Quartalsbericht - Q4 2016 Vontobel Asset Management Vontobel Fund - Commodity Performance (in %) B USD I USD Index Q4/16 3.0 3.2 2.7 lfd. Jahr 15.6 16.6 11.8 1 J. p.a. 15.6 16.6 11.8 3 J. p.a. -11.0 -10.3 -11.3 5 J. p.a. -9.4 -8.6 -9.0 Vergleichsindex: Bloomberg Commodity Index TR Quelle: Bank Vontobel AG. Die historische Performance stellt keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance dar. Die Performancedaten lassen die bei der Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Die Rendite des Fonds kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Marktentwicklungen 2016 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem an den Rohstoffmärkten ein kräftiger zyklischer Aufschwung einsetzte. Dabei verteuerten sich fast alle wichtigen Rohstoffe. Die Produzenten hatten auf das Niedrigpreisumfeld reagiert und in unrentablen Bereichen die Produktion gedrosselt, gleichzeitig wuchs bei vielen Verbrauchern (in den Schwellenländern) der Rohstoffappetit. Der kräftigen Performance im vierten Quartal – der BCOM Index legte im Quartal 2.5 Prozent und im Dezember 1.8 Prozent zu – waren zwei bedeutende Ereignisse vorausgegangen. Erstens löste die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten einen Stimmungsumschwung aus. Er hatte im Wahlkampf verstärkte Infrastrukturausgaben versprochen. Zusätzlich sollen Steuervergünstigungen für Investitionen im Inland – angefangen beim Dienstleistungssektor bis hin zu den Industriesektoren der US-Wirtschaft – die Konjunkturdynamik beflügeln. Zweitens hat sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) auf eine Kürzung der Fördermenge um 1.2 Mio. Barrel pro Tag geeinigt und auch Russland mit einer weiteren Senkung um 0.3 Mio. Barrel pro Tag ins Boot geholt. Die Energiemärkte reagierten mit einem kräftigen Preisanstieg bei kurzfristigen Kontrakten, sodass sich die Rohölkurve von Contango (negative Rollrendite) in Richtung Backwardation (positive Rollrendite) verschob. Auch die makroökonomischen Auswirkungen dieser beiden Ereignisse sollten nicht unterschätzt werden. Die starke Entwicklung der globalen Einkaufsmanagerindizes (PMI) spiegelt bereits den Konjunkturaufschwung wieder, und nach jahrelangem Deflationsdruck ist die Inflation nun kräftig auf dem Vormarsch. Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken wird bald auf den Prüfstand gestellt werden. Der Energiesektor legte im Dezember 9.0 Prozent zu (+10.4 Prozent im vierten Quartal). Dabei schlugen insbesondere kräftige Preissteigerungen bei Benzin (+10.9 Prozent), der Rohölsorte Brent (+8.17 Prozent) und Erdgas (+11.2 Prozent) zu Buche. An den Rohölmärkten herrschte im vierten Quartal ein Überangebot von rund 1 Mio. Barrel pro Tag. Ab Januar wird jedoch die OPEC an den Märkten für ein An- gebotsdefizit von -0.6 Mio. Barrel pro Tag sorgen. Der saudiarabische Staatshaushalt ist angespannt, und dies erklärt, warum sich das Land so sehr dafür einsetzt, dass im ersten Halbjahr 2017 die überschüssigen Lagerbestände weltweit abgebaut werden. Die Rohölsorte WTI (+6.6 Prozent) blieb in der Preisentwicklung etwas zurück, weil die US-Raffinerien im Dezember aus steuerlichen Gründen die Verarbeitung von Rohöl drosselten. Aufgrund des kalten Winterbeginns, der den langfristigen Anstieg der Gasnachfrage in den USA und der Exporte nach Mexiko beschleunigte, kletterte der Erdgaspreis auf ein Dreijahreshoch. Industriemetalle verzeichneten