Artikel über Diabetes Manifestationsfördernde Faktoren Kardiovaskuläre Risiken bei Diabetes Typ 2 Mit der richtigen Kombination zum Erfolg 3. Februar 2003, Forum im Literaturhaus, München Manifestationsfördernde Faktoren Diabetes kommt nicht aus heiterem Himmel. Anders als Typ-1-Diabetes, der in der Regel ein typisches Beschwerdebild aufweist, bleibt der Typ-2-Diabetes oft lange unerkannt. Er schleicht sich in das Leben des Betroffenen, die ersten Anzeichen werden allzu leicht übersehen. Was unterscheidet den Typ-2-Diabetes vom Typ-1-Diabetes und was sind die Ursachen für den Typ-2-Diabetes? Der Typ-2-Diabetes unterscheidet sich wesentlich vom Typ-1-Diabetes. Wird bei Typ-1Diabetes die Insulinproduktion immer geringer, bis hin zur völligen Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen, so ist beim Typ-2-Diabetes zu viel Insulin im Blutkreislauf. Die Bauchspeicheldrüse produziert mit der Zeit immer mehr Insulin, weil die Zellen nicht mehr auf das Insulin ansprechen. Sie werden resistent. Letztendlich sind aber die Folgen dieselben, der Blutzuckerspiegel ist in beiden Fällen erhöht. Typ-2-Diabetes - ein schleichender Prozess Die Entstehung des Typ-2-Diabetes geschieht allmählich, das heißt, der Übergang von gesund zu krank ist fließend und wird deshalb oft nicht rechtzeitig bemerkt. Die charakteristischen Beschwerden, wie z. B. vermehrter Harndrang und Durst, treten beim Typ-2Diabetes oft nicht auf oder sind so schwach ausgeprägt, dass sie gar nicht wahrgenommen werden. Erste Anzeichen der Erkrankung, wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Sehstörungen, werden sowohl von den Betroffenen, als auch ihren Ärzten falsch interpretiert, als Alterserscheinungen abgetan und oft nicht näher untersucht. Ein wesentliche Faktor bei der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes ist die Hyperinsulinämie, denn sie fördert eine Reihe von Folgeschäden, die als metabolisches Syndrom bezeichnet werden. Das metabolische Syndrom Unter dem metabolischen Syndrom werden vier verschiedene Störungen zusammengefasst, die sehr unterschiedliche Entstehungsursachen haben können. Insulinresistenz/Hyperinsulinämie Hypertriglyzeridämie (erhöhte Blutfette) Fettsucht (Adipositas) Hypertonie Gemeinsam gelten sie als Auslöser für viele Krankheiten - ganz besonders HerzKreislauferkrankungen - an denen zwei Drittel aller Diabetiker vorzeitig sterben. Die Hyperinsulinämie fördert die Entstehung der anderen Faktoren des metabolischen Syndroms. Ist die Glukosetoleranz gestört, verschlimmert sich die Adipositas, Blutdruck und Blutfette steigen 1 an. Darüber hinaus verändert die Hyperglykämie massiv die Blutgefäße, Plaque kann sich leichter ablagern und es kommt zur Arteriosklerose. Diese wiederum ist Hauptursache für Durchblutungsstörungen, z. B. der Beine, sowie für Herzinfarkt und Schlaganfall. Insulinresistenz und Vererbung Beim Typ-2-Diabetes spielt die erbliche Veranlagung eine sehr viel größere Rolle als beim Typ-1-Diabetes. Die Wahrscheinlichkeit für einen Erwachsenen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, liegt bei 40 Prozent, wenn ein Elternteil Typ-2-Diabetiker ist und bei 60 Prozent, wenn beide Eltern Typ-2-Diabetiker sind. Vererbung allein löst die Erkrankung jedoch in der Regel nicht aus. Auch Hormone sind verantwortlich Es ist anzunehmen, dass auch Hormone für die Entstehung der Insulinresistenz und in Folge für den Typ-2-Diabetes mit verantwortlich sein können. Das erst vor kurzem entdeckte Hormon Resistin bewirkt im Organismus, dass die Körperzellen nicht mehr so empfindlich auf das Insulin reagieren und fördert gleichzeitig die Speicherung von Fett in den Fettzellen. Risikofaktor Lebensstil Auffällig ist, dass vor allem in den hochentwickelten Industrienationen die Prävalenz für den Typ-2-Diabetes innerhalb weniger Jahrzehnte rapide zugenommen hat, und dafür weniger die genetischen Faktoren oder Hormone verantwortlich sind, sondern unser Lebensstil. Jeder dritte Bundesbürger ist bereits von Hyperinsulinämie betroffen - einem eindeutigen Zeichen für Insulinresistenz. Bewegungsmangel, Stress und falsche Ernährung spielen eine erhebliche Rolle bei der Genese des Diabetes. Sie fördern die Entstehung einer Adipositas, begünstigen erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Zusammen mit der Insulinresistenz bilden sie das teuflische Quartett des metabolischen Syndroms. 2