Handout ISLAM

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Handout ISLAM
1. Einführung
arabisch ‫ إسالم‬islām, „Unterwerfung (unter Gott) / völlige Hingabe (an
Gott)“ ‫ اإلسالم‬al-islām, „der Islam“
1, 5 Milliarden Muslime bzw. Moslems (1/5 der Weltbevölkerung)
Anhänger
2. Platz auf der Welt nach dem Christentum
Rangliste
Monotheistisch, haben 99 Namen Allah’s, welche ähnlich dem
Theos
Rosenkranz mittels Gebetskette rezitiert werden.
Abgrenzung keine Dreieinigkeit und keinen Polytheismus
Die fünf „Säulen“ (arabisch ‫ اركان‬arkān) des Islam sind die
Grundlage
Grundpflichten, die jeder Muslim zu erfüllen hat:
1. Schahada (islamisches Glaubensbekenntnis)
2. Salat (fünfmaliges Gebet)
3. Zakat (Almosensteuer)
4. Saum (Fasten im Ramadan)
5. Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka)
sieht Abraham und dessen Sohn Ismael als Urväter
Ursprung
 ~570 n. Chr. in Mekka geboren
Geschichte
 Im Alter von 40: Visionen & Auditionen (Wort Gottes)
Muhammads
 Monotheismus wird betont  Ablehnung der christlichen
Dreieinigkeit (V.a. Abgrenzung gegenüber dem Herrschenden
Politheismus, ist nicht mit Christentum und Judentum im
Kontakt)
 622 n. Chr. Auswanderung nach Medina
 Beginn der islamischen Zeitrechnung & politischen Tätigkeit 
Feldzüge gegen Mekka
 Koranoffenbahrung und 5 Säulen (arkan)
 Abu Bakr (starb nach 2 Jahren)
Nachfolge
 Umar (starb nach einem Attentat)
 Uthman (Schwiegersohn Muhammads, aber unbegabt!)
 Ali (Cousin und Schwiegersohn Muhammads)
 Shi‘at‘ali „Partei des Alis“  Schiiten
 Sunniten (90% der Islamischen Gemeinschaft)
Richtungen
 Schiiten (Shi‘at‘ali = Partei des Alis)
 Aleviten; Abspaltung der Schiiten
 Charidschten=„Ausziehende“ (N.Afrika)
 Ibaditen (Oman); Abspaltung der Charidschten
 Sufismus
 Weitere Gruppen
Literatur:
Hutter, Manfred, Die Weltreligionen, 3.Auflage 2008, Verlag C.H.Beck, München 2005.
Hierzenberger, Gottfried, Der Islam, Marix Verlag, Wiesbaden 2006
Islam
2. Die Moschee:
 „Ort der Niederwerfung“
 Aufbau einer Moschee:
Betsaal, ein oder mehrere Minarette, Waschgelegenheiten
Ablauf des Gebets:
 ist fest vorgeschrieben:
 verschiedene Körperhaltungen
 Bittgebete, Lobpreisungen,
Rezitation aus dem Koran,
Gebetsformeln
 Gebetssprache ist arabisch
 Beim Gemeinschaftsgebet leitet der Imam
 das Gemeinschaftsgebet hat eine höhere Bedeutung als das privat verrichtete Gebet
 es wird in Richtung Mekka gebetet, die Qibla zeigt die Richtung an
Die Kaaba:
 al-Kaʿba = Kubus, Würfel in Mekka, Saudi-Arabien
 zentrales Heiligtum des Islam
 im Innenhof der Moschee Al-Masdschid al-Haram
 größte Moschee der Welt
 7 mal gegen den Uhrzeigersinn umlaufen (wie heisst das?)
 schwarzen Stein, der in die östliche Ecke des Baus ist, küssen/berühren
Der Koran:
 „die Lesung, Rezitierung, Vortrag“
 Heilige Schrift des Islam
 Gottes (arab. Allah) wörtliche Offenbarung
 Der Erzengel Gabriel vermittelt sie dem Propheten Muhammad
 Wort Gottes in arabischer Sprache (Übersetzung
nicht befürwortet)
Aufbau:
 114 mit Namen versehene Suren
 113 beginnen mit der Basmala (‫ بسم هللا الرحمن الرحيم‬bi-smi llāhi r-rahmâni r-rahīm, „Im
Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.“)
 Der Länge nach angeordnet (Lang  Kurz)
 mekkanische und medinensische Suren
Die Scharia: wo findet die Scharia Anwendung?
