^' r-. -fl.' M-l VORLESUNGEN ÜBER THEORETISCHE PHYSK VON H. VON HELMHOLTZ. HERAUSGEGEBEN VON ÄßTHÜE KÖNIG, OTTO KEIGAR-MENZEL, FEANZ RICHAKZ, CARL RUNGE. BAND m. DIE MATHEMATISCHEN PRINCIPIEN DER AKUSTIK. HERAUSGEGEBEN VON AKTHUR KÖNIG und CARL RUNGE. LEIPZIG, VERLAG VON JOHANN AMBROSIUS BARTH. 1898. WJ^ VORLESUNGEN ÜBER DIE MATHEMATISCHEN PRINCIPIEN DER AKUSTIK VON i^-^ epVon helmholtz. HERAUSGEGEBEN VON ARTHUR KÖNIG MIT 21 und CARL RUNGE. FIGUREN IM TEXT. ,y/'^^;. /s LEIPZIG, VERLAG VON JOHANN AMBROSIUS BARTH. 1898. / 0^ QC Hif5 Alle Rechte, insbesondere das Eecht der Uebersetzung vorbehalten. Druck von Metzger <St Wittig in Leipzig. Vorrede. Als kurz vor Pfingsten 1892 Helmholtz dem Plane zustimmte, seinen ganzen Cnrsus der „Vorlesungen über theoretische Physik" auf Grundlage besonders dazu nachgeschriebener Stenogramme zu veröffentlichen, hatte er das für das CoUeg über „die längst begonnen. Sommersemester angekündigte mathematischen Principien der Akustik" schon Um nun aber trotzdem mit der Ausführung des Planes sofort beginnen zu können, wurde für den Anfang (§§ 1 bis 29) eine im Sommer 1881 gemachte Nachschrift des einen (A. K.) der beiden Unterzeichneten zur Ausarbeitung benutzt. Eine Schwierigkeit bot dann noch der Umstand, dafs Helm- — holtz in jenem Sommer 1881 den Inhalt der jetzigen §§ 30 34 nicht vorgetragen hatte, und dafs daher die erwähnte ältere Nachschrift erst mit § 31 beginnenden neuen wortgetreuen Stenogramme, Herr Dr. Beuno Boechaedt aufnahm, nicht genau anschlofs. Zur Ausfüllung dieser im Wesenthchen den Inhalt des § 30 umfassenden Lücke hat Herr Anton Scheye seine sehr ausführliche, wenn auch nicht ganz wörtliche stenographische Nachschrift bereit- an die die willigst zur Verfügung Dank ausgesprochen gestellt, wofür ihm an dieser Stelle herzlicher sei. Das Manuscript des ganzen ersten Theiles hat Helmholtz noch vorgelegen und er hat bis zum § 29, also gerade in den nach der älteren Nachschrift ausgearbeiteten Abschnitten, den Text mehrfach geändert und erweitert. Zu einer Durchsicht des siebenten — Abschnittes (§§ 30 34) hat er keine Zeit mehr gefunden, obschon das betreffende Manuscript ihn Herbst 1893 auf der Reise nach Chicago begleitet hat, wo er hoffte, während der Seefahrt die erforderliche Mufse zu finden. Die ohnehin schon knappe Zeit des Sommersemesters wurde noch weiter dadurch verkürzt, dafs Helmholtz wegen einer dienstlichen Reise die Vorlesungen bereits im Juli schliefsen mufste. Es VOEREDE. yi war ihm daher nicht mehr möglich, die Schallbewegung in Röhren mit offenen Enden zu behandeln; er sprach aber sofort die Absicht diesen aus, Theil bei der späteren Veröffentlichung aus seiner früheren, den Gegenstand betreffenden Abhandlung^) hinzuzufügen. Die unterzeichneten Herausgeber haben nun nach Helmholtz' Tode diese Absicht ausgeführt, indem sie das Vorgetragene soweit er- gänzten, dafs jene Abhandlung angeschlossen werden konnte. ersten eine übrigen Paragraphen ist und an den Gleichungen vorgenommen worden, um wörtlich abgedruckt sind nur wenige formelle Aenderungen mit Die Paragraphen derselben mufsten dabei fortbleiben, weil sie unnöthige Wiederholung abgegeben hätten. Der Text der dem Vorausgehenden Uebereinstimmung herzustellen. Berlin und Hannover, im Mai 1898. Arthur König. Carl Eunge. ^) Joum. Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. f. reine u. angew. Mathematik. Bd. 57. S. 1—72 Crelle's — Abgedruckt Leipzig 1882. — (1859). Abhandlungen". Bd. 1. S. 303—382. Eine neue Ausgabe dieser Abhandlung hat dann Hr. A. Wangerin in „Ostwald's Klassiker der exakten Wissenschaften". No. 80. Leipzig 1896, verin „Wissenschaftliche anstaltet, wo auch Ausgabe liegt einige im Original enthaltene Fehler verbessert unserem Abdruck zu Grunde. sind. Diese Inhalt. Einleitung. Seite § Die Akustik und ihre Beziehung zum Ohr 1. 1 Erster Theil. Theorie der kleinen Oscillationen discreter Massenpnnkte nm eine Lage stabilen Gleichgewichtes. Erster Abschnitt. Die Bewegung eines einzelnen Massenpunktes unter dem Einflufs einer elastischen Kraft ohne Berücksichtigung der Reibung. § 2. § 3. Die Bewegungsgleichung und die Form der Bewegung Die Beziehung der Bewegungsform zu den Eigenschaften des Klanges 2 8 Zweiter Abschnitt Die Bewegungen eines beliebigen Systems Ton Massenpunkten unter dem Einflufs conserrativer Kräfte in der Nähe einer stabilen Gleichgewichtslage. § 4. § 5. § 6. § 7. § 8. § § 9. Die allgemeinen Eigenschaften des Systems Bildung der allgemeinen Bewegungsgleichungen für imser System Beschränkung in der Allgemeinheit der bisherigen Annahmen Aufsuchung von Integralgleichimgen Schwingungsformen des Systems für einfache Töne, wenn alle Wurzeln n^ der Gleichung (22) von einander verschieden sind 10 Das vollständige allgemeine Anpassung des allgemeinen 19 . . 10. § 12. Das Reciprocitätsgesetz Behandlung als 12 . 13 . Integral 15 17 Integrals an einen gegebenen Anfangs- 20 zustand des Systems §11. . und das Huyghens'sche Princip Variationsproblem 22 24 INHALT. YUL Seite Veränderte Lösung des Problems bei Existenz gleicher Wurzeln für n* § 13. § 14. §15. 25 Die Form der Partialbewegungen 26 Indifferentes Gleichgewicht 28 Dritter Abschnitt. Die Bewegung eines einzelnen Massenpunktes unter dem Einflufs einer elastischen Kraft und einer Dämpfung. § 16. § 17. 29 Die Bewegungsgleichung und ihre Lösungen Die Bewegungsform der gedämpften Schwingungen 33 Vierter Abschnitt. Die Bewegungen eines beliebigen Systems von Massenpunkten unter dem Einflufs conserratiTer Kräfte mit Berücksiehtigrang der Reibung. § 18. § 19. §20. § 21. Die Bewegungsgleichung Aufsuchung von Integralgleichungen Anpassung des allgemeinen Integrals an einen gegebenen Anfangszustand des Systems Die Eeibung ist sehr klein 35 37 40 40 Fünfter Abschnitt. Das Mitschwingen § 22. eines einzelnen Massenpunktes. Die Bewegungsgleichung und allgemeine Integrationsregeln für die- 44 selbe § 28. Umformimg und § 24. Die Stärke des Mitschwingens Die Gröfse des Phasenunterschiedes § 25. 45 Integration der Bewegungsgleichung 48 49 Sechster Abschnitt. Das Mitschwingen § 26. § § 27. 28. § 29. eines Systems von Massenpunkten. Das System der Bewegungsgleichungen und der Lösung Die Stärke des Mitschwingens Das Keciprocitätsgesetz beim Mitschwingen die allgemeine Mitschwingen bei gezwungener Bewegung eines Punktes Form 50 51 ... 53 55 Siebenter Abschnitt. Der Hamilton'sche Satz. — Uebergang auf continuirlich ver- breitete Massen. § 30. Ableitung der Hamilton' sehen Gleichung mit Benutzung winkliger Coordinaten §31. Unabhängigkeit von der recht- 57 Wahl der Coordinaten 62 INHALT. IX Seite § 32. § 33. § 34. — Die Gleichung von Lagrange Einführung allgemeiner Coordinaten. Anwendung auf verschwindend kleine Bewegungen in der Nähe 63 stabilen Gleichgewichts 68 Uebergang zu continuirlich verbreiteten Zweiter Massen 70 Theil. Die Schwingungen von Saiten, elastischen Stäben und Luftsäulen. Erster Abschnitt. Die Schwingrungen einer Saite. § 35. § 36. §37. § 38. §39. § 40. §41. § 42. §43. Die Saite als System einer endlichen Anzahl discreter Massenpunkte betrachtet 72 Die Saite als continuirlicher Körper betrachtet Die Darstellung der Schwingungen als Summe von Sinusschwingungen Die Convergenz unendlicher Reihen und besonders der Fourier'schen Eeihen Die Schwingimgen gezupfter Saiten Die Schwingungen gestrichener Saiten Die Schwingungen der Ciaviersaiten Die Schwingungen belasteter Saiten Die Mittheilung der Schwingungen einer Saite an den Resonanz- 83 91 96 114 121 133 139 144 boden und an die Luft Zweiter Abschnitt. Die Schwingungen von elastischen Stäben und LuftsSnlen. § 44. § 45. Die Longitudinalschwingungen eines elastischen Stabes Die Schwingungen einer Luftsäule .... 148 155 Dritter Theil. Die Schallbewegung im Räume. Erster Abschnitt. Die allgemeinen Formeln. §46. §47. §48. §49. § § 50. 51. Die hydrodynamischen Gleichungen und das Wellenpotential Ebene Wellen Kugelförmige Wellen Der Green'sche Satz imd das Huyghens'sche Princip Das Huyghens'sche Princip für Töne von bestimmter Höhe Die Intensität der Erregung einer einfachen Schicht von Erregungs. . punkten . . . 157 163 168 174 193 198 INHALT. X Seite § 52. § § 53. 54. Das Wellenpotential aufserhalb einer gegebenen Fläche Das Verhalten des Wellenpotentials im Unendlichen Das Reciprocitätsgesetz .... 200 204 206 Zweiter Abschnitt. Die Luftschwingnngen in B><{Iireii mit offenen Enden. Röhre 209 § 55. Wellen § § 56. Form 57. Reducirte Länge verschiedener Röhrenformen § 58. Einfachste Röhrenformen 238 § 59. Tonhöhe von Resonatoren 246 in offener der Wellen in der Röhre 221 231 EINLEITUNG. § 1. Die Akustik, rein physikalisch, Gesichtspunkte physiologische d. h. oder Körpersystemen Lehre von den die ist entstehen, welche Gleichgewichtslage nahe sind und sich unter vativer Kräfte bewegen, sie in die dem wie einer sie in stabilen Einflufs conser- genannte Lage zurückzu- Die Natur dieser Kräfte kann übrigens sehr ver- führen streben. schieden sein; die Ohr. nicht mit Rücksicht auf behandelt, mit verschwindend kleinen AmpKtuden, Oscillationen Körpern zum Die Akustik und ihre Beziehung in der That beobachten wir in Körpern von allen drei Aggregatzuständen dergleichen Oscillationen. Die Beziehung dieser Vorgänge zum Ohr dieses dafs reagirt, und auf einen grofsen dafs wir durch das Theil ist dadurch gegeben, derartiger Ohr sehr Schwingungen leicht viel feinere Ver- durch die übrigen schiedenheiten derselben erkennen können, Sinnesorgane, üebrigens gelten die Gesetze, die wir hier kennen als lernen werden, nicht blos für hörbare Schwingungen, sondern auch" Schwingungen grofser Massen. des Ohres unterscheiden wir zunächst: Geräusche und Klänge. Ein Geräusch ist auch seinem sinnlichen Eindrucke nach fortdauernd wechselnd und unregelmäfsig. Ein Klang giebt im Allgemeinen einen anhaltenden, gleich- für viel langsamere sichtbare Hinsichtlich der Reactionsweise bleibenden Eindruck. möglich; oft Eine scharfe Grenze zu ziehen, ist aber un- genug mischen sich schwache Geräusche auch musika- Klängen bei; so können wir z. B. im Klang der Violine auch das Kratzen des Bogens auf den Saiten bemerken. Die Klänge werden durch das Ohr unterschieden nach der Höhe, nach der Klangfarbe und nach der Intensität. Wir werden später (§ 3) sehen, wie diese Eigenschaften von den physikalischen Vorgängen bedingt werden. lischen zeitweilig H. V. Hexmholtz, Theoret. Physik. Bd. III. Erster Theil. Theorie der kleinen Oscillationen discreter Massenpunkte um eine Lage stabilen Gleichgewichtes. Erster Abschnitt. Die Bewegung eines einzelnen Massenpunktes unter dem einer elastischen Kraft ohne Berücksichtigung der Keibung. Einflufs § 2. Die Bewegungsgleichung und die Wir wollen die Annahme machen, Form der Bewegung. dafs die Kraft, welche einen Massenpunkt in seine Gleichgewichtslage zurücktreibt und dadurch die Oscillationen zu Stande kommen läfst, dem Gesetz der sogenannten elastischen Kräfte folgt, dafs sie proportional der d. h. Gröfse der Verschiebung aus der Gleichgewichtslage Der einfachste Fall liegt vor, wenn ist. ein einzelner Punkt, dessen Masse gleich m, in der Eichtung der a;-Axe aus der Gleichgewichts- dem Punkte a; = annehmen wollen, verschoben Dann ist die auftretende Kraft einmal in Folge der über sie gemachten Annahme gleich — a^x, wo a^ eine stets positive Gröfse bezeichnen soll, und ferner ist sie nach dem Newton'lage, die wir in worden ist. sehen Kräftemaafs auszudrücken durch m , „ • Wir haben daher '^"^^-^'^ ^^^ zu setzen. Das vollständige Integral der man dadurch finden, dafs man Differentialgleichung einen Multiplicator für (1) sie kann sucht, der beide Seiten derselben in Differentialquotienten nach der Zeit § DIE BEWEGUNGSGLEICHUNG 2. verwandelt U. dx Ein solcher -r— dt ist DIE FORM DER BEWEGUNG. Dann . läXst sie sich in die 3 Form bringen: dx d^x dt dx . ^ dt dt^ oder d ^•1-^1 +4a'.a:2 = (la) Die letztere Gleichung sagt aus, dafs die in die eckige Klammer eingeschlossene Gröfse nicht von der Zeit abhängt. unserem Falle keine andere Veränderliche enthält, Da sie ist sie nun in constant Ihren constanten Werth bezeichnen wir mit \a^h'^\ dann zu setzen. ist also ^^^ m In dieser Form \a^x^=\a^h^. dt Gleichung drückt die das (Ib) Gesetz von der Constanz der Energie aus. Das erste Glied der linken Seite ist der Werth der actuellen Energie der bewegten Masse, das zweite mifst den noch vorhandenen Rest der potentiellen Energie, deren Werth für das angenommene Wirkungsgesetz der elastischen Ej^ft wir hier kennen lernen. lichkeit dieser naten ist, Gröfse die, ist Die charakteristische Eigenthümdafs sie eine Function der Coordi- deren negativ nach einer der in ihr enthaltenen Coordi- naten gebildeter Differentialquotient ; — f-i- dx a^ x^'] "-^ = — a^x -^ die in Richtung der betreffenden Coordinate wirksame Kraftcompo- nente giebt. Gleichung (Ib) ergiebt weiter: + oder indem wir nach t dx \ a dt -yjW-x^ ym integriren: arc . sm I —x\ = hj „ C — at -\ j=- V^ oder X = Ä sin . (Ic) ERSTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 4 Da § 2. Winkels immer ein echter Bruch ein Sinus eines reellen und — 1 liegen, so liegt der Werth von x immer zwischen + h und — h,. Zwischen diesen beiden Punkten ist die Bewegung hin- und hergehend (oscillirend). Die Gröfse h heifst die Amplitude der Schwingung, der wechselnde Werth von x die zeitweilige Elongation des schwingenden Punktes. Wächst i um die Gröfse dessen Werthe ist, + zwischen 1 a so wächst der Bogen um 2 tt und der Sinus bekommt wieder denselben Werth, wie zu Anfang dieser ebenso auch x und -7—. Zeit; Also wiederholen sich vollkommen gleiche Zustände des bewegten Körpers, nachdem einmal die Zeit derselben abgelaufen ist. T oder ein beliebiges ganzes Multiplum Man nennt T die Schwingungsdauer oder die Periode der oscillirenden Bewegung; der reciproke Werth —= 1 n T 1%fm die ergiebt Den Werth einheit. immer —r positiv der Periode zu nehmen. a; so man C bezeichnet Anzahl der Schwingungen in der Zeit- = als und der Amplitude Schreibt Ä.sin2:;r die pflegt man man (Id) T Phasenconstante. Diese Gröfse kann immer zwischen und 1 angenommen werden, da es auf Vielfaches von 2:7r in dem Argument des Sinus nicht ankommt; giebt an, welcher Bruchtheil Augenblick t — — CT der Schwingungsperiode des Durchgangs zum Zeitpunkt des Punktes m von ein sie dem durch die = vorübergegangen ist. t auch nach einer anderen Methode integriren, indem man beachtet, dafs diese Gleichung zu einer gewissen Klasse von Differentialgleichungen gehört, die in der Physik Gleichgewichtslage bis Man kann die Gleichung (1) Anwendung finden. Gleichungen, in denen die unbekannten veränderlichen Gröfsen selbst oder ihre Differentialquotienten erster oder höherer Ordnung, genommen nach den unabhängigen Veränderlichen, in jedem Gliede vorkommen, aber nur in erster Potenz und nicht in Producten je zweier derselben, homogene lineare Differentialgleichungen zu nennen. Für dieselben gelten folgende Sätze: eine ausgedehnte Man pflegt solche § DIE 2. BEWEGUNGSGLEICHUNG U. DIE FORM DEE BEWEGUNG. Wenn 1. wir zwei Lösungen derselben Gleichung, z.B. |j 5 und Ig haben, beide als Function der unabhängigen Variablen gegeben, so ist jede homogene lineare Function von Denn Lösung. einmal wir in setzen und das andere Mal |j Ig ein, so dition der entstehenden Gleichungen, dafs derselben Differentialgleichung dem und |j ebenfalls eine Ig gegebene Differentialgleichung die Weil ist. ergiebt sich durch Ad- + (|j Ig) eine Lösung ferner Multiplication von auch a oder ß Integral | mit irgend einem constanten Factor die Differentialgleichung nicht ungültig macht, da der Factor aus dieser sich wieder fortheben läfst, so sind auch «|j und ß^^ Lösungen, und mit Berücksichtigung des eben Gesagten erhalten wir die all- gemeine Lösung: Falls die gelöste Differentialgleichung eine Bewegungsgleichung ist, nennt man die zusammengesetzte durch die Lösung « li Bewegung Weil wir /? I2 = a; dargestellte Superposition (geometrische und ß Ig dargestellten Einzelzusammengesetzten Bewegung jede Addition) der durch die Lösungen bewegungen. + eine in dieser cc |j der componirenden Bewegungen als ungestört vorhanden betrachten können, so bezeichnet man dieses Princip auch wohl als das der Bewegungen. — Es Princip der ungestörten Superposition darf bei der Bildung dieser homogenen linearen Function aus mehreren Einzellösungen auch ]/— 1 als Factor in den Coefficienten gebraucht werden. Denn da Gleichungen zwischen complexen Gröfsen nur erfüllt werden können, wenn sowohl die reellen wie die imaginären Theile beider Seiten der Gleichung einander gleich sind, so sagt eine solche Gleichung nichts anderes aus, als was man schon bei ihrer Bildung wufste, dafs nämlich sowohl der reelle wie der imaginäre Theil des Werthes eine Lösung darstellt. nung wird aber in vielen Fällen Die Rechdurch Einführung imaginärer Glieder viel kürzer und bequemer. nun offenbar eine solche homogene Aber sie hat noch eine andere Eigenthümlichkeit, welche eine besondere Integrationsmethode anwendbar macht, sie hat nämlich constante Coefficienten ihrer Glieder. Bei solchen homogenen linearen Differentialgleichungen mit constanten Coefficienten kann man particuläre Integrale immer in der Weise finden, dafs man die Unbekannte gleich setzt einer Con2. Die Gleichung (1) ist lineare Differentialgleichung. stanten, multiplicirt mit einer Exponentialfunction der Variabein, bez. wenn deren mehrere sind, mit unabhängigen einer solchen ERSTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 6 Function, Variablen §2. der genannten deren Exponent eine lineare Function ist. Setzen wir in die Grleichung ein, so ergiebt sieb, (1) den Werth da nunmehr =P^^ dt 2 ist, mp" -«,2 =— a' also P= ±i ]/— m • ]/ Wir erhalten daher die beiden Einzellösungen Ij ™ == e = cos — U +*sin n/— (2) l2 = it]/^ « = cos [']/i]-Mii Nach dem, was wir soeben über die Superposition der Einzelbewegungen erfahren, ist die allgemeinste Lösung: x = {a { iß) cos ( M]/-^— m + / * . sin j u / y 1 \ m —^ -hir-i-iS) cos . sm U [/ {s-ß)sm{t y^\ + (« + r)cos(^ 17 j/-^ (3) + Da in dieser * ]^-^M']/^)+^^'^'''{']/^], Lösung nun der reelle Theil und der reelle Factor des imaginären Theiles mit Rücksicht darauf, dafs willkürlich sind, ganz übereinstimmende ce, ß, y, Form haben, so S völlig können wir die allgemeine Lösung schreiben: x = JP.sin It ml + . cos t \ \/ m (4) § 2. DIE BEWEGUNGSGLEICHUNG U. DIE FORM DER BEWEGUNG. 7 Setzen wir nun F = h. cos c O = h.sine so wird = Ä.sin a; It ]/— + o\ (5) übereinstimmend mit dem, was wir oben in (Id) gefunden. Durch die Combination der beiden particulären Integrale der Gleichungen (2) auch gelingt es also ein hier, Tollständiges Integral zu finden, F und G oder h und e, welches zwei willkürliche Constanten enthält, über welche man verfügen kann, so wegte Punkt mit einer beliebig —— Geschwindigkeit dafs zur Zeit Bewegung seine ^ = der be- vorgeschriebenen Ablenkung x und beginnt. dt Wir fanden Schwingungszahl seine n = 1 a T 27i]/rn Die hier beschriebene Bewegung T nur von wie bemerkt, eine periodische, ist, m und der Gröfse der elastischen Kraft a^ abhängt. Sie wird einfache Schwingung (oder Sinusschwingung, bez. pendelartige Schwingung) genannt und läfst sich geometrisch so beschreiben: deren Periode Denken wir der Masse dafs ein uns, des Punktes Punkt auf einem Kreise mit dem Radius h mit gleichförmiger Geschwindigkeit herumläuft, so ist die Projection dieser Bewegung auf einen Durchmesser eine Sinusschwingung. Wenn mal unter den hier gemachten eingeleitet ist, Unsere Ableitung setzt aller Strenge die Bewegung ein- aber voraus, dafs keine die Bewegung hin- dernden Kräfte vorhanden in Annahmen so wird sie bis in die Unendlichkeit fortbestehen. In Wirklichkeit wird dieses nun sind. der Fall nie sein, sondern es wird immer eine Uebertragung der lebendigen Kraft an die Umgebung stattfinden (durch Reibung eine solche u. Form s. w.). Es kommen der Bewegung, sich mit sehr grofser me Annäherung freilich viele Fälle vor, wo wir sie hier abgeleitet haben, vollzieht, weil die hindernd ein- wirkenden Kräfte verschwindend klein sind gegenüber der elastischen Ejraft, welche die Bewegung unterhält. ERSTEE THEIL. ERSTER ABSCHNITT. § 3. Die Beziehung der Bewegungsform zu den Eigenschaften des Klanges. 3. Von ab, § der Schwingungsdauer bez. der Schwingungszahl hängt das was das Ohr als die Höhe des Tones empfindet, und zwar er- geben sich für die harmonischen Intervalle einfache numerische Beziehungen zwischen den Werthen der Schwingungszahlen. Es wird dieses schon von Aeistoteles erwähnt, welcher Weise er zu dieser Kenntnifs doch ist gekommen unbekannt, in ist; Ptthagoeas kannte nur das Verhältnifs der Saitenlängen zu den musikalischen Intervallen. Das Verhältnifs der Schwingungszahlen harmonischen Intervallen das folgende: 1 ist bei den verschiedenen § BEZIEHUNG DER BEWEGUNGSFORM ZUM KLANGE. 3. Durch den internationalen Musiker- Congrefs im der Secunde an. Jahre 1885 wurde diese Zahl auf 435 festgesetzt bedeuten hier 9 während deren der Anzahl ganzer Perioden, die Diese Zahlen schwingende Punkt einen ganzen Hin- und Hergang ausführt Die französischen Physiker rechnen meist nach halben und Perioden, haben deshalb doppelt so grofse Schwingungszahlen. Diese Sitte vom Uhrpendel hergenommen, welches bei jedem Durchgang ist durch die Gleichgewichtslage, von rechts, wie von links kommend, einen Schlag macht der musikalisch verwendbaren Töne 40 und 4000 ganzen Schwingungen, für das Ohr Die Schwingungszahlen liegen zwischen wahrnehmbar sind allerdings auch noch Schwingungen mit kleinerer und gröfserer Schwingungszahl; aber eine scharfe Auffassung der Intervalle ist bei ihnen nicht mehr möglich. Die Sinusschwingungen sind nun nicht die einzigen der Zeit nach periodischen Functionen, sondern es sind für jeden Werth von T unendlich viele Formen periodischer Bewegung möglich. Sie sind aber alle zusammensetzbar aus Sinusschwingungen, und ihre Form ist die physikalische Grundlage für das, was das Ohr als Klangfarbe auffafst Das Ohr zerlegt in der Empfindung jede periodische Bewegung, deren Schwingungszahl innerhalb der wahrnehmbaren Grenzen liegt, in nicht weiter zerlegbare Sinusschwingungen, die einfach empfunden werden. Die einfache pendelartige Schwingung ist also die Grundform, auf welche alle anderen Schwingungsformen, Die oben sowohl objectiv- mechanisch subjectiv- als werden können. akustisch, reducirt (§ 2) gefundene Gleichung: + i«'^' = i«'Ä2 ^^f4^V dt (Ib) •2- giebt, wie dort schon bemerkt erste Glied der linken Seite actuelle Energie dar. Das Spannkräfte, die potentielle ist, die stellt Werthe der Energie die an. Das lebendige Kraft oder die zweite Glied giebt die Quantität der Energie nische Bedeutung dieser Gröfsen ist die, an. Die wichtige mecha- dafs sie die unzerstörbaren Arbeitswerthe der stattfindenden Bewegung angeben. Diese können, wie in der allgemeinen Dynamik gezeigt wird, nur dadurch verändert werden, Punkt dafs stattfinden, äufsere Einwirkungen die auf den schwingenden entweder ihm neue Arbeitsäquivalente zu- führen, oder ihm die vorhandenen entziehen können. Von diesen Arbeitswerthen des schwingenden Punktes hängt nun überhaupt der ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 10 § 4. Arbeitswerth aller anderen Wirkungen ab, welche die schwingende Masse auf andere Naturkörper ausüben kann, unter anderen auf unsere Sinnesorgane, und man pflegt deshalb diesen Arbeitswerth ^a^.h^ vorzugsweise als Maafs für die Intensität des Schalles zu benutzen. Bezeichnen wir mit u die gröfste Geschwindigkeit, welche der schwingende Punkt annehmen X = geschieht, so kann, was offenbar im Punkt ist: Lan^ = \mu\ (6) Die Intensität kann also auch durch die beim Durchgang durch die Gleichgewichtslage eintretende lebendige Kraft gemessen werden. Zweiter Abschnitt. Die Bewegungen eines beliebigen Systems ron Massenpnnkten unter dem Einflufs conseryativer Kräfte in der Nähe einer stabilen Grleichgewichtslage. § Die allgemeinen Eigenschaften des Systems. 4. Wir wollen jetzt dazu übergehen, eine Reihe von Eigenthüm- und nachzuweisen, welche in Systemen von sind, die kleine Bewegungen in der Nähe einer Lage ausführen, in welcher sie unter anderen Umständen lichkeiten abzuleiten Massenpunkten vorhanden auch in stabilem Gleichgewichte Wir nehmen ruhen könnten. Massenpunkten zusammengesetztes Jeder Punkt sei bezogen auf ein recht- ein beliebig aus mechanisches System an. winkliges Coordinatensystem, dessen Anfangspunkt mit seiner Gleich- gewichtslage zusammenfällt. Die Eichtung der Coordinatenaxen braucht für die verschiedenen Punkte nicht dieselbe zu sein. Es nicht nothwendig, dafs dabei die drei Coordinaten jedes einzelnen Punktes durch die Benennung unterschieden werden, und so wollen wir sie durch s^, sj, s^ u. s. w. fortlaufend durch das ganze System ist ausdrücken. m^ u. und s. Die Massen der einzelnen Punkte seien mit w. bezeichnet. also Da nun auch drei Indices zukommen, so haben wir, wenn Indices sind, die demselben Punkte angehören, m^, m^ = a, b, c = m^ zu Werthe Sa, twj Es giebt im Allgemeinen also dreimal so viel Wa, doch kann ein Theil dadurch wegfallen, dafs gewisse Punkte, setzen. als nia, aber jedem Punkte drei Coordinaten SYSTEM VON MASSENPUNKTEN. §4. entweder ganz unbeweglich, auf die übrigen ausüben, die Kräfte 11 oder gezwungen sind, sich auf gewissen Ebenen oder Geraden zu bewegen, die dann als Coordinatebenen oder Coordinataxen für die Lage dieser Es ist Punkte zu brauchen die Bedingung sind. worden, dafs die auf die Massen- gestellt punkte einwirkenden Kräfte (Kräfte des Systems selbst und äufsere conservativ Kräfte) Diese Bedingung sagt aus, dafs sein sollen. jede Kraftcomponente Sa, welche einen der Punkte, w^, in Richtung einer der Coordinaten, nach bestimmt ihrer Gröfse angreift, s^, werde durch eine Gleichung von der Form = --^-, Sa WO als (7) Function sämmtlicher Coordinaten eine dargestellt Sq, werden kann, welche aber nicht direct die Zeit t enthalten darf. Die mechanische Bedeutung dieser Funktion ^ ist, dafs sie den Werth der Arbeit (potentiellen Energie) mifst, die aufgewendet werden mufs, um die sämmtlichen Massenpunkte Wq aus der Ruhelage in die durch die Coordinaten dA Bezeichnen wir mit mufs, um eine Verrückung bestimmte Lage zu bringen. Sa verwendet werden die Arbeit, welche aller Wq um ds^ zu Stande zu bringen gegen die Wirkung seiner Kräfte S^, so ist diese dA= -^Sa.dsa = +^^.dsa. Da nur von den s^ ganze Aenderung des Die durch die Gleichungen kräfte gleich Null Sie Summe abhängen soll, stellt die letzte dar, und wir erhalten also dA = eine Ruhelage sein. (8) kann d(D. dies d. h. sein, —= -^ alle Lage soll Bewegungs- charakterisirte nur d sind, (8a) = s^ die wenn 0. alle Diese letztere Be- dsa dingung ein tritt ein, Minimum Sattelwerth, wenn oder ein in der Gleichgewichtslage die Function ein Maximum Minimo-Maximum oder auch ist. ein Wir werden sogenannter gleich sehen, dafs bei der Forderung, das Gleichgewicht solle stabil sein, nur die Annahme eines Minimums zulässig ist. BESTER THEIL. ZWEITEE ABSCHNITT. 12 § §5. Bildung der allgemeinen Bewegungsgleichungen für unser System. 5. Die Bewegungsgleichung der einzelnen Punkte erhält nun nach Newton's Definition der Bewegungskraft die Form df Wir hahen ordinaten " , so viele (9) d. Gleichungen dieser Art, vorhanden als veränderliche wir Multipliciren sind. die Co- Gleichung mit so erhalten wir: dt " und wenn wir d^ s„ d(D dsa dt dt^ dsa dt Summe die 2^a Nun hängt aber d s„ dsa dt (9 a) über das ganze System bilden: d^Sa _ ~dW ~ ~ nur insofern von (p ' t .^ d ^ dSa fl> ÖS. ' dt ab, als die einzelnen «„ (10) von t abhängen, so dafs ist. Indem wir auch Dijfferential ^d(li ds„ dQ) dsa dt dt die linke Seite der Gleichung als vollständiges umformen, ergiebt sich d(D d ~di dt dt dsa + ^ = (11) oder d ~dt 2U dt 0, (IIa) also, ist: SÜ-^a ^)1-- Const. (IIb) Diese Gleichung spricht das Gesetz von der Constanz der Energie aus; denn es ist das erste Glied der linken Seite gleich der lebendigen Kraft, der actuellen Energie, und, wie wir schon gesehen haben, ist (P gleich der potentiellen Energie des Systems. Wenn soll, so in einer bestimmten Lage das Gleichgewicht stabil sein mufs in dieser fp immer kleiner sein, als in allen un- BILDUNG DER ALLGEMEINEN BEWEGUNGSGLEICHUNGEN. §6. 13 mittelbar benachbarten Lagen, weil dann bei einer kleinen Störung der Kuhelage durch irgend einen kleinen Anstofs die dadurch erregte lebendige Kraft L, welche eine nothwendig positive Gröfse ist, um so kleiner werden mufs, je mehr sich das System aus der Gleichgewichtslage entfernt, aber keinenfalls kleiner werden kann, als Null. Daraus folgt, dafs auch die Zunahme von nicht über einen gewissen kleinen Betrag hinaus gehen kann, der durch die Gröfse des Anstofses bedingt ist. Wissen wir also, Ruhelage ein Minimum ist, Verschiebung sich über die der Zunahme des in der dafs so kann das System bei keiner Art von Grenzen hinaus entfernen. Anders liegt es, wenn Verschiebungen ein Minimum nicht ist. für alle (J> entsprechenden Combinationen von Denn dann kann beim Verlassen der Euhelage die lebendige Kraft wachsen, und das System mit gesteigerter Geschwindigkeit sich aus der Ruhelage entfernen. Solches Gleichgewicht heifst labil. § 6. Beschränkung in der Allgemeinheit der bisherigen Annahmen. Wir wollen nun hinsichtlich der Function Annahme machen, dafs in der Nachbarschaft die beschränkende der Gleichgewichts- lage des Systems den allgemeinen Charakter einer Function habe, nach der TATLOE'schen Reihe entwickelbar sei, bez. nach der Modification dieser Reihe, die nach Mac Laubin genannt ist und die sich nur dadurch unterscheidet, dafs für den Ausgangspunkt die die unabhängigen Variablen alle gleich Null gesetzt sind. Es ist dann: *=*.+2|4f-.| + i2:s[^^-».-^ + WO dices a Summationen in der Weise auszuführen und 6 unabhängig von einander durch Werthe laufen. die Die Werthe der (12) sind, dafs die In- alle ganzzahligen nun so klein gewählt werden, dafs wir die Glieder dritter Ordnung vernachlässigen können. Nun d sind aber für die Gleichgewichtslage die Werthe von -= alle «„ sollen — ÖSa, und wir können aufserdem, ohne Lösung zu beeinträchtigen, gleich Null, a>o = o die Allgemeinheit der (13), ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 14 setzen, weil in dieser Gröfse Da §6. den Bewegungsgleichungen nur Differentialquotienten vorkommen. Wir erhalten alsdann: vorkommenden zweiten Differentialquotienten alle für einen unveränderlichen Werth jeder Variablen, nämlich für 8^ = zu nehmen sind, so haben sie ebenfalls bestimmte constante Werthe, und wir wollen die letzte Gleichung daher schreiben: die hier ^ = i^^{Pa,i-s,.sA, wobei zu beachten dafs P^ ist, », = P^ „ = -^ (15) — ^ dSa.ÖSf, «a Bilden wir nun für ein bestimmtes die Kraftcomponente in der Richtung s^, = «b = 0. das wir p nennen wollen, a, so ist ^--^ (1«) = -i^{Pp,a'Sa}-i^{P,,i.s,] oder, da wir den Sinn der letzten Summe nicht ändern, (16a) wenn wir ihren durchgehenden Index 6 mit a bezeichnen: = '^i> Da nun ist, -2ki',a.*«}. (16b) ferner so erhalten wir als Bewegungsgleichung für den Punkt p ^,^=-^{Pp,a'^a}, (18) welche wir nunmehr, um auf den gerade näher betrachteten Massenpunkt auch wieder die früheren laufenden Indices anwenden zu können, schreiben wollen: m„ dt^ = -2{^a,6.*b}' (18a) Dieser Bewegungsgleichungen sind im Allgemeinen dreimal so viel vorhanden, als Massenpunkte in dem System. Es ist oben schon § AUFSUCHUNG VON INTEGRALGLEICHUNGEN. 7. 15 darauf hingewiesen, dafs die Zahl der Gleichungen verringert wird, wenn einzelne Punkte gezwungen sind, sich auf bestimmten Linien oder Flächen zu bewegen. Unbekannte in Dann fehlen aber auch entsprechend viele Die Anzahl der veränderlichen den Gleichungen. N bezeichnen. Coordinaten wollen wir im Folgenden mit § Da Aufsuchung von Integralgleichungen. 7. Bewegungsgleichungen die alle mit Constanten Coefficienten, so werden = aa-e"' 5a gesetzt wird. Dann homogen und linear sind indem sie erfüllt, (19) ist nia . n2 «a . 2 pa, = - b • «bj oder ma.n2.aa4-2{^a,b.«b}=0. Aus diesem System von hältnisse der N Coefficienten bestimmen. Da sind, so dieselben würden sie nur wenn ein, N Bedingungsgleichungen a und aufserdem der homogen und linear in sind die Ver- Werth von n zu Bezug auf die a Werth n im AllAusnahmen hiervon für einen beliebig gewählten gemeinen nur die Werthe treten (20) Ua = zulassen. die Determinante der Coefficienten der Ua was durch Wahl bestimmter Werthe des n erreicht werden kann. Wenn diese Bedingung erfüllt wird, ist eine der Gleichungen Folge der anderen, und es sind also dann nur noch [N — 1) Gleichungen vorhanden, aus denen {N — 1) Gröfsen a als Functionen der JVten bestimmt werden können. Die Gleichung, welche die Determinante gleich Null setzt, kann man direct zur Auffindung der Werthe von n^ benutzen. Die Gleichungen sind: gleich Null wird, + Pi,3.a3 + Pj.^.a^ + .... = = + (P2,2 + W3 n^a^ + Pj.g a3 + Pg.^ a^ + + «2 + + ^3^2)03 + Pg,^ a^ + .... = u + ^4.2 -«3 + -^4.3 -«3 + (^4.4 + ^4 «4 + ..•• = (^M +Wi»2)a^ +Pj,3.a2 P2.1 ^3.1 . • aj «1 ^4.1 •«! Wir . -P3.2 • (-Ps.s . • . '*') erhalten also als Determinantengleichung: . • . (21) ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 16 {P,,,+m,n'), + ^2 ^ ^2.1 ' ('2.2 -P3.I » ^3.2 J P,.l' P,,„ + (^3.3 ^4.2^ )' P,,„ Pj...... -^2.3' '2.4 • • • ^3,4 ' ' ' ^3 '»')^ + (^4.4 ^^4.3. Die diagonalen Glieder enthalten ^4 §7. • ' (22) ^')---- alle n^, folglich ist die Glei- chung, wenn wir iV Coordinaten haben, iVten Grades nach n^ und im Allgemeinen giebt betrifft, so läfst sich N Werthe ist, Zu dem Ende sind, und diese Gleichungen also zwischen den einzelnen lich Wenn zu befriedigen. üa. Art der Wurzeln die beachte man, dafs, wenn n^ den Gleichungen auch nur (20) reell reelle Verhältnifswerthe Es muss dann mögWerthe der a^ man nun jede der Gleichungen mit demergeben können. a^ die Gleichungen (20) durch lauter reelle sein, jenigen der a^ in Coefficienten alle Was n^. zunächst zeigen, dafs dieselben nicht positiv reell sein können. reell von mit n^ multiplicirt in multiplicirt, das und derselben vorkommt, sie alle dem addirt, so erhält ersten Gliede man: (22 a) Wegen sein stabil der Forderung, solle, das dafs müssen aber Gleichgewicht des Systems die schon in Gleichung (8) implicite vorkommenden Coefficienten Pa_ ^ von solcher Art sein, dafs sie, mit möglichen reellen Werthen multiplicirt, die man den ver- allen immer einen der Fall, Werth des </> wenn die homogene Function zweiten Grades, die den Werth des ausdrückt, in eine schiedenen Gröfsen ergeben. Es Sa beilegt, dies ist bekanntlich positiven Summe von Quadraten von homogenen linearen Functionen der s^ verwandelt werden kann, welche Quadrate nur mit positiven Constanten multiplicirt werden. Daraus folgt, dafs die genannte Function auch nur positive Werthe bekommen kann, wenn man den in dieser Gleichung ebenfalls eine tiven Coefficienten bildet, Wenn die Wurzel sie negativ, bleibt d. h. und also Sa die Werthe ist. nur positiv sein kann, Gleichung (22) reell das n selbst imaginär sein. n^ der aa giebt, wie Da nun der Coefficient des n^ Summe von Quadraten mit posi- dies in der Gleichung (22 a) geschehen ist, so folgt: so mufs Dieser Schlufs auch dann noch bestehen, wenn die Gröfsen a^ complex § SCHWINGUNGSFOEMEN FÜR EINFACHE TÖNE. 8. Denn da sind. müfsten so 17 ihre Verhältnisse, wie wir eben sahen, reell sind, alle sie als Producte und desselben complexen Hebt man das Quadrat eines Factors mit reellen Gröfsen darstellbar sein. dieses Factors auf beiden Seiten der Gleichung (22 a) weg, so folgt wie oben, dafs Nun nothwendig negativ sein mufs. falls es reell ist, n^, Denn aber zeigen, dafs n^ nicht complex sein kann. läfst sich wäre n^ complex, so müfste auch mindestens ein Theil der Werthe von a complex sein, wie die Gleichungen (20) erkennen lassen, und zwei conjugirten Werthen von n^, z. B. o + ö-i und q — (ri, müfsten auch z. zwei = B. 06 Werthe conjugirte ofb + ißh und a\ = Lösungen der a^ — für entsprechen, a Schreiben wir nun die ißi,. Gleichungen (21) in folgender Form: - Wj - Wg ag ttj . n2 . w2 = P^ = p^^ j . a^ . a^ + + Pj,2 . ttg p^^ . aa + Pi.3 + P2.3 . ag . ag + + . . . . . . (21a) multipliciren die erste Gleichung mit a\, die zweite mit und addiren sämmtliche Gleichungen, - n'^m^ ist u. + ß^) = :E^(Pa,i.aa.a\). (a^ s. w. (21b) ab b Nun a', so erhalten wir: aber die Doppelsumme auf der rechten Seite reell, weil erstens die bei der Multiplication entstandenen imaginären Glieder, wie ±:iPa,b[<^aßb — sich «6/5a]) bei der Summirung wieder auf- [«a 0^6 ßa ßb^t di^ Summe zweier nothwendig positiven Functionen bilden, wie eben vorher in heben, und die reellen Glieder, wie Pa, Beziehung auf die entsprechende ist. Da demnach reell ist, Summe die + t, Summe in Gleichung (22 a) erörtert auf der rechten Seite der Gleichung so ist es unmöglich, dafs unsere Annahme, n^ sei complex, richtig sein kann. Daraus folgt also, dafs n^ nur negativ reell sein kann; alle Wurzeln für n sind also imaginär, und wir dürfen daher allgemein w^ = — v^, also n — ±,i.v setzen. § 8. wenn Schwingungsformen des Systems für einfache Töne, Wurzeln n^ der Gleichung {22) von einander ver- alle schieden sind. Wir haben vorher gesehen, dafs wir von n^ aus der Gleichung H. V. Helmholtz , Theoret. Physik. (22) Bd. IH, N Werthe im Allgemeinen Ausnahmsweise erhalten können. 2 ERSTEH THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 18 kann vorkommen, dafs Wenn Ausnahme es werden. solche zwei setzen eines richtig bestimmten dieser § Wurzeln einander nicht eintritt, 8. gleich wird durch Ein- Werthes von n in das System der Gleichungen (20) nur eine der G-leichungen eine Folge der (iV— 1) übrigen, und aus den unabhängig von einander bleibenden übrigen {N — können wir die Verhältnisse von (iV— 1) Gröfsen «„ zu einer von ihnen finden, welche Verhältnisse reell sein müssen, da alle Coefficienten der linearen Gleichungen reell sind. Das eine willkürlich gewählte a kann aber auch einen complexen Factor, wie e'y, erhalten, dann mufs derselbe aber auch allen anderen a^ zukommen. Gleichungen V) wenn einer der und zwei oder mehrere Wurzelwerthe des w^ Alle diese Verhältnisse erleiden Aenderungen, Ausnahmefälle eintritt, Wir einander gleich werden. und Fall behandeln, wollen hier zunächst den allgemeinen und den folgenden Paragraphen die beim Einsetzen des Werthes von n^ in diesem Voraussetzung festhalten, dafs in die Gleichungen (21) (JV— wird, nur eine der Gleichungen Folge der anderen aber unabhängig von einander bestehen derselben 1) Dann bekommen bleiben. die also verschiedenen s^ Werthe von der Form: s„ worin alle a^ reell = «„.6')' + *»" anzunehmen (23) Trennen wir die reellen und sind. imaginären Theile, so geben uns die ersteren: So = «a ö-a = «a . cos {v t + y), (23a) + y). (23b) die letzteren; • sin(«'^ Beide Lösungen sind nicht wesentlich von einander verschieden, da die erstere in die Form der letzteren übergeht, wenn man [/ — wie statt ö-| er erlaubt y setzt. ist, da Auch n= ein +iv, Wechsel im Vorzeichen des v, wirkt nur wie eine Aenderung — der Phasenconstante y in — y oder y in y -}- 7t, so dafs also die Form der Gleichung (23 a) mit der einen willkürlichen Con- und dem einen willkürlichen Werth des einen a, der als Factor in a^ steckt, die für den Werth v möglichen Bewegungsformen vollständig darstellt. Die physikalische Bedeutung des v stanten y, ist, dafs es die Schwingungszahl in 27r Secunden angiebt. sieht übrigens aus der Gleichung (23 a), dafs alle Man Punkte Bewegungen ausführen, deren Componenten einfache, pendelartige Schwingungen § DAS VOLLSTÄNDIGE ALLGEMEINE INTEGRAL. 9. durch die Gleichgewichtslage durch- darstellen, die alle gleichzeitig gehen, wenn cos [v i = -{ y] gleichzeitig erreichen, wenn 19 und , ihre äufsersten Elongationen + /) = ±1. cos{vt Zu jedem Punkte gehören nun aber drei Coordinaten s^, und im Verhältnifs des cos(i'^ + /) wachsen, so ist der Weg, den der Punkt beschreibt, eine Gerade, und die Form der Bewegung auf dieser Geraden ist eine einfache, pendelartige da drei alle Schwingung. Ein solches Integral, welches auf eine Wurzel von n Bezug nimmt, stellt eine sogenannte Eigenschwingung des Systems dar. § Es Das vollständige allgemeine 9. Integral. nun aber nicht nur ein solches Integral unserer Be- giebt wegungsgleichung, sondern, da wir i\rWerthe von n^ haben, haben wir auch N Bewegungsformen des Systems, welche derartige alle unbeschränkt lange Zeit unverändert fortbestehen können, und von denen Eigenschwingung jede, eine des Systems darstellend, einer N verschiedenen Wurzeln von w* entspricht. nunmehr die den verschiedenen Eigenschwingungen des Systems entsprechenden Werthsysteme der a und n mit dem der Wir wollen laufenden Index versehen, so dafs wir die der Schwingungszahl Wq q entsprechende Lösung schreiben können: Sa, p = *o, q • sin (l/p .t)-^Ca,ti. COS (v, = — • (24) t), io,q «cq-sin/q Und Co^q = a^, q COS /q ist, uud wcun wir alle Einzellösungen zum vollständigen Integral superponiren wo . So = 2 -^q • {K q • sin («'q • + «a, q • COS (Vq . ^l (25) ' »^ q haben wir gesehen, dafs ein Werth von a willist, und dafs diese Wahl die übrigen Werthe von a proportional beeinflufst. Wir wollen, um diesem unbestimmten Früher kürlich (§ 7) zu wählen Factor einen festen Werth zu geben, festsetzen, dafs er so gewählt werden soll, um für jeden Einzelton Vq 2K-<q) = l (26) a ZU machen, wo der Index q anzeigt, dafs die jenigen Werthe von a auszuführen ist, Summation über die- welche der qten von den verschiedenen Werthen der Wurzeln von n^ entsprechen. N ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 20 Nunmehr können «a WO Äc^ , = 2 wir schreiben: • l-^q • <^a. q — Fq sin /^ ßq für Si^ und (*'<» Fcf N geht, laufende Index q bis • + ^) cos -Bf, • COS «a, q {v^ t)\ . (27) Da geschrieben sind. ;^q haben wir so Constanten in dieser allgemeinsten § 10. § 10. 2N also Lösung der willkürliche zur Verfügung. Anpassung des allgemeinen Integrals an einen gegebenen Anfangszustand des Systems. Wir wollen jetzt annehmen, dafs für einen bestimmten Moment, wählen können, für den wir ja zum Anfangspunkt der Zeit t = alle Punkte des Systems uns die Werthe der Coordinaten und der Es tritt uns dann die Aufgabe Geschwindigkeiten gegeben seien. entgegen, Constanten die des vollständigen Integrals (27) Anfangszustand entsprechend zu bestimmen. und hältnifsmäfsig leicht Die für die Zeit t läfst diesem sich ver- direct leisten. = Geschwindigkeiten mit Dies gegebenen Coordinaten seien mit dg —r^ s^, die haben dann bezeichnet, wir dt ^ = 2{^<,.«a,4 2{n.A-«^a.<,} dt Es und B (28) (29) nun aus diesen gegebenen Werthen sind zu bestimmen. die Coefficienten A Die Anzahl der Gleichungen genügt; denn — wir haben 2 iV Coefficienten und ebenso viel Werthe von s und ds dt Zur Bestimmung des der Coefficienten B^, der pten Eigen- schwingung des Systems, also der ^ten Wurzel für n^ entspricht, multipliciren wir die Gleichung (28) mit nia, a^^p, dann ergiebt sich: . »»a • «o,p • = 2 {^q «a q ^a.q • • «a, p • Wla| (30) • ' l und, wenn wir die Summation über das ganze System vornehmen: 2 {^aa ^ »a,i. • Sa] ' = 22 q {-^a ^ ' «o, q- «0,^ • Wla[ (30a) ' Die rechte Doppelsumme läfst sich nun wesentlich vereinfachen, wobei wir zunächst auf unsere früheren Bedingungsgleichungen (§ 7) § ANPASSUNG DES ALLGEMEINEN INTEGRALS. 10. für die 21 Werthe von a und n zurückgreifen müssen. Dieselben Werthe n^ lauten zufolge Gleichung (20) für irgend einen der < .ma.aa,y= — 2 Denken wir uns dem Factor {-^0, b • «B, v} diese Gleichungen für alle o aufgestellt, mit wo p aa,p multiplicirt, sich auf irgend einen anderen der Werthe von n^ bezieht, und dann addirt, so erhalten wir: Wv2 {^^a • «a, V Vertauschen wir nun ändert. Wir • p und • «6, v • «a.p} * (31) so bleibt die rechte Seite unver- v, erhalten daher bei der Subtraction {n^ - w^) . 2 \^a a Da = ~ 2 2 {A b aa,p} • «0, r = aa,p\ • (31 a) . ' ^ wir nun hier voraussetzen, dafs alle Wurzeln für w* ver- schieden sind, so folgt '^\ma.aa,y.aa,p\ — (31b) 0. Unter Berücksichtigung dieses Ergebnisses heben sich alle diejenigen Glieder in der Gleichung (30 a) auf, in denen q von p verschieden ist Wir erhalten daher 2 Nun haben ist, und daher {*^a • aa,p • Saj = ^p • 2 {'^a • (30 b) <p} wir aber festgesetzt, dafs ergiebt sich ^p Damit haben wir heit des Systems die = 2{^a.a«,p.^} (30c) 5 aus der Beschaffen- Coefficienten und den gegebenen Anfangswerthen der Coordinaten bestimmt. In ähnlicher Weise lassen Werthen von —r-^ berechnen; sich die Coefficienten es ergiebt sich völlig analoge Betrachtung, dafs Ä aus den nämlich durch eine ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 22 A und B Setzen wir die Werthe für §11. in unser allgemeines Integral so erhalten wir ein, = 2 -^•««.c-sinK-O-SJ^B-aM-^} j (33) + Somit es zeigt Werth von der ist die Zeit = t «a, q COS • (fp 2 . *^6 { ^6, q • • ^fi) vollständig ausgedrückt durch die für s^ gegebenen Elongationen und Geschwindigkeiten, und Form von uns gefundene allgemeine die dafs sich, des wirklich allen beliebig gegebenen Anfangszuständen Integrals (25) angepafst werden kann. §11. Das Reciprocitätsgesetz und das Huyghens'sche Princip. Form In der soeben abgeleiteten Beziehung enthalten, die merkwürdige für «„ ist eine oscillatorischen allen Bewegungen zu- kommt. 1. Sind für t = nur eine Elongation, »Wa • «a = aUe G-eschwindigkeiten gleich Null und z. 2 B. { s^ ^a, q = • S, COS von Null verschieden, so («/„ ^ ^a mj • . . . a^, q ist ist (34) »S^ } Der Factor von S ist nach o und h symmetrisch; daraus folgt, Masse und Elongation, m.s, im Punkte a dasselbe ist, wenn man den Punkt b zur Zeit t = um S verschoben, als es im Punkte 6 wird, wenn man den Punkt a zur selben Zeit dafs das Product von um S auf Punkt 2. Der Punkt a wirkt auf Punkt b ein, wie Punkt verschoben hätte. lauf der Zeit t also ebenso b nach Ab- nach derselben Zeit a. Wenn zur Zeit t = alle und von den Geschwindigkeiten nur Elongationen gleich Null sind —d—^ = Stx S' von Null verschieden, dt so ist: m„ dt Für = ^{^a,<^- cos {v^ . #) . ma . Wfi . «6, q die Geschwindigkeiten gilt also hier dasselbe, Elongationen fanden. • 'S" (35) I was wir für die § RECIPROCITÄTSGESETZ UND HUYGHENS'SCHES PRINCIP. 11. Von ßeciprocitätssätzen diesen kann man Fällen vielen in 23 Anwendung machen, besonders wenn man darauf verForm der Bewegung für ein be- nützliche zichten mufs, ganz allgemein die stimmtes System zu finden. Wenn gungszahl bei einer bestimmten Eigenschwingung von der Schwin- bestimmter Massenpunkt mit Vq ein dem Index der betreffenden Coordinatenrichtung nicht bewegt, a sich in so ist in der- jenigen Bewegung, welche dadurch entsteht, dafs wir allein jenem Massenpunkte also ihm von der a in dieser Coordinatenrichtung einen Anstofs geben, eine Geschwindigkeit Schwingungszahl Denn wenn halten. Schwingungszahl von und dg nur -^r^ oder = a^^ q Sb Formel die (33) nicht der ent- betreffenden was auch immer für Anfangswerthe a^, q Null Wenn nun sein. d Sft dt anderer- $„ von Null verschieden ist, so COS (Vq kommen, weil dt = = 0, in 2 q die Eigenschwingung das System dadurch in Schwingungen versetzt wird, dafs für seits < sollen, gegeben sind, so mufs sj jene Partialschwingung entsprechenden Glieder für beliebige Werthe Vp verschwinden t der in ertheilen, als v^ i l Vq den Ausdrücken ^6, q sin (l/q der betreffenden . i) . Wa . «a, q • -77" ui Schwingungszahl + «6, Vq q . ^) . Wa . «a, q • «a entsprechenden Glieder Einen solchen Punkt nennt man einen „Knotenpunkt" der betreffenden Eigenschwingung. Man kann also eine Bewegung nicht vor. hervorrufen, welche eine bestimmte Eigenschwingung nicht enthält, man einen Knotenpunkt der letzteren kennt. Da man den Anfangspunkt der Zeit beliebig wählen sobald können kann, so Zeitmoment vorhandenen Verschiebungen und Geschwindigkeiten der einzelnen Punkte betrachtet werden als hervorgerufen in demselben Moment, und die in Folge des gegebenen Bewegungszustandes ablaufende weitere Bewegung des Systems als eine Superposition aller derjenigen Wellenformen des Systems, welche durch die in dem genannten Zeitmoment bestehenden Elongationen und Geschwindigkeiten aller einzelnen Massenpunkte des Systems erregt werden würden (HuYGHENs'sches die Princip). in einem beliebigen ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 24 § 12. Wir Behandlung § 12. Variationsproblem. als hatten das System der Gleichungen (20) oder ,>2.m„.a„ Multipliciren 8a^ u. s. w., a^, (20a) 2{^a,b.«b}- Gleichungen der Eeihe nach mit Sa^, wir die welche Gröfsen wir zu den Werthen dieser = a^ u. s. w. als verschwindend kleine Zusätze betrachten Werthe bezeichnen, und bilden die und als Summe Variationen des dann ent- stehenden Systems von Gleichungen, so haben wir: 1 a;2.^2{^a.a^}-i^22{A,B.aa.«B}=0. 2 . . a ^ Bei der Bildung der Variation des letzten (36) Summanden ist zu bemerken, dafs 22(^0,6 • «a SaA = 22ka,b . «b SaA; denn beide Doppelsummen bezeichnen Summen derselben Führen wir die Bezeichnungen ein: Glieder. B^i^lma.al] (37) und S-=i^^{Pa,f>-a,.aA, a b l (38) ' so ist Gleichung (36) zu schreiben: v^.SR-dS=0. Hätten wir gleichzeitig die beiden Gleichungen zu erfüllen SR==0 (39) SS=0, (40) und so würden wir eine derselben mit einem willkürlichen Factor multioben in (36) durch v^ dargestellt ist, und die pliciren können, der beiden Gleichungen in die eine vereinigen können: vKSR-dS=0. Diese Gleichung sagt also aus: dafs SR = 0, d. h. dafs R Wenn constant bleibt, so (41) wir die a^ so variiren, ist auch ^5=0, d. h. § LÖSUNG DES PROBLEMS BEI GLEICHEN WURZELN. 13. 25 Ä ist ein Grenzwerth (ein Maximum, Minimum oder MaximoMinimum), wie wir auch die «„ variiren mögen, wenn dies nur immer so geschieht, dafs R constant bleibt, und wir können also Form die Bedingungsgleichungen (20 a) in der die Doppel- Grenzwerth werde. ein Der Werth der Schwingungszahl = Gleichung v^.R bestimmt R dafs bei constant bleibendem die Forderungstellen, summe S aussprechen, dafs wir findet dann aus der sich sobald die a^ der genannten Bedingung gemäXs S, sind. Der hier aufgestellte Satz ist oft nützlich, um angenähert rich- Lösungen zu verbessern, namentlich wenn er auf Systeme von unendlich vielen Massenpunkten übertragen wird. Wenn man Ausdrücke mit mehreren unbestimmten Parametern hat, kommt man der richtigen Lösung möglichst nahe dadurch, dafs man diese Parameter der hier aufgestellten Bedingung gemäfs bestimmt. tige Veränderte Lösung des Problems bei Existenz gleicher Wurzeln für n\ § 13. Wenn Wurzeln für n^ nicht die alle verschieden sind, so be- stehen für die Factoren a^, welche uns die Intensität der die Ge- sammtbewegung zusammensetzenden Einzelbewegungen angeben, zum Theil andere Bedingungen. Bezeichnen wir die Determinante der Bedingungsgleichungen mit D und je eine Horizontalreihe des Dj.j, und Djj . . 80 . ., ist, -Q^ = und wenn wir mit ^'•'"d^^ Nun denen je eine Verticalreihe die Unterdeterminanten, in ist aber, '^i wenn wir Wj Dj,! + D weggelassen sind, mit D^^^, D^^^ D nach n^ differentiiren Wg D2,2 Wg Dg^ + ^3 A.i .. (42) . Dj.j multipliciren: •^'> + ^3 • A.i A.2 • • • A^ + • ••• (42a) nach einer allgemeinen Eigenschaft der Determinanten, 80 oft Z) = ist, also + + , D .D =D .D D .D =D .D , auch . ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 26 Weil aber in — unserem Falle P^^ wir haben demnach Es verwandelt -P„,„ ist, § 14. so ist hier ^^^^ = -D„,„; j^------^--h~^!?s£^ sich unsere Grleichung (42 a) also in dL dn = ^{maDlA a Nun ist aber, Wir erhalten daher: (42b) ' ^ wenn zwei Wurzeln n^ einander gleich werden: = 2Ua.i>la}. a Das Null ist (43) ' ^ aber nur möglich, wenn jede Unterdeterminante D^^ ist. Dieser Beweis gilt ^ gleich ebenso für die Unterdeterminanten Z)2, a? D3 a u. s. w. Es sind daher s am mtli che Unterdeterminanten erster Ordnung gleich Null. In diesem Falle sind also zwei der aufgestellten allgemeinen Bedingungsgleichungen (21) von den übrigen abhängig, und wir können zwei Werthe von a willkürlich wählen. § 14. Die Form der Partialbe wegungen. Als wir lauter verschiedene Wurzeln für n^ voraussetzten, waren «a auch complexe Werthe zulässig, da wir einen Werth von a ganz beliebig wählen konnten, aber ihre Verhältnisse unter einander mufsten reell sein. Wenn wir hier nun z. B. zwei gleiche Wurzeln für n^ annehmen, können wir zwei Werthe von «„ völlig zwar für willkürlich wählen; sein; es sei q .e^^. Dabei können üa,^ reell das Verhältnifs Dann haben a^,^, q, co iv t iv t wir kann derselben z. B. für die f te complex also Wurzel von v^ \ i beliebige (v t + (44) o>\ Werthe haben. I Nehmen wir an und beschränken die Ausdrücke für s^j und z. 56,f B. ^^f die reellen Theile, so wird 5a,f «6, f = aa,f.COs(«/f<) = COS [V^ + «ft, f . () . ^ 1 \ «0) I (44 a) DIE FORM DER PARTIALBEWEGUNGEN. § 14. 