Der Reformationssonntag ... lädt zur Spurensuche ein. Er erinnert uns daran, dass es gefährlich ist, sich abzuschneiden von den eigenen Wurzeln, weil Freiheit dann zur Beliebigkeit verkommt. ... bietet sich an, sich Themen der Reformation zu zuwenden, die an Aktualität nichts eingebüsst haben: Einkehr suchen, glauben und wagen, beten und zweifeln, die Kirche erneuern und als Kirche streitbar und kritisch zu bleiben. ... ist Gelegenheit, mit den Reformatoren zu fragen: ‚Was heißt es heute, Kirche Jesu Christi zu sein?‘ ,Wohin will er uns mit seinem Geist und Wort führen?‘ ‚Sind wir wirklich das Werkzeug in seinen Händen?‘ ‚Was heißt es, dass wir durch seine Gnade und Liebe freigemacht sind?‘ ‚Welche nächsten Schritte sind von uns gefordert?‘ - Lukas Vischer Ausführliches Material für Religions- und Konfirmandenunterricht sowie Jugendgottesdienste und Gemeindearbeit unter http://www.rpi-loccum.de/ (oben auf der Seite das Icon „Neues zum Reformationstag anklicken“). Der Reformierte Weltbundes entwickelte für den Reformationssonntag Materialien für Gemeinde und Gottesdienst: http://warc.jalb.de/warcajsp/side.jsp?news_id=784&part_id=0&navi=21 (unten „Erneuerung der Kirche“ anklicken) Eingangsworte in: www.liturgiekommission.ch Psalm 46 als Dialogpsalm für Sprecher und Gemeinde siehe: http://www.ref-sg.ch/anzeige/pro.php?projektnr=82 unter „Psalm 46 am Reformationssonntag“ Psalm 46 – ökumenisch Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel, Psalmen für Alletage, tvd Düsseldorf, 2005 8 Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Gott ist unsere grosse Hilfe in allen Nöten, die uns bedrängen. Darum fürchten wir uns nicht vor den Menschen, die unseren Glauben in den Schmutz treten. Und wenn alle Massstäbe verloren gingen, und alle Gebote ins Meer versänken, wir fürchten uns nicht: Du bist unsere Zuversicht und Stärke. Du hast den Konfessionskriegen endlich ein Ende gesetzt. Wir wachsen zusammen als evangelische und katholische Protestanten: Im Feuer des Geistes hast du uns zusammengeführt und unsere Angstmauern niedergerissen; die scharfen Messer unserer Argumente, mit denen wir uns gegenseitig zu Leibe rückten, du hast sie uns aus der Hand geschlagen und unsere Hände geöffnet zum Friedensgruss. Darum können wir gemeinsam singen und bekennen: Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen, du bist unsere Zuversicht und Stärke, ein Licht auf unseren Wegen. Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 1 zu Psalm 1 Glücklich die Kirche, die nie aufhört zu fragen, die nie aufhört zu suchen. Glücklich die Kirche, die sich selbst in Frage stellt, die über sich selber schmunzeln kann. Glücklich die Kirche, die Freiheit verbreitet aus ihrem Glauben, die Freude ausstrahlt aus ihrem Leben. Glücklich die Kirche, die den Menschen neue Zuversicht schenkt, die den Frieden und die Gerechtigkeit in die Tat umsetzt. Glücklich die Kirche, die ein Ort der Menschlichkeit ist in einer unmenschlichen Welt, sie könnte selber Modell sein für eine gute Zukunft. Anm: Diese Kirche wird noch glücklicher und lebendiger, wenn der Text von mehreren Personen (wenn möglich verschiedenen Alters) vorgetragen wird. Zwischen den einzelnen Abschnitten kann die Gemeinde ein Lied/Kehrvers singen; z.B. RG 8; 31; 34; 42; 57; 63; 71 ... Kirchenträume Carola Moosbach, Himmelsspuren, Neukirchener Verlagshaus 2001 Dass da eine Heimat zu finden wäre für die mit den richtigen