 das religiös legitimierte, unabänderliche Gesetz des Islam
 Verbotene Handlungen: Alkoholgenuss, Unzucht, die falsche Bezichtigung der
Unzucht, Diebstahl, Homosexualität und die Apostasie
 der Abfall vom Islam wird mit der Todesstrafe geahndet
 im Widerspruch zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Islam und die Menschenrechte
 Kairoer Erklärung der Menschenrechte des Islam 1990 Art.1: „Alle Menschen sind
gleich an Würde. Der wahrhafte Glaube ist die Garantie für das Erlangen solcher
Würde“
 Art.10: „Der Islam ist die reinste Form der Religion … es ist verboten einen Menschen
zu einer anderen Religion zu bekehren“
 Art. 18 der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte von 1948: Religionsfreiheit
 Artikel 22: Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, soweit er damit
nicht die Grundsätze der Scharia verletzt
 Artikel 24: Alle Rechte und Freiheiten, die in dieser Erklärung genannt wurden,
unterstehen der islamischen Scharia
Quellen: Bausche, Martin: Jesus in Koran. Köln: Böhlau Verlag, 2001
Maurer, Andreas: Basiswissen Islam. Ulm: Hänssler, 2002.
3. Religiöse Feste im Islam
Im Islam gibt es drei bedeutende und wichtige Feste.
3.1.Ramadan
Der Ramadan (der heiße Monat) ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und ist
der islamische Fastenmonat. Der Ramadan gehört mit zu den fünf Grundpflichten, den fünf
Säulen im Islam. Im Monat Ramadan ist es den Muslimen gemäß dem Koran untersagst
zwischen Anbruch der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang Speisen und Getränke
zu sich zu nehmen. Außerdem ist es untersagt Geschlechtsverkehr zu haben sowie das
Rauchen, lügen oder lästern. Auch soll man darauf achten keinen Streit mit seinen
Mitmenschen zu haben sowie sich von schlechten Gedanken trennen.
Insgesamt unterscheidet sich der Charakter des islamischen Fastens sehr stark vom
christlichen Fasten. Täglich findet eine Koranlesung statt und es werden mehrere religiöse
Andachten gehalten. Teilweise wird dabei der gesamte Koran in seinen 30 Teilen auf die 30
Tage verteilt und so einmal komplett rezitiert.
Der Höhepunkt des Ramadans bilden die letzten Nächte. In ihnen liegt die Nacht der
Vorherbestimmung. In dieser soll Muhammad die ersten Verse des Korans empfangen haben.
Ein genaues Datum ist allerdings nicht bekannt Die Fastenzeit wird mit dem Fest des
Fastenbrechens am ersten und zweiten Schauwal, dem dem Ramadan nachfolgendem Monat
beendet.
3.2.Das Zuckerfest
Das Zuckerfest ist der islamische Feiertag an dem das Ende des Ramadan gefeiert wird. Das
arabische Wort id al-fitr bedauetet „Das Fest des Fastenbrechens“
Mit dem Ende des Ramadans und das feiern des Zuckerfestes beginnt nun der zehnte Monat
des islamischen Kalenderjahres. Genannt Schauwal. Das Fest dauert meist drei Tage an.
3.Das Opferfest
Das Opferfest ist das höchste islamische Fest. Es wird zum Höhepunkt der Hadsch gefeiert,
der Wallfahrt nach Mekka, die jährlich im Monat Duhu al-hidscha stattfindet.
Das arbaische wort „Id ul-adha“ bedeutet wörtlich übersetzt einfach „ das goße Fest“
Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der die göttliche Probe
bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismail Allah zu opfern. Als Allah seine
Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt, und Ibrahim und Ismail
opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder
Das Fastenbrechenfest und das Opferfest sind die beiden Hauptfeste im Islam. Sie sind für
alle islamischen Rechtsschulen und Völker verbindlich und richten sich nach dem islamischen
Mondkalender.