27 Daraus geht hervor, dafs «^ und Sf,^^, wenn sie auch harmoBewegungen gleicher Schwingungsdauer darstellen, erstens ^ nische nicht wie früher zu gleicher Zeit die Gleichgewichtslage zu passiren brauchen und zweitens jedes beliebige Amplitudenverhältnifs haben können. Es besteht im Allgemeinen eine den beiden Schwingungsformen. von irgend zwei an- gilt sofern sie der Eigenschwingung von der deren Elongationen s^, s^, Schwingungszahl entsprechen: v^ Phasendiflferenz zwischen Dasselbe WO Aq A^ Bq Bj bestimmte reelle Werthe haben. Da nun a^, und o^f beliebige complexe Werthe haben können, so kann man die reellen Theüe auf die Form bringen: f Sp,^ wo A, B, y^, y^ = Acos{v^t + rp) irgendwelche Werthe haben können. \ .._ f (45 a) Auch , hier stellen Sp^ und Sq^ harmonische Bewegungen derselben Periode dar. Aber während in dem FaUe ungleicher Wurzeln n^ die Amplituden ein bestimmtes Verhältnifs hatten und kein Phasenunterschied stattfand, können hier die Amplituden beliebige Werthe haben, und die und s, im Allgemeinen zu verGleichgewichtslage wird bei 5p j j f f schiedenen Zeiten passirt. Wenn drei gleiche Wurzeln für die Determinantengleichung werden von den zu ihnen gehörigen Coefficienten aj, drei willkürlich gewählt werden können, die anderen sind dann alle existiren, bestimmt. Wenn wir die Elongationen eines der materiellen Punkte des Systems unter Eintlufs der den drei gleichen Wurzeln entsprechen- den Bewegungen mit x, y, % bezeichnen, ist aus den vorstehenden Erörterungen leicht erkennbar, dafs wir diese auf die Form (46) bringen können, wo die Coefficienten J., B, G aber beliebige complexe Werthe haben können. reell sind, a^, a^, a^ Schreiben wir ERSTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 28 Aq tta Bq tta Gq Ua + + + A^tti 5j «6 Ci aj + + + §15. = Ae"^ ^2 ^c = ße'* Ca «c = Ger A^üc * (47) », man so erhalten wir für die reellen Theile, auf die ohne Ver- sich an Allgemeinheit beschränken kann: lust = A cos {v a) = 2li cos vt + U^sinvt y = Bcos{vt + ß) = ^^ cos vt + Sog sin v % — Gcos [vt + y) = cos vt + (S'^s^invt. X t -}- (48) t Q,^ Hier sind die sechs Gröfsen 9tj 'ä^ ^ö^ SSg Wir können ©^ ©a beliebig. den Formeln eine geometrische Bedeutung geben. nämlich sofort, dafs der Punkt xy% in der Ebene Es zeigt sich y 2t, 2t, = <^i 5Ö, (49) e. oder x{^, liegt. - - + " = ©1 58a) + Dieses ist aber die Gleichung einer Ebene, welche durch den (£a yi^i Sta 2ti (S,) ^(2t, «a «i ^ta) (49a) Anfangspunkt der Coordinaten, also durch die Gleichgewichtslage des betrachteten Massenpunktes geht. Femer erhalten wir durch einfache 2ti $8a also die - »1 + 2la ^2^-^2y 1, Gleichung eines Cylinders zweiten Grades. Punkt beschreibt. Die im des Massenpunktes (Kreis «1^2 2X,Söa mit der eben abgeleiteten Ebene linie Umformungen: Räume demnach ist und Gerade) mit thatsächlich ausgeführte Dies ist Bewegung eine EUipse, wobei die Grenzfälle einbegriffen sind. Indifferentes Gleichgewicht tritt ein, bleibt. Seine Schnitt- Bahn, welche der IndifTerentes Gleichgewicht. § 15. von Verschiebungen die ist (50) s die potentielle zum wenn Energie Beispiel für ein frei für gewisse Arten constant gleich Null im Räume schwebendes, von äufseren Kräften nicht angegriffenes System der Fall bei Ver- § BEWEGUNG 16. BEI BESTEHENDER DÄMPFUNG. 29 um Axen, die Schiebungen seines Schwerpunktes und Drehungen durch den Schwerpunkt gehen, wobei die Punkte des Systems zu einander in relativer Euhe bleiben, dann ist dauernd i2^{^a,B.aa.a6}=0. (51) Berücksichtigen wir nun, dafs ganz allgemein - w2 2 { Wla . a^ } = 22 { ^0, 6 • «a . «b } , so folgt daraus, dafs =V= (52) r=l = oo. (53) «n und Oscillationen von endlicher Dauer werden also nicht entstehen, und jede einmal begonnene, sowohl fortschreitende wie drehende Bewegung erhält sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit unendlich lange. Dritter Abschnitt. Die Bewegung eines einzelnen Massenpnnktes unter dem Einflufs einer elastisclien Kraft und einer Dämpfung. § 16. Die Bewegungsgleichung und ihre Lösungen. Wir haben in dem Bisherigen nachgewiesen, dafs bei der ausAnnahme conservativer Kräfte eine einmal eingeleitete schliefslichen oscillatorische Bewegung stets unverändert fortdauert. Die Erfahrung Bewegungen aber thatsächlich nach einiger Zeit stets erlöschen. Es müssen also in Wirklichkeit stets Ursachen vorhanden sein, die der Bewegung entgegenwirken. Bekannte Kräfte dieser Art sind gegeben in der Eeibung oder in dem Widerstand der umgebenden flüssigen Medien. lehrt uns nun, dafs solche Die lebendige Kraft wird scheinbar vernichtet, verwandelt sie sich aber in Wärme, oder sie thatsächlich entgeht unserer Beob- achtung, indem sie übertragen wird auf das den schwingenden Körper umgebende Medium oder an diejenigen Körper, welche zur EESTEK THEIL. DRITTER ABSCHNITT. 30 dienen Befestigung Luft u. Die Abgabe der w. s. § 16. Bewegung an die besonders leicht zu erkennen, wenn die Schwingungszahl ist der Bewegung innerhalb der oben angeführten Grenzen der (§ 3) Schwingungszahlen der hörbaren Töne Wir liegt. dann sind in Folge der Uebertragung der Schwingungen des bewegten Körpers an unser Ohr berechtigt, den betreffenden Körper als einen tönenden zu bezeichnen. Die ganze Akustik als physiologische Wissenschaft würde ohne eine solche Abgabe der Schwingungen an die Umgebung nicht existiren. Wir haben also, um uns den thatsächlichen Verhältnissen besser anzupassen, in die frühere Bewegungsgleichung führen, welche eine dingen. Das würden Abnahme allmähliche Kräfte alle ist die Glieder einzu- der Schwingungen be- dauernd der zeitigen die Die einfachste Geschwindigkeit entgegenwirken. Annahme thun, (1) Form einer solchen Einführung von Kräften, die der Geschwindigkeit proportional gesetzt werden, aber mit einem negativen Coefficienten. Auch stimmen einer solchen Annahme mit den Erfahrungen genügend gut überein, namentlich wenn in den mitbewegten flüssigen und luftförmigen Körpern keine Wirbel ent- stehen, die Folgerungen aus und wenn keine „klebenden Kräfte" Diese Ausnahmefälle wollen wir ins Spiel kommen. aber hier zunächst nicht weiter beachten. Wir haben dann gleich m ist, Gleichgewichtslage in worin h stets einen für und der sich = a; als positiv in einzelnen 0) bewegt, die anzunehmen Nach den allgemeinen Punkt, Masse dessen der Richtung der cc-Axe (mit der Bewegungsgleichung: ist. Integrationsregeln homogener linearer indem wir setzen Differentialgleichungen erhalten wir eine Lösung, a; Dann folgt, und —-5- = wenn wir n^x für = —— dt ^.e«'. und -—^ dv die ist nun erfüllt, a; h .n.x. wenn entweder = 0, Werthe dt einsetzen: m .n^ .X = — a^ .X — Diese Gleichung (55) =n.x BEWEGUNG § 16. BEI BESTEHENDER DÄMPFUNG. wenn gar keine Bewegung vorhanden d. h. ist, 31 welchen Fall wir natürlich nicht weiter zu berücksichtigen haben, oder wenn = — a^ — h.n, m.n^ (56) also «=-^±]/^--Ob Es giebt also zwei sie reell Werthe (56a) für n, welche der Gleichung genügen. oder complex sind, hängt von der Wurzelgröfse ab. Abgesehen von der Annahme, dafs kommen Abschnitt behandelt haben, b^ = h = 0, die wir schon im ersten hier drei verschiedene Fälle vor. Aa^ m. und P> die wir 1. ia^m, nunmehr gesondert erörtern Die Reibung b^ wollen. dafs ist so klein, < 4a^m oder 4m^ Dann ist die < m Wurzel imaginär, und indem wir setzen a b = 2m und ß |/ wo nunmehr a und ß \m^ reelle positive n Wir m = — Gröfsen bezeichnen, ergiebt sich a ±:iß. erhalten daher a; Die reelle Form X Wir werden sie = = ^.e"' = ^.e(-«±</^-< = ^.e-°<.(cos/9< ±tsin/9«). der allgemeinen Lösung ^.e-°«.cos/9i ist (57) (57a) demnach + B.e-^K^mßt. im folgenden Paragraphen weiter behandeln. (58) EKSTER THEIL. DRITTER ABSCHNITT. 32 Die Reibung 2. ist; ist dann verschwindet § 16. gerade so stark, dafs die Wurzel, und wir erhalten b Es ist dann die allgemeine = Ä.6 x Sie geht aus Lösung ^'" ^"^ -{-B.t.e (59) . der allgemeinen Lösung (58) hervor, wenn B in dieser statt der willkürlichen Constante den Ausdruck man -3- ein- P der setzt, man nun ß lässt Constante bezeichnet; eine willkürliche ebenfalls siu Null werden, so geht -~— in - verwandelt sich in die Gleichung (58) St t über und Gleichung (59). Die Bewegung besteht darin, dafs von der Anfangslage x die zur Zeit t = denn — A, vorhanden, der Punkt sich mit wachsender Zeit entweder sofort oder nach einem einmaligen Wechsel des Bewegungssinnes asymptotisch der Ruhelage Die Reibung 3. ist so a; = nähert. grofs, dafs 6^ also > 4a2m, j2 ^2 4w^ w ^ ' die Wurzel reell, und wir erhalten zwei reelle, aber stets Werthe für n, die wir mit n^ und n^ bezeichnen wollen. Die allgemeine Lösung ist dann a; = ^.6%' + B.e«««. (60) dann ist negative In diesem Falle nähern sich, ähnlich wie im vorigen, falls der Punkt einmal aus seiner Ruhelage herausgebracht ist, die Werthe von X mit zunehmender Zeit i entweder sofort oder nach einem einmaligen Wechsel des Bewegungssinnes asymptotisch dem Werthe Null. Denn es ist —d— ~ (T dt n, ^ .^e«i' + 5. Wo^ e««*. Ein Umkehren kann nur eintreten für w, ^e«i' + 5w„e"«' oder für . ^2 Da diese Gleichung erfüllt sein als = kann, so einmal umkehrt. B nur für einen einzigen reellen Werth von ist es nicht möglich, dafs die t Bewegung mehr § BEWEGUNGSFORM DER GEDÄMPFTEN SCHWINGUNGEN. 17. Die Bewegungsform der gedämpften Schwingungen. § 17. Für die Akustik hat nur der erste der behandelten Fälle, wo nämlich die Eeibung so gering angenommen wurde, dafs Wir praktische Bedeutung. ist, 33 5^<4a^w erhielten (Gleichung 58) als all- gemeine Lösung x = + B.e-'^^.sinßt, A.e-'^'.cosßt Ä worin a und ß reelle positive Gröfsen und Constanten bezeichneten. Setzen wir und B willkürliche nunmehr A= R.sinc und so wird x== R.e-''*.sm{ßt Wir haben hier also eine Schwingungen artigen nur Factors Bewegung, welche von den pendelabweicht, dafs die Amplitude a, also desto Ist für einen hat, sondern in Folge des in ihr mit der Zeit abnimmt. e-°' dämpfte Schwingungen. auch (61) c). darin Ä.e-°' keinen constanten Werth enthaltenen + Je kleiner geringer ist b sind ge- wird, desto kleiner wird Abnahme die Es bestimmten Werth von i der Amplitude, die Elongation gleich geht der Punkt durch die Gleichgewichtslage, so wird Null, d. h. dieses nach der Zeit —2 ^— 71 wieder Wir haben eintreten. also die P Schwingungsdauer T=^, 7»= - (62) ß und die Schwingungszahl 62 4 w^ &2 2n\l m Nun ist gleich der Schwingungszahl, V. 4a' aber 2n y H. (63) y Hbuiholtz , Theoret. Physik. falls Bd. Ol. m keine Reibung vorhanden wäre. 3 ERSTER THEIL. DRITTER ABSCHNITT. 34 Der Einflufs der Keibung bewirkt im Verhältnifs § 17. dafs die Schwingungszahl also, lA^ vermindert wird. nun Ist b klein gegen Schwingungszahl unbedeutend Punktes sehr grofs sein, so wird die a, Abnahme der besonders wenn die Masse des ist. Der Factor e-"' dem Werthe in für die Elongation in der Gleichung (61) X = E.6-"Ksm{ßt bewirkt nun aber nicht nur eine stete -^ c) Abnahme der Amplitude und constante Aenderung der Schwingungszahl im Vergleich zu den un- gedämptten Schwingungen, sondern er verschiebt auch den Zeitpunkt der maximalen Elongation. Bei der ungedämpften harmonischen Schwingung liegt, wie aus der Gleichung (Ic) und (5) unmittelbar hervorgeht, die maximale Elongation in der Mitte zwischen zwei Durchgängen durch die Gleichgewichtslage. Um nun hier bei den gedämpften Schwingungen die Lage der maximalen Elongation, wo —— = also ist, zu finden, bilden wir dt —^ = — «.i2.e-°'.sin(/?^-|- + /5.Ä.e-°'.cos(/9i + c) c) (61a) (t z und wenn wir dieses gleich Null setzen, ergiebt sich -j = Da Durchgänge durch die sin(/9if + beiden c) gleich Null gelegenen cotg iß t + (64) c). die Gleichgewichtslage stattfinden, ist, so Zeitmoment ist in dem cotg {ß t -{• wenn in der Mitte zwischen c) gleich Aus Null. Gleichung (64) ergiebt sich nun aber, dafs im Zeitpunkt der maximalen Elongation cotg {ßt-j-c) einen positiven Werth hat, der um so kleiner Umkehr ist, je kleiner ci, also je geringer die Dämpfung Die ist. des schwingenden Punktes findet mithin nicht in der Mitte, sondern etwas näher Gleichgewichtslage dem vorausgegangenen Durchgang durch statt. Die Abweichung ist um Dämpfung; sie ist unabhängig von der Gröfse der weiligen Amplitude. Zwei maximale Elongationen sind demnach kleiner die die so geringer, je zeit- stets genau durch den Zeitraum einer Schwingungsdauer von einander getrennt. § DIE BEWEGUNGSGLEICHUNG. 18. 35 Bezeichnen wir zwei auf einander folgende Maxima von x mit x^ und iCg, so ist und _ WO C für i28in(/9^ Daraus + c) \ geschrieben (65) oder ist, \o%x^ = loga^i — logajg = \ogC-a{t-\-T). J folgt: «. (65b) !r. Der Werth von u ist also aus zwei auf einander folgenden Maxima und der Schwingungszeit zu berechnen. Man nennt a.T das logarithmische Decrement der Schwingungen. Ist die Dämpfung sehr gering, so können wir die durch sie verursachte Vergröfserung der Schwingungsdauer, die gegen a von zweiter Ordnung ist, vernachlässigen und für T den Werth der ungedämpften Schwingung einsetzen. Wir erhalten dann das logarithmische Decrement a.T='jt.—^aym (66) Vierter Abschnitt. Die Bewegungen eines beliebigen Systems Ton Massenpnnkten unter dem Einflufs conserrativer Kräfte mit Berücksichtigung der Reibung. § 18. Für die Die Bewegungsgleichung. ungedämpfte Bewegung eines Systems von Massen- punkten hatten wir die Gleichungen (18 a) m. •- dt^ Hier ist nun ein = -21^...-.} weiteres Glied hinzuzufügen, das. sich auf die Reibung nun sowohl bedingt durch die eigene Bewegung dieses Punktes in Bezug auf Reibung bezieht. Bei jedem Punkte ist die ERSTER THEIL. VIERTER ABSCHNITT. 36 §18. Punkte des Systems und die äufseren Körper, die anderen als auch durch die Bewegungen der anderen Punkte. Beides wird berücksichtigt, wenn wir die Bewegungsgleichung nunmehr schreiben: »-^li-M-M— ?|ÖM-^) df Q Hinsichtlich der Coefficienten Gleichheit von Action zu bemerken, dafs wegen der und Eeaction Qa, b = (68) Qf},a und dafs die Coefficienten Qa, „, 0^,6 Reibung der Massenpunkte w^, nif, sein mufs, haben auf ist die Punkte, welche (67) dem System nicht angehören; Bezug u. s. w. nur u. s. w. gegen feste ist das System also ein freies System, so ist Qa,a = Qb,f) = = 0. Der Factor «, den wir positiv annehmen, ist als Maafs der Eeibung anzusehen, und durch seine Aenderung können wir jede Aenderung in der Gesammtgröfse der Reibung ausdrücken. ds Multipliciren wir die G-leichung (67) mit -—-^, und summiren dz dann nach a, so erhalten wir d s, d^ s„ '1^' dti~ ~??{^"'''^'' dt\ (69) Wenn wir nun mit L die actuelle, Energie des Systems bezeichnen, so dL und mit <D potentielle ist d^s„ i?S(^)}]=2h 'dT die dSa (70) } und d(D dt dSa] = ;^[i22{n,.....^J = 2?|n,.....^} (71) und wir erhalten daher dt Es liegt (^^^) = nun in -^22|a..^.^l dem Wesen der Reibung, Energie des Systems mit der Zeit abnimmt; dafs die (69 a) gesammte es ist also die linke § AUFSUCHUNG VON INTEGRALGLEICHUNGEN. 19. Seite dieser Gleichung negativ, 37 und daher müssen die Coefficienten Q dSfi Werthe von so beschaffen sein, dafs für alle reellen dt ^^\0..^-^\>0. § 19. Da mit der (72) Aufsuchung von Integralgleichungen. die Gleichungen (67) homogene Constanten Coefficienten lineare Differentialgleichungen erhalten wir Lösungen von so sind, Form Sa = aa-e^^K Setzen wir dies ein, so ergiebf sich =- ma.n^.Oa 2{^a,b-ab} - e-w^j^a.b-ab } oder ma.nKaa + Wir haben nun von a^ haben. entweder alle 2 { ^o, b- «b } + «.»*^{ öa,b • «b } = 0. so viel derartige Gleichungen, als wir (73) Werthe Die Gleichungen können nur dann bestehen, wenn a^ = 0, d. h. wenn keine Bewegung vorhanden ist, welchen Fall wir hier ausschliefsen wollen, oder wenn die Deter- minante des Gleichungssystems verschwindet, also (n2 m^ (^a.i + Pi.i + 6 n Q^,^), + « ^ Ö2a)> (P3.1+€w(?3.j), + c n Q^,^) (^^ ^2 + ^2.2 + « ^ ^2.2)^ (^2.3 + « ^ ^2.3) = 7W3 (n2 P3.3 fin03,3)... £W<?3,2), + + + (P3.a {P^,^ + 6 n Q^,^), (P^.g . • • • 0. (74) Diese Gleichung ist ebenso, wie bei den ungedämpften Schwinveränderliche gungen eines Systems von Massenpunkten, wenn Coordinaten vorhanden sind, vom (2 N) ten Grade für n. Sie kann zur Bestimmung der Werthe von n benutzt werden. Multipliciren wir jede der Gleichungen (73) mit dem im ersten Gliede vorkommenden Werthe a^, und summiren dann über das ganze System, N so erhalten wir W^Sl^attal a y ' + 22(^a.6-«a.ab} + «-W^Sl ab* a b ^ ' ^a, b • «0 • «b } =0.(75) ' Positive reelle Wurzeln für n können nicht vorkommen; denn dann würden in Folge der Gleichungen (73) auch alle Werthe der a ERSTER THEIL. VIERTER ABSCHNITT. 38 § 19. angenommen werden können, und damit die linke Seite der positiv sein, da die beiden Doppelsummen nach reell Grleichung (75) Die Gleichung früheren Erörterungen positiv sind. Annahme nur dann unter dieser d. h. bestehen, wenn wenn keine Bewegung vorhanden ist. Negative reelle Wurzeln für n können ähnlichen Ueberlegung hervorgeht, bestehen. WO nunmehr und a^ reell positiv fi kann (75) a alle = also sind, wie aus einer aber, Dann haben wir Die Elongation jedes einzelnen ist. Massenpunktes nähert sich also mit wachsender Zeit t asymptotisch dem Werthe Null. Die Bewegung des Systems ist daher eine aperiodische. complexe Wurzeln von n Sind vorhanden, so müssen, da die Gleichung (74) nur reelle Coefficienten hat, vorkommen, conjugirte Paare stets also = n fi + iv dann femer, dafs einem solchen conjugirten Paare von n auch zwei conjugirte Systeme der Werthe von a entsprechen. Bezeichnen wir die conjugirten Werthe von a mit Ua. und «a, «ö und «6 u. s. w., multiphciren dann jede der Gleichungen (73) mit dem entsprechenden conjugirten Werthe cca und Summiren wieder über das ganze System, so ergiebt sich und aus den Gleichungen (73) folgt (76) Unter den Summenzeichen heben alle imaginären Theile weg, zwar positive Gröfsen ein, so (^2 _ so sich, wie früher (§ dafs die 7) Summen Setzen wir nun für n den sind. nachgewiesen, reelle und Werth n ±_iv also erhalten wir ^2 ^ 2 *> 1/) 2 { ^a . «a Ofa • I + 22 { ^a, 6 • O^a • «6 } (76 a) + b(ji ± 0. Da nun sowohl Summe die = »l')22Wa,6-Cfa.«6} 0. b der reellen als auch der imaginären Theile dieser Gleichung, jede für sich, gleich Null sein mufs, ergiebt sich 2 *> 1/ 2 { Wia • «a • + ßfa I « * «' 22 6 { öa, • ^a ^6 • } = so § AUFSUCHUNG VON INTEGRALGLEICHUNGEN. 19. 39 oder 2iti2{^a.aa.«a} l a Daraus + «22{öa,b.aa.a6}=0. ' a b (77) ' ^ folgt: — ^=-^ ^T? a ^^^^^ r~' ' ^ Weil nach unserer Festsetzung c positiv ist, so mufs negativ h. mit nur gleichzeitig mit «, d. der Reibung versein, und es kann schwinden. So lange also Reibung vorhanden ist, sind rein imaginäre Werthe von n unmöglich. \il ^ti Wir haben schon erwähnt, dafs einem Paare conjugirter com- Werthe von n auch zwei Systeme conjugirter Werthe von a Wir wollen nun festsetzen, dafs die beiden der früheren ften Wurzel von n^ entsprechenden Werthe plexer entsprechen müssen. nj wo wir also für = — — den Werth ^u ;cf + tff, (78) x eingeführt haben, für den aten Massenpunkt ergeben Wir haben dann " = ()a,f = (>a,f.e~'''"'.cos(«/f^ Da Sftj . ''' e • " { cos (t/f t /9a, f) ± i sin (vj t + + /5a,f)±«>o,f-6~"^" = • sin (vj < + /?„, f). (80) diesem Falle die Bewegung des Massen- eine gedämpfte Sinusschwingung, deren allgemeine wir unter Einführung der Coefficienten A^ und sa,f /9a,f) der reelle Theil sowohl wie der imaginäre eine Lösung für darstellt, so ist also in punktes + • (>a,f • e « . ' < { ^f COS • (i/f . < + /9a, t) + jBj ^f sin {y^.t-\• Form schreiben können: /9a,f) }• (81) und 5f sind dabei willkürliche Constanten. Die Form solcher Schwingungen haben wir oben bei einem einzelnen unter dem Einflufs der Reibung schwingenden Massenpunkte in § 17 eingehend ^f besprochen. ERSTER THEIL. VIERTER ABSCHNITT. 40 Anpassung des allgemeinen Integrals an einen gegebenen Anfangszustand des Systems. § 20. Das vollständige Integral für s^ erhalten wir, liche Einzellösungen gestellt sind, *a = §§ 20. 21. wie s^^j, Es summiren. sie in indem wir sämmt- der letzten Gleichung (81) dar- ergiebt sich also: 2Ca,f.e"'''pf.C0S(i/,.^ + + ßa,{) 5f sin . (j/f + f . (82) /?a,,)| Die Geschwindigkeit, welche dem a ten Massenpunkte in jedem Momente zukommt, erhalten wir durch Differentiation nach der Zeit, so dafs ds„ — S dt + • H t + v^.sm{v^.t f ßa,{)) + B^. (- x^.sm{v^.t + /?„,,) (83) [ Bezeichnen wir nun die Elongationen und die Geschwindigkeiten zur Zeit = t mit ~ds~ und -—^ s. , so erhalten wir dt Sa = 2 ?a,f { ^f cos . /?a,f + B^ sin . /?„, f (84) } und dsa d r = 2Ua,t{ - -if(^f.C0S^a,f + + Um 5f (- Xf sin den Werth von . s^ völlig /9a,f + *'f.sin/9a,f) . «'f cos • /9a,0 1 zu bestimmen, haben wir zweimal nach f genommene Summe Sumnach unserer früheren Festsetzung also 2N. Nun so viel Coefficienten nöthig, als die manden hat; N haben wir aber auch solcher Gleichungen (85). Coefficienten A und B § 21. Wir für wollen uns lineare Gleichungen (84) Daraus kann man die 2 ebenfalls N Werthe N der eindeutig bestimmen. Die Reibung ist sehr klein. nunmehr auf den Fall beschränken, welcher die Akustik allein praktische Reibung sehr gering und sei. Bedeutung Dann hat hat, in unseren dafs nämlich die Gleichungen e einen DIE EEIBUNG IST SEHR KLEIN. §21. sehr kleinen Werth, und zwar wollen wir die 41 Annahme machen, dafs wir die höheren Potenzen gegenüber den niederen vernachlässigen dürfen. früher erhaltene Gleichung (74) nach Differentiiren wir die und setzen e = 0, so sich zu differentiiren, und die setzen. 6 haben wir jede einzelne Horizontalreihe für z. Summe der so Nun kann man B. die erste so: entstandenen Determinanten gleich Null zu aus jeder differentiirten Horizontalreihe den Daher Factor n herausziehen. d de = 4- etc. + w^mg P21 s für —r- die Gleichung: fi/ = aus der sich, da n^ für man erhält (86) -P22J--' ein reeller reell ist, Werth dn für dB ergiebt. Bezeichnen wir nun mit n den Werth für den Fall, dafs keine Reibung vorhanden, zweiter Ordnung also = 6 n setzen. Im = ist, , n so —dn— ; -\ können wir 6 bis auf Glieder (87) de zweiten Abschnitt haben wir aber gefunden, dafs bei einem solchen System von Massenpunkten, in dem keine reibenden Kräfte wirksam sind, n= war, wo -\- iv V die Schwingungszahl in 2 im § 19 fanden wir, dass tt Secunden ausdrückte, und der reelle Theil von n negativ sein muss. d 72 Also kann -^— nur negativ sein. dB dn £ dB Wir = setzen nun ERSTER THEIL. VIERTER ABSCHNITT. 42 WO §21. X in Folge unserer Annahme einer kleinen Reibung und also —— des Nachweises, dafs ist, eine kleine posi- Wir haben dann tive reelle Gröfse bezeichnet. = — X ±,iv, n und wenn wir und negativ reell (87 a) dieses in unsere oben (§ 19) gefundene Lösung einsetzen, ergiebt sich = e «a . - " ' (cos vt ±ismv . (88) t). Ebenso, wie bei einem einzelnen schwingenden Massenpunkte, dem Einflufs der Reibung steht, haben wir also auch jedem Punkte des Massensystems eine gedämpfte pendelSchwingung; die Amplitude nimmt, da x dem Werthe der unter hier bei artige von 6 um proportional, Schwingungszahl schneller ab, je gröfser so e ist. — Die aber durch die hinzugetretene Reibung inner- ist der hier befolgten Genauigkeit der Berechnung unverändert halb Erst eine weiter gehende Annäherung würde ergeben, geblieben. dafs sie um sich wenn kleiner wird), Nunmehr s Gröfse zweiter Ordnung ändert (und zwar eine Gröfse erster Ordnung ist. wollen wir den Einflufs einer kleinen Aenderung auf die Gröfse der Wir gehen und eine Amplituden a„ betrachten. aus von der Gleichung (73) differentiiren der a beachten. wiederum nach Für 6=0 c, indem wir auch die Aenderung erhalten wir dann: (89) +W . Eine solche Gleichung 2 { öa, ist 6 nun • «b } =0. für jedes a aufzustellen, und dem dann entstehenden System von Gleichungen haben wir Differentialquotienten —-— als die ds Coefficienten sind, sind P nun und m^ reell, n^, in die Unbekannten zu betrachten. Die mit denen diese Unbekannten multiplicirt während alle übrigen Glieder rein imaginär DIE REIBUNa IST SEHR KLEIN. § 21. sind; reell da denn die Werthe von w, und n n^, a, sämmtlich rein imaginär und ] Es müssen rein imaginär. ist —dn — 43 21 ^o, &• "6 also die ^^^^ f Werthe Ton sein. de Durch Reibung kommt die also System entsprechenden Werthen von zeichnen wollen, die imaginärer Theil hinzu, ein dem reibungsfreien wir hier mit a der s be- proportional wir haben also ist; = «a wo zu den a, ßa eine reelle Gröfse Für Sa + a'a (90) */?aß, ist. ergiebt sich mithin 5„ = (a; = ()„. e + */9,6).6-«'.e±-' (91) oder X y. t +ivt t .6 .e — = — t cüjj i {a>„ + vt) ()a-e~'''.{cos(«a± vt) + i.sin((öa± vi)\, (91a) wo und tg ist. 03a = -~l- Die Amplitude wird also durch die Reibung, abgesehen von dem Factor e-"*, nur um eine Gröfse zweiter Ordnung geändert Hauptwirkung der Reibung ist eine Phasenänderung. Da nun coa mit dem Index a sich ändert, so werden die verschiedenen Massenpunkte, sowie auch die Coordinaten desselben Massenpunktes im Allgemeinen einen Phasenunterschied gegen einander haben, und die thatsächlich ausgeführte Bewegung jedes Massenpunktes wird demnach eine Ellipse sein, wobei die Grenzfälle (Gerade und Kreis) eingeschlossen sind. und die EKSTER THEIL. FÜNFTER ABSCHNITT. 44 § 22. Fünfter Abschnitt. Das Mitschwingen eines einzelnen Massenpnnktes, Die Bewegungsgleichung § 22. und allgemeine Integrationsregeln für dieselbe. In den bisherigen Abschnitten haben wir die Ursache, welche am Anfang der betrachteten Bewegung den Massenpunkt oder das Massenpunktsystem unberücksichtigt nommen, aus seiner Gleichgewichtslage Wir haben nur gelassen. herausbrachte, stillschweigend ange- Ablenkung bewirkte, zu der Zeit, auf welche sich unsere Gleichungen bezogen, nicht mehr vorhanden war, so dafs also ausschliefslich die sogenannte elastische Kraft und die Eeibung in den Bewegungsgleichungen Ausdruck fanden. Wir wollen nunmehr annehmen, dafs neben der sogenannten elastischen Kraft und der Reibung eine dauernde äufsere Einwirkung stattfindet. Es entstehen dann Schwingungen, welche unter günstigen Umständen eine beträchtliche Amplitude erhalten können. Man nennt diesen Vorgang gewöhnlich „Mitschwingen". Wir wollen ihn hier zunächst für einen einzelnen Massenpunkt behandeln, und zwar dafs die Kraft, welche diese unter der Voraussetzung, dafs wir die Entfernungen aus der Gleichgewichtslage, also die Elongationen, stets sehr klein ansehen als dürfen. Bezeichnen wir die einwirkende äufsere Kraft, welche zunächst Funktion der Zeit gegeben sein mag, mit haben wir die Bewegungsgleichung als eine beliebige '^^ dt dt^ ^ Ueber die Integration dieser Gleichung lassen sich zwei gemeine Eegeln aufstellen. 1. Es seien |^ und Ig ^^^^ Lösungen der dafs also "^ dt' - -" Si-0 ^^ +A<) und "^ dt' ~ " ^2 f> ^t +A*). so F^^^, Gleichung, ^ all- so INTEGRATION DER BEWEGUNGSGLEICHUNG. §23. so erhalten wir durch Subtraction dieselbe Bewegungsgleichung, die wir d. h. 45 im dritten Abschnitt be- handelt haben, und welche sich auf das ausschliefsliche Vorhandender sogenannten sein Haben wir elastischen Kraft Gleichung, nachdem wir in ihr F(^ = sei ** Wir nehmen nunmehr andere, etwa Of^, vorhanden an, sei, Dann dafs also «)• dt der Kraft und rj dafs sei, + |i dann eine F^^ eine Lösung der so dafs erhalten wir durch Addition »^-^(1 + - (92), so dafs an Stelle dann gültigen Bewegungsgleichung «y (92). I eine Lösung der Gleichung dt^ derselben i] gesetzt haben, so ist das allgemeine Integral der Gleichung Es bezieht. Bewegungsgleichung und kennen wir das allgemeine Integral (92) gefunden, 2. und der Reibung also ein einziges Integral |j unserer ^) = - «'(I + V) -bjlii + V) + F^, + ö,. Daraus folgt also, dafs beim gleichzeitigen Einwirken zweier Kräfte die Lösung erhalten wird durch Summirung der für das Vorhanden- Es der einzelnen Kräfte gültigen Integrale. sein eine vollständige Superposition der entsprechenden findet demnach Bewegungen bei gleichzeitigem Einwirken mehrerer Kräfte statt § 23. Umformung und Integration der Bewegungsgleichung. Wir können nunmehr Gleichung (92) durch eine für jede derselben die allgemeine Function Summe F^^^ in unserer anderer Functionen ersetzen und dann eine Lösung suchen. Bei den akustischen Phänomenen ist die durch F^^^ dargestellte Kraft im Allgemeinen eine nach der Zeit periodische Function, und Auch diese können wir dann in eine FouRiEE'sche Reihe auflösen. können wir uns die Glieder der FouEiEK'schen Reihe als die reellen (oder die imaginären) Theile von Exponentialfunctionen der Form A.e^* denken, wo n einen imaginären Werth hat. EKSTEE THEIL. FÜNFTER ABSCHNITT. 46 Wir wollen daher dt^ Gleichung Diese dx = -a^a:- &—— + dt , •> dann entspricht FoTJREEE'schen Keihe, dem durch J^.e"' ersetzen und erhalten somit i^(^ d^^ m-j-g- § 23, wir die in , ,„„, , ^.e«'. einem (93) einzelnen Gliede aufgelöst haben, F^^) der und nach- wir für alle Glieder die Lösung gefunden, ergieht sich durch Summation die Lösung für die allgemeine periodische Function Ein einzelnes particuläres Integral der Gleichung (93) ist x Setzen wir diesen Werth ein = B.6''K und F(^-^. (94) dividiren durch e"', so ergiebt sich mn^B== -a^B-h.n.B+ A (95) oder B{mn^ -\- a? -\- h n) =A oder ^ = m n^2 .^2 + a^ + . Somit ist also . h aus den gegebenen Constanten der Gleichung der Werth von B bestimmt. Da n nach unseren Voraussetzungen imaginär n setzen, (95a)' n und erhalten dann = iv ist, so wollen wir INTEGRATION DER BEWEGUNGSGLEICHUNG. .^23. Nun war aber die einwirkende Kraft =Ä Dem entspricht also, dafs reellen Theile des auch der reelle . [cos vt + isinvt]. Ausdruckes für die einwirkende Kraft Theil des Werthes von x. Wir sehen durch die einwirkende pendelartige Schwingung der Massenpunkt m in eine pendelartige x= —cos{vt — gebracht wird. plitude 47 Die Schwingungszahl A . cos v t Schwingung von der Form c) ist (97) dieselbe, aber die im Allgemeinen verschieden; aufserdem besteht Am- eine Ver- schiebung der Phase. Das allgemeine Integral erhalten wir nun aus diesem partiindem wir das für ^ = bestehende allgemeine Integral addiren. Nehmen wir an, dafs die Reibung gering sei, so können culären, wir das letztere [vergl. § 17, Gleichung (61)] schreiben jB.e-°'.sin(/9i und erhalten dann genden Punkt x= + c) hier als allgemeines Integral für den mitschwin- — cos{vt — c) + R.e-<'Ksin{ßt + Die beiden willkürlichen Constanten R und g e). erlauben (98) die Be- wegung für einen bestimmten Zeitpunkt einer gegebenen Elongation und Geschwindigkeit anzupassen. Das zweite Glied hat aber in Folge des Factors e-°' nur für den Anfang Bedeutung, es schwindet immer mehr, während das erste Glied seinen Werth beibehält. Bewegung hörbar, so treten, wenn v und ß Anfang Schwebungen auf, die aber je nach am der Gröfse von a mehr oder minder schnell verlöschen, und es bleibt dann nur derjenige Ton bestehen, der der Schwingungszahl Ist die entstandene nahezu gleich sind, erregenden Kraft entspricht, von dem Eigenton des erregten Punktes aber vöUig unabhängig ist der 48 ERSTER THEIL. FÜNFTER ABSCHNITT. § 24. Die Stärke des Mitschwingens. Die dauernde Form der entstehenden Bewegung durch Gleichung X = § 24. (97) cos {yt — S) ist gegeben DIE GRÖSSE DES PHASENUNTERSCHIEDES. §25. 49 Die Gröfse des Phasenunterschiedes. § 25. Der Phasenunterschied zwischen der erregenden und der eroscillirenden Bewegung ist gegeben durch den Winkel c. Nehmen wir für q den positiven Werth an, so ergiebt sich, dafs c innerhalb der ersten beiden Quadranten liegt, da q .smc = h .v ist, und somit sine stets einen positiven Werth hat Wir haben femer die Beziehung (Gleichung 96) regten Q cos . c = — mv^ a^ = m{lP-v% -\- (101) nun Ist iV>i/, so 1) demnach liegt dann 2) N= v; 3) iV < Q.cosc ist also auch cose positiv; im ersten Quadranten, c dann cose ist = 0, also c so ist cosc negativ, 1^; = 90°; und somit liegt c im zweiten Quadranten. Die nebenstehende Fig. Weise licher Die des Phasen- ist also abhängig Gröfse unterschiedes von dem Unterschiede zwischen Schwingungszahl der Verhältnisse in übersicht- stellt diese 1 dar. des N'=v N>v y<v er- und derjenigen des regenden Eigentones des erregten Massenpunktes. Sind die Schwingungs- zahlen genau gleich, so beträgt Fig. 1. der Phasenunterschied eine Viertelschwingung. die kleinere, schwingung; mehr Ist die Schwingungszahl des erregenden Körpers so ist die Phasendifferenz ist die sie gröfsere, so geringer als eine Viertel- beträgt Phasendifferenz die als eine Viertelschwingung. Bei geringer Reibung dieses ist des erregten Massenpunktes, der gewöhnlich vorkommende Fall — , folgt — und aus der Gleichung (96b) tgc bv = (96 c) dafs die Phasendifferenz c heblich verschiedenen H. V. HsLHHOLTZ Theoret , bv nur dann einen von Null oder Werth Physik. Bd. hat, HL wenn N ISO*' er- und v sehr nahe über4 EESTEK THEIL. SECHSTEK ABSCHNITT. 50 § 26. N und v Eine geringe Zunahme der Differenz zwischen da hier nur das Verhältnifs zu dem kleinen Werthe bv in Betracht kommt, schon eine beträchtliche Verkleinerung von tgc Bei schwacher Dämpfung ist die Phasendifferenz von zur Folge. einstimmen. hat, den Schwingungszahlen also in ähnlicher Weise abhängig, wie die Stärke des Mitschwingens, und sie kann in diesem Falle somit als ein ziemlich empfindlicher Maafsstab für die Stärke der Resonanz manchen akustischen Phänomenen benutzt werden; bei läfst sie sich Beobachtungen (LissAjous'sche Figuren) leicht also auch die Stärke des Mitschwingens in wir bestimmen, so dafs einem gegebenen Falle leicht beurtheilen können. nun mittelst optischer Sechster Abschnitt. Das Mitschwingen eines Systems Ton Massenpunkten. § 26. Das System der Bewegungsgleichungen und die allgemeine Wir Form der Lösung. wollen den Vorgang des Mitschwingens, den wir im vorigen Abschnitt bei einem einzelnen Massenpunkte betrachtet haben, nun- mehr auf ein System von Massenpunkten ausdehnen. Es wirken dann also neben der sogenannten elastischen Kraft und der Reibung noch äufsere Kräfte ein. Für diese Annahme gilt dasselbe Gesetz der Superposition der Bewegungen bei gleichzeitigem Einwirken mehrerer Kräfte, welches wir oben in § 22 für einen einzelnen mitschwingenden Massenpunkt abgeleitet haben. Wir brauchen uns daher auch hier nur auf den Fall zu beschränken, dafs die auf jeden Punkt einwirkende Kraft durch eine Function von der Form^.e"' dargestellt werden kann. Mit Benutzung der in den früheren Abschnitten gebrauchten Bezeichnungen besteht hier für die einzelnen das System bildenden Massenpunkte die Bewegungsgleichung: - ^'^^=_2(P„,,..,)-«2kB--^]+A.«"' ar dt b b \ (102) DIE STÄRKE DES MITSCHWINGENS. § 27. Nach Analogie der früheren Darlegungen ein Integral dieser Gleichung sich in der 5a schreiben so sind Haben wir läfst. ebenso, = ist 51 zu schliefsen, dafs Form aa.e"' (103) ein einziges derartiges Integral gefunden, wie bei einem einzelnen mitschwingenden Massen- punkt, alle anderen Integrale bekannt; denn wir erhalten dem wir zu erst sie, indem gefundenen die Integrale der im vierten Abschnitt aufgestellten Gleichungen addiren. Setzt man nun den Werth Gleichung (102) man^ für s^ aus Gleichung (103) in die ein, so ergiebt sich aa + 2(^a,b.Ob) + «w2(a,b.ab) = A (104) b 6 deren für das ganze System so viele aufwerden können, als veränderliche Coordinaten vorhanden, sind linear nach den Gröfsen Ua, aber nicht homogen. Ist nun die Determinante dieses Gleichungssystems von Null verschieden, so Alle diese Gleichungen, gestellt lassen sich die Werthe a^ eindeutig und linear aus den Werthen von Aa bestimmen. Da nun unserem Falle die zugeleitete Bewegung eine perin eine rein imaginäre Gröfse, und daher ist die Bedingung, dafs die Determinante nicht verschwinden darf, erfüUt. Die Lösungen von der Form der Gleichung (103) geben ein System von einfachen, pendelartigen Schwingungen, welche im Allgemeinen elliptisch sind und mit unveränderter Amplitude so odische ist, in so ist lange dauern, als die Kraft einwirkt. Ihnen superponiren sich dann noch in der allgemeinen Lösung Schwingungen, welche den Eigenschwingungen des Systems entsprechen, aber, wie im vierten Abschnitt gezeigt worden, mit der Zeit verlöschen. Durch geeignete Bestimmungen der vorkommenden Coefficienten kann der Anfangszustand des Systems gegebenen Bedingungen angepafst werden. § 27. Die Stärke des Mitschwingens. Wir haben oben Massenpunkten, welche gesehen, dafs jedes System von discreten durch elastische Kräfte in ihrer Gleich- gewichtslage gehalten oder wieder in diese zurückgeführt werden, im Allgemeinen kann, als so viel verschiedene Eigenschwingungen ausführen das System Veränderliche besitzt. Nunmehr wollen wir untersuchen, ob zwischen diesen Eigenschwingungen und der Stärke ERSTER THEIL. SECHSTER ABSCHNITT. 52 § 27. des Mitschwingens, welches wir jetzt betrachten, irgend welche Be- ziehung besteht. Wenn zwei oder mehrere Kräfte das Mitschwingen bewirken, so haben wir bei einem einzelnen Punkte gesehen (§ 22), dafs dann durch die einzelnen Kräfte gegebenen Bewegungen sich super- die poniren. Bei dieselbe Form einem System von Massenpunkten haben wir nun der Bewegungsgleichungen, und daher gilt das gleiche ist hier durch Gesetz auch hier. Die Gröfse der von aufsen einwirkenden Kräfte Wir können nun jeden das System der Coefficienten Ä^ gegeben. dieser Coefficienten Ä^ eine Reihe von Gliedern zerlegen, in von denen jedes einzelne einer Eigenschwingung entspricht, die in dem Punktsystem in Folge der inneren Kräfte auftreten kann. Bezeichnen wir mit a die Amplituden der einzelnen Massen- punkte in einem von äufseren Kräften freien System und wählen in § 19 u. d. folg. a genannt haben), wir früher und für die verschiedenen Eigenschwingungen p laufenden Index, so können wir ein System von Gleichungen denen Massenpunkte als (die für die verschie- a m, 2(5^.«a,,) A = (105) P aufstellen, aus dem Wirkt nun ma.Bp.cca,^ ein, üa^p, die lassen. eine Eigenschwingung Componente des Systems dann bestehende Amplitude des haben wir anstatt der Gleichung (104) so p 4- ^{Pa, 6 • «D, + »)) « ^ 2(^a, 6 jetzt eingeführten 6 • «&, p) = W« 5p . . «a, (106) p- 6 Die früheren Gleichungen nunmehr mit Benutzung der (73) lauten Bezeichnung Den Gleichungen (106) kann man für s = dadurch genügen, man aa,p setzt. die die Gleichungen Wa w2 tta, dafs Aa nur der pten welche aten Punktes mit : von Stelle und bezeichnen wir entspricht, nunmehr Werthe Bp bestimmen sich die an Multiplicirt man = Cp . (108) cca,p nämlich die Gleichungen (107) mit Cp und subtrahirt sie von den Gleichungen (106), so ergiebt sich: Cp .\{n'- n}) .ma.c(a,p + 6{n- rip) 2 {Qa, b - cCa, p)] = ^a'Bp.aa, p- (109) DAS RECIPROCITÄTSGESETZ BEIM MITSCHWINGEN. § 28. Diese Gleichungen sind für = ^*> Nun « = erfüllt, wenn man 53 setzt: (HO) ^»'-::r^-^n' — ni aber nach Gleichung (108) in der Gröfse der Amplitude ist des Mitschwingens der Coefficient Cp als Factor enthalten, und es sagt demnach Gleichung abhängig (110) aus, dafs die Stärke des Mitschwingens von der Uebereinstimmung zwischen ist rtp und n, also zwischen den Schwingungszahlen des Eigentones und des erregenden Tones, und ferner davon, welche Gröfse bei der Zerlegung der Ge- samtamplitude A^ des erregenden Tones in die Partialamplituden Fällt der Angriffspunkt einer Kraft mit der Coefficient B^ erhält. dem Knotenpunkt diese der Coefficient Ist die Partialschwingung zusammen, einer B= so ist für 0. Reibung nicht gleich Null, aber klein, so tritt zu dem Werthe von a ein imaginärer Theil hinzu, der, wie wir oben bei der Schwingung eines Punktes gesehen, einer Phasendifferenz entspricht, aber keine merkliche Aenderung der Intensität des Mitschwingens anzeigt. Nur wenn die Schwingungszahlen der erregenden Kraft und der Eigenschwingung des Systems ganz übereinstimmen hat die Reibung einen beträchtlicheren Einflufs. Das Reciprocitätsgesetz beim Mitschwingen. § 28. Um die Werthe der Amplituden a^ aus dem System der Gleichungen (104) zu finden, mufs man jede derselben mit der betreffenden Unterdeterminante multipliciren und dann alle addiren. Bezeichnen wir mit D die Hauptdeterminante des Systems, und bei der Berechnung von a Da,p, bei der die verschiedenen Unterdeterminanten mit Berechnung von a aber mit -Da,?? so erhalten wir: 2(^a,i..A a. D P und (111) a Nehmen = D « dem Falle, wo wir a dem anderen Falle, wo also wir nun an, dafs in die Kraft A . nur die Kraft und A in vorhanden ist, berechnen, nur a gesucht wird, so reduciren sich die in diesen 54 ERSTER THEIL. SECHSTER ABSCHNITT. Gleichungen vorkommenden Summen auf je ein Glied, § 28. und wir erhalten und (112) a„ D = § ERZWUNGENES MITSCHWINGEN EINES PUNKTES. 29. 55 Mitschwingen bei gezwungener Bewegung eines § 29. Punktes. Wir Punkt wollen soll dafs nur auf einen einzigen Richtung einer Coordinate eine äufsere oscillirende Kraft in im während einwirke, unter nun annehmen, dem ganze das übrigen System ausschliefslich Einflufs seiner inneren Kräfte stehe. aber so grofs sein, dafs Bewegung sie Diese äufsere Kraft Es jeden Widerstand überwältigt. Richtung dieser einen Coordinate geist dann die geben. Ein solcher Fall liegt z. B. vor, wenn wir eine schwingende Stimmgabel am auf eine in Saite dann wird der Saitenpunkt, setzen; Gabel anliegt, ohne irgend welche praktisch Die Metallzungen in Betracht kommende Reaction mitgenommen. in den Blasinstrumenten bleiben ebenfalls von der mitschwingenden, welcher Griff der wenig widerstrebenden Luft unbeeinflufst, während die anliegenden Theile der letzteren ihre Schwingungen genau mitmachen müssen. "In diesem Falle sind die Coordinaten eines Punktes, beilegen wollen, den Index und zwar wollen wir setzen: ^o als = «o-e"S worin n einen imaginären Werth haben Für dem wir Coordinaten der Zeit gegeben, (115) soll. Punkte bestehen dann Bewegungsgleichungen, die mit den Gleichungen (67) übereinstimmen, so dafs wir, falls das ganze System aus Punkten besteht, für iV — 1 Punkte Gleichungen von der Form die übrigen N erhalten. Wir haben früher schon gesehen, dafs die Integrale solcher homogenen linearen Differentialgleichungen sich in der Form ^a ^^ (^a • ^ schreiben lassen. Da nun hier der Werth von v mit dem Werthe von n in Gleichung (115) identisch sein mufs, so erhalten wir also für die Elongationen die Werthe sa Setzt man diese Lösung moW^aa = = a,.e'". (117) in die Gleichungen (116) ein, so ergiebt sich -2 {-Pa.b-flb} - €w2{öa,b.aa|' (HS) ERSTER THEIL. SECHSTER ABSCHNITT. 56 Da in diesem Gleichungssystem n einen § 29. rein imaginären Werth hat, so ist die Hauptdeterminante desselben nicht gleich Null, und es können daher auch die Unterdeterminanten von je iV— 1 Vertical- durchgängig gleich Null nicht reihen demnach sind sein. Die Werthe der durch den gegebenen Werth von alle a^ «<, zu be- stimmen. Bewegung des Systems bei sehr kleiner Dämpfung vor kann man am besten überblicken, wenn man die Dämpfung Wie die sich geht, als verschwindend klein annimmt, also e = setzt. jeder der Gleichungen (118) das letzte Glied m n' aa fort, Dann fällt in und wir haben: = -2{^a,b.ab}- (119) Wenn nun n mit der Schwingungszahl einer der Eigenschwingungen des Systems zusammenfällt, so wird eben diese Eigenschwingung entstehen, und die Amplituden für die verschiedenen Massenpunkte sind dadurch gegeben, dafs a^ gegeben ist; denn die Verhältnisse der verschiedenen Werthe «„ unter einander sind ja durch das Gleichungssystem bestimmt. so kennt man Kennt man eine Amplitude, alle. Knotenpunkt der Eigenschwingung, also ein sollte, in den Punkt, welcher der vorausgesetzten Zwangsbewegung unterworfen ist, so mufs er nun eine Bewegung mit endlicher Amplitude ausführen, d. h. es Fällt gerade ein Punkt, der die Amplitude Null haben wird die Gröfse seiner Bewegung auf das Unendlichfache gesteigert, und dem entsprechend würden bei alle übrigen Punkte, welchen sonst Eigenschwingung endliche Amplituden zukommen, nun- dieser mehr solche von unendlicher Gröfse haben müssen. Dieses wird nun thatsächlich durch die stets vorhandene Dämpfung verhindert; aber bei mäfsiger Reibung ist die schwingung doch immer bedeutend. z. B., wenn die Länge mit dem in Dabei Griff erregten Eigen- die dem Diese wird dann schwingend auf die Saite aufgesetzt und so lange verschoben, der letzteren ist Man der benutzt diesen Umstand einer Saite gefunden werden soll, Eigenton einer Stimmgabel entspricht. bis Stärke natürlich ein Maximum der Eigenschwingung der nicht in Betracht kommende Saite durch den aufgelegten Finger zu dämpfen. auftritt. Theil der ABLEITUNG DER HAMILTON'SCHEN GLEICHUNG. § 30. 57 Siebenter Abschnitt Der Hamilton'sche — Satz. üebergang auf continuirlich Terbreitete Massen. Ableitung der Hamilton'schen Gleichung mit Benutzung rechtwinkliger Coordinaten. § 30. Bisher haben wir die allgemeinen Gesetze entwickelt, welche auf sich verschwindend die kleinen oscillatorischen ziehen, Nähe die dem unter sich Einflufs Gleichgewichtes stabilen Massenpunkte Bewegungen von Massenpunkten be- Massenpunktes oder eines Systems eines in der dabei die conservativer Kräfte Wir haben befinden. frei betrachtet, höchstens wurden Bewegung unterworfen und dadurch zu vollkommen als einzelne einer gezwungenen Centren gemacht, von denen Kräfte auf die anderen Punkte einwirkten. einzelnen Unter diesen Umständen konnten wir die Bewegung jedes Punktes ziehen, wobei wir auf dann in der verschiedenen Theile sondern jeden derselben als allen Eigenschaften in sich übereinstimmendes Nun giebt es be- den einzelnen Massenpunkten keine ver- schiedenen Geschwindigkeiten scheiden hatten, Coordinatensystem rechtwinkliges ein zu unter- ein untheilbares, in Ganze betrachteten. aber andere Systeme, bei denen feste Verbin- dungen bestehen, und zwar entweder zwischen den Massenpunkten des Systems und äufseren Körpern, oder zwischen diesen Punkten unter einander. Es können z. B. unausdehnsame Stränge zwischen einzelnen Punkten vorkommen, oder einige der Punkte können gezwungen sein, während der Bewegung auf einer bestimmten Linie oder Fläche zu bleiben, Systems dafs am u. s. f Man stellt solche Eigenschaften des besten durch Gleichungen dar, in denen ausgesagt gewisse ist, Beziehungen zwischen den Coordinaten unverändert In einem solchen Falle sind dann nicht bleiben sollen. ordinaten der Punkte für die oscillatorische Bewegung die Zahl der veränderlichen Coordinaten wird reducirt frei, um alle Co- sondern die An- zahl der Gleichungen zwischen den Coordinaten, welche die festen Verbindungen u. s. w. ausdrücken. Wenn wir in einem solchen Falle die rechtwinkligen Coordinaten festhalten wollten, so würde ein ziemlich complicirtes System von Gleichungen entstehen, um dies zu vermeiden, kann man die HAMiLTON'sche Form und be- ERSTER THEIL. SIEBENTER ABSCHNITT. 58 nutzen, durch welche man § 30. die Bewegungsgleichungen als Minimal- problem ausdrücken kann. Bezeichnen wir mit wobei sich auf jeden die Coordinate x^^ des Massenpunktes mQ, beweglichen Massenpunkt drei Indices a frei Werthe m^ identisch sind; ferner sei O die potentielle Energie des Systems, dann lauten unter der Voraussetzung frei beweglicher Massenpunkte und conservativer beziehen, so dafs also stets je drei Kräfte die Bewegungsgleichungen Eine unendlich Coordinate Zeit a;^ die Coordinate t von der Zeit abhängige Aenderung der kleine, J% wollen wir mit Es sind natürlich denn wären von Werthe diese bezeichnen, so dafs also Wj, nicht mehr ic^, sondern dxg, continuirliche a^o + nun zur Sx^ ist. Functionen der würde uns jedes Mittel fehlen, Bewegung stattfindet, hinüber die Identität der betreffenden Massenpunkte zu beweisen. Vollziehen sich nur continuirliche Lagenänderungen, so kann man jeden einzelnen Punkt dauernd verfolgen. Zeit; sie dieses nicht, so über den Zeitpunkt, in dem die Discontinuität der Multipliciren wir die Gleichung (121) mit dx^, und summiren über das ganze System, so ergiebt sich: 2l^aS^a-—f7^= -2^^^a--^—Da nun (122) Abhängigkeit der potentiellen Energie die von der Zeit nur durch die Abhängigkeit der Coordinaten x^ von der Zeit bedingt so ist, stellt Summe die Gleichung die Variation von auf der rechten Seite der letzten dar. Bezeichnen wir sie mit d (p, so ist: S0 = ^Sx,.-^ d: und wir können also schreiben: 2 ^a Sx, Nun ist (123) . = -S0. 45^ dt^ (122a) aber d I ^ M-- dx. dt / = ^---^ + ^-^ (124) § ABLEITUNG DER HAMILTON'SCHEN GLEICHUNG. 30. und wenn wir mit nia multipliciren und nach 59 summiren: a (124 a) + Summe Die erste 2 dXa dSXa dt dt auf der rechten Seite dieser Gleichung ist aber mit der linken Seite der Gleichung (122 a) identisch und wir erhalten daher Ferner ist: dt und daher theil der ist, dt j dt wenn wir mit L^ den zum Index o gehörigen Bruch- lebendigen Klraft bezeichnen, dxa\^ dx„ dSx„ Summiren wir über das ganze System und bezeichnen dessen leben- dige Kraft mit L, so erhalten wir ^L = ^m,^.^^ dt dt (125a) a Wir können also nunmehr die Gleichung (122b) schreiben: oder ^{^«'.•^-«•^[-^(i-*)Multipliciren (122c) wir diese Gleichung mit dt und integriren zwischen den Zeitgrenzen i^ und t^, so erhalten wir /^|2^a-^^a--^}rf^=J^(L-a)).di. (122d) Die unbestimmte Integration der linken Seite läfst sich leicht Wenn wir nun durch Einschliefsen eines Ausdrucks in ausführen. ERSTER THEIL. SIEBENTER ABSCHNITT. 60 zwei horizontale Striche andeuten, dafs sein angeschriebenen Grenzen zu nehmen Werth zwischen den so ergiebt sich h <i ^m,Sxa^ ist, § 30. =Jd{L-(li).dt (122e) 'to Wir keinerlei nunmehr wollen festsetzen, dafs die Variation, die bisher Beschränkung unterlag, an den Grenzen des Integrations- zu den Zeiten t^ und t^, gleich Null sei, so dafs also Dann enthalten sämmtliche sind. Werthe von Sx^ = hier Summanden, aus denen sich die Summen zusammensetzen, welche die oberen und unteren Grenzwerthe auf der linken Seite der Gleichung bilden, den Factor Null, und es wird also diese Seite der Gleichung selbst gleich Null, so dafs demnach intervalls, also alle <i 0=f3{L-(D)dt. (126) «0 Da Grenzen der Zeit bestimmt sind, so können wir das Variationszeichen auch vor das Integralzeichen setzen und erhalten die somit <i = f{L- d (126a) (l))dt to als gewöhnliche Aus Form der HAMiLTON'schen Gleichung. Gleichung können wir nun auch umgekehrt die Bewegungsgleichungen (121) ableiten, von denen wir oben ausgegangen sind. Ja es können aus der HAMiLTON'schen Gleichung die Bewegungsgleichungen auch noch für den Fall abgeleitet werden, dafs zwischen den Coordinaten irgend welche Bedingungsgleichungen bestehen. Setzen wir nämlich in der HAMTLTON'schen wieder k C{SL- == d(P)dt to 3L den Werth für aus Gleichung (125 a) und für ^0 aus Gleichung (123) ein, so ergiebt sich to Es sind zwar die Werthe Sx„ willkürlich anzunehmende Functionen § 30. ABLEITUNG DER HAMILTON'SCHEN GLEICHUNG. 61 der Zeit, die nur der Einschränkung unterliegen, dafs die Gröfsen + dxa den Bedingungsgleichungen genügen; sind aber die Werthe von Xa und Sx^ einmal angenommen, so sind damit auch die Werthe d u oc° ebenfalls gegeben, und sie können der Geschwindigkeiten aj(j mehr als willkürlich betrachtet werden. Indem wir die erste der beiden in der Gleichung kommenden Summen partiell integriren, ergiebt sich nicht „/ / "'^h dXa dt (127) vor- ERSTER THEIL, SIEBENTER ABSCHNITT. 