1. Islam

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I.
Sachanalyse
Die fünf Säulen des Islam bestimmen das Leben des strenggläubigen Moslem. Der wichtigste
Pfeiler der Religion ist das Glaubensbekenntnis (schahada), welches aussagt, dass es nur
einen Gott gibt und Mohammed sein Prophet ist. Diese Sätze werden in allen wichtigen
Lebenssituationen wiederholt, zum Beispiel wird es einem Neugeborenen nach der Geburt ins
Ohr geflüstert und der Sterbende spricht es ebenfalls.
Dem folgt das rituelle Gebet (salat), das der Moslem fünfmal am Tag sprechen sollte. Den
Gebeten gehen rituelle Waschungen voraus, denn das Gebet hat nur Gültigkeit, wenn auch der
Körper rein ist. Deshalb werden Matten oder Teppiche ausgelegt, um auch den Gebetsplatz
rein zu halten. Die Gebetshaltungen sind genau vorgeschrieben und sind gen Mekka gewandt.
Am Freitag betet man gemeinsam in der Moschee.
Außerdem ist der Gläubige verpflichtet einen Teil seines Einkommens als Almosen (zakat)
abzugeben. Im Koran ist mehr der innere Wert des Gebens als die Menge der Gabe
bedeutend.
Jedes Jahr, wenn der Ramadan beginnt sollte sich der Moslem von Sonnenaufgang bis
Sonnenuntergang jeglicher Speise und jeglichen Getränks enthalten. Nach Sonnenuntergang
wird eine leichte Mahlzeit zu sich genommen und kurz vor Sonnenaufgang wird nochmals
gegessen und getrunken. Schwangere, stillende Mütter, Schwerarbeiter und Kranke sind vom
Fasten ausgenommen. Dieses rituelle Fasten (saum) wird mit einem Fest am Ende des
Fastenmonats beendet. Das Fasten soll ein Ausdruck dafür sein, dass sich der gesamte
Lebensrhythmus verändert: es wird mehr Wert auf die soziale Gemeinschaft gelegt, man
findet mehr Zeit zum Nachdenken und dem Gebet und dem Besuch der Moschee wird noch
mehr Beachtung geschenkt.
Der letzte Pfeiler des islamischen Glaubens ist die Pilgerreise (hadsch) nach Mekka. Diese
sollte ein gläubiger Moslem mindestens einmal in seinem Leben unternommen haben, wenn
es seine finanziellen Mittel erlauben. Auch diese Pilgerfahrt folgt strengen Ritualen, die nicht
gebrochen werden dürfen.
Der heimkehrende Pilger darf sich „Hadschi“ nennen.
II. Die Situation der Klasse
Die Religionsgruppe der Klasse 8a besteht aus neun Jungen und sechs Mädchen.
Die Lerngruppe ist sehr methodenkompetent und daran gewöhnt, selbständig zu diskutieren
und zu arbeiten. Allerdings sind die Schüler auch sehr extrovertiert, was bedeutet, dass
Stimmungen oder Probleme in der Klassengemeinschaft sich auch unmittelbar auf den
Unterricht auswirken. Die Schüler befinden sich immer wieder in dem Prozess die eigene
Stellung in der Klasse zu testen und benutzen den Unterricht zuweilen als Bühne für ihre
Selbstdarstellungen. Dies wurde dadurch verstärkt, dass vor ungefähr drei Monaten ein neuer
Schüler in die Klasse kam, der sich nur schwer in die Klassengemeinschaft einfügen kann und
von der Klasse auch nicht akzeptiert wird. So mussten einige Schüler in der Vergangenheit
lernen, bei Gruppenarbeit trotz gegenseitiger Antipathie miteinander zu arbeiten. Die
Lerngruppe nimmt dankbar Gelegenheiten wahr, wo ihnen, von Seiten des Lehrers, die
Möglichkeit geboten wird über die aktuelle Situation der Klasse zu sprechen. Nach solchen
Gesprächsrunden ist auch ein besseres Arbeiten mit der Gruppe festzustellen.
