JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 1 Themenkreis14:ReligiöseEntwicklung-Fortgeschrittenenkurs WiederholungzurEntwicklungspsychologie 1. Gib die ersten Stufen der Stufentheorien von Oser/Gmünder bzw. Fowler wieder! Erläutere,waseinMenschaufdieserStufe„kann“! Oser/Gmünder Fowler Stufe1 Stufe2 Stufe3 Stufe4 Stufe5 Stufe6 2. Erläutere: Welche pädagogischen Konsequenzen sind daraus für die Arbeit mit Kindergartenkindernzuziehen? JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 2 Objektbeziehungstheorienund GrundlegungeinesGottesbewusstseinsimvorsprachlichenStadium Der englische Kinderarzt und Psychologe Donald Winnicott stellte die These auf, dass der Mensch nicht unvermittelt zwischen seiner subjektiven Welt, seinen Wünschen, und der objektiven Realität lebt. Der Mensch verfügt über einen „intermediären Bereich“, der ihm den Übergang zwischen der Innen- und der Außenwelt erleichtert. In diesem Bereich sind PhantasieundKreativitätangesiedelt;erentstehtnachWinnicottimerstenLebensjahr. Kinder verwenden bereits im ersten Lebensjahr sogenannte „Übergangsobjekte“ wie Schnuller,Teddybärusw.EinsolchesÜbergangsobjektersetztdemKinddieMutterundbilde „eine erste Form der Wirklichkeitserkenntnis, die auf das Allmachtsgefühl der Mutterbrust verzichte“. Übergangsobjekte sind Gegenstände, an denen das Kind saugen oder sich streichelnkann,dieesaberauchaggressivbearbeitenundverändernkann.DasKindlernt, zwischensichundderUmweltzudifferenzierenunderkenntseineUmweltmehrundmehr: Das Kind schafft sich „seinen Teddybär“ als (zur Mutter) alternativen Zugang zur Welt. GleichzeitigistderTeddybäreinrealesObjekt–dasKindmussdieBeziehungzurAußenwelt herstellen, „erobert“ die Außenwelt. Der Teddybär vermittelt zwischen seinem Selbst und derAußenwelt,erermöglichtdenÜbergang–daherÜbergangsobjekt. NachundnachvermehrensichdieÜbergangsobjekte,derintermediäreRaumfülltsich:Die WeltdesKindesistvollmitPuppenundTeddybären,aberauchmitObjektenderPhantasie: HexenundElfenusw. Aufgabe: Gib die Theorie der Übergangsobjekte wieder und beschreibe den Nutzen der Übergangsobjekte!SucheBeispieleausDeinerUmgebung,diedieseTheoriebestätigen. JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 3 Die argentinische Religionspsychologin Ana-Maria Rizzuto hat Winnicotts Theorie weitergedacht. Sie nimmt an, dass ein erstes unbewusstes Gottesbild bereits im Alter von etwa2-3JahrenalseinbesonderesÜbergangsobjektgebildetwirdunddanneinLebenlang verfügbar bleibt, ganz egal, ob der erwachsene Mensch dieses Potential nutzt oder nicht. Dieses„besondereÜbergangsobjekt“trittimKontextinnererPhantasiegestaltenwieHexen, Elfen, Riesen, Helden usw. auf. Dieses Bild ist vorrangig emotionaler Natur; je nachdem, welchen Charakter seine sonstigen sozial-emotionalen Beziehungen haben, wird es als liebevolloderfeindlicherlebt. DasGottesbildbautsichzusammenausder„MatrixvonFaktenundPhantasien,Wünschen, Hoffnungen, Ängsten, im Austausch mit den unglaublichen Wesen namens Eltern“. Das GottesbilddesKindesistdahernichteineVorstellungdesrealenGottes,sondernimGrunde einProduktseinereigenenPhantasie,seinereigeneninnerenBilder. ImintermediärenRaumtreffennunzweiDingeaufeinander:DieeigenenGottesbilderund dievonderUmweltvermitteltenGottesvorstellungen.DieKombinationbeidernenntRizzuto „Gottesrepräsentanz“.DasKindsetztsichdamitauseinander;dasganzeLebenlangwirdsich vonnunanein„RingenumAusgleichzwischendemprivatenGottesbildundderoffiziellen Gottesvorstellung“ vollziehen. Ob es später zu einem Glauben an Gott kommt, hängt nach Rizzutovorallemdamitzusammen,obesgelingt,dieGottesrepräsentanzerfolgreichindie Selbst- und Weltdeutung einzugliedern. Dann kann Gott zu einer Quelle von Selbstwertgefühl,HoffnungundSicherheitwerden. Aufgaben 1. Erläutere den Unterschied zwischen Gottesbild, Gottesvorstellung und Gottesrepräsentanz! 