D-MATH, D-PHYS, D-CHEM Tom Ilmanen Lineare Algebra II SS 07 Musterlösung 6 1. Sei m := dim(W ) und m + k := dim(V ). Wähle eine Basis in W und erweitere diese durch Eigenvektoren von ϕ zu einer Basis in V . ObdA seien v1 , · · · , vk genau diese Eigenvektoren. Dann lässt sich jeder andere Eigenvektor eindeutig schreiben als vj = wj + sj , für j > k wobei wj ∈ W und sj ∈ W ′ := L(v1 , · · · , vk ) (wj bilden eine Basis in W !). Dann ist ϕ(vj ) = ϕ(wj ) + ϕ(sj ) = λj wj + λj sj . Da ϕ(wj ) ∈ W und ϕ(sj ) ∈ W ′ ⇒ ϕ(wj )−λj wj = λj sj −ϕ(sj ) ∈ W ∩W ′ = {0} ⇒ ϕ(wj ) = λj wj . Wir haben also eine Basis in W gefunden aus Eigenvektoren von ϕ, und somit ist ϕ|W diagonalisierbar. 2. a) A ist invertierbar ⇔ det(A) 6= 0. Aber det(A) = det(A−01) = PA (0) = c0 6= 0 nach Voraussetzung. b) Aus dem Caley-Hamilton Satz weiss man, dass PA (A) = 0 ist. Da A ∈ GL(n, K) ist, existiert A−1 . Dann PA (A) = 0 ⇔ A−1 · PA (A) = 0 ⇔ A−1 (−1)n An + cn−1 A−1 An−1 + . . . + c1 A−1 A + c0 A−1 In = 0 ⇔ (−1)n An−1 + cn−1 An−2 + . . . + c1 In + c0 A−1 = 0 ⇔ A−1 = − c10 ((−1)n An−1 + cn−1 An−2 + . . . + c2 A + c1 In ). 3. 1. Methode (Straight Forward) Sei B eine quadratische m × m Matrix und C eine k × k Matrix. Da aiσ(i) = 0 für alle σ ∈ Sn für welche ein 1 ≤ j ≤ m existiert mit σ(j) > m, reduziert sich die Entwicklung der Determinante auf die Form det(A) = X (τ,1k )(1m ,τ ′ ) ((−1) ′ ′ X τ ∈Sm ((−1)τ biτ (i) i=1 τ ∈Sm ,τ ′ ∈Sk ((−1)(τ,1k )(1m ,τ ) = (−1)τ (−1)τ ) = m Y m Y i=1 biτ (i) ) X τ ′ ∈Sk ((−1)τ k Y cm+j,m+τ ′ (j) ) j=1 ′ k Y cm+j,m+τ ′ (i) ) j=1 = det(B) det(C) Bitte wenden! 2. Methode (eleganter) A D/2 I D/2 = det 0 I 0 C A D/2 I D/2 det (Determinante ist multiplikativ) = det 0 I 0 C (Spaltenentwicklung und Zeilenentwicklung) = det C det A A D det 0 C 4. • Die erste Matrix wurde in der Vorlesung vorgerechnet. • Das charakteristische Polynom lautet P (t) = −x3 − 6x2 − 12x − 8. D.h. λ = −2 ist ein Eigenwert und ein zugehöriger Eigenvektor ist v = (1, −1, 1). In der Basis {v, e2 , e3 } sieht die Matrix so aus −2 −3 −4 0 −3 −1 . 0 1 −1 −3 −1 zu triangulieren Also brauchen wir lediglich noch die 2 × 2 Matrix 1 −1 (es reicht einen Eigenvektor zu bestimmen). Man sieht sofort, dass der Vektor w = e2 − e3 ein Eigenvektor zum Eigenwert −2 ist. Somit ist die Matrix bzgl. der Basis {v, w, e3 } trianguliert und sieht wie folgt aus −2 1 −4 0 −2 −1 . 0 0 −2 5. a) Wir haben bereits in frueheren Übungen gesehen, dass jede 2 × 2 Matrix A über R entweder diagonalisierbar ist, oder von der Form λ 1 0 λ ist, wobei λ ∈ R. Damit also A trigonilisierbar ist, braucht es nur einen reelen Eigenwert λ ∈ R zu haben. Im Fall ω = µ sieht die Matrix A so aus 0 1 . A= −µ2 −2µ D.h. das charakteristische Polynom lautet PA (t) = (t + µ)2 und hat eine reelle doppelte Nullstelle −µ. A kann nicht diagonalisierbar sein, denn dann wäre A = −µ1. Somit ist A ähnlich zu der Matrix −µ 1 . 0 −µ Siehe nächstes Blatt! Ein Eigenvektor sieht man sofort, dieser lautet v = Ae2 = 1 −2µ 1 . Weiter ist −µ = −µe2 + v. D.h. wir haben unsere Basis S −1 gefunden. Sie lautet 1 0 1 0 −1 , , S= S = µ 1 −µ 1 b) In den neuen Koordinaten (u, v) lautet also unsere Differentialgleichung: u̇ = −µu + v v̇ = −µv. Somit lässt sich v(t) direkt angeben. Die allgemeine Lösung der Differentialgleichung v̇ = −µv lautet v(t) = Ce−µt , wobei C ∈ R eine Konstante ist, die noch von den Anfangsbedingungen abhängt. Somit erhalten wir für u die Gleichung u̇ + µu − Ce−µt = 0. Wir haben also eine Differentialgleichung zweiter Ordnung auf eine Differentialgleichung erster Ordnung reduziert und deshalb vereinfacht (sie ist leider inhomogen). Die allgemeine Lösung für u besteht aus einer partikulären Lösung und der allgemeinen Lösung der homogenen Gleichung u̇+µu = 0. Für die partikulären Lösung machen wir den Ansatz u(t) = Dte−µt und erhalten De−µt − Dtµe−µt + Dµte−µt − Ce−µt = 0. Also ist De−µt − Ce−µt = 0 ⇔ D = C. D.h. eine partikuläre Lösung lautet up (t) = Cte−µt . Die allgemeine Lösung der homogenen Gleichung ist, wie wir schon gesehen haben, uh (t) = C ′ e−µt . Somit erhalten wir für die allgemeine Lösung u(t) = up (t) + uh (t) = C ′ e−µt + Cte−µt . Aber aus der Koordinatentransformationsmatrix S ist ersichtlich, dass u = x ist. Deshalb ist die allgemeine Lösung der ursprünglichen Differentialgleichung x(t) = u(t) = C ′ e−µt + Cte−µt .