Definition Ein Atom ist das kleinste elektrisch neutrale Teilchen eines chemischen Elementes, durch dessen Eigenschaften das charakteristische chemische und physikalische Verhalten des Elements bestimmt wird. Stabile Atome sind mit chemischen Mitteln nicht weiter teilbar, doch mit physikalischen können sie in Elementarteilchen gespalten werden. Atome bestehen aus einem positiv geladenen Atomkern, und dieser wiederum aus Protonen und Neutronen, sowie einer gleich stark negativ geladenen Elektronenhülle, die auch die chemischen Eigenschaften des Atoms bestimmt. Frühe Atomvorstellungen Schon um etwa 400 v. Chr. prägte der griechische Philosoph Demokrit den Begriff “atomos” für unteilbare Teilchen. Obwohl rein vom philosophischen Standpunkt ausgehend, begründete er die Vorstellung von kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen. Demgegenüber meinte Aristoteles um etwa 300 v. Chr., das alles aus den 4 Grundelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft aufgebaut wäre. Der Engländer John Dalton (1766 - 1844) griff zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Atomhypothese wieder auf. Seine Beobachtungen über Massenverhältnisse bei chemischen Reaktionen ließen sich sehr gut mit der Vorstellung von unteilbaren kleinsten Einheiten in Einklang bringen. Dalton ordnete jedem Element ein bestimmtes Atom zu, die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich in Größe und Masse. Dalton konnte allerdings seine Atome nicht nachweisen, und sein Modell konnte auch nicht Phänomene wie Elektrizität oder die 1896 von Antoine Henri Becquerel (1852 - 1908) entdeckte Radioaktivität erklären. John Dalton (1766 – 1844) Aufbau der Atome Der Engländer Ernest Rutherford (1871 - 1937) entwickelte 1911 aus der Beobachtung der Ablenkung radioaktiver Strahlen beim Durchgang durch Materie sein Kern-Hülle-Modell. Bei seinem Versuch, der heute “Rutherfordscher Streuversuch” genannt wird, bestrahlte er eine Goldfolie mit durch Radium erzeugten α-Strahlen. Dabei konnte er beobachten, wie die α-Strahlen vom Kern reflektiert oder in der Nähe des Kerns abgelenkt wurden. Die weitaus meisten jedoch durchdrangen ungehindert die Hülle. Daraus schloss er, das sich die Masse des Atoms in einem kompakten Kern vereinigt, der von Elektronen umkreist wird. Ernest Rutherford (1871 - 1937) Der Atomkern besteht aus Protonen (p+) und Neutronen (n), den so genannten Nukleonen (Kernteilchen), in der Hülle befinden sich die Elektronen (e-). Protonen und Elektronen sind Träger der elektrischen Elementarladung. Da alle Ladungen von materiellen Teilchen nur Vielfache der Elementarladung sein können, geht man von Elementarladungen von +1 bzw. 1 aus. Neutronen sind ungeladen. Bei elektrisch neutralen Atomen ist die Anzahl der Protonen und Elektronen gleich groß. Die Masse eines Atoms befindet sich fast zur Gänze im Kern, die Hüllenmasse macht nur etwa ein Viertausendstel der Gesamtmasse des Atoms aus. Die Elementarteilchen im Kern liegen sehr dicht beisammen, wobei die neutralen Neutronen die Protonen, die sich sonst aufgrund ihrer gleichen Ladung abstoßen würden, zusammenhalten. Die Hülle ist etwa 104 - 105 mal so groß wie der Kern. Radioaktivität Beim Rutherfordschen Kern-Hülle-Modell spielen elektrische Wechselwirkungskräfte eine große Rolle. Die Hülle mit den negativ geladenen Elektronen wird vom positiv geladenen Kern angezogen, weswegen die Elektronen auf stabilen Bahnen um den Kern bleiben. Allerdings müssten sich dann eigentlich die Protonen gegenseitig abstoßen. Da der Abstand zwischen den Protonen 104 - 105 mal kleiner