CHRISTI HIMMELFAHRT - 5. Mai 2016 - LJ C LIED ZUR ERÖFFNUNG KREUZZEICHEN - LITURGISCHER GRUSS Der auferstandene und in den Himmel erhöhte Herr hat uns hier zusammengeführt! In seinem Namen darf ich Sie alle zu unserem Gottesdienst am Fest Christi Himmelfahrt herzlich willkommen heißen! Und so beginnen wir unseren Gottesdienst + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen. Der Friede und die Liebe Jesu Christi, der zum Vater zurückgekehrt ist, ER sei mit euch! Der Abschied von der Erde bedeutet nicht, dass Jesus uns endgültig verlassen hat und in Pension gegangen ist, sondern dass er auch in Zukunft bei uns bleibt: in seinem Wort, in der Feier der Hl. Eucharistie, inmitten der versammelten Gemeinde, dass er uns begegnet in jedem Mitmenschen und sein Hl. Geist uns führt und begleitet. EINFÜHRUNG »Was steht ihr da und starrt in den Himmel?«, diese Frage trifft die Männer und Frauen, die bei Jesu Himmelfahrt wie erstarrt dastanden und ständig nach oben schauten. Dieser Jesus hat ihnen buchstäblich den Kopf verdreht. Glückliche fühlen sich „wie im siebten Himmel", Dichter besingen die „Himmelsmacht" der Liebe, Feinschmecker genießen das „himmlische" Dessert. Himmel steht hier für Glück, Liebe, Genießen und Seligkeit. Wer sich im siebten Himmel fühlt, muss irgendwann auf den Boden der Tatsachen zurück, die „Himmelsmacht Liebe“ muss sich im nüchternen Alltag bewähren, und das himmlische Dessert ist schnell gegessen. Die Sehnsucht nach himmlischen Momenten bleibt. Das heutige Fest nimmt es mit unserer Sehnsucht auf. Weil Gott auf die Erde gekommen ist, ist der Himmel unsere Zukunft. Den Weg dorthin ist Jesus uns voraus gegangen. Wenn wir - wie er - der Erde und ihren Menschen treu bleiben, wird der Himmel über uns auf- und auf uns übergehen. Wenden wir unseren Blick nicht nur zum Himmel, sondern auf Christi Gegenwart unter uns. Zu ihm rufen wir: 1 KYRIE-RUFE Herr Jesus Christus, bei dir sind wir geborgen. Wir kommen zu dir mit unseren Sorgen der vergangenen Woche, mit Streit und mit Misserfolgen. Du schaust uns an, dir können wir alles anvertrauen. Herr, erbarme dich unser! wir kommen zu dir mit allem, was uns froh gemacht hat, und mit den Menschen, die wir gerne haben. Du lebst mit uns und teilst unsere Freude. Christus, erbarme dich unser! wir kommen zu dir mit unseren Gedanken an die Zukunft, an die nächste Woche, an alles, was noch vor uns liegt, worauf wir uns freuen und wovor wir uns fürchten. Bei dir können wir Kraft schöpfen und eine Pause machen. Herr, erbarme dich unser! VERGEBUNGSBITTE Der Herr schaue gnädig auf uns. Er verzeihe uns unsere Schuld und gebe uns Mut und Kraft zum Leben. Amen. GLORIALIED TAGESGEBET Guter Gott, froh sind wir zusammengekommen, um dir in dieser Feier zu danken. Wir danken mit Jesus, deinem Sohn. Er ist zu dir zurückgekehrt, um uns neue Lebenskraft zu schenken. Deshalb ist er unsere himmlische Hoffnung auf eine versöhnte Erde. Wir bitten dich: Lass den Funken der Freude auf uns alle überspringen, der du lebst in Einheit mit Christus und dem Hl. Geist jetzt und in Ewigkeit. Amen. EINFÜHRUNG ZUR (1.) LESUNG Diese Lesung ist fast so bekannt wie die Ostergeschichte. Sie schließt die irdische Geschichte Jesu endgültig ab und eröffnet eine neue Zeit – die mit Ostern aber schon längst begonnen hat. Es ist die Zeit der Kirche und der Gemeinde. (1.) LESUNG AUS DER APOSTELGESCHICHTE 1, 1-11 Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Hl. Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. 2 Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tage mit dem Hl. Geist getauft. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat, aber ihr werdet die Kraft des Hl. Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird: und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen. ZWISCHENGESANG HINFÜHRUNG ZUM EVANGELIUM Segnend verabschiedet sich der auferstandene Herr von den Seinen. In seiner Segensmacht sollen sie Zeugen sein für Leben, Sterben und Auferstehung ihres Herrn. Der Hl. Geist wird sie dabei als Beistand und Lehrer unterstützen. Mit seiner Begleitung dürfen auch wir jederzeit rechnen. AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH LUKAS 24,46-53 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr alle seid Zeugen dafür. Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herab senden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Bethanien. Dort hob er seine Hände und segnete sie. Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott. 3 PREDIGT Es ist eine eindrucksvolle Abschiedsszene, die uns vor Augen gestellt wird: 40 Tage lang war Jesus den Jüngern nach seiner Auferstehung erschienen, die Jünger waren voller Zuversicht, dass sich ihre Hoffnung nun erfüllen, dass das Reich für Israel wiederhergestellt würde. Beim gemeinsamen Mahl werden sie von Jesus belehrt und er wird kurz darauf in den Himmel emporgehoben und verschwindet in einer Wolke. Die Jünger stehen staunend da, vielleicht auch fassungslos, vielleicht auch traurig oder ängstlich, vielleicht unsicher. Im Mittelalter wurde die Himmelfahrt Christi auch in den Gottesdiensten sehr eindrucksvoll dargestellt: Häufig wurde eine Christusfigur ins Kirchengewölbe hinaufgezogen, dann regnete es aus dem Gewölbe Blumen oder Blütenblätter. Bis zur Liturgiereform wurde an diesem Tag nach der Verkündigung des Evangeliums die Osterkerze ausgelöscht - ein Zeichen dafür, dass Christus nun nicht mehr leibhaftig unter seinen Jüngern weilte. Doch der Abschied ist im Grunde aber keiner. Das Evangelium spricht davon, dass die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu voller Freude nach Jerusalem zurückkehrten. Sie wussten, dass sie nicht alleingelassen waren. Noch beim Mahl kurz vor der Himmelfahrt hatten sie es nicht vollständig begriffen: Ihre Vorstellung war immer noch, dass der Messias die Gottesherrschaft in Israel aufrichtet, und zwar bald. Die Himmelfahrt verändert nun etwas ganz entscheidend: Das Wirken Jesu ist nicht mehr beschränkt auf Ort und Zeit, er wird in den Himmel erhoben und ist wirklich Herr über das All. Den Jüngern aber ist seine Nähe verheißen - der Hl. Geist, die Gabe Gottes, dessen Kraft in ihnen wirkt und lebendig ist. Sie sind nun dazu berufen, selbst tätig zu werden, nicht stehenzubleiben und Jesus hinterherzuschauen, sondern Zeugen für ihn und die Botschaft vom Reich Gottes zu sein, nicht nur in Israel, sondern „bis an die Grenzen der Erde". Die Wiederkunft Christi und die Vollendung des Reiches Gottes ist den Jüngern wie auch uns zugesagt, nicht als örtlich und zeitlich begrenzte Größe, nicht als „Reich für Israel", sondern als das Wirken der Kraft Gottes für alle Menschen, auch wenn wir den Zeitpunkt nicht kennen. Die Osterkerze bleibt aber ein Zeichen für seine stärkende Nähe, für die Zusage seines Hl. Geistes auch für uns. Die Botschaft Jesu braucht auch heute noch Zeugen, die sie in seiner Kraft bis an die Grenzen der Erde tragen und die die Hoffnung und die Zuversicht auf seine Wiederkunft wachhalten. Amen. Jens Watteroth GLAUBENSBEKENNTNIS Bekennen wir nun gemeinsam unseren Glauben an den, der immer bei uns ist, mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, … 4 FÜRBITTEN Guter Gott, Jesus, Dein Sohn, ist zu Dir in den Himmel zurück gekehrt. Er lebt bei und mit Dir und dem Hl. Geist. Jesus hat uns eingeladen und gesagt: „Alles, was zwei oder drei von euch in meinem Namen erbitten, das wird mein Vater euch geben!" Deshalb bitten wir Dich: Viele Menschen fragen: Wo ist der Himmel? Gibt es ihn überhaupt? Hilf diesen Menschen zu glauben: Ein Stück Himmel ist schon da, wo wir Menschen einander Gutes tun. Menschen haben schon immer versucht, den Himmel auf Erden zu schaffen. Lass uns und all unsere Mitmenschen spüren: Gott schenkt uns den Himmel, wenn wir nach seinem Willen leben. Für unsere Pfarrgemeinden: Sei du unsere Mitte, auf die hin wir uns immer wieder von neuem orientieren. Für alle Christen die du beauftragt hast, deine Frohe Botschaft zu verkünden. Lass sie nicht müde werden in diesem Dienst. Himmel kann werden, wo Menschen miteinander beten und deine frohe Botschaft verkünden: Wir bitten für die Menschen, die nach Gott suchen und für alle, die noch nichts von ihm wissen. Im „Vater unser“ beten wir „Vater unser, der du bist im Himmel". Ja, Herr, du lebst dort, wohin unsere Augen und Gedanken nicht gelangen können. Trotzdem gibst Du uns immer wieder Zeichen und Hinweise, wo und wie der Himmel ist, da, wo du bist. Wo immer Menschen etwas Gutes tun, da erleben sie etwas vom Himmel. Unterstütze uns, wenn wir Gutes tun wollen, und lass uns einst bei dir im Himmel sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen. LIED ZUR GABENBEREITUNG GABENGEBET Guter Gott, nach