zu Jahresbeginn noch kräftige Zugewinne, gaben dann aber im Monatsverlauf nach (-5.1 Prozent im Dezember, +6 Prozent im Quartal). Der Abwärtstrend des chinesischen Yuan dürfte sich negativ auf die Metallpreise in US-Dollar auswirken. Allerdings setzen chinesische Unternehmen Metalle als Absicherung gegen steigende Produzentenpreise und eine weitere Abwertung der chinesischen Währung ein. Metalle zählen nach wie vor klar zu den Kandidaten, die von einer reflationären Entwicklung profitieren werden. Die Preisentwicklung wird hier bald wieder dem kräftigen Anstieg der globalen PMIs folgen. Der Kupferpreis gab im Quartal um 4.8 Prozent nach. Offenbar haben die Immobilienpreise in China den Zenith überschritten, zudem erwägt die Regierung ein Verbot von Spekulationsgeschäften. Dennoch könnten das geringe Wachstum des Grenzangebots und ein erhöhtes Risiko von Produzentenstreiks 2017 ein leichtes Defizit hervorrufen. Ein klarer Underperformer war im Dezember Nickel (-11.4 Prozent) vor dem Hintergrund eines vorübergehenden Anstiegs der Exporte aus Indonesien. Zudem haben nach der starken Nachfrage aus China und den Risiken im Zusammenhang mit den Exporten von Nickelerzen aus Indonesien die Nickelpreise mittlerweile wieder kräftig nachgegeben und eine Talsohle erreicht. Aluminium gab um 2.3 Prozent nach, da angesichts der sinkenden Lagerbestände an der LME die kostengünstige Produktion in China wieder in Gang gesetzt wurde. 2 Vontobel Fund - Commodity Quartalsbericht - Q4 2016 Edelmetalle verloren im Dezember 2.2 Prozent (-14.1 Prozent im 4. Quartal) und waren die grössten Leidtragenden des Zins- und Dollaranstiegs und der wachsenden Risikobereitschaft. Der Goldpreis gab im Dezember um 2.0 Prozent nach, da die Anleger ihre ETF-Positionen weiter reduzierten. Aus demselben Grund verlor Silber 3.3 Prozent. Die angekündigten Zinserhöhungen in den USA werden dämpfende Wirkung auf die Edelmetallpreise haben. Gleichzeitig werden aber erhöhte politische Risiken in Europa und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der chinesischen und der indischen Währung bald eine Reaktion auf der Nachfrageseite auslösen. Für Platin und Palladium ist eine wachsende Nachfrage aus der chinesischen Schmuckbranche zu erwarten, ein weiterer Faktor wäre ein Anziehen des globalen Wirtschaftswachstums (Automobilabsatz). Der Getreidesektor verzeichnete im September ein Minus von 1.7 Prozent (+1.8 Prozent im vierten Quartal). Sojabohnen verbilligten sich im Dezember um 3.9 Prozent, nachdem sich für Argentinien die dringend benötigten Regenfälle ankündigten, sodass die Befürchtungen von Ernteeinbussen nachliessen. Sojaöl gab um 7 Prozent nach. Hintergrund ist die Erwartung einer kräftigen Steigerung der globalen Palmölreserven nach dem diesjährigen Angebotsschock im Zusammenhang mit El Niño, wodurch Sojaöl wird nicht mehr als Substitut für Palmöl gefragt sein wird. Mais legte vor dem Hintergrund anhaltend hoher Importe in China um 1.0 Prozent zu. Diese kompensieren die vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) gemeldeten hohen Produktionserwartungen für die USA und Brasilien. Der Weizenpreis stieg um 1.0 Prozent vor dem Hintergrund einer Verschlechterung der Bedingungen in den USA und des starken russischen Rubels, der die russischen Weizenexporte dämpfen wird. Weizen ist im Vergleich zu Mais billig, und weltweite Rekorderträge werden dafür sorgen, dass Mais