SATSANG ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------21. Jahrgang Nr. 1 Januar 2005 62. Jahr im Neuen Zeitalter ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- DAS LEBEN IN EINER SPIRITUELLEN GESELLSCHAFT Werner Metzger Das Leben in einer spirituellen Gesellschaft unterscheidet sich von einer materiellen Konsumgesellschaft, wie wir sie heutzutage erleben, vollkommen. Die Konsumgesellschaft ist auf Zugewinn sowohl im materiellen, wie auch im sinnlichen Bereich ausgerichtet. Das Motto lautet: immer schneller, im größer, immer besser, immer mehr, immer öfter, usw. Dies hat letztendlich zu einer geistigen Orientierungslosigkeit auf allen Ebenen des Daseins geführt. Es versteht sich von selbst, dass es in einer solchen Gesellschaft so gut wie keine Tabus mehr gibt. Die christlichen Religionsgemeinschaften, die seit Jahrhunderten mal mehr und mal weniger das christlich / religiöse Gewissen repräsentierten, versagen hier fast gänzlich. Selbst die mahnenden Worte des Papstes in Rom, die von den Menschen Verzicht zu Gunsten humanitärer Werte verlangen und dem christlichen Menschenbild verpflichtet sind, verhallen wirkungslos, weil ihr Sinn von den völlig dem Materialismus verfallenen Menschen nicht mehr verstanden wird. Es ist müßig, an dieser Stelle alle die Fehler, Versäumnisse und Schwächen materieller Konsumgesellschaften aufzulisten. Statt dessen wollen wir aufzeigen, was das Leben in einer spirituellen Gesellschaft ausmacht. Dazu ist es zuallererst notwendig, die Menschen über den Sinn des Lebens aufzuklären, damit sie verstehen können, wozu sie überhaupt leben. Dazu sind vier ganz wesentliche Tatsachen, die unverrückbar feststehen und absolute Wahrheit sind, Voraussetzung: 1. Es gibt einen Gott, den Erschaffer, Erhalter und Zerstörer des Universums. 2. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, den Geist Gottes zu erkennen und sich mit ihm zu vereinen. 3. Das Gesetz des Karmas wirkt unablässig. Es ist das Gesetz des Ausgleichs, das Gesetz von Ursache und Wirkung, das Gesetz: „Du erntest, was du säst.“ 4. Die Wiedergeburt. 1. Es gibt Gott den Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums Der materiell eingestellte Mensch ist vornehmlich zur Wahrnehmung seiner Umwelt auf seine körperlichen Sinne fixiert. Wenn er von Dingen und Erscheinungen erfährt, die andere Menschen wahrnehmen und mit den körperlichen Sinnen nicht von ihm nachvollzogen werden können, ist für ihn die Angelegenheit schon suspekt. Er zieht nicht nur die Sache oder den Vorfall in Zweifel, sondern beargwöhnt die betreffenden Mitmenschen so, als würde bei ihnen nicht alles stimmen. Er ist sich dessen nicht bewusst, dass er, der Materialist, dem keine weitere Sicht der Erscheinungsweisen der Schöpfung möglich und zu bedauern ist. Ihm kann man nur sagen, dass er noch einen sehr weiten und langen Weg vor sich hat. Das gesamte Universum, das sichtbare wie das unsichtbare, ist mit Wesenheiten belebt. Sie befinden sich auf unterschiedlichen Stufen der Evolution, geistig wie auch materiell. Sie alle unterliegen der Schöpferkraft und dem Geist Gottes, der über allem steht. Die gesamte Schöpfung ist vom Geiste Gottes durchweht und Ausdruck seiner Schöpferkraft. Gott ist Geist -2und wer ihn erkennen will, muss ihn im Geiste, also geistig, erkennen. Damit dies möglich ist, gibt es Religion. Gott lässt Welten entstehen. Sie werden gemäß ihrer Bestimmung erhalten und müssen wieder vergehen. Alles hat seine Zeit. 2. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, Gott zu erkennen Auf Grund seiner Beschaffenheit besitzt der Mensch, gleich ob Frau oder Mann, mehrere Bewusstseinszentren, die allgemein unter dem Begriff >Chakras< (sprich: Tschakras) bekannt sind. Im Laufe seiner geistigen Evolution muss der Mensch bestrebt sein, diese von unten nach oben zu entfalten. Sie befinden sich vom Steißbein aufwärts bis zum Scheitel entlang der Wirbelsäule und sind von ihren Eigenschaften aufsteigend von grob materiell bis rein spirituell zu charakterisieren. Mit Hilfe von Kriya-Yoga-Übungen kann der Mensch alle diese Chakras aktivieren und bis zur vollkommenen Spiritualität, die mit der Aktivierung des Scheitel-Chaktas zusammenhängt, zur Erkenntnis Gottes, d.h. des Geistes Gottes, voranschreiten. Damit verbunden ist allerdings eine Lebensweise, die mit einer materiellen Konsumhaltung unvereinbar ist, wie sie in materiellen Konsumgesellschaften praktiziert wird. Die Praxis von Kriya-Yoga wird auch als die Möglichkeit >der Verbindung des Menschen mit dem Geist Gottes< definiert. Herkömmlich ist für diese Möglichkeit der Begriff Religion bekannt. Doch Religion darf nicht mit Glauben gleichgesetzt werden. Zwischen Religion und Glauben gibt es grundlegende Unterschiede. Religion wurde den Zeitumständen und Notwendigkeiten entsprechend von Boten Gottes, wie Buddha, Krishna, Moses, Jesus, Mohammed u.a., den zu den jeweiligen Zeiten lebenden Menschen, je nach ihrem Kulturkreis und ihrem geistigen Auffassungsvermögen, gelehrt. Religion kann in einer aufgeklärten, rational denkenden Gesellschaft anders gelehrt werden, als bei einem Naturvolk mit vorwiegend Analphabeten. Deshalb gibt es bei den Lehren der verschiedenen Boten Gottes Unterschiede in der Art und Weise, wie gelehrt und was gelehrt wurde. Doch Anliegen und Inhalt der Lehren sind die gleichen, nämlich die Verfeinerung und Kultivierung des menschlichen Gemütslebens, nämlich des Denkens, Wollens und Handelns, also des Charakters, mit dem Ziel der Vollkommenheit und der Erkenntnis des Geistes Gottes. Denken wir dabei an die >Bergpredigt < von Jesus oder die >Zehn Gebote<, wie sie von Moses überliefert wurden oder an den >Koran< von Mohammed oder an die >Bhagavadgita<, wie sie von Krishna gegeben wurde, um nur einige zu nennen. Ihr Inhalt ist nicht gedacht für Diskussionen und Auslegungen von Religionswissenschaftlern, die keine eigene Gotteserkenntnis besitzen. Ihr Inhalt ist gedacht zur täglichen Praxis im Leben von jedermann! Die Praxis von Religion bzw. Kriya-Yoga beruht auf uralten Praktiken, mit deren Hilfe Menschen, die sie beharrlich und mit großem Ernst und Verantwortung geübt haben, die Vereinigung ihres Geistes mit dem Geist Gottes erlangten. Diese Personen, die als Avatare und Götter bezeichnet werden, sind die wahren Autoritäten, um Wahrheiten im Sinne der göttlichen Schöpfungsordnung zu verkünden. Was ist nun im Unterschied zu Kriya-Yoga bzw. Religion der religiöse Glaube? Ohne bösartig oder zynisch wirken zu wollen, gilt: „Glauben heißt: nichts wissen.“ Dies trifft auch auf den religiösen Glauben zu. Wenn man offizielle Vertreter von Konfessionen reden hört, dann sprechen sie nicht von Religion, sondern vom Glauben. Der religiöse Glaube wird von Wissenschaftlern, Philosophen und solchen, die sich dafür halten und Gelehrten, die viel oder wenig gelesen haben, mit bestimmten Absichten dogmatisiert. Sie berufen sich auf sogenannte „Literaturpäpste“, zitieren sie und erheben ihre persönliche „Weisheit“ zur Lehrmeinung, die irgendwann zum Dogma erhoben wird. Schlimm wird es dann, wenn das Dogma und dessen Nichteinhaltung mit Strafen bedroht wird. Dazu gibt es in der abendländischen Geschichte genügend Beispiele, die Millionen von Menschen das Leben -3gekostet haben. Ein besonderes Verbrechen ist es, wenn unter Berufung auf eine machtbesessene Institution andere religiöse Überzeugungen bis zur Ausrottung verfolgt