2.WoistderUnterschiedzwischeninnerenPhantasiegestaltenwieRiesenoderHexenund Gott? 3.ErläuteredieEntstehungvon„ausgereiften“GotteskonzeptenwährendderKinderzeit! 3. Erarbeite in einer Gruppe religionspädagogische Konsequenzen für die Arbeit mit bis zu dreijährigenKindern! JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 4 ErsteNaivität? 5 10 15 20 25 30 35 40 Ausgehend von den Forschungen Osers veröffentlichte sein ehemaliger Assistent, Anton Bucher,Thesen,wiemitKindernreligionspädagogischzuarbeitensei. „AmPädagogischenInstitutderUniversitätFribourgwurdenindenletztenJahrenmehrere UntersuchungenzurEntwicklungdesreligiösenBewusstseinsbeiKinderndurchgeführt.Ein 6jähriges Mädchen zeichnete, wie es sich die Welt vorstellt: als flache Scheibe, unter der sich, auf schweren Steinen ruhend, die Hölle befindet und über der sich, ebenfalls auf goldenen Steinen liegend, der Himmel befindet. Dort halten sich Gott und Jesus auf, zu deneneinegemalteRaketenichthinkommenkann,weilsieandengoldenenSteinenkaputt geht....AuchbereitetdieVorstellungkeineProbleme,Gottkönne,wennderMenschdies verdiene,auchbestrafen,seies,dassmanaufeineBananenschaletrittundstürzt;selbstdie Annahme, Gott könne machen, dass Flugzeuge herunterfallen, kann für Kinder plausibel sein. ...IndenvorangegangenenZeilsindeinigeAspektedeskindlichenWeltbildesundreligiösen Denkensentfaltetworden,diemanals„ersteNaivität“bezeichnenkann.DieKinderhaben sichdaswissenschaftlicheWeltbildnochnichtangeeignet.VielevondenKinderngeäußerte SichtweisenlaufenaberzudeninderReligionspädagogikgeäußertenSichtweisenquer:die konkreten eschatologischen Vorstellungen, die anthropomorphen Gottesvorstellungen, die magischenBittgebete.Wiesolldamitumgegangenwerden? Der Trend in der Religionsdidaktik scheint ziemlich eindeutig: Solche Vorstellungen sollen, um das Kind zu einer „reifen Religiosität“ zu führen, überwunden werden. Für den Elementar- und noch den Grundschulbereich halte ich solche Forderungen für falsch und gefährlich.NichtnurwirdsodasKindseinnichtalssolchesanerkannt;auchliegtdieGefahr nahe,dassindemKindeindefizitäresWesengesehenwird,dassoschnellalsmöglichauf das theologische Niveau des Erwachsenen geliftet werden soll. Darüber hinaus erachte ich denSchutzder„erstenNaivität“geradeineinersolchenLebensweltfüräußerstwichtig,für die befürchtet wird, die Kindheit gehe wieder verloren. Nicht nur die visuellen Massenmedien tragen dazu bei, dass Kinder zu kleinen, aber kindischen Erwachsenen werden und so nicht mehr Kinder sind, sondern auch die vielfach betriebene intellektualistische Früherziehung, vor der es die Kindheit unbedingt zu retten gilt. Naiver Realismus, Animismus, Magie, Artifizialismus1undtiefereStufen desreligiösenUrteilssind einigederEigentümlichkeitendeskindlichenWeltbildes,diedasKindunterallenUmständen durchlaufenkönnensollte.IndiesenDenkformenkannichindiesemAlterkeineGefahrder religiösenEntwicklungsehen,dieKorrekturenerzwänge.