deutlich über dem Durchschnitt liegen wird. Einzig die schwere Dürre in Lateinamerika und eine entsprechende Beeinträchtigung der Sojabohnenernte könnten noch für einen kräftigen Witterungsaufschlag auf die Getreidepreise sorgen. Die Sojalagerbestände dürften sich dank einer soliden Nachfrage normalisieren. Soft Commodities gaben im Dezember um 3.7 Prozent nach (-11.5 Prozent im vierten Quartal). Kaffee (-9 Prozent) und Zucker (-1.6 Prozent) verzeichneten Preisrückgänge, nachdem Spekulanten ihre hohen Netto-Long-Positionen auflösten. Gegenwind kam für die Soft Commodities auch vom starken US-Dollar. Eine Ausnahme könnte Baumwolle sein (-1 Prozent), da die hochwertigen Baumwollexporte aus den USA benötigt werden, um die rasant schwindenden Lagerbestände in China aufzufüllen. Kakao verbilligte sich um 11.0 Prozent und erreichte aufgrund eines hohen Angebots und hoher Exporte aus der Elfenbeinküste ein Fünfjahrestief. Die politischen Risiken in der Elfenbeinküste und damit auch das Problem der Konzentration des globalen Angebots auf ein Land nehmen zu. Der Nutzviehsektor verzeichnete im Dezember ein Plus von 10.0 Prozent (+20.7 Prozent im vierten Quartal), wobei Magerschweine die klaren Outperformer waren (+19.8 Prozent). Das USDA meldete eine hohe Nachfrage nach Schweinefleisch und hohe Exporte nach Mexiko. Zusätzlich sorgte der strenge Winter für Preisauftrieb. Lebendvieh legte dank starker Exporte 3.4 Prozent zu, doch durch den Anstieg des US-Dollars gegenüber dem brasilianischen Real, dem mexikanischen Peso und dem argentinischen Peso werden die Preise unter Druck bleiben. Die USA sind ein grosser Nettoexporteur von Lebendvieh, und es mehren sich Bedenken, dass eine restriktivere Handelspolitik seitens der Trump-Regierung negative Auswirkungen für US-amerikanische Rind- und Schweinefleischexporteure haben könnte. Portfolioübersicht und -analyse Obwohl sich die Rohstoffpreise im zweiten Halbjahr seitwärts entwickelten, trugen starke Performanceunterschiede zwischen den Sektoren und innerhalb der einzelnen Sektoren dazu bei, dass wir unseren aktiven Performancebeitrag steigern konnten. Die aktuellen Marktbedingungen werden sich 2017 fortsetzen, wobei wir davon ausgehen, dass sich die Konjunkturdynamik von der chinesischen Wirtschaft auf die US-Wirtschaft und vom Dienstleistungssektor (Verbraucher) auf den Industriesektor (Produzenten) verlagern werden wird. Wir weisen darauf hin, dass unser Anlagestil sehr flexibel und anpassungsfähig ist: Sowohl unsere quantitativen als unsere qualitativen Signale deuten auf verschiedene Fehlbewertungen innerhalb der Sektoren und Kurven hin. Dies erklärt, weshalb das Ex-ante-Risikobudget (Tracking Error) auf maximalem Niveau gehalten wird, wobei aktive Positionen gleichermassen über die verschiedenen Sektoren verteilt werden. Im Energiesektor halten wir weiterhin grosse übergewichtete Positionen in längerfristigen Kontrakten, werden aber die aktive Positionierung taktisch auf kurzfristige Kontrakte umstellen, wenn die Energiekurve sich weiter in Richtung Backwardation verschiebt. Die Raffineriemargen leiden unter der Abflachung der Energiekurven, was unsere Favoritenauswahl erklärt (Benzin, Heizöl und Diesel). Der Benzin- und Dieselverbrauch in den USA nimmt in Reaktion auf das höhere Wachstum und die höhere Exportnachfrage deutlich zu. Bedingt durch einen saisonalen Produktionsstopp in den US-Raffinerien schneidet