Impulsvortrag Kuhlendahl

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Einführungsvortrag zum Rheinischen Konvent der Krankenhaus-Seelsorge
“Kraft der Erinnerung Teil 2“
I. Rückblick
Ich möchte zunächst noch einmal einen kleinen Rückblick auf den ersten Teil der Tagung nehmen und
darüber hinaus einige inhaltlichen Impulse zum Thema für die diesjährige Tagung geben.
Rückblick zu Teil 1 der Tagung März 2006:
 Die neurologischen Aspekte von Erinnerung (Spuren, Bahnen, Verbindungen – über die
selbstsichernde Funktion des Gedächtnisses, Vortrag Dr. Machtemes),
 Die psychischen Aspekte, Traumatisierungen und Blockaden der Erinnerung, Verarbeitung
von gewaltsamen und grenzüberschreitenden Erlebnissen, Demenz, Verlust der Erinnerungen
Dieses Jahr wollen wir das Thema „Die Kraft der Erinnerung“ nun in vielerlei Hinsicht vertiefen.
Zunächst mit einem deutlichen praktischen Bezug zu unserer täglichen Seelsorgearbeit.
Ich denke dabei besonders an den Umgang mit verwirrten oder von Kriegserlebnissen geprägten
Menschen.
Die Arbeitsgruppen zur Validation und zum Umgang mit Geschichte, v.a., mit subjektiv erlebter und
gedeuteter Geschichte, werden uns sicher helfen, hier die notwendige Sensibilität weiterzuentwickeln.
Zum anderen wollen wir unsere eigene Beziehung zum individuellen Umgang mit Erinnerungen
entdecken und differenzieren lernen.
Es gibt Gruppen-Angebote in Biografiearbeit, in Bewegungs- und Körperbewußtsein und schließlich
eine Gruppe zur künstlerisch-fotografischen Auseinandersetzung mit abgebildeter Erinnerung.
Vielleicht gelingt es uns, unser eigenes Gespür für Vergangenes und wie es uns geprägt hat, bewußter
zu empfinden und auf diese Weise eben auch für die Menschen empfindlicher zu sein, die wir in
unseren Krankenhäusern und Altenheimen seelsorglich begleiten.
Die Vorträge am Mittwoch werden uns dann sicherlich noch spannende biblisch-theologische und
historische Reflektionen anbieten.
Sinn dieses Vortrages nun ist es, im Vorhinein einige inhaltliche Impulse für die nächsten Tage zu
schaffen. Wir kommen ja alle nicht als unbeschriebene Blätter hier hin, schon gar nicht, was unseren
eigenen Erinnerungsfundus und unsere Gedanken zu diesem Thema angeht.
Ich möchte sozusagen dazu beitragen, daß das, was momentan vielleicht noch ein bißchen fest und
ungelüftet in unseren Köpfen schlummert, nun ein wenig aufgelockert wird und an die Oberfläche
geholt wird.
Im Kern möchte ich vor allem dazu beitragen, daß wir uns des Phänomens der Erinnerung und auch
ihrer Begrifflichkeiten bewußter werden. Ich möchte dies schwerpunktmäßig in einer philosophischphänomenologischen Betrachtung tun. Nicht als ein geschlossenes Konzept, sondern eher als ein
gedankliche Skizze.
Dazu möchte ich zunächst mit Ihnen eine kleine Übung machen.
II. Einstieg mit Sinneswahrnehmungen:
Teilnehmer schließen (zunächst) die Augen, bekommen Aufgabe ihre spontanen Empfindungen
während der folgenden Impulse wahrzunehmen:
 Das Geräusch eines hüpfenden Balles
 Pusten und Umherschweben von Seifenblasen
Rückbezug auf Impulse und Fragen die sich daraus ergeben:
Haben Geräusch oder der Anblick etwas hervorgerufen? Passierte etwas in Ihrem Gedächtnis?
Haben sich innere Bilder geformt? Imaginationen, Assoziationen?