“ Aufgaben 1. ZeichnedenGedankengangBuchersnach. 2. FindemiteinemPartnerweitereBeispieleder„erstenNaivität“! 3. SuchtineinerGruppevonetwa4PersonennachArgumenten,diefürundsolchen, diegegenBuchersThesesprechen.BereitetEuchvor,dieseArgumentederKlassezu präsentieren! 1 Vgl.dieseBegriffebeiPiaget. JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 5 ZurückzumaltenMannmitBart? 5 10 15 20 25 30 Der Münchner Religionspädagoge Bernhard Grom antwortet Anton Bucher auf seinen BeitragzurerstenNaivität: „AntonBucherhatinseinemBeitragdasRechtdesKindesverteidigt,sichaufseinemagische Weise das Wirken Gottes, den Himmel, die Hölle, den Teufel, den Schutzengel und das Christkind vorzustellen. Er meint, diesen Anspruch gegen einen breiten Trend der Religionspädagogik wahren zu müssen, der angeblich die Eigenart des kindlichen Denkens missachtet und nur will, dass das Kind möglichst schnell „auf das theologische Niveau des Erwachsenengeliftet“werdensoll. SeineAbsicht,fürdasKindParteizuergreifen,kannichnurbegrüßen.Dochfürchteich,dass seine Ausführungen in ihrer Stoßrichtung zu einer Naivität nicht der Kinder, sondern der Erzieherermutigen–zueinemZurückzuralthergebrachtenArt,überBibelundGlaubenzu sprechen. NachBuchersBeitragdürfenwirunspädagogischdamitzufriedengeben,dasswirmagische VorstellungenbeiKindernwecken,dasieangeblicheineausgesprocheneLebensnäheinsich bergen.Bucherübersiehtvöllig,dasssichdiereligiöseErziehungentscheidenmuss,obsiein ihrembewusstenRedenvonGottdasKindaufseinenaivenVorstellungenfixierenoderob siedieihmmöglicheundangemesseneIntuitionweiterführenwill.DasFixierenaberistsehr wohl schädlich. Es enthält dem Kind Anregungen zur Weiterentwicklung seines Weltbildes vor. Müssen wir den wirklich dem Kind das Märchen vom Weihnachtsmann und dem geschenkebringendenChristkinderzählen,damitesseineÄngsteundWünscheintegrieren kann? Die Weiterführung des religiösen Verstehens von Kindern kann man auch ganz anders auffassen, als Bucher es tut, indem der Erzieher das Kind zum Sichbejahtfühlen (Grundvertrauen) und zur dankbaren Zustimmung zum Leben und seinem Schöpfer ermutigt.InderSelbstwertbestätigungdurchGott,imVertrauenkönnen,inderFreudeam Leben und im Verehrenkönnen eines ganz Großen kann das Kind, bei aller Neigung zu anthropomorphen Vorstellungen, eine übermenschliche Wirklichkeit erahnen, die es trägt und begeistert. Und anstatt irgendwelche Vorstellungen in ihm zu wecken, die unter Umständensehroberflächlichsind,solltendieErzieherAnsätzesuchen,vondenenaussie solchesreligiösesErlebenfördernkönnen. Solche Anregungen fixieren das Kind nicht auf sein Denken und Erzieher müssen später nichtsvondem,wassiesagen,zurücknehmen,wirkennichtunglaubwürdig.“ Aufgaben 1. GibdenGedankengangGromswieder. 2. BucheroderGrom?SammeleArgumenteundfindefürDicheineLösung! Gruppenarbeit 3. DiskutiertEureLösungeninderGruppe! 4. WiekannderErzieherpositivereligiöseErlebnissefördern?(Z.25/26)? 