62 § 31. durch die Bedigungsgleichungen im Gleichgewicht gehalten werden Sind keine Bedingungsgleichungen vorhanden, so folgen müssen. sofort die Gleichungen (121) d^x^ d(l> dt^ § 31. Wie Unabhängigkeit von der Wahl der Coordlnaten. ist in der HAMiLTON'schen Gleichung was nicht auch schon die NEwrON'schen Bewegungsgleichungen aussagen. Ihre grofse Bedeutung liegt darin, dafs die HAMiLTON'sche Form unabhängig von der Wahl des Coordinatensystems ist. Es wird nur ausgesagt, dafs die Bewegung wir gesehen haben, eigentlich nichts enthalten, des betreffenden Punktes von der Anfangslage bis in die Endlage so geschehen soll, dafs lebendige Kraft, die vermindert um die potentielle Energie, ein Minimum vorausgesetzt werden, und deren Es war vorbehalten, Functionen der Coordinaten und der Zeit ist, sollen die Variationen hatten wir dafs letztere beliebige sollten; nur mufsten 8x sie im Anfangs- und Endzustande Coordinaten den mufsten Bei der Variation, die hier Werthe von x mit sein wird. variirt bezeichnet. continuirliche Functionen der Zeit, gleich Null sein und Bedingungsgleichungen die variirten genügen. Die Gleichung hatten wir nun zwar für ein rechtwinkliges Coordinatensystem entwickelt; aber Coordinaten wählen. sie gilt Nur ist auch ebenso, wenn wir dafür andere darauf Gewicht zu legen, dafs die Lage jedes einzelnen Punktes zu der gegebenen Zeit durch sie vollkommen bestimmt ist. Es sind z. B. Irrthümer dadurch vorgekommen, dafs man geglaubt hat, als Coordinaten die Länge eines bisher zurückgelegten Weges benutzen zu dürfen, dessen Länge aber von der eingeschlagenen Art der Bewegung abhängt. Dann ist es aber nicht der augenblickliche Werth der Coordinaten, welcher die Lage der Punkte bestimmt, sondern man würde auch noch den Weg kennen müssen, auf welchem der betreifende Punkt in diese Lage gekommen ist. Wir können aber wohl statt der rechtwinkligen Coordinaten irgend welche Beziehungen zwischen den Punkten oder den Winkeln, welche die Verbindungslinien der Punkte mit einander oder mit festen Flächen bilden, oder sogar körperliche Volumina zur Bestimmung benutzen. EINFÜHRUNG ALLGEMEINER COORDINATEN. § 32. Einführung allgemeiner Coordinaten. von Lagrange. § 32. Wir — 63 Die Gleichung wollen nun zu ganz allgemeinen Coordinaten übergehen, welche mit pf, bestimmen, Dann wird bezeichnet werden sollen. Bedingung, dafs die Coordinaten wenn erfüllt sein, bestimmt werden können. Es pi, die geforderte Lage der Punkte vollständig die die Gröfsen Xa als Functionen der p^ ist dabei möglich, dafs die Gleichungen, welche zwischen den Gröfsen Xa und pf, bestehen, mehrdeutige und mehrfache Wurzeln haben. Dieses ist kein Hindemifs, falls nur die Gleichungen der Art sind, dafs sämmtliche Werthe der Gröfsen x^ durch die Gröfsen Dabei sollen die Gröfsen p pf, ausgedrückt werden. von einander unabhängig sein. Wenn die Anzahl der Coordi- N naten und ist so ist ist, r die Zahl der Bedingungsgleichungen zwischen N—r wir die Gröfsen x 0, welches Werthe für Ist Xa —ddtr-^ die als Functionen der eine Function der x ist, p. durch Einsetzung der neuen Function der p dargestellt werden können. Function der Gröfsen p gegeben, so wird der Werth x, als als oc von " von zusammensetzen sich weil die dp dt t Xa, abhängig sind. Wir Dann Summen t der Form abhängen, als die Gröfsen p erhalten den Werth von —-^ demnach, dt für die verschiedenen p bilden und dann erhalten wir: ^ dt Der Werth GHedem von aus nur insofern von wenn wir jene Glieder summiren. den Xa Dann wird also, wenn Gröfsen p bestimmen können, Zahl der Gröfsen d Xa dpi dpf, dt (129) für die lebendige Kraft ergiebt sich, quadriren, jede mit der Masse —^ indem wir diese multipliciren, und dann wieder über das ganze System summiren, so dafs also J^ Wenn = i2 m„ wir nun die Quadrate dieser Summen bilden, wir homogene Ausdrücke zweiten Grades nach Kraft L '-<" :?(i^-^)]i . , so bekommen Die lebendige dt wird also im Allgemeinen dargestellt durch eine Summe, ERSTER THEIL. SIEBENTER ABSCHNITT. 64 welche homogen vom zweiten Grade nach Doppelsumme, eine Glieder haben die die Form nach den Indices —— und =-^, und zwar durch ist, d § 32. z und a 6 ihre Coefficienten halten, sein, —d — welche die Differentialquotienten und welche aus den Coefficienten Q bez. den Doppelproducten der Gröfsen Wir wollen sie mit F^, 6 ^= Für werden dt dt 7) Gröfsen Die fortläuft. mehr m^ und den Quadraten, ° „ zusammengesetzt —d — T) sind. lebendige Kraft: ist die l2?^M-#-#- die Differentialquotienten ent- riß Dann bezeichnen. nicht - (130a) wollen wir nun die Bezeich- nung q mit Benutzung der laufenden Indices a und 6 einführen. Der Ausdruck für die lebendige Kraft formt sich dadurch um in ^ = i22[^a,B.?a.?6]. a (130b) b —d— 7) Es ist also eine Function zweiten Grades der oder dt Coefficienten von den p abhängen, d. h. q, ^' deren irgend welche Functionen derselben sind. Wenn wir daher die Variationen für die Hamilton' sehe Gleichung ausführen, und zwar zunächst nur nach einer der Coordinaten, wir mit bezeichnen wollen, so p^^ Coefficienten Fa_ j, der Werth von zunächst Glieder von der Sp^ Demnach kommen noch ändert. ^c, 6 • g6 • ^ - hinzu. Da nun enthalten p^ ^^'^ • wenn wir während der Bewegung ist, so Form die zu berücksichtigen, dafs in den ist ist. Es -ga-gti ^'^f. treten also Ferner aber p^ ändern, damit weitere auch Glieder von der g-,. ge- Form aber können wir diese Glieder schreiben : F^^^.q^- -r— {8pc)- Um die Variation auf das ganze System auszudehnen, haben wir noch nach b EINFÜHRUNG AluLGEMEINER COORDINATEN. §32. zu summiren. Wir 65 erhalten also unter der Voraussetzung, dafs sich die Variation auf p^ beschrankt: *i = dRa,i i2S b^ Der Factor ^ DijßFerentiation ist ?a dp. • ?b • bei der zweiten ddpc + Spz Summe nach einem bestimmten Fe, b • ?b (131) di wegzulassen, weil bei der q, der Factor 2 auftritt, gegen den ^ sich weghebt Wird nun nach p, variirt, so ist S(l) Da = 00 Spc (132) dp. HAMrLTON'sche Gleichung nun für alle Variationen die §p, wenn wir nur nach p, variiren und, indem wir aus den Gleichungen (131) und (132) die Werthe für JL und ^ in Gleichung (126) einsetzen, erhalten wir: gelten soll, so gilt sie auch, (133) ddpA Ö0 ^/r. 1, + ^(^c.b-.b-^j-^-^;>c|^^ ^ Die zweite Summe, in welcher die Differentialquotienten von 8p, vorkommen, können wir durch partielle Integration umformen. Es ist dann: «1 (134) wo in die Einschliefsung des ersten zwei horizontale Striche zwischen Differenz nehmen zur Zeit ist t^ stimmt, so H. y. den Ausdrucks auf der rechten Seite wieder bezeichnet, dafs beiden Integrationsgrenzen für ihn die der Zeit zu Nach den Festsetzungen, die wir gemacht haben, ist und /^ die Lage der Punkte des Massensystems fest bedafs für diese beiden Zeitmomente die Werthe von dp, HBUoaoLTZ, Theoret Pbyaüc. Bd. IIL 5 ERSTER THEIL. SIEBENTEE ABSCHNITT. 66 gleich Null sind. Daher der letzten Gleichung fällt fort, das erste Glied auf der rechten Seite und wir erhalten also: /[2^c,b.?5~(<^i^c)l^^= -y*^;>c^{:|;[J^c.6.?6]}.rf^. Setzt man diesen Werth = /^i>c{- d §32. (134a) in Gleichung (133) ein, so ergiebt sich: (p dp. d ~dt -'^ DIE GLEICHUNG VON LAGRANGE. §32. Das 67 zweite Glied der Gleichung könnten wir ebenfalls einfacher indem wir berücksichtigen, dafs auf Grund einer der schreiben, bei der Gleichung (131) angestellten völlig analogen Betrachtung (130d) Wir können nunmehr die Gleichung (135) schreiben; ÖL d Damit haben wir Form die Es bestehen unabhängig als d. h. Durch sie d(I> dpc der Bewegungsgleichung für allgemeine Sie wird als die Gleichung von Coordinaten gefunden. bezeichnet. ÖL _dgcj (135 a) dp. Lageange so viele derartige Gleichungen, als Indices c, vorhanden sind. wird die Lage des Systems in jedem Augenblicke voll- Coordinaten veränderliche ständig bestimmt. Wenn naten ajfl keine Gleichungen zwischen den rechtwinkligen Coordi- bestehen, Coordinaten sind, so können wir die statt rechtwinkligen der^c, die ja beliebige Coordinaten setzen. Dann wird das erste Glied gleich ÖL d dXg (136) ~dt und d üc fällt fort, weil weder Wa noch -3-^ von dt zweite Glied wird: d It ÖL Xa abhängig sind. Das ERSTER THEIL. SIEBENTER ABSCHNITT. 68 Das ist aber dieselbe Form § 33. der Bewegungsgleichung, welche wir für rechtwinklige von einander unabhängige Coordinaten aufgestellt Damit hatten. ist nachgewiesen, dafs in der LAGBAiiGE'schen Form der Bewegungsgleichung die NEwroN'sche § enthalten Form ist. Anwendung auf verschwindend kleine Bewegungen in der Nähe stabilen Gleichgewichts. 33. Wir wollen nun zunächst voraussetzen, dafs die eintretenden Terschiebungen und Geschwindigkeiten unendlich klein — d Die Differentialquotienten -^ L sind. bestehen dann nach Gleichung (130 c) aus Producten zweiten Grades von unendlich kleinen Gröfsen, da auch in ihrem die Geschwindigkeiten n welchem der enthält, Differentialquotient die unendlich klein Maximum verschwindend im Vergleich zu dem Gliede, Sie fallen daher fort klein sind. in 7" — vorkommt, und ^ vom ersten Grade welches Gröfsen sind. Differen- tiiren wir nach der Zeit, so müssen wir zunächst in jedem Gliede der Summe den ersten Factor, das F, differentiiren. Da dieser Differentialquotient aber eine lineare homogene Function der Gröfsen q wird, so werden sich hier wieder Producte bilden, die vom zweiten Grade unendlich klein denen q^ sind; hingegen nach der Zeit endlich klein. sind die weiteren vom Glieder, bei Grade unWir erhalten daher unter der hier gemachten Vorausdifferentiirt wird, ersten setzung für Gleichung (135 a) nunmehr 0=-^(..,^)-|^. wobei nur statt des Index c der Buchstabe a gesetzt (1B8) ist. Betrachten wir nun ebenso wie bei der Benutzung rechtwinkliger Coordinaten als Function der p, und gehen von einer festen An- fangslage, nämlich der können wir halten, (P in Lage des eine stabilen Gleichgewichts, TAYLOß'sche wenn wir den Werth von Eeihe in entwickeln aus, so und er- der Gleichgewichtslage § 33. BEWEGUNGEN IN DER NÄHE STABILEN GLEICHGEWICHTS. 69 mit 0^ ^^^ ^^® ^^ Folge der Bewegung eintretende Aenderung der Werthe von p^ mit Tt^ bezeichnen Nun hatten wir uns schon davon überzeugt, dafs früher in § 6 bei stabilem Gleichgewicht die Glieder, in denen die ersten Potenzen der Verschiebungen vorkommen, gleich Null sein müssen, was ja auch das bekannte Princip der virtuellen Geschwindigkeiten aus- sagt Das was von an geschehen Lage im Die zweite Bedingung für die darin, dafs in dem stabilen Gleichgewicht sein soll, fort. Stabilität des Gleichgewichts besteht folgenden Gliede, welches die Producte zweiter Ordnung von den Verschiebungen wendig sein eine wir, voraussetzen, dafs das System in soll, seiner ursprünglichen beschaffen wenn zweite Glied der Gleichung (139) fällt also, jetzt enthält, ti Function positive constant zu betrachten, da sie Diese ist. die Coefficienten so Summe immer müssen, dafs die gesammte Coefficienten noth- sind als denjenigen Werthen der Differential- quotienten entsprechen, welche für die Gleichgewichtslage gelten. Wir wollen nun für diese Coefficienten eine vereinfachte Be- zeichnungsweise einführen und, indem wir zugleich die höheren Glieder weglassen, schreiben: *=^o + i2:^[Ab-'fa.^b]. Da nun :;r (140) der veränderliche Theil der Coordinaten hier allein in Betracht kommt, ist, dieser aber so ist ddi _ dd) dp ~ dn und demnach Indem wir diesen Werth benutzen und femer dq U ist, erhält Gleichung (138) _ ^ d^p df^ nunmehr _ ^ b Eine solche zustellen. Gleichung d^ii dt^ die o=-2[Ab.'r6]-2 Form d^Tif, '0,6 b ist für jeden berücksichtigen, dafs Index (141) dt^ a dee Systems auf- ERSTER THEIL. SIEBENTER ABSCHNITT. 70 § 34. Mit unseren früheren entsprechenden Gleichungen (127 b) stimmt hierin das Ton der potentiellen Energie herrührende Glied völlig Ghed war dort einfacher, weil bei den dem Gliede der lebendigen Kraft nur überein; aber das andere rechtwinkligen Coordinaten in die einfachen Quadrate vorkommen, und an Stelle der Fa, g dort die Massen der zu bewegenden Punkte stehen. Dort kam in jeder Gleichung nur die Beschleunigung nach einer Coordinate vor, während hier das Gleichungssystem dadurch anders dafs ist, in jeder dieser Gleichungen die Beschleunigung nach jeder Coordinate vorkommt. Wenn wir berücksichtigen, dafs dieses System von Bewegungs- gleichungen linear und homogen nach den Werthen von n^ und ihren Differentialquotienten constant cienten sind, und ist, besteht so dafs die vorkommenden Coeffi- eine unbeschränkte Möghchkeit der Superposition der einzelnen Integrale, die sich für dieses System ergeben. Wir werden nun auch hier indem wir setzen Tii Führt man diese Lösung (vergl. = § 7) Integrale finden können, Bi.ei^K (142) in die Gleichung (141) ein, so erhalten wir b Dadurch ist ein System von linearen Gleichungen gegeben, aus denen das Verhältnifs der Coefficienten B^ zu bestimmen ist. Wir haben so viele Gleichungen als veränderliche Coordinaten, und damit auch, als Unbekannte B^ vorhanden sind; es werden also die Verhältnisse der B^ zu finden sein, Gleichungen gleich Null lich anzunehmen. ist; wenn die Determinante dieser Werthe B^ ist aber willkür- einer der Indem wir die Determinante dieses Gleichungs- systems gleich Null setzen, finden wir die Werthe für bekommen wir deren so viele, als n^, und zwar wir laufende Indices 6 haben. Die ganze weitere Behandlungsweise wird aJso dieselbe wie früher (§ 7 u. f.), und wir sehen, dafs die für rechtwinklige Coordinaten durchgeführte Behandlung des Problems sich auf beliebige Coordi- naten übertragen § 34. läfst. Uebergang zu continuirlich verbreiteten Massen. Geht man nun von dem bisher betrachteten System discreter auf ein continuirliches System über, so tritt der Nutzen dieser neuen Umformung der Bewegungsgleichungen beMassenpunkte § 34. ÜBERGANG ZU CONTINUIRLICH VERBREITETEN MASSEN. sonders hervor. Da 71 wir dann gewissermafsen ein System von un- endlich vielen Massenpunkten haben, so ist die Zahl der Coordi- naten eine unendliche, wodurch eine gewisse Schwierigkeit entsteht Wir können zwar auch bei den Systemen mit continuirlichen Massen dann die einzelnen particulären die Differentialgleichungen aufstellen, Integrale solcher Differentialgleichungen finden und, indem wir die Bewegungen, welche diesen einzelnen particulären Integralen entsprechen, superponirt denken, sehr verschiedene Bewegungsformen herstellen; aber wir können nicht sicher die Entwicklung einer gegebenen Anfangsform- und Anfangsgeschwindigkeit des Systems in eine Reihe ausführen, welche aus den einzelnen particulären Inte- gralen zusammengesetzt ist. Massenpunkten hatten wir so Bewegung, als Bei einem System aus vereinzelten viel verschiedene Integrale für die wir veränderliche Coordinaten hatten, und wir konnten jedem Falle einfache Methoden angeben, wie die Bewegung ausfallen würde, wenn das System von einer beliebigen Anfangslage in mit beliebig gegebenen Greschwindigkeiten ausginge. willkürliche Coefficienten fügung, welche dieses für die Wir particulären Integrale immer ermöglichten, und hatten zur Ver- es liefs sich sogar Methode angeben, um die Coefficienten für die Integrale zu finden. Aber sobald die Anzahl der Integrale unendlich wird, ist wenigstens nicht immer der Beweis zu geben, dafs die gefundene Reihe auch wirklich die gegebene Anfangslage und Anfangsgeschwineine directe digkeit darstellt. Die Methoden, welche dabei benutzt werden, sind ähnlich wie die, welche wir bei einer endlichen Anzahl von Massen- punkten gebraucht haben. als Man kommt im Allgemeinen nicht weiter, nachzuweisen, dafs eine bestimmte Reihe die richtige ist, falls Bewegung durch das gegebene System von particulären Integralen dargestellt werden kann, nicht aber dahin, nachzuweisen, Es giebt dafs eine bestimmte Reihe wirklich den Werth darstellt. freilich einzelne Fälle, wo man auch für eine unendliche Anzahl die von Massenpunkten diesen Beweis führen kann. Zweiter Theil. Die Schwingungen von Saiten, elastischen Stäben und Luftsäulen. Erster Abschnitt. Die Schwingungen einer Saite. Die Saite als System einer endlichen Anzahl § 35. Massenpunkte betrachtet. discreter Die Theorie der Saitenbewegung wollen wir zunächst unter der Voraussetzung entwickeln, dafs die Saite zusammengesetzt wenn auch äquidistanten Massenpunkten, die in endlicher, grofser Zahl ist, welche Sie sie sind, liegen dann in einer ersten Punkt, welcher befestigt und den Index Intervalle zwischen n Kraft, aus und zwischen denen eine Kraft thätig gegen einander hinzieht; dann werden sich diese so vorhanden zu legen streben, dafs ihre Entfernungen von einander sind. ist beliebig 1 und unbeweglich am Wir sein kürzesten wollen den soll, mit dem Das sind also n (n) Punkten. Ferner nehmen wir an, dafs die letzten + geraden Linie. mit bezeichnen. welche die Punkte gegen einander zieht, die Natur einer elastischen Elraft hat. Wenn herausgerückt sind, wobei sie die Punkte aus der geraden Linie im Allgemeinen nach mensionen verschoben sein können, allen drei Di- wird die Entfernung je zweier benachbarter Punkte geändert, und zwar würde, wenn wir die Entso fernung zweier benachbarter Punkte nach der Verschiebung mit ds, die Entfernung in der G-leichgewichtslage mit dx und mit |, r], ^ die Verschiebungen bezeichnen, zu setzen sein dsl WO sich = - ^a-l)^ + (?a -U- l)^ (144) + la - |a-l)2 + Indices a und a — 1 auf zwei beliebige benachbarte {dx die {ria DIE SAITE ALS SYSTEM DISCRETER MASSENPUNKTE. § 35. Punkte und dsa dx auf den Abstand resp. dieser beiden 73 Punkte beziehen. Die Kraft, welche ein solcher elastischer Faden hervorbringt, einer äufseren Kraft, die seine Form zu ändern strebt, und welche entgegenwirkt, ist der Verlängerung proportional. Die ursprüngliche nun aber nicht ohne Kräfte, weil die gespannte Saite immer noch auf die Enden einwirken wird. Wenn wir also den Ausdruck der Kräftefunction bilden wollen, so würde bei einem elastischen Faden die Kraft zu setzen sein gleich der Summe einer Constanten, die wir, weil sie die Spannung repräsentirt, mit S bezeichnen, und der Zunahme dieser Spannung, Gleichgewichtslage des Systems ist welche durch die Verlängerung ihre Länge geändert Q und den mit ist, A, Bezeichnen wir die Ver- eintritt. längerung, welche die Saite erleidet, d. h. den Bruchtheil, um welchen femer den Querschnitt der Saite mit können wir die Zunahme Elasticitätscoefficienten mit E, so der Spannung durch E.Q.X ausdrücken. Dann Werth der Kraft S+ E.Q.X. erhalten wir also als Wenn dem K= wir die Arbeit finden wollen, welche in gebraucht wird, wenn es auf dx. l Kdl bilden und dx erhalten (p=dx.CK.d?. {1 + A) (145) Saitenstück dx verlängert wird, müssen wir dann = dxrS.dX + dx.fE.Q.X.dk) J2 = dx.SA-{-dx.EQ-^- f (146) J Wir können nun in der Gleichung (144) indem wir berücksichtigen, dafs dsa Wir den Werth k einführen, = dx (1 + Xy erhalten dann dx\l+Xf = {dx + ia-la-l? + {ria-r]a-l?-^{Ca-U-l? (147) oder wenn wir die Wurzel ausziehen, dx{l + ?.)={dx+i, la-i) ]/l ]/ + (^° ~!^'-'^['^ ^^t~i'-'^' {dx + ia-ia-ir (147a) Die Wurzel entwickeln wir nach dem binomischen Satz: ..(l + .) = (..+f,-|._,)jl+4(5^^g^V...j(147b) ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 74 §35. Die weiteren Glieder wollen wir vernachlässigen, weil ia—ia-i> Va—Va-h Ca — Ca-1 verschwindend klein im Verhältnifs zu dx vorausgesetzt werden. Es ist daher auch im Nenner ia—ia-i g&gen dx zu vernachlässigen, und nach der Division mit d x ergiebt sich somit i+;i = i ia-t ^M dx dx ^ ' 1 ( Ca — Ca- l dx (147c) oder ,^i^^^(,,^^jV,(f^y , Setzt man Ausdruck für diesen ([) Werth den durch Gleichung (146) erhaltenen in ein, so ergiebt sich 0^s.a,-i.^,)+is.ä..[^i^^)\is.ä..[^^J dx (146 a) E.Q , dx da die weiteren Glieder als unendlich klein von höherer Ordnung weggelassen werden können. Die ganze Kräftefunction ergiebt sich nun, indem über einzelnen Theile von a 1 bis a =n summirt wird. EQ (la-la-i)^ alle = a> + = (^a-^a-l)' , 2 'S ,dx + -^ , ^-^— (146b) = 'S(|„-|„)+ Si'S. (^a -IIa- if dx EQ {^a-h- o-| dx Hieraus I, 1] ergeben sich die Differentialquotienten von welche Kräfte, oder ^ auf den Punkt a wirken. ^ nach !„_ •??„_ ^a. multipücirten zweiten Differentialquotienten ' dt^ den negativen Die Bewegungsgleichungen erhalten wir, indem wir die Kräfte den mit der Masse dt^ Eichtung der in Sie sind gleich m d'Ca dt^ m des Punktes DIE SAITE ALS SYSTEM DISCRETER MASSENPUNKTE. § 35. So ergiebt sich zunächst für gleich setzen. 75 ^a m EQ la + dx und — 1 + 2 lo |a in analoger Weise: m (148) = + df S Ua dx + 1 - ^Va +Va-1 Ca + 1 — 2 ^a + und m Das sind die über die schlufs dx dt^ drei in ihrer geben; Gleichungen, durch nur sich verschiedene den auf die y-Axe und ;t-Axe bezüglichen Gleichungen Spannung S die 1 drei Coordinatenrichtungen Auf- unterscheiden sie - Ca Form übereinstimmende Bewegung nach den Coefficienten. Bei kommt nur dHa während für die a:-Axe in Betracht, vom Einilufs ist. Wir hatten schon in der allgemeinen Theorie der oscillatorischen Bewegungen von Systemen von Massenpunkten gesehen, dafs Lösungen die elastische Kraft der Saitensubstanz allein derartiger Gleichungen sich in der Form |a=«a.6'"' darstellen lassen. Setzen wir solche Lösungen für |q + Q durch — dx — JP ein und dividiren ;^ mn^ dx «a E.Q , = 1, ^ci und |a - so ergiebt sich «a + 1 + «0 - 1 — 2 an oder (149) = «a + 1 + «a mn^dx ^7^1"« 2 In der Bewegungsgleichung für die tj- und ^-Verschiebungen haben wir = Damit wir wir für 2 einführen. aa alle drei + i + aa-i— mn 2 dx a Systeme gemeinsam behandeln können, wollen -— d x resp. 2 Wird q=. dx e'^ gesetzt, so ist q •\ = 2 cos €0. die Bezeichnung j H ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 76 § 35. Die Gleichung 0=aa + i + aa-i- [? + (a=l,2,...n-l) -).«« (149a) gemeinsame Form, unter welche die Gleichungen für Diese Gleichungen sind nach den a homogen und linear, und zwar sind eben so viele Gleichungen, wie zu suchende Gröfsen a vorhanden; denn a^ und o^ sind Null. ist eine also alle drei Coordinaten passen. Sollen die Gröfsen a nicht sämmtlich Null sein, so mufs die Determinante des Gleichungssystems verschwinden. Das liefert eine Gleichung für g und damit für die Schwingungszahl der möglichen Oscillationen. Wir schreiben die Gleichung nun in anderer Form, indem wir einige Glieder auf die andere Seite bringen: «0 + 1 — ? «0 • = — > 1 «a - 1 H «a (150) Nun stehen auf beiden Seiten dieser Gleichung dieselben Zusammen- fügungen von den zu suchenden Gröfsen, und zwar hat das zweite den um 1 kleineren Index, noch der ganze Ausdruck durch q Glied das als erste, Nun dividirt. sehen, dafs wir diesen Ausdruck, dessen Indices in derselben Indices noch um und rechts ist leicht 1 ist einzu- geringer sind, Weise auf einen Ausdruck zurückführen können, dessen um «0 eine weitere Einheit kleiner sind: —? • «a - 1 = —K- — 1 ? • aa-2j, mithin Oa + und 80 1 1 — 9 «a = —2" — L«a r 1 «a - können wir weiter gehen und erhalten «a + l-?-aa =-7-[ai Da der Endpunkt, der den Index werden soU, so ist a^ = 0. Alle Um <Z • schliefslich: -g-öo]trägt, Gröfsen a können somit durch a^ n 2j, (151) gar nicht verschoben ausgedrückt werden. auszudrücken, multipliciren wir die Gleichungen mit Po- aa + i tensen von q und schreiben: §35. DIE SAITE ALS SYSTEM DISCRETER MASSENPUNKTE. tta + i — q.Oa = 77 -z- <h 3 -5*.aa_i = -^^^rr '^i q^-aa-l- ?'.aa-2 = -^^—4 «i q.Oa Wenn wir diese Reihe von Gleichungen addiren, so bleibt auf der linken Seite nur das erste Glied von der ersten Gleichung und das von der letzten Gleichung stehen und es wird: letzte Glied aa + i-g«.a,= — ,a,(l+?2 + ^4^..,.^^2a-2). (152) oder 1 ««+1 = ^-«1(1 + ?' + ?' + ••• + ?'""' + ?'") (152 a) 1-3 was auch in der folgenden 2 ' Form geschrieben werden kann 1 70 «a + 1 = «1 + _ n<» +l (152b) J-' Die Gröfse a^ selbst bleibt willkürlich, da in einem solchen System von linearen homogenen Gleichungen immer nur das Verhältnifs aller einzelnen Unbekannten zu einer derselben bestimmt werden Um nun den Werth von q wirklich zu finden, müssen wir noch die zweite Grenzbedingung hinzufügen. Diese besteht darin, kann. dafs das andere On = ist. Für Ende der a +1=n Saite ebenfalls fest bleiben erhalten wir: — o« a„ = a1* = 1 -3 0. soll, dafs also ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 78 Nun mufs a^ ; a^ —= * 1 wir nun ist. q=e'^ (ia _ Die Bedingung & eine ganze _ 2»sin(na)) g-iw sin(nö?) ' 2*sin(«) sin (n «) Vielfachen von n setzen, so erhalten wir für co die Gleichung: ^ gincü_e-tnct> wo sein, wenn die Punkte sich überkann daher nicht anders gleich Null sein, von Null verschieden haupt bewegen sollen Wenn § 35. = ' sinto verlangt, dafs n o> gleich einem ganzen ist Zahl bedeuten g- Mithin soll. ist = e*•IfL n (154) Es kann D die ganze Eeihe der ganzen Zahlen durchlaufen mit Ausnahme der Vielfachen von n, wofür auch sin od verschwindet und daher die Grleichung sin (n w) sm (o nicht ander mehr erfüllt giebt wie Für ist. Werthe, verschiedene = wir nur 2 n q erhalten weil b + 2n — denselben 2 von ein- Werth er- b. Setzen wir den Werth von q in den Ausdruck von «a + 1 ein, so ergiebt sich: sm(a-|-l)-jp «0 + 1 = 7— .0 sm «1 • (155) 71 n ist der Index a + 1 gleich der Anzahl der Intervalle von dem Anfangspunkt der Saite bis zu dem Punkte a + 1. Bezeichnen wir daher die Entfernung vom Anfangspunkt bis zu diesem Punkte mit Nun X und die Länge der ganzen Saite mit + 1 _ a; /, so ist DIE SAITE ALS SYSTEM DISCRETER MASSENPUNKTE. § 35. und mithin —6 sin + Qo 1 79 ;r V = «1 (155 a) 6 jr sin Wir haben hiermit eine ganze Keihe von Schwingungsformen der Saite erhalten. erst ein, wenn x Ist = l B. 6 z. = Dann ist. in welcher die Saite Ist b 2a). = 2, so wird eine der Saite entstehen, welche in der halben Länge einen Knoten- Fig. 2 a, Ist b = 3, zwei Knotenpunkten (Fig. 2 c) u. s. punkt Form, die ausgewichen, ohne Knotenpunkt (Fig. Form zweiter Nullpunkt 1, so tritt ein ist besitzt (Fig. 2b). b, e. bekommen wir so eine Form mit Dabei brauchen die Knotenpunkte nicht mit den materiellen Punkten zusammenzufallen. w. Die Schwingungszahl n hing mit q und co durch die Gleichung zusammen „ 2 ww^ — -=r-zr dx = 1 , E.Q g ^ = -\ 2. cos co q oder (156) ww^ « 2 , 7:;—dx 5 =q 1 -\ = « 2c0Sß> q mithin 2 (1 — cos (o) = 4. sm^— = -——dx u EQ oder (156a) 4 8m''-7r 2 Wenn = —^^dx Ä wir die Wurzel ausziehen, so erhalten wir für die Schwingungs- zahl n die Bestimmung: 4- mdx _ . 6;r oder (157) + mdx „ . 6jr ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 80 Der Gröfse 2n — 2, 1 wie wir oben sahen, sind dabei, 6 mit Ausnahme von n beizulegen. , . . die Werthe — + ^ 1 , b entgegengesetzte OTT . , . und ) sm 1, Die Zahl dieser die Hälfte eingeschränkt werden, Werthe kann noch auf beachten, dafs b und 2 n sm (a § 35. wenn wir Werthe von hn zwei sich zu 2 n ergänzende Werthe von 6 sowohl die positiv zu nehmende Schwingungszahl n wie auch der Ausdruck von «a + 1 dieselben sind. Man erhält also alle Schwingungsliefern, dafs also für formen, Um wenn man 6 die Werthe — 2, 1, , n— 1 giebt. die den verschiedenen Schwingungszahlen n entsprechenden ata b statt üa und Das allgemeine Integral setzt sich dann aus Integralen zusammen und wird z. B. für die Ver- particulären Integrale zu unterscheiden, wollen wir Wß statt n schreiben. den particulären schiebung in Richtung der y-Axe ^a = 2«ab.e'"^'. (158) b Die n — 1 Gröfsen a^ können dabei ganz beliebige reelle oder complexe Werthe haben. Dann sind die übrigen Grröfsen a^ß nach der Gleichung (155) durch Multiplication von aif, mit bestimmten Factoren zu berechnen. Oder, wie wir auch sagen können, wenn den Gröfsen an irgend welche bestimmte von Null verschiedene werden und die zugehörigen Werthe von «„j berechnet sind, so erhält man die allgemeine Lösung, indem man die mit einem beliebigen reellen sämmtlichen Gröfsen aif,, a2i....an-i, oder complexen Factor F^.e^n multiplicirt. Wir wollen nun den Werthe beigelegt f, geben, dann wird nach der Gröfsen «n, die festen Werthe sin Gleichung (155) aab = sm-^- (159) Die allgemeine Lösung nimmt dann die Form an Va = Si^6sin-^-e*(n« + )'b) (160) n b oder wenn wir uns auf den reellen Theil beschränken ,,—,_, 'r]a=2j^i- . S"i b ab TT n • cos , _, {nf,t + , ^ /t,) (160 a) = ^JPßb {cosy^cosn^t— sin n sin yf, sinn f,t) DIE SAITE ALS SYSTEM DISCRE^rER MASSENPUNKTE. §35. 81 oder endlich in Uebereinstimmung mit der Gleichung (27) wo = a 1? Af, 2 { -4 6 und Bf, . für sin sin n — Ff, sin yf, 6 < + jBb . und F^ cos hin behebige reelle Werthe bedeuten. für ia nnd Ca = t geschrieben sind und mit- yj, Analoge Gleichungen gelten • Die Werthe der Constanten sobald für (160b) cos n b i[ sin die und Af, Werthe von ?;„ lassen sich bestimmen, Bf, und gegeben Für sind. dt / = wird nämlich (161) ^, drja Wir nehmen keit in = i abn] ^[n,Asm--j. dt Augenblicke r . im Anfangszustand der Saite d. h. in dem und seine Geschwindig- also die Elongation jedes Punktes Richtung der beweglichen Coordinate als gegeben an. Die- Formeln gelten auch für die beiden andern Coordinatenrichtungen. Der einzige Unterschied besteht darin, dafs für die selben Longitudinalschwingungen in der Gleichung für die Schwingungs- S durch E. Q zu zahl die Constante Die Constanten Af, und dargelegten Weise. Wir Anfangswerth von niit sin ,^r Tja Bf, ist. nun nach der finden wir in § 10 multipHciren die Gleichung (161) für den und addiren über a = acTrl . ersetzen r ahn . . l,2, ....n — 1: acTr] (162) c bedeutet dabei irgend eine der Zahlen Indem wir Bf, 2, — n — 1. heraussetzen, wird: — 2 1, ^a.sin— = ^ ^5 2 sin-— -sm-— Das Product der Sinus können wir . (162a) in eine Differenz zweier Cosinus verwandeln, so dafs , 2[ sm <1 L ahn . acn sin n n = Sicos '"'^''-'^ H. V. Hblmholtz, Theoret Physik. Bd. ni. -2 icos!^^^ı^.(163) n 6 ZWEITER THEIL. EESTER ABSCHNITT. 82 Nun zu sehen, dafs die rechte Seite der Gleichung ist leicht verschwindet, sobald 1 von c 6 verschieden Denn ist. —6*'» —-ein, TT man für «o irgend ein Vielfaches von^ _ l^ mithin 1 _|- ei wenn man mit » ^_ 4. ß2tüj ^ _j_ g(2n - 1)16) _ g-"»'" multiplicirt: g-niw^ß-(n-l)t<»_j__,^_j_ Der so wird n g2nico oder, es ist: +6i«»'-j-62ico_j___j_g(2n-l)Jö>_: 1 Setzt § 35. l -f...-j-e(n-l)»«=:0. reelle Theil allein liefert die cos (n cö) Gleichung + 1 + 2 2 cos CO = 0, a WO CO Werthe a die = — — n 1, 2, und einmal durchläuft. —n = «0 1 und bilden ^^ n Setzen wir einmal die Differenz, so ergiebt sich: cos(6 — c)7r — cos(b + c):;r — _^cos — + ^cos— ^^ -^^ also 2 —n cos Ist aber c = b, - 2 cos ^ \- — —= ^— '- =0 (164) 0. so wird 2icos^^^)-2icos°-4±i>=i„. (165) Mithin geht die Gleichung (162 a) über in . rja Für —— aCTT sm die Geschwindigkeit = 5c--f-- kann man die analogen (162b) Rechnungen vornehmen. Für ^ = haben wir -—- = dt 2 1^ "6 -^6 sm —— n • (166) § 36. DIE SAITE ALS CONTINUIELICHER KÖRPER BETRACHTET. 83 und addiren über Multipliciren wir mit sin a=l, — 1, so ergiebt sich 2, Auf liebig ...n diese alle Werthe Weise sind die sämmtlichen Constanten einem be- gegebenen Anfangszustande angepafst. Wenn wir nun zu einer unendlichen Anzahl von Saitenpunkten übergehen, dann läfst sich für den Fall einer unbelasteten Saite, welche von durchaus gleichmäfsiger Beschaffenheit in ihrer ganzen Länge ist, dieselbe Methode anwenden. Die Summe, welche die Lösung darstellt, geht in eine unendliche Keihe über, von der sich aber nachweisen läfst, dafs sie convergirt und wirklich den gesuchten Werth repräsentirt. Bei der Zerlegung der Saite in eine Anzahl discreter Massenpunkte sind wir nicht an den Fall der gleichmäfsigen Beschaffenheit gebunden. Wenn wir z. B. den Punkt in der Mitte stärker belasten als die übrigen, so können wir allerdings die Schwingungsformen und Perioden nach derselben Methode finden. Ja wir können nicht nur die Punkte ungleich belasten, wir können auch ihre Entfernungen ungleich weit annehmen. Die Methode bleibt auch dann noch anwendbar, nur läfst sich die Elimination nicht mehr in der einfachen Weise durchführen wie in dem betrachteten Falle. § 36. Die Saite als continuirlicher Wir hatten die potentielle Energie unserer hypothetischen Saite dargestellt (Gleichung 146 b) durch der Körper betrachtet. eine Summe von Gliedern von Form Ä(|a-|.-i) + — +iS i5 + ^E.Q — Lassen wir die discreten Massenpunkte in eine continuirliche Saite dem Ausdruck fiir die potentielle Energie übergehen, so werden wir in die Differenzen |a d^, d?], dL, — |a-i) Va — '^ia-it ^a — Ca-i zu verwandeln haben und erhalten ^^ di© Differentiale ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 84 Die gesammte potentielle Energie (P ist gleich dem § Integral über x 0=/-'«•ii-i«(a^*«(iirH-wii Bedeutet nun die (jl 86. (169) Masse der Längeneinheit der Saite, so Die lebendige Kraft der Saite ist die Masse des Stückes dx. ist dx.fi daher gleich Die Bewegungsgleichungen der Saite ergeben sich nun aus dem HAMrLTON'schen Princip, dafs die Variation des nach der Zeit von S verschwinden mufs: genommenen Integrals über ifl bis Jj 0— '1 O==djdt\0-2]. Um zu zu bilden, haben wir die Coordinaten |, zunächst d ??, ^ variiren: J \ dx dx dx dx dx Das erste Glied läfst sich einfach und ^1 am unteren Ende sind beide Differenz gleich Null. dx ' integriren. gleich dx\ d^ am oberen Null, also Die folgenden Glieder sind durch ist die partielle Integration umzugestalten. Cdi] dSri ^d^ dd^ drj jj^'^^<^^=^ dx dx dx 'diqsj /:dx dx ^^=7^ dx C^^'n ^ ^?' , d^ d ^dx Idx^ <^l-j-^i^l^«'• dx' Die ersten Glieder der rechten Seiten verschwinden, wenn wir die Grenzen des Integrals einführen, da die Enden der Saite liegen sollen. Auf diese Weise ergiebt sich: fest- § 36. DIE SAITE ALS CONTINUIRLICHER KÖRPER BETRACHTET. 85 Die Variation j$2dt= Durch ^2 ergiebt sich in ähnlicher Weise. dx.fi / über partielle Integration didsi Jät dt dt und analoge Gleichungen dafs t wird ö| ö'i dt^öi ^-^Hdt I' dt' gelten für r] und Beachtet ^. nach den Regeln des HAMiLTON'schen Princips ^|, den Zeitgrenzen ^^ Jd2dt= und man nun, S^ an d^], verschwinden, so ergiebt sich: t^ -JJdx.fi.dti^öi^^+Sv ^^^1 df dt^ (172 a) folglich S dt\ -S = / dxdt E.Q d^i dx dt^ n (173) + ^d^7j d^T] S u* dt^ 8ri di + s d^C dx^ )n Die Variationen über die ganze Saite sind nur der einen Bedafs sie continuirlich sein müssen, sowohl dingung unterworfen, nach X als nach t. Eine Discontinuität nach x würde bedeuten, dafs an einer Stelle die Saite zerrissen wäre, und bei einer Discontinuität in der Zeit würde sie in der Zeit zerreifsen. Es würden die Saitenpunkte an einem Orte in einem gewissen Augenblick verschwinden und an einem andern wieder auftreten, was beides ausgeschlossen sein mufs. Da nun die Variation des Integrals für alle Arten von Varia- tionen gleich Null sein mufs, so folgt, dafs an jeder Stelle der Saite und in jedem Zeitpunkte der Coefficient von 8^ gleich Null ist, das heifst d^i (^ Denn wenn dt^ er an irgend einem Punkte einer gegebenen Zeit von = ^^ = setzen (174) der Saite und zu irgend verschieden wäre, so würden wir die J| von gleichem Zeichen machen und können. Dann würde das Integral über lauter entsprechende Variation Sr] d^i dx^ ZWEITEE THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 86 positive Glieder Ebenso folgt, genommen sein und nicht § 36. gleich Null sein können. dafs (174 a) Diese drei Gleichungen hätten wir auch unmittelbar aus den Gleichungen erhalten können, durch welche die Bewegung der creten Massenpunkte gegeben Wenn wird. wir z. B. in dis- der Gleichung (148) m durch pidx ersetzen, so können wir Sa+l ^ ^ d^ä — ^a dx in c?| über, so verwandelt sich dx Sa __ Sa — Sa-1 dx in das Differential des Differentialquotienten. E- schreiben dx sa+l Seite in Form Sa *" sa-1 Sa dx dt^ Geht nun ^a+i in der sie Mithin geht die rechte über. Q.^^ Ox^ Die drei Bewegungsgleichungen haben für alle drei Coordinaten dieselbe Form. Der einzige Unterschied ist der, dafs in der Differentialgleichung für I das Product E. Q (Elasticitätsmodul schnitt) steht, wo in den Differentialgleichungen für r] mal Querund ^ die Spannung steht. Die Longitudinalschwingungen der Saite hängen also von dem Elasticitätsmodul ab, während für die Querschwingungen nur die Spannung der Saite in Betracht kommt. Wenn wir irgend eine der drei Functionen i, Vj C niit cp bezeichnen, so können wir die drei Differentialgleichungen auf die gemeinsame Form bringen deren allgemeines Integral wir nun suchen wollen. § DIE SATTE ALS CONTINUIRLICHER KÖRPER BETRACHTET. 87 36. Setzen wir von x — atj gleich einer beliebigen Function von (p so ist die Differentialgleichung erfüllt. x + Denn ai oder es wird alsdann dw ÖQp ^ dt dx und ~ dt^ Da nun die at) -\- — at oder x -{ und G{x — at, so ist — at) Es (175) eine Lösung der dies das vollständige Integral der Differentialgleichung darin die Be- Functionen at) zwei beliebige ^ = F{x + at)+ G{x ist so wird ist, zweier Integrale wieder ein Integral sein. zeichnen daher F{x von X und homogen Differentialgleichung linear Summe auch die dx^ Differentialgleichung. Bewegung der Saite läfst für jeden sich dafs zeigen, d. ist, beliebig h. es gegebenen Anfangszustand in Bezug auf Elongation und Geschwindigkeit ent- Es können im Anfangszustand halten. d(f Werthe von die cp und von für alle Saitenpunkte ganz beliebig gegeben werden, Für t = mlich wird nämlich (p = F{x) + G {x) und (176) ^=^ar{x)-aG\x). Aus der ersten Gleichung folgt: d(p dx Mithin ist für / F'{x)+G'{x). (177) =0 dw dw r, ^,, y (178) dx dt ^ ' j "Wir können also, wenn uns die Werthe von w ^ und von — dt zu Anfang der Zeit gegeben sind, die Werthe F{x) und G'{x) daraus ;inden, d. h. die genommen nach x, Differentialquotienten der Functionen und wenn wir F und G diese Differentialquotienten haben. 8S ZWEITEE THEIL. ERSTER ABSCHNITT. SO können wir durch eine einfache Quadratur die Functionen i^und F X'-at an G welche nun die weitere Bewegung bestimmen, indem selbst finden, wir in § 36. Stelle von x das x Nur setzen. -\- Q an at und in Stelle von x das zu bemerken, dafs wir noch nicht auf die ist Endpunkte der Saite Rücksicht genommen haben, welche wir wie bisher als fest ansehen wollen. Es Bedingung der Endpunkte ergiebt sich sogleich, wie wir die erfüllen können, sobald wir die physikalische Bedeutung der Func- tionen F und Q erörtern. Betrachten wir zunächst die Function G{x — at) an irgend einem bestimmten Punkt der Saite zu irgend einer bestimmten Der Werth von G{x — wenn x und at um gleich X — at und t^ denselben Werth. wachsen; denn viel Bezeichnet den neuen Zeitpunkt, so x^ Zeit. wird offenbar ungeändert bleiben, at) es behält alsdann den neuen Punkt der Saite ajj ist —X= a{tj^ — t) und G{x^ G — at^) t G{x — a t). am Punkte am Punkte x hatte, d. wird also für die Zeit haben, den es zur Zeit = x^ #j denselben h. also, dieser Werth Werth wird zu einer etwas späteren Zeit an einem etwas entfernteren Punkte der Saite wieder erscheinen, und es läfst sich auch durch die Gleichung a;^ — x = a{tj^— t) für jeden zwischen liegenden Zeitpunkt die Stelle der Saite angeben, wo dieser Werth in dem Augenblick vorhanden sein wird. der Zeit keit, Er t^ — t, und der Die Entfernung mit der dieser betreffende Werth von läuft x^^ Proportionalitätsfactor a G —x ist ist die proportional Geschwindig- auf der Saite auf der Saite in der Richtung der positiven fortläuft. x mit der Geschwindigkeit a entlang. In der andern Function, F{x-{-at), hat die Geschwindigkeit den entgegengesetzten Werth — a, und es wird dies anzeigen, däfs F mit der Geschwindigkeit a, aber in Richtung der negativen x auf der Saite entlang läuft. Wir können so die Saitenbewegung, so lange die Endpunkte noch nicht in Beder betreffende Werth von tracht kommen, in Richtung des Wellen darstellen, einmal und einmal in Richtung des abneh- als das Fortlaufen zweier wachsenden x, menden X. Wenn wir uns zur Zeit t = die Function F für Werthe von x — — on bis £c=+oo gegeben und durch F alle eine Curve, deren Ordinaten gleich sind, dargestellt denken, so werden wir diese Curve in der Richtung des abnehmenden x mit der Ge- § 36. DIE SAITE ALS CONTINUIRLICHER KÖRPER BETRACHTET. 89 um schwindigkeit a zu verschieben haben, Aehnlich werden wir die Curve den X G(x — mit der (x) Geschwindigkeit F{x •{- at) zu erhalten. Richtung des wachsen- in der zu a verschieben geben zusammen den Werth von (p. nun an dem einen Endpunkt ständig Null sein, so mufs stets Soll aj = der Werth von F{at)+ G{~at)=^0 da at jeden beliebigen Werth sein oder es müfste die (p be- (179) darstellt, -F[x)=G{-x), d. h., um haben, Die Ordinaten beider fortlaufenden Curven at) zu erhalten. (179a) Curve G{x) gleich der Curve sein, die wir er- halten, wenn wir die Curve F(x) an der x-Axe spiegeln und das Spiegelbild noch einmal an der y-AxQ spiegeln. Soll auch der andere Endpunkt x F{l-\-at)->r sein oder, da ai jeden beliebigen = l G{l-at) fest sein, so = (180) {) Werth h annimmt, -F{l-hh)= G{l-h); d. h., es mufs (180a) mufs die Curve G{x) aus der Curve F{x) hervorgehen da- durch, dafs wir diese erst an der x-Axe spiegeln und dann das an einer Parallelen zur y-Axe durch z = l spiegeln. aber Oder wie wir auch sagen können, gleich weit von auf verschiedenen Seiten von müssen die Wellen F{x) und G{x) entgegengesetzte Ordinaten haben, und gleich weit von l aber auf verschiedenen Seiten von l müssen die Wellen F(x) und G {x) ebenfalls entgegengesetzte Ordinaten haben. Daraus folgt, dafs alles bestimmt ist, sobald F{x) für x = Denn bis x = 21 gegeben ist. aus den Werthen Spiegelbild noch einmal = bis 2 folgen die Werthe von G{x) für x — 21 bis x = 0, weil F{l + h)= - G[l-h). Aus den Werthen von G [x) für x = bis 21 folgen nun wieder die = bis —21, weil F{— x)= — G{x) etc. Werthe von F (x) für F{x) für :r / a: Und zwar ergiebt sich F{1 + Ä) = - G{l-h) = F{-l + h) oder (181) ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 90 G {x) müssen Die Curven F{x) und § 36. sich also periodisch wieder- holen in Perioden, die gleich der doppelten Saitenlänge sind. Die Curven sind vollständig bestimmt, wenn von einer Curve eine Periode gegeben ist. Lassen wir diese beiden periodischen Wellen in entgegengesetzten Kichtungen entlang laufen, so wird sich also die Bewegung der Saite ebenfalls periodisch wiederholen, und zwar nach Verlauf der Zeit, welche die Wellen brauchen, um die doppelte Saitenlänge zu durchlaufen, also nach der Zeit schlössen, dafs die Bewegung In der That kann F[x) Dann wird die z. Bewegung T— T= — Damit . ist nicht ausge- a sich schon in kürzerer Zeit wiederholt. B. eine halb so grofse Periode besitzen. sich schon in der halben Zeit wiederholen. Neben solchen Bewegungen, 21 21 welche haben, werden also auch die solche Schwingungsperiode vorkommen können, in a Wellen von Y2 > ^/s > ^U • • ^^ grofs ist. Wenn zwei der Mitte in der halben Periode sich entgegen laufen, so werden sie T nur denen • • der Saite sich zu Null zusammensetzen, und dieser Punkt kann dann ebenso als fest betrachtet werden, wie die Enden, ohne die Bewegung der beiden Hälften zu ändern. Das Entsprechende von Wellen, gilt deren Periode ^s» V4 • ^^ S^^^^ ^^*Wenn wir verschieden lange, aber gleich gespannte Saiten von • • • gleichem Gewicht der Längeneinheit mit einander vergleichen, so denn wird die Geschwindigkeit auf allen die gleiche sein; a^ = Daraus längste dafs folgt, gleich ist dafs für eine doppelt so lange Saite die Schwingungsperiode für es doppelt so und gespannte lang gleich ist, und überhaupt, Saiten beschaffene Schwingungszeit der Länge der Saite proportional die Das giebt wenn wir ist. auf die praktische Akustik übertragen das Gesetz, dafs, eine Saite verkürzen, die Schwingungsdauer in demselben Verhältnifs wie die Saitenlänge abnimmt. Die Schwingungszahl Saitenlänge umgekehrt proportional. ist also der ' - .. Die Beziehung zwischen den beiden Wellen F{x + G{x — at) at) und kann man sich seien F{x) und auch in folgender Weise {x) für die Werthe x = vorstellen. bis l Zur Zeit gegeben. t == Betrachten SCHWINGUNGEN ALS SUMME VON SINUSSCHWINGUNGEN. §37. wir nun irgend eine Stelle z^ der Saite, so drückt F{x dem Augenblick + 91 at) aus, = an der Stelle Xq befindliche Ordinate F{xq) mit der Geschwindigkeit a in der Eichtung der negativen x dafs die in ^ auf der Saite entlang rückt, und 0{x dem Augenblick t =0 — at) drückt aus, dafs die in O [xq) sm der Stelle x^ befindliche Ordinate mit der Geschwindigkeit a in der Richtung der positiven x-Axe entlang Ende ar Der rückt. = 0, erste der andere Werth Werth das Ende x übergehen Der erste = Wir l. stellen werden reflectirt zur Zeit L = —5- das ^ a erreicht zur Zeit ^°~ 2 den Enden erreicht a ' uns nun vor, dafs beide Werthe an in der Art, dafs sie ins Entgegengesetzte und mit der Geschwindigkeit a wieder zurücklaufen. ist dann nach der Reflexion durch Werth — F{at — x) der zweite nach der Reflexion durch t\+l-x)= - 0(2l-at-x) - «("(1 dargestellt Nun war in Folge der festen Enden (Gleichungen 179 a und 181) — — — x)= Gix — at) at — x)= — G{—at — x) = F{at G{2l — Wir können daher sagen, die erste WeUe diese F{x +a Bedingungen so aussprechen, dafs wir geht bei ihrer Reflexion in die zweite und die zweite geht bei ihrer Reflexion in die erste über. mahger Reflexion geht jede Welle wieder die t). Nach zwei- in sich selbst über. Im Allgemeinen ist eine Periode also erst dann vollendet, wenn Wellen einmal hin und zurück gelaufen sind, also die doppelte Saitenlänge zurückgelegt haben. § 37. Die Darstellung der Schviringungen als Sinusschwingungen. Summe von Nun können wir aber auch auf unsere Bewegungsgleichung die Methode anwenden, die wir bei einer discreten Anzahl von Massenpunkten angewendet haben und setzen: 9= Ä.e*«S (182) ZWEITER THEIL. ERSTEE ABSCHNITT. 92 WO h cp eine Function von x sein Wenn soll. in die Differentialgleichung einsetzen, so §37. wir diesen Ausdruck für bekommen wir: d^cp dx^ r.e int also (183) = n^Äe»«« d^h , a' dx^ oder d^h — n^h= Das ist nun wieder a^ dx' homogene Differentialgleichung eine lineare zweiter Ordnung, die wir dadurch lösen können, dafs wir setzen: = c.e^^''. h Wenn setzen, so Werth wir diesen bekommen (184) in die Differentialgleichung für k ein- wir: — n^.c.e^^'^ = — c.^^a^e'^*, so dafs unsere Bedingungsgleichung bleibt: n'- Das ist = n==±X.a. l''a^ die einzige Gleichung, die zwischen (185) den Constanten zu bestehen braucht. Dann erhält also fp —. Hierin kann wir so c in Q^giXx + int c Form die (p — + nt) -^ (,^g,ik{x±at)^ (186) auch einen complexen Werth haben. Schreiben (,^ßi{i.x der Form: bekommen wir: ^ (187), = g .cos\_k{x ± Sowohl der reelle at) + f] man in J wie der imaginäre Theil kann als Integral der (^rleichung benutzt werden. selben + ig sin[X{x + at) + ß. Sie sind beide wesentlich von der- Form. Denn da f eine willkürliche Constante ist, so kann Phase um einen rechten Winkel ändern, wodurch der Sinus die den Cosinus übergeht. SCHWINGUNGEN ALS SUMME VON SINUSSCHWINGUNGEN. §37. Da das Ende der Saite = jc in Ruhe sein so soll, einander entgegenlaufende Wellen zu nehmen, die zu Null zusammensetzen, a haben wir zwei x sich bei = ß. z. -^ sin X (x — at) = 2 sin A x cos a sin X {x -{- cos X{x — at) — cos X{x •{ ai) = 28mXx.smXa t) 93 . oder auch Jedes dieser möge mit einem constanten Factor Dann geben sie zusammen das Integral: Integrale multiplicirt werden. (p Diese Form t. = ^ sin A ist am gesetzten Ausdrücke. a: . cos X at + BsinXx.sinX at. geschicktesten für die Bildung der Hier ist (p also zusammen- aus zwei Schwingungen zu- sammengesetzt, von denen die eine den Cosinus der Zeit und die den Sinus der Zeit enthält, so dafs andere einer beide Male den Factor = — oder -^ 7t 7t/ hat sin X x für allen Xx denjenigen Seinen sinAa:. Stellen, -f- 2 q wo Xx = itt. gröfsten Dagegen (x% ist. ein Viertel Die Amplitude Undulation gegen einander verschoben sind. enthält in um sie ist sin Werth Ax = Zwei solche Null- müssen mit den Endpunkten der Saite zusammenfallen, wenn diese fest sein sollen. Dadurch sind zwei Nullpunkte gegeben. Es braucht nun zwischen diese kein anderer Nullpunkt hineinzufallen, so dafs in dem Falle die ganze Länge der Saite einer halben Periode entspricht; aber es kann auch eine beliebige Anzahl von Nullpunkten in das Innere der Saite zwischen die beiden Enden fallen. Dann würde eine Reihe von Stellen auf der Saite existiren, wo die Amplitude des schwingenden Punktes gleich Null ist. Das punkte sind Ruhepunkte, die in der Akustik als Knotenpunkt bezeichnet werden, weil die schwingende Saite den Anblick gewährt, als wäre Fig. der Raum, den sie bestreicht, 3. von vielen Fäden erfüllt, die in dem Knotenpunkt zusammengefafst erscheinen (Fig. 3). Es können beliebig viele Knotenpunkte vorkommen, und für —2— TT jede Schwingungsart wird die Schwingungsdauer d. h. gleich T der Zeit, welche die Welle gebraucht, gleich um Xa sein, eine Wellen- ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 94 § 37. 2 das länge, Periode einer die ist TT entsprechende Entfernung -y— Länge der Saite der halben zurückzulegen. Für den Grundton Wellenlänge, _ A = —- dafs so entspricht die also Länge die ^, der Saite gleich l also o/ und T = zu setzen ist. a l Wenn d 7t = —^— so ist l mehreren halben Wellenlängen entspricht, die Saitenlänge wo , = -^. T= Den Grundton wir für erhalten Die Zahl der Saite bilden. a = 1 (189) Werthe von gröfsere ; a welche mehrere Knotenpunkte in der Länge die Obertöne, liefern und eine beliebige ganze Zahl bedeutet, a Anzahl der Wellen- gleich der ist längen, welche auf der Länge 21, der doppelten Länge der Saite, vorkommen. so Die Schwingungszahl dafs also -^r— ist der Zahl a proportional, Schwingungszahlen der Töne in dem Verhältnifs die wachsen, wie die Anzahl der schwingenden Saitenabtheilungen auf der Wenn wächst. Saite tones für a = 1 N mit wir Schwingungszahl die bezeichnen, so werden zahlen der Obertöne, bei denen die Saite in schwingt, gleich 2N, 3N, ist der zweite die Octave c, zum Wenn ... von g, aber etwas die Octave ist also Ton die höhere Quinte zu c ist, der fünfte zu diesem die grofse Terz c, zum nahe dem Ton, der Es Abtheilungen ... g, lich gegeben. 3, zweiten d. als b tiefer, zum i. dritten in der gewöhnlichen Skala der ist 2, B. der tiefste Grund- der dritte der sechste die Octave achte z. des Schwingungs- die g, der siebente c, ist ein Musik nicht vorkommt; so der vierte e, Ton, der er ist ziem- zu bezeichnen wäre, die kleine Terz wir wollen ihn mit vierten — b bezeichnen; der c. eine ganz bestimmte Reihe von Es hängt das damit zusammen, Tönen auf der dafs, wie Saite uns das allge- meine Integral der Differentialgleichung lehrte, die Bewegung einer Saite, die an beiden Enden befestigt ist, nothwendig eine periodische sein mufs. Eine periodische Bewegung ist zu bezeichnen als eine Bewegung, bei der sich in auf einander folgenden gleichen Zeit- räumen genau innerhalb dieselbe einer Bewegung Die Art der Bewegung kann dabei ganz beliebig sein. wiederholt. einzelnen Periode SCHWINGUNGEN ALS SUMME VON SINUSSCHWINGUNGEN. 95 § 87. Nun liefs uns das allgemeine Integral F{x {- at)-{- G{x — afj schliefsen, welcher die doppelte Saitenlänge ein- (lafs nach mal von einer Welle durchlaufen wird, die sich mit ihrer durch die Spannung gegebenen Geschwindigkeit fortpflanzt, sich die ganze Bewegung genau so wiederholen mufs, wie das erste Mal. Daraus allein folgt die Zerlegung der Saitenbewegung in harmonische Töne, deren Schwingungszahlen der Reihe der ganzen Zahlen proportional derjenigen Zeit, in Der sind. Bewegung Begriff einer periodischen erfordert nämlich nur, dafs irgend etwas, was in der ersten Periode geschehen ist, Aber darunter genau ebenso sich in der zweiten wiederholt. kann auch der Fall vorkommen, diese Bewegung sich dafs schon in der ersten Periode zweimal wiederholt. Dann würde immerhin Wiederholung der Bewegung ein drittes und eine genaue Wiederholung der ersten Doppelgruppe von Wellen sein, und wir würden überhaupt jede Bewegung, welche wir nach irgend einer kleinsten Periode, die wir an ihr unterscheiden können, als periodische betrachten, auch noch viertes eine weitere Mal zusammen genommen als periodisch nach der doppelten Periode betrachten können, weil, nachdem die doppelte Periode ausgelaufen ist, sich in der dritten und vierten genau dasselbe wiederholt, was in der ersten und zweiten vorgekommen ist. Ebenso können wir sie auch als periodisch nach der dreifachen Periode betrachten u. periodische Function s. auch betrachten ganzen Anzahl ihrer Perioden. f. als Wir können somit periodisch So können wir eine Saitenbewegung, welche die Schwingungszahl der Octave besitzt, auch nach der Periode des Grundtones von den anderen Obertönen. jede nach jeder betrachten Weiter ist als periodisch und dasselbe leicht einzusehen, gilt dafs, wenn man mehrere Bewegungen addirt, die alle die gleiche Periode Summe herauskommen mufs, welche dieselbe Periode besitzen, eine besitzt, weil nämlich in der zweiten dieser Perioden genau dieselben Glieder sich addiren, welche in der ersten sich addirt haben. können wir die ganze periodische Bewegung vielen Schwingungsformen betrachten, welche als eine alle Daher Summe von nach der Periode des Grundtones der Saite als periodisch betrachtet werden können. Eine Summe aus Gliedern von der Form AsinXx. cos Xai wo + BsiaXx.sinXat, X die Werthe T'~r'~r' hat, stellt eine mögliche Schwingungsform der Saite dar, weil alle ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 96 G-lieder nach der Periode des Grundtons § 38. als periodisch betrachtet -wer- Dafs wir hier eine unendliche Anzahl von Schwingungs- den können. zahlen erhalten, hängt damit zusammen, dafs wir unendlich viele schwingende Punkte haben. Bei einer endlichen Anzahl von Punkten ist auch die Anzahl der Schwingungszahlen endlich. Wir werden nun weiter diese Summe dahin zu untersuchen haben, ob sie alle möglichen Schwingungen der Saite darstellt, ob sie sich läfst. also jedem gegebenen Anfangszustand der Saite anpassen Zu dem Ende wird ganze Reihe der unendlich aber die vielen Glieder nöthig sein, so dafs die Schwingung durch eine un- endliche Reihe dargestellt wird. Dabei begegnen wir der mathematischen Schwierigkeit, im gegebenen Fall zu beweisen, dafs die Reihe convergent ist. Wir wollen daher einige allgemeine Betrachtungen über die Convergenz dieser Reihen vorausschicken. § 38. Die Convergenz unendlicher Reihen und besonders der Fourier'schen Reihen. Wenn wir eine Reihe haben, die aus lauter positiven Gliedern besteht, die sich alle addiren, so wird fügung jedes einzelnen Gliedes die nothwendig bei der Hinzu- Summe gröfser werden, werden dabei nur zu untersuchen haben, ob die Summe und wir nicht über jeden endlichen Werth hinauswächst, wenn wir nach einander Glieder hinzusetzen. Thut das sie nicht, so mufs sie alle einen be- stimmten Werth haben, dem wir durch eine hinreichende Anzahl von Gliedern beliebig nahe kommen. Dabei ist es nicht von Belang, in welcher Reihenfolge wir die Glieder zusammensetzen. Dasselbe Wenn wir aber eine gilt von einer Reihe von negativen Gliedern. Reihe mit positiven und negativen Gliedern haben, so sind wir ihrer Summe nur sicher, wenn die positiven Glieder für sich und die Summe geben oder, was auf das- negativen für sich eine endliche Summe der absoluten Beträge aller Glieder endlich ist. Dann ist die Summe der Reihe gleich der Differenz zwischen der Summe der positiven und der negativen Glieder. Wenn aber "die positiven Glieder für sich und die negativen für sich eine unendliche Summe geben, dann kann die Reihe selbe hinauskommt, wenn die wohl noch einen Werth besitzen; aber er ist von der Anordnung der Glieder abhängig, und man kann durch passende Umstellung der Glieder jeden beliebigen Werth für die Reihe herausbringen. Gesetzt z. B., wir hätten eine solche Reihe, deren positive Glieder § CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. 