Brent-Rohöl zu Jahresbeginn besser ab als WTI. Die Positionierung in Getreide spiegelt unsere pessimistische Einschätzung (weltweit hohes Angebot) wider, aber auch hier spielt wieder der taktische Handel eine wesentliche Rolle bei der Steuerung der Risiken plötzlicher Preisschocks. Spekulative Anleger halten massive Netto- 3 Vontobel Fund - Commodity Quartalsbericht - Q4 2016 Short-Positionen in Getreide, doch die Witterungsrisiken in Lateinamerika könnten diese kurzfristig orientierten Händler zwingen, ihre Positionen aufzulösen. Angesichts der Preisschwäche bei Sojabohnenmehl werden im Portfolio übergewichtete Positionen in Weizen aufgebaut. Die Rally bei Magerschweinen erscheint uns etwas überzogen. In Kombination mit hohen negativen und saisonalen Rollrenditen werden sich hier Chancen ergeben, untergewichtete Positionen aufzustocken. Wir weisen darauf hin, dass die aktuellen Marktbedingungen für unseren Anlagestil weiterhin sehr günstig sind und wir das aktive Risikobudget (Ex-ante-Tracking-Error) vom aktuellen Niveau (3.9 Prozent) aus nach und nach erhöhen. Da wir im Fonds ein maximales Beta-Exposure anstreben, lag der Barmittelbestand im Dezember bei 0.0 Prozent. Der Vontobel Fund - Commodity verzeichnete einen Anstieg der aktiven Performance in den letzten zwölf Monaten um +4.8 Prozent, sodass sich eine Information Ratio (aktives Risiko-Rendite-Profil) von über 1.0 ergab. Der Vontobel Fund - Commodity (umbenannt von Harcourt Commodity) verzeichnete im Dezember ein Plus von 1.77 Prozent in der B-Anteilsklasse (1.84 Prozent in der I-Anteilsklasse), der Vergleichsindex hingegen erzielte eine Rendite von 1.80 Prozent. Für das Gesamtquartal belief sich die Rendite des Vontobel Fund - Commodity auf 2.96 Prozent in der B-Anteilsklasse (+3.17 Prozent in der I-Anteilsklasse) verglichen mit einer Rendite des Vergleichsindex von +2.66 Prozent. Die aktive Positionierung trug im Dezember 4 Basispunkte und im Gesamtquartal 172 Basispunkte zur Outperformance bei. Im Dezember wurden die Allokationseffekte durch die Selektionseffekte ausgeglichen. Der grösste positive Beitrag kam von einer Hausse-Positionierung im Energiesektor, wobei eine Übergewichtung von Brent-Rohöl +62 Bp. beitrug. Übergewichtungen in Heizöl und Benzin trugen +46 Bp. bzw. +35 Bp. bei. Short-Positionen in WTI-Rohöl belasteten die Performance mit -72 Bp., und die Kurvenpositionierung in Erdgas kostete 50 Bp. Die aktuelle Hausse-Positionierung in Energiesektor werden wir fortsetzen, da die Backwardation strukturell positive Renditen verspricht und wir davon ausgehen, dass die Anleger an ihr Engagement weiter anknüpfen werden. Im Zeitraum Januar bis März wird das Winterwetter die Kurven- und Preisdynamik bei Erdgas bestimmen. Wir sehen zwar eine stetig wachsende Nachfrage, doch eine verstärkte Positionierung der Anleger und hohe Preise könnten zu einer Korrektur führen, sollte der Winter dauerhaft wärmer bleiben normal. Die aktive Positionierung in Getreide hatte keine signifikanten Auswirkungen auf die Outperformance, da die Gewinne aus unserer Untergewichtung von Sojaöl durch Verluste aus einer Übergewichtung von Sojabohnen und Sojabohnenmehl kompensiert wurden. Wir werden die saisonalen Tiefs bei den Preisen für Sojabohnen, Sojabohnenmehl und den Weizenpreisen in Kansas nutzen, um übergewichtete Positionen im Portfolio aufzubauen. Die aktive Positionierung in Soft Commodities lieferte +35 