5. WasistfüreinenErziehereinfacher–nachBucherodernachGromzuarbeiten? JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 6 Die„Mythos-Falle“ Eine Untersuchung (Die Mythos-Falle. Religion (ver)lernen im konfessionslosen Kontext) stellt die These auf, dass Kinder, die religiöse und naturwissenschaftliche Welterklärungsmuster in Konkurrenz kennenlernen, mit großer Mehrheit dazu neigen, die naturwissenschaftlichen Muster zu bevorzugen, sofern sie nicht Deutungsmuster kennenlernen,dieintegrativsind. Wenndassoist,dannkönnteessein,dasseinebestimmteRedeweisevonGottundReligion – die mythologische Redeweise – Kinder zu Atheisten macht. Kinder tappen dann in die „Mythos-Falle“: Sie denken, dass es notwendig zur Religion dazu gehört, mythologischen Vorstellungen den Vorzug gegenüber naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu geben. In derKonsequenzlehnensiedanndieReligionab. DieUntersuchungkommtzufolgendenSchlussfolgerungen: 1.Eine„ersteNaivität“kannimmehrheitlichkonfessionslosenKontextnichtzugestanden werden,dasieletztlichdenAgnostizismus/Atheismusbegünstigt. 2.MultiperspektivitätderDeutungsmusteristzuwahren.KeinDeutungsmuster(religiösund naturwissenschaftlich)darfverschwiegenwerden.DabeihatderReligionsunterrichtdasZiel, dieBildungintegrativerDeutungsmusteranzuregen. 3.DieErkenntnisseinsbesonderederhistorisch-kritischenBibelexegesesindbereitsinder frühenKindheitzuberücksichtigen. 4.IntegrativeDeutungsmusterstelleneinekomplementäreSichtweisezureligiösenund naturwissenschaftlichenDeutungendar.Siesindnebendenanderenals„dritterWeg“ einzubringen,dasievondenKindernnichtvonselbstentwickeltwerden.“ 1.Eine„ersteNaivität“kannimmehrheitlichkonfessionslosenKontextnichtzugestanden werden,dasieletztlichdenAgnostizismus/Atheismusbegünstigt. KinderentscheidensichbeiderKonkurrenzvonreligiösenundnaturwissenschaftlichen Deutungsmusternlangfristigfürdienaturwissenschaftlichenunddamitgegenreligiöseoder integrativeDeutungsmuster.AlsGrundproblemkanndiemythologischeRedevonGott identifiziertwerden:Kinderakzeptierenimmerseltenermythologischanmutende GottesbilderoderreligiöseVorstellungen,dieaufdemMythosberuhen. Wenndemsoist,dannistdieRedevonder„erstenNaivität“ausreligionspädagogischer Sichtzuüberprüfen.Kinderinihrzubelassen,bringtdanndieGefahrmitsich,dassdie Kinderausihrnieentwachsen,sonderndassdas,wasderReligionslehrerwohlmeinendals RespektierenvonKindergedankenunkorrigiertließ,mitderReligioninsgesamtidentifiziert undabgelegtwird,bevorAlternativmodelledieChancehaben,gehörtzuwerden. 2.MultiperspektivitätderDeutungsmusteristzuwahren.KeinDeutungsmusterdarf verschwiegenwerden.DabeihatderReligionsunterrichtdasZiel,dieBildungintegrativer Deutungsmusteranzuregen. DasStichwortderMultiperspektivitätbezeichnetdiejenigeLehrmethode,diezueinem ThemaDeutungenausverschiedenenBlickwinkelngleichberechtigteinbezieht.DerVorteil dieserMethodeist,dassdieKinderverschiedene,sichdurchauswidersprechende DeutungeneinunddesselbenEreignissesbearbeitenmüssenundgezwungensind,im WiderstreitdieserDeutungeneineeigeneMeinungzubilden.Diesekannidentischmiteiner dervorgelegtenDeutungensein,siekannabwägendinderMitteliegenoderauchteilweise JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 7 dereinen,teilweisederanderenRechtgeben.OftwirdsiedenbeidenDeutungenabernoch eineDrittehinzufügen,diebeideintegriert,ihnengegenübereineneigenenStandpunkt einnimmt.ImReligionsunterrichtistdaraufzuachten,dassdieMultiperspektivität hinsichtlichderverschiedenenWeltdeutungsmustergewahrtwird.Diesgiltbereitsfürdie VielfaltbiblischerDeutungsmuster–zuzentralenThemenwieSchöpfung,Rechtfertigung, Ethikusw.hältbereitsdieBibelselbsteinvielfältigesDeutungsangebotvor,dasinseiner