Haben Ballgeräusch oder Seifenblasen Wunschbilder hervorgerufen, Sie vielleicht einen Moment
träumen lassen?
Oder haben die Impulse eher eine Gedankenspur aus der Vergangenheit geöffnet?
Vielleicht tatsächlich eine Erinnerung?
Was immer Sie empfunden haben, vermutlich kämen bei einem Austausch darüber eine Menge
Begrifflichkeiten zusammen und es würden sich eine Menge weitere Fragen stellen.
Wann z.B. reden wir von Erinnerung, wann von Imagination? Wie hängen beide zusammen? Worin
liegt der Unterschied?
Was meinen wir im Vergleich dazu mit Gedächtnis? Immerhin sind das Gedächtnis und damit
zusammenhängend das Gedenken für unsere theologische Auseinandersetzung sehr wichtige Begriffe.
Außerdem: Ist der Wahrheitsgehalt unserer Erinnerungen meßbar? Gerade, wenn die Imagination,
unser Vorstellungsvermögen, hinzukommt, haben dann Erinnerungen nicht auch sehr viel mit
persönlicher Konstruktion, RE-Konstruktion zu tun?
Wie sieht es aus mit den zeitlichen Aspekten von Erinnerung?
Was meinen wir, wenn wir uns eine Erinnerung vergegenwärtigen?
Haben unsere Erinnerungen also nur mit unserer Vergangenheit zu tun, der Kindheit, früher Jugend
o.ä. oder berühren sie grundsätzlich auch die Gegenwart, oder sogar die Zukunft?
Zugegeben, das sind viele Fragen, aber das Gute daran ist, daß es dazu Antworten gibt oder
zumindestens interessante gedankliche Angebote, die zu Antworten führen können.
Ich bin v.a. fündig geworden bei dem zeitgenössischen französischen Philosophen Paul Ricoeur1.
Ricoeur lebte von 1913-2005, lehrte und forschte besonders im Bereich der Sprachphilosophie und
ihrer Phänomenologie. Sein Denken war stark von Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers
und Siegmund Freud beeinflußt. Ab 1970 war er u.a. Lehrstuhlnachfolger Paul Tillichs in Chicago.
Paul Ricoeur hat sich vor allem den unterschiedlichen Begrifflichkeiten von Erinnerung, Gedächtnis
und Geschichte gewidmet.
III. Phänomenologie der Erinnerung
1. Erinnerung als Abbild
Zunächst stellt sich die Frage, was eigentlich eine Erinnerung ist. Eine Erinnerung hat naturgemäß ja
immer mit einem Ereignis zu tun, auf das sie sich bezieht.
Wir alle haben sicher schon erfahren, wie Erinnerungen sich verändern, wenn wir an ein Ereignis, an
wichtiges Erlebtes zurückdenken.
Mit 14 Jahren erinnere ich mich z.B. anders an meine Grundschulzeit als 20 Jahre später. Vieles
vergessen wir, manchmal empfinden wir, daß eine Erinnerung sich regelrecht verwäscht.
Genauso gut kann es sein, daß sich eine Erinnerung an ein lange zurück liegendes Ereignis so glasklar
anfühlt, als sei es erst gestern geschehen.
Wie immer es sich anfühlt, in der Regel vertrauen wir unseren Erinnerungen und empfinden ihren
Wahrheitsgehalt.
Vielleicht nicht im Detail, aber im Ganzen fühlt sich eine Erinnerung meistens real, wirklich und
verläßlich an.
Selbst wenn uns bewußt ist, daß Sie durch unsere Reflektion und persönliche Weiterentwicklung viele
Veränderungen durchlaufen haben muß.
Um hier überhaupt zu einer Definition zu gelangen, beruft sich Paul Ricoeur auf eine Metapher, die
schon Aristoteles benutzte:
Er vergleicht eine Erinnerung mit dem Abdruck eines Siegels. Eine Erinnerung ist eben nicht das
Relief des Siegels selbst, sondern, das, was im Wachs eingedrückt und damit auch verändert erkennbar
zurückbleibt.