Bp., wobei untergewichtete Positionen in Kaffee und Zucker 38 Bp. bzw. 29 Bp. beitrugen. Aus fundamentaler Sicht ist der Ausblick für Zucker attraktiv, da Indien möglicherweise wieder mehr Zucker importieren muss, um Nachfrageschocks im eigenen Land auszugleichen. Bei Kaffee zeichnet sich ein uneinheitliches Bild. Die hohen weltweiten Lagerbestände (Arabica-Kaffee) könnten durch die Trockenheit in der Kaffeeanbauregion Brasiliens eine Korrektur erfahren. Der grösste einzelne Negativbeitrag zur aktiven Performance (-59 Bp.) kam von der aktiven Kurvenpositionierung in Magerschweinen. Front-Month-Kontrakte für Magerschweine legten angesichts rapide sinkender Lagerbestände in den USA und aufgrund der Indexneugewichtung, die in der ersten Januarwoche stattfindet, zu. Nach dieser Neugewichtung werden Schweine im BCOM Index und im GSCI Index eine höhere Gewichtung haben. Ausblick Die globalen Einkaufsmanagerindizes (PMI) zogen im Dezember kräftig an, was auf einen deutlichen Anstieg der weltweiten Industrieproduktion und der Anlageinvestitionen hindeutet. Die grosse Frage für 2017 lautet aber, wie lange diese Wachstumsbelebung anhalten wird, ohne dass sie durch steigende US-Zinsen oder einen stärkeren US-Dollar abgewürgt wird. Auch wenn der Inflationsdruck steigt und bei Anleihenanlegern für Nervosität sorgt, ist der Inflationsanstieg genau das, was die Zentralbanken seit Jahren herbeizuführen versuchen. Kein Notenbanker wird es daher eilig haben, die steigenden Inflationserwartungen zu bremsen, d.h. die Realzinsen werden noch über längere Zeit niedrig bleiben. In den USA-wird die neue Trump-Regierung massive fiskalische, Steuer- und Infrastrukturprogramme vorschlagen und damit das Risiko verstärken, dass die USWirtschaft überhitzt. Nachdem die Arbeitslosenquote ein Achtjahrestief erreicht hat und das Lohnwachstum bei über 2.7 Prozent liegt, ist abzusehen, dass sowohl die Gesamt- inflation als auch die Kerninflation steigen werden. Die USNotenbank wird wahrscheinlich bis Ende 2017 die kurzfristigen Zinssätze von 0.75 Prozent auf 1.5 Prozent anheben, aber die Realzinsen werden negativ bleiben. Wir erwarten, dass das BIP-Wachstum in den USA von 1.6 Prozent 2016 auf 2.5 Prozent 2017 zulegen wird. In Europa ist die Lage völlig anders. Eine unsichere politische Agenda mit Wahlen in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und wahrscheinlich auch in Italien stellt ein Risiko für die Konjunkturerholung dar. Die Europäische Zentralbank wird (und muss) alle geldpolitischen Optionen (Anleihenkäufe) nutzen, um die politische Volatilität zu dämpfen und eine Ausweitung der italienischen Bankenkrise zu verhindern. Dabei muss die EZB eine Inflation der Vermögenspreise in Nordeuropa und eine weitere Schwächung des Euro in Kauf nehmen. Treten keine grösseren politischen Schocks ein, wird sich das BIPWachstum in der Eurozone dank der robusten deutschen Konjunktur bei 1.6 Prozent halten. Die chinesische Wirt- 4 Vontobel Fund - Commodity Quartalsbericht - Q4 2016 schaft wird sich 2017 voraussichtlich abschwächen, wenn die massive Kreditunterstützung dieses Jahres an Wirkung verliert. Die chinesische Zentralbank steht vor einem grossen Dilemma, denn sie muss die Zinsen anheben, um die zunehmenden Kapitalabflüsse einzudämmen (den Prognosen zufolge wird sich der chinesische Yuan gegenüber dem USDollar auf 7.3 abschwächen) und weitere Blasenbildungen am Immobilien- und