ORG ANSPENDE IN DEUT SCHLAND Daten und Fakten auf einen Blick Meinung: 74 Prozent der Bundesbürger sind einverstanden, dass man ihnen nach dem Tod Organe entnimmt. Doch nur 25 Prozent besitzen einen Organspendeausweis. 53 Prozent fühlen sich eher schlecht oder gar nicht über Organspende informiert. * Warten: Zirka 12.000 Menschen warten auf ein neues Organ, über 8.200 davon auf eine Spenderniere. 2010 spendeten aber nur 1.296 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe. ** Sterben: Im Durchschnitt sterben täglich 3 Menschen auf der Warteliste, weil für sie nicht rechtzeitig ein Organ zur Verfügung stand. Rettung: Jeden Tag werden etwa 11 lebensrettende Transplantationen durchgeführt. Jeder Mensch, der seine Organe nach dem Tod spendet, kann bis zu 7 schwer kranken Menschen die Chance auf ein neues Leben geben. Erfolgsgeschichte: 1954 wurde weltweit mit einer Niere zum ersten Mal ein menschliches Organ erfolgreich transplantiert. 13 Jahre später führte Prof. Barnard in Kapstadt die erste Herztransplantation durch. Seitdem werden in Deutschland jährlich durch Organtransplantationen Tausende von Menschenleben gerettet, die Zahl der transplantierten Organe hat sich seit 1963 auf über 90.000 summiert. Die Transplantationsmedizin gehört inzwischen zum Standard der medizinischen Versorgung. Die gespendeten Organe bleiben oft über Jahrzehnte hinweg funktionsfähig, die Empfänger können ein nahezu normales Leben führen. Hans Wilhelm Gäb, Vorsitzender des Vereins Sportler für Organspende e.V. (VSO), lebt seit 1994 mit neuer Leber, VSO-Generalsekretär und Olympiasieger Hartwig Gauder seit 1997 mit neuem Herz. Unwissenheit: Viele wissen nicht, wie der Organspendeausweis „funktioniert“. Es ist ganz einfach: Das Ausfüllen und Mitführen ist eine persönliche Angelegenheit. Die Daten des Ausweises werden nirgendwo gespeichert. Ein Entschluss kann durch Vernichten widerrufen werden. Ebenso können Organe von der Spende ausgeschlossen werden. Organspendeausweis & Aufklärung: Ausweise sind kostenlos und können etwa beim Verein Sportler für Organspende, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und auch beim DOSB aus dem Internet herunter geladen (www.vso.de, www.organspende-info.de, www.dosb.de/organspende) bzw. angefordert werden. Das gebührenfreie Infotelefon Organspende (0800-90 40 400) hat Antworten auf alle Fragen. *BZgA 2010, ** DSO 2011