38. 97 und deren negative Glieder für sich eine unendliche Summe und wir woUten die Reihe so summiren, dafs die Zahl p haben, herauskommt, so fangen wir an, positive Glieder zu addiren, bis p zum ersten Mal überschritten ist. Dann müssen wir also die Summe wieder verkleinem, indem wir von den negativen Gliedern so viele hinzufügen, bis wieder die Summe zum ersten Mal kleiner wird Dies mufs jedenfalls möglich sein, da die Summe aller als p. Die Anordnung der positiven negativen Glieder unendlich ist. Glieder unter sich wie die der negativen Glieder unter sich möge für sich Dann fangen wir wieder an, die positiven p abermals überschritten ist, dann wieder die negativen etc., und wenn die Glieder von der Art sind, dafs sie, je weiter wir fortgehen, immer kleiner und kleiner werden, so werden die Differenzen, mit denen wir den Werth von p nach der einen dabei nicht gestört sein. Glieder zu brauchen, bis oder andern Seite überschreiten, kleiner und kleiner, und wir werden wenn wir uns, liebigen Genauigkeit bestimmt B. z. J^ jeder be- Sobald die Anordnung der Glieder nähern. kann eine solche Reihe ist, So haben. dem Werthe p mit weit genug fortgehen, also einen bestimmten Werth ist _ 1 n+ n 1_ "^ 1 "*" n 1 + 2 n +3 gleich der Reihe von positiven Gliedern + n(n+l) was sofort erhellt, . wenn wir + , (n je ^,, 2)(n ox + + 3) . zwei aufeinander folgende Glieder Diese hat einen von der An- der ersten Reihe zusammenziehen. Aber die erste Reihe Anordnung der Glieder jeden beliebigen Werth passender ordnung der GHeder unabhängigen Werth. kann bei annehmen. Wenn Reihe wir bei einer physikalischen Untersuchung auf die erste stiefsen, so müfste, wenn sie überhaupt einen Sinn haben soU, durch die physikalischen Umstände bedingt in der Summation Allerdings würden sein, dafs die bestimmten Reihenfolge auszuführen wäre. wir durch die Zusammenfassung von je zwei Gliedern eine Reihe von der Anordnung der Glieder unabhängig ist. Aber auch ausgeschlossen, dafs wir eine willkürliche Anzahl positiver Glieder und daraufhin eine beliebige Anzahl negativer erhalten, die dadurch Glieder ist etc. summiren. tiven Glieder allein H. . HEI.MHOLTZ , Eine Reihe, bei der die und der negativen Theoret. Physik. Bd. in. Summe allein endlich ist, der posi- deren Werth ^ ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 98 also von der Anordnung der §38. ganz unabhängig Grlieder ist, nennen wir unbedingt convergent. Derselbe Begriff kann auch auf Integrale, sowohl auf einfache wie auf mehrfache Integrale, und auf unendliche Reihen von Integralen ausgedehnt werden. Auch da kommt es wieder darauf an, ob wir, wenn wir sämmtliche negativen Wenn für und die Werth bekommen. positive Integrationselemente für sich Summe beide eine endhche endlichen einen integriren, sich geben, so ist auch die Differenz zwischen ihnen bestimmt und endlich; und dann dürfen wir auch die Regeln der Addition brauchen und können die Ordnung der Integration oder die einzelnen Theile der Integration in beliebiger Werth Reihenfolge ausführen, ohne dafs der ändert. des Integrals sich dabei Sowie wir aber einfache oder mehrfache Integrale haben, bei denen die positiven Theile für sich eine unendliche Summe geben, und die negativen Theile für sich ebenfalls, so ist der Werth des gesammten Integrales zweifelhaft, weil wir dann die Form ex» — oo haben. Er kann ein bestimmter sein für eine bestimmte Art der Ausführung der Integration; aber er ist nicht unabhängig von der Reihenfolge der Ausführung der Operationen. Wir kehren nach diesen allgemeinen Erörterungen zu der oben Frage zurück, ob gestellten 9= 2 . Ad sm Tixa ^— — die unendliche Reihe Tixa iiaa. ^ sm —r— sm —7— — + Ba Tiaa • cos —^ l . . t t l l (190) l auf jeden beliebigen Anfangszustand der Saite pafst, sowohl in Bezug auf die Lage der Saite zur Zeit t = 0, als auf die Geschwindigkeit der einzelnen Saitenpunkte in demselben Augenblick. Für — würden welche den Sinus der würden gleich 1 werden, und die Elongationen des Anfangszustandes würden dargestellt werden t alle Grlieder wegfallen, Zeit enthalten, dagegen die Cosinus durch eine Summe To und = 2 " . , Ad sm dt Es wird =2 (190a) l die Geschwindigkeiten durch die dfPo Ttxa Tia.a ^a l Summe . sm 27txa also zu fragen sein, ob wir die Constanten bestimmen können, dafs 90^, und (190b) l A^ und Bg, y^" einem beliebig gegebenen so An- CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. § 38. fangszustand entsprechen. 99 Die beiden Aufgaben sind mathematisch dem Ausdruck von genau derselben Art; denn in für -^- können dt wir oft —— mit Wir brauchen zusammenfassen. ; also nur die l Aufgabe zu betrachten. die Gröfsen A^ zu bestimmen, verfahren wir ähnlich wie im Fall einer endlichen Anzahl von Punkten. Wir multipliciren cp^ erste Um y-, wo mit sin p irgend eine ganze Zahl Saitenpunkte, oder mit anderen Worten, alle bis l. Dann (pQ . sm '^^P - integriren von vfir ergiebt sich: i /• — — und summiren über ist i j Nr.r(^ dx = Jtil \^a • • sin —^*Q • sm —nxp\ j^-\<ix ^ j (191) i Dabei ist aber vorausgesetzt, Werth von der dafs (p durch eine solche unendliche Eeihe dargestellt werden kann, die den richtigen Werth von (p ergiebt und Wir wissen noch nicht, ob es eine solche Reihe sich giebt, so mufs Coefficienten wir in der folgenden cos Glied für Glied integriren Summe eine solche es diejenige Weise — — dx = — ; T- sm finden. —— = nahme des dem p = a ist falls Reihe sein, deren Es ist , ist. der rechten Seite der Gleichung (191) einen, bei läfst. - sobald l eine von Null verschiedene ganze Zahl alle Integrale aber existirt, Es fallen also fort, mit Aus- Die rechte Seite reducirt sich damit auf 2' so dafs also -4/^Q — — d X Sin sein mufs, wenn überhaupt weitere Frage ist - Die Weise ge- eine solche Reihe für ^^ existirt aber, ob die Reihe, welche in dieser funden wird, auch den richtigen Werth hat ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 100 Da die hier vorkommende Zerlegung §38. einer periodischen Function in eine sogenannte FouEiEE'sche Eeihe, also in eine Eeihe, die nach Vielfachen der Sinus oder Cosinus eines Winkels fortläuft, in vielen EoUe spielt, so wollen wir die AufWir wollen für die Function (p^ lassen, dafs (p^ an den Enden der Saite ver- Theilen der Physik eine grofse gabe ein wenig allgemeiner fassen. die Grenzbedingung fallen schwindet und annehmen, dafs wir irgend eine periodische Function, die innerhalb der Periode ganz willkürlich verläuft, darzustellen hätten. Wir versuchen nun, die Function Summe darzustellen als eine cp von der Form <Aa . -j- cos 4- 5a . —j->, sin (a = 0, 1, 2,. (192) ..). Das würde jedenfalls immer eine periodische Function sein, da (f denselben Werth annimmt, wenn x um 21 wächst; denn dann wächst der Bogen um 2 7ta, und da a eine ganze Zahl ist, so bekommt also jede dieser trigonometrischen Functionen denselben Werth Jedenfalls würde in dieser Form eine sehr grofse Mannigwieder. von periodischen Functionen dargestellt werden können, faltigkeit Werth des Index weil für jeden es o zwei Coefficienten willkürlich ge- Nun können wählt werden können. wir wie oben zeigen, dafs, eine convergente Reihe giebt, welche die Function und ten sich A(t Griied für integriren Grlied und Ba durch einfache eine 7t können. läfst, wir die cp wenn darstellt Coefficien- Integrationsoperation finden xf) wir mit sin—y— und integriren über eine Multipliciren + ganze Periode Xq bis x^ 21, so erhalten wir auf der rechten Seite Glieder von den folgenden beiden Formen: 9!0 + 2l Ttxa /•cos —r— — Tixh , j— dx . . sin <Bb + 2I «» = A/..[ sin jr a; (o -f- 6) . — — . sm iixla ^ — h] und (193) sco Ttxa nxh sm —r— sm — dx _ r Ba j + 21 . — . . sBo + 21 -^H cos «» , — —Tcxia — f)) — 7ix(a-\-h)' cos — CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. §38. Das Umständen Null. ausgenommen, wenn a = h und b > erste Integral ist unter allen auch Null, Falle wird es gleich Bb Mithin wird für b l . •jixb j—dx f qpsm 101 Das zweite ist. ist In diesem > = B^.l. (194) i *0 Es Aehnlich ergeben sich die Coefficienten A. cos —— ist nur nöthig, mit zu multipliciren und über eine Periode zu integriren. Auf der rechten Seite erhalten wir dann Glieder von den beiden Formen: , , Aa I cos Ttxa nxh — —-cos —dx , Xo = + 2l ^J dx [cos + cos—y-^J '^ s> (195) und + 2l *o _ r Pa / . sin = Von = —j Jtxh • cos — , dx r dx [sm + sm—L \ J diesen Integralen verschwindet das zweite unter allen Das ständen. a nxa =— — b ist erste verschwindet ebenfalls, In diesem Falle hat es für a =b Um- ausgenommen wenn > den Werth A^A und für q =b= den Werth A,,2l, so dafs sich ergiebt nx\i /'qpCOS dx = Ai.l für b > l (196) und as(, + 2l jrpdx Nun finden, = Aq.21 fragt es sich aber, ob die Reihe, die wir auf diese convergent ist, und zwar ob sie Weise unbedingt convergent ist ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 102 § 38. Die Convergenz der Reihe hängt von der Gröfse der Coefficienten ab und diese sind hier durch ein Integral dargestellt, das über das Product der Function (p mit einer trigonometrischen Function genommen ist, die positive oder negative Zeichen würde haben können. Wir nehmen aber, an, Function dafs die cp^ entweder endlich ist an irgend einer Stelle unendlich wird, dafs sie falls sie oder nur Das heifst, es soll das Integral der auch wenn die Function unendlich wird, integrirbar unendlich wird. Function endlich bleiben, "wie z. ß /fI--^ Dann weiter klar, ist dafs der absolute Betrag des Integrals wenn wir sämmtliche Elemente des Integrals positiv nehmen und noch mehr steigen würde, wenn der Cosinus oder Sinus, mit dem das positiv genommene cp unter dem Integral multiplicirt ist, durch 1 ersetzt wird, so dafs also die Coefficienten A^ und B^ steigen würde, — 1 kleiner als r . . . i(pdx und mithin jedenfalls endlich . Das ge- sind. nügt aber nicht für die Convergenz der Reihe, sondern wir müssen auch noch nachweisen, dafs die Coefficienten hinreichend schnell abnehmen, so dafs die Summe der Reihe, auch wenn wir die absoluten Werthe der Glieder nehmen, endlich wird. Zu dem Ende wollen wir die Ausdrücke, die wir für Ä^ und B^ gefunden haben, durch partielle Integration umgestalten. Es (Gleichung 196) ist Xo A 1 A\j-l + 21 = rcp \ cos • —^^ö ax j - Xo->r2l = —^ü--sm l OD . Tixh l r, \dx J / . — —dx Ttxh dcp /1Q7\ 1^»«) --.sin—Tto l und ebenso /7l— — x\i (p sin dx + 21 r, [ 1 dX «0 l W^ ;rCOS Tth nxh ; l J IB6 nxh l ;^ nb COS dtp ; -~ l dx - ,.„„, (198) CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. §38. Hier zunächst vorausgesetzt, dafs ist -^ der Differentialquotient einen Sinn giebt. z. und dafs dafs cp an Sprung macht, einschliefsen, einer Stelle x^ oder auch an mehreren Stellen einen so zerlegen wir sei, kann und dem Integral gebildet werden Wollen wir den Fall stetig (p 103 B. das Integral + 21 aSo /'(p dx cos • l in die beiden Theile + 21 xo h Wenn cos , ^ cos nxi) — dx. , - wir dann beide Integrale durch partielle Integration so gestalten, —— dx + Tixf) tritt in dem Ausdruck für Af, l um- noch die Differenz zwischen den Werthen hinzu, die Tixh l sin 9 h 7t l auf den beiden Seiten von x^ annimmt, d. i. der Sprung, den dieser Ausdruck macht, wenn x in zunehmendem Sinne durch a;^ hindurchDas Analoge gilt von dem Ausdruck für JB^ l. Hierin ist geht. auch der Fall einbegriffen, wo cp an den Enden der Periode nicht In diesem Falle ist die gleichen Werthe hat. w ^ — %xh l TT - cos b von Null verschieden, während es sonst verschwindet. Wenn wir auf den Ausdruck für Af, noch ein Mal l partielle Integration anwenden, so ergiebt sich 10 + 21 — /•dx —- sin nxh d<p l l 71 dx l Ttbx d(p dx cos {7t by (199) — Jdx.[dxl und für Der Bf, l ergiebt sich ein erste l^ (p 7t b x cos- dx^ {71 hf analoger Ausdruck. durch die Integration gewonnene Theil würde nur unter den Umständen von Null verschieden sein, wenn —~ dx Sprünge ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 104 Wenn §38. einen Sprung macht, so würde die Curve und an einem Punkte von kleinerem zu höherem Werthe übergehen oder umgekehrt (Fig. 4). Wenn der Differential- macht. tp selbst selbst zerrissen sein Fig. 4. quotient einen Sprung macht, würde die Richtung der Curve eine Aenderung plötzliche bilden (Fig. erleiden, . Wenn Function <p wir die Curve würde eine Ecke der bei Fig. 5. Voraussetzung stehen bleiben, im Nenner l 6^ enthalten, wenn -^ einen Sprung macht. Wenn ° dx '^ Theilen des Integrals, die die dafs keine Sprünge macht, so wird der Ausdruck für A^ wohl wie der für B^ noch, d. h. 5). l so- und zwar auch dann also ~ dx in durch die Sprungstelle den einzelnen getrennt sind, Grenze nicht übersteigt, so werden A^ und B^ mit wachsendem Index wie l/b^ abnehmen; oder genauer gesprochen, es läfst sich eine constante Zahl C angeben, so dafs A^ und B^ für alle Werthe von 6 dem absoluten Betrage nach kleiner sind als eine endliche Gj^^. Wenn auch der erste Differentialquotient keine Sprünge macht und der zweite Differentialquotient endlich bleibt, so folgt durch nochmalige partielle Integration, dafs A^ und B^ mit wachsendem b mindestens wie l/b^ abnehmen u. s. w. Mit andern Worten die Intensität der höheren harmonischen Theiltöne nimmt um so rascher ab, je öfter man differentiiren kann, ohne dafs die Ableitungen discontinuirlich werden. Es seien nun A^ und jBß dem b« absoluten Betrage nach kleiner als ' so läfst sich zeigen, dafs die Reihe für bald n > 1 ist. (p unbedingt convergirt, so- \ CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. §38. 105 Die einzelnen Glieder Af, nxi) — cos „ . Bf, 1- sm — Tixh - V in der Reihe für Summe dafs zeigen, n = 1 ist + für Um stetig (p ist als + l)n + b + 2)« + n = 1 divergent, aber für (p Sobald wäre, würde die Reihe für Sobald aber den wir mit;? bezeichnen 1 convergirt. sie b, der absoluten Beträge kleiner ^^'^n Diese Reihe absoluten Betrage nach kleiner als einem Werthe von SO dafs von irgend wollen, die dem sind cp V ist, cp cp selbst n > unstetig 1 läfst sich und daher nicht unbedingt convergent sein. wird n mindestens gleich 2. zu zeigen, dafs die Reihe 1 + + ... convergirt, sobald n gröfser als 1 ist, schreiben wir 1 + « statt n und betrachten das Integral a+Vi 1 ,1 +e dx. a-V. Integrirt giebt dies Integral 1 1 1 6 X' 1 1 J_ 1 Entwickelt + 12o 1 und 1 nach dem binomischen a 2a man + 1-1^' 2a 2a Satz, so ergiebt sich: + Vt C 1 j «! + ' l_r ^~ «.a«L e_ _1_ l*2a'^ 6.(g+l) 1.2 1 '^"' '{2a)* (2 a)' a-Vi (200) _ "^ j6^ 1 ^T'l^'^ e (8 + 1.2 1) 1 l •(2^"^*"M ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 106 Es heben sich in der —— tenzen von u und fort, Klammer § 38. die Glieder der geraden Po- die übrig bleibenden ergeben Q. _ /±4. "^ ^(«+l).(6+2) 9 a \ 1 1.2.3 ' (2a)3 "^ * mithin 1 «1 + a-V« J « rf. ""^~ ai + + 2) (^+l)(^ 2 _L_4"^^^ 1.2.3"' « 1 (2a)3 Alle Glieder auf der rechten Seite sind positiv, mithin 1 ist: 1 , f a-V2 man Bildet und addirt i» Denn diese Ungleichung für a und die linken Seiten +r + = p, p-]-l,p + 2,...,p-i-r, die rechten Seiten, so ergiebt sich: V» die Intervalle der Integrale schliefsen aneinander Summe an und die aller Integrale läfst sich daher als ein Integral schreiben. Lassen wir r unendlich werden, so 1.1 J a;i + «""" ^ ist 1 p"" {p-\- 1)" ' Wenn das Integral ausgeführt wird, so wird unter der Voraussetzung, dafs € > ist, der Werth für die obere Grenze Null, und es er- giebt sich 1 _i_ > Es -i. L— -j- .}-.... (202) convergirt mithin die Reihe 1 1 "^ i?" (p + 1)" "^ • * " und wird für hinreichend grofse Werthe von p beliebig Damit ist gezeigt, dafs die Summe der Glieder A^ cos itxh — l „ \- Bi, . sin —Tcxh— - l klein. f CONVEßGENZ UNENDLICHER REIHEN. § 38. Aber unbedingt convergirt. Summe noch nicht es ist die gegebene Function cp Um andere gezeigt, dafs diese Das hängt noch wirklich darstellt. an der unbewiesenen Voraussetzung, dafs überhaupt entwickelt werden kann. 107 in eine solche cp Summe den noch fehlenden Nachweis zu liefern, wollen wir eine einführen, die aus der Summe der Glieder Summe nxh Af, ^ cos—- itxh . sm Bi \- l " ' l dadurch entsteht, dafs wir jedes Glied mit ß-et multipliciren. Für kleine Werthe von c wird der Factor e-'^ erst für hohe Werthe von b merklich von 1 verschieden. Die Glieder mit hohem Index werden durch den Factor verkleinert, während die Glieder mit niedrigem Index nahezu ungeändert bleiben. Für « = geht die neue Summe in die alte über und zwar continuirlich, so dals für hinreichend kleine Werthe von e der Werth der neuen Summe beliebig wenig von dem Denn da der alten abweicht. Summe nachgewiesen die werden die Glieder von einem bestimmten Index an befür beide Summen Für kleinere Indices aber stimmen die liebig wenig ausmachen. unbedingte Convergenz der ersten Glieder beider Summen für hinreichend kleine ist, so Werthe von « beliebig genau überein und mithin auch die Werthe der ganzen Summen. Wir bezeichnen die neue Summe mit ^j,. und definiren also; (fix Die ==y,U-'^.Af,.co3 ö^ —— + - - 6 «6 Bö . . sm Reihe convergirt cp^^ für > « und Index nicht behebig klein werden, wofern sie cos —nxh _ h -^ . sm nur endHche Grenzen Af, und Ttxf) i absoluten Betrage nach kleiner als 2 e~' q für , Werthe mit wachsendem — i Wird nun beliebige Bf, (203) so ist c sind, Af, dem . i Denn, wenn die absoluten Beträge von nicht überschreiten. kleiner als - l von X auch dann noch unbedingt, wenn A^ und Bf, —— * L geschrieben, so . e-*°AiC08 nxh — , 1- 6 - kleiner als 2c. q^ c. ist _ '^Bf, . der absolute Betrag von sm —nxh - ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 108 und die Summe von irgend einem Index da g < 1 kleiner als + qP + ^....) 2o{gP oder, p an § 38. kleiner als ist, was für hinreichend grofse Werthe von p beliebig klein ist. Die Reihe cp^x ist also z. B. auch dann unbedingt convergent, wenn ^ einen Sprung macht. In die Reihe für ^j« setzen wir nunmehr die Integrale (196) für Äi und Bf, ein, indem wir aber für die Integrationsvariable statt X einen anderen Buchstaben s schreiben so+21 — Ttsh f gj^cos—j—ds l Af,=^ , (b>0) j «0 »0 ^ Bf, = + 21 nah f ^^sm—j-ds 1 . . —J und «0 4, + ^-h-ff 21 ds. So erhalten wir: »0 + 1 21 »0+21 1 6=00 cos 9u ^ b=l »0 + sm —— / nxh C ^ sh -y-J9^»cos- ds (204) + 21 (p^ sm —j-^' ) — £f) Die Reihenfolge der Integration und Summation dürfen wir bei der nachgewiesenen unbedingten Convergenz der und Summe vertauschen schreiben: »0 'p.. + 21 = \f%[i + —— Tixl) cos %{ + sin cos nsh — -— t l (204a) nxh l . sm ns\i l Ae-^Ads. CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. §38. Das 109 ist: «» + 21 ^^^^^^ t/^' [^+ i^?^'^^V^^''"''] ^*' 9'ix «b »(» 6.i - X) t.i +e oder wenn wir — ^6 einführen: für cos l «6 + 21 -ei- Summe dem unter jr(» - X] n] +6 + Vl6 1 Die -ei+—^—-bi b=asl 1 ds. (204 c) Integralzeichen besteht aus zwei geo- metrischen Reihen, die eine nach Potenzen von -« + nach Potenzen von die andere «(«-x) Beide Gröfsen sind für fortschreitend. nach kleiner als 1, so dafs die j_ anwendbar 9'lx = + 2J 9» 21 die 1 + -« + j«(« . x = Form + jr(# 1 "27 . — x) ds. (204 d) . 1-6 man nun den Ausdruck «0 absoluten Betrage ä(«-x) — «) gemeinsamen Nenner, so ergiebt 91 dem -« + ä(»-«) l-e Bringt > =9 + 5^ + ?»... Dadurch erhalten wir ist. «» « Summenformel in der eckigen Klammer auf sich: + 21 l-e-2' r^P. ' / «« ^ (204 e) l-2e-co8-^^^^^+e-2« oder auch: «. 9lx + 21 1-6-2« = 21 9. (l_e-«)2 + 46-'8in» ^— ds. (204f) ZWEITER THEIL. ERSTEE ABSCHNITT. 110 Für kleine gleich Null. Werthe von 1— e-^« sind « und §38. 1— e-« nahezu Beide Ausdrücke sind von der ersten Ordnung gegen e. Der Zähler des Bruches (1 —e-^f + 4e-«8in 21 wird also nahezu gleich Null sein, während der Nenner nur dann «TT sehr klein sein wird, wenn auch = Sq halb der Werthe s bis Sq (o sin^ + 21 —— sehr I, />»\ klein^ was inner- s = x und Der Bruch wird hinreichend kleine Werthe nur für den Werth die unmittelbar benachbarten der Fall sein wird. also aufser für diese von Werthe von s für beliebig wenig 6 von Null verschieden sein, so dafs also alle Elemente des Integrals sehr wenig zu seinem Werthe beitragen mit Ausnahme derjenigen, für die « in der Nähe von x liegt. Für s = x wird der Bruch sehr grofs von der Ordnung — , so dafs diese 6 Theile des Integrals in der geben, s =x einen endlichen Beitrag obwohl das Intervall für hinreichend kleine Werthe von beliebig klein ist. 6 Wenn man s als Abscisse und l-e-2* (1 als Nähe von —6-^)2 + Ordinate aufträgt, so erhält 4e-*sin2 ^{s — x) 21 man Fig. eine Curve, wie Fig. 6 sie zeigt. 6. Je kleiner e ist, desto schneller wird bei s = a; der Werth des Bruches nach beiden Seiten abfallen, und in endlicher Entfernung CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. § 38. Hl von dieser Stelle wird er verschwindend kleine Werthe erhalten. Die Ordinate der Curve überall ist zwischen ihr und der s-Axe in dem wir unten zeigen, dass sie gleich 21 s unmerklich Werth X Alle Flächentheile, deren ist. Werthe 2 1 werden Fläche über einem kleinen den klein, so dafs die einschliefsenden Intervall etwa x wenig von dem und von der Fläche s^ bis s^ + 2 Z, werden unmittelbar in der Nähe von x liegen, Abscissen s nicht mit positiv Intervall —S bis x-{- ö unmerklich der ganzen Fläche abweicht. Wird das Integral l-e-2^ r 1 nur über dieses den Werth x einschliefsende Intervall erstreckt, so erhält man Werthe von für hinreichend kleine «, wie klein auch jenes Intervall festgesetzt sei, einen Integralwerth, der unmerklich wenig von Nun verschieden (p^^^ ist. liegt man zwischen den beiden Werthen, die erhält, wenn man (p^ durch den gröfsten und den kleinsten Werth ersetzt, den es in dem Intervall annimmt. Da der gröfste und der kleinste Werth bei der Kleinheit des Intervalls sehr wenig von und der vorausgesetzten verschieden q)^ sind, Stetigkeit von so wird also (p^ qcj ^ beide sehr wenig von x+ d j (l-e-«)^ + 46-'8in^ ^ ' x-d abweichen. Von dem Integral kann man nun zeigen, dafs es bei festgesetztem S für hinreichend kleine Werthe von s beliebig wenig von 21 verschieden ist. Zu dem Ende führen wir die Variable ^ an Stelle von s in das Integral n(s—x) ein. ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 112 Dann § 38. ist + §2 l 21 und sm* und somit n{s-x) i^ 21 \ +f ergiebt sich 1-62^ 21, l-e-2« C , 22 f(l_6-e)2 Die Grenzen nun ö sc — ^ und x + ö liefern für j die Werthe ± tg festgesetzt und wird — und arc tg Mithin verschieden. ° —• j^j + \ 21 wird beliebig wenig von tg-^y Intervall jc —^ wäre, so kann 9p -ds 4e-^sin^ mit beliebiger Genauigkeit gleich 2 9p, Ist ist (1— 6-^)^ Wenn . ,tg l_e-2. nauigkeit gleich -^j jetzt s hinreichend klein gemacht, so wird 1-6-' beliebig grofs (205) + (l4.6-.)ag2*,j'^ä 1 und ^ 90^ ^ ' ist mit beliebiger Ge- j.. an der bis man a; Stelle s =x einen Sprung machte, aber in sowohl wie in dem Intervall a; bis zeigen, dafs (p^^ beliebig wenig von dem +^ stetig dem arith- a; metischen Mittel der beiden Werthe bei x abweicht. Man braucht nur das Integral über x — 8 bis x-\-8 in zwei Theile zu theilen CONVERGENZ UNENDLICHER REIHEN. §38. 113 1-6-2* .« y . -\- „ TT (s . . 4e-' — x) ds sin^ 21 -e-2e 1 ds — e-'f + 4:6-'8in^^^^21 {1 ^' und auf jeden Theil dieselbe Betrachtung anzuwenden. Sind (p'x und die beiden Werthe von <p^, so ist der eine Theil des Integrals (f'^ beliebig wenig von und (f^^ ^ der andere beliebig wenig von , also beliebig wenig stetig, so geht definirt ist, den Werth 93^^ in Af, Da nun übergeht. arithmetischen Mittel ^^ wenn über, q>^ « verschieden ^"^ = Ist tp^ • Zu- wird. haben wir gesehen, dafs die Keihe, durch welche für « = in die Reihe gleich aber dafs ihr vom ^ Werth übergeht, d. i. Dadurch nx\i — „ . \- gleich nun dem Werth —nxh . Bf, sin diese Reihe convergent gleich ist cos (f^^ ; ist, so ist damit bewiesen, sein mufs, in den <p^^ für e = (p^. also nachgewiesen, dafs die Reihe Af, cos —nxh „ 1- Bf, . sin nxi) — die Werthe von Ä und B in der oben (Gleichung 196) angegebenen Weise aus den Werthen von cp gefunden werden, wirklich gleich (p^ ist Wir haben einen umständlichen Weg einschlagen müssen, um die Richtigkeit unserer Reihe nachzuweisen. Es gelang, durch den Zusatz eines Factors zu jedem Gliede, durch den dann die Summation der Cosinus und Sinus von Bögen, welche die ganzen Viel- wo fachen der Gröfse —r— waren, ausgeführt werden konnte. schwieriger wird die Erörterung, in wenn man statt Sehr der ganzen Zahlen den Vielfachen etwa eine Reihe von Irrationalzahlen hat. wenn man viel Selbst in solchen Fällen unter der Voraussetzung, dafs die ge- gebene Function in eine solche Reihe entwickelt werden kann, die Coefficienten aufzufinden H. T. im Stande Hblmholtz, Theoret. Physik. Bd. III. ist, so gelingt es doch 8 nur in ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 114 § 39. den allerseltensten Fällen, nachzuweisen, dafs die Reihe nun wirklich den Werth der Function hat, den man herstellen will, und also auch die Frage zu entscheiden, ob die gegebene Function so entwickelt werden kann. Die Schwingungen gezupfter Saiten. § 39. Es soll in einigen einzelnen Fällen für eine gegebene Anfangs- nun lage der Saite ihre Bewegung dargestellt werden. Zunächst möge das Beispiel der sogenannten gezupften Saite behandelt werden. Die Saite sei wie bisher von der Länge l vorausgesetzt, und es werde angenommen, dafs man durch Anlegen eines Stiftes oder auch der Fingerspitze einen Punkt der Saite seitwärts ge- zogen hat, an welchem dann die Saite eine Ecke bildet. Wird die ungestörte B.uhelage der Saite zur cc-Axe gewählt und das eine Ende zum Coordinatenanfangspunkt, so soll a die Abscisse des Punktes sein, in dem die Saite im Anfangszustande eine Ecke bildet (Fig. 7). Fig. 7. Wenn man nun losläfst, so dafs die Saite frei wird, so kommt sie wurden ins Schwingen. in dieser Weise erregt, und die Saiten der Zither, der Guitarre und der Harfe werden noch heute so erregt. Nun können wir zunächst die Die Saiteninstrumente der alten Griechen Bewegung, welche hierauf folgen wird, durch die zwei willkürlichen Functionen darstellen, welchen vorwärts und rückwärts auf der Saite fortlaufende Wellen entsprechen. Wir wollen hier nur eine seitliche Verschiebung und rj erörtern. eines jeden einzelnen Punktes der Saite Dann würde also, wie wir annehmen gesehen haben, im all- gemeinen Falle sein, durch und die Geschwindigkeit im Anfang würde darzustellen sein DIE SCHWINGUNGEN GEZUPFTER SAITEN. §39. 115 Aber die Anfangsgeschwindigkeit soll in unserem Falle Null Daraus folgt, dafs für beliebige Werthe von x sein. auch i?(j) und ^(x) selbst sich nur um eine Constante Die Constante können wir aber zu F^^^ oder ö(x) hinzuschlagen und i?(a.) = G'(x) setzen. Jede einzelne Function würde dann für die Anfangszeit durch die Hälfte der in Fig. 7 gezeichneten seit- ist, und dafs also unterscheiden. lichen Ausweichung gegeben werden, und es liegende Wellen über einander liegen, die aber gesetzten Jenseits Eichtungen hinlaufen. der Befestigungspunkte wie wir oben sahen, müssen diese Wellen, würden zwei gleichnun nach entgegen- periodisch fortgesetzt — und werden, so dafs jenseits des Nullpunktes zwischen und / Fig. 8. ebenso jenseits des Punktes x gesetzten Ausbiegungen immer gleiche müssen (Fig. 8). und Wenn Wellen decken, — und 2 / die entgegenweil an den Enden der Saite zwischen l stattfänden, entgegengesetzte dieser Art und nun zwei Wellen im l Wellen einander begegnen Moment der Bewegung sich Art von der halben Höhe der ersten dieser Fig. 9. anfänglichen Saitenausbiegung in entgegengesetzter Richtung einander entgegenlaufen, so wird, ist, die wenn entgegengesetzte treten sein. eine halbe Schwingungsdauer vergangen Stellung einge- Beide Wellen sind wieder zur Deckung gekommen in der in Fig. 9 ge- zeichneten Lage. Die entsprechende Saitenlage bildet mit der Anfangslage ein Par- allelogramm (Fig. Wenn Fig. 10. 10). für irgend eine Zwischenlage die Ordinaten der beiden entgegengesetzt laufenden Wellenzüge addirt werden, so müssen sie eine gebrochene Linie für die Saite ergeben, die ihre denselben Abscissen hat, wo die Wellen selbst Ecken Ecken bilden. 8* bei Denn ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 116 §39. zwei lineare Functionen geben addirt wieder eine lineare Function. Gehen wir von der Anfangslage aus und nun lassen die beiden Wellenzüge auseinanderrücken, so müssen die Projectionen der Ecken auf die Abscissenaxe in jedem Augenblick gleich weit von der Stelle abstehen, wo sie in dieser Projectionen So lange keine der Anfangslage zusammenfallen. Ende der ein Jede dieser Ecken ihnen je eine Ecke der Saite. Denn Anfangslage der Saite. entsprechen Saite erreicht hat, auf der liegt die Ordinate des einen "Wellenzuges hat an der Ecke jedes Mal denselben Werth, während die Ordinate des anderen ebensoviel abgenommen hat, wie der Unterschied der beiden Ordinaten der Saitenanfangslage an der betreffenden Stelle und im Maximum Dadurch wird beträgt. die Summe der Ordinaten der beiden Wellenzüge gleich der Ordinate, die an der betreffenden Die Formveränderung der Saite Weise beschrieben werden. Die Ecke der Anfangslage stumpft sich mehr und mehr ab, wie wenn von dem Dreieck, das die Saite in ihrer Anfangslage mit der a>Axe büdet, an der Ecke mehr und mehr abgeschnitten wird. Die Saite bildet Stelle in der kann soweit Anfangslage besteht. in folgender eine aus drei geraden Stücken gebildete gebrochene Linie. Die beiden Ecken rücken auf der Anfangslage der so dafs sie immer Ordinate Saite nach den Enden zu, gleich weit von der gröfsten der Anfangslage entfernt bleiben. Ende der Saite, nun zunächst der betreffende Wellenzug keinen Anlafs zu einer Ecke der Saite. Der andere Wellenzug hat nun aber zwei Ecken im Bereich der Saite, die zwei Ecken Erreicht die eine Ecke das so giebt der Saite verursachen. Jede liegt auf einer der Langseiten des Parallelogramms, das die Anfangslage der Saite mit der nach der halben Schwingungsperiode eintretenden Lage bildet. Die beiden Ecken schreiten nach der gleichen Seite mit gleicher Greschwindigkeit fort, bis die vordere Dann Fig. 11. das Ende der Saite verschwindet diese Ecke, erreicht. und es er- scheint dafür wieder eine durch den ersten Wellenzug veranlafste, die sich in der ent- gegengesetzten Eichtung auf der kurzen Seite des Parallelogramms fortbewegt, die der Saitenlage nach Verlauf einer halben Schwingungsperiode angehört. Die beiden Ecken nähern sich und laufen schliefslich nach Verlauf einer halben Schwingungsperiode zu- DIE SCHWINGUNGEN GEZUPFTER SAITEN. §39. sammen Nun (Fig. 11). wiederholen sich dieselben Saitenlagen in um- Die Saite besteht gekehrter Reihenfolge. und ersten lere 117 also, abgesehen von der letzten Lage, aus drei geradlinigen Stücken. Das mitt- Stück rückt mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit über das Par- Man kann diese Art der und recht hellen Saite, welche allelogramm hinweg und wieder zurück. Bewegung auch an einer sehr langen als Lichtlinie auffallt, wenigstens für die erste Zeit gen, mit dem Auge Nach erkennen. kommen Reibung und Steifigkeit der Saite dann bewirken, dafs die Ecken sich schnell ab- einiger Zeit in Betracht, die In dieser Beziehung unterscheiden stumpfen und rundlich werden. sich der Schwingun- Schwingungen die der wirkhchen von Saiten denen der theoretisch dargestellten. Die Beschreibung, die wir hier von der Saitenbewegung vermittelst der willkürlichen Functionen, mit welchen die Saitenbewegung ausgedrückt werden kann, gegeben haben, erlaubt nun aber noch Töne herauszufinden, welche von Erregung der Saite gehört werden. Um nicht die verschiedenen einfachen dem Ohre diese bei einer solchen zu finden, müssen wir die Zerlegung in die FouBiEE'sche Reihe vornehmen. Für unseren in der Fall haben wir nach § 37 die seitliche Ausweichung Form ^ darzustellen. weil — für = 2[ ^a sm—p. Die Glieder, welche / = sin . cos —-- (206) J —=— enthalten, verschwinden, Werthe von x Null für beliebige sein soll. dt Wenn der Anfangswerth von wir die Coefficienten Vo Aa = i] mit i]q bezeichnet wird, so haben so zu bestimmen, dafs 2 ^.sin Tiax (206 a) D. h. wir haben unsere Coefficienten Aa zu setzen i 2 r . nax , (207) Bei der Ableitung der Formel (193) hatten wir über die ganze Periode 2 1 integrirt. Das kommt hier aber auf dasselbe hinaus, da ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 118 §39. Tiax in der zweiten Periodenhälfte sowohl rj^ sin—— wie das entgegen- gesetzte Zeichen haben, so dafs /. jy^sm Nun nax in diesem Falle ist von X — his X ' I — '"'^^ j dx. durch eine Curve dargestellt, die aus rj^ Innerhalb des aufsteigenden Theiles zwei geraden Linien besteht. = C rj^sm n 2 - -—dx= a haben wir: x.h wenn h das Maximum der Elongation bezeichnet (Fig. und auf dem zweiten genden Theile der Saite ^ %= Fig. 12. 12); absteiist: h.{l-x) l —a Mithin wird a l A.^^ß.xsm'^dx + ^fr^.{l-x).mn'^dx. l—a IJ a IJ l (207a) l a Durch Aa = bekommen partielle Integration — 2 l r-. l —2 l a Tia h .- l . l—a na ,, aj/ a nax cos—y-aa; , < no-x ^ .(^-a;).cos —— (207 b) l r l Was h r i TT l l Ä 2 sie sich — .— Ttax —h .ic.cos— — + —2 . . wir: . . l—a l C / COS naj "^öic zunächst die beiden integrirten Glieder weg, da das erste zwischen den Grenzen gleich — 2h na Tiaa .cos ; l , , — d X. , l betrifft, so heben und x zu nehmende DIE SCHWINGUNGEN GEZUPFTER SAITEN. §89. das zweite zwischen den Grenzen a und Von den zu nehmende gleich l naa 2h na ist 119 cos l Integralen ergiebt das erste: 2hl, na na a jtax .sinl -0 das zweite 2h— n a l l n a nax — . sm ; a a Mithin ergiebt sich Aa 2h = 71 l . Sin na a a naa — 2 1 n l a — na h l— l a naa -— — . -sin l (207 c) oder Ai 2h i— =— r n^a^ Das auftritt. naa . • l , sin a man von selbst versteht. Femer Ab- Der Factor 1- a l —a dem er umgekehrt proportional a\ ist Wir haben oben dadurch die Reihe unbedingt convergent für der Saite der Saite zu Anfang gegeben hat, wie sich das Quadrat der Ordnungszahl. Schwingung dem aten Ton der Factor, welcher bei h proportional, d. h. proportional der gröfsten ist weichung, die l— \_a l ist also Er f ^ läfst (§ 38) gesehen, dafs ist. erkennen, dafs die Amplitude der den einzelnen Ton sich dem Unendlichen nähern würde, wenn die Ecke der Anfangslage nach andern Ende der dem einen oder dem Das würde aber auch gleichzeitig in der That eine unendlich starke Zerrung an der Ecke bedeuten und würde einer Zerreifsung der Saite entsprechen. Es Saite verlegt wird. geht daraus hervor, dafs, abgesehen von anderen Verhältnissen, die einzelnen Töne einen oder um so stärker sein werden, je dem anderen Ende Saite erhält der Factor Werth der Saite nähert. [- a mehr man l —a seinen sich dem In der Mitte der kleinsten Werth, den 4. Endlich betrachten. ist Er der Factor sin zeigt an, dafs, —~ in dem Ausdruck für Jl^ wenn der gezupfte Punkt für zu den ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 120 §39. betreffenden Saitenton, dessen Amplitude wir suchen, ein Knoten- punkt Amplitude die ist, diesem einzelnen der Ton bestätigt oben die für die all- wenn man dafs, ist, an sich einem Punkt des Systems erregt, der bei einem in betreffenden betreffende Eegel, die Systeme abgeleitet gemeinen schwingenden Schwingungen Es verschwindet. Beispiele Eigentöne nicht nicht in Schwingungen Wenn man wird. erregt der geräth, eine Saite im Knotenpunkte irgend eines ihrer Obertöne in Bewegung setzt, so kommt der betreffende Oberton nicht zu Stande. Um also einen an Obertönen reichen Klang der Saite zu haben, dafs man sich möglichst Flügel sich von Wenn man dem Ende der Richtigkeit dämpfen und zeigt dieser ist es rathsam, Man kann an jedem Ueberlegung überzeugen. nämlich einen Ton anschlägt und zugleich eine Finger- spitze auf die Saite legt, so Es nähert. sich dafs sich, kann man dabei verschiedene Obertöne welche Obertöne vorhanden überzeugen, sind. zum Vorschein kommen, zu nahe an der von dem Hammer diejenigen Obertöne welche ihre Knotenpunkte nicht Man kann denjenigen Ton nicht hervom Hammer getroffen wird. Die angeschlagenen Stelle haben. vorbringen, dessen Knotenpunkt Erregung der Ciaviersaite stimmt allerdings nicht mit der Erregung der gezupften Saite überein, aber der allgemeine Satz umfafst auch diesen Fall. Auf dem Monochord, der Harfe, der Zither oder der Guitarre läfst sich die Thatsache auch für die gezupfte Saite leicht constatiren. Wenn man sich demselben Tone angehören, unmittelbar nachher durch Finger in zwei Knotenpunkte bezeichnet, in jenigen Schwingungen der Saite Schwingung der Saite einen die Saite nimmt man dadurch so fort, welche in Wäre nun enthalten, zupft die und Berührung mit dem weichen schnelle dem andern dämpft, keinen Knotenpunkt haben. dem so dem der betreffende müfste er alle die- zweiten Punkt auch Ton in der nach der Dämpfung bestehen bleiben. Die Thatsache, dafs er nach der Dämpfung nicht gehört wird, beweist, dafs er nicht mit erregt worden ist. Der Klang der Saite, welcher durch Zupfen herausist, wie die Zerlegung in die FoußiEE'sche Reihe an Obertönen, etwa so reich, wie er bei den verschiedenen Anschlagsweisen werden kann, welche bei der Saite, ohne ihre Continuität zu zerstören, vorkommen können. Uebrigens ist die Art der Saite, die Härte des berührenden Körpers und die Schärfe der Spitze, mit welcher man arbeitet, von entschiedenem Einflufs auf den Klang der Saite. Das rührt zum Theil von der Steifigkeit der gebracht wird, zeigt, reich Saite her, zum Theil auch von ihrer Dicke, die mit der Steifigkeit § 40. DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER zusammenhängt SAITEN. 121 Die vollkommen eckige Figur auf der Saite würde nämlich nur zu Stande Das biegsam wäre. kommen können, wenn aber nicht; ist sie die Saite absolut hat immer eine gewisse sie elastische Festigkeit, kleine Stücke der Saite sind ungefähr wie ein wenn er gekrümmt wird, zwar aber doch immer sich in einer Curve biegt, elastischer Stab zu betrachten, der, der Biegung nachgiebt, und zwar wird die Krümmung der Curve um so geringer sein, je fester die Seite ist, d. h. je mehr sie der Biegung Widerstand leistet. Das thut sie um so mehr, je dicker sie ist. Diese Umstände werden bewirken, dafs die Curve an der Ecke ausgeglichen ist, dafs man nicht eine wahre geometrische Ecke hat; und je mehr die Curve ausgeglichen ist, desto mehr sind die höheren Obertöne geschwächt, wie wir oben gesehen haben. Es sind z. B. die dünnen Saiten der Zither sehr viel biegsamer, als die dickeren metallenen und die Darmsaiten der Guitarre oder die langen Saiten der Harfe. halb Ton, ergeben die Saiten welcher also an'^eigt, Obertöne mit ansprechen. Des- der Zither immer einen viel schärferen eine dafs Wenn man Zahl der höheren dünne metallene Saite grofse eine mit einer metallenen Spitze anschlägt, so erhält man einen klimpern- den Ton, während man bei dem Anschlag mit dem Finger auf einer etwas dickeren Darmsaite einen verhältnifsmäfsig milderen und Ton bekommt, der keine Schärfe hat, weil durch Umstände die Intensität der höheren Obertöne vermindert v(rird. Denn nur durch die Ecke, durch die Unstetigkeit im Differentialquotienten ergab sich die langsame Abnahme von Aa musikalischeren die angegebenen proportional —3- . Sobald die Unstetigkeit wegfällt, nehmen die Coefficienten proportional einer höheren Potenz von a ab. Die Schwingungen gestrichener Saiten. § 40. Die Theorie der Violinsaiten unmittelbar an. an diese Rechnung Bewegung der Violin- schliefst sich Allerdings können vdr die saite nicht als ein rein mechanisches Problem behandeln, weil wir von vorne herein keine klare mechanische Definition von der Art und Weise geben können, wie die Saite in Bewegung gesetzt und in Bewegung erhalten wird.. Bei einer Violinsaite wird eine periodische Erregung der Saite dadurch hervorgebracht, dafs unter leichtem Drucke der Bogen an der Saite entlang streicht. Die Violinsaiten sind ja meistentheils Darmsaiten, also verhältnifsmäfsig leicht, und der Violinbogen ist ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 122 etwas klebrig gemacht dadurch, dafs er mit Harz § 40. eingerieben ist, Grad des Anklebens zwischen Bogen und Saite stattfindet. Wir müssen nun, da eine klare mechanische Definition der Wirkung des Bogens nicht gegeben werden kann, durch Be80 dafs ein leichter obachtungen seinen Einflufs bestimmen. Wenn man mit einem Vibrationsmikroskop oder auf andere Weise irgend eine Stelle an der Violinsaite betrachtet, während die Saite nahe ihrem Ende, wie es auf der Violine geschieht, gestrichen man folgendes. Die Stelle der Saite geht in solcher Weise hin und her, dafs wenn die Zeit zur horizontalen Abscisse und die Ausweichung zur Ordinate gemacht wird, die Bewegung innerhalb einer Periode durch eine gebrochene Linie dargestellt ist, wird, 80 sieht Form die in der halben Periode dieselbe in der Anfangslage und in der zweiten Hälfte die der ersten Hälfte entgegengesetzten Ordinaten (Fig. Vorausgesetzt 13). hat wie die gezupfte Saite ist umgekehrter in Keihenfolge ein Streichen dabei enthält des Bogens von Fig. 13. der Art, dafs der Grundton der Saite deutlich Es erklingt. ist nämlich auch möglich, durch eine gewisse Art des Streichens Flageolett-Töne auf der Saite hervorzubringen, in Abteilungen sch\^ingt ist nicht nothwendig, Saite in einem wenn um bei denen die Saite also und der Grundton nicht gehört wird. Es einen Flageolett-Ton hervorzubringen, die Knotenpunkte des betrefi'enden Tones zu berühren, auch die Sicherheit des Flageolett-Tons erhöht. Ein solches es Streichen soll also ausgeschlossen sein. An verschiedenen Stellen der Saite ist das Verhältnifs der beiden geraden Linien, die eine halbe Periode ausmachen, ein verschiedenes, und die Form maximale Ausweichung ist ist eine andere; aber die allgemeine die gleiche, dieselbe wie die einer gezupften Saite. können daher dieselben Eechnungen, die Wir uns die Anfangslage der gezupften Saite in eine FouEiEE'sche Eeihe entwickelten, dazu ver- wenden, um hier die Bewegung FoüEiEB'schen Reihe darzustellen. eines Punktes Die Zeit tritt der Saite in einer dabei an die Stelle der Längenausdehnung und die Periode der Bewegung Stelle der doppelten Saitenlänge. wegung mit r, tritt an die Bezeichnen wir die Periode der Be- den Theil der Periode bis zur maximalen Auswei- DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER SAITEN. §40. 123 und die maximale Ausweichung mit ä, so haben wir nach der früheren Formel (206a, 207c) zu schreiben: chung mit r, ^ 2h . 2nciT\ T T n^a^ \2r T . sin-1^^^ T-2t * (208) Die Zeit ist dabei von dem Augenblick an gerechnet, in dem i] im wachsenden Sinne durch Null hindurchgeht. Soll dies zu irgend einer andern Zeit t^ geschehen, so müssen wir i — tQ an Stelle von t schreiben: 2 2h . sm o o 71^ a^ T 27taT = — T Die Einführung von t^ ist T 27"^ r-2r sin^(i-g. (209) noth wendig, wenn dieselbe Formel die Bewegung jedes Saitenpunktes darstellen Da soll. herein nicht wissen können, dafs für denselben wir von vorn- Werth von t gleich- Punkte der Saite die Gleichgewichtslage passiren, so mufs der Formel die Möglichkeit ausgedrückt sein, dafs es nicht der zeitig alle in ist, dafs also t^ von Punkt zu Punkt andere Werthe hat. Ebenso können h und r von Punkt zu Punkt andere Werthe haben oder, was auf dasselbe hinaus kommt, /„, h, r sind als Functionen von X anzusehen. Nun haben wir andererseits (§ 37) gesehen, dafs Fall die Bewegung der ganzen V Saite in der Form =2^a sm—^sin-^i + 2^aSm-y-cos— — Da nun darstellbar sein mufs. Reihe eindeutig ist, 2na . so folgt, die Entwicklung in die FouEiEB'sche wenn wir 2%a , < sin -^=- 2nci . (t — t^ in 2itci sm-^t.cos-^t^-cos-^t.sm-^t^ zerlegen, , „ B, . Ttax . nax sm -^ 2h =_ 2h ^j Hierin dürfen ä, t, nur von a, 2;raTr T . . . t^ sm —- T 2nfaTr T nur von \j^ + T x, nicht und ebenso 1 y-2^J nicht von x abhängig sein. Seiten durch einander 2;ra 1 von a, . sm ^ (210) 27ia t,. dagegen Aa und Ba Dividirt man die linken die rechten Seiten, so ergiebt sich __ = _cotg-^/o. (211) ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 124 Daraus folgt, dafs t^ §40. und da nicht von x abhängig sein kann, es auch nicht von a abhängt, so hat es überall denselben Werth, der durch passende Wahl des Anfangspunktes der Zeit gleich Null ge- macht werden kann. Tcax . , Äa sm -ySchreibt man Dann wird B« = 2h = . 2n2 Tfa sm und 2'7iaT = — diese Gleichung für a + T-2t\ und für a = 2 (212) 2r = 1 und bildet den Quotient der linken und den der rechten Seiten, so ergiebt sich -4, 71 X 2;rr 1 (213) Nun hin zeigt die Beobachtung, dafs für a; = auch t = wird. Mit- ist A 1 und daher 2n TtX cos Diese Gleichung aber kann, erfüllt sein, als cos x<l da. T ist also h unabhängig. 2h 2t T + T-2t L2t "*" T (216) •]• nicht nur von a , sondern auch von x Bezeichnen wir den Werth dieses Ausdrucks mit 4P, der Werth, hat. Denn — L2t Somit ergiebt sich also «? Er 2t ' V als nicht anders (215) den h in der Mitte der Saite 2t X = ^ und = ^, also -=der Mitte der Saite ist so ist in P ist, nun endlich folgt A= Es 2r< T ^ l Daraus und wenn " ist. (214) vollständiger J. ^ 2'-2tJ = 4. schliefslich = 8P 2^ nax . sin sin 27iat (217) l Ausdruck für die Schwingung der ganzen Saite. jedem Augenblick t die Saite dieselbe Form hat besagt, dafs in DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER SAITEN. §40. Denn wie die gezupfte Saite in ihrer Anfangslage. 125 für die Anfangs- lage fanden wir oben (206, 207 c) die Zerlegung 2h [ l / was mit dem Ausdruck für 2t __, 1 < = 1 . bis / Ttaa =^ nax . übereinstimmt, und Ä 4P = (218) a l —a gesetzt wird. Bei a; =a liegt die Ecke der also in der halben Periode Es die Ordinate der Ecke. und der Ordinate h von a; Saite. = bis Die Ecke der Saite rückt a; = /. Die Gröfse h ist besteht mithin zwischen der Abscisse a die Grleichung zweiten Grades: 4P h=^-^a{l-a), die einen durch die Enden der (218a) Saite laufenden Parabelbogen dar- Dieser Parabelbogen wird in der halben Periode von der stellt Ecke der Saite durchlaufen. würde man — gleich 2 — In der andern Hälfte der Periode und h 4P =— l a haben, Das um die Uebereinstimmung mit heifst, die Ecke läuft auf dem zu setzen l l — a dem Ausdruck zu erzielen. entgegengesetzten Parabelbogen 4P (219) wieder zurück. Die Bewegung der Saite läfst sich also kurz so be- schreiben, dafs in Fig. 14 der Fufspunkt d der Ordinate ihrer Ecke mit constanter Geschwindigkeit auf der Linie ah hinund hereilt, während der Eckpunkt Fig. u. selbst die parabolischen Bögen ac^h und hc^a nach einander durchläuft und die Saite in den beiden geraden Linien ac^ und hc^ oder ac^ und hc^ ausgespannt ist ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 126 Nun §40. übt die Saite durch ihre Spannung einen Zug auf ihren Befestigungspunkt aus. Auf der Violine liegt der eine Befestigungs- punkt auf dem Stege der Violine, der andere auf dem Stege am Handgriff. Während die Ecke auf dem oberen Parabelbogen liegt, ist der Zug nach oben gerichtet, springt aber plötzlich in einen nach unten gerichteten Zug, wenn die Ecke auf den unteren Parabelbogen tritt. Dieser plötzlich wechselnde Zug ist es nun im "WesentEs ergiebt lichen, welcher auf den Resonanzboden der Saite wirkt. sich dieses auch schon aus folgender Beobachtung. Sind die Enden einer Saite an einer vollständig starren Unterlage befestigt, so hört man, wenn man die Saite in Schwingungen setzt, fast gar keinen Ton; geht aber die Saite über einen Steg, der auf einer breiten elastischen Fläche an die Luft übertragen. kräftig Saite der Saite, der wesentlich liegt, so Es ist wird der Ton der also der Endpunkt Erschütterung des Resonanzbodens die und dadurch den Ton in der Luft erzeugt. Man kann die Bewegung der Violinsaite auch dadurch hervorbringt dafs man sie in zwei erläutern, gegen einander ziehende Wellenzüge zerlegt, aus denen, wie oben gezeigt wurde, jede Schwingungsform der Saite zusammengesetzt werden kann. der Saite im Abstand x von Für irgend einen beliebigen Punkt dem einen Ende besteht nach dem, was wir oben fanden, die Bewegung in einem Hin- und Hergang mit zwei verschiedenen constanten Geschwindigkeiten. Die Ausweichung rj wächst von dem Augenblick, wo die Ecke auf dem dem Augendem oberen Parabelbogen die Abscisse x besitzt; die Ausweichung nimmt ab von diesem letzten Zeitpunkt, bis die Ecke wieder auf dem unteren Parabelbogen zur Abscisse x gelangt. Wir fanden oben, dafs die Ecke ihre Abscisse mit constanter Geunteren Parabelbogen die Abscisse x besitzt, bis zu wo sie auf schwindigkeit — blick, 21 Zeit 2 T xT =— — , ändert. der Der Hingang Hergang vollzieht sich mithin in der der in Zeit T— 2r = —— — x\T (l ^ -^^ L I> Ferner fanden wir (Gleichung 218 a) für die äufsersten Werthe von den Ausdruck: 4P Wenn „ wir daher den Nullpunkt der Zeit wo t in den Augenblick ver- im wachsenden Sinne durch Null geht, für den Hingang legen, T} i] so haben wir DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER SAITEN. §40. 8P • ., 127 xT . oder (220) 8P — l V {t t = —x bis +t) l und für den Hergang {l-x)T 8P -< = -^^(^-^): ^ (221) oder ^=^4-(y-'J Von / =+ =—T < T bis bis i t=T—r =+T gilt (^ = +^bi8r-T). der erste Ausdruck für In dem darauf der zweite. rj und von folgenden Inter- = r — r bis r + T wieder der erste und von = T z bis = 2 T — T wieder der zweite, wo aber statt der üeberschufs über — T, einzusetzen ist, u. w. die erste Periode, also der Saite aus zwei einander entgegenBeweg'mg Um nun die vall -\- t < t < s. t ziehenden Wellenzügen zusammenzusetzen, mnfs 7] werden, dargestellt Periode 21 nach X und = F{x + at) + wo besitzen. die Q{x Function Daraus und F{x) ergiebt rj in der Form — at) sich G{x) beide die durch Differentiation i: p-^r + OX ff (222) drj = aF' -aG' mithin OX dt 07] 07] (223) a-F Nun bis t =+ ist für den ersten TT 2aQ'. Ausdruck von rj, also für die Zeit t =—T T 07) dx SP t TT' 07] 8PI-X (224) ~dT und daher dt] SP SP. 07] 07] SP SP, dx TT 07] "ö^ + a~^ W ^ . (225) ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 128 Für den zweiten Ausdruck von t== T-T, t], §40. also für die Zeit i = r bis ist: ÖT] 8P(T 8P/^_ dx ~Jt\Y~T dri \ ___ 8P (226) ~dT~'~Tf'^ und daher öl] dt) dx dt dri dr} a-s Nun TT aSP 8P, (227) aSP 8P, -2r + Tr(^-«^>- aber a die Geschwindigkeit, mit der die Wellen entlang 21 ziehen und daher gleich -^. Mithin haben wir, indem dieser ist Werth Zeit t für a in die Gleichungen (227) eingesetzt wird, auch für die = T bis t= T—r dl] dx (227 a) Der Ausdruck d d -^ + -^ dx dt r] für a ri hat also in den beiden Inter- — r bis + t und r bis T — r, Periode — t bis T— r dieselbe Form Valien das heifst in der ganzen DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER SAITEN. §40. Das T — T dem derselbe Ausdruck, der auch in ist Mithin gilt ganzen Periode t in der ist 129 Intervall r bis bis T+ t der Ausdruck — at In dieser Periode durchläuft x — at ox —2 bis /. Für wiederholen sich diese ö 11 j^— mit der Periode 2 dt dl] Werthe von a -^ Nun fanden Werthe die gröfsere und kleinere Werthe von x /. wir oben (Gleichungen 223): = 2aF'{x+at) a^-{-^ ÖX O t OX Für die Werthe von x ^ dt + OD 2aF'{x oder, wenn x -{- und 2 at zwischen + at) ^- = ftp -ff{x 1 + ist also «0 at durch % bezeichnet wird, „ „,, , 2aF'{x) — 8P = 8P -—% und daher Für die Werthe von x — at zwischen — 2aG'{x-at)= oder, wenn x — at durch w und —21 ist -\-j^{x-at) bezeichnet wird, 2aö'H = —+— m; und daher 8P Die Constanten dafs F{x + at) %P w^ und C, sind nur der Bedingung unterworfen, 0{x — at) für x=0 und a: = / verschwinden C^ -\- müssen. H. V. Hkucholtz, Theoret. Physik. Bd. in. 9 ZWEITER THEIL. EESTER ABSCHNITT. 