EZB-Sitzung diese Woche aber ungebrochen. Die EZB
hat auf der gestrigen Ratssitzung jedoch keine neuen geldpolitischen Maßnahmen
beschlossen. EZB-Präsident Draghi betonte auf der Pressekonferenz zur Zinsentscheidung, dass die Währungshüter vor einer entsprechenden Entscheidung die Aktualisierung der Projektionen ihrer Experten abwarten wollen. Diese werden Anfang Juni
präsentiert. Bisher rechnen die EZB-Experten im Mittel für 2014 mit einer Inflationsrate
von 1,0 %. Für das kommende Jahr wird eine durchschnittliche Teuerung von 1,3 %
unterstellt. Erst Ende 2016 soll sich die Inflationsrate demnach wieder der Marke von
2 % annähern. Nunmehr droht die Inflation jedoch nicht nur über eine längere Periode
niedrig zu bleiben, sondern auch das mittelfristige Ziel der Notenbank von „unter, aber
nahe 2 %“ zu verfehlen. Dabei stellt die Stärke des Euro im beschriebenen Umfeld eines
bereits niedrigen Preisdrucks einen Grund zur ernsthaften Besorgnis dar. Auch die
hohen ungenutzten Kapazitäten und eine nur verhaltene Geldmengen- und Kreditschöpfung tragen in den Augen der Notenbank zu der zunehmend langen Phase mit einer sehr
niedrigen Inflation bei. Die geopolitischen Spannungen (Ukraine, Russland) haben
zudem das Potential, bei einer Intensivierung die wirtschaftliche Belebung in der
Eurozone stärker als in anderen Wirtschaftsräumen zu stören. Daher halten die
Währungshüter an ihrer „forward guidance“ fest, wonach die Leitzinsen für einen
längeren Zeitraum auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden. Die
EZB-Mitglieder sind sich dabei generell darüber einig, auch unkonventionelle Maßnahmen einzusetzen, um einer zu langen Phase mit einer niedrigen Inflation zu begegnen.
Per Saldo verdichten sich die Anzeichen für eine monetäre Aktion in den kommenden
Monaten. Es ist zunächst mit einer Zinssenkung, inklusive der Reduzierung des
Einlagensatzes in den negativen Bereich, im 3. Quartal zu rechnen.
In den USA stieg das Bruttoinlandsprodukt in Q1 laut einer ersten Schätzung vor allem
wegen des harten Winters nur um 0,1%. Die US-Notenbank sah wenig Anlass, ihren
geldpolitischen Ausstiegspfad zu modifizieren, umso mehr, da der ISM-Index für das
verarbeitende Gewerbe von 53,7 auf 54,9 Punkte zulegte und somit auf eine Erholung
hinweist.
Der Inhalt basiert auf allgemein zugänglichen Informationen, die für verlässlich gehalten werden. Die Haftung für die
Vollständigkeit und Richtigkeit der hier gemachten Angaben ist auf grobes Verschulden begrenzt. Die Publikation erhebt, trotz
Sorgfalt bei der Erstellung, keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält nur eine unverbindliche Stellungnahme. Sie dient der
allgemeinen Information, ersetzt aber keine individuelle Anlageberatung.
Der DAX ist seit Jahresbeginn weiter in der Range zwischen 9.200 und 9.600 Punkte
gefangen, hält aber stets den Aufwärtstrend, sowie auch die 200-Tageslinie und läuft
nun in ein Dreieck mit Trendfortsetzungspotential hinein. Alle Charttechniker warten auf
den Ausbruch und mit einem Überwinden der Marke von 9.600 Punkten im DAX wäre
zunächst ein Anstieg in Richtung des bisherigen Allzeithochs bei 9.794 Punkten möglich,
um dann bei weiteren Anschlusskäufen den fünfstelligen DAX anzuvisieren. Vor allem
wenn klare Grenzen vorliegen, wie aktuell beim DAX besonders auf der Oberseite,
warten viele Anleger auf den Moment, wenn die Hürde überwunden wird. In kurzer Zeit
könnte dann viel Geld in den Markt fließen, was wiederrum alle anderen Akteure, die
sich auf der falschen Seite positioniert haben dazu zwingt, entsprechende Anpassungen
vorzunehmen, was die Bewegung nach oben noch einmal verstärken sollte.
Die eingezeichnete umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation unterstreicht die
Möglichkeit eines Ausbruchs nach oben. Ob dies im Mai (Sell in May and go away)
gelingt?
Als Auffangbereich wird die Marke bei 9.400 Punkten und danach bei 9.165 gesehen.
Der Inhalt basiert auf allgemein zugänglichen Informationen, die für verlässlich gehalten werden. Die Haftung für die
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Sorgfalt bei der Erstellung, keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält nur eine unverbindliche Stellungnahme. Sie dient der
allgemeinen Information, ersetzt aber keine individuelle Anlageberatung.
Fazit:
Nachdem die Kurse an den meisten Aktienmärkten in den vergangenen Jahren
stärker gestiegen sind als die Gewinne der Unternehmen, zeigen gängige
Bewertungskennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder die Relation
von Aktienkursen zu Buchwerten, dass Aktien heute nicht mehr billig sind. Der
DAX weist heute ein KGV von rund 13 auf. Vor zwei Jahren betrug das KGV
dagegen nur 10,6. Ähnlich sieht die Entwicklung bei anderen Aktienmärkten aus.
Damit die Kurse aber weiter zulegen können und dies nicht gleichzeitig zu einer
weiteren Verteuerung von Aktien führt, ist es notwendig, dass die Unternehmensgewinne steigen. Hieran sind in den vergangenen Wochen einige Zweifel
aufgekommen, nachdem sich viele Unternehmen vergleichsweise vorsichtig zu
ihrem weiteren Geschäftsverlauf geäußert haben und die Unternehmensanalysten
in diesem Zuge ihre Gewinnprognosen weiter nach unten revidiert haben. Die
negative Gewinnrevisionstendenz ist dabei – insbesondere in Europa – kein neues
Phänomen sondern lässt sich seit geraumer Zeit beobachten und ist u.a. auf den
starken Euro zurückzuführen. Diese Entwicklung der Gemeinschaftswährung hat
Draghi ganz besonders im Auge. Von daher kommt der Berichtssaison für das
erste Quartal 2014 eine besondere Bedeutung zu.
Während die Berichtssaison in Europa erst jetzt richtig in Schwung kommt, haben
in den USA mittlerweile schon über die Hälfte der Unternehmen aus dem S&P 500
ihre Quartalsberichte vorgelegt. Von diesen haben es 70% geschafft, die Ergebnisprognosen zu übertreffen, das ist etwas mehr als im historischen Durchschnitt
(63%). Alles in allem behalten wir unsere positive Aktienmarkteinschätzung bei
und empfehlen trotz der anhaltenden geopolitischen Risiken, vor allem um die
Ukraine (am Sonntag sollen - ungeachtet eines Appells des russischen Präsidenten Wladimir Putin - Unabhängigkeitsreferenden in der Ostukraine abgehalten
werden. Damit stehen die Zeichen weiter auf Konfrontation), weiterhin eine
entsprechende Aktienquote.
07-05-2014
Volksbank Ulm-Biberach eG
Individualkunden
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