das leben in einer spirituellen gesellschaft - Kriya

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SATSANG
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------21. Jahrgang Nr. 1
Januar 2005
62. Jahr im Neuen Zeitalter
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DAS LEBEN IN EINER SPIRITUELLEN GESELLSCHAFT
Werner Metzger
Das Leben in einer spirituellen Gesellschaft unterscheidet sich von einer materiellen
Konsumgesellschaft, wie wir sie heutzutage erleben, vollkommen. Die Konsumgesellschaft
ist auf Zugewinn sowohl im materiellen, wie auch im sinnlichen Bereich ausgerichtet. Das
Motto lautet: immer schneller, im größer, immer besser, immer mehr, immer öfter, usw. Dies
hat letztendlich zu einer geistigen Orientierungslosigkeit auf allen Ebenen des Daseins
geführt. Es versteht sich von selbst, dass es in einer solchen Gesellschaft so gut wie keine
Tabus mehr gibt. Die christlichen Religionsgemeinschaften, die seit Jahrhunderten mal mehr
und mal weniger das christlich / religiöse Gewissen repräsentierten, versagen hier fast
gänzlich. Selbst die mahnenden Worte des Papstes in Rom, die von den Menschen Verzicht
zu Gunsten humanitärer Werte verlangen und dem christlichen Menschenbild verpflichtet
sind, verhallen wirkungslos, weil ihr Sinn von den völlig dem Materialismus verfallenen
Menschen nicht mehr verstanden wird. Es ist müßig, an dieser Stelle alle die Fehler,
Versäumnisse und Schwächen materieller Konsumgesellschaften aufzulisten. Statt dessen
wollen wir aufzeigen, was das Leben in einer spirituellen Gesellschaft ausmacht. Dazu ist es
zuallererst notwendig, die Menschen über den Sinn des Lebens aufzuklären, damit sie
verstehen können, wozu sie überhaupt leben. Dazu sind vier ganz wesentliche Tatsachen,
die unverrückbar feststehen und absolute Wahrheit sind, Voraussetzung: 1. Es gibt
einen Gott, den Erschaffer, Erhalter und Zerstörer des Universums. 2. Der Mensch
besitzt die Fähigkeit, den Geist Gottes zu erkennen und sich mit ihm zu vereinen. 3. Das
Gesetz des Karmas wirkt unablässig. Es ist das Gesetz des Ausgleichs, das Gesetz von
Ursache und Wirkung, das Gesetz: „Du erntest, was du säst.“ 4. Die Wiedergeburt.
1. Es gibt Gott den Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums
Der materiell eingestellte Mensch ist vornehmlich zur Wahrnehmung seiner Umwelt auf seine
körperlichen Sinne fixiert. Wenn er von Dingen und Erscheinungen erfährt, die andere
Menschen wahrnehmen und mit den körperlichen Sinnen nicht von ihm nachvollzogen
werden können, ist für ihn die Angelegenheit schon suspekt. Er zieht nicht nur die Sache oder
den Vorfall in Zweifel, sondern beargwöhnt die betreffenden Mitmenschen so, als würde bei
ihnen nicht alles stimmen. Er ist sich dessen nicht bewusst, dass er, der Materialist, dem keine
weitere Sicht der Erscheinungsweisen der Schöpfung möglich und zu bedauern ist. Ihm kann
man nur sagen, dass er noch einen sehr weiten und langen Weg vor sich hat.
Das gesamte Universum, das sichtbare wie das unsichtbare, ist mit Wesenheiten belebt. Sie
befinden sich auf unterschiedlichen Stufen der Evolution, geistig wie auch materiell. Sie alle
unterliegen der Schöpferkraft und dem Geist Gottes, der über allem steht. Die gesamte
Schöpfung ist vom Geiste Gottes durchweht und Ausdruck seiner Schöpferkraft. Gott ist Geist
-2und wer ihn erkennen will, muss ihn im Geiste, also geistig, erkennen. Damit dies möglich
ist, gibt es Religion. Gott lässt Welten entstehen. Sie werden gemäß ihrer Bestimmung
erhalten und müssen wieder vergehen. Alles hat seine Zeit.
2. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, Gott zu erkennen
Auf Grund seiner Beschaffenheit besitzt der Mensch, gleich ob Frau oder Mann, mehrere
Bewusstseinszentren, die allgemein unter dem Begriff >Chakras< (sprich: Tschakras) bekannt
sind. Im Laufe seiner geistigen Evolution muss der Mensch bestrebt sein, diese von unten
nach oben zu entfalten. Sie befinden sich vom Steißbein aufwärts bis zum Scheitel entlang der
Wirbelsäule und sind von ihren Eigenschaften aufsteigend von grob materiell bis rein
spirituell zu charakterisieren. Mit Hilfe von Kriya-Yoga-Übungen kann der Mensch alle
diese Chakras aktivieren und bis zur vollkommenen Spiritualität, die mit der Aktivierung des
Scheitel-Chaktas zusammenhängt, zur Erkenntnis Gottes, d.h. des Geistes Gottes,
voranschreiten. Damit verbunden ist allerdings eine Lebensweise, die mit einer materiellen
Konsumhaltung unvereinbar ist, wie sie in materiellen Konsumgesellschaften praktiziert wird.
Die Praxis von Kriya-Yoga wird auch als die Möglichkeit >der Verbindung des
Menschen mit dem Geist Gottes< definiert. Herkömmlich ist für diese Möglichkeit der
Begriff Religion bekannt. Doch
Religion darf nicht mit Glauben gleichgesetzt werden.
Zwischen Religion und Glauben gibt es grundlegende Unterschiede. Religion wurde den
Zeitumständen und Notwendigkeiten entsprechend von Boten Gottes, wie Buddha, Krishna,
Moses, Jesus, Mohammed u.a., den zu den jeweiligen Zeiten lebenden Menschen, je nach
ihrem Kulturkreis und ihrem geistigen Auffassungsvermögen, gelehrt. Religion kann in einer
aufgeklärten, rational denkenden Gesellschaft anders gelehrt werden, als bei einem Naturvolk
mit vorwiegend Analphabeten. Deshalb gibt es bei den Lehren der verschiedenen Boten
Gottes Unterschiede in der Art und Weise, wie gelehrt und was gelehrt wurde. Doch Anliegen
und Inhalt der Lehren sind die gleichen, nämlich die Verfeinerung und Kultivierung des
menschlichen Gemütslebens, nämlich des Denkens, Wollens und Handelns, also des
Charakters, mit dem Ziel der Vollkommenheit und der Erkenntnis des Geistes Gottes. Denken
wir dabei an die >Bergpredigt < von Jesus oder die >Zehn Gebote<, wie sie von Moses
überliefert wurden oder an den >Koran< von Mohammed oder an die >Bhagavadgita<, wie
sie von Krishna gegeben wurde, um nur einige zu nennen. Ihr Inhalt ist nicht gedacht für
Diskussionen und Auslegungen von Religionswissenschaftlern, die keine eigene
Gotteserkenntnis besitzen. Ihr Inhalt ist gedacht zur täglichen Praxis im Leben von
jedermann! Die Praxis von Religion bzw. Kriya-Yoga beruht auf uralten Praktiken, mit
deren Hilfe Menschen, die sie beharrlich und mit großem Ernst und Verantwortung geübt
haben, die Vereinigung ihres Geistes mit dem Geist Gottes erlangten. Diese Personen, die als
Avatare und Götter bezeichnet werden, sind die wahren Autoritäten, um Wahrheiten im Sinne
der göttlichen Schöpfungsordnung zu verkünden.
Was ist nun im Unterschied zu Kriya-Yoga bzw. Religion der religiöse Glaube?