130 Daraus folgt und 0^ also nichts, Cj Dann hat man für = bis z^; + nur auf die liebig, weil es Es hindert 0^ = Im Uebrigen sind Summe F{x + at) + 0{x 0. und also für « =— t^; t = wollen wir F{x und C^ beankommt. — at) C^ beide gleich Null zu setzen. = bis ;?; = 2 Z 2Z (231) = -^w{2l + 0[w) Für G^ §40. + at) w). und 6{x — at) Ordinaten zur als Abscisse x auftragen; dann erhalten wir die beiden gegen einander Zwischen x ziehenden Wellenzüge. Parabelbogen Punkte a; = p -g-a; (2 Z und x — = cc), =— über 21 verbindet. periodisch zu wiederholen. und x der = und x = 21 liefert F{x) den der a;-Axe steht Dieser Parabelbogen Andererseits liefert {x) und die ist nun zwischen x = p2 21 den Parabelbogen ~-^x{2l-{-x), der unter der a;-Axe Fig. 15. hängt und die Punkte x ist = und x = —2l verbindet. Auch dieser periodisch zu wiederholen (Fig. 15). Läfst man diese beiden Reihen von Parabelbogen mit der Ge- schwindigkeit a gegen einander ziehen, addirt ihre beiden Ordinaten algebraisch für jede Abscisse zwischen und x, so erhält man in jedem Augenblick die betreffende Gestalt der schwingenden Violinsaite. Die Abscisse der Ecke, welche die Violinsaite in jedem Augenblick bildet, fällt dabei immer mit der Abscisse eines der Fig. 16. Punkte zusammen, wo zwei benachbarte Parabelbögen zusammenstofsen (Fig. 16). DIE SCHWINGUNGEN GESTRICHENER SAITEN. §40. 131 unsem bisherigen Betrachtungen haben wir vorausgesetzt, dafs die Enden der Saite vollkommen in Ruhe bleiben. Unter dieser Voraussetzung wird die Bewegung nur eine sehr geringe Störung erfahren, und der Bogen wird nur eine sehr geringe Arbeit zu leisten brauchen, um die Bewegung zu unterhalten. Es wird dabei ein kaum wahrnehmbarer Ton hervorgebracht. Nun sind aber, wie schon oben erwähnt, bei der Violine die Enden der Saite nicht völlig fest und dürfen es nicht sein, wenn ein kräftiger Ton hervorgebracht werden Bei Ein Theil der Energie der Saite mufs fortgesetzt an die Luft soll. um abgeleitet werden, geben. auf Das dem eine Steg, Ende der ist der mit breiter Fläche setzt. Energie für die Schallbewegung herzuSaite liegt bei den Streichinstrumenten der sich auf den elastischen Resonanzboden stützt. Der Resonanzboden Bewegung die in mäfsigem Grade nachgiebig. auf die Luft wirkt und Dadurch wird sie fortgesetzt Energie Er ist es, in ausgiebige abgeleitet, durch die Kraft des Bogens ersetzt werden mufs, wenn die die Be- wegung unterhalten werden soll. Die Wirkung des Bogens haben wir uns so vorzustellen, dafs die Saite an der Stelle, wo der Bogen angreift, in dem einen Theil der Schwingungsperiode sich mit derselben constanten Geschwindigkeit wie der Bogen und dem anderen vom Bogen abspringt bewegt, der an ihr haftet, in kürzeren Theil der Schwingungsperiode dagegen Schon ein minimales Abspringen der Saite vom Bogen genügt, um die Saite vollkommen frei zu machen und jede Einwirkung des Bogens aufzuheben. An den Enden der Saite findet, wie schon oben auseinandergesetzt vmrde, ein plötzlicher Wechsel in der Richtung des Zuges statt, den die gespannte Saite auf ihre Befestigungspunkte ausübt. Denn während die Ecke der Saite auf dem oberen Parabelbogen liegt, ist der Zug nach oben gerichtet, dagegen nach unten, wenn die Ecke auf dem unteren Parabelbogen liegt. Wenn nun das Ende der Saite einen geringen Grad von Beweglichkeit hat, so wird es in dem Momente des Ueberganges z. B. von oben nach unten fortgeschoben werden. Dabei wird die Saite, welche zwischen den bissich frei bewegt. Fig. 17. herigen beiden Lagen ihrer Endpunkte ausgespannt war, wenn der Endpunkt sehr schnell ein Stück fortgeschoben wird, in eine gewundene Lage übergehen, und es wird offenbar nun von dem Endeine 1 ZWEITEE THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 32 § 40. punkte aus eine Welle, ein Knick nach dem andern Ende der Saite ablaufen müssen (Fig. 17). Dadurch wird eine Bewegung hervorgebracht, welche sich nicht der des Bogens anschliefst; sondern, wenn dieser Knick (Fig. 17) an der Streichstelle der Saite vorbeiläuft, dann wird der Saitenpunkt, der den Bogen berührt, eine andere Bewegung machen müssen, als der Bogen, und die Saite wird, wenn sie bis dahin am Bogen anhaftete, abreifsen können oder anhaften, wenn sie frei war. Dieses Abreifsen oder Anhaften wird nach der Zeit geschehen müssen, welche von dem Moment, wo die Ecke das Ende der Saite Welle die die gestrichene der Geschwindigkeit a = Stelle Da erreicht. verfiiefst passirt, bis die wo Welle mit 21 -=- entlang läuft, so stimmt diese Zeit überein mit der Zeit, welche die Ecke der Saite gebraucht, um wieder kommen. Das Abreifsen oder Anhaften würde darnach also zu derselben Zeit stattfinden, wo die Ecke die gestrichene Stelle passirt^ was mit der oben auseinandergesetzten bis zur gestrichenen Stelle zu Vorstellung von der Wirkungsart des Bogens übereinstimmt. kommen Nun nebensächliche Störungen in der Bewegung der Saite da- immer an dem einen Ende der Saite ein Theil der Schwingungen verloren geht. So müssen wir die Bewegung als die einer gedämpften Saite betrachten, und zwar wird diese Dämpfung sich auf alle Obertöne der Saite beziehen. Wir haben nun bei den allgemeinen Erörterungen schon gesehen, dafs durch eine periodische Kraft, von der Periode des Grundtones, durch vor, dafs welche in einem Knotenpunkt eines Obertones angreift, die Bewegung, die diesem Obertone entspricht, nicht unterstützt Es der mög- werden kann. wenn man in einem Knotenpunkt eines Töne der Saite streicht, in der Schwingungsfigur der oder in der Bewegung der Saite dann dieser Oberton fehlen folgt daraus, dafs, lichen Darin sie ist Saite wird. eine Modification der Saitenbewegung enthalten, wie wir bisher beschrieben haben; denn in der bisher dargestellten Be- wegung zeigt. sind alle Obertöne der Saite vertreten, wie die Diese beobachten. Aenderung Untersucht irgend einem Punkte, am läfst sich mit man nämlich Formel (216) dem Vibrationsmikroskop die Bewegung der Saite in besten gegen die Endpunkte der Saite hin, obwohl die Amplituden dort gering sind, so bemerkt man eine geringe Abweichung von der bisher beschriebenen Bewegung, die, wenn die Zeit als Abscisse aufgetragen wird, aus zwei geraden Linien bestand. Es treten nämlich secundäre meistentheils so, Zacken auf dafs nur eine Periode (Fig. 18) und zwar Zacken dieser secundären DIE SCHWINGUNGEN DER CLAVIERSAITEN. §41, auf das kurze Ende 133 Diese Zacken lassen sich nun darauf zu- fällt. dem Bogen werden kann, weil er in einem der Knotenpunkte des rückführen, dafs einer der Obertöne der Saite nicht von unterstützt während der Oberton, Obertones angreift, handen war, durch Dämpfung falls verschwindet. er anfänglich vor- Aus den neueren Fig. 18. Untersuchungen von Keigae-Menzel und Raps geht hervor, wenn in dem Knotenpunkte Oberton ganz weg bleibt; selbst gestrichen wenn aber in der dafs, wird, der betreffende Nähe des Knotenpunktes gestrichen wird, der betreffende Oberton nicht etwa schwach, sondern im Gegentheil stark hervortritt. Abgesehen von diesen Abweichungen erklären sich die Haupt- züge der an den Violinsaiten beobachteten Erscheinungen auf die dargelegte Weise. Es ist dabei zu bemerken, dafs die auf den Saiten durch Streichen hervorgebrachten Töne bei weitem am reinsten und Andere Körper können zwar auch durch Streichen zum Tönen gebracht werden; denn es ist auch da immerhin möglich, dafs der Bogen sich während eines Theiles der Zeit, in der eine solche Schwingung ausgeführt wird, an eine Bewegung des musikalischsten sind. Körpers anschliefst. Vollständig ist es aber nur möglich, wenn die Töne des Körpers wie bei der Saite harmonisch zu einander Dann kann ein solcher tönender Körper Schwingungen aussind. führen, welche vollkommen periodisch sind, und wo auch die Nebentöne zum Vorschein kommen, ohne die Periodicität zu stören. Wenn einzelnen aber Schwingungszahlen der Nebentöne zu der des Grundtones in irrationalem Verhältnifs stehen, dann setzen sich ihre Schwingungen nicht zu einer vollkommen periodischen dann ist Bewegung zusammen, und auch kein vollständiges Anschliefsen des Bogens an den Körper möglich. § 41. Die Schwingungen der Ciaviersaiten. Die Ciaviersaiten werden dadurch in Bewegung gesetzt, dafs sie durch den Schlag der Hämmer getroffen meistentheils an einer Stelle, die ziemlich nahe werden, und zwar am Ende der Saite ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 134 Der Schlag des Hammers liegt. nicht von ein Stofs, allerdings ist sondern in unseren neueren elastischen Masse, einer ganz harten § 41. Kopf des Hammers mit weichem Leder überzogen ist. In den älteren Ciavieren, den sogenannten Spinets war es dagegen ein metallner Stift mit ziemlich schmalem Kopf, der sich anlegte, und in den allerältesten Formen Ciavieren von einer weichen Fläche, da der metallene dieser blieb Er Steg bildete. Tones der Saite. einem mit auf der Seite liegen, Stift schmäleren oder breiteren welcher einen Punkt der Saite Geschwindigkeit mittheilt. und schnell Der Hammer zu und durch den trifft thun hätten,, ihm Stofs eine Körper geschieht ja so Stofs harter auf so kurze Zeit begrenzt, ist dafs er den so Lage Eintiufs auf die Höhe des Wir wollen zunächst annehmen, dafs wir es hier hatte durch seine der gestofsene dafs Körper, welcher dabei in Bewegung gesetzt wird, eigentlich diese Bewegung anfängt und seine volle Geschwindigkeit erreicht, ohne Man kann dafs er dabei seinen Ort wesentlich verändert hat. mit guter Annäherung an die Wirklichkeit annehmen, dafs die gestofsene Stelle der Saite plötzlich eine Es nun sei rj Geschwindigkeit bekommt. die Seitenabweichung, so ist, wie oben in § 37 ge- zeigt wurde, 7? = 2 [^a • sin/j X cos nat • -\- Ba' sinp a a: • sin w t], a vorausgesetzt, dafs die wenn Enden der die Saitenlänge bezeichnet, l Saite fest p —- für geschrieben. nach unserer Annahme im Zeitpunkt die Saite Es sind. t = 0, ist dabei, Wenn nun wo sie an- geschlagen wird, sich noch nicht wesentlich von ihrer Gleichgewichtsr] für t = auch und daraus folgt, dafs alle Coefficienten A^ verschwinden und nur der zweite Theil der Reihe stehen bleibt, so dafs lage entfernt hat, so werden die Anfangswerthe von gleich Null sein, = ^Ba'8mpax-smnat Tj Daher ist die Geschwindigkeit durch die V = -— €L Wenn nun gegeben ist, =z'^naBa' Formel gegeben: sin^ a x cos nat. (233) Z die Geschwindigkeit v zur Zeit so sind (232) demgemäfs < = als Function von x die Coefficienten B^ zu bestimmen. Wir beschränken uns zunächst auf den Fall, das v nur in einem DIE SCHWINGUNGEN DER CLA VIERSAITEN. §41. sehr schmalen Theil der Saite von Null verschieden B halten wir den Coefficienten ist. 135 Dann /v-^m.pqx .dx = —B-nq. (234) In dem Falle, dafs die angeschlagene Stelle sehr klein ist, wie es werden wir in dem Integral den {pqx) mit dem Werthe einsetzen können, bei den alten Spinets der Fall trigonometrischen Factor sin welchen er im Mittelpunkte geschlagene Stelle bei x er- aus der Gleichung: = a, ist, der geschlagenen Stelle hat. so bekommen wir Ist die also smpqa- jrvdx- =-^B^-nq. l (234a) Unter diesen Umständen würde das Integral von dem Index q unsein, und es würde einen bestimmten Werth haben, der abhängig die Intensität des Stofses darstellt Die Coefficienten sind vqa ^ ^ ^.I=-2 5,-w. sin Wir bekommen und mit / bezeichnet werden möge. also:. l also in ,^^ , , (234b) diesem Falle eine Reihe von Coefficienten, welche bei steigenden Werthen von q nur wie die erste Potenz von q abnehmen. Wenn wir streng vorgehen und annehmen wollten, dafs nur ein einziger Punkt der Saite gestofsen wäre und Geschwindigkeit bekommen hätte, Reihe haben. dann würden wir eine nicht unbedingt convergente In einem solchen Falle werden nothwendig die hohen Obertöne verhältnifsmäfsig sehr stark werden. Es Klang einer solchen mit klimpernd; das Hammer Anders ist Menge wenn mit einem weichen breitere Stelle in Bewegung es, angeschlagen wird, also eine Um nun auch der eine Klangfarbe, welche auf eine grofse ist von Obertönen hinweist. versetzt wird. ist angeschlagenen Saite stark Metallstiften unbedingt convergente Reihen zu erhalten, wollen man dann die Ausdehnung der eng machen kann, wie man will. Wir wollen von der Mitte des Hammers getroffene Stelle wir diesen Fall behandeln, wobei getrofiienen Stelle so annehmen, am dafs die stärksten in Bewegung beiden Seiten hin gesetzt wird, und dafs von dort aus nach die Anfangsgeschwindigkeit abnimmt. Bei der weichen Beschafienheit des Hammers können wir im Allgemeinen nicht genau angeben, wie die Geschwindigkeit vertheilt sein wird. Man erkennt, dafs bei den tieferen Theiltönen, für die sin pax ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 136 innerhalb vom Hammer des veränderlich nur sehr wenig getroffenen Stückes es keinen wesentlichen Unterschied ist, §41. machen wird, wie die verschiedenen Theile der gestofsenen Stelle in Geschwindigkeit versetzt Für werden. Wellen mit kurzen Wellenlängen die dagegen, für welche sin^arc in der Breite der gestofsenen Stelle mehrfach sein Zeichen wechseln kann, wird ein grofser Theil des Integrals fvsiapax.dx sich wegheben dadurch, dafs positive und negative Glieder Ausdruck Wir können uns einander folgen. hinter keit zu thun haben, welche an der Stelle und z. B. für X = a 2h bis a; =a+ = Maximum a ihr = h . hat Wir können 2h ' V setzen, x geringer Entfernung davon schnell abnimmt. in einen bilden, welcher anzeigt, dafs wir es mit einer Geschwindig- — a)] cos [h {x worin b die Amplitude der Stofscurve bezeichnet, und = v aufserhalb dieses Intervalls annehmen. Dann wird TT. u a + 2h -'! sinpqx. cos [h {x — n. q a)] (235) dx 2h oder a B.n.q + 2h sin[(p(7 ^\I^'' + h)x — ah'\ + sin[(p<? — h)x + ah'\\dx (235a) 2ä Daraus folgt -^.B.n.q =- pq + 2 cos h \{jp q •{ h)x — ah'\ (235 b) 1 2 Werden cos pq ' pq die Grenzen a + 2h + = — cos [{pq —h — h)x + a h]. eingesetzt, so liefert der erste Cosinus: 71 cos 2 sin ^ a g- . \ pq cos a pqn 2h Yh f) DIE SCHWINGUNGEN DER GL AVI ERSAITEN, § 41. 137 und der zweite Cosinus: pq a cos + 2h _-^i_cosiijg = + 2 sin p g- a a — + 2h pqn cos . 2h Also wird die Gleichung (235 b) ±B^.n.q=^h.j^smpqa.cos^ — . b 2h pq — h. pq-\-h 2h p^q^-h^ ?\np q a . cos 1 pqa hsin =— — .sin pqa. pq-h .cos . cos pqn 2h pq% (235 c) 2h Mithin 2 ^. Man = -7'- b . 2h ^ga nq sin q^p'^ ' ersieht daraus, dafs für die gröfseren abnehmen wie cienten B^ q^. pqji — h^ .cos (235 d) 2ä Werthe von q die Coeffi- In der Reihe für die Geschwindigkeit werden die Coefficienten abnehmen wie In der That haben wir q^. hier keine Sprünge in der Geschwindigkeit, sondern die Sprünge betreifen erst die zweiten Differentialquotienten, der Curve plötzlich druck für B , NuU werden. Knotenpunkt des q^^ Tones — Das ist, d. erfolgt, tude wir hier eben betrachten. nicht wenn dafs es verschwindet, einem Vielfachen von gleich Femer h. welche an den Rändern ergiebt sich aus sin p qa = dem Aus- wird, a also wenn der Anschlag in desjenigen Tones, dessen Ampli- Es werden also diejenigen zum Vorschein kommen, deren Knotenpunkt angeschlagen giebt uns schon ein Mittel, einem um Töne wird. zu vermeiden, dafs die hohen Die Obertöne nehmen im Allgemeinen an Der siebente und achte Oberton, die etwas mehr als einen ganzen Ton auseinander liegen, sind etwa die tiefsten unter den Obertönen, die den Klang weniger musikalisch machen, die als Dissonanzen wirken. Schlägt man nun die Saite zwischen dem Knotenpunkt des siebenten und achten Obertones an, so wird sinpqa für j = 7 und q = 8 klein ußd der siebente und achte Ton werden relativ Obertöne entstehen. Stärke ab. ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 138 schwach werden. Deshalb ist in der That bei den modernen Ciavieren eine solche Anschlagsstelle gewählt. Hammer stöfst, seine Breite man bewirken können, §41. Wenn man und Weichheit die Art, wie der richtig regulirt, so wird dafs die Geschwindigkeit innerhalb der ge- Punkt zu Punkt in gewisser Weise sich verund dadurch kann man die Intensität der hervorgerufenen stofsenen Stelle von ändert, Obertöne reguliren. Die Begleitung des Grundtones durch die vollkommen harmonischen Obertöne ist im Ganzen vortheilhaft. Es werden niedrigere Obertöne sein, deren Anschlag man zu begünstigen sucht, und meistentheils sind die neueren Claviere so ersten eingerichtet, dafs der dritte und vierte Oberton durch die passende Wahl der Weichheit des Hammers begünstigt werden. Man kann also die Klangfarbe der Ciaviertöne dadurch verändern, dafs man den Hammer mehr oder weniger breit und hart macht. Härtere Hämmer und schmalere Hämmer werden im Allgemeinen höhere Obertöne geben. Man gebraucht sie namentlich da, wo man Töne hervorbringen will. Töne mit mehr Obertönen, welche zwar nicht ganz weich klingen, aber mehr durchdringende Kraft haben. Bei Concert- Flügeln werden die Hämmer deshalb etwas schärfere härter gemacht, während weichere Töne werden, Hämmer breitere man im Zimmer gebraucht und daher auch weichere und bei Flügeln, die vorzieht benutzt. Es wird auch oft von Variationen der Klangfarbe gesprochen, die durch den Anschlag hervorgebracht werden. Man kann in der That auf demselben Ciavier durch eine geänderte Anschlagsweise andere Töne hervorlocken. Möglicher Weise kann dieses davon herrühren, dafs bei gröfserer Geschwindigkeit, welche keinen Druck mehr hinter sich hat, wenn also der Spieler so auf die Tasten schlägt, dafs der Hammer in die Höhe schnellt und die Saite erreicht, ohne dafs die Taste noch weiter gedrückt wird, die Ver- — — theilung andere der ist Geschwindigkeiten längs als bei der gestofsenen Stelle eine anderer Anschlagsweise. am Ciavier kann man leicht wenn man den Anschlag auf die Tasten bei gehobenem Dämpfer des Instruments macht und sich dann auf der Saite die Die stärkere Fülle der Obertöne prüfen, Knotenpunkte sucht. Sie sind sehr leicht zu finden. Man braucht nur eine Taste wiederholt anzuschlagen und den Finger auf der Saite zu verschieben, um die Stellen herauszufinden, welche man berühren mufs, damit der eine oder andere Oberton ungestört zum Vorschein kommt. Dadurch kann man auch die relative Stärke der Obertöne kennen lernen die Octave ist meistentheils sehr kräftig und gewöhn; DIE §42. SCHWINGUNGEN BELASTETER SAITEN. 139 dritte Oberton, während vom vierten ab die Intenmerkhch nachläfst. sität Man kann übrigens das Ciavier, dessen Dämpfer man aufgehoben hat, auch benutzen, um herauszubringen, welche Obertöne in den Tönen vorkommen, die im Zimmer entweder von anderen Musikinstrumenten oder von der menschlichen Stimme erregt werden, da die Saiten des Claviers leise mitschwingen. Man kann das Schwingen entweder fühlen oder auch hören, nachdem der fremde Ton aufgehört hat. Man kann es z. B. benutzen, um die Obertöne aus den zusammengesetzten Tönen der menschlichen Stimme, auch noch der lieh aus den Vocaltönen heraus zu hören. Stimme auf eine der Noten des tiger Wenn man Claviers, Pedal gehoben hat, so dafs sämmtliche Saiten in nämlich mit kräf- nachdem man das schwingen können, frei der genauen Tonhöhe den Vokal a ins Ciavier singt, so hört man mit das Ciavier dem Vocal und nachklingen, zwar sind ziemlich gut herauszubringen, ä, ö, kann antwortet dem Vocal a und bei o mit i deutlich es Die Vocale o. a, sind undeutlicher. o, u Man Zusammensetzungen solcher Töne, die als Obertöne in. den gesungenen Vocalen vorkommen, in der angegebenen Weise die Vocalfarbe, also den eigenthümlichen sich auf diese Weis^^ leicht überzeugen, dafs Charakter des Klanges, bedingen, der die verschiedenen Vocale der menschlichen Stimme von einander unterscheidet wesentlich, dafs saite man genau Es ist nur ganz Tonhöhe der betreffenden die Clavier- trifft. § 42. Die Schwingungen belasteter Saiten. Wir woUen nun die Schwingungen einer Saite betrachten, welche Länge ist, sondern an einer Stelle eine nicht gleichmäfsig in ihrer kleine Belastung hat Man braucht bei einer dünnen Metallsaite nur ein ganz kleines Wachskügelchen auf einen Punkt der Saite anzukleben, so findet man, dafs tiefer klingt, weil eine gröfsere dann die Saite erstens natürlich Masse zu bewegen ist, aber dafs sie auch ganz eigenthümlich verdorben klingt. Sie hat einen kesselähnlichen Klang erhalten statt des hellen, klaren, harmonischen, den sie bisher hatte, und wenn man die Obertöne untersucht, findet man, dafs sie irrationale Verhältnisse der Schwingungszahlen besitzen. Die Bewegungsgleichungen lassen sich leicht bilden. Wir werden auch hier die Enden der Saite wollen und die a:-Coordinaten von die Entfernung bezeichnen. als fest zu betrachten haben und dem Ende M (Fig. 19) an rechnen des Gewichts von diesem Anfangspunkt mit a ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 140 Vom M bis Punkte es mit einer §42. zu dem belasteten Punkte hin haben wir Bewegung zu thun, welche für eine freie Saite gilt, ^ et Fig. 19. wenn nämlich, Geschwindigkeit für die t = als verschwindend klein vorausgesetzt wird, rj^—Ä- sm^ ic und • cos \^ok)) wi den Theil zwischen der belasteten Stelle und dem Ende iV für ebenso a<x<l r]^ = /OQ7^ \^^*) _ B-m.TLp{l—x)-co^nt sind p, welches die Wellenlänge bestimmt, und n, die Schwingungszahl, durch die Gleichung verbunden n = p-c, wo c die Hierin Geschwindigkeit bezeichnet, mit der eine Welle auf der Saite entlang läuft. Wir wissen schon aus allgemeinen Sätzen, dafs das Integral von der Art sein mufs, dafs keine Phasendifferenz zwischen den verschiedenen Theilen existirt. Dann wird in dem Punkte a selbst das und i]a einmal ausgedrückt durch r]a = A- sin = B-smp{l j? a cos n • (238 a) t andrerseits durch r]a Das Verhältnifs geben Ä B : — (238b) a)-co8nt- durch wird daher die Gleichung ge- sein: ^.sinpa Wir können = J5.sin^(^ — a)- (239) also setzen: A= B= —. sin p a Nun wird aufserdem sinp {l— für den beschwerten Bewegungsgleichung aufzustellen sein. Wenn a) Punkt eine besondere die Saite abgelenkt und in dem beschwerten Punkte einen Knick macht, so werden beide Enden der Saite, wenn sie eine nach oben gehende Ecke bilden, durch ihre Spannung einen Zug ausüben, der eine abwärts gerichtete Componente hat. Wir werden also, wenn m die Masse der beist schwerten Stelle bezeichnet, 'm—z-y gleich der Summe der beiden Ol z Componenten zu setzen haben, welche diesen Punkt nach abwärts DIE SCHWINGUNGEN BELASTETER SAITEN. §42. Es bezeichne S zu ziehen suchen. kommt Spannung der Saite. Hier aber von der Spannung nur die Componente in Betracht, welche nach abwärts gerichtet dem die 141 Sinus des Winkels Nun der Horizontallinie bildet. sehr kleiner Winkel Wir werden ist. Spannung mit also die multipliciren müssen, welchen die Saite mit ce aber tsa ist = ——- und da a ein dx da wir nur kleine Elongationen der Saite ist, betrachten wollen, werden wir den Sinus mit der Tangente vertauschen können und setzen: d^fj m Für t;^ = Asinp X demnach an der cos dt^ d' drjj f =K-4^-*-4^) '^^«> n t und i]^ = Bsmp{l — x) cos n t erhalten wir x = a, wenn für A und B die gefundenen Stelle Ausdrücke eingesetzt werden: — m- C -71^- cos nt = Si/ — p- sm^a \ coswa (241) sinj?(/ cosj9(Z— a)jcosw/, — a) G cos nt oder indem wir beide Seiten durch dividiren — mn ,^^/_p.cospa_p.cosp(f-a^\ sm^a sin^(Z — a) \ Nun ist aber n=p.e, / daher ergiebt sich die Gleichung "^"]'-"^] -^.p.c^^Sl-^^l^sm jpa smp{l — a)j (241b) - ' oder mpc^ zahl läfst = S- fcotgüa ^ sm + cotgüC/ — a)) = ''' S-. t) l ;" r^Hr smpasmp{l — a) (241c) Aus dieser Gleichung kann p und damit die Schwingungsn bestimmt werden. Die Anzahl und Lage der Wurzeln sich einigermafsen dadurch übersehen, dafs wir uns beide Seiten der Gleichung graphisch dargestellt denken durch Ordinaten Die linke Seite ist durch eine gerade Linie darp. nach dem Werthe von mc^ mehr oder weniger steil Auf der rechten Seite haben wir bis ;9 = oo. ansteigt von p = 2 Cotangenten von Bögen, welche beide proportional p steigen, aber zu der Abscisse gestellt, die je mit verschiedenen Factoren. Nun ist die Cotangente unendlich, wenn der Bogen Null ist, nimmt mit wachsendem Bogen ab und wird, wenn die halbe Peripherie abgelaufen ist, negativ unendlich. Dann ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 142 wiederholt sich Tragen wir zunächst periodisch derselbe Verlauf. die beiden Cotangenten der rechten Seite für sich 7t der einen gleich Stellen, wo —a bei dafs auf, so ist die 7t , die der andern gleich l —a Summe An den zu setzen. unendlich und zwar in derselben Weise, der Unendlichkeitsstelle wachsendem p von — oo auf + Werth der Summe mit der oo springt. Zwischen zwei auf einander Summe folgenden Unendlichkeitsstellen mufs daher die zwischen Periode eine der beiden Cotangenten unendlich wird, wird noth- wendig auch die so §42. + — oo und alle oo annehmen und die Curve, Werthe welche die mufs in jedem dieser Intervalle die gerade schneiden, welche die linke Seite darstellt. Linie Da ferner der rechte Seite darstellt, Diiferentialquotient nur negative Werthe l Bin^pa sin^^(/ a — a) hat, so liegt zwischen zwei Unendlichkeitsstellen nur ein einziger Schnittpunkt. Wurzel der — a Jeder Schnittpunkt entspricht einer Grleichung. Etwas einfacher wird wenn man annimmt, die Uebersicht, die beiden Intervalle gleich sind, dafs also das der Saite 2 S liegt. Dann wird die dafs Gewicht in der Mitte rechte Seite der Gleichung in vi cig~ übergehen. Die graphische Darstellung Fig. 20 gegeben. dafs in Es ist leicht durch ist zu sehen, den späteren Intervallen diese Werthen der sehr hohen Schnittpunkte betreffenden Cotangenten entsprechen, also nahezu den Werthen von für die vi ^ angehören, der Werth der Cotangente un- endlich wird, so dafs also für die höheren Töne sehr nahe sehr nahe von p Fig. 20. müssen vi ^ = an vi sin^ = wird wird. immer etwas und mithin Der Werth gröfser sein 2a;nf als l Durch die Kenntnifs dieses ersten Näherungswerthes findet man DIE § 42. SCHWINGUNGEN BELASTETER nun auf folgende Weise rasch setzt in der SAITEN. 143 genaueren Werthe von die p. Man Gleichung mp c^ = pl 2 S cotg -^ —— auf der linken Seite für p den Näherungswerth stimmt einen zweiten Näherungswerth - ein und be- p^, so dafs m ——- G^ —2 S cotg ^—^ / und zugleich p^ ein wenig gröfser ist als man zweiten Näherungswerth setzt —r— Den . so gefundenen abermals in die linke Seite der Gleichung ein und bestimmt einen dritten Näherungswerth mp^ und zugleich mufs. sein Werth p, für p^ 6^ = 2 S cotg ^^|- nur wenig von p^ yerschieden ist, So fortfahrend nähert man was immer möglich einem festen sich alsbald den mpe^ die p^, so dafs — pl 2 Äcotg^- Für die niederen Töne, welche die Saite hervorbringt^ führt Rechnung nicht so schnell zum Ziel. Der kleinste Werth von p ist, wie aus Fig. 20 entnommen werden kann, kleiner als—-- Der Werth ton der unbelasteten Saite entsprechen. lastung der Grundton tiefer, — selber Es wird würde dem Grundalso durch die Be- wie sich auch dadurch erklärt, dafs die durch die Belastung ein gröfseres Trägheitsmoment bekommt und ihre Bewegung langsamer geschehen mufs. Je höhere Obertöne man betrachtet, um so mehr nähern sich die Werthe von p Saite den Werthen, die bei unbelasteter Saite den ungeraden Obertönen Alle geraden Obertöne können, da sie in dem be- entsprechen. lasteten Punkt einen Knotenpunkt haben, ungestört auch auf der belasteten Saite bestehen. Das physikalisch Wichtigste an diesen Ueberlegungen ist, dafs, wie wir uns hier überzeugen, schwingende Körper vorkommen können, welche irrationale Tonverhältnisse haben. Eine ganz kleine Aenderung kann einen harmonisch tönenden Körper in Dem Ohr verräth sich dieses einen unharmonischen verwandeln. in der Massenvertheilung ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITa\ 144 §43. dadurch, dafs hier bei der Saite eine Klangfarbe entsteht, die man als angenehmen Eindruck auf das Ohr macht, als die regelmäfsigen Töne der unbelasteten Saite. Die gesammten Bewegungen einer belasteten Saite können nicht mehr periodisch sein, da die Perioden der Nebentöne, kesselartig zu bezeichnen pflegt, und die einen weit weniger welche auf ihr erregt werden können, in irrationalem Verhältnifs zu der Dadurch hört eben der musikalische Periode des Grundtones stehen. Charakter auf. Man kann auch welche wir entwickelt haben, die um Methode nicht mehr brauchen, die Convergenz einer Reihe zu beweisen, die den Anfangszustand der Saite darstellt. Man kann zwar eine solche belastete Saite von einem beliebig gewählten Anfangszustand ausgehen lassen, und weifs, der Anfangszustand dafs es der sich auch, läfst Saite durch eine wenn man nach den Sinus der Obertöne entwickelte Reihe dargestellt werden kann, die Methode übertragen, welche man braucht, um die Coefficienten zu finden; aber der Convergenzbeweis und der Beweis, dafs die Reihe den verlangten Werth giebt, läfst sich in diesen Fällen Weise führen. Es wird dabei sehr darauf ankommen, dafs man keines von den Gliedern vergifst. Man mufs sich überzeugen, dafs es nun nicht noch andere Werthe der Schwingungs- wirklich nicht in derselben als die, welche man als Wurzeln der irrationalen Gleichung gefunden hat, sonst würde die Lösung unvollständig sein. Man kann sagen, dafs die Körper, welche harmonische Obertöne geben, eine Ausnahme bilden, und dafs bei Weitem die meisten Körper, welche im Stande sind, elastische Schwingungen auszuführen, Glocken, Platten etc., unharmonische Obertöne geben. Wenn man ihre Gestalt verändern kann, wie das z. B. bei den Glocken dadurch geschieht, dafs man die Verhältnisse der Dicke verändert und etwa den Grund der Glocke und den Schlagring dick, und da- dauer giebt zwischen die Wände dünn macht, so kann man empirisch die Form herausfinden, bei welcher die ersten Obertöne harmonisch werden, und die Glocke verhältnifsmäfsig einen guten § 43. Klang hat. Die Mittheilung der Schwingungen einer Saite an den Resonanzboden und an Nun ist der Saiten noch auf einen andern die Luft. Fall, welcher die Schwingungen einzugehen, der ebenfalls gewisse wichtige Eigen- betrifft, thümlichkeiten hat. Wir wollen annehmen, wir hätten eine Saite, die auf einen beweglichen Steg aufgesetzt sei, der auf nanzboden liegt, und dem Reso- dieser Resonanzboden soll mit einer breiten MITTHEILUNG DER SCHWINGUNGEN AN DIE LUFT. §43. 145 Fläche auf die Luft wirken, so dafs von der Saite zuerst der Steg und von diesem erschüttert wird, dem Ende Es wird dann die Luft. also von der Saite lebendige Kraft auf die Luftmasse des Zimmers hinüber geleitet werden, und diese lebendige Kraft wird nothwendig der Saite verloren gehen. Die Kraft, mit der die Saite auf den Steg, den wir bei x annehmen, drückt, = l Compo- die senkrecht zur £c-Axe gerichtete ist Spannung multiplicirt mit dem Sinus des Winkels, den die Saite mit der x-Axe macht. Für kleine Winkel können wir statt des Sinus die Tangente nehmen und also die Kraft gleich nente der Spannung S. Diese gleich der ist dx Das Zeichen setzen. ist so gewählt, dafs die Kraft in Richtung der wachsenden rj positiv gerechnet wird. Die Kraft bringt eine Bewegung des Steges hervor. wirkt auf die Bewegung des Steges eine elastische Kraft, die von der Biegung des elastischen Resonanzbodens herrührt, auf Wir Steg ruht. setzen sie der Excursion und haben das Zeichen Kraft den Zugleich dem der des Steges proportional so zu bestimmen, dafs die so dargestellte Steg in die Gleichgewichtslage zurückzuführen strebt. Endlich setzen wir den Luftwiderstand der Geschwindigkeit des Steges proportional entgegengesetzt. Ist und in Richtung der Geschwindigkeit seiner m die bei = rc / bewegte Masse, so haben wir die Grenzbedingung Wir wollen annehmen, dafs am anderen Ende der Saite eine gezwungene Bewegung mitgetheilt wird durch einen Körper, der hinreichende Masse und Festigkeit hat, um die Saite so mitzunehmen, Widerstand der Saite gegen die Schwingung des aufgesetzten Körpers verschwindet. Nahehin ist diese Bedingung erfüllt, wenn man die Saite an irgend einer Stelle dadurch begrenzt, dafs man dafs der den die Stimmgabel Stiel einer Form aufsetzt, dem man am äufsersten Man den eines Saitensteges gegeben hat. schärft der Feile zu, so dafs er eine scharfe Kante bildet einen kleinen Einschnitt in die scharfe Kante, in liegen kann. die Es Stimmgabel H. V. ist hält, Hklmholtz Theoret , vortheilhaft, dafs man von Bd. HI. mit und macht dann dem die Saite ein- der Hand, welche noch einen Finger benutzt, Physik. Ende Stiel um die Saite an 10 ZWEITER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 146 § 43. anzudrücken. Man hebt dadurch gleichzeitig auch die Schwingungen auf, welche dieser Theil der Saite ausführen könnte. Dadurch bewirkt man, dafs der Berührungspunkt der Stimmgabel den Stiel zum Endpunkt der Saite wird. Die Stimmgabel und sehr ist ein Körper von sehr viel gröfserer Masse Schwingungen mit grofser grofser Festigkeit, der durch seine Kraft hin- und hergetrieben wird. also Es wird dadurch das Ende der durch eine überwiegende Kraft erschüttert, und wir werden Saite bei x = den Werth von rj der Bewegung der Stimmgabel entsprechend zu setzen haben, was wir so ausdrücken können: 7j Im üebrigen = Äsinnt geschieht die x=0). (für Bewegung der Saite nach der Differential- gleichung wie im § 36 gezeigt wurde. Um dieser und zugleich den Grenzbe- Differentialgleichung dingungen zu genügen, setzen wir r] wo =A cos^ X. sinnt + FBmp x.ünnt + Ä, F, schrieben O sinp x cos n . zu bestimmende Constanten sind und p Für ist. a; = ixur n t, (243) \ ~ ge- . erhalten wir r} = A^innt, wie die eine Grenzbedingung es verlangt. der zweiten Grenzbedingung bei x — l Es ist daher nur noch zu genügen. Diese ergiebt: — mn^[A cosp Ismnt F?,mp sinnt G sinp cos n = +p SAmxplsmnt—p SFcospl sinnt —p S Gcosplcosnt — f^A cosp sinnt — p Fsinp lainnt — f^ sinp cos n — ng^Acospl cosnt — w^^^i'^sin^Zcosw^ + ng^ Osinplsinnt -{- l i'] -\- (244) l Sowohl die Coefficienten von sinnt wie auch diejenigen von cosnt müssen auf beiden Seiten einander gleich sein. Mithin ist --mn^[A cosp l + Fsinp l] = (jpSA — p F+ ng^ O) sinp l -{pSF+pÄ)cospl — mn^Osinpl= — {p O + ng^Fjsinpl — {^80 + ng^ Ä) cos (245) j? l MIITHEILUNG DER SCHWINGUNGEN AN DIE LUFT. §43. Das Sie sind zwei Gleichungen für die beiden Unbekannten können auf die Form gebracht werden: F — mn^sm.pl + p SQ,o^pr\.F — ng^^inpl. O = [^p Ssimpl — {f — mw^cQ9.pX\.A — [(/^ m n^) sin + p 5 cos^? V\.Q -^ ng^ sin^ = — ng^cospl.Ä 147 und O. [(/^ j? / l C und Definiren wir die Hilfsgröfsen P — mn^ = pS = so k durch die Gleichungen: g Ccosk (246) (7 sin k I können wir schreiben: C8in(pZ GBin{p Nach F + k).0 l •\- und G O = — Gcos{pl-\- k).Ä + ng^ sinp l.F= — ng^ cosp A k).F—ng^svü.pl. l C^8m{2pl C2 sin2 (p G^ sin^ l A;) (247) (i> i + Ä) + n^g^ sm^pl Der Factor g\ dem der Luftwiderstand A. proportional bei Streichinstrumenten als klein vorausgesetzt werden. die G A (245 b) + 2k) + n^g*sm2pl A + + n^g^ sin^p Z ng^ CsinÄ; Q= - F von——und A 1 . aufgelöst, liefern diese Gleichungen: F^ - ist. (245 a) . ergeben Nur dann wird den Ist kann nur dann, wenn sin(pZ4-^) klein also die Saite zu starkem Stimmgabel angeregt. der Resonanzboden sich ist, GrofseWerthe Mitschwingen durch die elastische Kraft f^, mit welcher Steg in die Gleichgewichtslage zurückzu- führen strebt, grofs, so dafs p — mn^ grofs gegen Folge der Gleichungen (246) klein und sin {p l mit sin^Z übereinstimmen. in pS + k) wird, so ist k wird nahezu Die Bedingung des starken Mitschwingens geht daher für kleine Werthe von k in die Bedingung über, dafs sin^Z klein sein mufs. Das heifst nichts anderes, als dafs der Ton der Stimmgabel mit einem der Eigentöne der Saite übereinstimmen mufs, die der Saitenlänge von der Stimmgabel bis zum Stege entsprechen. Sache deshalb wichtig, weil man bei passender Einrichtung der Saite, die also auf einem relativ festen Stege liegen mufs, sehr leicht mit einer Stimmgabel, deren Stiel man wie einen Steg zurecht gefeilt hat, durch Hin- und Hergleiten an der Saite diejenige Saitenlänge auffinden kann, welche mit der Stimmgabel Praktisch ist die 10* ZWEITER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 148 Da isocilron schwingt. Ton der schwillt nämlich der an. Den Stimmgabelton Ton der Saite sehr stark hört man Saite sehr stark sehr wenig; dagegen wird der Aufserdem hörbar. § 44. ist zu berücksichtigen, dafs die Stimmgabel nur unharmonische Obertöne hat und eben des- halb nur der Grundton der Schwingungen und nicht ihre Obertöne, an den Eesonanzboden des Instruments übertragen werden kann. Man mufs nur darauf achten, dafs man mit dem Finger hinreichend stark gegendrückt, so dafs kein Klirren zwischen der Stimmgabel und der Wenn Saite entsteht. solches Klirren entsteht, d. i. ein Springen der Stimmgabel, wobei die Saite losgelassen wird, so giebt das Schwingungen, welche nicht aus einer einzigen Sinus-Schwingung bestehen, sondern es treten noch hohe harmonische Obertöne hinzu. Das giebt sich auch sehr leicht durch die Klangfarbe zu erkennen. Die Klirrtöne sind verhältnifsmäfsig scharf und dadurch leicht von den Tönen zu unterscheiden, welche ohne Klirren auf die Saite Man übertragen werden. Töne, wenn man erhält natürlich dieselben verstärkenden doppelte Länge die der Saite nimmt und die Stimmgabel auf den entfernteren Knotenpunkt einsetzt. Wenn es aber darauf ankommt, die Saitenlänge zu bestimmen, welche dem Tone der Stimmgabel entspricht, mufs man die kürzeste Saitenlänge suchen, welche starkes Mitschwingen hervorruft. Zweiter Abschnitt. Die Schwingungen Ton elastisclien Stäben und Luftsäulen. § 44. Die Longitudinalschw^ingungen eines elastischen Stabes. Bei der Aufstellung der Bewegungsgleichung für die Saite in § 36 hatten wir vorausgesetzt, dafs auch longitudinale Verschiebungen in Richtung der x-Axe, der Länge der Saite, vorkommen können. zeichnet Wir hatten und dann wir in der die entsprechende Verschiebung mit | be- die Bewegungsgleichung (174) gefunden, welche Form schreiben können, wenn a^ = EO gesetzt wird. DIE LONGITUDINALSCHWINGUNGEN EINES STABES. § 44. 149 Dieselben Verhältnisse liegen nun vor bei der Bewegung eines Stabes, der ja auch nicht nothwendig eine Biegung zu elastischen dem auch allein Longitudinalbewegungehen können. Die obige Form der Differentialgleichung erleiden braucht, sondern bei gen vor sich wie wir schon sahen, dieselbe wie diejenige für die transversalen ist, Schwingungen einer formen, Daraus geht hervor, dafs wir die IntegralSchwingungen einer Saite Saite. wir für die transversalen die gefunden haben, auf den Fall der Longitudinalschwingungen eines elastischen Stabes unmittelbar übertragen können. Es ergiebt sich wie früher: = F{x + ^ wo a seine werden Bedeutung als dem Stabe also in at)-\- G{x — at), Fortpflanzungsgeschwindigkeit einzelne Theile gegen ihre Nachbartheile verschoben, und diese Verschiebungen werden sich in der Wellen fortsetzen, die Es zeigt. theils nach dem einen, Form von nach dem an- theils dern Ende ablaufen. Was nun den Einflufs der Enden des Stabes diese verschiedenen Bedingungen unterworfen Erstens können dafs sie können. sie ganz festgelegt sein, so können wie bei der Saite, so der Richtung des Stabes machen keine Bewegungen Dann erhalten wir gerade wie oben I betrifft, sein. in = F{x + at) — F{at— x) nnd wo a; dem == einen Die Bewegung spricht. = F{at + t)-F{at-l), Ende, x = dem andern Ende l ist des Stabes ent- aus zwei einander entgegenlaufenden Wellen- zügen zusammengesetzt, und wir können den Einflufs eines festen Endes des Stabes in wir sagen, Bezug auf jede reflectirt, so dafs wissen ans die Ende Wellenzüge dadurch bezeichnen, dafs Welle wird entgegengesetzt laufende longitudinale Schwingungen, welche in einem ge- Momente gegen das Ende gerichtet sind, Longitudinalschwingungen zusammentreffen, gesetzte Richtung haben. am Dadurch wird die am Stabende mit welche die entgegen- gesammte Verschiebung Stabende gleich Null. Es sind Saite, bei nun aber auch andere Bedingungen möglich. Eine welcher wir Querschwingungen beobachten wollten, mufste gespannt sein und daher mulsten die Enden festgelegt werden, den Zug um anzubringen, der auf die Saite einwirkt; aber einen longi- tndinal schwingenden Stab brauchen wir nicht zu spannen, Art von Schwingungen möglich zu machen. um diese Deshalb kann ein ZWEITER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 150 des es mufs daher die Kraft, die auf das einwirkt, gleich Null da -^ Querschnitt proportional Nun war sein. statt- wenn freie Ende des der Druck in einem gefunden. wenn Dieser Differentialquotient drückt, relative Verlängerung, er negativ ist, er positiv die relative Die Kraft, die auf den Querschnitt wirkt, aus. freien auch keine Druckkraft entstehen, welche auf den Stab und Stabes einem und Verdünnung Stabes kann keine Verdichtung finden, also wirkt, An auch mit freien Enden schwingen. solcher Stab Ende §44. dieser ist Damit nun längerung oder Verkürzung proportional. ist, die Verkürzung ~- Ver- an dem \J Qu Ende Null sei, haben wir | aus zwei entgegengesetzt laufenden Wellen zusammenzusetzen, von denen die eine die Reflexion der aber nicht mit entgegengesetztem | wie im ersten Fall, sondern mit gleichem |. Wenn z. B. bei a; ein freies Ende andern ist, = zu setzen: liegt, so ist ^=^ F[x-\' denn es ist dann Daraus folgt at) -^ für = für alle a? eine + F[at- x)\ Werthe von gewisse Verschiedenheit in t gleich Null. dem Verhalten der schwingenden Stäbe, je nachdem beide Enden fest gelegt oder beide frei sind, oder das eine fest gelegt und das andere wir einen Stab, der an beiden Enden befestigt ist, trachtete Saite war, so wird eine Welle, läuft, nach frei. Haben wie es die be- die gegen das eine Ende von diesem Ende entgegengesetzt zurückgeworfen werden, wird dem andern Ende reflectirt werden, so dafs fortlaufen, sie in der sie ausgegangen ist, ganze Periode vollendet sein, des Stabes durchlaufen hat, für die gegeben dann und wieder entgegengesetzt schliefslich in derselben Gestalt, wieder ankommt. Es wird also eine nachdem die Welle zweimal die Länge und die Dauer der gröfsten Periode Schwingung eines solches Stabes wird also durch die Zeit sein, welche die Welle braucht, um zweimal die Länge des Stabes zu durchlaufen. Nun Stab sich in zwei Hälften ist es theilt, natürlich auch möglich, dafs der in denen gleiche Wellen laufen, so dafs die Zwischenzeit halbirt wird, oder dafs der Stab sich in drei Theile theilt u. s. f. Aehnliche Verhältnisse bestehen, wenn der Stab an beiden Enden frei ist. Wenn wir dann eine Welle betrachten, die gegen das Ende des Stabes abläuft, so wird sie reflectirt werden, aber in derselben Gestalt, nur wird sie nach der Reflexion sich in DIE LONGITUDINALSCHWINGUNGEN EINES STABES. §44. Wenn entgegengesetzter Richtung fortpflanzen. sie 151 wieder an die kommt, so wird noch nicht derselbe Zustand eingetreten Sie sein, weil die Welle in der entgegengesetzten Richtung läuft. mufs erst zum zweiten Mal am andern Ende reflectirt werden, um mit dem gleichen Sinn der Elongation auch gleiche Fortpflanzungsrichtung zu bekommen. Wenn sie dann einmal hin und her geerste Stelle gangen also die ist, Länge des Stabes zweimal durchlaufen hat, so wird der ganze Stab wieder in den alten Zustand zurückversetzt sein. Die Periode des Grundtons Anders verhält es gemacht und das andere des Stabes zweimal durchlaufen Ende des Stabes das eine Dann wird ist. fest eine Welle, die gegen das freie Weise in der Länge sich, wenn die Zeit, in welcher die ist also reflectirt Wenn werden. dem einmal nach und erst, wenn zurückgeworfen ist, Ende mufs nun wieder den zweiten Mal ist, und also ersten sie sich erst noch werden Ende des Stabes zweimal ganz hin und her gelaufen zum Zustand des folgt, dafs ein mit sie jetzt laufen, wieder zurückgeworfen sie vom festen viermal die Länge des Stabes durchlaufen hat, d. h. Daraus freien Sie hat. sie daher die Welle wieder an ihrem ersten Platze ankonmit, so wird von ihrem früheren Zustand dadurch unterscheiden, dafs die entgegengesetzten Elongationen frei ist. an diesem Hier wird ies Stabes zurückläuft. entgegengesetzter Elongation abläuft, Elongation bekommt, aber reflectirt, dafs sie dieselbe nach dem festen Ende Ende Stabes Ende Stab, dessen eines frei, wird sie repräsentiren. vollständig dessen anderes Längsschwingungen ausführen wird, welche eine doppelt 80 lange Periode haben, als die des an beiden Enden festDiese Uebergemachten oder an beiden Enden freien Stabes. bestätigt: einlegung wir dnun auch in der That durch den Versuch Ende befestigt ist, seitig befestigte Stäbe geben tiefere Töne. Auch aus der Form des Integrals kann derselbe Schlufs ge- zogen werden. Es war + i=^F{x nun Soll bei x = at) ein festes + G{x Ende F{at)+ G{-at) und, da t ganz beliebig - at). sein, so folgt = so ergiebt sich daraus ist, 0{x — = F{x at) = — F{at — x), mithin ^ + at) — F{a — x). t (248) ZWEITES THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 152 nun Soll x bei = l Ende ein freies -^ = F' (x+ liegen, so mufs, at) oX die Bedingung wenn x + für at — + F' (at-x), F'{at-r) = (249) 0, geschrieben wird, l + 21)= -r (249 a) {z). folgt: ir(» und + at) F'{% Daraus da erfüllt sein F'{l oder, §44. + 2 = - F{z) + Z) Const. (250) folglich F{» + = 4l) Die Periode der Bewegung F{x). (251) daher gleich ist 41 , also doppelt a so grofs wie in dem und ebenso sind Falle, wo beide Enden fest oder beide Enden frei grofs wie die Periode eines Stabes mit zwei festen oder zwei freien Enden, dessen Länge 21 ist. Ueberhaupt ist der Ausdruck für | von gleicher Form wie der Ausdruck, den wir bei einem Stabe von der Länge 21, bei dem beide Enden frei oder beide Enden fest sind, Bedingung für F F{x ist, die bei erfüllt erhalten haben. Nur kommt hier noch die hinzu, dafs + dem Stab mit - F{x) + 2l)= zwei festen oder zwei freien Indem wir zu sein braucht. Const. Theile theilen, können wir die Gleichung auch in der F{z+2r)--^=2 schreiben. Nun ^ - a aufnehmen. Dann haben If{z) ^ \ G — läfst sich nicht - 4) Form (250a) 2 mit in die Definition der Function F wir F{x + 2l)= - F{z), während | denselben Ausdruck behält: i= Enden die Constante in zwei gleiche F{x + at) — F{a t —4 (250b) DIE LONGITUDINALSCHWINGUNGEN EINES STABES. § 44. Entwickelt man 153 F{x) in eine FoüEiEB'sche Reihe „, _-, ^ anx . [ „ . und so fallen infolge der Gleichung (250 b) A^ Periode gleich 21, 2121 -ö- -^ , > • • und nur ist, • anx\ . 