Grundschüler der Julius-Leber

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Grundschüler der Julius-Leber-Schule erlangen Ernährungskompetenz
„Führerschein für Esskultur“
Grundschüler lernten, dass Essen mehr ist als nur Nahrungsaufnahme
Den Kindern der beiden 3. Klassen der JLS wurde in den letzten Wochen vermittelt, dass Essen mehr als
Nahrungsaufnahme ist, nämlich ein kulturelles Ereignis. Zu diesem Zweck schloss sich die besagte Schule
dem Projekt „Ernährungsführerschein“ des land- und hauswirtschaftlichen Auswertungs- und
Informationsdienstes (aid) an. Dieser vor 60 Jahren gegründete Verein hat sich die „Förderung der
emotionalen Intelligenz und Selbständigkeit der Kinder“ zum Ziel gesetzt und kooperiert mit dem
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Mit Regina
Steinebrunner wurde von der JLS eigens eine Beraterin für Kinderernährung herangezogen, die auch die
Klassen-lehrerinnen Meike Kraft und Astrid Walther fortbildete. Denn das Thema soll nicht nur ein
einmaliges Projekt bleiben, sondern zum Selbstläufer werden. Die Kultur des Essens näher kennen zu
lernen, begann für die Kinder der beiden 3. Klassen mit dem Basteln und Schreiben von Einladungen,
reichte über das Tischdecken und Zubereiten von Speisen bis hin zu Benimmregeln für ein festliches Mahl.
Praktisch wurden Obst- und Nudelsalat, Gemüse und lustig belegte Brote zubereitet. „Das macht mehr
Spaß als gewöhnlicher Matheunterricht“, bestätigte ein Schüler auf Nachfrage mit freudestrahlendem
Gesichtsausdruck. Für diesen „Spaß“ wurde das Thema Ernährung Bestandteil vieler Fächer. In Mathematik
wurden schon einmal mit großem Praxisbezug Maßeinheiten kennen gelernt, in Deutsch flossen zahlreiche
Begriffe aus Küche und Ernährung in den Wortschatz für Diktate ein. Auch dürfen die Drittklässler nun über
sprachliche Voraussetzungen verfügen, um so manches Obst und Gemüse im benachbarten Elsass auf
französisch einkaufen zu können. Besonders eingehend wurde das Thema Ernährung aber im Schulfach
„MNK“ behandelt. Hier wurde den Kindern nicht nur viel Allgemeinwissen etwa über die Kartoffel
vermittelt, sondern auch Spezialwissen wie das Gewinnen von Kartoffelstärke und das Durchführen eines
Stärkenachweises, sei es bei der Kartoffel selbst oder einem anderen Lebensmittel wie der Zwiebel oder
der Nudel. In der Theorie hielten die Schüler fest: „langsam essen“, „öfters kleinere Mahlzeiten zu sich
nehmen“, „wenig Fett und viel Vollkorn“, „sparsam süßen“.
Die Schüler mussten ihr Können in Theorie und Praxis unter Beweis stellen und erhielten von ihrer
jeweiligen Klassenlehrerin einen „Ernährungsführerschein“ überreicht. Danach erhielten die Kinder von
Frau Steinebrunner noch eine Kochmütze überreicht, die sie wie die Profiköche aussehen ließ.
Schuldirektor Siegmund Früh und Konrektorin Ellen Bastian erwiesen den Kinder die Ehre, sich persönlich
unter die Gratulanten einzureihen.
Ein weiterer Höhepunkt war gegeben, als dann Eltern und Großeltern der Einladung ihrer Kinder
beziehungsweise Enkelkinder in die JLS folgten, nicht nur das farbenfrohe Büfett ihrer Schützlinge zu
bestaunen, sondern auch von ihm gemeinsam zu kosten. „Euer Obstsalat war echt super“, erkannte
beispielsweise ein Schüler zwei anderen neidlos an. Mehr davon darf es gerne zu Hause sein“, gaben die
Klassenlehrerinnen am Ende der außergewöhnlichen Unterrichtseinheit den Schülern mit auf den Weg.
Auch die Eltern und Großeltern zeigten sich sichtlich zufrieden.
Artikel aus dem Reblandkurier, 12.01.2011
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