als der Abstand zwischen dem Kern und den Hüllenelektronen ist, muss die abstoßende Kraft zwischen den Protonen (104)² bis (105)², also etwa 1 Milliarde mal größer sein als die anziehende Kraft zwischen Kern und Hülle. Die Atomkerne würden also zerfallen, würden sie nicht von der starken Kernbindungskraft zusammengehalten. Diese Kraft ist nur zwischen benachbarten Kernteilchen wirksam und überwiegt die Protonenabstoßung deutlich. Deshalb enthalten alle Kerne außer Wasserstoff (nur 1 Proton !) Neutronen. Allerdings kann die Neutronenanzahl nicht beliebig groß werden. Ein freies Neutron zerfällt in ein Proton und ein Elektron, deshalb gibt es nur eine beschränkte Zahl stabiler Nuklide. Ein Kern mit zu wenigen Neutronen zerfällt ebenso wie einer mit zu vielen, bei dem dann die Kernneutronen zerfallen. Es gibt 3 Arten radioaktiver Strahlung: α-, β- und γ-Strahlung. Schwere Kerne mit Neutronenmangel sind häufig α-Strahler. Dabei zerfällt der Kern in einen 4He2+-Kern, der mit 6% der Lichtgeschwindigkeit emittiert wird, und den Restkern. Dieses α-Teilchen ionisiert Atome und wird durch Einfang von zwei Elektronen zu einem Helium-Atom. Der Restkern gibt dann seine zwei überschüssigen Elektronen an die ionisierten Atome ab. Kerne mit Neutronenüberschuss sind β-Strahler. Dabei zerfällt im Kern ein Neutron in ein Proton und ein Elektron, das mit 96% der Lichtgeschwindigkeit emittiert wird. Auch die β-Teilchen ionisieren Atome. γ-Strahlung sind elektromagnetische Wellen sehr hoher Frequenz und werden auch Röntgenstrahlen genannt. Sie breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus (als masselose Teilchen können sie das) und werden in Form eines γ-Quants aus Atomkernen emittiert. γ-Strahlung tritt häufig als Begleitstrahlung zu α- oder β-Strahlung auf. Es gibt noch weitere Arten des radioaktiven Zerfalls, die aber auf der Erde keine Rolle spielen.[4] Die Halbwertszeit gibt die Zeit an, in der sich die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Atome eines Radionuklids umwandelt, parallel dazu sinkt auch die Strahlung auf die Hälfte. Aus der Halbwertszeit lassen sich Rückschlüsse auf das Alter eines Gegenstands ziehen, worauf unter anderem die C14-Methode basiert. Zeichen für Radioaktive Strahlung Aufbau der Hülle Alle für die Chemie wichtigen Eigenschaften der Atome sind im Aufbau der Elektronenhülle begründet, so zum Beispiel die chemische Bindung, Färbigkeit oder Lichtdurchlässigkeit. Isotope haben identische chemische Eigenschaften, da sie identische Elektronenhüllen besitzen. Das erste Modell der Hülle wurde 1913 von Niels Bohr (1885 - 1962) entwickelt. Er nahm an, dass die Elektronen vom Kern elektrostatisch angezogen wurden und sich auf stabilen Kreisbahnen um den Kern bewegten. Allerdings müssten beschleunigte elektrische Ladungen eigentlich in den Kern fallen, da die sich auf gekrümmten Bahnen bewegenden Elektronen ihre Energie eigentlich in Form von elektromagnetischer Strahlung abgeben und damit kinetische Energie verlieren müssten, weshalb beim Bohrschen Atommodell eine Stabilität der Atome nicht gegeben wäre. Außerdem widersprechen Elektronen auf Kreisbahnen der Heisenbergschen Unschärferelation, nach der es unmöglich ist, Ort und Impuls (und damit Energie) eines Teilchens gleichzeitig genau anzugeben. Dies wäre aber in Bohrs Modell sehr wohl möglich. Da man über den Energiezustand eines Elektrons sehr genaue Angaben machen muss, wird deshalb die Angabe des Ortes sehr unscharf. Bohrsche Atommodell Niels Bohr (1885 – 1962) Chemie Referat über Atome von Valentina Brnardic Klasse W 1 a Herr Dürr