Die Situation der Klasse im Hinblick auf das Thema
Die Klasse ist sehr interessiert am Thema Islam. Durch Urlaubsreisen und ihren Alltag sind
sie schon des öfteren mit dieser Religion in Berührung gekommen. Die Schüler haben daher
auch motiviert am vorangegangenen Wochenplan gearbeitet.
Um wieder eine Verbindung zum Schulalltag der Schüler zu schaffen soll zum Abschluss der
Einheit eine Diskussion mit dem türkischen Klassenkameraden Serdal stattfinden, der schon
während der Wochenplanarbeit des öfteren von seinen Mitschülern zu Rate gezogen wurde.
II.
Didaktische Analyse
Religionspädagogische Begründung
Der Islam ist die jüngste der drei Weltreligionen und beinhaltet Elemente des jüdischen und
christlichen Glaubens. Durch die Beschäftigung mit diesem Thema wird den Schülern
gleichzeitig, durch den ständigen Vergleich, die Eigenarten der eigenen Religion
nähergebracht. Gerade in der Schule treffen die Jugendlichen oft auf Mitschüler die dem
Islam angehören. Ein größeres Wissen schafft mehr Toleranz den Andersgläubigen
gegenüber.
Die 14 – 16jährigen sind außerdem gerade im Begriff den eigenen Glauben und die eigene
Religion zu hinterfragen und zu bewerten. Die Behandlung des Islam kann dabei helfen zu
erkennen, dass gerade die Weltreligionen sich sehr ähneln und doch Unterschiede da sind, die
charakteristisch für diese Religionen sind. Oft können gerade über den „Umweg“ Islam
Fragen zur eigenen Religion angesprochen und geklärt werden, die sonst eher nicht
thematisiert werden.
Einbettung des Themas in die Unterrichtsreihe
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Die Entstehung des Islam
Die Ausbreitung des Islam heute
Mohammed
Der Koran
Die fünf Säulen des Islam
Eine Moschee und eine katholische Kirche im Vergleich
Diskussion mit einem türkischen Mitschüler
Didaktische Analyse der Einzelstunde
Die Schüler haben sich in den vergangenen Wochen durch die Wochenplanarbeit mit den fünf
Säulen des Islam auseinandergesetzt. Ihnen sollten also jetzt die Hauptmerkmale dieser
Religion bekannt sein. In dieser Stunde sollen die Schüler zeigen, inwieweit ihr Wissen noch
präsent ist. Außerdem sollten sie in der Lage sein, sich über die Inhalte mit ihren Mitschülern
austauschen zu können um so entstandene Fehler zu korrigieren beziehungsweise
Verbesserungsvorschläge anzubringen.
Es soll für die Schüler nachvollziehbar werden, dass die fünf Säulen das Grundgerüst dieser
Religion ist.
Lernziele:
Groblernziel : Die Schüler sollen ihre schriftlich verfasste Arbeit umsetzen und mittels eines
Rollenspiels, einer Diskussion und eines Vortrages ihren Mitschülern präsentieren können.
Teillernziele: Die Schüler sollen
1. in der Lage sein, Absprachen in Kleingruppen treffen zu können.
2. das Ergebnis den Mitschülern vorstellen können.
3. auftretende Fehler korrigieren können.
4. konstruktive Kritik am Vortrag der Klassenkameraden üben können.
5. über den gehaltenen Vortrag reflektieren können.
6. die eigene Arbeit mit anderen vergleichen und bewerten können.