seiner Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern mit den Worten: Friede sei mit euch! Danach aßen sie gemeinsam das Brot, das er mit ihnen teilte. Daran erinnern wir uns nun dankbar, wo wir jetzt um diesen Altartisch versammelt sind. Segne diese Gaben von Brot und Wein, und lass auch uns miteinander teilen in der Gesinnung Jesu, unseres Herrn. Amen. 5 PRÄFATION In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus, den König der Herrlichkeit. Denn er ist heute als Sieger über Sünde und Tod aufgefahren in den Himmel. Die Engel schauen den Mittler zwischen Gott und den Menschen, den Richter der Welt, den Herrn der ganzen Schöpfung. Er kehrt zu dir heim, nicht um uns Menschen zu verlassen, er gibt den Gliedern seines Leibes die Hoffnung, ihm dorthin zu folgen, wohin er als erster vorausging. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner Herrlichkeit: HEILIGLIED ZUM VATER UNSER »Dein Reich komme«, beten wir in dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat. Dieses Reich ist nicht im Sternenhimmel, es kann und soll jetzt und hier beginnen. So wollen wir gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, ... ZUM FRIEDENSGEBET Vor seiner Himmelfahrt tritt Jesus als der Auferstandene zum letzten Mal in die Mitte seiner Jünger. Dies tut er nicht, ohne ihnen den Frieden zuzusprechen; einen Frieden, den die Welt bis heute nicht machen kann und dem wir uns nur in kleinen Schritten annähern können. Und so bitten wir: Herr schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Kirche und schenke uns deinen Frieden! Dieser Friede des Herrn sei mitten unter euch! Zur Hoffnung berufen, die ihren festen Grund im Evangelium Jesu Christi hat, stehen wir in der Verheißung seines Friedens. So schenken wir nun einander die Kraft und Stärke dieses Friedens! LAMM GOTTES ZUR HL. KOMMUNION Der Himmel ist kein Ort; sondern ein Geschehen. Wenn Jesus uns nahe kommt, geschieht Himmel. Jetzt und hier möchte Gottes Sohn mitten unter uns sein – in seinem Wort und in der Gestalt des Hl. Brotes, das er uns schenkt. Von ihm sind wir alle zum Hl. Mahl eingeladen. Bevor wir Jesus aber im Hl. Brot empfangen, wollen wir still werden, damit wir uns auf die Begegnung mit ihm einlassen können. 6 So seht das gebrochene Brot! Es ist Christus, der Mensch wurde wie wir und unter den Menschen gelebt hat. Er ist unsere Hoffnung und der Weg zum Vater. Und so dürfen wir nun gemeinsam beten: A: Herr, ich bin nicht würdig, … So spricht der Herr: Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Ich bin ja bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Herr, heute gedenken wir deiner Himmelfahrt. Doch im Hl. Brot bist du bei uns und für uns gegenwärtig. KOMMUNIONLIED MEDITATION NACH DER HL. KOMMUNION 1 Als er sich von seinen Freunden verabschiedete, hängte er ihnen keine Orden an die Brust, stufte er sie keine Gehaltsgruppe höher ein, beförderte er sie nicht auf die oberen Posten, verlieh er ihnen keinen Titel. Als ER sich von seinen Freunden verabschiedete, gab er ihnen seinen langen Atem. (Quelle unbekannt) MEDITATION NACH DER HL. KOMMUNION 2 »Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um den Menschen von ihm zu erzählen. Wir sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest. Wir sind Gottes letzte Botschaft, in Worten und Taten geschrieben.« Hans Nagel SCHLUSSGEBET Guter Gott, wir leben auf der Erde und sehnen uns nach einem Himmel. Manchmal ist die Erde so dunkel, aber manchmal sehen wir dein himmlisches Licht und spüren deine Anwesenheit. Diese Feier war ein Hoffnungsschimmer für uns. Dafür danken wir dir. Zugleich bitten wir dich: Bleibe unsere Freude und Hoffnung - heute und in Ewigkeit. Amen. VERKÜNDIGUNGEN 7 SEGENSBITTE Bitten wir Gott nun um seinen Segen: Unsere Gemeinden, unsere Angehörigen, unsere Freunde, unsere Kranken, und alle, die uns ein Anliegen sind, segne und erfülle mit österlicher Freude der gütige und uns liebende Gott: + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen. SENDUNG Von einem religiösen Chanson aus Frankreich ist mir nur der Refrain in Erinnerung geblieben. Diesen möchte ich nun uns allen auf den Weg mitgeben: „Ihr seid der Leib Christi, ihr seid das Blut Christi, ihr seid die Liebe Christi – und was habt ihr aus Christus gemacht?“ So geht nun hin in Frieden und bereitet Freude und bringt den Frieden des Auferstandenen zu euren Mitmenschen! AUSZUGSLIED 8