Wichtige Personen im Islam
Allgemein gilt: Im Islam werden Heiligenverehrung und Personenkult eigentlich abgelehnt.
Am allerwichtigsten ist natürlich Allah (Gott) Aber dieser gilt nicht als Person sondern ist der
Gott der Muslime. Als Verkünder des Islams genießt der Prophet Muhammad eine besondere
Verehrung. Über ihn heißt es im Koran: er sei das „beste Beispiel“ für die Menschen. Jedoch
darf er nicht vergöttlicht werden, weshalb die Muslime die Bezeichnung „Mohammedaner“
ablehnen.
Außerdem genießen auch seine Gefährten (Kalifen) besonders die ersten vier Abu Bakr,
Omar, Osman und Ali eine große Verehrung. Muhammads Frau Chadidscha und ihre Tochter
Fatima gelten allen Muslimen (nicht nur den Frauen) als Vorbilder.
4. Die Frau im Islam recht undifferenziertes Bild
Frauen unterliegen vielen Einschränkungen, welche direkt von Mohammed selbst kamen.
Sowohl im Koran als auch in den Lehren Mohammeds lassen sich viele Aussagen über
Frauen finden. Mohammed trifft klare Unterscheidungen zwischen Frauen und Männern.
Viele seiner Äusserungen über Frauen sind wenig schmeichelhaft. Im Koran werden Frauen
und Männer aber auch explizit gleichgestellt! Bitte beide Seiten Beleuchten!
Sind Frauen böse?
Der Prophet sprach: „Ich schaute ins Paradies und sah, dass die Mehrzahl Ihrer Bewohner
die armen Leute waren, und ich schaute in das (Höllen)-Feuer und sah, dass die Mehrzahl
ihrer Bewohner Frauen waren.“ (Bukhari, Band 8, Buch 76, Nr. 456; berichtet von Imran bin
Husain).
Der Prophet sprach: „Wenn in etwas ein böses Omen liegt, dann im Haus, in der Frau und im
Pferd.“ (Bukhari, erzählt von Aischa)
Sind Frauen minderwertig?
Im Koran heisst es, dass die Zeugenaussagen zweier Frauen nötig sind, um der
Zeugenaussage eines Mannes gleichzukommen.
… Und nehmt zwei Männer von euch zu Zeugen! Wenn es nicht zwei Männer sein können,
dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, solche, die euch als Zeugen genehm sind, (zwei Frauen) damit (für den Fall), dass die eine von ihnen sich irrt, die eine (die sich nicht
irrt) die andere (die sich irrt, an den wahren Sachverhalt) erinnere …(Sure 2, 282)
Bedeckung der Frau
Umar erzählte: Ich sagte: „O Gesandter Allahs! Gute und schlechte Menschen umgeben dich,
und deshalb schlage ich vor, dass du den Müttern der Gläubigen (d.h. deinen Frauen)
gebietest, Schleier zu tragen.“ Daraufhin offenbarte Allah die Verse des al-Hidjab. (Bukhari,
erzählt von Abu Said Al-Khudri)
Heute konservative Muslime befolgen den Koran buchstäblich, und auch ihre Frauen
bedecken ihre Gesichter. Liberale Musliminnen tragen statt einer völligen Verschleierung
moderne, aber sittliche Kleidung. In Saudi-Arabien und im Iran ist das Kopftuchtragen in der
Öffentlichkeit gesetzlich vorgeschrieben, in Indonesien, Tunesien und Marokko gilt dieser
Zwang nicht.
Frauen als Kriegsbeute
Wann immer ein Dorf oder ein Stamm sich Mohammed und seiner Armee widersetzte und
dabei unterlag, erhielten die Muslime die Erlaubnis, die Frauen und Kinder als Sklaven zu
nehmen. Nicht nur die Hadithen, sondern auch der Koran selbst enthalten die Vorschrift, dass
gefangene Frauen ihren Sklavenhaltern zur Verfügung stehen, selbst wenn sie bereits
verheiratet sind (Sure 4, 24). (Dabei muss das damalig Kriegsrecht beachtet werden!)