Methodische Planung
Damit die Schüler die Ergebnisse ihrer vorangegangenen Arbeit ihren Mitscchülern vorstellen
und miteinander vergleichen können, habe ich den Vortrag und das „Vorspiel“ als
Präsentationsmittel geplant. Eine kurze Absprache innerhalb der verschiedenen
Präsentationsgruppen ist nötig, da der Inhalt mit Hilfe der Mappen kurz aufgefrischt werden
muß und eine einheitliche Ergebnispräsentation folgen soll. Die verschiedenen Gruppen
werden mit Hilfe des Flaschendrehens ausgelost. Dies hat den Vorteil, dass es sein kann, dass
Schüler zusammenarbeiten müssen, die sich bei freier Partnerwahl nicht zusammengefunden
hätten und damit durch eine Flexibilität zeigen müssen, die befruchtend auf die
Arbeitsatmosphäre wirkt. Natürlich besteht durch das Auslosen die Gefahr, dass Schüler in
einer Gruppe zusammen arbeiten müssen, die sich nicht so sehr mögen. Doch wie
vorangegangene Gruppenarbeiten zeigten, müsste die Klasse damit umgehen können.
Weil die Schüler sehr gerne Rollenspiele vorführen und dies in der Vergangenheit auch schon
erfolgreich praktiziert haben, dürften sie mit der Vorführung der Gebetshaltungen und der
Diskussion eigentlich keine Probleme haben. Sollten doch Schwierigkeiten auftreten, steht
den Schülern die Möglichkeit offen, den Mitschülern einen Kurzvortrag zu halten.
In anderen Fächern wie Deutsch und Geschichte wurden mit der Klasse Regeln für eine Rede
vor Publikum eingeübt. Daher bedeutet die Vorstellung der Collagen/Bilder von einigen
Schülern keine ungewohnte Aufgabe, schafft aber durch der räumlichen Wechsel vom
Sitzkreis zum Stehen im Halbkreis vor den Bildern, einen neuen Konzentrationsschub.
VI. Geplanter Unterrichtsverlauf
Ziel
Phase
Einstieg
Geplantes
Erwartetes
Lehrerverhalten
Schülerverhalten
Lehrer teilt die Mappen aus Schüler hören zu
und stellt kurz das Programm
für die Stunde vor
Lehrer lost mit Hilfe der
Hinführung Flasche die Gruppen aus und
verteilt die Arbeitsauträge
Schüler ziehen sich für die
Methoden/
Medien
Lehrervortrag
Flasche, Sitzkreis
Gruppenarbeit
1
Erarbeitung
Gruppenarbeit zurück
Schülervortrag
Lehrer ermittelt per Flasche
die Gruppe die beginnen soll
und erklärt kurz das Ritual
Sicherung
2
Unterrichtsgespr
Schüler führen den Ritus der äch
Waschung und des Gebetes
vor
Schülervortrag
3
Schüler beschreiben ihre
Erfahrungen und korrigieren
falls nötig
4
5
6
2
Lehrer
lost
Diskussionsgruppe aus
die
Schüler
führen
das
Rollenspiel
über
die
„Ramadandiskussion“ vor
Streichhölzer
Erarbeitung
3
4
5
6
2
3
4
2
3
4
5
6
Unterrichtsgespr
äch
Schüler beschreiben wieder Bilder
der
ihre
Erfahrungen
und Schüler
ergänzen bzw. korrigieren Schülervortrag
mit Hilfe der eigenen Arbeit
Sicherung
Lehrer bittet Schüler sich um
die Bilder anzuordnen und
lost mit Streichhölzern den
ersten Vortragenden aus
Schüler stellt sein Bild vor, Unterrichtsgespr
Erarbeitung
die Anderen stellen Fragen, äch
üben konstruktive Kritik
Lehrer lost
Schüler aus
die nächsten
Schüler halten ebenfalls
ihren
Kurzvortrag,
die
Sicherung
anderen vergleichen die
einzelnen
Bilder
Lehrer gibt Denkanstöße miteinander.
Vertiefung bezüglich der einzelnen
Säulen
Schüler wiederholen anhand
der Bilder ihre Ergebnisse
des
Wochenplans
und
besprechen sie
Literatur:
Der Islam, Arbeitsblätter für den Religionsunterricht. Regensburg, 1993
Der Islam,Geistlicher Inhalt,Geschichte, Religiöses Leben. Aschaffenburg, 1982
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