4/ 41 41 deren Periode gleich 41, -^, -^, -s->-- alle Glieder weg, deren diejenigen bleiben übrig, Umgekehrt, wenn ist. F{x) nur aus Gliedern der letzten Art zusammengesetzt ist, so ist Bedingung (250b) erfüllt Daher können wir sagen, dafs ein Stab von der Länge / mit einem festen Ende bei x=0 und einem freien Ende bei x = l sich, was seine longitudinalen Schwingungen betrifft, gerade so bewegt wie die eine Hälfte eines Stabes von der Länge und x = 2l fest ist, wenn alle Töne, die bei x = l 21, der bei a: = einen Knotenpunkt haben, nicht miterregt werden. die Durch und die Gleichungen (248) auch die Bewegung (251) ist =— der bei x eines Stabes dargestellt, und x l =+ l freie Enden Denn da hat. = -F'{x), F'{x-{-2t) oder auch F'{z so wird -— - oX bei x =— eines Stabes von der Ende ist l + l)=-F'{x''l), und x Länge l = -{- 1 verschwinden. Die Bewegung mit einem festen und einem freien daher auch gleich der Bewegung der einen Hälfte eines Stabes von der Länge Man kann 21, dessen Enden beide frei sind. durch die Longitudinalschwingungen von Stäben sehr reine harmonische Töne hervorbringen. Nur zu bemerken, dafs ist immer ganz eine Befestigung eines Punktes des Stabes nicht kommen voll- werden kann, weil die steiferen Stäbe, deren den Wellen eine schnelle Fortpflanzungsgeschwindigkeit wie Stahl oder Glas, verhältnifsmäfsig schwer sind und mit erreicht Material giebt, ziemlich grofser Kraft auf ihre Befestigungsstelle einwirken, so dafs man die Befestigungsstelle mufs, wenn man schon sehr massig und stark einrichten erzielen will, des befestigten Theiles eintritt dafs man den nur einen Man kann dafs keine merkliche Erschütterung immer zu machen, Enden schwingen läfst und nun Viel leichter ist es Stab mit zwei freien Knotenpunkt desselben als Befestigungspunkt benutzt ihn zwischen den Fingern halten. Dadurch wird der ZWEITER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 154 Stab nicht gehindert, seine Schwingungen §44. auszuführen, weil der frei Punkt eben in Ruhe bleibt und von den Schwingungen nicht afficirt wird. Aber bei sehr leichten Stäben, z. B. aus Tannenholz, die man zu der sogenannten Holzharmonika braucht, kann man auch die Enden hinreichend sicher befestigen. Es ist dieses deshalb bequem, weil man die Stäbe nicht noch besonders zu halten braucht, während man sie anstreicht. festgehaltene Genau dieselben Fälle hat man bei Torsionsschwingungen von runden Stäben zu unterscheiden. Wenn runde Stäbe an einem Ende eingeklemmt sind, kann man sie durch Reiben mit dem Violinbogen oder auch mit dem nassen Finger (bei kurzen Stahlstäben geht es dem sehr gut mit Dabei die ist in Torsionsschwingungen versetzen. Violinbogen) die Kraft, welche das eine Grleichgewichtslage Element gegen das andere in strebt, den Unterschieden zurückzuführen Wenn der Drehungswinkel proportional. wir die letzteren mit w bezeichnen und die Länge des Stabes als Coordinate nehmen, so ist die potentielle Energie proportional ^i für gleich einer Constanten Die Gleichung — Man bekommt . d fO wenn man -^-^ ähnliche Gleichungen wie die bisherigen, Trägheitsmoment [-^ ^^ <^6m den Querschnitt des Stabes multiplicirt und e wird multiplicirt mit -^ ebenso abgeleitet ^ setzt: wie der Saiten- die schwingungen und der Longitudinalschwingungen von Stäben, wo -^\ Ende der potentiellen Energie proportional war. können keine Kräfte an dem eingeklemmten Ende also genau schwingungen dieselben der wirken, a> = da sein. Man würde da einem freien — = mufs -^ 0, oX Dadurch ergeben Bedingungsgleichungen Stäbe. An die für und sich Torsions- auch darauf rechnen müssen, harmonische Obertöne zu bekommen, wenigstens bei sehr langen Stäben, nämhch den ersten, dritten, fünften Stäben, welche an einem Ende frei, am u. s. w. Ton bei andern eingeklemmt sind, und gleichzeitig auch die geraden Obertöne bei solchen Stäben, welche an beiden Enden eingeklemmt, oder welche an beiden Enden frei sind, DIE SCHWINGUNGEN EINER LUFTSÄULE. § 45. man wobei 155 aber eine Stelle des Stabes festhalten mufs, in die ein Knotenpunkt Praktisch werden übrigens fast nur die Stäbe fällt. der sogenannten WnEATSTONE'schen Stabharmonika gebraucht, Stäbe, welche in festen Holzgestellen mit Kesonanzboden stecken und mit dem Violinbogen gestrichen werden. Auf Biegungsschwingungen elastischer Stäbe die Theorie der wollen wir nicht näher eingehen, sondern nur bemerken, dafs auch die gewöhnlichen Saiten, wenn immer man streng verfahren man will, Stäbe betrachten mufs, die zwar eine Spannung haben, als aber daneben auch noch vermöge ihrer Festigkeit einen Widerstand gegen die Verbiegung Die Schwingungen einer Luftsäule. § 45. Die eben leisten. für dargelegte elastische feste Stäbe gültige Be- trachtungsweise kann nun mit wenig Aenderungen auf Luftsäulen übertragen werden, Sie sind. wenn welche, welche ebenfalls sind sie irgendwo Röhren eingeschlossen Massen zu betrachten, Längsverschiebungen in den cylindrische in elastische als durch Röhren zusammengedrängt werden, eine Widerstandskraft erregen und, wo sie gedehnt werden, einen verminderten Druck erhalten, und deshalb immer ihre Dichtigkeit auszugleichen streben. Luftsäulen mit festen Man versetzt Enden z. Enden zeigen die Phänomene sehr leicht. B. die Luft in Glasröhren in Schwingungen. sind dabei mit Stopfen versehen, Die von denen der eine mit einem Stabe verschoben werden kann, so dafs man die Länge der Luftsäule verändern und dadurch die Röhren auf eine gewünschte Tonhöhe abstimmen kann. Die Luft im Innern wird meistens dadurch in Schwingungen gesetzt, dafs als Endverschlufs Längsschwingungen durch man den dienende Kork befestigt versetzt. mehr oder weniger ist, Stab, an durch dem Reiben der in Die Länge der Luftsäule wird dann tiefe Einschiebung des Korkes ge- Ton einem Eigenton der Luftsäule entDann entstehen sehr starke Schwingungen, und wenn man ändert, bis der zugeleitete spricht. Röhre gestreut hat, so werden diese in und zeigen ihre schwingenden Abtheilungen, so dafs man diese Methode vielfach benutzen kann, um die Schwingungen sichtbar zu machen und die Wellenlänge für bestimmte Töne zu messen. Man findet, dafs diese an beiden Seiten gesperrten Luftsäulen mit beliebiger Anzahl ihrer Abtheilungen schwingen können, welche trockene Pulver in die heftige Bewegung versetzt ZWEITER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 156 immer es bei offenen §45. einer halben Wellenlänge der Luft entsprechen. einer Luftsäule Enden einer mit einem offenen Ende. Luftsäule nicht als ganz Anders Man kann frei ist die von fremden Kräften betrachten, weil in der That hier die Schallbewegung in den freien Eaum einer solchen übergeht. Röhre sehr Es ist klar, viel freier ist, dafs die Luft als am Ende die eingesperrte Luft im Innern; aber sie ist nicht absolut frei, und dadurch entstehen Abweichungen von den Gesetzen, die bei einem Stabe gelten, dessen eines Ende frei ist. Wir werden später auf diesen Umstand zurückkommen. kleine Dritter Theil. Die Schallbewegung im Räume. Erster Abschnitt. Die allgemeinen Formeln. § 46. Die hydrodynamischen Gleichungen und das Wellenpotential. Bei der Ableitung der Bewegungsgleichungen für die Schall- bewegung können wir den dem weil die Luft unter gewichtszustande ist, welche Abweichungen es ist kommt nur Einflufs der Schwerkraft vernachlässigen, Einflufs der Schwerkraft schon und wir nur vom Gleichgewichtszustande hervorbringen, d. h., Der Druck ausgeübt wird. ein Flächenstück dydz vermöge der Wenn Elasticität auf die Einheit wir ihn mit betrachten, so ist pdyd% p also eine Kj-aft, bei massen diesseits bezeichnen, und der Druck, der von beiden Seiten her auf diese Fläche ausgeübt wird. Wenn Grleich- auf die Aenderungen des Luftdruckes an. diejenige Kraft, welche der Fläche im die Kräfte zu betrachten haben, Dieser Druck ist der die verschiedenen Lufttheilchen oder die Luft- und jenseits der Fläche sich im Gleichgewichte halten. wir aber ein parallelepipedisches Volumen betrachten, so wird der Druck auf der einen Seitenfläche im Allgemeinen von dem auf der gegenüberliegenden Seitenfläche sich unterscheiden. In Folge dessen wird Bewegung eintreten. bei Wenn wir auf der Seitenfläche dydz X den Druck p dy dx haben, so wird er auf der gegenüberliegen- den Fläche bei ic + cte gleich \p + -^dx\ dydz sein. Ist -^^ posi- Druck bei x + dx, der das Volumtheilchen in der Richtung der abnehmenden x zu treiben strebt, über den Druck tiv, so wird der DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 158 bei X, § 46. der es in der Richtung der wachsenden x zu treiben strebt, Es wird überwiegen. also die Kraft X = — -^— dx dyd% übrig bleiben, die auf das Volumtheilchen wirkt. dp Bei negativen Werthen von -^^ übrig Kraft an, bleibende die wachsenden x wirkt, wie das Ist € die Dichtigkeit die Sollen die an der betreffenden aus der Masse nun aber dann in Raumes und x, % y, Zeit betrachtet sie t an der theilchen zukommt, so der w v, sein. oder betreffenden als des Stelle werden, also unter u die Ge- dem in x befindlichen Flüssigkeits- Stelle x, y, die Beschleunigung des Flüssigkeitstheil- ist — gleich -^ chens nicht etwa ^ dt 'dt— zu setzen: denn-^^ rung von u messen, die an der betreffenden haben aber hier gleich auch nennen können, schwindigkeit parallel der aj-Axe verstanden werden, welche dem Augenblick der dx dy dz X dx dy dz und ihrer Beschleunigung « Coordinaten der Stelle, so dafs e Geschwindigkeitscomponenten u, die der der Eichtung mufs die Kraft darstellt, so Strömungscomponenten, wie wir Functionen Ausdruck die positive Zeichen der Kraft es anzeigt. Masse des Volumtheilchens dem Product giebt derselbe die Beschleunigung, würde die Aende- Stelle stattfindet. die d. h. Wir Aenderung der Ge- schwindigkeit zu suchen, welche das fortschreitende Partikelchen hat. Dieses ändert mit der Zeit seinen Ort. Coordinaten gleich x-\-udt, y-\-vdt, z Wenn du du , dt -\- dt und daher für dt sind seine geworden. -^ dx , u-dt du + -^dy in der Zeit dt der du , v-dt -f- -^ Ausdruck w -dt, die Beschleunigung du dt + U du dx --T^ du 1- V- —^ Diesen Ausdruck, den wir mit [-r— e + wdt t -{- wir dies berücksichtigen, so ergiebt sich für die Aende- rung der Geschwindigkeitscomponente mit Zur Zeit dy f- w du dz bezeichnen wollen, haben wir dx dy d% zu multipliciren und gleich dp — ~dx dy dz zu setzen. § HYDRODYN. GLEICHUNGEN 46. Heben wir auf beiden du Seiten dxdydx WELLENPOTENTIAL. fort, so bleibt die du du dx . dt U. D. du dx dy Gleichung dp ,«^«. dx Die analogen beiden Gleichungen gelten für die 159 ^ ' anderen beiden Componenten. Bei der Schallbewegung haben wir es nun mit Bewegungen zu thun, bei denen wir u, Auch betrachten dürfen. als verschwindend klein; v, w als verschwindend kleine Gröfsen ihre Differentialquotienten betrachten wir d. h. also, es dürfen nicht sehr schnelle Aenderungen in den Werthen von u, v, w beim Uebergang von einem Punkt zu einem benachbarten oder von einem Zeitpunkt zu einem benachbarten vorkommen. Dann sind die drei letzten Theile der Knken Seite der Gleichung (253) kleine Gröfsen zweiter Ordnung und können gegen Wir haben daher die Gröfsen erster bei der Schallbewegung das Eecht, du -^— zu Ordnung vemachläfsigt werden. [—7— durch So erhalten wir die Gleichungen: ersetzen. du dp ~~d^^^~dT' dp dv (254) ~dj^ 'TT' dw dp ~ ~dx ^~dT' Nun müssen wir noch eine vierte Bewegungsgleichung bilden, welche die Aenderung der Dichtigkeit ausdrückt. Die Aenderung dxdydx, die in dem Volumen dxdydx enthalten ist, kann nur von der Aenderung der Dichtigkeit b abhängen. Denn das Volumen bleibt dasselbe, da x, y, x die Coordinaten eines festen Punktes sein sollen. Die Aenderung der Masse in der Zeit dt ist gleich de ^— -dxdydx.d Diese Aenderung mufs gleich sein der Masse, die der Masse s t. iu der Zeit dt m das Volumen einströmt, vermindert die in der gleichen Zeit ausströmt. können wir aber bei x in leicht berechnen. der Zeit dt die Masse gesetzte Fläche bei a: Was um die Masse, einströmt und ausströmt Durch die Fläche dydx strömt tu dydx dt, durch die entgegen- + da: strömt die Masse [eu -\ ^ -dx\ dydx dt. DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 160 Das Vorzeichen giebt an, ob die Strömung §46. in der Eichtung der posi- tiven oder der negativen a;-Axe vor sich geht. Der Unterschied —^ - dx dy dz dt ist gleich der Masse, welche durch die beiden zur a?-Axe senkrechten Seitenflächen aus dem Parallelepipedon ausströmt, vermindert Analog einströmt. die Massen dar, die um die Masse, welche durch sie u ^(s v\ ö (e iv\ - dx dy dx dt bezw. - dx dy dz —Oy stellen —öz i; durch die zur y-Axe bezw. z-Axe senkrechten Seitenflächen in der Zeit dt ausströmen, vermindert dieselben Flächen einströmenden Massen. ^« , , , , -^r—dxdydzdt ^ dt — dt <5(6W) ^ dx , , , um die durch Mithin haben wir ö(«^) , , , , -^ —dxdydzdt ^ , -dxdydzdt '^ dy (255) — —~—- dx dy dz dt. uz und wenn wir den Factor dxdydzdt wegheben: dx^ dt Für den ' dy ^ dz^ ' ^ ' Fall verschwindend kleiner Geschwindigkeiten ist ' nun aber zu berücksichtigen, dafs auch die Unterschiede der Dichtigkeit ver- schwindend klein sein werden. Wir werden also anstatt 6 einen Ausdruck von der Form B^^+de gesetzt denken können, wo «^ constant und ds zwar veränderlich, aber sehr klein und ebenso die Differentialquotienten von 8b sehr klein sein sollen. Wir können dann die Producte der Differentialquotienten von §b mit u, v, w weglassen, und, indem wir die Gleichung (255 a) durch —s dividiren, schreiben lös Diese Gleichung tritt Der Druck p, der du dw dv noch zu den drei Gleichungen (254) hinzu. den Gleichungen (254) vorkommt, wird als in Function der Dichtigkeit « vorausgesetzt. Daher ist dp _ dp dB dx de dx Da nun b bei der Schallbewegung sich nur wenig ändert, so dp wir -iT— als constant betrachten können. rungen von b werden wir bis Denn auf Gröfsen für kleine zweiter werden Aende- Ordnung jede § 46. HYDRODYN. GLEICHUNGEN Function von s als dp jedenfalls 6 Werth haben, und wir dafür schreiben. Dann können "Wenn wir nun diese Ausdrücke so gehen diese über in -äT dt wollen, dx um dies anzudeuten, a^ ' ÖS (257) dy ÖE „ /,2 a" in die Gleichungen (254) einführen, l\f\a ^= — — a^ -^— (log = «^ c) n.'' T^rr^ dx^ dt Daher wird -~- einen zu. wir also setzen: dx dp dy dp — = —du- = 161 Der Druck können. betrachten eine lineare nimmt mit wachsendem positiven WELLENPOTENTIAL. U. D. ' /7<5 a2 -^— dx log — Sq = — a ^— (log = — «2 ^_ log dy ° €) dy ^ ' (258) , 6q dw ~dT Nach der Gleichung (256) ist femer: ^ ^ --|^(log«)Daraus läfst sich nun noch log 6 oder log _du dw ^. '^j^d^'^'d^'^'dz ^ i\ \ leicht eine \ dv (259) Gleichung bilden, in welcher nur — vorkommt. Dazu wird die Gleichung nach d^v d' w können wir uns dt dy dt dz aber aus den Gleichungen (258) bilden, indem wir die erste nach x, die zweite nach y, die dritte nach x differentüren. Das giebt: t differentürt. - -Q^ (log «) Die Werthe d^ u dt dx' * = - a^ 1^^ Gog + «) ^ (log €) + ^^ aog ^)\ (260) oder d^ = ^^(log6) a2.J(log«) und ebenso \ ^(log.'.) H. V. HsLHHOLTZ, Theorot Phjsik. Bd. = a^^(log-l-), m. 11 (260 a) DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 162 WO die Summe §46. der zweiten Differentialquotienten, die auch in ande- ren Theilen der matliematisclien Physik eine grofse Rolle dem Zeichen A Wenn log bezeichnet oder log « spielt, mit ist. — aus der Gleichung (260 a) gefunden ist, «0 so finden wir aus den Gleichungen (258) die Differentialquotienten -^1 dt ^rdt -^r-j dt Zeit u, V, w Wir würden . also durch eine Integration selbst erhalten. Wir können den Gleichungen noch indem wir nach der m, v, w eine andere Form geben, Differentialquotienten einer Function aus- als du dv dw dt dt dt der Ausdrücke für -^ drücken. Durch Integration ° in den Gleichungen (258) erhalten wir nämhch: u = \fioeläi} + = -'''w~M">K/'} + W= WO Cj, Cg Cg, von Wenn nun t -^'w-Af"'4") + c. (261) ''^ ''^' unabhängig sind, jedoch x, y, % enthalten Bewegung aus dem Ruhezustand entsteht, so würde der Werth von t^ so angenommen werden können, dafs zu können. der betreffenden Zeit Cg für alle die w überall Null sind. x, y, u, v, Werthe von % Null sein, Dann müssen C^ , 0^, und wir haben, wenn t "P = — «2 log dt I gesetzt wird: d(p dx V = d(p ~d^ dw dx (262) EBENE WELLEN. § 47. Man nennt das (p 163 Geschwindigkeitspotential oder auch das Wellenpotential. Die Gleichung (259) geht in eine Differentialgleichung für Denn über. y es ist: d(p 6 g. mithin: Ö log - „2 . a»' ö<2 dt und daher: ^ Es = «2.^9,. (263) ergiebt sich also für die Function gleichung, wie für die Gröfse log — 90 dieselbe Differential- . «0 Die Aenderungen der Dichtigkeit sind bei den SchaUbewegungen relativ zur Wir können Dichte selbst klein. die Verdichtung «0 nennen. Bezeichnen wir die Verdichtung mit log^ = log(l ^, so ist: +^) «0 und, da ^ klein Mithin ist, kann log (1 |) = ^ gesetzt werden. ist: ,= Fall, bei dem die -^^. (263.) Ebene Wellen. § 47. Den + Luftbewegung in einer Röhre in der Art vor sich geht, dafs die ganzen Querschnitte der Röhre sich überein- stimmend bewegen, haben wir schon besprochen. Es sind dann, wenn die Röhre der cc-Axe parallel angenommen wird, log « und (p nur Functionen einer Variabein x. Dadurch reducirt sich A(p auf den zweiten Diflferentialquotienten von (p nach x, und wir erhalten die schon oben auf anderem Wege abgeleitete Gleichung: dt^ ~ ' dx^ 11* DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 164 Wir fanden oben das § 47. Integral dieser Differentialgleichung in der Form: (p = F[x + a /) + 0[x — at), wobei a die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Welle Da a^ = ~ O dp gesetzt war, so ergiebt sich also, ist. dafs die Fort- 6 Pflanzungsgeschwindigkeit wie die Luft eine ist, Welle der in elastischen Flüssigkeiten, wie es aber auch tropfbare Flüssigkeiten sind, insofern sie compressibel sind, immer gleich der Quadratwurzel aus dem Differentialquotienten des Druckes keit ist. genommen nach der Dichtig- Aus der Definition von cp folgt, dafs an denjenigen Stellen der wo keine Geschwindigkeit, keine Verschiebung der Theilchen Luftsäule, stattfindet, digkeit. für = -^ OX Wenn beliebige sein mufs; also die -^ OX ist selbst Enden der Röhre geschlossen Werthe von das heifst also, wenn denn t wir an den Enden -~uns die Werthe einer Curve aufgetragen denken, so würden der Curve diejenigen Stellen darstellen, wo — von die die Geschwinsind, so sein cp als würde müssen, Ordinaten Maxima und Minima die Röhre geschlossen sein kann. Bilden die Werthe von 9p eine Sinuscurve, so kann die Länge Enden geschlossenen Röhre nur gleich einer ganzen Anzahl von halben Wellenlängen sein. Ist sie gleich a halben Wellenlängen, so schwingt die Röhre in a Abtheilungen, die auch durch einer an beiden unendlich dünne Wände getrennt werden könnten, ohne die Bewegung zu ändern. Das ist die Schwingungsart in den Kundt'schen Röhren. Wenn wir dagegen freie Enden in dem Sinne haben könnten, dafs an den freien Enden keine Aenderungen des Druckes stattfinden, dann würde an dem freien Ende feste, sein. Nun in welcher giebt, ist aber zu bemerken, dafs eine Röhre mit offenem Ende, Schallbewegungen vor sich gehen, nothwendig Schall ab- Abgabe des Schalles an die Luft kann nur dadurch am Ende der Röhre noch Druckänderungen stattEs kann also an dem Ende der Röhre nicht unmittelbar und diese geschehen, dafs finden. -^ = sein: denn sonst wäre keine Kraft vorhanden, die die EBENE WELLEN. § 47. äufsere 165 Wir müssen Luftmasse in Erschütterung setzen könnte. daher annehmen, dafs eine gewisse geringe Druckänderung statt- findet. Die ebenen Wellen, die zur Oeffnung hinziehen, müssen in kugelförmige Wellen übergehen, um sich im Räume zu verbreiten; dabei sind die ersten von der ebenen Gestalt abweichenden Wellen noch auf ziemlich enge Flächen beschränkt, welche für alle Mündungen nicht gleich grofs sind. Die Folge ist nun, dafs die Reflexion des Schalles an den flectirende Fläche in Enden so geschieht, wenn als die re- einer gewissen Entfernung von der Oeffnung Die Länge des Rohres, bis zu dieser ideellen des Rohres stände. Länge" der Röhre bezeichnet, während „die wahre Länge" bis zur wirklichen Mündung des Rohres geht Die Untersuchung dieses Falles macht gröfsere Hilfsmittel der Analyse nothwendig. Es ergiebt sich, wie wir weiter unten sehen werden, dafs z. B. bei den cylindrischen Röhren, deren Wand im rechten Winkel abgeschnitten ist, der Unterschied zwischen der Reflexionsfläche, sei als „die reducirte wahren und reducirten Länge gleich dem mit des Rohres ist. — multiplicirten Radius Die Differenz wird geringer, wenn das Rohr sich trompetenförmig erweitert, und dadurch der Uebergang zu Kugelwellen erleichtert wird, indem die Wellen schon früher anfangen, in Kugeln überzugehen, und Form kann läfst sich bei einer gewissen trompetenartigen aber nur für wenige Formen der Röhre durchführen. Die Amplitude der zurückgeworfenen Wellen grofs, Die Rechnung diese Differenz sogar gleich Null werden. ist niemals so wie die der ankommenden Wellen, weil ein Theil der Wellen- bewegung nach aufsen hin verloren geht, so dafs dadurch an Ende der Oefinung kleine Differenzen entstehen, und die dafs man an dem Ende eines offenen Rohres den Druck Null zu setzen hat, gilt dem Regel, gleich nur genähert. Bei den elastischen Stäben hingegen findet am' freien Ende eines Stabes eine vollständige Reflexion hier nichts von der zu Ende, und es der Schwingungen Bewegung verloren geht ist Da ist statt, indem eben der Stab kein weiteres Material vorhanden aufser der leichten Luft, welches noch in Erschütterung versetzt werden könnte. Das ist aber bei der Luft nicht der Fall, sondern wir müssen das Ende einer Luftsäule wie ein gedämpftes Ende betrachten. Die Energie der austretenden Schallbewegung geht ja der Energie der Luftsäule verloren, und aufserdem ist der Druck nicht vollständig constant, sondern es findet nur zwischen dem Druck und der Ge- 166 DRITTER TH EIL. ERSTER ABSCHNITT. schwindigkeit am Ende §47. ein gewisses Verhältnifs statt, das durch die Abgesehen von diesem die Beobachtungen bei den offenen Orgelpfeifen weitere Ausbreitung des Rohres bedingt wird. Umstand stimmen mit der Eegel überein, die von den elastischen Stäben hergenommen ist. Für die gedackten Pfeifen können wir eine beliebige Anzahl von schwingenden Abtheilungen bilden, jede eine halbe Wellenlänge Für lang. und ein geschlossenes Ende reducirte Länge immer eine viertel Wellenlänge Pfeifen aber, die ein offenes haben, mufs die Ueberschufs ergeben über eine Anzahl halber Wellenlängen, so dafs wir immer nur eine ungerade Um haben können. man stimmen, kann Anzahl von viertel Wellenlängen darin Wellenlänge bei offenen Röhren die man so verfahren, dafs zu be- zwei Pfeifen vergleicht, welche verschiedene Länge, aber gleichen Querschnitt haben. die Pfeifen zunächst völhg gleich, so setzt man Sind auf die eine ein Ansatzstück und wählt die Länge dieses Ansatzstückes so, dafs der Oberton der verlängerten Röhre genau mit dem Grundton erste unverlängerten der übereinstimmt, dann gerade eine halbe Wellenlänge betragen. Einflufs des Umstandes mufs Es die Verlängerung läfst sich dadurch der eliminiren, dafs ein Unterschied zwischen der reducirten und wahren Länge besteht. Was wenn Geschwindigkeit die des Schalles peraturänderungen erlitte, betrifft, so würde, und Verdünnung keine Tem- die Luft bei ihrer Verdichtung der Druck nach dem MAEiOTTE'schen Gesetze als direct proportional der Dichtigkeit zu betrachten Wir würden Ausdruck schen eine Gleichung von der Form p = a^-e sein. haben, und der öp — würde einfach die Constante a^ geben, die im MAEiOTTE'- -^ Gesetze vorkommt. Oder wenn wir schreiben P'Pq = ^'-%, wo Pq der Druck im Ruhezustande und 6^ die zugehörige Dichtigkeit ist, so würde a^ das Verhältnifs sein, welches zwischen Druck und Dichtigkeit in der Ruhe vorkommt. Nun zeigt sich aber, dafs bei Erwärmung stattfindet. Wir jeder Verdichtung der Luft auch eine müssen dabei berücksichtigen, dafs die Schallbewegungen bei tieferen Tönen Wellenlängen bis zu 20 Meter haben und die bei höheren immer noch von mehreren Centimetern, und dafs hier eine Ausgleichung der Temperatur innerhalb solcher Dimensionen in den kurzen Zeiträumen von ^32 ^is Yiooo Sekunde nicht sehr merklich sein wird, wenigstens bei den tieferen Wellen nicht. Die Abhängigkeit zwischen Druck und Dichtigkeit ist daher nahezu diejenige, welche für die adiabatischen Aenderungen stattfindet, welchen keine Wärme d. h. für diejenigen der Luft fortgeleitet wird. Aenderungen, bei EBENE WELLEN. § 47. 167 Wir bezeichnen mit c die specifische Wärme bei constantem Druck, d. h. diejenige Wärmemenge, welche die Masseneinheit des Gases zu sich nehmen mufs, damit die Temperatur um einen Grad steigt, wenn bei der Erwärmung der Druck constant bleibt, d. h. das Gas ausdehnen kann, und wir bezeichnen mit y andererseits Wärme bei constantem Volumen, wo wir dieselbe sich frei die specifische Temperaturänderung dem Gase vornehmen, aber in Gefäfs einschliefsen, welches sich nicht ausdehnen der Temperaturändening gleichzeitig nämlich bei steigert Dann überwinden, und das Gas wird sein Volumen behalten. die Abhängigkeit zwischen ist Daraus Dann wird der Druck ge- aber dieser Druck wird den Widerstand des Ge- werden; fäfses nicht es in ein festes läfst. folgt, Druck und Dichtigkeit wenü wir den Logarithmus bilden: - (logjp - log Po) = - (log - log € c und wenn wir (264 a) «„) / die Gleichung differentüren: I.i^ = l.^ (265) ^ = ^.^, de -^^ OS d. h. ist gleich —y , y (265a) e multiplicirt mit demjenigen Werthe, welcher beim MAEiOTTE'schen Gesetz eintreten würde. Danach mung ist also des Gases, wie kommt, die Schallgeschwindigkeit sie eine andere als sie es sein würde, zwischen Druck und Dichtigkeit nach stattfände. Die Thatsache, Werthe ]/— abweicht, durch die Erwär- durch die Zusammendrückung zu Stande ist dafs die Abhängigkeit dem MAEiOTTE'schen die schon von wenn Schallbewegung Newton bemerkt Gesetze von dem worden. Bei anderen Flüssigkeiten kennen wir die specifischen Wärmen noch nicht so genau wie für die Luft; wir können also nur die Schallgeschwindigkeit empirisch bestimmen und rückwärts daraus auf das Verhältnifs der specifischen Wärmen schliefsen. DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 168 § 48. §48. Kugelförmige Wellen. Die allgemeine Differentialgleichung (263); d^(p a^ A(fi df wird befriedigt, wenn wir setzen: cp WO 1// = ipir -^1^ — at) eine beliebige Function von r ^ '- — at und r die Entfernung des xy% von einem festen Punkte Xq y^ %q bedeutet. Dies läfst sich am Uebersichtlichsten zeigen, wenn man für at eine besondere Bezeichnung a einführt. Dann wird variablen Punktes r — d (p dt 1 dtp da r da dt ~ (266) (267) Andererseits r^ und ist = {x- x,Y + {y- y^Y + {% - z^f KUGELFÖRMIGE WELLEN. §48. 169 Die Ausdrücke für die Differentialquotienten gehen aus diesem Ausdruck hervor, wenn x % — Xq ersetzt wird. Daraus ergiebt sich die Summe: 3 r ^^=r[ 1 dtp' ;^+r dffl ip — x^ durch y und — iJq ö> oder DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 170 gegen die bisher betrachteten Fälle §48. ebener Wellen geändert ist, besteht darin, dafs der Nenner r vorkommt, welcher anzeigt, dafs die Amplitude der Bewegung mit steigender Entfernung abnimmt. Es sind also durch — kugelförmige Wellen dargestellt, die ^^ mit der Geschwindigkeit a von indem stellt im Verhältnifs ihre Amplitude — dem = Mittelpunkt r auslaufen, — immer kleiner wird. Ebenso kugelförmige Wellen dar, welche aus der Entfernung ^ gegen den Mittelpunkt fortlaufen, und deren Amplitude in dem als sie sich dem Maafse, Mittelpunkt der Bewegung nähern, proportional — zunimmt. Diese beiden Wellenbewegungen zusammen stellen eine Lösung der Differentialgleichung für alle Theile des unendHchen Ausnahme des Mittelpunktes der Kugel. dar, mit punkt müssen noch andere Bedingungen Erregungspunkt es sein,^ d. h. werden, übertragen oder für dem In eintreffen, Raumes Mittel- dort mufs ein mufs lebendige Kraft auf die Masse die zurücklaufenden Wellen mufs dem Medium weggenommen werden und auf Medium übergehen. Der Mittelpunkt ist demnach ein Kraft von lebendige ein anderes Punkt, in welchem besondere Einwirkungen stattfinden müssen, wenn sich diese Bewegung ausbilden Die Componente Wellen ist in der der soll. Geschwindigkeit für auslaufenden die Richtung des Radius gleich: F -4F =— -^ or r r^ dw Der eine Theil —W 1 nimmt wie mit steigender Entfernung ab. Entfernung gekommen sind, wo zweite Theil gegen den ersten, in grofsen Dasselbe (273) — T?" , der andere Theil Wenn die r sehr grofs Wellen ist, in 1 wie —5^ sehr grofse so verschwindet der und daher haben wir Entfernungen die" Geschwindigkeiten wie gilt 5- die JRegel, dafs — abnehmen. auch von den zum Mittelpunkt hinlaufenden Kugelwellen. Aus diesen Ausdrücken gleichung -~-=.a^A(p Lösungen bilden, für Kugelwellen, die der Differential- genügen, lassen sich sehr leicht andere indem man die Differentialgleichung, welche ja im KUGELFÖRMIGE WELLEN. § 48. Eaume mit Ausnahme ganzen des erregenden Punktes nach den verschiedenen Coordinaten liebiger ist, in be- Jeder der Differentialquotienten der für Wiederholung. Wird erfüllt und zwar differentiirt, gefundenen Ausdrücke giebt eine neue der Wellen. 171 die Gleichung wir das Eesultat in der Form Form qp für die Ausbreitung B. nach x differentiirt, so können z. schreiben: i;.(4^)=-(4f da wir die Reihenfolge der Differentiationen vertauschen können. Ist daher rp irgend eine Lösung der Differentialgleichung, so ist d(p ebenfalls eine dx Lösung der diejenigen Punkte gelten wird, Differentialgleichung, welche für alle wo -J^ endliche Werthe Es hat. \j Qu können dabei Ausnahmspunkte eintreten, in denen wird, namentlich, kommen. -^ wenn -^ Discontinuitätsflächen in der Aber soweit solche Ausnahmen nicht unendlich Lösung eintreten, vorstellt eine zweite Litegralform dar. Statt nach x kann man nun auch nach einer der anderen Ver- änderlichen differentüren und jeden der Differentialquotienten kann man noch beliebig entweder nach derselben oder nach oft differentüren, einer anderen Variabein ; freüich nur so lange, als wir bei der Bildung nicht auf Discontinuitäten stofsen, dieser Differentialquotienten in denen die weiteren Differentialquotienten nicht mehr eindeutig zu bilden sind. Auf diese Weise kann aus 9> die Lösung abgeleitet d(p = F(r — ^^ r werden _ d F{r — at) dx ~ dr Für — können at) wir auch cos a ^^^=^. setzen dann ; (274) ist a der Winkel, welchen die Linie r mit der x-Axe bildet, so dafs wir also diese Gleichung auch schreiben können: dq> _ dx [F{r — at) dd [Fir-at)! -rdr — \_ ^^ • r [F = C08«^— cos « J Fl -^J (274 a) DEITTER THEIL. BESTER ABSCHNITT. 172 Dabei zeigt des -~— wenn nach sich, dafs, herauslaufen, §48. einer Eichtung positive nach der entgegengesetzten Seite negative herauslaufen werden; denn cos a wechselt sein Zeichen, um 180" ändert. Ferner zeigt sich, dafs in Wirkung herauslaufen zur £c-Axe keine nach einer allen Richtungen, sondern und dazwischen, dem wenn a mehr sich rechten Winkel Die wird. breiten sich zwar kugelßjrmig, aber nicht negativ, Werthe Wellen ver- gleichmäfsig nach Seite positiv, nach der andern in der Aequatorialzone, wird keine Ver- änderung der Dichtigkeit stattfinden. Jeder neue Difierentialquotient, man nach x, y, x bildet, man auf diese Weise den giebt eine neue Vertheilung der Wellen, so dafs eine sehr grofse Anzahl von Wellenformen bilden kann, welche alle von einem Mittelpunkte auslaufen, aber mit sehr verschiedener Vertheilung nach den verschiedenen Richtungen des Raumes hin. Dabei ist darauf aufmerksam zu machen, dafs die Glieder, welche höhere Potenzen von r im Nenner haben, in grofser Entfernung gegen diejenigen verschwinden, welche die niederen Potenzen von r im Nenner haben. Potenzen von — Bei jeder Differentiation schieben sich höhere ein, während doch immer auch die erste Potenz noch r Beim zweiten stehen bleibt. Differentialquotienten ^-^ z. B. erhiel- ten wir oben in Grleichung (269) die Glieder F" =— d^(p ^-^ - oX Das , COS" a r erste Glied allen Richtungen + (1— F' «)—y.^^ 3 cos^ — ^ (1 — 3 cos^ F ce) ^ ' -^ . y.3 eine kugelförmige Welle dar, die nach stellt das gleiche Vorzeichen hat. Die anderen beiden Glieder dagegen entsprechen kugelförmigen Wellen, die in verschie- denen Richtungen verschiedenes Vorzeichen haben, bei denen also dem Vorzeichen des Gliedes in Abtheilungen jede Kugelfläche nach zerfällt. In grofser Entfernung überwiegt das erste Glied — F" cos^ a, das im Nenner die niedrigste Potenz von r enthält. Glied, das nur die Differentiationen bestehen. quotienten von cosinus. Es F Ein solches im Nenner hat, bleibt bei allen Es enthält im Zähler einen Differential- erste Potenz und von r ein Product ergiebt sich daraus, von Potenzen der Richtungs- dafs in sehr grofser Entfernung auf einem Stück fortschreitender Wellenfläche, welches einem begrenzten Theil der Kugel entspricht und dann beinahe eben geworden KUGELFÖRMIGE WELLEN. §48. Fortbewegung einfach in Richtung des r geschieht. In Entfernung werden also die einzebien Theile der die ist, 173 grofsön einer sie haben, einfach in gerader also die Schallbewegung sich Wellenflächen mit den Intensitäten, die Dadurch würde Linie fortschreiten. dann schliefslich bei sehr weiter Ausbreitung einer nähern, wie wir sie dem Bewegung an- Lichte zuschreiben, wobei jedes Stück der Wellenfläche sich nur in gerader Linie oder senkrecht zu der Richtung der Wellenfläche gleichsam in einem Strahle fortschiebt Die Zertheilung in Strahlen würde nur für Wellen gelten, die aus grofser Entfernung gekommen Man kann den und deren begrenztere Kugelstücke schon sind, nahehin Ebenen geworden sind. Difi'erentialquotienten Umformung unterwerfen; wodurch rentüren d (p X dr dq) dx kann man die Di£ferentiation noch einer kleinen derselbe eine andere, eine deut- physikalische Bedeutung bekommt. lichere -^ Statt nach x zu diffo- — Xq r auch nach x„ ausführen. Es d (p _d(p dr Xq ÖXq ist nämlich: —X r und mithin d(p _ d(p dx Der Differentialquotient von werden, (f, als kann nun auch betrachtet x^ liegenden Erregungspunkten Xq + dx^, und Xo^o^o angehören. Wenn und nach der durch dx^ dividirte Unterschied der zwei Functionen die zwei neben einander y^, Xq ^ ^^o' wir uns die Wellen, die zwei benachbarte Erregungscentren vorstellen von ihnen ausgehen, bei dem einen Centrum dem Werthe ^-, beim andern —:^ dxQ als — 3^ entsprechen lassen, so kann dxQ der Superposition beider WeUenzüge entsprechend be- von den zweiten Differentialquotienten, die dann zwei benachbarten Paaren von Erregungscentren trachtet werden. Aehnliches gilt entsprechen. So kann man überhaupt alle diese Wellenformen, welche durch Differentiation entstehen, betrachten als von einer Gruppe theils positiver, theils negativer Erregungspunkte herrührend, die in DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 174 einem engen Räume zusammen warum ständlich, schieden ist Bei —^ Auch wird dann ver- es die Intensität in verschiedenen Richtungen ver- — -t^-^ entspricht. z. B. -^ ist in dem einen Theil des der andere, Dazwischen kommen Raumpunkte vor, welche entspricht, in gleich weit von beiden entfernt sind, und wo daher — -~- = Der Green'sche Satz und das Huyghens'sche § 49. Raumes dem andern der eine Punkt näher, der der liegen. §49. ist. Princip. Die bisher betrachteten Wellen- oder Geschwindigkeitspotentiale, so beziehen nennt sich man die Lösungen der Gleichung nun immer auf die Wellen, Integral suchen, aufzustellen a^Atp, von einem Punkte die Wir müssen noch ausgehen oder zu einem Punkte hinlaufen. vollständige ~^ = das das einem beliebig ge- gebenen Anfangszustande entspricht, und zwar sowohl in Bezug auf Vertheilung der Dichtigkeit, als auch in Bezug auf die Anfangs- Das geschwindigkeiten. läfst sich nun in der That bewerkstelligen, gerade, wie wir es bei den mechanischen Systemen gezeigt haben, welche aus einer Anzahl discreter Punkte zusammengesetzt sind, die unter dem Einflufs der gegenseitig ausgeübten Kräfte einer Gleich- gewichtslage nahe sind. Da haben wir gesehen, dafs wir die Be- wegung zusammensetzen konnten aus den einzelnen Bewegungen, welche durch die Anfangserschütterung oder Anfangselongation jedes einzelnen Punktes für sich entstehen würden. wird hier aber etwas anders. Da Die Art der Addition wir hier continuirliche Massen haben, so wird an Stelle der Addition eine Integration der Wirkungen, die für von continuirlich vertheilten Centren ausgehen, diese Art der Integration ein in der Physik treten. viel Nun ist gebrauchter Satz nothwendig, der sogenannte Green'sche Satz, der übrigens nichts anderes ist, Methode partieller Integration für continuirliche, Räume. Wenn man auf beiden Seiten über einen als eine beliebig begrenzte beliebig begrenzten Raum integrirt, so ist d(pd'tp d^\p d X' dx dy dz (275) §49. DER GREEN'SCHE SATZ U. DAS HUYGHENS'SCHE Auf der linken und bekommen Seite können wir die Integration PRINCIP. 175 nach x ausführen öl// / 9 dx dydx. dyj bedeutet dabei Das Zeichen cp-^^ ^ dx der Grenzwerthe die Differenz den höchsten und niedrigsten Werth von x, welche für das beFemer ist dydx der Quertreffende Werthepaar y, x vorkommen. für Rau- schnitt des prismatischen mes, auf den sich für jedes der vorkommenden Werthepaare « y, % die Integration über x bezieht Der prismatische Raum iit an den Seiten von Linien begrenzt, die der a;-Axe laufen parallel beiden Enden und an seinen von Stücken der Oberfläche des ganzen Integrationsgebietes. Bezeichnet d (o eines dieser Oberflächenstücke, so gleich dydx ist der Projection von dco Denkt man auf die ?/s;-Ebene. sich auf d(o eine Normale in das Integrationsgebiet errichtet, dann zwischen dieser ist hinein der Winkel und Normale dem Ende des prismatischen Raumes, der dem der a;-Axe an kleinsten Werth an spricht, spitz, stumpf dy dt von x ent- dem anderen (Fig. 21). Wird der Winkel mit a bedio zeichnet, so ist dm.cosa, je nach- dem tt gleich spitz oder stumpf + dydx oder — Daher können wir Fig. 21. ist, d-ydx. dip die Differenz <p-^^ dydx durch der beiden Werthe ausdrücken, die der Ausdruck die Summe dxp (p -^-^ cos an den beiden Enden des prismatischen Raumes annimmt a da) DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 176 §49. Mithin wird das ganze Integral über die sämmtlichen prismatischen Räume dem über gleich gebietes erstreckten Integral Und die ganze Oberfläche des Integrations- — I cos adn) ^ (p wir erhalten die Grleichung: ö?^^^^'^^ -/^ä^'''^^^=///öf (275 a) + j Ufp-Q^dxdydz. indem wir Diese Operation läfst sich ebenso ausführen, statt der Richtung x die Richtung y oder die Richtung % substituiren. Dann — l erhalten wir: = w -^r-^ cos S d 03 J^öy ~- -~^ dx dy dz JJJ^y^y JJJ I l -\- \ \ \ \ w ^ \, dxdydz ^y^ und ~ A^ "öt ^^^ ^ wo ß und y %-Axe "^ "^^ " Winkel die auf der linken Seite — "^"^ "^^ '^'^ alle + f^ Normale mit der sind, welche die Addiren wir bildet. Statt /// öf öl^ i-^ cos a + -^ cos/9 + / 9p -^ cos a + -^ cos ß ox oy des Ausdruckes ^ wir dn -^ on cos yjdco. -^ cos y können d% schreiben, da er nichts Anderes bedeutet, als den durch dividirten Zuwachs, den %p erfährt, in der -^ 4- und y- erhalten wir drei Grieichungen, so dm Summe Richtung der Normale von Indem wir nun noch die wenn man um das Stück dn aus ins Innere geht. der zweiten Glieder von der rechten auf die linke Seite bringen, erhalten wir die Gleichung: \(p-~-d(o — \ i I (p d 'II Damit nun aber gesetzt werden, von cp und t^, . A'ip (p dxdy d% dip .dx dx d (f r) d dy dy diese Rechnungsweise r) th'] dm (fdxfj (276) f) d% dz. erlaubt sei, dxdydx. mufs voraus- und die Differentialquotienten hier vorkommen, einen endlichen eindeutigen dafs die Gröfse die tli if) (p §49. DER GREEN'SCHE SATZ U. DAS HUYGHENS'SCHE PRINCIP. 177 Sinn haben innerhalb der ganzen Ausdehnung der Integration. Die Functionen dürfen nicht mehrdeutig sein; man darf auch auf Umwegen nicht zu anderen Werthen kommen. Von der Gröfse qp kommen in Betracht diese selbst und ihre ersten Differentialquotienten, von der Gröfse tp diese selbst und ihre ersten und zweiten auch zu bemerken, dafs wir hier auf verschiedenen Wegen zu den einzelnen Flächenstücken d co kommen einmal sind wir von der y s>Ebene ausgegangen in der Richtung der Es Differentialquotienten. rr-Axe, ein anderes ist Mal von der x x-Ebene in der Richtung der y-Axe oder von der a:?/-Ebene in der Richtung der x;-Axe. Die rechte Seite der Gleichung (276) nach den Functionen (p und wenn wir i/;; ist ganz symmetrisch also die Voraussetzung der Eindeutigkeit und Endlichkeit auch auf die zweiten Differential- ausdehnen, so können wir (p und tp vertauschen, (f' ohne dafs die rechte Seite der Gleichung sich ändert: quotienten von d(p \^-~-d(ü— lip I A(p .dxdydx . I (276 a) d'ip d (p 'im dx dx dipd (p dy dy d (p .dxdydz. dz dz difj Mithin sind auch die linken Seiten der beiden Gleichungen ein- ander gleich: dip -F d(o — / / / (p A'ipdxdydx (277) (p und J'tfj ein- Hier wollen wir nun die Voraussetzung einführen, dafs yj Wellenpotentiale seien; dann können wir statt J(p Indem wir nun noch auf beiden und setzen '2 über t von t^ bis i^ und Seiten dt^ integriren, erhalten wir: (278) Die zweiten Integrale jeder Seite können wir partiell integriren und finden, wenn wir der Kürze halber das Raumelement dxdydx H. V. HKUtHOLTZ, Theoret Physik. Bd. IIL 12 DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 178 mit dS bezeichnen und für den Raum §49. nur ein Integrationszeichen schreiben, auf der linken Seite h dhp ^'H' dS (279) 'dtp d(p = -i^/^4f^^^+^^/^^/-^--^^dt dt Eine analoge Umformung ergiebt sich für das zweite Integral der rechten Seite. Setzen wir diese Werthe /dt difj I J ein, so erhalten wir: ^ ff^^^dco ^^ dn ^»M!-+^^/-/ 'öl'dl dS k = .(278a) d cpdip dcp dS -!^'S^£^" - l^j^fT^'-'+v^'i ~dl~dt -to oder wenn das dritte Integral auf beiden Seiten gehoben wird: h : _ h d\p ^f^P^-^äS ~di I'i ^ dn (278b) ^"/"'/^^'""^/^^ dS. Das erste Integral jeder Seite ist über die ganze Zeit zu er- nur auf die Begrenzung des Raumes; das zweite Integral hingegen ist über den ganzen Raum zu er- strecken, bezieht sich aber strecken, bezieht sich aber Wenn Punkte und ihre ersten nur auf die Grenzen der Zeit. oder Flächen vorkommen, in denen cp und ip und zweiten Differentialquotienten der Voraussetzung der Endlichkeit nicht genügen, so dürfen sie nicht zum Inte- Punkte schaltet man aus durch eine geschlossene Fläche, z. B. durch eine Kugelfläche, die man dann beliebig eng zusammenziehen kann. So sind z. B. Unstetigkeitspunkte von (f und ip auszuschalten; denn sie sind als Stellen aufzufassen. grationsgebiet gehören. DER GREEN'SCHE SATZ §49. wo U. DAS HüYGHENS'SCHE PRINCIP. 179 die ersten Differentialquotienten unendlich werden. Unstetigkeitsstellen der Ebenso sind ersten Differentialquotienten auszuschalten. man sie zu den Grenzen des Raumes rechnen, wobei aber beide Seiten für sich zu Bilden die Unstetigkeitspunkte Flächen, so kann betrachten sind. Nun wollen wir für i/; eine bestimmte Function annehmen und wollen setzen: F(r + a{) r wo r soll, die Entfernung von einem bestimmten Punkte sein irgend der bei dieser Function als Wellenerregungspunkt anzusehen Statt r {- at wollen wir der ist. Kürze halber wie früher a schreiben, so dafs also: r Da dem wird in demjenigen Punkte, von werden, und in dem r = aus dieWerthe von r gerechnet wird, die Function ip unendlich grofs werden, weil an einem solchen Punkte für einen constanten Werth von r nicht dauernd F{(t) gleich Null sein kann; auch noch die Zeit, und ändert am denn <t enthält selben Orte nothwendig seinen Werth mit der Zeit, so dafs es keinen constanten Werth repräsenWir müssen deshalb den Punkt, wo r = ist, umgeben denken von einer Kugel, die wir beliebig klein annehmen können. Dadurch bekommen wir in der Gleichung (278 b) noch ein Grenz- tiren kann. integral, das sich auf die Kugelfläche bezieht Wir wollen femer annehmen, dafs die Function F{a) nur für absolut sehr kleine Werthe von <T einen merklich von Null verschiedenen Werth hat. Wir können einen solchen Ausdruck für F{a) angeben, dafs die für welche F{a) merklich von Null verschieden + ist, Werthe von a, absolut behebig OD doch j Fdff einen von Null verschiedenen, — OD nicht beliebig klein werdenden Werth habe. Es würde z. B. die klein sind, zugleich aber Annahme genügen: n h^ + (T^ h sehr klein ist, wird F für kleine Werthe von ff' sehr grofs, und nimmt mit wachsendem a^ rasch bis zu beliebig kleinen Werthen ab. Der Werth von F{a) unterscheidet sich nur in einem sehr Wenn 12* DRITTEK THEIL. ERSTER ABSCHNriT. 180 schmalen Intervall merklich von Null Intervall, je kleiner h Der Werth des Dabei ist. Integrals ist also, — in einem um § 49. so schmaleren ist: sobald nur a^ gegen h grofs ist, ohne dafs a^ schon absolut grofs zu sein braucht, beliebig wenig von dem Werthe für Nun (278b) wollen einführen, die kleine wir ö-j = oo verschieden, der gleich den Ausdruck wobei ist. für ip in die Gleichung aber das Oberflächenintegral auch über Kugel zu erstrecken Integrationsgebiet ausschliefst. des Integrals —— 1 ist, die Berechnen wir = dem zunächst den Werth den Punkt r aus §49. DER GREEN'SCHE SATZ als Veränderliche U. DAS HUYGHENS'SCHE PRINCIP. 181 = adt ersetzt ge- Da einführen. r constant ist, so wird da und wir erhalten: r — + r In der Function + af, f da. frpF{a)dn. ato mufs ebenfalls rp durch t a —f (Z dacht werden. Da nun als stetig vorausgesetzt wird, so cp wird es Werth von a seinen Werth auf der Oberfläche Für eine hinreichend der kleinen Kugel nur sehr wenig ändern. kleine Kugel ist also cp nur als Function von a anzusehen. Daher für jeden gegebenen = wird das Integral für r — 1 gleich ' I .<pF{a)A7ida. ato In der Function nur füi- Werthe von ist gp = dabei r Nun zu setzen. der Nähe von a a, die in = ist F{a) liegen, merklich Daher wird auch das Product von Null verschieden. <p.F{a) nur bei a = merklich von Null verschieden bei der vorausgesetzten Stetigkeit von Unterschied, wenn Da nun sein. Es macht daher nur einen beliebig kleinen der Werth gesetzt wird, den es für a (p Dann aber kann annimmt. werden. für rp dem aus cp = Integral herausgezogen liegt, beliebig wenig ferner "** P ^F{a)da, sobald der Zeitpunkt von 1 kleine verschieden t ist, Werthe von h = so zwischen ist t^ und t^ der ganze Ausdruck für hinreichend beliebig wenig von 1 , ^ a verschieden. Das erste Integral auf der rechten Seite der Gleichung (278 b) -H d(p Vö^d«» wird über die kleine Kugel erstreckt verschwinden. wieder da — r^d Q gesetzt wird, so ergiebt sich Denn wenn DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 182 was der bei vorausgesetzten ^^ von Endlichkeit §49. für ön r = Null wird. Die Oberflächenintegrale der Gleichung (278b) sind jetzt also nur noch auf die äufsere Grenze des Integrationsgebietes zu beziehen. Die Gleichung kann jetzt geschrieben werden: in dw dtp C \ , „ (281) + Die Gleichung difj Mi'' liefert = dn -ip da). dn uns also den Werth von zur Zeit (p t = Wollen wir den Werth von ^ an einer anderen Stelle des Raumes wissen, so müssen wir in der Function ip das r auf diese Stelle des Raumes beziehen. Wollen wir den Werth und an der von nicht in (p Zeit t' Stelle r 0. dem Augenblick < haben, so brauchen wir in gleich r + a{t und das über — 0, sondern zu einer anderen dem Ausdruck zu setzen; dann wird ff = ip = F{a) nur ff = und t = f Oberfläche der kleinen Kugel genommene Integral t') die = für r öip -f'i liefert beim Zusammenziehen dco (p den Werth der Kugel An (ft= e öf Es mufs aber t' zwischen t^ und t^ liegen, r = damit {F{a)da gleich 1 ato wird. Die Gleichung (281) liefert uns mithin den Werth 4n ö wenn auf der rechten Seite 'P gesetzt wird. = F(r + a{t - f)) (pt r = = t' DER GREEN'SCHE SATZ § 49. Es dann ist U. DAS HUYGHENS'SCHE PKINCIP. l83 also 4;r r 1 dw dxD , „ (281a) + fä,fu^-^^]ä.. <o Wenn wir uns Begrenzung des Raumes so weit hinaus- die dem geschoben denken, dafs die Erregung des Schalles in teten Zeitraum bis i^ sind an der Grenze noch nicht <j w und -^^ ^ betrach- Grenze gelangt gleich Null, ön ' bis zur und ist, so es verschwinden Folge dessen die Oberflächenintegrale. in Von dem Raumintegral betrachten wir zunächst den Theil ^h yi^us. Denken wir uns den Raum durch concentrische Kugelflächen = und durch Kegel, die ihre Spitze bei r = um den Punkt r haben, zertheilt, so ist und wir erhalten Nun ist ti —^ und positiv, kann, so kann für t hin verschwindet F" Grenze t = Iq In der Function a{tf^ k, = Da = =r da t — f) Gröfse wird. i' t^ zwischen — t') der Werth von (t (t {a) für qp r<^ a . ist Sache insofern anders, + «9 t = a{t -{- t^ = merklich t^ und t^ liegen soll, so und r nicht negativ sein nicht Null werden. Mit- und wir brauchen nur die untere zu beachten 3- r k F' {o) ebenso wie F{a) nur in der Nähe von a von Null verschieden. ist <i . i^' (»• + dabei auch als nun a(<o t r = -t'))rdQd r. tß zu setzen. Hier wird die Werthe haben kann, sehr klein und daher F' (r -\- a {t^ — /')) für die von merklicher DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 184 Diesen Ausdruck wollen wir partiell nach halten § 49. r integriren und er- : -— f(p.F.r.dQ + ~ fF-^(r.(f).drdn. dr a Hierin ist t a J überall gleich und gesetzt t^ ^ J in dem ersten Integral mufs r den gröfsten der in dem betreffenden Kegel von der Oeffnung d ß vorkommenden Werthe von r bedeuten. Für diesen gröfsten Werth von r wird nun aber nach der Voraussetzung r + a{tQ — t') erheblich gröfser als Null sein müssen. Denn a{tf^ — t') ist zwar negativ; kann aber r nicht aufheben, weil a {t' — 1^) der Weg ist, den eine zurücklegt und nach unserer Welle in der Zeit zwischen t^ und t' Voraussetzung die Grenze so weit entfernt sein soll, regung innerhalb des betrachteten Zeitintervalls t^ bis zur Grenze F Integral können. hat gelangen Von dem tp ist t' noch nicht dem in ersten und ebenso verschwindet nach der unmerklich klein Voraussetzung Mithin dafs eine Er- bis an der Grenze, mithin fällt das erste Integral weg. zweiten Theil des Raumintegrals (281a) verschwindet ebenso wie beim ersten Theil der Werth für die obere Grenze t = Von der Gleichung ty 4jr r[ 1 d bleibt , demnach d(p ^ FdrdQ (282) 'dt wo auf der rechten Seite Nun ist F(r -{- a{tQ — Null verschieden. Wenn f = t')) t^ gesetzt nur bei , = — a{tQ — t') = — a(/o — t') merklich von wir daher in d , dr^ ^' r ist. r setzen, so dt wird der Werth des Integrals dadurch Dann nicht merklich geändert. dcp ist d dr^ ^' , , aber dcp dt von r ganz unabhängig und für die Integration über r eine Constante. Führen wir nun statt r die a =r+ Gröfse a{t^-t') DER GREEN'SCHE SATZ §49. Variable als U. DAS lIUYGHENS'SCIiE PRINCIP. 185 erhalten wir: ein, so dw d , dr^ ^' , / — wobei a von a [t^ t') zu bis F{(T)dadSi, dt dem gröfsten Werthe läuft, +a den r (^^ — /') im Integrationsgebiet annimmt. Dieser Werth mufs positiv weil nach der Voraussetzung die Grenzen so weit liegen, dafs sein, Welle noch der Zeit sie in bis t^ Weg — nicht erreichen kann, der Werth von der gröfste als der Werth liegt = o- also t^, auch — a{tf^ in der Zeit t') ^^ bis t' eine also kleiner sein mufs, r in jeder beliebigen Kichtung. Mithin zwischen den Integrationsgrenzen und daher wird bei Integration über a f beliebig wenig + r ~dt a -^r- (r od) dr^ ^' von ' d or^ ^' , , / und verschieden, F{(T)dadQ für dw dt den Grenzwerth ä dn = dem Ausdruck in für wir endlich: F{<t) erhalten 4n ^n-o=^/[4('^)+^lf]''^ (^««) r= -aito-n oder d(f 1 dQ (283 a) Diese Gleichung können wir anschaulich deuten, indem wir bemerken, dafs das Integral der rechten Seite über die Oberfläche einer Kugel vom Radius a{t' — t^) erstreckt ist Dieser Radius ist gerade gleich dem Wege, den eine Schallwelle in der Zeit /' — t^ zurücklegen würde. Eine Welle, die zur Zeit t^ von einem Punkt dem Augenblick t' Es ist also der Werth der Kugeloberfläche ausgeht, würde also gerade in in dem betrachteten Punkt r von cp die zur Zeit sind t^ -^ W^ellen und sind -^ = eintreffen. im Punkte r = zusammengesetzt aus Wellen, von den Punkten der Kugeloberfläche ausgegangen t' und nun zur Zeit Diese <f, zur Zeit t' im Punkte r = eintreffen. wenn zur Zeit t^ die Werthe von alle zugleich gegeben, auf der Kugelfläche gegeben sind. DRITTEK THE IL. ERSTER ABSCHNITT. 186 Wir oben, Gleichung (261), definirten § 49. das Wellenpotential cp durch die Gleichung — a^ cp == log — dt. I dafs so dw Es sind ist. gegen ist also -~ und cp € 2 -^ mit der Dichtigkeit gegeben, da- nach den Gleichungen (261) die Componente der Geschwin- digkeit in der Kichtung des Eadius Wir können sagen, also dafs r. sowohl durch die Geschwindig- keiten der Lufttheilchen, wie durch die Verdichtungen Wellen erregt werden, die zur Zeit — Q ausgehend, a{t' von der Oberfläche der Kugel vom Radius Iq nun zu der gegebenen Zeit t' Wirkungen dem in gegebenen Punkte hervorrufen. Wenn wir nun die Voraussetzung fallen lassen, dafs die Be- grenzung des Eaumes so weit hinausgerückt wellen in der Zeit t^ bis t^ ist, um noch nicht erreicht zu von den Schall- sein, so kommen auch die Oberflächen-Integrale in Betracht. Diese Integrale lassen sich nun ganz ähnlich so umbilden, wie die in der Gleichung (281 a) bisher gebildeten Integrale. lich Sie unterscheiden sich aber darin wesent- von den bisher betrachteten Integralen, dafs in ihnen auch nach der Zeit integrirt wird. Ihre physikalische Bedeutung ist, dafs von den Grenzflächen wieder Schallerregungen ausgehen, die auf die Bewegung in jedem Punkt des Eaumes einwirken. Im Uebrigen wird nun durch die Art der Festigkeit der Grenzfläche bestimmt, wie die Erregungen dort vor sich gehen. So wird z. B. bei einer festen Grenzfläche, welche durch die Luft nicht von ihrer Stelle gedrängt werden kann, nothwendig -^ , das ist die Componente der Geschwindigkeit senkrecht zur Grenzfläche, überall Null sein müssen, weil hier keine Bewegung der Luft in die feste Fläche hinein, und auch kein Los- lösen von der Grenzfläche stattfinden kann. Wir in wollen die Annahme machen, dafs der Eaum, über welchen der Gleichung (281a) die Integration ausgedehnt wird, endlich sei, und dafs die Zeit ^^ so weit zurückgelegt werde, dafs für den gröfsten t') im Eaume vorkommenden Werth von r immer noch r + a(<(, — §49. DER GREEN'SCHE SATZ U. DAS HUYGHENS'SCUE Dann verschwindet auf der negativ ist (281a) negativ das Raumintegral, und mithin ist i^ weil und rechten Seite der Gleichung a für -^ t = t^ positiv und im ganzen Räume Wir punkte unmerklich klein sind. PRINCIP. 187 für t — t^ für beide Zeit- erhalten daher unter dieser Annahme: 4™^,,j. = .|rf<|j,»|^-V'|^)d<», (284) wo wieder = 1^ und wo dw ein F(r + aU — — ^ t')) -' Element der Grenzfläche bedeutet. Der Raum ist dabei ganz beliebig, wofern nur. überall die Difi"erentialgleichung erfüllt ist, und die Function (p sowohl wie ihre ersten und zweiten Differentialquotienten, so weit diese Setzen wir für ip seinen nach n die Entfernung r 4 ^ ,f.,, Für dr -5— ön vorkommen, endliche Werthe Werth und führen wir -ajäij ein, so [<f hat. bei der Differentiation geht die Gleichung (284) über in: ^^(— - -^ ^J ^d«, ^) . (284a) kann auch der Cosinus des Winkels geschrieben werden, macht Die Diffeund können dann schreiben: den die Normale mit der Richtung des Radius rentiation nach r wollen wir ausführen r 4,,.. = .p<;[-^^(.) + ^^,.)-^)|2]|r...(284b) Statt t wollen wir die Veränderliche =r -\- a{t — f) einführen i^'fS=Jä.J[-^F(.)+S^na)-I^^]^.ä., (2840) r+o(<,-<') WO auch in ersetzen ist der Function (p die Variable i durch f H zu DßllTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 188 Nun wird wieder F{a) nur bei Daher wird schieden sein. dem in = ö- § 49. merklich von Null ver- und ersten dritten Theile des Integrals — / da IW'—ir'Fia) -.r—do) ^ r^ J J on ' ^ — Dann und da ausführen Werth Null —^—^-^^r-d(o — r -{ ait^ or on r in über a Integration bis r t') Werth von a der (p sich die läfst Grenzen die / J wenn keine merkliche Aenderung bewirkt, gleich Null gesetzt wird. da / J -^^ a{t^ — i^') den erhalten wir, weil einschliefsen, so ^F{a)da==\ ist, für den ersten und dritten Theil des Integrals den Ausdruck: dr / — rar on -;s [ r^ t=t' wo für t der Werth eingesetzt t' — ist, /f , d(o, zum Verschwinden der a a da ' I dr — l -^i^)^ (p da formen wir durch partielle Integration um, indem wir zunächst die Variable t beibehalten; wir erhalten dann «1 OD / j ^ denn F'ia) obere F(a) ^ ist ' .r— dco an r Grenze , Null, J ot . a ot da r •\- -^ F(a) r dt J gleich genommen haben, — a{t^ Das — t') dafs kein Theil der ^ .^— d m on ' Integral erste positiv ist. ist Da für wir Grenze so weit entfernt Werth — ait^— wird der Werth des die ansei, von dem betreffenden dafs die Entfernung den t') Punkte ersten Integrals auch für übertreffe, so die untere Grenze Null. Führen wir in das zweite Integral jetzt wieder so erhalten wir: —— a I J da / -^ F(a) r on— d w J dt ^ ' ^ . a anstatt t ein, §49. DER GREEN'SCHE SATZ kommen Bei der Integration über a Nähe von Null in DAS HUYGHENS'SCHE PRINCIP. 