werden. Extremistische Beispiele hierfür können in jeder Geschichte der jeweiligen Konfession nachgelesen werden. Der Wissende wendet sich von den heuchlerischen und dümmlichen Reden von Glaubenspredigern ab. Sie haben zu allen Zeiten ihre Macht auch zu Hasspredigten missbraucht, die Menschen verdummt und von ihrem eigentlichen Weg in das „Himmelreich Gottes“, das in jedem Menschen ist, entfernt, anstatt ihnen den Weg dahin zu zeigen, zu ebnen und ihn mit ihnen zu gehen. Wer vom rechten Weg abgekommen und in einer Sackgasse gelandet ist, muss ihn irgendwann wieder suchen und umkehren. Das kann sehr schmerzlich, langwierig und schicksalhaft sein. Doch kein Weg führt daran vorbei! Was ist Religion und wofür ist sie gut ? Wahre und ewig gültige Religion orientiert sich am Sinn und am Zweck des menschlichen Lebens. Der Mensch, gleich welcher Hautfarbe, Kultur oder Religion, ist ein Geschöpf Gottes im Rahmen der gesamten Schöpfung. Verschiedene religiöse Kulte und Praktiken sind durch ihre Urheber auf den jeweiligen geistigen Entwicklungsstand der Menschen in den verschiedenen Kulturen und Zeitumständen abgestimmt. Was für >A< gilt, ist nicht für >B< geeignet. Deshalb die Unterschiede. Die menschliche Rasse unterliegt einer Evolution des Geistes, und so befinden sich nicht alle Menschen auf derselben geistigen Entwicklungsstufe. Doch das Ziel dieser Entwicklung ist für alle Menschen dasselbe: nämlich die Selbstoder Gotteserkenntnis, d.h. das Einssein im Geiste mit dem Geist Gottes! Wie ist das möglich ? Jeder Mensch (jeder !) besitzt eine Seele, die der Allseele, nämlich Gott, wesensgleich ist. Diese Seele darf nicht mit der Psyche oder dem Gemüt verwechselt werden. Letztere drücken sich in der Wesensart, dem Charakter des Individuums, aus. Es ist nun die Aufgabe des Menschen die Wesensgleichheit von Individualseele und der göttlichen Allseele zu erkennen, was in der Gotteserkenntnis gipfelt. Alle großen Boten des Allmächtigen, Yogis und Mystiker, die dies erlebt haben, waren und sind Zeugen dieses Geschehens. Das Mittel, um dieses Einsseins mit dem Geiste Gottes erreichen zu können, ist die Reinigung des Gemüts von seinen Fehlern und Schwächen, wie Ärger, Neid, Gier, Verhaftung Eifersucht, Wollust, Stolz, etc, etc, etc. Um es ganz deutlich zu sagen: Die Reinigung des Gemüts von seinen Leidenschaften und Schwächen ist der Schlüssel zur Selbsterkenntnis und damit zur Gotteserkenntnis. Der FÜNFFÄLTIGE PFAD und die ZEHN GEBOTE von Parama Sadguru Shree Gajanan Maharaj sind die Mittel und Wege zur Erreichung dieses Zieles. 3. Das Gesetz des Ausgleichs oder das Karmagesetz Die dritte ewige Wahrheit und Tatsache, die für das Leben in einer spirituellen Gesellschaft beachtet bzw. gelebt werden muss, ist die, dass jede Handlung oder Aktion eine weitere Handlung oder Aktion nach sich zieht. Sie sei gut oder schlecht. Eine gute Tat hat gute Folgen, eine schlechte oder böse Tat hat schlechte oder böse Folgen. Dabei ist die innere Einstellung, die Motivation, mit der eine Handlung geplant oder ausgeführt wird, von entscheidender Bedeutung. Um das in einem tieferen Sinne und unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu verstehen, muss man wissen, dass alle Denkvorgänge energetische -4Prozesse sind, die im Gesamtenergiefeld Mensch Eindrücke bewirken und hinterlassen und somit auch gespeichert werden. Denkvorgänge und Handlungen geschehen auf Grund von biochemischen Prozessen im Gehirn und im Nervensystem und werden auch in einem feineren Energiesystem, dem Nadisystem, das nicht dem Sterbeprozess unterliegt, gespeichert und in einer späteren Inkarnation wieder wirksam. Das ist u.a. auch der Grund, weshalb beliebig viele Kinder ein und derselben