Paul Ricoeur, Das Rätsel der Vergangenheit. Erinnern – Vergessen – Verzeihen. Essener
kulturwissenschaftliche Vorträge, Bd.2., 4. Auflage, Essen 2004
1
Ein uns noch näheres Bild ist vielleicht das der Spur. Sehen wir Tierspuren im Schnee, dann verweisen
sie uns auf das Ereignis des vorbeigelaufenden Tieres, das nun nicht mehr da ist.
Das bedeutet, daß eine Erinnerung immer bereits mehrere Brechungen in sich trägt.
Das Wichtige, das Ricoeur beschreibt ist, daß es nicht so sehr auf den Wahrheitsgehalt, also auf das
minutiös genau richtig Erzählte, ankommt, das es ja auch naturgemäß gar nicht geben kann, sondern
auf die Entzifferung des Abbildes oder der Spur.
Eine Spur wird erst dann lesbar, wenn ich Tierspuren kenne, wenn ich ihre Form und Größen
dechiffrieren kann.
Auch Erinnerung als das Abbild eines Ereignisses braucht diese Art von Entzifferung.
Wenn ich Erinnerungen deuten und verstehen will, gerade die anderer Menschen, dann muß ich im
Grunde ihren kulturellen und geschichtlichen Code erschließen können.
Zufälligerweise werden wir uns auf diesem Konvent ja auch mit Fotografie beschäftigen. Gerade
Fotos machen diesen Abbildcharakter und Entzifferungscharakter von Erinnerungen sehr deutlich.
Ein persönliches Foto in Abständen zu betrachten, bedeutet, fast jedes Mal eine neue oder veränderte
Erinnerung zum dargestellten Ereignis zu entwickeln. Jedesmal konstruieren wir unsere Erinnerung
neu, sehr subjektiv, wir konstruieren auch uns selbst und unsere Geschichte damit ein Stück neu. Ein
Foto ist eine erzählte Erinnerung in Form eines Abbildes.
Auch im theologischen Zusammenhang ist uns dieser Gedanke nicht fern:
Auch hier kennen wir den göttlichen Urbildcharakter und menschlichen Abbildcharakter. Es ist ein
wesentlicher Teil unserer Gottesbeziehung, daß wir in der Dialektik leben, dem Göttlichen in unserer
Welt nur als seinem Abbild begegnen zu können. Wir entziffern Gottes Zeichen in unserer Welt und
versichern uns so seiner Anwesenheit. Und so leben wir in der Beziehung der ständigen gegenseitigen
Erinnerung.
2. Zeitliche Aspekte der Erinnerung,
Beides, sowohl der Abdruck des Siegels als auch die Spur beinhalten eine weitere interessante
Dialektik, nämlich die des zeitlichen Empfindens.
Bezieht sich eine Erinnerung nur auf die Vergangenheit? Oder berührt sie, zeitlich linear gedacht, auch
die Gegenwart und Zukunft?
Diese Frage ist mit Ricoeur eigentlich recht schnell beantwortet.
Er meint, daß eine Erinnerung die Gegenwart berührt, weil sie aus dem Heute heraus auf die
Abwesenheit eines Ereignisses hinweist.
Sich zu erinnern bedeutet immer, daß uns die Anwesenheit des Abwesenden bewußt wird.
Bleiben wir beim Bild der Tierspuren im Schnee.
Das Ereignis des vorbeilaufenden Tieres ist vergangen, aber die Spuren sind gegenwärtig.
Für Ricoeur bedeutet dies, daß die Erinnerung zwar einen Vergangenheitscharakter hat, selbst aber in
der Gegenwart existiert.
Das Gedächtnis ist der Vergangenheit teilhaftig, schließt aber paradoxerweise die Gegenwart ein.
Augustin schließlich sieht in der Fähigkeit zu erinnern einen dreifachen Gegenwartsbezug:
Eine Erinnerung beschreibt erstens die Gegenwart des Vergangenen, also die Anwesenheit des
Abwesenden.