Ehe
Mohammed beschrieb die Ehe als eine Beziehung, in der der Mann die Oberhand hatte und
die Frau sich unterordnen musste. In Bezug auf den Ehemann sagt der Koran:
Die Männer stehen über den Frauen, weil Allah sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat
und wegen der Aufgaben, die sie von ihrem Vermögen (als Morgengabe für die Frauen)
gemacht haben (Sure 4, 34).
Und wenn ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet
sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (daraufhin wieder) gehorchen, dann
unternehmt (weiter) nichts gegen sie!
Mohammeds bekannteste Frauen
 Chadidja
 Aischa
 Zainab
Quellen:
Gabriel, Mark A. (2006): Jesus und Mohammed. Erstaunliche Unterschiede und überraschende Ähnlichkeiten. Gräfelfing:
Dr. Ingo Resch Verlag.
Ginaidi, Christa/Ginaidi Ahmed (2005): Die Situation der Frau im Islam und im Christentum. Psychologisch-ethnologische
und historisch-theologische Hintergründe. Stuttgart: Ibidem Verlag.
5. Der Sufismus ist die Mystik des Islams.
Europäische Orientalisten beschäftigen sich erstmals um 1800 mit dem Sufismus. Weil v.a.
die tanzenden, heulenden Derwische auffielen, deren Erscheinungsbild sich vom strengen
Gesetz-Islam unterschied, wirkte der Sufismus fern vom Islam. Dies faszinierte auch, gerade
im Unterschied zu einem „offiziellen Scharia“-gebundenen Islam.
Der echte Sufismus ist aber nichtsdestotrotz aus islamischer Wurzel gewachsen.
Innerhalb der 1000 jährigen Geschichte haben sich viele Orden und Bruderschaften gebildet,
die sich alle mehr oder weniger unterscheiden. Die Suche nach dem höchsten Prinzip ist aber
allen Sufi-Facetten gemeinsam, nicht intellektuelles Wissen, sondern existentielle Erfahrung
zum Ziel zu haben.
Der Koran als das offenbarte Gotteswort ist Zentrum und Grundlage des Lebens eines Sufi,
wie eines jeden Muslims. Aber der Sufismus will den Koran nicht nur äusserlich verstehen
und sein Leben nach ihm richten, sondern dessen innere Seite entdecken und so die Hingabe
an Gott vollständig erfüllen.
Für den Sufi hat jeder Vers, jedes Wort des Korans einen tieferen Sinn. Die Kenntnis und
rituelle Rezitation des Gotteswortes ist also ein wichtiger Aspekt. Durch die ständige tiefe
Meditation des Korans sieht der Sufi sozusagen alles in der Welt durch den Koran. Ein Vers
mit grosser Wirkungsgeschichte die Sure 33,41, eine Aufforderung Gottes häufig zu
gedenken, „da durch das Gedenken an Gott die Herzen stille werden.“ Dies ist die beste
Methode, um sein Herz zu polieren. Das Herz soll in Liebe zu Gott entbrennen, in dem die
eigenmächtigen Triebe (nafs), das Ego bezwungen werden. Der Sucher soll Tausende von
Malen das Wort Allah wiederholen, bis sein gesamtes Sein von diesem Namen so
durchdrungen ist, dass alles in ihm, den Namen Gottes „wiederholt“. Ferner gibt es auch das
ständige Wiederholen des Glaubensbekenntnisses (dessen erste Hälfte): „Es gibt keine
Gottheit ausser Gott, Allah.“ Weil die Betonung auf dem letzten „h“ liegt, kann sich das
gleich mit dem Ausatmen verbinden.
Zusammenfassend geht es im Sufismus darum „das Weisse zwischen den Zeilen zu lesen“
(den inneren Sinn der Worte, wie er von Generation zu Generation weitergegeben wurde, zu
erfassen).
Quellen:
Sufismus – Eine Einführung in die islamische Mystik
http://relinfo.ch/sufismus/info.html (Stand: 31.10.09)
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