Eltern unterschiedliche Charaktereigenschaften haben. Welche Auswirkungen hat nun das Karmagesetz ? Das Karmagesetz ist das Gesetz für die Vergeltung guter oder böser Handlungen. Es lobt und straft, um es einmal so zu sagen. Wer mit guter und wohlwollender Motivation redet, denkt und handelt, kann keine schlechten Folgen seines Tuns ernten, weil gute Energieeindrücke im Gemüt keine schlechten Reaktionen hervorrufen können und auch keine solchen von außen anzieht. Mit >von außen< sind die Lebensumstände und die Mitmenschen gemeint. Sympathie oder „gleich und gleich gesellt sich gerne“ bestimmt die Umgebung eines Menschen. Das heißt, gleiche oder zumindest sehr ähnliche Energiefelder (Menschen) ziehen sich an. Ungleiche stoßen sich ab und meiden sich. Dies ist das Prinzip des Magnetismus. Das Karmagesetz wirkt grundsätzlich nach dem Prinzip: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Die Auswirkungen dieses auf den ersten Blick brutal wirkenden Gesetzes können jedoch gemildert werden, wenn dem Gemüt des betreffenden Menschen gute Eindrücke, d.h., positive Gedanken und Gefühle zugeführt werden. Solche Gedanken und Gefühle können intensive Reue und verschiedene Arten von Wiedergutmachung sein. Dann wird das >Auge um Auge< - Prinzip gemildert oder gar neutralisiert. Das Karmagesetz wirkt auch über mehrere Inkarnationen hinweg. Dies ist der Grund, weshalb verschiedene Menschen unterschiedliche Lebenssituationen und Schicksale haben. In diesem Zusammenhang muss auch gesehen werden, dass bestimmte Leiden und Krankheiten die Folge von schlechten Handlungen oder Lebensweisen im jetzigen Leben oder in früheren Inkarnationen sein können, die im gegenwärtigen Leben ausgebadet werden müssen. Wer jetzt und in Zukunft ein gutes und gesundes Leben führen will, muss im gegenwärtigen Leben alles tun, um schlechte Auswirkungen jetzt und auch im nächsten Leben zu vermeiden. Dies gilt besonders für Eltern und ihre Verantwortung für ihre Kinder. Die Biotechnologie und Genforschung zur Heilung von Krankheiten sind der stümperhafte Versuch in die Gesetzmäßigkeiten der Natur und des Karmagesetzes einzugreifen, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein. Auch hier gilt: „Du erntest, was du säst.“ Auch die Rechtsprechung und die Erziehung müssen den Gegebenheiten des Karmagesetzes genügen. Nehmen wir den Fall eines Mörders an. Nach dem >Auge um Auge< - Prinzip muss dieser wiederum ermordet werden, weil dieser Mensch eine entsprechende Lebenssituation zum Ausgleich seines Verbrechens anzieht. In der Regel geschieht dies in einer späteren Inkarnation, es sei denn, seine Tat wurde auf Grund der Todesstrafe oder eines entsprechenden Lebensumstandes gesühnt. Er selbst hätte durch intensive Reue, Besserung und Wiedergutmachung das Karmagesetz abmildern können. Wie verhält es sich bei der Erziehung, die ein Machtverhältnis zwischen Erzieher und Zögling darstellt? Hier handelt es sich um ein besonderes Machtverhältnis, das nur zum Wohle des Kindes ausgeübt werden darf. Es gibt Kinder, die nicht auf Worte und Belehrungen reagieren können. Das Prinzip lautet: Erziehen mit Herz und Hand. Bei der Erziehung dürfen keine Rachegefühle mit im Spiel oder körperlicher Schaden eine Folge sein. Sonst wirkt sich das Karmagesetz auch nachteilig für den Erzieher aus. Ist die Situation geklärt, muss sie auch vergessen sein. Anschließende Liebe hilft die Situation für beide Teile zu bereinigen. Was ist in einem solchen Fall passiert? Egoismus und Frustration sind die häufigsten Ursachen für Probleme zwischen Eltern, Erziehern und Kinder. Es kommt dabei zu einem Energiestau, der -5auf beiden Seiten zu einer Neutralisierung führen muss. Wird das Kind nicht