Fragen und unaufgebbaren Träumen die grösser sind als alle Berechnung und stärker als jedes Marktgesetz Dass da ein Ort zum Teilen wäre von Zweifeln Schmerzen und Hoffnung von neuen Gedanken und alten Wahrheiten ein Ort es Mutes und der Gerechtigkeit nicht der Beruhigungspillen und falschen Sicherheiten Dass da eine Stimme zu hören wäre hinter den Stimmen schöner als jede Musik und randvoll mit Liebe Sand im Getriebe der Welt und Richtung im Strudel der Zeiten Anm: Damit die Gottesdienstbesucher/innen selbst Gelegenheit haben, diesen Träumen ein paar Momente nachzuhangen spielt Orgel/Klavier einen fein gewobenen Musikteppich oder einfach wenige Akkorde nach jeder „Strophe“... und nach der Lesung des Titels „Kirchenträume“ Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 2 Gebete und liturgische Stücke Gott, ich möchte glauben, so wie du glaubst. Dein Glaube wagt immer aufs Neue den Sprung in das Chaos. Dein Glaube verlässt die sichere Ordnung auf Hoffnung hin. Dein Glaube ist Hoffnung auf Besseres, auf mehr als das, was schon ist. Das Bessere, es entsteht aus Unordnung und Chaos. Das Schlechtere auch. Dein Glaube riskiert, dass alles zerfällt. Dein Glaube ist Hoffnung ohne Sicherheit Dank deinem Glauben bin ich hier, dank deinem Glauben bin ich nicht das Ende. Gott, ich möchte glauben so wie du glaubst. Thomas Bornhauser, Beinwil Gott, du kennst uns. Wir fahren uns immer wieder fest. Du traust uns Umkehr zu. Du mutest uns Umdenken zu. Du ermutigst zum Neubeginn. So bitten wir Dich: Erneuere Deine Kirche in der ganzen Welt und fange bei uns an. Verbinde die getrennte Christenheit und fange bei uns an. Gott, wir wollen es versuchen, neu zu werden, uns berühren zu lassen von deinem Wort. Wir wollen es wagen, in dieser Zeit, wo die Müdigkeit herrscht und die Resignation. Wir wollen es wagen, Gott, dein Wort weiter zu tragen, in dieser Zeit, wo die Glücksbringer sehnsüchtig erwartet und oft am falschen Ort gesucht werden. Wir wollen dir danken, Gott, dass du für uns Worte hast, Worte der Liebe und der Ermutigung, Worte, die uns berühren und verändern wollen, Worte, die uns Kraft geben, uns selbst zu überwinden. Schenk dein Wort ganz besonders denen, die Verantwortung tragen, die leiden unter einer Not, die krank sind an Leib oder Seele, die traurig sind. Wir danken dir, dass wir mit unsern Bitten zu dir kommen dürfen - wie Jesus uns gelehrt hat. Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 3 Ein unansehnliches Volk, die Kirche uneins, in sich zerstritten, altersschwach und unbeweglich geworden, ohne Hoffnung und Überzeugungskraft. - So scheint es manchmal. Gott, du hast uns Zukunft versprochen. Willst du dein Versprechen nicht einlösen? Hat dich unsere Trägheit, unser Versagen müde gemacht? Wir wissen, das kann nicht sein. Du hast deine Menschen bisher geführt auf den Höhen und durch die Abgründe der Geschichte. Du hast die Kirche beschützt und ihre Schwächen geheilt – immer von neuem. Erweise nun auch an uns deine Macht. Lass deinen Geist wirksam werden in deinen Gemeinden. Wecke die Eingeschlafenen, versöhne die Verstrittenen. Heile, was auseinandergebrochen ist. Die neuen Möglichkeiten, die auf uns warten, hilf uns erkennen und nutzen. Es geht um unser Heil, Gott, und um deine Ehre. nach Christian Zippert (hrsg.), Gottesdienstbuch, Gütersloh 1995 Wir haben uns eingerichtet in deiner Kirche, als wären wir Besitzer. Vergib uns, wenn wir Veränderungen im Wege stehen, die deine Kirche öffnen für alle Menschen. Wir danken dir, Gott. Dein Wort zeigt neue Wege. Dein Wort schafft neues Vertrauen. Heute wie einst. Schenke deiner Kirche, wie in der Zeit der Reformation, die Kraft zur Veränderung und den Mut zum Streit um die Wahrheit. Gib uns ein waches Herz und offene Augen. Befreie uns von Unsicherheit. Und gib uns Klarheit im Denken und im Glauben. Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 4 An dich, Gott, wollen wir abgeben, was uns belastet und Sorgen macht. Nimm in deine Hände, was trennend zwischen uns steht, was uns die Ruhe nimmt und schmerzt. Lass uns auf dein Wort hören, weil wir Trost brauchen. Wende dich zu uns, damit wir aufrecht und befreit weitergehen können. Komm uns nahe und halte deine Hände segnend und behütend über uns und über deine Welt. Schuldbekenntnis + Zuspruch Danach sehnen wir uns, dass wir mitten in Ungewissheit und Zweifel den Glauben an dich, Gott, nicht verlieren. Zu dir kommen wir und bitten dich: Vergib uns unser Misstrauen und unsere Gleichgültigkeit. Vergib deiner Kirche und Gemeinde, dass sie sich so wenig auf die Kraft deines Friedens verlässt. Herr, erbarme dich. (evtl. gesungen RG 195-200) So spricht Gott: Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen. (Jes 54, 10) Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 5 Der Reformationssonntag – eine Gelegenheit den Glauben als Einzelne/r und als Gemeinde zu bekennen. Dieses Glaubensbekenntnis stammt von den Remonstranten, veröffentlicht im August 2006. Glaubensbekenntnis Wir erkennen und glauben, dass wir unsere Ruhe nicht in der Sicherheit dessen finden, was wir bekennen, sondern im Erstaunen über das, was uns zufällt und geschenkt wird. Dass wir unsere Bestimmung nicht finden in Gleichgültigkeit und in Habgier, sondern in der Wachheit und Verbundenheit mit allem, was lebt. Dass unser Dasein nicht seine Vollendung findet in dem, was wir sehen und was wir haben, sondern durch das, was unendlich grösser ist als unser Begreifen. In diesem Bewusstsein glauben wir an Gottes Geist, der alles, was Menschen trennt, übersteigt, der sie begeistert für das, was heilig und gut ist. Damit die Menschen dann singend und schweigend, betend und handelnd Gott ehren und dienen. Wir glauben an Jesus, einen vom Geist erfüllten Menschen, das Antlitz Gottes, das uns ansieht und beunruhigt. Er hatte die Menschen lieb und wurde gekreuzigt, aber er lebt, sein eigener Tod und unser Tod sind vorüber. Er ist uns ein heiliges Vorbild für Weisheit und Mut, er bringt Gottes ewige Liebe ganz dicht zu uns. Wir glauben an Gott, den Ewigen, der unergründliche Liebe ist, der Grund unseres Daseins, der uns den Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit weist und uns ruft zu einer Zukunft in Frieden. Wir glauben, dass wir selbst, so schwach und fehlerhaft wir auch sind, gerufen wurden, um mit Christus und allen Gläubigen zusammen Kirche zu sein im Zeichen der Hoffnung. Denn wir glauben an die Zukunft und seiner Welt, an eine göttliche Geduld, die Zeit schenkt, um zu leben und zu sterben und um dann aufzuerstehen in das Königreich, das da ist und kommen wird, wo Gott auf ewig sein wird. Alles in allem. Gott sei Lob und Ehre in Zeit u und Ewigkeit Amen. Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 6 Fürbittegebet 1 für 2 Sprecher/innen und „Kyrie-Ruf“ der Gemeinde (RG 195-200) Spr 1 „Allein aus Glauben“ heraus werden wir zurechtgebracht – rufen uns die Reformatoren zu. Spr 2 Gott, du machst gerecht. Wir bitten für alle Menschen, denen man ihr Recht vorenthält, die daran zweifeln, dass sie etwas wert sind: Lass sie von neuem die Erfahrung der eigenen Würde machen, damit sie die Aufgaben ihres Lebens bewältigen können. Zu dir rufen wir: „Kyrie eleison“ Spr 1 „Allein aus Gnade“ bekommen wir geschenkt, wozu unsere Kraft und unser Wille nicht ausreichten – so ermutigen uns die Reformatoren. Spr 2 Gott, du beschenkst uns. Wir bitten dich für alle, die vom Gefühl gelähmt sind, es sei doch alles vergeblich. Genauso aber auch für alle, die vom Wahn der Machbarkeit infiziert sind und für dich vor lauter eigenen Plänen keinen Platz mehr haben. Zu dir rufen wir: „Kyrie eleison“ Spr 1 „Allein in deinem Wort“ finden wir den Massstab, der unser Handeln menschlich und vor dir verantwortbar macht – darauf weisen uns die Reformatoren durch die Zeiten hin. Spr 2 Gott, du menschgewordenes Wort in Christus: Wir bitten für alle Menschen, die täglich von Worten überspült werden. Für alle, die in der Fülle des Nichts-Sagenden auf das eine Wort hoffen, das ihnen Orientierung schenkt: Dein Wort. Zu dir rufen wir: „Kyrie eleison“ Fürbittegebet 2 Lasst uns in Frieden beten Um ein waches Gewissen, um ein Leben, das Frucht bringt. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Um Verständnis für unsere Mitmenschen, um Mut, die Wahrheit zu sagen und dafür einzutreten besonnen und offen. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Um die Fähigkeit allen Menschen so zu begegnen, dass sie durch uns Gottes Güte spüren. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Für unsere Kirchen, dass sie sich bewusst sind: Wir sind der Weinberg, den Du, Gott, gepflanzt hast, den Du behütest, auf dem Du ernten willst. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Für alle Völker und Rassen der Erde, dass sich Gerechtigkeit durchsetze und Friede werde, wo man sich bekämpft. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Für Menschen, die Dich besonders brauchen, die Hungernden, dass sie satt werden, die Kranken, dass sie Heilung finden in Dir. Lasst uns bitten: „Kyrie eleison“ Gott, bleibe bei uns mit deinem Wort und schenke uns die Kraft zum Wachsen. Darum bitten wir Dich im Vertrauen auf Christus. nach: Friedhelm Borgrefe Fürbittegebet 3 Lebendiger Gott, du nimmst uns an, wie wir sind. Daraus schöpfen wir Kraft und Selbstbewusstsein. Deshalb hilf uns, aus dieser Gewissheit heraus auch anderen vorurteilsfrei zu begegnen. Du schenkst uns Freiheit, damit wir uns entfalten und unser Leben gestalten können. Wir bitten dich, erinnere uns daran, dass uns diese Freiheit dazu verpflichtet, die Liebe weiterzugeben, die wir von dir erfahren. Hilf uns, unseren Wurzeln nachzuspüren, damit wir wissen, wo wir stehen und mit guter Bodenhaftung weiterbauen an deinem Reich, damit wir deine Gegenwart in diese Welt tragen und gemeinsam dazu beitragen, dass sie eines Tages ein Ort der Versöhnung werden kann. Anne Henning Fürbittegebet 4 Du Gott der grenzenlosen Güte, einmalig hast du uns geschaffen – wir sind nicht austauschbar. Stark willst du uns haben – gespielte Stärke haben wir nicht nötig. Mit Liebe umgibst du uns – sie hilft unserer schwachen Liebe auf. Wir danken dir dafür und bitten dich: Bewahre uns davor, dass wir einander überfordern und Schaden an unserer Seele nehmen; Bewahre uns