Aktienmarkt und bei anderen Vermögenswertungen zu verhindern. Andererseits bedeutet das kreditbasierte Wachstumsmodell Chinas, dass im Falle eines starken Zinsanstiegs Präsident Xi Jinping in Kauf nehmen müsste, dass sich das Wirtschaftswachstum deutlich unter das offizielle Ziel der Regierung von 6.5 Prozent abschwächt. Die chinesischen Produzenten verzeichneten zu Jahresbeginn noch eine Deflation von -6.0 Prozent im Jahresvergleich. Daraus war zum Jahresende eine Inflationsrate von +3.3 Prozent geworden. Insgesamt erwarten wir, dass die Aktivität im chinesischen Industriesektor von einer starken Weltkonjunktur profitieren und kräftig zulegen wird. Das beschriebene Szenario bietet Rohstoffproduzenten diverse Möglichkeiten, ihren notwendigen Neuausrichtungsprozess zu beschleunigen. Das OPEC-Kartell (Saudiarabien) hat ein grosses Interesse an einem Abbau der globalen Rohöllagerbestände und kürzt gleichzeitig die Investitionen in weitere Reservekapazitäten. Selbst ein starkes Comeback der Schieferölförderung in den USA wird den Rückgang des globalen Ölangebots in den ersten sechs Monaten 2017 nicht stoppen. Allerdings wird dieser Prozess der Neuausrichtung volatile Marktbewegungen mit sich bringen. Die Aufmerksamkeit des Marktes wird sich im ersten Quartal weiter darauf konzentrieren, inwieweit die OPEC-Mitglieder sich an die vereinbarten Quoten halten. In der Vergangenheit war Schummeln gang und gäbe, und wir gehen davon aus, dass nur etwa 80 Prozent der versprochenen Kürzungen tatsächlich eingehalten werden. Das Rohölangebot wird 2017 in China, Kolumbien, Mexiko und Venezuela deutlich sinken. Indessen bleibt eine strukturelle Angebotserholung in Libyen, Nigeria, Brasilien und Kasachstan bleibt fraglich. Wir rechnen damit, dass die Rohölnachfrage 2017 um 1.3 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Sofern keine Unstimmigkeiten in Bezug auf die Drosselungsvereinbarung der OPEC auftreten, werden sich die hohen Lagerbestände an Rohöl und Rohölprodukten in der zweiten Jahreshälfte 2017 weltweit normalisieren. Im Übrigen wird die Schieferölproduktion in den USA eine deutliche Steigerung um 0.6 bis 0.8 Mio. Barrel pro Tag im Jahresvergleich (Ende 2017) erfahren. Ausschlaggebend dafür sind ein langsamerer Rückgang der Förderung, Produktivitätssteigerungen an den Förderstätten und geringere Finanzierungskosten. Allerdings ziehen es die Raffinerien in den USA vor, Rohöllieferungen aus dem Nahen Osten, Venezuela, Afrika und Kanada zu verarbeiten. Alle Energiekurven steuern rapide auf eine Backwardation zu und bieten interessante Gelegenheiten für eine Steigerung der positiven Rollrenditen des Fonds. Im Benzinsegment werden übergewichtete Positionen in Brent und Heizöl in Front-MonthKontrakten zulegen, während wir bei WTI längerfristige Kontrakte übergewichten und von der konvexen Zinskurve profitieren. 5 Vontobel Fund - Commodity Quartalsbericht - Q4 2016 Fondsinformationen Anteilsklasse B H H HI HI I Währung USD CHF EUR CHF EUR USD ISIN LU0415414829 LU0415415479 LU0415415636 LU0415416287 LU0415416444 LU0415415800 Lancierungsdatum 04.04.2007 25.04.2007 14.05.2008 16.02.2009 03.07.2009 07.01.2009 Wichtige rechtliche Hinweise Die vorliegende Dokumentation ist keine Offerte zum Kauf oder zur Zeichnung von Anteilen. Zeichnungen von Anteilen der Teilfonds des Vontobel Fund, einer luxemburgischen SICAV, erfolgen nur auf der Grundlage des Verkaufsprospektes, der