gebremst, entlädt sich seine Energie unkontrolliert, weil es seine Emotionen und Handlungen nicht vernünftig steuern kann. Kann der Erzieher seine Frustration nicht abreagieren, so kommt es früher oder später bei ihm zu psychischen Schäden, die sich letztlich wieder negativ auf das Kind auswirken, weil er sich auf irgendeine Weise bemüht, sein Selbstwertgefühl zu erhalten. Wird dieses untergraben, wird auch seine Persönlichkeit zerstört. Der Beweis für diese Tatsachen ist bei der heutigen Lehrer- und Elternschaft überdeutlich zu sehen, weil Überforderung, Verdrossenheit und mangelnde Motivation augenscheinlich sind. Immer weniger Geburten, überforderte Eltern und Erzieher prägen das gesellschaftliche Bild unserer Tage. Diese materialistische Konsumgesellschaft hat jegliches Augenmaß zugunsten einer Humanitätsdusselei verloren und verschafft sich Lusterlebnisse mit Hilfe von ungezügeltem Sex, Geld- und Machtstreben, weil sie den Anforderungen des immer mehr, größer, teurer, schöner, öfter, etc, etc. auf Dauer nicht gewachsen ist. Kinder und Jugendliche müssen zu Respekt vor Eltern und Erwachsenen ganz allgemein erzogen werden, damit sie es später als Erwachsene im Leben leichter haben. Denn: „Mit dem Hut in der Hand kommt man durchs ganze Land“! Auch Eltern, Erzieher und Erwachsene ganz allgemein, müssen Respekt vor dem wieder inkarnierten, ehemaligen Erwachsenen haben. Somit ist eine spirituelle Gesellschaft eine im wahrsten Sinne des Wortes menschliche, auf Nächstenliebe ausgerichtete Gesellschaft, die ihre Mitmenschen achtet, nicht auf Konsum um jeden Preis aus ist und gut mit dem Verzicht leben kann. 4. Die Wiedergeburt - Reinkarnation Die Wiedergeburt in einem menschlichen Körper ist eine Tatsache. Sie ist nötig, damit der Mensch seine spirituelle Evolution vervollkommnen kann. Das Ziel ist die Vollkommenheit, die Vergöttlichung des Menschen, das Einssein seines individuellen Geistes mit dem Geiste Gottes. Dass dies nicht in einer Inkarnation zu schaffen ist, versteht sich von selbst. Nun sind Menschen, je nach geistiger Entwicklung aus früheren Inkarnationen, unterschiedlich weit fortgeschritten. Daraus folgt, dass ihr Verständnishorizont unterschiedlich ausgeprägt ist. Ein spirituell höher oder hoch entwickelter Mensch weiß von Innen heraus, dass die Wiedergeburt eine selbstverständliche Tatsache ist, und er ist dazu über jeden Zweifel erhaben. Anders verhält es sich bei einem noch jungen Menschen in einer materialistischen, rational bestimmten Gesellschaft. Hat diese Person noch eine relativ niedrige Entwicklungsstufe hinter sich gebracht hat, ist für sie die Wiedergeburt kein Thema. Sie tut sich dann sogar schwer, diese zu glauben oder lehnt sie gänzlich ab. In Gesellschaften, die christlich-abendländisch geprägt sind, ist die Wiedergeburt keine allgemein anerkannte Tatsache, weil sie von offiziellen Kirchenvertretern nicht gelehrt wird. Sie ist dann eine rein persönliche Angelegenheit. Doch welcher spirituelle und gesellschaftliche Schaden durch das Ignorieren der Wiedergeburt über die Jahrhunderte entstanden ist, lässt sich nicht abschätzen. Er ist ungeheuer. Wären sich die Menschen einer Gesellschaft der Tatsache bewusst, dass es eine Wiedergeburt und damit verbunden die Seelenwanderung, gibt, wie viel Leid wäre vermieden worden, wenn die Wiedergeburt im Zusammenhang mit dem Karmagesetz in ihrem Bewusstsein verankert gewesen wäre? Die Verantwortlichen haben sich diesbezüglich – oft gegen besseres Wissen – große Schuld auf sich geladen. Jedes Unrecht, groß oder klein, muss gesühnt werden. Dazu sind oft viele Inkarnationen nötig. Weltliche Gerichtsbarkeit kann die Dauer der Sühne verkürzen oder die Schuld neutralisieren. So sind viele, viele Menschen durch eine materielle Lebensweise, in den vergangenen Zeiten in ihrer spirituellen Entwicklung, anstatt voranzuschreiten, zurückgefallen und müssen den Aufstieg, oft unter großen Mühen, wieder in Angriff nehmen. Wie ein Bergsteiger, wenn er durch einen Sturz in die Tiefe oder durch schlechte Wetterbedingungen hat umkehren müssen. Man spricht dann -6von Schicksal, das durch niemand anderem, als durch die jeweilige Person selbst, verursacht worden ist. Welche Schlussfolgerungen sind aus dem oben Gesagten zu ziehen? 