189 U. wieder nur die Werthc in der Wir können Betracht t -^^ in dt daher r = t' a und setzen -^ für die Integration über Dann wird das a als constant betrachten. Integral gleich r da> dt l r dr on 1 aj , Mithin erhalten wir im Ganzen: 1 d(p 1 dw 1 dr JL^^ ^^ "'* ot j on rr CD =0 , a J dt ar \_r^ \ dn J (284 d) \^^ ^ a a Der Werth —a entspricht der Zeit, die eine Welle braucht, um von dem betreffenden Punkt der Grenze nach dem Punkt zu gelangen, in dem der Werth von (p berechnet werden soll. Da nun für t der Werth T eingesetzt wird, so setzt sich t' demnach der o Werth von cp zur Zeit t = t' aus den Werthen zusammen, die -^^ und -~- an den Punkten dr dt der Grenzfläche vor —a tp, Zeiteinheiten besafsen. Der Zustand eines Theilchens Entfernung r von dem betrachteten Punkte r seine = liegt, Einwirkungen nach dem betrachteten Punkte, und diese nach Verlauf der Zeit Zeit das in der Grenzfläche, —a dort ein. schickt treffen Die Einwirkungen, die zur von dem Theilchen ausgehen, t' der treffen also zur Zeit t a ein und setzen den Werth von Die Oberflächen fester cp zusammen. Körper, die in dem Integrationsraume müssen mit zur Grenzfläche gerechnet werden. Denn die ersten Differentialquotienten von (p ändern sich beim Uebergange liegen, DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 190 in das Innere des Körpers, wo keine im Allgemeinen sprungweise, und Bewegung mehr des festen Körpers wie ist, und es fällt in stattfindet, die zweiten Differentialquotienten An sind hier mithin nicht als endlich zu betrachten. schwindigkeitscomponente §49. der Grenze schon oben bemerkt wurde, die Geder Normale Kichtung gleich Null, daher in der Gleichung (284 d) an der Grenze des festen Körpers der Theil fort, welcher -,r-^ enthält. on Bedeutung der Raum- und Flächenkönnen wir sagen, dafs von jedem Punkte des Raumes, in dem die Luft eine von NuU Indem wir die physikalische integrale der Gleichung (281a) zusammenfassen, verschiedene Geschwindigkeit oder Verdichtung besitzt, Einwirkungen um sowohl nach dem Punkte zu gelangen, für welchen wir das Schallpotential suchen, als auch nach den Punkten der Grenzfläche, und dafs wieder von den Punkten der Grenzfläche Wirkungen auslaufen, welche unter Umständen auch den Punkt erreichen können, für welchen wir die Gesammtwirkung suchen, und dafs also möglicher Weise zu den directen Einwirkungen von den ursprünglich erregten Punkten noch solche ausgehen, die eine gewisse Zeit brauchen, reflectirte Wirkungen hinzu kommen Weise wird es möglich sein, dafs die directen und die secundären Wirkungen zu sehr verschiedenen Zeiten ein- secundäre an den Grenzflächen können. Auf diese treffen. Diese secundären Wirkungen werden als der Schnelligkeit gerade die directen Linie. Allerdings nicht in Strahlen zerlegen, gerade Linie Weg Es kommt nur angiebt, in wo jeder dürfen Echo bezieht wir bezeichnet. Schallbewegung die wie es beim Lichte der Fall in Betracht, Die immer auf sich ist; die insofern sie den kürzesten welchem zuerst Einwirkungen eintreten können. findet aber keine Optik, Ausbreitung Zerlegung in Strahlen Strahl, der statt, wie z. von der Lichtquelle ausgeht, B. in der als gerad- werden kann, auch wenn er durch Oeffnungen und an Ecken und Kanten vorbeigeht. Das ist ja auch schon beim Licht nicht streng zutreffend. Die Lehre von der Beugung des Lichtes umfafst diejenigen Verhältnisse, bei denen starke und merkliche Abweichungen von dem Gesetz der Ausbreitung der Wellen in Strahlen eintreten, aber sonst kann man bei einer grofsen Zahl von Erscheinungen des Lichtes die Bewegung linig betrachtet durch Spalte als führt, oder Ausbreitung selbstständiger Strahlen auffassen, welche nicht von ihren Nachbarstrahlen abhängig sind. anders, als Beim Schall ist es insofern unter den gewöhnlichen Verhältnissen eine solche Zer- §49. DER GREEN'SCHE SATZ U. DAS HUYGHENS'SCHE PRINCIP. legung auch nicht annähernd richtig ist. Femer 191 sind auch die Zeit- unterschiede sehr viel auffallender als beim Licht, welches sich mit so grofser Geschwindigkeit bewegt, dafs wir mit unserem Auge nicht wahrnehmen können, welche zwischen dem directen und späteren Reflexionen oder üebergängen auf gekrümmten Wegen eintreten. Der Unterschied rührt wesentlich die Zeiträume Einfall eines Strahles von dem Unterschied der Wellenlänge her. Denken wir uns eine feste Wand mit einer Oeffnung. Auf der einen Seite sei eine Schallquelle und die Schallbewegung erreiche Wand und pflanze Raum fort, so die freien sich durch die Oeffnung können wir uns ideale Grenzfläche durchgelegt denken, dem von in lassen sich die in wodurch der jenseitige Nach der Gleichung diesseitigen abgesperrt wird. der wir den jenseitigen nach dem jenseitigen durch die Oeffnung eine Raum zum Raum (281a), Integrationsgebiet machen, ihm entstehenden Schallwirkungen zusammensetzen aus Erregungen, die schon in diesem Räume vorhanden waren, deren Wirkungen nun in irgend einem Punkte zusammenkommen und in Wirkungen, die von der Grenze des Integrationsgebietes ausgehen. Nehmen wir nun an, es habe eine Zeit existirt, wo dieser Raum dann können also in diesen Raum zunächst keine Einwirkungen eintreten, die von der ursprünglichen Erregung dieses Raumes abhängen; aber sobald die Schallanstöfse, die von der Schallquelle ausgehen, die ideale Fläche in der Oeffnung noch nicht erschüttert gewesen ist, werden nun von hier aus die erschütterten Punkte dieser Grenzfläche wie ursprünglich Schall erregende Punkte betrachtet werden können, und zwar nach den Regeln, die wir bei unseren Integrationen gefunden haben. Es werden theils die Vererreichen, so dichtungen -^^ hier neue Systeme von Schallwellen erregen, theils aber auch die Geschwindigkeiten man die Dichtigkeit und -^ . Es läfst sich die Geschwindigkeiten in nun also, wenn jedem Punkte der Grenzfläche kennt, mittelst unserer Integrale die Schallbewegung im jenseitigen Räume vollständig berechnen. Wenn die verschiedenen Punkte der Grenzfläche gleichzeitig durch eine Schallwelle erregt werden, so dafs gleiche Phasen der Bewegung eintreten, sowohl der Verdichtung, wie der Geschwindigkeit, so werden die verschiedenen Einwirkungen von den einzelnen Punkten der Oeffnung nach dem Punkte hinüber gehen, für den wir die Schallbewegung berechnen wollen. Aber die Wege werden im Allgemeinen verschieden lang sein. Von dem nächsten Punkt werden daher spätere Einwirkungen noch DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 192 §49. zu der gleichen Zeit eintreffen, wie frühere Einwirkungen von entfernteren Punkten aus. Wenn Wege von wir die der Schallquelle in gerader Linie bis zu einem Punkt der Grenzfläche und von da in gerader Linie bis zu dem Punkte, werden nach je dem in die Schallbewegung wir den Unterschieden in untersuchen, so der Länge, von der die Schallquelle ausgehenden Erregungen auf den verschiedenen Wegen auch zu verschiedenen Zeiten in dem betrachteten Punkte eintreffen und andererseits werden die Einwirkungen, die in dem betrachteten Punkte von den verschiedenen Punkten der Grenzfläche aus zugleich nicht zu gleicher Zeit von der Schallquelle aus- eintreffen, gegangen sein. Nun wird es von der Länge der Schallwellen abhängen, ob die tragen, Einwirkungen eintreffenden zugleich schwächen. so die Wegunterschiede werden die zugleich gegenseitig stark beeinträchtigen. Wellenlängen be- viele Einwirkungen sich eintreffenden Wenn oder sich unterstützen sich Wenn dagegen die Wegunterschiede unterhalb einer viertel Wellenlänge bleiben, so werden sich die Ein- wirkungen im Ganzen unterstützen. der Fall für jede Lage des betrachteten Punktes Dies wird die Öffnung klein sein, sobald ist gegen die Wellenlänge. In der Optik sowohl wie in der Akustik haben wir jenseits einer Oeffnung, die enger ist, eine viertel Wellenlänge, nach allen Eichtungen als hin eine Ausbreitung der Erregung. Der Unterschied besteht nur darin, dafs wir es beim Schall mit grofsen Wellenlängen, beim Licht dagegen mit aufserordentlich kleinen die zu thun haben. Während z. B. für Oeffnungen unserer Thüren und Fenster nungen angesehen werden müssen, die Lichtstrahlen sehr weite Oeff- als gehören sie für den Schall schon zu den engen Oeffuungen, jenseits deren starke Ausbreitung eintritt. Auf diesem Umstand beruht es, dafs Schall und Licht Weise ausbreiten, dafs wir daran gewöhnt die Ecke gehen zu hören, und gar nicht auf sich in so verschiedener sind, den Schall geradlinige ganz um Schallfortpflanzung besonders angewiesen ausgezeichneten Fällen, hohen Tönen zu thun haben. sind, wenn aufser wir es in den mit sehr Die Ausbreitung sehr hoher Töne Da können wir in der That den Schallschatten beobachten, der den Schall vollständig abschneidet. Die Schwierigkeiten der Probleme, um die es sich hier handelt, und die zum Theil nicht vollständig gelöst werden können, hängen nun davon ab, dafs bei Anwesenheit von Grenzflächen man kommt der des Lichtes schon viel näher. HUYGHENS'SCHES PRINCIP FÜR TÖNE VON BEST. HÖHE. § 50. 193 sich diejenige Art der Vertheilung der Schall erregenden den Grenzflächen genügt, z. erst Punkte an suchen mufs, welche den Grenzbedingungen = der Bedingung -~- B. Das sind ähnliche Aufgaben, wie an der festen Grenzfläche. Berechnung der elektrischen oder magnetischen Vertheilung an gegebenen Leitern von unregelmäfsiger Form. Sie können noch nicht durch sichere Methoden gelöst zum werden, die in allen Fällen die Wir Ziele führen. sind meistens darauf angewiesen, uns Lösungen zu suchen, die einigermafsen den Grenzbedingungen genügen, und verschiedene solche Lösungen mit Constanten multiplicirt zusammenzusetzen, die wir willkürlichen dann so bestimmen, dafs die Summe sich den Bedingungen möganfügt. Wir haben aber keine sicheren Methoden, das zu machen, ausgenommen für einzelne besondere Klassen von Grenz- lichst gut flächen. Bei der Zurückwerfung des Schalles an ebenen Flächen Folgendes Wenn man Betracht. in Schall erregenden Punkt hat und man kommt auf der einen Seite einen sich einen ganz gleichen Schall erregenden Punkt hinter der Fläche denkt, der in demselben Lothe man von dem welches liegt, Punkt auf und ebenso weit von der Fläche entder Wand entgegen gesetzte Bewegungen zuwirklich Schall erregenden die ebene Fläche fällen kann, fernt, 80 werden in sammenstofsen, und die Componenten, welche normal zur fallen, werden Durch sich gegenseitig aufheben. dafs die reflectirten die Wand Annahme Wellen sich gerade so verhalten, also, kämen als sie von dem Spiegelbild des Schall erregenden Punktes, wird der Bedingung ^^ = on Das genügt sind gewöhnlichen Fälle des die Echos. Das Huyghens'sche Princip § 50. für Töne von bestimmter Höhe. Für specielle Probleme ist der Zeit möge <p dio cp wo A und y von sein können, angenommene Als Function die Form Asm{2 7int haben, bisher einzuschränken. es gut, Allgemeinheit des Wellenpotentials t unabhängig, aber Functionen von n dagegen von solches Wellenpotential + y) x, y, stellt z und t unabhängig sein x, y, soll. Ton und Phase einen gleichmäfsig anhaltenden von n Schwingungen in der Zeiteinheit dar. H.T. Hklmholtz, Tbeoret PhjBik. Bd. m. Litensität 13 z Ein DRITTEK THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 194 sind Functionen Eine solche Form von Wir haben dann: des Ortes. mit Qi oder ^^ bezeichnen. § 50. wollen wir (p ^^= -4;r2w2a>. Die partielle Differentialgleichung der das Wellenpotential (263), genügen mufs, geht also über in a2J0 + oder, wenn wir durch 0==O 4;r2w2 und a^ dividiren =k a setzen, J Diese Gleichung Wenn wir daher in mufs a> für + = a> Ä;3 Werthe von beliebige dem Ausdruck für schreiben (J) W (p= Wcos2 7int+ (285) . erfüllt t sein. den Sinus zerlegen und sin 2 ;r w t, wo = A'&my ^^' und W ^ cos / = gesetzt ist, so müssen auch gleichung genügen. ist = W. Denn und *P"' für Die Constante k i = *P" für sich der Differential- = O ist <f) = y/' und für t = -— 4n « rtr hängt mit der Wellenlänge et des Tones zusammen. und a die Denn, da — die Zeitdauer einer n Geschwindigkeit des Schalles ist, so ist Schwingung — der Weg, den eine Welle während einer Schwingungsdauer zurücklegt. hin i WO Mit- ist = X' X die Wellenlänge bedeutet. des Wellenpotentials Differentialgleichung, von t (286) Dadurch, dafs die Abhängigkeit festgesetzt ist, keit des Wellenpotentials von x, y, die uns in den Gleichungen (281a) verschwindet t aus der nur noch mit der Abhängig% zu thun. Die Betrachtungen, und wir haben es und (284) zur Darstellung des HUYGHENS'SCHES PRINCIP FÜR TÖNE VON BEST. HÖHE. §50. 195 Werthes von cp zu irgend einer Zeit und an irgend einem Orte führten, können jetzt in einfacherer Weise durchgeführt werden. und W irgend zwei Functionen, die in einem Bezeichnen nämlich gegebenen Räume mit ihren ersten und zweiten Differentialquotienten endliche Werthe haben, so fanden wir oben Gleichung (277) f^f^dcj + fff^^ ^ dx dy dz (287) = jfp-ö—day+fj'fojilfdxdydz. Genügen nun Gleichung und <li (285), so W in dem ganzen Integrationsraume der wird WA(P= (P/1W= -k^OW. Mithin heben sich die zweiten Integrale auf beiden Seiten fort und wir Dies ist die Dort tritt Aus ist erhalten: Gleichung, die an die Stelle der Gleichung (278b) nach trat eine Integration ihr t ein, die hier überflüssig kann nun sogleich das Aequivalent für die Gleichung (284 d) abgeleitet werden. Setzen wir nämlich . _ cosÄ;r r wo ' r die Entfernung des Punktes x, y, % von a, ß, einem beliebigen Punkte der Glei- y des Integrationsraumes bezeichnet, so genügt chung (285); denn cos k{r — at) ist wie wir oben (§ 47) sahen, eine kugelförmige Welle dar und zugleich von der speciellen Form, die wir hier betrachten. Es ist aber zu beachten, dafs im Punkte stellt, mehr endlich ist auszuschliefsen. Dieser Punkt Er wird durch ist nicht a, ß, y die Function daher vom Integrationsgebiet eine kleine Kugel ausgeschlossen, über deren Oberfläche die Integrale (Gleichung 287) ebenfalls zu erstrecken sind. Bezeichnet nun wieder wie oben dQ die Oeffnung 13* DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 196 eines unendlich schmalen Kegels, der seine Spitze § 50. im Punkte «, ß, y hat, so ist für die Kugeloberfläche dd) _ d(I> dn dr dn dr und und es wird für die Kugeloberfläche — d(x)=— r . dw — d(o = r (P-7:, l dn J Wird nun die + W{coskr ^-p. I r I cos J Kugel sehr dw — krsmkr)d ^ kr-^ dii. dr haben klein, so W dW — und -^ or auf der Kugel nahezu dieselben Werthe, die sie im Mittelpunkt haben. Bezeichnen wir daher den Werth von im Punkte a, ß, y mit Wa, ^ so geht das erste Integral in den Werth dn = -47iW„ über. Das zweite Integral dagegen verschwindet. Mithin folgt aus der Gleichung (287) r wo die d rdWcoskr Icoskr] Begrenzung des Raumes zu erstrecken sind. Wenn sämmtliche Dimensionen des Raumes sehr klein gegen Wellenlänge sind, kann kr gegen 1 vernachlässigt werden, so die Integrale über die Entfernung zweier innerhalb des Raumes gelegener Punkte Unter diesen Umständen verwandelt sich die Gleichung (288) in oft r die ist. r»r ö J / M dn \r . f dW J dn j dm , „, r Bei dieser Weglassung unendlich kleiner Gröfsen wird also W eine J 'P" = genügt, und es folgt daraus, Räumen, deren Dimensionen gegen die Wellenlänge Function, welche der Gleichung dafs man in verschwindend klein sind, statt der Functionen, die der Gleichung HUYGHENS'SCHES PRINCIP FÜR TÖNE VON BEST. HÖHE. § 50. AW + k^ ^ = genügen, stets unendlich wenig davon unterschiedene JW=0 genügen. Functionen finden kann, die der Gleichung wir andererseits in der Gleichung (287) für die dem ganzen Räume in und mit ihren bleibt, wie z. i 97 Setzen eine Function ein, der Differentialgleichung (285) genügt und zweiten Diiferentialquotienten endlich ersten ß. —:r", sin ^= Ä; r so wird smkr\ rd^^srnkr d /,„ -^— —— *P-^— \dco— , l on Von der r \ J öw I d W Es über die Oberfläche ausgedehnt Form Asm{27tnt -{- Erregungspunktes mifst. y), wobei nämlich , da r von Erregungspunkten, welche einer Schicht das Wellenpotential ist cos k r -/ —dn sind. A Denn die Intensität P dl cos k T Idco fw W-^— — ^ d ro hat die als das Potential on der Bewegung des \ ist / anzusehen einer Doppelschicht von Erregungspunkten. lich (289) linken Seite der Gleichung (288) können wir uns eine anschauliche Vorstellung machen. Femer = 0. , d(o r Denken wir uns näm- eine zweite Fläche in einem kleinen Abstand e innerhalb der und beide mit Erregungspunkten von solcher Intensität bedeckt, dafs für ein Element dw der ersten das WellenWd(o cos kr 1,^.1 i t-.i und lur das entsprechende ElePotential gleich ersten construirt , ment . , , 1 Wdco dco' cos Ar' der zweiten das Wellenpotential gleich so. ist das Wellenpotential für beide Wdoj' cos kr zusammen Wdoj cos kr Wird nun die Intensität und Phase der beiden Erregungspunkte gleich angenommen, so ist Wdfo= Wdoj und das Wellenpotential erhält die Form ,_, , Wdoo — 1 e / cos k r cos k r DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 198 Dies geht, wenn wir den Abstand § 51. unendlich klein werden lassen, « über in — d Wdoü'-^ { cos kr dn Die Formel (288) besagt die in allen Theilen eines also, dafs jede eindeutige Function W, Raumes mit ihren ersten und zweiten Werthe hat und der Gleichung Differentialquotienten endliche genügt, sich ausdrücken als läfst, von Erregungspunkten Geschwindigkeitspotential die blofs längs der Oberfläche des Raumes aus- gebreitet sind. § 51. Die Intensität der Erregung einer einfachen Schicht von Erregungspunkten. Wenn das Wellenpotential nur einer einfachen Schicht von Er- regungspunkten entspricht, so dieselbe Relation zwischen der gilt Erregung und den Differentialquotienten des Potentials nach der Normale, welche für die Potentialfunctionen elektrischer Intensität der Massen in Bezug auf die Dichtigkeit der Belegung stattfindet. Setzen wir — d(o, w^jr cos Ar ,««/^x , vfo doj (290) das Flächenelement einer beliebigen Fläche 13 bezeichnet und p eine Function, die sich in der Fläche continuirlich ändert, und untersuchen die ersten Differentialquotienten von W für solche Punkte X, y, z des Raumes, welche der Fläche ß unendlich nahe liegen. Wir setzen femer: cos kr „ 1 W'=^fpf^d(o, W= W ist jedenfalls endlich, lich sind, da f^ immer fp—dm. wenn p und endlich ist. die Gröfse der Fläche Dafs W" ß end- unter denselben Be- DIE INTENSITÄT VON ERREGUNGSPUNKTEN. § 51. dingungen endlich aus der Theorie der elektrischen Potential- ist ist, functionen bekannt, ebenso dafs Fläche dieselben Werthe hat. ^ auch mit man durch der Fall sei, W auf beiden Seiten dicht an der Dafs letzteres auch mit leicht zu ersehen, da ist Dagegen wissen W W und also auch wenn f^, immer nur die Schicht selbst hindurchgeht, sich nuirlich ändern kann. 199 conti- dafs die Differential- wir, von an der Fläche einen endlichen Sprung ihres Werthes erleiden, während leicht zu erkennen ist, dafs die von an der Fläche continuirlich sein müssen. Denken wir uns durch eine geschlossene Linie, die in unendlich kleiner Entfernung den quotienten Fufspunkt des von giebt, Stück ein W aus ß,, ß gefällten Lothes um- der Fläche herausgeschnitten und das x, y, % auf die Fläche Ipf^dco getheilt in W^, welches über die Fläche Qq, und Integral W[, welches über den Kest der Fläche ausgedehnt «ff' Nun ist = y/; + ist, so dafs w[. die Gröfse ~dx'^~~2 r Werthe von r, bleibt also endlich, macht aber wenn man von positiven Werthen von x — a durch nach negativen übergeht, ist dagegen continuirlich, wenn man hindurchgeht. Letzteres geschieht nun keinendurch r = wenn man in ^\ die Werthe von cc, ^, % sich ändern läfst. für unendlich kleine einen Sprung, r = nicht falls, Dagegen dW " ist , dx , wo allerdings ein Sprung eintreten würde, un- endlich klein als das Integral einer endlichen Gröfse, über eine un- genommen, und wir können deshalb seinen endlich kleine Fläche Werth gegen dW ' dx • und die von W Folglich vernachlässigen. sind W, welches gleich W^ müssen an der Fläche derselben Gröfse wie die von W" machen. Q + W[ ist, continuir- einen Sprung von Bezeichnen wir die von der Fläche ab nach beiden Seiten hingehenden Normalen mit und die die Differentialquotienten von lich, — dW" und —z n, n„, so ist bekanntlich d W dn, und daraus folgt, dafs d W" dn„ auch d^f dn, dW + -d n„ =-4np. (290a) DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 200 § 52. Das Wellenpotential aufserhalb einer gegebenen Fläche. § 52. Wir wollen nun annehmen, dafs das Wellenpotential W einer Schallbewegung entspreche, die im Unendlichen unmerklich wird. Dann wird es möglich sein, eine KugelHäche so grofs zu condafs auf struiren, merklich klein und aufserhalb der Kugelfläche sind. ^ annehmen, dafs Ist ^ der Radius der Kugel, (> Ton der Ordnung — und dn so wollen unwir Das stimmt überein sei. mit den Erörterungen, die in § 47 über kugelförmige Wellen an- Der Differentialquotient -^ gestellt sind. — ist on nung -y. nun S Ist dessen W seinen ersten können wir überall die dann von der Ord- Oberfläche eines Raumes, aufserhalb der Diiferentialgleichung (285) genügt und und zweiten Difi"erentialquotienten endhch ist, mit so Gleichung (288) auf den Raum zwischen S und der grofsen Kugelfläche anwenden. Die Integrale sind dabei über die Fläche Ä und über die Kugelfläche zu erstrecken. Es läfst sich die dann zeigen, dafs die Integrale über die Kugelfläche verschwinden. Es wird nämlich hier dco wenn d = Q^dSi, Q wie früher die Oeffnung eines unendlich schmalen Kegels bedeutet, der seine Spitze im Goordinatenanfangspunkt hat. Ferner ist — von der Ordnung von Q dem Werthe rdW Jon 1 ; coskr — . Nun nähert sich -^ für grofse mithin wird \ , r Q ,dW r J dn ^ o r mit wachsendem q beliebig klein. Ferner ist 1 r QJ dr ,^ coskr r^ ^ r J ÖQ sin kr dr smkr r dg"^ „ , _ Werthe § 52. WELLENPOTENTIAL AUSSERHALB EINER GEGEB. FLÄCHE. Das erste Integral der rechten Seite wird beliebig klein, 201 — da r und öl -^r— mit wachsendem n dem Werthe sich 1 nähern und n W endlich bleibt. Das zweite Integral sinÄr dr f OQ^ r man wird ebenfalls beliebig klein, wie Die Gleichung (289) und wenn ebenfalls, gilt dn r dn j j erstreckt über die Kugelfläche für denselben Werth S rdWsinkr jsmkr\ \ auf die Begrenzung sie Mithin mufs die Integration die Kugelfläche bezogen wird. /d auf folgende "Weise erkennt beliebige ergeben, vorausgesetzt, dafs die Kugelfläche die Fläche S r Werthe von q immer dafs umfafst Der q nur so grofs ist, Difi'erentialquotient nach Q mufs also verschwinden. Nun ist /dWsinkr „,^ dn — schon von der Ordnung Ordnung — r Der — , Femer =-. d , ^ r der Differentialquotient also von der ist r /8inÄ;r\ erste Theil der rechten Seite siukr dr wird ebenfalls von der Ordnung der Differeutialquotient also auch beliebig klein. nur der Differentialquotient von / Wk cosÄrör ^^r-p^dß r OQ^ Es bleibt also DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 202 52. Da zu betrachten. dr 3— = so ist es § + 1 1 Glieder von der Ordnung — nur nöthig cosÄ;r / zu differentiiren, denn der Unterschied von der Ordnung -. ist Von Q den verschiedenen Theilen dieses Differentialquotienten werden dW / cos OQ cos /„,, kr r „ , _^ ^ kr dr ' „ ,_, /Wk^?^2gdSi mit wachsendem q beliebig klein. letzten Theil Mithin gilt dasselbe von dem - fwk^'^^^^^^^^n. r ö? J Damit gezeigt, ist dafs bei der Darstellung von Wa die Inte- über die Kugelfläche sämmtlich verschwinden und nur die grale Integration über S übrig bleibt. dann, wenn der Punkt, in dem Die Gleichung (288) gilt also auch Werth von W„ bestimmen wir den wollen, aufserhalb der Grenzfläche liegt, über welche die Integrale erstreckt sind, wofern nur W aufserhalb dieser Grenzfläche bis ins Unendliche der Differentialgleichung (285) genügt, mit seinen ersten und zweiten Ableitungen im Endlichen endlich ist und im Unendlichen von der Ordnung — verschwindet. Q Sind z. B. irgend welche Schallcentren gegeben, die wir uns in eine Fläche eingeschlossen denken wollen, und Eeihe von festen Körpern vorhanden, so kann man sind aufserdem eine die Gleichung (288) zur Darstellung des Wellenpotentials in jedem beliebigen Punkte des freien sind Raumes alsdann aufserhalb jener Fläche anwenden. Die Integrale über jene Fläche und über die Begrenzungen der § 52. WELLENPOTENTIAL AUSSERHALB EINER GEGEB. FLÄCHE. festen Körper zu erstrecken. — = 0, an Normale n ist — auch -^ bekannt an Die sein. Räume Gleichung (288) auf theilweis zusammenund S„ an, indem man die Elemente ihrer nicht die S, gemeinsamen Oberfläche mit Oberfläche dem Inneren von richteten der Natur der Sache nach dabei in den freien Ea,um hinein zu ziehen. Wendet man Stückes ihrer ist W dort mufs aber aufser -1^ stofsende Hier 203 S,, und doa, mit dto^ dco,,, unter n„ die nach S, A W, + unter gemeinsamen n, die nach dem Inneren von S„ Normalen dieser Flächenelemente wenn innerhalb die des bezeichnet, versteht, so hat k^ W, = ge- man, , A W„ -\-k^W„=0, und innerhalb S„ von dem die Entfernungen r gerechnet werden, und wir unter dem Integralzeichen [dG},-i-d coq] schreiben, wo die Integration über sämmtliche Elemente d(o, und sämmtliche dca^ ausgedehnt werden soll: der Punkt a, ß, y, aber innerhalb A S, liegt, <^ Tjir ,F<- Wenn nun /co8Ä;r\^, rd^.coskr^ , ^ an der gemeinsamen Trennungsfläche beider Räume "^ ' ist, ^ , dn, dn, dn„ so giebt die Addition beider Gleichungen, da. dn, = — dn„: rdW, cos kr Ä ut Cm d/coskr]. \d(JO,— idco, 4nW,a= l^,^—\ r J dn,\ r ' I Die Function W, erscheint also hier J dn, als Potential von Punkten aus- gedrückt, die an der nicht gemeinsamen Oberfläche der und S„ Räume S, liegen, während die Punkte der gemeinsamen Trennungs- dem Integral verschwinden. Genau denselben Ausman aber für W„ wenn man den Punkt ce, ß, y in fläche ganz aus druck erhält , DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 204 Raum den S„ Es verlegt. § 53. diesem Falle ^, und W„ sind also in Raumes Potentiale derselben aufserhalb des gemeinsamen S, und S„ liegenden Erregungspunkte, und beide Functionen müssen continuirlich in einander übergehen. Wenn wir also im Folgenden für das Geschwindigkeitspotential in verschiedenen Theilen eines zusammenhängenden Luftraumes ver- W„ werden wählen müssen, wird die an der Grenzfläche hergestellt sein, wenn in allen schiedene Ausdrücke Continuität ^, und Punkten derselben y/, = W„ und dW, — — = —dW„ — dn, dn, dW„ oder=--^. , dn„ Das Verhalten des Wellenpotentials im Unendlichen. § 53. Die Gleichung (288) kann man benutzen, im Unendlichen darzustellen. Bezeichnet um W von Flächenelements Punktes des cc, dm vom Coordinatenanfangspunkt, q den Abstand Coordinatenanfangspunkt und ^ den Winkel zwischen beiden Radien, r = p das Verhalten den Abstand des y vom ß, r^ =z Q^ r + so ist: — 2qxcos& X^ — X cos & + Glieder von der Ordnung — Q Mithin cos kr =- cos (ko ^^ r d r + ^,. , ^ ^ , Glieder von der Ordnung = — k-smkr dr r I — — svo-ik , k 1 — Q' 9 /cos kr\ dn\ — kx cos &) cos kr dr dn r^ — kx cos Q ^^^ dn ß-) — dr ^ dn Q ^,. I- , i /^ i 1 Glieder von der Ordn.-s. Q^ Mit Vernachlässigung der Glieder von der Ordnung —^ wird also nach Gleichung (288) „^ksmikg }_5^ qf — kx cos &)dr '. On Q d W -ß on -^ cosikg ^—^^ —kx cos &) , , do) —d(o Q § 53. VERHALTEN DES WELLENPOTENTIALS IM UNENDLICHEN. 205 smk() — — -^ / sin 'P'A;cos(Ä;rcost9')-^ dm xcosO-)d(o\ (Ä; + ^!^\ fqfksm{kxcoB&)^da> — Die Gröfsen -3 — C08 {kr COS &)da)\. Klammem den in / sind nicht mehr von q, sondern nur von der Richtung des Radius g und von t abhängig. Bestimmen wir zwei Gröfsen A und c, so dafs die Gröfsen in der Klammer gleich ^cosc und ^sinc sind, so ist 4 Diese Gleichung W= Für für / / = = ist und W= t = {kg sin + c) (291) jeden beliebigen Werth von gilt fiir Nun noch vorkommt 7tW„=Ä aber sollte W die t, das in ^ Form haben ^'cos2nnt+ W'sin^nnt. Uf' — -. 4n für / = -^ W= ist 4w W". Mithin erhält man aus der Gleichung (291): 9 (291a) 9 wo A, u4", c, c" mehr von nicht sondern nur von der Richtung des i, Radius q abhängen. Nun cos2;rn<, Form multiplicire man die erste die zweite mit sin2;rw<, der Gleichungen (291a) mit so kann die Summe auf die gebracht werden: «^=« +« cos[kQ ,cos[kQ — 27int + c] + 2nnt + (292) c'] DRITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 206 Das erste Glied stellt ins § 54. Unendliche laufende Kugelwellen, das dem Unendlichen kommende Kugelwellen dar. Sollen dem Unendlichen kommende Schallwellen vorhanden sein, zweite Glied aus keine aus so würde zu setzen Ist bis auf Glieder von der Ordnung — sein. der Kaum durch irgend eine unendlich ausgedehnte Fläche nach einer Kichtung begrenzt, so mittelbar anwendbar, weil dann diese Betrachtung nicht un- ist W nicht überall aufserhalb einer endlichen Fläche den Bedingungen der Gleichung (288) genügt. Es ja nur auf der einen Seite der Fläche definirt. Wohl aber läfst ist sich einfach der Fall behandeln, liche Man naten geht. wo der Kaum durch eine unendden Anfangspunkt der Coordibraucht sich zu den Erregungspunkten nur noch Ebene begrenzt ist, die durch Ebene hinzu zu denken, von beiden zusammen das Geschwindigkeitspotential zu nehmen, so erfüllt dies ihre Spiegelbilder hinter der die Bedingung, dafs an der —dW —= Ebene sei, an und es lassen sich auf ein solches Geschwindigkeitspotential dieselben Betrachtungen anwenden, als wenn nur endliche feste Körper in der Unter diesen Umständen ist für die unendlich entfernten Theile des freien ist, die, dafs angegebene Nähe wären. die Grenzbedingung, welche also Raumes aufzustellen das Bewegungspotential 'f dort die in Gleichung (292a) Form habe. § 54. Das Reciprocitätsgesetz. W Setzen wir jetzt voraus, dafs eines Schallwellenzuges sei, der in das Geschwindigkeitspotential dem Punkte a erregt wird, in dessen Nachbarschaft sich eine beliebige Anzahl Körper befinden möge, so dafs nur an dieser werde wie A . cos Ära fester begrenzter Stelle W unendlich C08271 nt ra sonst überall endlich Entfernung () und stetig bleibe, von derselben Form und wie in in der unendlich grofsen Gleichung (292 a) sei. Aufserdem möge an der Oberfläche der festen Körper die Gleichung § DAS RECIPROCITÄTSGESETZ. 54. dn = Es stattfinden. femer sei (l> im Punkte einer Schallbewegung, die 207 das Geschwindigkeitspotential erregt worden b ist, so dafs Entfernung von b unendlich wird wie in unendlich kleiner O=A ,- . coskrj, cos n 2nnt, Entfernung q dagegen in unendlicher cos[kQ ^ ~ — + 2nnt b] 9 sei, wo 95 und nach verschiedenen Richtungen vom Anfangspunkte b der Coordinaten aus verschiedene Werthe haben; übrigens mufs wie ^^ festen überall Körper —, endlich sonst —= und sein, an der Oberfläche der . dn Wir wenden nun die Gleichung (287) auf einen Raum S an, dem unendlich grofsen Radius um den Anfangs- der durch eine mit (> Coordinaten beschriebene Kugelschale umschlossen punkt der von welchem wir nur ausschliefsen Körper eingenommen Punkten a und b, wo und festen alle die Theile, Für sind. ^ die dn welche durch die Integration Wir den erhalten: dn J an (p unendlich grofs werden, findet die- selbe Betrachtung wie bei Gleichung (288) statt. j ist, (293) = 4nA[^j,cos27int — 0^co82n nt], W im im Punkte b, und 0^ den von Punkte a bezeichnet. Die Integration nach dm ist sowohl über die Oberflächen der vorhandenen festen Körper auszudehnen, an denen wo *P"j aber den Werth von dn = dn = 0, so dafs diese Theile wegfallen, als Hier wird nun: die Oberfläche der Kugel. UfA!B.^0 d*^ dn Wenn ' 2t?5Ä;8in(b-c) dn wir nun bedenken, dafs W und (>* von der Form + Wsm27int, 0'cos2nnt + 0"sin2jrn^ W:= Wcos2nni 0= auch über sein müssen: DEITTER THEIL. ERSTER ABSCHNITT. 208 WO W, und 0" von der Zeit unabhängige Gröfsen y^" 0', so wird ^j^cos27int =.\[WiDa nun + il^'h - fli'a] — (1)^008271 (I>'a]cos47tnt+ die Gleichung (293) für jeden mufs einzeln gleich 80 § 54. sind, nt lim- Werth von t (D':]sm4nnt. erfüllt sein mufs, sein: 31 «ö / sin (b - c) rföj = 0, auch also Wi=Wicos2 7tnt+W'^sm2 7int == (Da cos2n nt-}- (Häsin 2 71 nt= l(293a) flta- ) Daraus geht der wichtige Satz hervor: Wenn in einem mit Luft gefüllten Räume, der theils von endlich ausgedehnten festen Körpern begrenzt, theils unbegrenzt ist, im Punkte a Schallwellen erregt werden, so ist das Geschwindigkeitspotential derselben in einem zweiten Punkte b ebenso grofs, als es in a sein würde, Auch ist wenn nicht Wellen von derselben Intensität erregt würden. der Unterschied der Phasen des erregenden und erregten in a, sondern in b Punktes in beiden Fällen gleich. Aus der nach der Gleichung (292 a) gemachten Bemerkung geht hervor, dafs dasselbe noch gilt, wenn der Raum von einer un- endhchen Ebene theilweise begrenzt ist. Ist (i> das Geschwindigkeitspotential von Schallwellen, die eine gröfsere Zahl von Erregungspunkten ij, &2) •••> ^m haben, also von der Form wo das Potential der in 6„ erregten Schallwellen ^['^.J-^[^«,J. In dem Falle, wo die ist, so wird (293b) durch ^^ dargestellte Schallbewegung davon herrührt, dafs ein tönender Punkt a sich im freien Räume befindet, sondern dafs an irgend einem Oberflächenelemente nicht der Begrenzung des Luftraumes, das wir mit d a bezeichnen wollen, — dn nicht Null, sondern dW" = , dn ßcos2:;rw/ WELLEN § 55. ist, IN OFFENER RÖHRE. 209 so wird aus der Gleichung (293): 47iAW^= -B0^da. Dieser Satz kann dazu dienen, um (293c) in solchen Fällen, wo man die Schallbewegung der Luft vollständig nur für gewisse besondere Lagen des schallerregenden Punktes bestimmen kann, doch wenigfür stens anderen Lagen eines oder beliebig vieler schall- alle erregender Punkte die Erregung in jenen ersten Stellen des zu Namentlich bestimmen. der Satz ist wichtig, Raumes wenn man die Schallbewegung für eine jede entfernte Lage des tönenden Punktes bestimmen kann, weil man dann rückwärts auch für jede andere Lage des tönenden Punktes die es bei Fem Wirkung bestimmen kann, auf den akustischen Versuchen meistens allein ankommt. die Zweiter Absclmitt. Die Luftschwingungen in KOhren mit offenen Enden. Wellen § 55. Wir gehen nun zu am offenen Ende in offener Röhre. der Aufgabe über, die Bewegung der Luft einer cylindrischen Röhre zu bestimmen, wenn im Innern der Röhre durch irgend eine Ursache ebene Wellen, die einem einfachen Tone von n Schwingungen sprechen, zu Stande die Mündung gekommen und sind, der Secunde ent- in sich die Bewegung durch der Röhre der äufseren Luft mittheilt, welche übri- gens zunächst durch keine anderen Schall erregenden Kräfte afficirt sein möge. Die Form der Röhre liebigem Querschnitte möge ; nur sei im Allgemeinen in geringer dieselbe von der cylindrischen schliefsen also Mündungen voraus, in cylindrisch von be- Entfernung von der Mündung Form abweichen dürfen. Wir Röhren mit trompetenförmigen oder halb gedeckten unsere Untersuchung dafs sowohl die Dimensionen ein. Uebrigens der Oeffnung, Den wir wie auch die Länge des nicht cylindrischen Theils der Röhre gegen länge verschwindend klein seien. setzen die Wellen- Raum denken wir uns der Einfachheit wegen nach einer Seite begrenzt durch eine äufseren unendliche Ebene, welche senkrecht gegen den cylindrischen Theil H. T. Hblxholtz, Theoret. Physik. Bd. ni. 14 DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 210 der Röhren wand gerichtet Diese Ebene selbst liegt. ist, und sei die § 55. Röhrenmündung in welcher die y »-Ebene, die Röhre befinde sich auf Seite der negativen x, deren Axe im Innern der Röhre liegen und dem cylindrischen Theile ihrer Wand parallel sein soll. Auf Seite der positiven x sei der Luftraum unbegrenzt. Nach der gemachten Annahme betrachten wir ky und h% als verschwindend klein gegen 1, wenn y und x Coordinaten eines Punktes der Röhrenmündung sind, und ebenso k x, wenn x einem Punkte des nicht cylindrischen Theils der Röhrenwand angehört. Unsere Voraussetzungen über die Natur der Bewegung, welche wir untersuchen wollen, drücken sich nun in folgenden Gleichungen Erstens aus. nehmen wir an, dafs irgendwo in der Röhre Mündung Abschnitt befinde, zwischen welchem und der sich ein keine äufseren Kräfte auf die Luftmasse einwirken, und in welchem das Geschwindigkeitspotential 'P' ^= unendlich wenig verschieden i-r-sinkx — smÄaj /St -f Dies ist + B cos kx\ cos 2%nt \ . die allgemeinste Form von der sei -}- . ^Goskxj sin2 nnt. Form, welche ebene Wellen, die einem einfachen Tone von n Schwingungen angehören, haben können. Zur weiteren Vereinfachung wollen wir gleich den Anfang der Zeit i festsetzen, somit ^ W= Auf in was offenbar immer möglich dem ist, dafs Sl besagten Abschnitte der Röhre die ( \ l-—smkx + B cos k x\ Seite der positiven cos 2 :;r w f -}- 33 cos = wird, Form so und erhält: kx%m2nnt. (294) x denke man sich zwei halbe Kugelflächen von sehr grofsem Radius construirt, deren Mittelpunkt im Anfangspunkte der Coordinaten liegt. Zwischen beiden kugeliger Wellen haben, die in den unendlichen soll Raum nämlich, wenn wir, wie früher, die Entfernung W die Form hinauslaufen, vom Anfang der Coordinaten mit q bezeichnen: iV=.M wo M ^"^(^^ - ^^^^^ -M ^^^(^^ - ^^^^) , (294a) und ifj unabhängig von q, aber möglicher Weise abhängig von den Winkeln sind, die q mit den Coordinatenaxen bildet. WELLEN §65. IN OFFENER RÖHRE. 211 Jenseits der äufseren jener beiden Kugelflächen Raum wo liegen, die Schallbewegung erst beginnt, mag noch ein aber zwischen der Region der ebenen Wellen in der Röhre, deren Bewegung in der Gleichung (294) gegeben von der Form (294 a) soll die und der Region der Kugelwellen ist, Stärke und Phase der Luftschwingungen stationär geworden sein, also W hier überall von der Form W== Wcos2nni+ Wsm2nnij W worin und V ganzen Theile des Luftraumes die in diesem erfüllen: Endlich mufs noch längs der ganzen Wand der Röhre und an Theile der yz-Ehene, welcher nicht von der genommen ist, an ©, dem Röhrenmündung ein sein: ^ Wir (294b) Functionen der Coordinaten, aber unabhängig von der Zeit sind und Bedingung sein: = 0. (294c) wollen nun die Beziehungen zwischen den Coefficienten A, B, M und Jifj der Gleichungen (294) und (294 a) mittelst des er- weiterten GßEEN'schen Theorems aufsuchen. Die erste Anwendung der Gleichung (287) machen wir auf den Raum der Röhre, diesen von der Ebene der Mündung bis inneren zu einer damit parallelen Ebene genommen, welche in der Region der ebenen Wellen liegt. Die Function <J> der Gleichung (287) setzen wir hier: = Da wie sowohl hier betrachteten ^ die Gleichung (285) dW ist dn dx innerhalb des [(p^da^^O. fip^dmdn dn (287a) dem Querschnitte der J nur an der Mündung und Röhre von Null verschieden, dort dW erfüllen Raumes, so reducirt sich Gleichung (287) auf J Nun coskx. Es wird ist in es gleich —dW— - dx , also: U* hier gleich DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 212 C (p, dW 1 J dn ^ da) ^ -—— dco — = — cos „27t nt CdW 1 sin.2 dx J „ . , nnt § TdW — — d^ ; / J dx 55. co + Q{Ä cos kx — Bksin kx) cos kx cos 27t nt — Q^ksinkx cos kx sin^ nt. 7t Durch den Horizontalstrich — W dW -— — oder dx sollen hier und fortan die Werthe bezeichnet werden, welche die betreffenden Functionen in Mit Q ist die Gröfse des der Ebene der Röhrenmündung haben. DaQuerschnitts des cylindrischen Theils der Röhre bezeichnet. dip am cylindrischen Theile der Röhrenwand und in gegen ist —— Von Null verschieden ist es Röhre, wo es den Werth — ksinkx der Oeffnung der Röhre gleich Null. nur in dem Querschnitte der und in dem nicht cylindrischen man den Winkel, den die nach Röhrenwand mit den d(I) dn Wir haben d0 ^* _n dy dx —— = — ist, da ^ d(l) cos ß dx A; sin Ä; a; cos ß. also: — d(l) I innen gerichtete Normale der positiven x bildet, ß, so = Nennt Theile der Röhrenwand. hat, W—dn dro =— Q(Äsinkx + kBcoskx)snikxco827tni — Qk^ cos k X sin kxsm2 7t nt — k cos 27t nt, IWsmkx cos ßdm — ksm27cnt. l W sin k x cos ßdm. Wenn man führt, diese Werthe der Integrale in die Gleichung (287 a) einund einzeln die mit cos27rw^ und die mit sin 2 7t nt multi- plicirten Glieder gleich Null setzt, so erhält /dW' ——dca-k /dW' —— doa^k r j r man Wsinkxcosßdw, W'smkxcosßdo). (295) (295a) WELLEN § 55. In beiden Gleichungen IN OFFENER RÖHRE. 213 das erste Integral über die ganze Oeflfnung ist Wand der Röhre, doch an allen Stellen, wo cos/9 von der Röhre zu nehmen, das zweite über die wollen wir gleich bemerken, Null verschieden ist, dafs Annahme k x nach unserer In rein cylindrischen kleine Gröfse wird. Mündung oder theilweis gedeckter fallen eine verschwindend Röhren mit ganz diese letzteren offener Integrale ganz weg. Die zweite Anwendung des Theorems (287) machen wir auf den Raum auf Seite der positiven x, der einerseits begrenzt ge- freien dacht wird durch die yx-'E^hene, andererseits durch eine Anfangspunkt der Coordinaten Mittelpunkt als Kugelfläche, welche in die Region der kugeligen Wellen halb dieses Raumes Die Entfernung des Punktes x, y, x von ihm sei, und der aufserhalb des sei r„ während Coordinaten dessen hier betrachteten Raumes — den halbe Inner- fällt. liege der Punkt, dessen Coordinaten a, ß, Entfernung von dem Punkte sind, um construirte y sind. r„ die a, ßj liegt. y Die Function (^ der Gleichung (287) setzen wir = Indem wir nun in (288) Punkte ^-^- 1 ^ -' ^—^^ +i anwenden mit Beachtung des im Umstandes der Unstetigkeit von die Gleichung (287) berücksichtigten a, ß, y, erhalten wir: /dd) W-J^dojdn P / dW (Ii~~d(ü dn J = 27iWaC082nnt, (295 b) wo Wa den Werth von W im Punkte a, ß, y bezeichnet Wie im Falle der Gleichung (293) wird die Gröfse dn dn an der weit entfernten Kugelfläche eine von der Zeit unabhängige Gröfse, ebenso natürlich auch das Integral dieser Gröfse über die Kugelfläche, welches wir mit d<P dagegen ist nähme der — -n dn d bezeichnen wollen. überall gleich Null, ebenso Oefiiiung, wo es gleich Werth: -j cos {kr, dW — — dx — ist; 2nnt) dW -;— dn <l> An der yx-Fibene überall mit Aus- aber bekommt den DKITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 214 weil an der e 2/ «-Ebene _ CdW r, = r„ So erhalten wir die Gleichung: ist. cos{kr,— 2nnt) dco J dx §55. = 2nWaCOs27int. (295 c) r, Setzen wir nun nach Gleichung (294b) W=W'cos2%nt+W"sm27int, so können wir von t erfüllt der Gleichung (295 c), in welche für alle Werthe Quadrate und Producte von cos2:;rw< sein mufs, die und sui27int durch cos4;rwi^ und sin47rw^ ausdrücken und dann einzeln gleich Null setzen: die 1) Glieder, welche nach der Zeit inni constant sind, 2) die Glieder, welche mit cos und mit sin 3) die 4nnt multiplicirten, multiplicirt sind, und erhalten dadurch folgende drei Gleichungen: cos kr, % w;+ \j dW sin kr,\ -7- 'dW' dx r, dW sin kr, dx r. dw + i d I ^ \d(o, : r, dx dm dx = + sin kr, (295 d) dco W cos k r, dco dx r, Die Integrationen sind über die Oeffnung der Röhre auszudehnen. Durch die beiden letzten Gleichungen ist der Werth der Functionen W und W" gegeben, für alle wenn die Punkte des Eaumes auf Seite der positiven x Werthe von —dW und — dW — — 0/ 00 der Röhre bekannt sind. OL Die erste Gleichung anderen mittelst des Theorems in der Oeffnung 0*/ aus den beiden folgt Der Werth von ^„ wird (288). demnach CdW 1 n^. 2% J + Wenn i_ r Iti J 2nnt) dco dx dW — cos (Ar, r, sin {kr, — (295 e) 2nnt) dco dx r, wir statt der rechtwinkligen Coordinaten Polarcoordinaten einführen, nämlich ^cosw, /? = () sin w cos i9-, y = ^) sin co sin &, § WELLEN 55. IN OFFENER RÖHRE. 215 vom Anfangspunkte der so wird in unendlich grofser Entfernung q Coordinaten mittelst einer ähnlichen Umformung, wie ausgeführt sie in § 53 ist: wo ~ dw er 1 dw , . -j^smkejdydz, 2^ j j ("d^"'''^' + „ = — —1— rridw' —— cosä« dx 271 JJ 6 = sin w cos ^ + d¥' — dx .. if^ / / \ 2/ * sin co , , , , (295 f) . , ,^ ^ sin «6 dydx. sin / ^ &, und wo die Integrationen über die Oeffnung der Röhre auszudehnen sind. Eine dritte Anwendung des erweiterten GnEEN'schen Satzes machen wir auf den Raum, welcher zwischen einem Querschnitte der Röhre in der Region der ebenen Wellen und einer halben Kugelfläche in der Region der kugeligen Wellen liegt. Für die Functionen W und der Gleichung (287) setzen wir und und haben wie in Gleichung (287 a): W (iiS'^L^d(ü-fw"^d<o = dn J Da ist Wand längs der ganzen festen die Integration an J des 0. dW — = —3ddn^" — = 0, Raumes -^ dn so nur über den Querschnitt der Röhre und die Halb- kugel auszudehnen. Im Querschnitt A W = -r-smkx -{- ist: B cos k , Kl W"=^coskx, dx dx An W der Kugelfläche ist: ip' dg dQ = M'^^-M,'^^, Q* DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 216 Wenn man § 55. die Integrale nimmt, wird: 27t 0=A^Q + kCdo} fdO-{M' + MDsinw. (295g) Endlich wenden wir noch das Theorem (287) auf den inneren Raum der Röhre an, von der Ebene der schnitt in der = r„,,d0 dn J Am bis zu einem Quer- W und sinkx, r ,d^f , , (287 a) dn J Querschnitte der Röhre wird ,,„d(D W~dx An Mündung Region der ebenen Wellen für die Function der Wand dW , = 0-rdx W —= d der Röhre wird —^ 0, dn ^ kB. , = 0, an ihrer Mündung so dafs das zweite Integral der Gleichung (287 a) verschwindet. ersten wird Wand an der d(D —— dn an der Mündung der Röhre: = —— = — dn QB+ Im k cos k X cos S k. . . Also haben wir: fWcoskxGosßdo)- rWda = 0, (295h) wo das erste Integral über den nicht cylindrischen Theil der Röhrenwand auszudehnen ist, so weit cos ß sich von Null unterscheidet, das zweite über die Oeffnung der Röhre. Wir haben jetzt in den Gleichungen (295), (295a), (295d), (295f), (295 g), (295 h) die Werthe der Coefficienten A, B, Functionen in W und W im freien Räume denen nur die Werthe vorkommen, welche Differentialquotienten theils in der Mündung an dem nicht cylindrischen Theile ihrer jetzt die 18, M, M^ und der zurückgeführt auf Integrale, W, W" und ihre der Röhre selbst, theils Wand haben. Wir wollen Vereinfachungen dieser Ausdrücke einführen, welche daraus Dimensionen der Mündung und die Länge des nicht cylindrischen Theiles der Röhre unserer Annahme nach gegen herfliefsen, dafs die WELLEN §55. OFFENER RÖHRE. IN die Wellenlänge verschwindend klein von der Ordnung ks wir Gröfsen Gleichungen 217 sein sollen. gegen so 1, Veraachlässigen nehmen unsere und (295 f) folgende Gestalt an: (295), (295a) ^Ö=j^^rf«, (296) 0= ^^d(o-k^ if= hp"xcosßd(o, \ CdW - -s— -~d(o= 2n J dx Für den Werth von M^ 1 -^r-ÄQ. 2n (296b) zu bemerken, dafs das von k unab- ist /d—— W' dx verschwindend kleine Gröfse (296a) d(o nach Gleichung (296 a) selbst eine dafs ferner ist, /dW— Bdm —z dx auch das mit der ersten der Null gleich gemacht werden kann, wenn man den Anfangspunkt der Coordinaten, über den bisher nur bestimmt ist, dafs er in der Oeffnung der Röhre liegen solle, in der Dichtigkeit also reducirt den Schwerpunkt einer Masse verlegt, welche mit W —d — sich über die Fläche der Oeffnung verbreitet der Werth von i/j ist; auf verschwindend kleine Gröfsen, nämlich if. ^ Wir werden = -s— / Wxco^ßd(o-\--^ \:i^^^da). 27t J An J dx ' also i/j gegen M vernachlässigen abhängig von den Winkeln (o und ß- und (296c) ^ ' letzteres als un- betrachten dürfen, also aus Gleichung (295g) erhalten: ^330= -.2nkM^, oder mit Berücksichtigung von ÄQ=-2nM, ^= kM=-^AQ, (296b) (296d) endlich: QB = r^ d oi -Jw 008 ßdoj. (296 e) DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 218 Da nun § 55. übrigens nach Grleichung (295 d) in der Ebene der Mündung mit Vernachlässigung kleiner Gröfsen 2iiJ dx r und nach Gleichung (296 b) ^ CdW 1 2 1 dx J 71 2 TT W M so sind oder Ä Q und e Gröfsen von gleicher Ordnung. können wir also die Gleichung (296e) schreiben: Nun QB= ± ff^dydx, wo die Integration über alle + Werthe von z und y auszudehnen ist, der Röhre angehören, und das Wand welche der Oeffnung und Zeichen sowohl an der Oeffnung Wand zu nehmen ist, als an denjenigen Theilen der deren Normale mit den negativen x einen Winkel bildet, das — Zeichen an den Theilen, deren Normale mit den positiven x einen spitzen Winkel bildet. Q B ist also gleich den Werthen von in der Nähe der Oeffnung, integrirt über eine Fläche von der Gröfse Q\ also ist B von der Gröfsenspitzen W W oder Ordnung Wenn . also der Querschnitt der Röhre von 6 derselben Ordnung Ordnung «^ ist^ jst von der kleiner Gröfsen wie die Oeffnung, d. h. B läfst sich bei von der Ordnung A €. Genauer — 7? der Allgemeinheit unserer stimmen. der Form Wir werden der Mündung Annahmen das Verhältnifs nicht be- später bei den Beispielen sehen, dafs es von abhängt, von welcher wir das Verhältnifs unabhängig gefunden haben, und dafs es nicht merklich von — dem Werthe von k abhängt, so lange der Querschnitt der Röhre und die Länge des nicht cylindrischen Theiles als verschwindend gegen die Wellenlänge zu betrachten sind. Ist übrigens die Oeffnung der TD Röhre sehr klein gegen den Querschnitt, gröfseren Werth so kann erreichen. Innerhalb der tieferen Theile der Röhre setzen — jeden beliebigen ist also, wenn wir WELLEN § 55. OFFENER RÖHRE. IN ^A = 219 -tangÄ;a, (296f) <^=--—^—-sinifc{a;-a)cos2 3rn< k cos ka ÄkQ 2n und dazu gehört die o . kxsm.2nnif • ; cos Bewegung den entfernten Stellen des freien in M vernachlässigen, Raumes, indem wir M^ gegen _ AQ welchen beiden Gleichungen in (296g) cos{kQ-2nnt) A eine willkürliche Constante ist, und ßöhrenform besonders bestimmt werden mufs. Die Natur des hier behandelten Problems vdrd noch klarer, wenn man auf den Grenzfall übergeht, wo Ä = wird. Dann werden cc für jede besondere W W und von einander unabhängig, und unserem Problem folgende zwei Aufgaben: eine Function zu suchen, welche in dem ganzen die beiden Functionen es entstehen aus Es 1) ist W Räume betrachteten der Bedingung genügt, dafs welche für grofse negative x übergeht in — AQ in tive dW —= —3 an Z nQ ist. Es und , ist für dies längs die Ax + der B, für grofse posi- ganzen festen mathematisch dieselbe Aufgabe, Wand als hätten wir einen homogenen elektrischen Leiter von der Gestalt unseres Luftraumes, welchen ein elektrischer Strom von bestimmter Intensität (.4 Q, durchfliefst, Raum wenn das Leitungsvermögen des gleich Stoffes 1 ist) dem cylindrischen Theile in den unendlichen Wir nennen bekanntlich den Leitungswiderstand der aus übergeht zweier Leiter gleich, wenn bei gleicher Intensität des Stromes ihre Endflächen Flächen constanten Potentials sind und dieselbe Differenz des Potentials zeigen. Nun ist in irgend einem Querschnitte des cylindrischen Theiles die Potentialfunction liche Entfernung im freien Räume Null. Ax -\- B, für unend- Denken wir uns dagegen den cylindrischen Leiter cylindrisch fortgesetzt und überall die Potentialfunction gleich Es ist also — {x—a) Ax + die B, so wird sie Null, Länge wenn x = eines cylindrischen Leiters selben Material, welcher denselben elektrischen j — ^- von dem- Widerstand bietet, DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 220 § 55. wie der Leiter von Gestalt unseres Luftraumes, gerechnet von einem —x Querschnitt des cylindrischen Theiles in der Entfernung Mündung von Nach der in der Elektricitätslehre gebräuchlichen Terminologie würde also — (a; — «) die reducirte Länge jenes Leiters genannt werden können, und wir wollen dieselbe Benennung auch hier brauchen. Die Constante B oder a verschwindet also nicht mit k zugleich, ob- der bis in unendliche Entfernung im freien Räume. gleich andererseits einzusehen kann, ist, dafs sie meistens nicht grofs sein da der Widerstand unendlich ausgedehnter Leiter, wie der immer sehr klein ist vergUchen mit dem Widerstände der Erde, von demselben Material, aus denen die Elekden unendlichen Leiter ausströmt, und es folgt auch weiter aus den bekannten Theoremen über Elektricitätsleitung, dafs cylindrischer Leiter tricität in a desto gröfser werden mufs, je enger die Mündung der Röhre gemacht wird, was sich auch in den akustischen Versuchen durch die Veränderung des Tones der Röhren zeigt, dessen Abhängigkeit vom Werthe von a wir unten feststellen werden. Wenn und kreisförmig ist, während die den Cylinder schliefsende Wand in ihrer Nähe nahehin eben ist, läfst sich annehmen, dafs der Widerstand hauptsächlich nur von die Oeffnung sehr klein den dicht bei der Oeffnung gelegenen Theilen herrührt, wo die Bahn der Strömung am engsten ist. Der Widerstand einer kreisförmigen Oeffnung vom Radius R in einer isolirenden Ebene, welche zwei unendlich ausgedehnte Leiter von einander trennt, gedrückt durch die Länge eines l ' ist aber, aus- Cy linders vom Querschnitt Q: = 2!' (296i) 7? und dies 2) würde Es ist in diesem Falle auch der Werth von eine Function h betrachteten für Räume W sein. zu suchen, welche im ganzen der Bedingung genügt, dafs grofse Entfernungen -j A J ^" = 0, welche von der Mündung sowohl auf Seite der negativen wie der positiven x wird: 1 ^" = _ k und längs der ganzen bar ist festen Wand unter diesen Umständen ^ 2% —= des Luftraumes -z W" im ganzen Räume 0. Offen- constant. FORM DER WELLEN § 56. DER RÖHRE. IN 221 Hierbei wird dann ersichtlich, dafs in der Oeffnung nicht wir schon gesehen, die Gröfse —dx— d co , sondern auch ; / J wie blofs, dx selbst mit k zugleich verschwindet. Form der § 56. "Wellen in der Röhre. Die bisher gewonnenen Sätze lassen nun eine Reihe allgemeiner blofs über die Lage der SchwingungsMinima und -Maxima (Knoten und Bäuche der Schwingungen) und die davon abhängende Höhe der natürlichen Töne der Röhre, die wir als Töne stärkster Resonanz charakterisiren können, sondern sie geben uns für eine Reihe besonderer Erregungsweisen der Töne auch bestimmte Auskunft über die Stärke und Phasen der in der Röhre erregten Schwingungen. Folgerungen ziehen nicht Die Geschwindigkeit der Lufttheilchen ist, aus Gleichung (296 g) berechnet: dW = -r- dx A — cos Ä — a) cos 2 cos ka (a; ; TT Ak* Q w/ H 2n mikxün2nnt (297) ^ ' oder dW —— = Jcos (2 7int + dx t), wenn (297 a) \l tang T h^ = — Die Werthe von Qsmkxcoska 2 n cos k{x für welche x, 4w* cos^Äa — tt) /^ ein Maxiraum oder Minimum wird, werden gefunden durch die Gleichung: * Ol/ tang 2* (x k^Q^smkttCOs^ka - a) = \ -. Wenn x^ ein Werth ist, — x der, für g- /on^vx (297b) • -j^^ 2«* 11--— cos2Ä;a.cos*Ä;a| gesetzt, diese Gleichung erfüllt, so wird sie auch erfüllt durch X « worin a = ^0+0^ = ^0+ an 2Jt> eine beliebige negative oder positive Zahl bezeichnet. Maxima und Minima der Schwingung liegen also in Die der Röhre I DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 222 um von Viertelwellenlängen um nicht nothwendig einander entfernt. § 56. Sie liegen aber ein genaues Vielfaches einer Viertelwellenlänge von der Oeffnung der Röhre entfernt. immer annehmen Q wollen, k'^ Wenn, wie wir im Folgenden eine unendlich kleine Gröfse ist, so wird mit Vernachlässigung der kleinen Gröfsen zweiter Ordnung die Gleichung (297 b): tang 2k{x Dann wird J^ ein k{x Maximum — a) = J^, — Zc (rc ein h{x Minimum — ä) = {q. Jl, + 1 -|^) ' wenn n, also cos k{x Ä-4 J' — a) = ± = COS^ÄÖT und J^ wird 0. wenn an, also cos J« = cc) — a) = 0, Cß =^2'l_^cos3Äa. Denken wir uns die ebenen Wellen bis zur Mündung der Röhre würde in der kleinen Entfernung a vor der Oeffnung ein Maximum der Schwingung liegen. Denken wir uns die Entfernungen der Querschnitte der Röhre von diesem um die Länge cc vor der Oeffnung in der Axe der Röhre gelegenen Punkte gezählt und nennen diese Entfernungen die reducirten Längen des betreffenden Röhrenstücks, so erhalten wir Maxima der Schwingung übei-all, wo die reducirte Länge gleich einem geraden Vielfachen der Viertelwellenlänge, und Minima der Schwingung (Knotenflächen), wo die reducirte Länge der Röhre einem ungeraden Vielfachen der Viertelfortgesetzt, so wellenlänge gleich ist. In den Knotenflächen herrscht aber nicht Bewegung wird nur sehr klein. Maxima der Schwingung wird tang r gleich einer Gröfse, also t = üti, am Orte der Minima wird absolute Ruhe, sondern die Am Orte der unendlich kleinen tang T = wegung 00, also t = {a + ^)n, am Orte der folglich sind die Phasen der Be- Maxima und Minima um eine Viertel- schwingungsdauer verschieden. Nach Gleichung (263 a) ist die Verdichtung der Luft, wo keine äufseren Kräfte wirken: ^~ a^ dt' FORM DER WELLEN § 56. 