Sie ist zweitens zugleich in der Gegenwart gegenwärtig. Denn dies die Zeit ist aus der heraus wir
agieren und uns aktiv erinnern.
Und sie beschreibt drittens die Gegenwart des zu Erwartenden. Eine Erinnerung wirkt oft wie eine
Plattform für Wünsche und Hoffnungen und bringt den, der erinnert, in den Zustand des
Erwartungsvollen.
Theologisch ist uns auch das nicht fremd: Beim Abendmahl gehören das rückwärtsgewandte
Gedächtnis an Jesus letztes stiftendes Mahl mit seinen Jüngern ebenso dazu wie die vorwärtsgewandte
Anrufung und Bitte um Jesus Nähe. (Anamnese und Epiklese).
3. Glaubhaftigkeit der Erinnerung - Erzählung und Zeugnis
Ich hatte schon angesprochen, daß Erinnerungen immer mehrere Brechungen in sich tragen: Eben die
des Siegels und seines Abbildes und ihre zeitliche Brechungen in der Gegenwart.
Eine weitere Brechung besteht in der Subjektivität einer Erinnerung, die sie nach dem ursprünglichen
Ereignis entwickeln muß. Und dies stellt immer auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit einer
Erinnerung.
Paul Ricoeur entwickelt in diesem Zusammenhang den Gedanken der Erinnerung als ein Zeugnis.
Mit Zeugnis, oder Zeugenschaft meint er im Prinzip etwas ähnliches, wie ich es vielleicht auch im
juristischen Sinne nennen würde:
Zeuge zu sein, Zeugnis zu geben bedeutet, ein Ereignis zu erzählen, und zwar mit größtmöglicher
Ehrlichkeit.
Im Grunde genommen bleibt uns ja auch nichts anderes übrig, der mündlich oder gedanklich erzählten
Erinnerung zu vertrauen, weil es schlicht nicht die Möglichkeit gibt, dasselbe Ereignis ein zweites Mal
herzustellen.
Von daher bedeutet Erinnerung bei Ricoeur v.a. narrative Zeugenschaft.
Das besondere ist, daß er die Glaubwürdigkeit eines Zeugnisses genauso hoch einschätzt wie das
tatsächliche Ereignis. Denn in Wirklichkeit geht es um Erinnerungs-Bilder, nicht um WahrheitsBilder.
Ricoeur beschreibt diese Art des erzählten Zeugnisses auch mit einem Übersetzungsprozeß:
Zu Übersetzen bedeutet, in der Sprache des Fremden zu wohnen und zugleich dem Fremden
Gastfreundschaft inmitten seiner eigenen Sprache zu gewähren.
Das ist ein wunderschönes Bild, das auch zum seelsorglichen Umgang mit erzählten Erinnerungen
paßt. Häufig geschieht es ja im Gespräch, daß durch die gemeinsamen Deutungsversuche in der mir
fremden Erinnerung meines Gegenübers, sich für diesen neue Betrachtungsweisen für das Erlebte
öffnen.
Ich finde die Metaphern des Abbildes, der Spur und des Zeugnisses sehr befreiend, einfach weil sie
Erinnerungen ihren Wahrheitsgehalt zugestehen.
Das bedeutet sicher nicht, daß man ihnen unkritisch gegenüberstehen sollte und ihre Affekte nicht
überprüfen sollte. Aber dennoch erlaubt es auch, etwas spielerischer und freier gerade mit dem rekonstruierenden Charakter von Erinnerung umzugehen.
Und schließlich: Selten ist mir so deutlich in diesem Zusammenhang geworden, wie sehr letztlich
unsere biblischen Zeugnisse genau diese erzählten Erinnerungen sind. Jeder von uns weiß, wie müßig
es ist, ihren empirischen Wahrheitsgehalt zu prüfen, denn letztlich ist das für die Beziehung zwischen
Gott und Menschen nicht das Wesentliche.
