Meknes (http://de.wikipedia.org/wiki/Mekn%C3%A8s) Lage Die Stadt liegt 552 Meter über dem Meeresspiegel in einer fruchtbaren Ebene zwischen dem Zerhoun-Massiv im Norden und dem Mittleren Atlas im Süden, 60 km westlich von Fès. Mitten durch die Stadt verläuft das Oued Bou Fekrane.[1] Geschichte Unter dem Alawidensultan Mulai Ismail (1672–1727) wurde Meknès zur Hauptstadt erhoben und stark ausgebaut. Nach seinem Tod wurde die Hauptstadt allerdings wieder nach Fès verlegt. Zusammen mit Fès, Marrakesch und Rabat gehört Meknès zu den Königsstädten Marokkos. Meknès ist durch mehrere volksislamische Bruderschaften (Tariqas) bekannt geworden, zu denen die Isawiya (ʿĪsawīya) gehört, die auf den Schutzpatron der Stadt, den Heiligen Sīdi Muḥammad ibn ʿĪsā (1465–1523) zurückgeht. Weitere Sufi-Sekten mit ausgefallenen Ritualen sind die Hamadscha (Ḥamadša), in deren Glaubensvorstellungen das Geistwesen Aisha Qandisha eine zentrale Rolle spielt, die Dschilala (Jilala, Ǧilāla), Milyāna und die Gnawa. Zu den überregionalen Sufiorden gehören die Tiǧānīya und die Darqāwīya von adDarqāwī. Stadtbild Die Umgebung der Provinzstadt ist Zentrum des Obst- und Gemüseanbaus. Die Stadt teilt sich in zwei Hälften, die Medina im Westen und die unter französischer Herrschaft entstandene Ville nouvelle im Osten. Als natürliche Grenze dient das Wadi Bou Sekrane.[1] In der Stadt werden Teppiche, Wollstoffe und Zement hergestellt und auch die Nationale Landwirtschaftsschule hat hier ihren Sitz. An der Place el Hedim, dem weiten Platz vor dem berühmten Stadttor Bab Mansour, ist ein überdachter Markt für Lebensmittel aufgebaut. Ihre Lage in einem der landwirtschaftlich ertragreichsten Gebiete Marokkos macht die Stadt zu einem wichtigen Umschlagspunkt für Landwirtschaft, Handel und Handwerk. Die Souks von Meknès gehören zu den schönsten und ursprünglichsten des Landes. Der bedeutendste Bau der Medina (Altstadt) ist die Medersa Bou Inania aus der Zeit der Meriniden (14. Jahrhundert). Der Tourismus zu den Palastanlagen, die in Jahrzehnten ab ca. 1680 durch christliche Sklaven aus ganz Europa gebaut und 1755 durch ein Erdbeben zerstört wurden, und zu den nahegelegenen römischen Ruinen von Volubilis und dem Pilgerort Moulay Idris hat große Bedeutung. Prachtvoll ist auch das Grab des Moulay Ismail, das von Mohammed V. restauriert wurde. Den weißen Sarkophag flankieren bemerkenswerterweise zwei barocke Standuhren, die in dem orientalischen Dekor fremdartig anmuten. Sie waren ein Geschenk des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. an Moulay Ismail. Die Altstadt wurde 1996 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen. Im Februar 2010 stürzten nach tagelangen Regenfällen das Minarett und Teile des Daches der Bab-Berdieyenne-Moschee ein, die unter Sultan Mulai Ismail aus Lehm gebaut wurde.[2] Im Westen außerhalb der Altstadt liegt am Eingang eines großen Friedhofs das verehrte Mausoleum (Qubba) des Sidi Mohammed ben Aïssâ, des Gründers der volksislamischen Aissaoua-Bruderschaft.