davor, dass wir uns in den vielen Erwartungen verlieren, die uns bedrängen; Bewahre uns davor, dass wir Erfüllung suchen in gnadenloser Aktivität. Aus Machern lass Empfangende werden, aus Gejagten Gefundene, aus Friedlosen Befriedete, aus Versagenden Aufatmende, aus Gnadenlosen Begnadete. Unser Unzulänglichkeiten und unsere Unruhe sind geborgen in dir. Dir vertrauen wir uns und alles an. Du kannst aus den Bruchstücken unseres Lebens ein Ganzes machen. Denn du liebst nicht das, was wir leisten und errreichen. Du liebst uns in deiner grenzenlosen Güte. Helge Adolphson Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 8 Fürbittengebet 5 Gott, wir bitten dich: Um ein waches Gewissen in allem, was wir tun und reden, um Verständnis für unsere Mitmenschen, um Gespräche, in denen wir gemeinsam neue Einsichten gewinnen, um Augenblicke, in denen die Welt heiter und das Leben leicht ist. Gott wir bitten dich: Für alle Christinnen und Christen, dass sie befreit leben durch deine Gnade und den Menschen zum Zeichen deiner Liebe werden, für die Kirchen in dieser Welt, dass sie sich von deinem Willen bestimmen lassen und wahrhaftig reden und gerecht handeln. Gott, wir bitten dich: Für unser Volk und alle Völker der Welt, dass sich Gerechtigkeit durchsetze und Friede werde, wo Krieg ist. für Menschen, die dich brauchen, für die Hungernden, dass ihnen geholfen werde, für die Kranken, dass sie Heilung finden. Gott, bleibe bei ihnen und uns allen. Fürbittengebet 6 Wir bitten dich, Gott, für unsere Kirche Hilf, dass sie zu einem Ort wird, an dem dein Wort und deine Liebe lebendig werden. Wir bitten dich: Erneuere uns. Wir bitten dich für das Miteinander der Völker. Lass nicht zu, dass Misstrauen und Ungerechtigkeit unsere Welt spalten. Wir bitten dich: Erneuere uns. Wir denken an die Schwachen und Kranken. Hilf ihnen, dass sie sich ihrer besonderen Stärken bewusst werden. Schenke uns Geduld miteinander. Wir bitten dich: Erneuere uns. Wir bitten dich, Gott, für alle, die in Kirche und Gesellschaft kritisch ihre Stimme erheben. Hilf ihnen, dass sie nicht zerrieben werden. Lass sie für uns einem bleibenden Stachel werden. Wir bitten dich: Erneuere uns. Wir bitten dich für uns selbst. Dass wir weder falschen Idealen nachlaufen noch resignieren. Gib uns Ahnungen von einem Weg und stärke uns für ihn. Wir bitten dich: Erneuere uns. aus: Gottesdienstpraxis Serie A, IV/2, hrsg. von E. Domay, Gütersloh 1994 Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 9 Hinführung zum Abendmahl Vor uns ein Tisch gedeckt, auf diesem Tisch – Brot und Wein. Gaben von Gott. Gefüllt mit Zuwendung. Gefüllt mit der Zusage: Ich bin mit dir. Gefüllt mit Nähe: Nimm mich in die Hand, be-greife mich. Nimm mich in den Mund, schmeck mich. So nah wie der Geschmack von Brot und Wein, so nahe bin ich dir. Wir essen nicht nur Brot und trinken nicht nur Wein. Wir nehmen auf: Gottes Licht – für unser Dunkel Gottes Kraft – für unsere Schwäche Gottes Trost – für unsere Tränen Gottes Klarheit – für unsere Zweifel Jesu Leben – gegen allen Tod. Lied z.B. RG 318 zum Abendmahl vgl. auch: Liturgie – hrsg. im Auftrag der Liturgiekonferenz der evang.-ref. Kirchen in der deutschsprachigen Schweiz, Band III, Abendmahl, S. 100ff. Reformierte Liturgie, Peter Bukowski u.a., foedus-Wuppertal, 1999, S. 347ff. Zusammstellung: Arbeitsstelle Pastorales – Pfr. Carl Boetschi – Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen 10