Das Wesentliche ist, daß die biblisch erzählten Erinnerungen eine heilige Erzählung darstellen, weil
sie vom gründenden Urgeschehen Gottes mit uns Menschen und seiner Schöpfung erzählen2. Es ist die
gegenwärtige Erinnerung eines vergangenen Geschehen, daß sich in Gegenwart und Zukunft immer
wieder neu erzählt, neu konstruiert, ohne seine eigentliche Spur zu verlieren.
III. Einige offene Gedanken zum Schluß
Versinkt man erst einmal in diesem Kosmos von Ricoeurs ergründenden Gedanken, dann ist man nicht
weit entfernt davon, auch die moralisch-ethischen Implikationen der Erinnerungsarbeit zu entdecken.
So sehr es z.B. in der phänomenologischen Betrachtung überzeugt, daß das Zeugnis als eine Form der
erzählten Erinnerung als verbindlich und wahr zu betrachten ist, so wenig kann es sich zugleich davor
schützen, gerade darin nicht anfechtbar zu sein.
Ricoeur, der ja auf diesem Hintergrund auch Historie begreift, gesteht dieser dann auch diese
Ambivalenz zu: Daß Geschichtsbetrachtungnämlich zugleich ihre Wahrhaftigkeit beanspruchen darf
2
Vgl. Siegfried Wiedenhofer, Zur Theologie von Erinnerung und Gedächtnis, in: Zeit Geschichte und
Gedächtnis. Theo Angelopoulos im Gespräch mit der Theologie, Film und Theologie, Bd.5, Marburg 2003, S.
145f.
in all ihrer erzählten Subjektivität, daß sie aber auch anfechtbar ist, weil es eben keine empirische
Erinnerung gibt.
Ricoeur scheut sich nicht, recht provokative Gedanken zum moralischen Umgang mit Erinnerungen zu
formulieren: Eine These ist, daß Verzeihen nur möglich ist, indem man seine Erinnerungen vergißt,
teilweise. Verzeihen geschieht nicht ohne Vergessen.
Das ist in einer Kultur wie der unsrigen, die lange und mühsam eine Gedenkkultur entwickelt hast,
eher unverständlich. Dennoch kann man verstehen, was Ricoeur meint.
Für ihn gibt es ein sogenanntes leichtes Vergessen und tiefes Vergessen.
Leichtes Vergessen bedeutet, daß ich vielleicht mit einer Entscheidung, etwas beiseite zu legen, „es
gut sein zu lassen“, beschreiben würde.
Jeder von uns hat schon erfahren, daß man manchmal zum erbarmungsvollen und verzeihenden
Umgang miteinander, Geschehenes wirklich beiseite legen muß.
Was Ricoeur nicht meint im Zusammenhang des Verzeihens, ist ein sogenanntes tiefes Vergessen.
Wenn eine Erinnerung in Form ihrer Spur, ihres Abbildes, also wirklich in ihrer Herkunft vergessen
wird, dann führt dies unausweichlich zu traumatischen Zuständen.
Wenn ich mir dies vergegenwärtige, dann sehe ich deutlich die Verantwortung in der Seelsorge.
Wenn wir Erinnerungsarbeit unterstützen, dann tragen wir hoffentlich dazu bei, daß Erinnerungen sich
weiterentwickeln können, indem Menschen ihre Geschichte rekonstruieren. Und ich hoffe auch, daß
wir uns und anderen Mut machen können, daß Erinnerungen, so schwer sie manchmal sein mögen, in
ihrem Wesenskern nicht gelöscht werden dürfen.
Zu Übersetzen bedeutet, in der Sprache des Fremden zu wohnen und zugleich dem Fremden
Gastfreundschaft inmitten seiner eigenen Sprache zu gewähren – in diesem Sinne wünsche ich uns
miteinander eine gelungene Übersetzungsarbeit, indem wir uns und anderen hier auf dieser Tagung
zuhören und uns gegenseitig mitnehmen in das Reich der Erinnerungen.
Michaela Kuhlendahl
26.2.2007
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