223 unserem Falle: also in fi DER RÖHRE. IN A = +—Ak^ Q cos r— sinÄ;(a5— a)sin2 7rn/ acosÄa ^ 2na ' cos 2 ;rn A; a: (298) < ^ ' oder = L sin 1^ (2 jrn < + t,), wenn sin* k[pc a y tang = r, tt) + k* Q^ cos^ k x (298 a) 4n^ Q cos k X cos k ce k^ 2 Die — ka cos^ :7r sin Ä (x — a) welche die Werthe von x giebt, für L^ ein Maximum oder Minimum wird, ist dieselbe wie Gleichung (297 b), welche oben für die Grenz werthe von J^ aufgestellt Bedingungsgleichung, welche Maximum ist, wird U' ein Minimum, und L^ ein Maximum, wird tang t, = (oder vielmehr gleich einer verschwindend kleinen Gröfse), also: wo aber ist; 9=±j letzteres ein Wo umgekehrt. A , wo L^ ^ 9 ein . . Minimum ist, . zna !7r . . wird tang ^ = ± Ak^Qco^ka cos 2 n An diesen Maximum ^^ „ —— = ± Ak^Qco%ka sin2;rw<, dx 2n o — s\n2nnt, -. acosÄ;« n ^< = oo, dW -— = ± dx , Stellen also fällt das t, Maximum —u A ; cos 2 jrn < cos k der Verdichtung mit dem der Geschwindigkeit in der Zeit zusammen, nicht aber an den zwischenliegenden Stellen. Denn, wo weder sinÄ(a; — noch cos k{x — d) der Null nahe sind, sind sowohl tang t als tang «) r, sehr kleine Gröfsen, und es wird also nahehin f) so dafs nahehin hier um die = Maxima sich die 0j fortgesetzt, so des Druckes und der Geschwindigkeit ebenen Wellen bis zur Oeffnung der Röhre, wird dort tang t = 0, dagegen tang T, Nun k^ Q W = Jcos2nnt, -y— dx eine Viertel-Undulationszeit auseinanderfallen. Denkt man wo X d = Lsm2 7cnt, = — —Q k^ ^ cotang k a im Allgemeinen tang k a eine kleine Gröfse erster Ordnung, Ordnung, also tang t, sehr klein und t, nahe an Null. Aber es kann auch für besondere Röhrenformen ist eine solche zweiter DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 224 ce = Im ersteren Falle würden in t, = ^ yr. Maxima der Geschwindigkeit und der Verdichtung werden, dann würde der Oeffnung die um § 56. eine Viertel-Undulation der Zeit im liegen, Poisson's Voraussetzung, zusammenfallen. zweiten Falle nach aus einander dafs die Verdichtung in der Oeffnung gleich der Geschwindigkeit, multiplicirt mit einer sehr kleinen Constanten, Auch trachtete. man als den allgemeinen benur in diesem Falle ist sie übrigens sich erlaubt, die ebenen Wellen bis zur wenn richtig, Mündung man denken, aber nicht, wenn fortgesetzt zu nur in einem be- also ist sei, sonderen Falle richtig, den er allerdings der Röhre die wirklich in der Oeffnung stattfindenden mittleren Werthe der Geschwindigkeit und Verdichtung nimmt. Was Lage der einzelnen Wellenphasen in einem gegebenen so finden wir die Lage der Geschwindigkeits- die Augenblicke betrifft, maxima der Eegion in setzen, oder d^W ^= auch = der ebenen Wellen, indem wir -^—^ da hier -j—^ 0, = — cos 2nnismkx -{- \_B cos {• k^ w^ tt + W = 0. 93 sin 2 Also ;r w ^] cos k ; als Bedingung unter Berücksichtigung der Gleichungen und (296 g) daraus folgt (296 f) tang Ä a; Wenn t = 0, = + tang Ä; a k^ —Q tang2!;rw^ wird tang kx = tang k a — {x — Die Maxima der Geschwindigkeit liegen dann, wo die (298b) -^r — Minima, wo {x — cc)== [a + \) A. Wenn nun t = al, wächst, so a) doch immer bleibt, weil k^ Q noch tang unmerklich wenig verschieden von tang/ca, also die A;a; eine verschwindend kleine Gröfse Lage der Maxima und Minima unverändert, Wenn aber t sich endliche Werthe hat. ist, so lange tang 2 7int dem Werthe einer Viertel-Schwingungsdauer nähert, wird auch tang k x gleichzeitig mit tang 2 7int erst + oo , dann — oo, dann aber, so wie tang 2 Tint endliche negative Werthe erreicht hat, wird tang/ca: wieder gleich ta.ng kcc, und so bleibt es Schwingungsdauer stationär, wieder während beinahe einer halben so lange tang 2 7int endlich bleibt. So oft nun tangkx vom Werthe t&ng kce auf + oo wächst, dann von — 00 durch die negativen Werthe bis und wieder auf tang k a FORM DER WELLEN § 56. um mufs k x übergeht, wachsen und x it Maximum, welches zur also ein Länge aA Länge reducirte um beträgt, — (a Zeit die Zeit = —— ^ da \ wo liegt, — V)X u. So wird X. die reducirte übergehen auf die schnell t 3 = ^— dann , w. s. Räume dagegen bewegen freien um selbst = < 225 \) X, hier beinahe stillstehen bis schnell fortschreiten auf (a Im DER RÖHRE. IN Maxima der Ge- sich die schwindigkeit mit der gleichmäfsigen Fortpflanzungsgeschwindigkeit a sie den entfernteren Theilen des freien Raumes liegen In vorwärts. zur Zeit = ^ wo 0, = () + ^) A. (b Der Abstand zweier Maxima der Geschwindigkeit, von denen eines im freien das andere in der Röhre gelegen Da bis zur Zeit steht, t zur Zeit t = Räume in der a;-Axe, ist (a+b+^)A — «. = -— das im freien fernung beider ist, das Maximum in der Röhre fast ganz still 4n Räume um \ X fortschreitet, so wächst die Ent- Maxima bis auf ziemlich schnell zurück auf [a nahehin + h)X — (a cc, +6+ |-)yl sich so geht dann der nächsten —a halben Schwingungsdauer wieder auf {a-\-h-{-\)X und bewegt — «, um während zu steigen, immer zwischen den genannten Grenzen. Mit der Verdichtung verhält es sich ähnlich. Ihre Maximal- werthe werden gegeben durch die Gleichung: Q = — tang ka + k^ -^— cotg 2nnt. cotang Ä; a; Zur Zeit t = -r— ist cotg 2 4w ;r wi = 0, und die (298c) Maxima der Verdich- — \)X tung liegen, wo die reducirte Länge der Röhre [a Diese Lage behalten nahehin wo cotg 2nnt wärts bis (a liegen sie, sie auch unverändert Dann rücken unendlich grofs wird. —f wenn ) = — -, da, wo (> = = — 4w 2 sie schnell vor- "1^) dann wieder allmählich u. s. w. ^) A (a + — a, b) A wächst — or, all- wächst Sowohl die Maxima des Druckes wie der Geschwindigkeit haben ihren gröfsten sie stillstehen, Ihr Abstand von (b-f-^)A. denen in der Röhre beträgt also dann (a + b + mählich auf (a + b -f A — a, sinkt schnell auf wenn t In den entfernteren Theilen des freien Raumes A. / bis beträgt ihren kleinsten, wenn sie Werth in der Röhre, vorwärts eilen. Uebri- Maxima der Geschwindigkeit vorwärts zu den Zeiten und an den Orten, wo die des Druckes stillstehen, und umgekehrt. gens eilen die H. V. Helmholtz, Theoret. Physik. Bd. Ul. 15 DRITTEE THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 226 § 56. Stärke der Resonanz in der Röhre. Denkt man sich die Röhre nur bis x = — l reichend und ihr Ende im Bereiche der ebenen Wellen gelegen, so kann die Erschütterung der Luft in der Röhre entweder an diesem Ende mitgetheilt werden, oder von der vorderen Oeifnung der Röhre her, indem ein Schallwellenzug gegen Was zunächst den ersten Fall die Mündung der Röhre schlägt. der Form der ebenen Wellen Feststellung nach betrifft, so kann leicht der Fall behandelt werden, wo die Röhre durch irgend eine Platte von beliebiger Masse geschlossen ist, welche durch irgend (z. B, einer über die Mündung der Röhre aus- eine elastische Kraft gespannten Membran) in ihrer Lage gehalten und durch eine be- Es läfst der wirkende Kraft in Erschütterung versetzt wird. periodisch liebige dann für jede Röhrenform und Tonhöhe, für welche sich Werth der Constanten a bekannt ebenen Wellen freien Raumes als der wo sowohl die Hier genüge vollständig angeben. Fall zu erwähnen, ist, der es, nur kurz den Bewegung von bestimmter Geschwindig- eine dem keit mitgetheilt wird, der also praktisch etwa wo Form Kugelwellen in den entfernteren Theilen des Falle entspricht, eine Stimmgabel die Schlufsplatte der Röhre erschüttert. Die Geschwindigkeit der der Schlufsplatte mitgetheilten Be- wegung sei O wo wir unter t„ eine cos {2jint willkürliche deren wir den Anfang von für X = — t + r„), Constante verstehen, passend bestimmen. mittelst Dann mufs sein l: = Jcos {2%nt + t) =G cos {2 7t nt + r„) also «= tangr„ + ^^m^«, ^=^l/"4^T^' cos^ kcc 4 = tangr= k^ Q sin kl cos k cc 2;rcosM^ Das Geschwindigkeitspotential Raumes in + ' ^^ (299 a) ^) den ferneren Theilen des freien ist ^cosgcQ^-2jtni)_ Q wo nach Gleichung (299) TT^ (296 b) 2n' § FORM DER WELLEN IN DER RÖHRE. 56. 227 M aus und l bestimmen. A, das Es läfst sich also Ä und Schwingungsmaximum in der Röhre, und ebenso M, die Intensität der Kugelwellen im freien Räume, wird bei constantem O, also bei constanter Bewegung der Schlufsplatte der Röhre, am gröfsten, wenn der Factor von A in Gleichung (299) am kleinsten ist, d. h. wenn cos Dann + Ä;(/ a) = ä , (i + = a) (a + i) w ist — P_ 2n ^ Q = ,^^ G, A = ..^ cos ka 27i Q cos kcc k^ , Q ja 4n^ COS kce Die stärkste Resonanz der Röhre und der stärkste Schall im freien Räume wenn findet also statt, die Knotenfläche mitgetheilt wird. Bewegung der Luft am Orte Die Stärke der Schallwellen wird da- Denn damit der im Nenner bei sehr grofs, aber keineswegs unendlich. der Werthe von A und M stehende cos ka Fläche der Oeflfnung gleich Null werden. dafs die Resonanz sowohl in der Röhre Null werde, müfste die Dabei zeigt sich zugleich, als auch im freien Räume Röhre Wenn, Dann desto mächtiger wird, je enger die Oeffnung der wie gewöhnlich, k a klein ist Wirkung im die Röhre. der um freien kann cos ka ist, freien einer — \ ist. gesetzt werden. Räume unabhängig von der Form der Die Vibrationen der Schwingungsmaxima in der Röhre und ganze Wellenlängen von der Oeffnung entfernten Wellen im Räume unterscheiden sich dabei von denen der mitgetheilten Bewegung um eine Viertel -Undulation. Das Minimum der Resonanz tritt ein, wenn der Factor von A im Werthe von öin Gleichung (299) sein Maximum erreicht, d.h. wenn cos Ä; (/ + a) = ± 1 Ä;(/ , + or) = a ;r dann wird mit Weglassung kleiner Gröfsen Ocoska = A, X = an , M= — QOcoska 2n Räume ist also, je nach dem Werthe von ce, wenn gar keine Röhre vorhanden wäre, und Schlufsplatte der Röhre einen Theil der übrigens Die Wirkung im fi*eien gleich oder kleiner, als die erschütterte festen yz-Khene bildete. Die grofse Verschiedenheit der Schallstärke in der Luft bei gleicher Excursionsweite der schwingenden Endplatte der Röhre, 15» DRITTER THElL. ZWEITER ABSCHNITT. 228 § 56. von der die Wellen erregt werden, kann überraschen. wenn auch darauf, dafs, die Excursion doch die Arbeit, bleibt, die Sie beruht der Schwingungen dieselbe schwingende Platte die durch die Bewegung der Luft leistet, eine aufserordentlich verschiedene ist, je nachdem sie gegen verdichtete oder nicht verdichtete Luft sich vorwärts bewegen mufs. Bei stärkster Resonanz findet am Ende der Eöhre auch der stärkste Wechsel von Verdichtung und Verdünnung statt. Gehen wir jetzt über zu dem anderen Falle, wo der Schall im Räume freien Entfernung von der Oeffnung der Röhre in gröfserer erregt wird, letztere aber an der Stelle x Da die in dem tönenden — — l fest geschlossen ist. Punkte, dessen Coordinaten cc, ß, y seien, erregten Wellen von der festen 2/a;-Ebene reflectirt werden, müssen Räume zusammengesetzt denken wir uns die Bewegung im freien den Wellen, welche der tönende Punkt erregt, aus welche sein Spiegelbild, dessen Coordinaten — a, ß, y und denen, sind, erregen Setzen wir das Geschwindigkeitspotential Q) dieser Bewegung würde. auf Seiten der positiven x im freien (D =H — 27tnt + c) cos {kr, Räume cos {kr„~27cnt + c) (300) r, wo r, die Entfernung Spiegelbilde — a, ß, vom Punkte d(D dx Ist der und a, ß, y y bedeutet, so und r„ die von seinem an der ganzen yz-WoQue. ist = tönende Punkt weit von der Oeffnung der Röhre entfernt diese klein gegen die Wellenlänge, Verschiedenheiten des Werthes von so können wir die kleinen in verschiedenen Punkten der Oeffnung vernachlässigen und hier setzen: = cos{27t nt + T„), wo tang T„ = — tang {k r, + c). Innerhalb der Röhre setzen wir dann: (li= Dann ist O cos kx cos {2 ';tnt an der Oeffnung continuirlich und aufsen eben da gleich Null. (300a) -{-r„). dx innen und Innerhalb der Röhre können wir bei FORM DER WELLEN § 56. dieser —= Annahme — an am verschwindend die d(D 1 — dfli Ende verschlossenen ist —z dx Hier müssen wir setzen: gleich Null. dx wir 229 nicht cylindrischen Theile der Röhre Nur am annimmt, vernachlässigen. im Allgemeinen nicht indem setzen, kleinen Werthe, welche es DER RÖHRE. IN dW = ^ dx und das Geschwindigkeitspotential im ganzen Räume wo W, -\- W das von uns früher bestimmte Bewegungspotential der ebenen Wellen in der Röhre, die in allen den freien Raum übergehen, ist. Bedingungen der Aufgabe genügt. Wir haben — k G8ijiklcos{27t nt + ^008(27^^ t„) = Dadurch ist x= —l: also für + (300b) r), also j k 11 n G sin kl ,/cos2ä(/4-«) T A — — J— Ä\/ cos^ ka \ — k^Q^ , -\ 2,, :r-^-sm^kl. 4n^ . } \ (300c) ^ ' j Das Minimum von Ä bei gleichen Werthen von G tritt offenbar ein, wenn sin A;/ = 0; dann wird ^ = 0, und die Bewegung im freien Räume so, als wäre die Mündung der Röhre gar nicht in der yxEbene vorhanden. Das Maximum aber tritt ein, wenn cos k{l-{- a) = 0\ dann wird: 271 und wieder wird beim Maximum der Resonanz der Phasenunterschied von einer Viertel-Undulation zwischen den erregenden Wellen und den erregten eintreten. Das Maximum der Resonanz in der an einem Ende geschlossenen Röhre tritt also in beiden Fällen, sowohl wenn der Schall vom geschlossenen, als wenn er vom offenen Ende her der Luft der Röhre mitgetheilt wird, ein, wenn die reducirte Länge der Röhre ein ungerades Vielfaches der Viertel -Wellenlänge ist. Aus dem Reciprocitätsgesetz des Schalles, welches in Gleichung (293 a) ausgesprochen ist, läfst sich nun dasselbe Gesetz auch für jede andere Lage des tönenden Punktes ableiten. Es pafst auf unseren Fall direct die Form, welche wir dem Gesetze in Gleichung (293 c) gegeben haben. Die dortige Constante A, welche der Intensität de' unendlich wird, wl. tönenden Punktes b entspricht, indem dort =Ä , (p cos kr, ^cos2;r»/, DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 230 d wollen wir gleich Stelle da der Wand Grunde der Röhre ist —z—^ dn Boden der Röhre erschüttert und (299a) gesetzt worden: = —^-^ dx B blofs ein Aufserdem ist dem in wo der Falle, in T„) ; der Gleichung (293 c) mit W vertauschen und im Ausdrucke für — T„. und O cos {27int + wir haben also die Constante 1 , wird, von uns in den Gleichungen (299) dW ——i = 21111 gleichgesetzt worden: B cos 271 nt. dn Am W ist in Gleichung (293 c) Der Werth von -=— 1 setzen. an der erschütterten § 56. dem ^nnt zu schreiben Anwendung Falle unserer da einziges Flächenelement statt zu erschüttert worden, nicht sondern der ganze Boden der Röhre; wir müssen also über diesen integriren, und erhalten so: 471%= -Gj(Pad(o, (301) Boden der Röhre auszudehnen ist. nun der tönende Punkt vom Boden der Röhre nur weit genug wo die Integration über den fernt, dafs hier ebene stehende hier von der Form (J) Wellen entstehen können, Ist ent- also ist: = /"cos k{l -{- x) cos {27int + c), so wird aus Gleichung (301): 47t^f^= —fOQco8{27int 4n [»P^^cos {271 nt — t„) + ^j sin [27int — t„)] 4 TT (y^ cos T„ — ^'sin T„) + G), = — /"Ö cos (2?! = — / ö Q cos c 4;r(^6sinT„+ Wcost„)= /"ö Osinc, , I w^ + c), ^^^^^^ | 47i^mf + {mf = fGQ. Nun ist der Werth der Functionen W und W Constanten A, deren Verhältnifs zu länge gegeben ist in Gleichung G (299). Punkt h vorkommenden für jeden proportional der in den Gleichungen (294) bis (300) für eine bestimmte Also ist Röhren- bei wechselnder REDUCIKTE LÄNGE VERSCHIEDENER RÖHRENFORMEN. § 57. Röhrenlänge auch f proportional dem VerhältniTs / folgt Dies Ver- . Gleichung (299) hervorgeht, ein Maximum, wenn hältnifs wird, wie aus Daraus — 231 + a = (2o + auch bei einer beliebigen Lage des dafs also, l)iA. tönenden Punktes die ebenen Wellen im Innern der Röhre, wenn dergleichen überhaupt entstehen, das wenn reichen, die reducirte Maximum Länge der Röhre faches der Viertel -Wellenlänge ihrer Intensität er- ein ungerades Viel- ist. Die ebenen Wellen im Innern einer an beiden Seiten offenen Röhre lassen sich mittelst der aufgestellten Probleme behandeln, wenn die Mündungen der Röhre nach der von uns gemachten Annahme in zwei parallelen festen Ebenen liegen, die den Luftraum in zwei Theile trennen, und der Schall auf der einen Seite von einem weit entfernten tönenden Punkte ausgeht Auf der einen Seite dieser Wand setzt man das Geschwindigkeitspotential gleich der in den Gleichungen (294) bis (296) gebrauchten Function W auf der anderen Seite gleich der in den Gleichungen (300) bis (300 c) + vorkommenden Form ^, welche der Resonanz entspricht, in welche der Schall von der offenen Man Röhre einer Mündung eintritt hat dann nur die Coefficienten der ebenen Wellen in Röhre der diesen beiden Ausdrücken des Geschwindigkeitspotentials in Da so zu bestimmen, dafs hier beide Funktionen identisch werden. möge das Gesagte genügen. Die Resonanz in der Röhre wird am stärksten, wenn die reducirte Länge der Röhre, an welcher man die Correctionen für beide Mündas weiter keine Schwierigkeiten macht, dungen anzubringen Wellenlänge ist Reducirte Länge verschiedener Röhrenformen. § 57. Wir hat, ein Vielfaches der halben wollen schliefslich noch eine Reihe von Röhrenformen auf- suchen, für welche mit den bis jetzt bereiten Hülfsmitteln der Analysis Länge sich die Luftbewegung in der Mündung und länge bestimmen öffnung, läfst, reducirte dafs gegen diese die Dimensionen der Röhren- ihres Querschnitts und des von der Cylindergestalt ab- weichenden Theiles der Mündung verschwinden. Röhre die vollständig wenigstens für Schallwellen von so grofser Wellen- sei übrigens eine Rotationsfläche, Die Wand der welche in kleiner Ent- fernung von der kreisförmigen Mündung, deren Radius R sei, über- geht in einen Cylinder von kreisförmigem Querschnitt, dessen Radius DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 232 wir R^ nennen wollen. Wir setzen ferner voraus, um § 57. auch die dafs Axe der Röhre vor Werke gehen, dafs wir eine bestimmte Böhrenform annehmen und dazu die Potentiale der Bewegung suchen, sondern wir müssen umgekehrt von der Potentialfunction ausgehen und die dazu gehörige Eöhrenform bestimmen, was sich in jedem Falle ausführen läfst. Nur müssen wir eben solche Formen der Potentialfunction suchen, welche Bewegung der Luft sich überall symmetrisch die Wir können nun im Allgemeinen gehe. Röhren geben, nicht so zu die in kleiner Entfernung von der Mündung in Cy- linder übergehen. Dem Bewegungspotentiale der Luft haben wir die Form gegeben: W=Wcos27int-{- W"sm27int. Für die tieferen Theile der Röhre haben wir in Gleichung (296 g) gefunden: ip"=_A^coskx. Im freien wir oben Räume ist aber, wenn wir — (296k) —= setzen, welches, wie dx schon gefunden haben, mit k verschwindet, nach Glei- chung (295 d): _ fd^' 1 sin^n dx 2% j welches innerhalb der Mündung, , ' r, wo wir kr, verschwinden lassen dürfen, wird: W'^-^ff-ä.^-^. 2% 2%J dx (2961) Sowohl Gleichung (296k) wie Gleichung (2961) giebt innerhalb der Mündung den Sie gehen also über. gleichen Werth von W und den Werth ßlp^' Null für an der Mündung der Röhre continuirlich Längs der festen Wände — dx in einander des Luftraumes geben beide —dW —= dn i 0, nur an dem nicht cylindrischen Theile der Röhrenwand wird dieser Differentialquotient nicht genau Null, aber verschwindend klein. ist also W unter dieser Annahme den Bedingungen der Aufgabe Genüge berechnet werden, nachdem W Es eine continuirliche Function, die leistet, gefunden ist. und kann unmittelbar § REDUCIRTE LÄNGE VERSCHIEDENER RÖHRENFORMEN. 57. W Die Function Räume hat im freien W^fkJ cos die 233 Form: Ar dca '' wo (302) h Im = — 1 dW 2n dx Innern der Röhre werden wir ihr eine andere analytische Form W^ geben müssen, welche die Eigenschaft haben mufs: Im Innern 1) der Röhre die Bedingung zu erfüllen: JW^ + k^Wi = für 2) nehmen grofse (302a) 0, Werthe von x folgende Form anzu- negative : Wf=^8mkx-^ Bcoskx, (302b) an der Fläche der Oeffiiung den Bedingungen zu genügen: 3) W.* = W und Form Dann wird die dafs an der Wand ^V-^ dx der Röhre = Form (302 d) 0' aber noch der Bedingung genügen mufs, dafs nur für solche Werthe von klein sind, haben (302c) 2;r Ä. gefunden durch die Bedingung, = 4^ an welche =^^ dx x, welche gegen die Wellenlänge k verschwindend die Fläche merkliche Neigung gegen eine darf, weil wir vorher die x-Axe auch kx dn d cos gesetzt haben längs der ganzen Ausdehnung der Röhrenwand, und Bedingung die Form der Röhrenwand von der weil nur unter dieser Wellenlänge unabhängig gefunden wird. (> cos o) = y, Q sin Indem wir co = setzen: x, und berücksichtigen, dafs nach der Voraussetzung W nur eine Function von Q und x, nicht von « sein soll, wird Gleichung (302 a): ^^ dx^ dQ^ _L4!fi Q dQ + ,.^,* = 0. (302e) ^ ' DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 234 Wir § 57. setzen: (p wo E^ = -^sin kx + Bcoskx + ^^EJ^ß-^''^'^^^^* ^^e)], U^mc) folgende beliebige Constanten, Function bedeutet: t^(™.)=l--2i-+ 2X4:4- -X2X4.^:6-^-'-^-' und unter dem Summenzeichen sind, welche — = J^£L für m diejenigen machen, wenn o = d() (303) R,. ^ (^^^^^ Werthe zu setzen Dann ^ ist eine Function, welche der Differentialgleichung (302 e) Grenüge leistet und an der Wand einer cylindrischen Bedingung genügt, dafs —— = 0. Köhre vom Eadius R^ auch der dem Exponenten von In e mufs der Wurzel immer das positive Vorzeichen gegeben werden, wenn ist, damit Q> für unendliche negative x Eöhre aber irgendwo abgeschlossen, so sind auch negative Vorzeichen der Wurzel zu nehmen, und die Coefficienten derselben so zu bestimmen, dafs die Grenzbedingungen an die E-öhre unendlich lang endlich bleibt. dem Ist die geschlossenen Ende Werth von mi?^, der die erfüllt Bedingung 3,83171, der zweite 7,01751 mählich der Gröfse nentialfunctionen Röhre entfernt, (a + ist, ab, an welchem — -^ = während übrigens der kleinste für q = R^ die folgenden erfüllt, sich all- nähern, so nehmen alle diese Expo- -^);r schnell Da werden. wenn man sie einen sich von dem Ende der merklichen Werth haben, und Länge der Röhre beträchtlich grofs gegen den Durchwerden sie in der Mitte oder am anderen Ende derselben zu vernachläfsigen sein. Es wird also im Allgemeinen geso oft messer die ist, nügen, dafs wir uns auf die Glieder beschränken, für welche die Wurzel im Exponenten ein positives Vorzeichen hat. Da übrigens mi?^ nach dem Gesagten eine endliche, kli^ aber eine verschwindend kleine Zahl ist, so können wir in dem Exponenten P gegen m^ vernachläfsigen a> und setzen = —-sinfca;-!- 5cosÄ;a: + -5'{EUe'"*C^(me)}- (303b) Diese Function erfüllt also allerdings die Forderung der Gleichungen (302 a) und (302 b), welche wir oben für die Function W^ aufgestellt § REDUCIRTE LÄNGE VERSCHIEDENER RÖHRENFORMEN. 57. haben, sie wird aber im Allgemeinen nicht der dritten Bedingung wenn wir (302c) entsprechen, dafs, dä> _ setzen: dW' dx dx auch 235 sei: 0= --- r —dW coskr \ y>'= / 2% J dx ^ da, r oder, da innerhalb der Oefinung kr unendlich klein diese Bedingung auch darauf reduciren, dals ist, kann man sein müfste: d0 da 2%J dx Bedingung durch besondere Annahmen über die erfüllt, so würde die Gestalt der Röhre einfach cylindrisch sein. Es liefs sich aber keine Methode finden, um die Coefficienten dieser Bedingung gemäfs zu bestimmen und Wäre diese letztere Gröfse der Coefficienten somit die Aufgabe für ganz cylindrische Röhren streng zu lösen. Auch dafs die Convergenz der Reihe für läfst sich einsehen, in Gleichung (303) für diesen Fall eine sehr langsame sein würde, da die Geschwindigkeit der Lufttheilchen die — — am Rande dx = der Oeffnung, durch eine scharfe rechtwinklige Kante begrenzt sein würde, — (>) - i werden müfste, und daher die Reihe unendlich grofs wie (Ä d0 — für -j dx für den Werth o =R und x = überhaupt nicht con- vergiren kann. Wir fügen noch eine andere Function hinzu, die in gröfserer Entfernung von der Oefi'nung verschwindet, also auch nur in der Nähe der Oeffnung Einflufs auf die Gestalt der Röhre deshalb zu ausübt, aber die Continuität an der Oefinung herstellt Bezeichnen wir der Einfachheit wegen die Potentialfunction einer auf der Kreisfläche der Oeffnung mit der Dichtigkeit h verbreiteten Masse mit P^, also Ph = fh^^da, (304) über die ganze Fläche der Oeffnung genommen. dieses Integral Wenn die Distanz des Punktes, für welchen wir P^ bestimmen, vod der Oeffnung klein ist, so ist cos kr = l A = /^- und (304a) DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 236 § 57. Setzen wir ferner h^i-\-l, (305) däi . l so, . (dOoa) ; 471 und bestimmen wir ._. — dx l i= ^ ^ dafs in der Fläche der Oeffnung ^ = i^, was sich immer ausführen (305b) weil die Verth eilung einer Masse läfst, auf einer Kreisscheibe, die an der Oberfläche dieser Scheibe eine Potentialfunction von gegebener Gröfse giebt, nach bekannten gefunden werden kann. thoden positiven x, Me- wir ferner auf Seite der Setzen wie schon oben geschehen: ^'=^. = ^i + (305c) ^i in der Röhre, also für negative x: iPi=(a so genügen die Functionen dingungen. Dafs nämlich + Pi-Pi, (305d) W und Wi allen für W im freien Räume und sie gestellten Be- Wi im Innern der Röhre der Bedingung genügen: JW-^k^W=0. ist aus grofse der Bildungsvveise Werthe von —x Wi dieser Functionen (302a) klar. Dafs Wi für übergeht in = —sinkx + B cos kx, K erhellt daraus, dafs Pi und Pi in einer gegen die Oeffnung der Röhre grofsen Entfernung unendlich klein werden, <!> aber wirklich in jene Form übergeht Da femer nach der Gleichung (305 b) in der Fläche der Oeffnung wird W = Wi = Da ".id + Pi. ferner an der Fläche der Oeffnung —dPi = dn i Pi 9 —2711 . auf der Seite der positiven x dP _ d¥ dn <f^ = -1--3 ^ dx^ , dx (305e) REDÜCTßTE LÄNGE VERSCHIEDENER RÖHRENFORMEN. § 57. 237 auf Seite der negativen aber dP dP so ist = -2jt{i+l). (305 f) Somit sind die gestellten Bedingungen (302 a), (302 b) und (302 c) erfüllt. Die Form der ßöhrenwand wird endlich durch die Gleichung gegeben dWi DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 238 Zu bemerken festzustellen, die noch, dafs man, ist um die Form § 57. der Function (l> Gröfse des Eadius des cylindrischen Theiles der Eöhre i?j bestimmen mufs, weil von dessen Gröfse die in der Summe vorkommenden Werthe von m abhängen. Um P^ und Pj zu finden, mufs wiederum die Gröfse des Eadius der Oefihung R festgestellt sein, und schliefslich, wenn man die Eöhrenform aus der Gleichung d W. —— = ? an der bestimmt, wird die Stromescurve, welche von Oeffnung ausgeht, Eadius J2j übergehen. der Constanten von nicht Um dem Eande nothwendig in einen Cylinder vom dies nun zu bewirken, mufs man AQ=-2nM Q bestimmen, worin in unserem Falle 1 CdW — da)= M=—-^i—l— dx 2n J Daraus eine durch die oben gefundene Gleichung (296b) der Querschnitt der Eöhre r I J (i ^ + l)d(o. folgt: ÄRl Wenn R und = - 2f{i + (306b) l)dco. R^ gegeben sind, giebt diese Gleichung eine Bedingung, welche durch die Coefficienten des Ausdrucks für (p in Gleichung (306) erfüllt werden mufs, so dafs einer von ihnen durch die anderen be- stimmt werden kann. § 58. Wir wollen den einfachsten Einfachste Röhrenformen. endlich noch die Eöhrenformen berechnen, welche Annahmen über die Function entsprechen. Setzen wir A = —8mkx + Bcoskxj so wird nach Gleichung (305 a): Ä ^^~~i^' und (307) in der r hd(x)=- -\ÄR\ (307a) Ebene der Mündung nach Gleichung (305 b): ^ = i^, (307b) EINFACHSTE RÖHRENFORMEN. § 58. woraus nach bekannten Sätzen einer leitenden Kreisscheibe Somit folgt 239 über Elektricitätsvertheilung auf dafs folgt, aus Gleichung (306b): äR\=\AR^-—BR. n Den Unterschied a (307 d) der wahren und reducirten Röhrenlänge haben wir oben definirt durch die Gleichung (296 f): kB = A Da. ka endlich sehr eine ist, kleine Gröfse . tang Ä a . ist, R^:R so oft das Verhältnifs können wir in diesem Falle annähernd setzen: B n R, "^ tnnn -n x kommenden Röhrenformen der und reducirter Länge gegeben ist, wenn die Radien des Cylinders und seiner Mündung bestimmt sind. Die reducirte Länge der Pfeife ist gleich der wahren, also cc = B = 0, wodurch für die hier in Betracht Unterschied zwischen wahrer wenn R= R^y2. 14 Wenn R=R,, gegen R^ Mündung ebenso die jj wird ist, cc = -rR und B= weit ist wie TT r-RA. 4 der Cylinder, Wenn R also sehr klein wird annähernd B A nR\ Q 2R 2R wie es schon oben für diesen Fall in Gleichung (296 i) gefunden ist Unter diesen Umständen kann natürlich nicht die abgekürzte Form der Gleichung (307 e) für die Gleichung (296 f) angewendet werden. Die Bedeutung der Function / der Gleichung (306 a), welche zur Bestimmung der Strömungscurven dient, setzen wir durch gende Gleichung fol- fest: QX = j^M?, (308) DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 240 worin unter Daraus dem Integralzeichen x einen constanten Werth behält. folgt zunächst: = ^((.r) Da § 58. wir nun für P^, (308a) unseren jetzt vorliegenden Zweck uns erlauben und Pj [s. die Gleichungen (306) zu setzen, so und (304 a)], aus denen W^ zusammengesetzt ist, A; = auf: sich die Gleichung e) in der Nähe der Mündung reducirt (302 durften, in den Functionen 0, P. do^ dx^ und wir erhalten dQ Q ^ also: ^fe^) = -C^; aus den Gleichungen (308 a) und (308 b) (308b) folgt, dafs die Function x der Bedingung genügt: <'(i'^)'''^'+^'lLlÄ = dQ und dx d^ dx dafs in einer durch die aj-Axe gelegten = Const. = Const., QX (306a) o, Ebene die Curven orthogonal sind zu den Curven ^f^ erstere also Stromescurven sind. Wenn wir in die Gleichung (308) für ^^ setzen: W,= </> + P.-P^, (305d) EINFACHSTE RÖHRENPORMEN. § 58. SO können wir auch x ähnlich X 241 zerfallen: Xq 'V Xi ~~ Xn7 ^^ (309) QdQj = QX, Da (309 a) dx J -T±Q^Q' hier reducirt auf sich (Si = Ax + B, so ist (309 b) Um die Berechnung von sei W eine x, abzukürzen, werde Folgendes bemerkt. Es Potentialfunction, auf Seite die der negativen x der Differentialgleichung genügt: und femer d^W d^W 1 dW dx^ dg^ Q dQ ^ sei P.. = dW (309 c) dx so ist fd^w r , dQ \^^^'^^ Nun ist —— - 4w auf einer Kreisscheibe Die Gleichung (309 c) erfüllen function eines ist, braucht sich nur den Cylinder H. V. (309 d) wir, vom Radius R wenn wir ausgebreitet W zur Potential- machen, dessen Basis die kreisund der von a; = bis x = + oo reicht und mit Masse von der constanten in der do soliden Cylinders förmige Röhrenmündung Man dW ß Pj die Potentialfunction einer Masse, die mit der constanten Dichtigkeit ist. — Dichtigkeit um — A— - gefüllt ist ein unendlich kleines Stück Richtung der positiven x verschoben zu denken und die neue HxumoLTz, Theoret. Physik. Bd. III. 16 DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 242 Masse man neue Potentialfunction von der früheren abzuziehen, so wie die so erhält man = aber schreiben, weil y q cos co : dW — dW — cos = = CO ; dQ ._-^ . {ö09 e) • ; dy die Potentialfunction der Oberfläche des Cylin^ ,- dy A — cos« Masse von der Dichtigkeit die mit ders, w cos dW — aber ist Die Gleichung (309 d) kann das angegebene Resultat. y, Es § 58. bedeckt ist, 47r man den wie sich wieder leicht ergiebt, wenn Cylinder in Eichtung der negativen y unendlich wenig verschoben denkt. Also läfst sich x, unmittelbar finden: Arn — 2ji 00 X, = -. da / 47rj J ^{x - a)2 + Der Werth, mit Hülfe AR ^ 2 — X, cos T?- ist: 2 v2 x,2 ^r> a:2+(Ä+^)2' r^= f J „, ,^^ + {K-E)r^-KE'A-c, [\7i "^^9 J -Rgos cof + R^ siu^ m (310a) & — «(^sin^i?- „2 {q elliptischer Integrale ausgedrückt, ist folgender: { X, sin worin gesetzt (310) . , U2yi_^2sin2^ 7t 1 Rcosado) I , , yi — x^ J = 1— 1 2 x^ ' sm^ CO ' ^— =± -^ , , — pf.^sin^co N\-x,Hm^(od(o, E'^=^ J — c = —AR^ e = —r^— ; >Ä , wenn p , wenn R> g 4 oder in beiden Fällen: AR 1 4 1 — Ä, sin xh + X, sin 19- Q R^q J ^"^ yi Q. sm t9• X, , ' EINFACHSTE RÖHKENFORMEN. § 58. Uebrigens für sint?-, für cos ist Werth zu nehmen, der leicht aus Xt, x, immer der den obigen Formeln sich aus Endlich ergiebt sich Potentialfunctionen, wie für «9-, 243 die durch positive ergiebt. den bekannten Sätzen über Coordinaten ausgedrückt elliptische Setzen wir sind. X = Rfis, Q=R}J\-fX^ 1/1+ «S so ist die Potentialfunction F^ einer Scheibe, auf welcher selbst die ^B Potentialfunction constant gleich P, —« = ' Die Linien fi die Linien s ist: arc tang — • s = G sind confocale Hyperbeln und orthogonal gegen = C, welche confocale Elhpsen sind. Da die letzteren unserem Falle Curven gleichen Potentials sind, sind die Linien Strömungscurven, und wir brauchen die Gröfse qx„ nur für den Scheitelpunkt derselben in der Scheibe zu bestimmen, so mufs sie denselben Werth in der ganzen Länge haben. in fji =G An der Scheibe selbst wird s = 0, für sehr kleine Werthe von s und negative x wird: -,= Pj q' ]/; = n yW--Q^ R^ arc tang dP, B dx n y iJI^ _ — ^— > X ^2 Q Um (i in den bei den elliptischen Litegralen gebrauchten Hülfs- gröfsen auszudrücken, dient, wenn ^9- für (> >Ä negativ wird, die Gleichung: sin »9) 1/ {\ + x){\ + x, sini^) 16' genommen DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 244 58. § Somit haben wir denn in den Gleichungen (309 b), (310) und (311) die Werthe von Xo> X, ^^^ X,n und die Gleichung der Strömungscurven wird: QiXa-^X,- Xn) = Const. Röhren wand entsprechen, so mufs durch den Rand der Oeffnung gehen, und die Constante ist: Soll die Strömungscurve der sie /dW' —— QdQ = ^ÄR\', folglich wird die Gleichung der Röhrenwand: 9iXo+X,-X„) Um = iÄRl. Röhrenform zu erhalten, für welche die (311b) die Differenz zwischen der wahren und reducirten Länge verschwindet, müssen wir R=R^'^ setzen, dann verschwindet auch x<n ^^^ B= 0, die Gleichung der Röhrenwand reducirt sich auf: Röhre mit trompetenförmigem, schwach erweitertem der Wand ist überall nach innen convex, Ende. und ihr Krümmungshalbmesser, der vom cylindrischen Theile an gegen die Mündung allmählich abnimmt, wird am Rande der Oeff- Es giebt dies eine Die Krümmung nung zuletzt unendlich klein. Macht man den Radius der Oeffnung gleich dem der Röhre, so nähert sich die Form der Röhre am meisten einem reinen Cylinder. Es wird dann die Differenz zwischen der reducirten und wahren Länge der Röhre, wie schon oben bemerkt, gleich \ii R. Da in diesem Falle die Gröfse x,^ sin^ d- = {R+Q? immer sehr klein bleibt, und also auch sin & für alle nicht zu kleinen Werthe von x, sehr klein bleibt, kann man zur Berechnung der Röhrenform von x als die erste von — & x, sin bis und x = als sin 89^ die höheren Potenzen die zweite von sin & vernach- Die so vereinfachte Gleichung für die Röhren wand, aus der man sin ß- für eine Reihe von Werthen von x, leicht mit Hülfe lässigen. der Tafeln von Legendee berechnen kann, ist: EINFACHSTE RÖHRENFORMEN. §58. = -^{K-E)- + Sx, X, sin d- X, sin^ {K-E) + nx^ «9- I nx' {K--E)- ]f^^ 1-x. + Q 245 y2x,{i+x,) AE 4y2 x,{l+x) I Aus den zusammengehörigen Werthen von x, und i9- lassen sich endlich x und o berechnen, deren Werthe in diesem Falle sind: R 2 X, sin 1^ — X, sin & R X ~R ' 2 X, cos i9x[\ — X, sin i?-) In der folgenden Tabelle bedeutet demnach zwischen der Wand unserer Pfeifenform und der des Cylinders, aus- gedrückt in Theilen des Kadius, und ebenso betreffenden SteUe von der Oeffhung, Radius. ang. sin x, den Abstand —R— den Abstand der ausgedrückt in Theilen des DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 246 § 58. In gröfserer Entfernung von der Scheibe findet man: Q-R _ Am R^ j 32 R schnellsten ändert die Curve ihre Natur dicht an der Oefihung. Zwischen tige x, = und x, = sin 1° kann man folgende annähernd rich- Gleichung brauchen: = log f— - 1 + ] Wenn x, tang^d^r + ^) sehr klein wird, verschwindet log x, gegen —= , und tang ß- yx, mufs sehr grofs, ß- nahe gleich = ^n tang i9- werden, dann r=r ist: , oder Q-R -X oder, Y2R 8y{Q-Ry + x^ da x auch sehr klein gegen q —B werden mufs, {Q-Rf = ^Rx\ Aus dieser letzten Gleichung folgt, dafs die Ebene der Oeffnung an deren Kande unendlich kleinen Krümmungshalbmesser hat. längerte § 59. Wandfläche die vertangirt und hier einen Tonhöhe von Resonatoren. Das verallgemeinerte Theorem von Green liefert uns auch einige allgemeine Gesetze der Schallbewegung für solche Hohlkörper, deren sämmtliche Dimensionen verschwindend klein gegen die Wellenlänge sind, und die mit einer oder mehreren Oeffnungen versehen sind, deren Flächeninhalt sehr klein gegen die ganze Oberfläche des Hohlraumes ist. Da solche Hohlkörper mit kleinen Oefihungen beim Anblasen oder durch Resonanz sehr tiefe Töne geben, so ist die erstere Bedingung für diese ihre tiefsten Töne immer erfüllt. Wenn W das Geschwindigkeitspotential im Innern des überall begrenzten Eaumes S darstellt, der keine tönende Punkte enthalten TONHÖHE VON RESONATOREN. § 59. soll, und der Punkt a, ß, y, von welchem ab die Entfernung r ge- rechnet wird, innerhalb des Raumes fliegt, so /Binkr dW Wenn nun alle ist nach Gleichung (289) C ,„ d /sinÄr\ dn \ r j J ^ dn r 247 , Dimensionen des Raumes S gegen die Wellenlänge sind, so können wir k r gegen 1 vernachlässigen, verschwindend klein so oft r, wie hier der Fall S innerhalb Entfernung zweier Punkte, die die ist, Wir gelegen sind, bezeichnet. sin Ä r _ setzen also: k^ r^ 2-3 Dies, in die obige Gleichung eingeführt, giebt: F rdW rdW, J dn Nehmen P 3, ^'^J dn wir jetzt an, der o Raum 5 r dr ^ (312) dn J von einer festen sei Wand um- geben, in der nur eine oder einige Oefinungen seien, an der festen Begrenzung d sei überall W = 0, -r— in den dW aber habe -r— endliche positive Werthe. dn sämmtlichen Oefinungen Das Verhältnifs der Fläche sämmtlicher Oefl&iungen zur ganzen Oberfläche des Raumes rf:\, und r] eine verschwindend kleine Gröfse, so ist S sei das Integral dW / -r— d CO von derselben Ordnung kleiner Gröfsen wie Integral rechts ^-^ / tj^, das erste -7— r^da aber von der Ordnung k^ r^ if^ also Lassen wir nun k immer mehr sich der Null zu vemachläfsigen. /dr Wr -n— d 0) und also dn auch die Function Bezeichnen wir k^ W selbst immer gröfser und gröfser werden. W mit x^ so würde x ©ine Function sein, die bei abnehmendem k von constanter Gröfsenordnung bleibt, und in eine Function übergeht, welche der Difierentialgleichimg J / = in ganzer Ausdehnung des Raumes S genügt, und Oberfläche des dx Raumes S -fdn kannten Sätzen ganzen Räume S über = elektrische . für welche an der ganzen Daraus folgt nach den be- Potentialfunctionen , constant sein müsse. dafs x ^^ DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 248 Dementsprechend wollen wir nun sionen des Raum S Raumes S überall zeigen, dafs, endlich sind, d. h. wenn die Dimenwenn man den nicht durch eine unendlich kleine Schnittfläche Theile von endlicher Gröfse zerlegen kann, dafs dann in um W Wenn und nämlich, wie es hier sein und eindeutig sind, so ///[ =^ wo in - ist, dx soll, zwei höchstens endliche Theile seiner Gröfse von einer Constanten scheiden könne. G t]^ unter- seine ersten Differentialquotienten innerhalb S überall continuirhch wie bekannt: fw^dw- dxdydx [dz \dyj I fCfwjWdxdydz, die dreifachen Integrale über den ganzen sind. W Raumes S von der Ordnung unendlich kleinen Theilen des sich § 59. Berücksichtigt man, dafs Raum S k^^+JW=0, auszudehnen und denkt man sich weiter beide Seiten der Gleichung mit einer constanten Gröfse e^ multiplicirt, die so ist, gewählt sein wozu nach Gleichung (312) sein mufs, so erhält Da nun «^ W eine endliche Gröfse von gleicher Ordnung mit «^ —irs- '+i^^+i^]'\d^dydz \dz dy ) (312a) dW rqfi^d(o + kU^ fffiP^dxdydg. die Integrale auf der rechten Seite dieser Gleichung ver- schwindend klein von der Ordnung fache Integral links. überall dafs man: mm = _«2 soll, positive Da rj^ sind, so ist es hier aber unter Gröfse steht, so auch das drei- Integralzeichen eine können die Werthe von dW dW dem « dW dx > -=— und 6 -r— im Allgemeinen selbst nur von derselben Ordnung 01 % y kleiner Gröfsen wie rj sein, oder wenigstens nur in Theilen des € (X/ Raumes S, welche selbst von der Ordnung if sind, endlich werden. Nun denke man die Flächen construirt, welche der Gleichung «^= Const. § TONHÖHE VON RESONATOREN. 59. entsprechen, und für den Theil des zwei beliebigen solchen Flächen Raumes liegt, bilde 249 S, welcher zwischen man das Integral g-ra-s"'-'"—' ///i/ i«-i Nach dem Vorausgesagten kann dies Integral nur von derselben Ordnung kleiner Gröfsen wie r] sein. Man kann nun die Integration man so ausfuhren, dafs zuerst diejenigen Theile des Integrals zu- sammennimmt, welche zwischen zwei unendlich nahen Potentialflächen liegen. Es sei d co ein Flächenelement einer solchen Fläche, in der das Potential den Werth ^ hat, d n die Entfernung zwischen da) und der nächsten Fläche, an der der Werth des Potentials W -{- dW ist, dann ist dcodn ein Element des Volumens und also S=6fdwfda), wenn W^ und ^j die Werthe von flächen sind, zwischen denen ist nun f dem d(o gleich betreff"enden man W an den äufsersten PotentialFür jeden Werth von ^P" integrirt Flächeninhalt der Potentialfläche, Q innerhalb der desjenigen Theiles des Raumes S liegt. Also wird S=6jQdW, Q worin W Function des Werthes von als nun Q überall endlich ist, darf die Differenz anzusehen bWq — deren die Variable sich ändert, nur von der Ordnung der Werth von € 'P'q nung — T] 6 jPj S endlich sein. von der Ordnung ist, t] ist; tj Q sein, man da wenn von der Ord- unserer Voraussetzung der nicht eine solche Gestalt haben darf, dafs innerhalb oder es mufs, innerhalb dieses Intervalles Da nun nach Wenn ist. eW.^^, Raum S ihn durch eine un- Volumen wenn er aus zwei röhrenförmiges Stück verbundenen Hohlräumen bestände, endlich kleine Schnittfläche in zwei Theile von endlichem theilen kann, wie das durch ein 80 folgt aus desselben, z. B. der Fall sein würde, dem Gesagten, dafs nur in unendlich kleinen Theilen und namentlich auch nur in unendlich kleinen Theilen DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 250 Werth von s W um eine einem constanten Werthe G abweichen könne. Wenn wir nämlich die ebene von d gefällte CO — ir—n — d<ü = —5— 7* reducirt sich die Gleichung (312) auf — /—— dö>= J dn 6 r-—d(o dn J vom Punkte a, = k^CS. (312c) ß, y auf die Tangential- Normale n nennen, ist -^r- dn = r i ^^^ 71j (fj ff) dn gleich dem Volumen eines Kegels, dessen Grund- o fläche do) und dessen Spitze cc, ß, y ——dco Setzen wir jetzt voraus, der einem nahehin Ebene wir Deshalb ist. ^f' an in 59. endliche Gröfse von seiner Oberfläche, der Nach diesen Bemerkungen § = ist S. Raum S habe eine Öeffnung, die Wand gelegen sei, dessen verlängert und den freien Raum ebenen Theile der äufserlich unendlich nach einer Seite begrenzend voraussetzen, wählen wir, wie früher, diese Ebene als Ebene der yz und verlegen den Anfangspunkt der Coordinaten in die Oefihung Nehmen selbst. wir ferner an, dafs die Hohlraumes erregt werden durch einen Schallwellenzug, der gegen die Öeffnung schlägt. Wir müssen nun an der Öeffnung den Werth von W so bestimmen, dafs er aufsen und innen continuirlich wird und im Innern in einer gegen die DimenVibrationen des sionen der Öeffnung grofsen Entfernung in den constanten Werth Ccos2:;rw^ übergeht. Es sei h welche in verschiedenen Punkten eine Gröfse, Öeffnung des Hohlraumes verschiedene Werthe hat. indem wir Raum: = -/ C^ cos (Ar / -{• — h ) (313) + Jcoskxam2'Tcnt. Dieses Geschwindigkeitspotential yz -'Ebene 27int) , -dco r Hcoskxco827int dar, die, an der ein setzen, die Integration über die Fläche der Öeffnung ausdehnen, für den freien und Wir der stellt reflectirt, einen ) Zug ebener Wellen sich in stehende verwandeln, System fortschreitender Wellen, welche von der Öeffnung ausgehen. Statt der unendlich ausgedehnten ebenen Wellen läfst sich übrigens ebenso gut die etwas allgemeinere Voraussetzung der TONHÖHE VON RESONATOREN. §69. 251 Gleichung (300) hier anwenden, dafs nämlich die Wellen von einem weit von der OeflEnung entfernten tönenden Punkte ausgehen, dann bekommen wie dort gezeigt, dicht vor der Oeffnung die in Glei- sie, chung (313) angenommene Form. An der y »-Ebene aufserhalb der Oefl&iung ist -y^ dx = 0, in der Oeffnung: dW = — 2nhcos2'jfnt (313 a) dx und annähernd: Mß— da Innerhalb des +H Raumes S «P Dann ist in cos 2 Ttnt -\-\k j h d(o (313b) . cos2 Ttnt. (313c) der OeflEnung: dW = — 2;rÄcos2;rn/, dx /hdco Die Werthe von identisch. J sin2.T;w^ setzen wir dagegen -/-cos k r du) = -f dW dx Damit auch I (313d) _ cos 2 TT M< (31 3 e) aus den Gleichungen (313a) und (313d) sind die W von aus den Gleichungen (313 b) und (313e) identisch seien, mufs sein: J+ k hda = 0, (313f> f / C-H -^m Es mufs abo CO die Gröfse h für die einzelnen (313g) Punkte der OeflEnung so bestimmt werden, dafs ihre Potentialfunction innerhalb der Oeff- nung constant wird. Die Bedingung endlich, dafs —dW —= ist längs dn der Oberfläche von S mit Ausnahme der Mündung, wird durch die Gleichung (313 c) erfüllt, wenn die Wand, in der die Oefl&iung sich DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 252 befindet, so weit merklich eben gegen ist, § 59. von h nicht als das Potential G verschwindet Endlich wird für diesen Fall die Gleichung (312c): 2n Aus (313f) und (313h) hd(o \ = k^GS. (313h) folgt: J=--^_. Nennen wir nun M die Masse, (3131) welche nöthig ist, um, auf der Fläche der Oeffnung passend vertheilt, in dieser die Potentialfunction constant gleich 1 zu machen, so ist / hd(o = ^{G-E)M, (313k) da die Dichtigkeit h nach Gleichung (313 g) den Potentialwerth hervorbringt. Wir haben also nach Gleichung (31 3f): \{C—B) J-\-\k[G-H)M=0. Das Maximum des ist ^ H^ + J^, das (3131) Potentials der stehenden Wellen Maximum ist Baume Aus G. folgt: TiMf \ freien dem Hohlkörper S in den Gleichungen (313i) und (3131) C» im ' \ 2n Dieses Verhältnifs erreicht seinen Minimalwerth, die Resonanz wird also am stärksten, wenn das erste der beiden Quadrate, ches im Allgemeinen das zweite verschwindend klein Die Bedingung für das wird. Maximum ist, der Resonanz nM=k^S, gegen welgleich Null ist also: (314) oder wenn wir statt k seinen Werth setzen, durch die Schwingungszahl n und die Schallgeschwindigkeit a ausgedrückt, 2nn a so ist: § TONHÖHE VON RESONATOREN. 69. Ist die Oeflfhung kreisförmig, 253 so ist infolge der Gleichungen (307 b) und (307 c): 2ä oder, wenn wir die Fläche der Oeflfnung mit s bezeichnen: y n 7t n = aVT ' "Wenn wir für die Schallgeschwindigkeit den Werth 332 260 mm sprechend 0® und trockner Luft) nehmen, so wird »» = (ent- 56174-^., fs während Sondhauss aus seinen Versuchen für n die empirische Formel für kreisförmige und quadratische Oefinungen herleitet: « = 52 400-?^, worin nur der von Sondhauss gegebene Zahlencoefficient halbirt ist, weil Sondhauss nach der Art der französischen Physiker die Schwingungszahlen der Töne doppelt so hoch nimmt, als es nach unserer Bezeichnungsweise geschieht Noch besser stimmt die Berechnung für einige Versuche von Weetheim, bei denen das Verhältnifs der Oeffnung zum Volumen des Hohlkörpers noch kleiner hauss. ist, als bei den Versuchen von Sond- Ich habe aus den Versuchen, welche er mit drei verschie- hat^), deren Volumen durch Eingiefsen von Wasser verkleinert wurde, diejenigen nach der theoretischen Formel berechnet, bei welchen der Durchmesser der Oefinung weniger denen Glaskugeln angestellt -^ des Durchmessers einer Kugel war, deren Volumen dem des Hohlraumes gleich ist, und setze die Zahlen hierher, um zu zeigen, wie gut die theoretische Formel mit den Versuchen überals einstimmt ') Annales de Ghimie et de PhyBique, S^r. 3, Tome XXXI, p. 428. 254 DKITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. §59. TONHÖHE VON RESONATOREN. § 59. ganze elliptische Integral erster Gattung für den für Hohl- das worin Kt 255 Modul 6 bezeichnet Es wird also nach Gleichung (314 a) räume mit einer elliptischen Oeffnung: ^ man den oder wenn führt und 4:7lKS' Flächeninhalt s der elliptischen Oeffnung ein- setzt: = s n R^Bj^, so wird: ' avs 2K\ V Der Werth von n^ von dem für eine kreisförmige Oeffnung also ist TT gültigen durch den Factor Factor gröfser ist als so wird der 1, von gleicher Fläche etwas höher Hat der Hohlraum noch dem Ton als cos(Ä;r der einer kreisförmigen. Wand — 2%nt k Ar hj^ W= Es mufs d o) 8m{2 . I •}• / _Zi [Cj — man für den t) Raumes cos {2Tcnt nn — t t) — W .cos{2'7int — t) . wie vorher, an der Oefiiiung die Werthe von stimmend, die Wei-the von ^= setze dca, dco sind, liegt, so r cos Es einer elliptischen Oeffnung ihr benachbarten Theile des inneren + dieser Raum: äusseren vor ihr liegenden in und da eine zweite Oeffnung, die ebenfalls in einem nahehin ebenen Theile der W^fk, verschieden, j=^ A ysj 2 ~dW — überein- werden: r) +k j h^d(osm{27int - r ^^^ 1cos(27rn^-T) + also sein: '.-/- h^ da fc — r), \d(oam{27tnt-T). DRITTER THEIL. ZWEITER ABSCHNITT. 256 und setzen § 59. wir, wie bei der ersten Oeffnung in Gleichung (313k): fso wird in den von der Oeffnung entfernteren Stellen des inneren Raumes W= Cj^G0B{2nnt — t) + ^k G^M^am{2 nnt — t). dem Dies mufs aber gleich werden im Innern der Kugel: Daraus folgt, W= früher festgesetzten Ccoa2 Werthe von W 7tnt. dafs — sin T + Cj [cos T Aus der zweiten Gleichung Ä 3fj sin t] |- Ä; J/j cos t -|- = = C, . dafs r sehr klein folgt, ist, und dem- gemäfs aus der ersten, dafs mit Vemachläfsigung kleiner Gröfsen Nun wird aus Gleichung (312c): / -^rf« = 2% hdo)-{-27i h^d(o I = k^CS oder; 7tM{G- H) + 7iM^G=k^GS; (315) dazu k^GS 2n H^ + J2 G^. Damit —— —^ (;j i^M ein + Jfj) - k^ Sy 7t' Minimum M' A;« S ^~4^' ^^^^''^ werde, und die stärkste Resonanz G eintrete, setzen wir 7i{M+M{) = k'S, (315b) durch welche Gleichung die Tonhöhe der stärksten Resonanz be- stimmt wie es in Gleichung (314) für eine Oeffnung geschehen war. Diese Gleichung stimmt, wenn die Oefinungen geometrisch ähnlich sind, ist, mit dem von Sondhauss aus den Versuchen abgeleiteten Gesetze. Sind beide Oeffnungen congruent, so verhält sich die Schwingungszahl des Körpers zu der desselben Körpers mit einer Oeffiiung, wie Der Ton ist also im ersten Falle um eine verminderte Quinte höher als im zweiten Falle, was genau mit einigen Versuchen von y2~: 1. Sondhauss ^) übereinstimmt. 1) PoaGEKDORFP's Annalcn LXXXI, © S. 366. IWNDING SPCT. JUN PLEASE CARDS OR P&AS Sei Xm DO NOT REMOVE SLIPS UNIVERSITY OF QC 223 H45 S FROM THIS POCKET TORONTO LIBRARY Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand von Vorlesungen über die mathematischen Principien der Akustik 41 m% :r;;i;!r i;i'r!l?i'i-:;:";^;j:^v-:-