1. Nicht der ungezügelte Konsum, sondern eine einfache und bescheidene Lebensweise, die die Umwelt und die natürlichen Energievorräte vernünftig nutzt, bestimmen das Leben. 2. Ein Mensch kann nicht im Sinne von >auslöschen<, getötet werden. Es kann nur seine derzeitige Inkarnation beendet werden. Je nach seinem Karma wird er zu gegebener Zeit wiedergeboren. 3. Gegenwärtige Lebensverhältnisse und Karma werden von früheren Leben bestimmt. 4. Der Mensch darf nicht die natürliche Ordnung des Lebens manipulieren. Abtreibung und Genmanipulation haben schwere karmische Folgen. Krankheiten müssen durch eine natürliche und gottgewollte Lebensweise im jetzigen Leben geheilt werden, damit sie in einer späteren Inkarnation nicht mehr auftreten. 5. Niemand kann einem anderen ungestraft Böses tun, weil die Motivation jeder Tat Ausdruck des Gemüts, des Charakters, und somit auch gespeichert ist. Zu gegebener Zeit schlägt das Karmagesetz entsprechend zu. Niemand kann seinem eigenen Charakter und damit seinem selbst geschaffenen Schicksal entfliehen. 6. Um eine Gesellschaft am Leben zu erhalten, braucht sie Kinder, die später für den Lebensunterhalt der Eltern sorgen müssen. Kinder zu haben ist eine natürliche Pflicht der Menschen. Kinder begründen das Zusammenleben von Mann und Frau in einer Ehe. Sie ist die geeignetste Lebensform, die der menschlichen Art angemessen ist. Auch schafft sie die besten Voraussetzungen, sich in geordneten Bahnen spirituell weiter zu entwickeln, weil Charaktereigenschaften sich in ihr im täglichen Leben besser und schneller verbessern lassen. Rücksicht, Verantwortung und gegenseitige Liebe gegenüber dem Partner und den Kindern helfen, den Egoismus zu reduzieren. Bleibt eine Ehe kinderlos, gibt es immer noch die Möglichkeit sich sozial zu engagieren oder Kinder zu adoptieren. 7. Wer sich für ein Leben ohne Familie entschließt, läuft Gefahr, seinen Egoismus zu verstärken. Der spirituelle Weg führt jedoch vom Egoismus zum Altruismus. 8. Die Geschlechtlichkeit des Menschen eignet sich nicht, in der Öffentlichkeit und in den Medien zur Schau gestellt zu werden. Hier ist äußerste Zurückhaltung am Platz! 9. Durch die kosmische Ordnung und die menschliche Natur hat der Schöpfer alle Voraussetzungen geschaffen, damit die spirituelle Entwicklung des Menschen vonstatten gehen kann. Dazu ist ein Leben in und mit der Natur zu führen, ein Muss. Das Glück oder die Glückseligkeit sind nicht außerhalb, sondern im Menschen selbst zu finden. „Das Königreich des Himmels liegt im Menschen selbst.“ 10. Das Leben einer jeden Gesellschaft muss von der Religion und darf nicht von Juristen und/oder Interessengruppen bestimmt werden. Da der Mensch von Natur aus ein religiöses Wesen ist, muss er sein Leben seiner Veranlagung gemäß auch leben und von daher bestimmen. Der wenig spirituell entwickelte Mensch einer materiellen Konsumgesellschaft wird diese Schlussfolgerungen nicht oder kaum nachvollziehen können. Aber genau das unterscheidet ihn von einem spirituellen Menschen. Letzterer versucht nämlich nach bestem Wissen und Gewissen dem Sinn des Lebens zuzustreben, der in der Selbst- bzw. Gotteserkenntnis liegt. * * *