VielfaltundWidersprüchlichkeitzurSprachekommensollte.Darüberhinausgiltdiesfürdie KonkurrenzvonnaturwissenschaftlichenundreligiösenDeutungsmustern.Auchundgerade dann,wennsieeinanderausschließen,müssennaturwissenschaftlicheDeutungenund religiöseDeutungenalsAngebotenebeneinandergestelltwerden.DabeikanndieBrisanz widersprüchlicherDeutungendurchausstarkgemachtwerden,esmussnichtversucht werden,eineeinheitlicheLiniedortherzustellen,wosiewahrscheinlichgarnichtexistiert. DerGrunddafürliegtaufderHandundwirdvonHanisch/Bucherexplizitbenannt:„Umden KinderndieMöglichkeitzugeben,sichdieerzähltenbiblischenGeschichtenalsrelevantfür sichundihrLebenanzueignen“. 3.DieErkenntnisseinsbesonderederhistorisch-kritischenBibelexegesesindbereitsinder frühenKindheitzuberücksichtigen. ObwohlindieserTheseeinehoheSprengkraftinnewohnt,istsiederSachenachkaum erläuterungsbedürftig.ImKernistsienichtneu,sietauchtschonbeiNiebergallauf:„Wer kannesermessen,wievielHunderttausendeschonumdersechsSchöpfungstage...anGott undanallemGutenirregewordensind?EsgehtunterkeinenUmständenmehraufdie bisherigeWeiseweiter;esmussgründlichWandelgeschaffenwerden“(Niebergall1923, 11).DerWandel,denNiebergallvorknapp90Jahrenforderte,stehtnochaus.Nachwievor spieltvorallemimGrundschulbereichdiehistorisch-kritischeBibelwissenschafteine untergeordneteRolle,werdenGeschichtenunkritischerzählt.MitdemKonzeptderersten Naivitäthat,polemischgesprochen,derunkritischeUmgangmitderBibelsogarnocheine akademischeBestätigunggefunden. DochscheintmirdasAusbleibendesvonNiebergallgefordertenWandelsinersterLinieauf ÄngstenundVorurteilenzubestehen.ImLaufemeinermehrjährigenArbeitmitKindern habeichkeineVeranlassunggesehen,daranzuzweifeln,dassauchGrundschulkindernalle biblischenGeschichtenzugemutetwerdenkönnenunddasssieinderLagesind, Erkenntnissederhistorisch-kritischenForschungaufzunehmen.Diesfreilichinkindgemäßer Weise,wofürgeeigneteLehrmaterialienzuerarbeitensind. 4.IntegrativeDeutungsmusterstelleneinekomplementäreSichtweisezureligiösenund naturwissenschaftlichenDeutungendar.Siesindnebendenanderenals„dritterWeg“ einzubringen,dasievondenKindernnichtvonselbstentwickeltwerden. DievierteTheseergibtsichausderKombinationvonKonkurrenzhypotheseunddemzur zweitenTheseGesagten.KinderentwickelnintegrativeWeltdeutungeninderRegelnicht vonselbst.SiebenötigenhierzuAnregungen,diederReligionsunterrichtgebenmuss. IntegrativeDeutungsmusterstelleneineneigenständigen„drittenWeg“dar,dernichtinder KombinationandererWegeaufgeht. Hinzukommt,dassindenErläuterungenzurzweitenThesefestgestelltwerdenkonnte,dass auch der Religionsunterricht ein Ziel haben muss, und dieses Ziel könnte in der Anregung und Weiterentwicklung integrativer Denkmuster bei Kindern liegen. Dazu ist es nötig, den KinderndasdafürnötigeRüstzeugandieHandzugebenundsieaufdemWegzumZielnicht allein zu lassen. Wie das konkret aussehen könnte, kann pauschal nur schwer gesagt JLS WT, BKSP, Ev. Religionspädagogik, Dr. Jung, TK14: Rel. Entwicklung, S. 8 werden.KinderentwickelnimReligionsunterrichterstaunlicheIdeen–welchedannweiter zuverfolgensindundwelchenicht,liegtjefürjeneuinderVerantwortungdesLehrers. Aufgaben 1. StelledieKerngedankenderUntersuchungdar! 2. DiskutieredieThesen,vergleichesiedabeiauchmitBucherundGrom! 3. ErarbeiteineinerGruppeKonsequenzenfürdiepraktischeArbeitimKindergarten!