wesentlichen Anlegerinformationen («KIID»), der Satzung sowie des Jahres- und Halbjahresberichtes (in Italien zusätzlich das «Modulo di Sottoscrizione»). Wir empfehlen Ihnen zudem, vor jeder Anlage Ihren Kundenberater oder andere Berater zu kontaktieren. Alle oben genannten Unterlagen sind kostenlos bei der Vontobel Fonds Services AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Vertreterin in der Schweiz, der Bank Vontobel AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Zahlstelle in der Schweiz, bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Graben 21, A-1010 Wien als Zahlstelle in Österreich, bei B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Grosse Gallusstrasse 18, D-60311 Frankfurt/Main als Zahlstelle in Deutschland, bei den autorisierten Vertriebsstellen, am Sitz des Fonds in 11-13 Boulevard de la Foire, L-1528 Luxemburg, oder über vontobel.com/am erhältlich. Der Fonds und die entsprechenden Teilfonds sind im Register der niederländischen Aufsichtsbehörde AFM registriert, wie im Artikel 1:107 des «Financial Markets Supervision Act» vorgeschrieben («Wet op het financiële toezicht»). In Spanien sind die zugelassenen Teilfonds im durch die spanische CNMV geführten Register der ausländischen Kollektivanlagegesellschaften unter der Nummer 280 registriert. Die in Grossbritannien zum Verkauf zugelassenen Teilfonds sind im Register der FCA unter der Scheme Reference Number 466623 registriert. Die historische Performance stellt keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance dar. Die Performancedaten lassen die bei der Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten, sowie mögliche wertmindernde Depotführungsgebühren oder Quellensteuern, unberücksichtigt. Die Rendite des Fonds kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Ein Investment in Teilfonds des Vontobel Fund birgt Risiken, die im Verkaufsprospekt erläutert sind. Im Besonderen weisen wir Sie auf folgende Risiken hin: Bei Investitionen in Wertpapiere aus Schwellenländern können die Kurse erheblich schwanken und unter Umständen sind – abgesehen von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten – operative und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen anzutreffen, die von den in Industrieländern vorherrschenden Standards abweichen. Währungen von Schwellenländern können höheren Kursschwankungen unterliegen. Anlagen in höher verzinsliche und risikoreichere Anleihen weisen nach allgemeiner Auffassung einen spekulativeren Charakter auf. Diese Anleihen weisen ein höheres Bonitätsrisiko, höhere Kursschwankungen und ein höheres Risiko des Verlusts des eingesetzten Kapitals und der laufenden Erträge auf als Anleihen mit höherer Bonität. Bei Rohstoffanlagen können kurzfristig und auch über längere Zeiträume betrachtet unerwartete Wertschwankungen auftreten. Interventionen von Regierungen auf den verschiedenen Rohstoffmärkten können die Preise der verschiedenen Rohstoffe stark beeinflussen. Investitionen in Derivate sind oft den Risiken, die im Zusammenhang mit dem Emittenten und den zugrunde liegenden Märkten bzw. den Basisinstrumenten stehen, ausgesetzt. Sie bergen tendenziell höhere Risiken als Direktanlagen. Dieses Dokument wurde durch Vontobel Asset Management AG («Vontobel») erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf dieses Dokument keine Anwendung. 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