Ohne bösartig oder zynisch wirken zu wollen, gilt: „Glauben heißt: nichts wissen.“ Dies
trifft auch auf den religiösen Glauben zu. Wenn man offizielle Vertreter von Konfessionen
reden hört, dann sprechen sie nicht von Religion, sondern vom Glauben. Der religiöse Glaube
wird von Wissenschaftlern, Philosophen und solchen, die sich dafür halten und Gelehrten, die
viel oder wenig gelesen haben, mit bestimmten Absichten dogmatisiert. Sie berufen sich auf
sogenannte „Literaturpäpste“, zitieren sie und erheben ihre persönliche „Weisheit“ zur
Lehrmeinung, die irgendwann zum Dogma erhoben wird. Schlimm wird es dann, wenn das
Dogma und dessen Nichteinhaltung mit Strafen bedroht wird. Dazu gibt es in der
abendländischen Geschichte genügend Beispiele, die Millionen von Menschen das Leben
-3gekostet haben. Ein besonderes Verbrechen ist es, wenn unter Berufung auf eine
machtbesessene Institution andere religiöse Überzeugungen bis zur Ausrottung verfolgt
werden. Extremistische Beispiele hierfür können in jeder Geschichte der jeweiligen
Konfession nachgelesen werden. Der Wissende wendet sich von den heuchlerischen und
dümmlichen Reden von Glaubenspredigern ab. Sie haben zu allen Zeiten ihre Macht auch zu
Hasspredigten missbraucht, die Menschen verdummt und von ihrem eigentlichen Weg in das
„Himmelreich Gottes“, das in jedem Menschen ist, entfernt, anstatt ihnen den Weg dahin
zu zeigen, zu ebnen und ihn mit ihnen zu gehen. Wer vom rechten Weg abgekommen und in
einer Sackgasse gelandet ist, muss ihn irgendwann wieder suchen und umkehren. Das kann
sehr schmerzlich, langwierig und schicksalhaft sein. Doch kein Weg führt daran vorbei!
Was ist Religion und wofür ist sie gut ?
Wahre und ewig gültige Religion orientiert sich am Sinn und am Zweck des menschlichen
Lebens. Der Mensch, gleich welcher Hautfarbe, Kultur oder Religion, ist ein Geschöpf Gottes
im Rahmen der gesamten Schöpfung. Verschiedene religiöse Kulte und Praktiken sind durch
ihre Urheber auf den jeweiligen geistigen Entwicklungsstand der Menschen in den
verschiedenen Kulturen und Zeitumständen abgestimmt. Was für >A< gilt, ist nicht für >B<
geeignet. Deshalb die Unterschiede. Die menschliche Rasse unterliegt einer Evolution des
Geistes, und so befinden sich nicht alle Menschen auf derselben geistigen Entwicklungsstufe.
Doch das Ziel dieser Entwicklung ist für alle Menschen dasselbe: nämlich die Selbstoder Gotteserkenntnis, d.h. das Einssein im Geiste mit dem Geist Gottes!
Wie ist das möglich ?
Jeder Mensch (jeder !) besitzt eine Seele, die der Allseele, nämlich Gott, wesensgleich ist.
Diese Seele darf nicht mit der Psyche oder dem Gemüt verwechselt werden. Letztere drücken
sich in der Wesensart, dem Charakter des Individuums, aus. Es ist nun die Aufgabe des
Menschen die Wesensgleichheit von Individualseele und der göttlichen Allseele zu erkennen,
was in der Gotteserkenntnis gipfelt. Alle großen Boten des Allmächtigen, Yogis und
Mystiker, die dies erlebt haben, waren und sind Zeugen dieses Geschehens. Das Mittel, um
dieses Einsseins mit dem Geiste Gottes erreichen zu können, ist die Reinigung des
Gemüts von seinen Fehlern und Schwächen, wie Ärger, Neid, Gier, Verhaftung
Eifersucht, Wollust, Stolz, etc, etc, etc.
Um es ganz deutlich zu sagen:
Die Reinigung des Gemüts von seinen Leidenschaften
und Schwächen ist der Schlüssel zur Selbsterkenntnis
und damit zur Gotteserkenntnis.
Der FÜNFFÄLTIGE PFAD und die ZEHN GEBOTE
von Parama Sadguru Shree Gajanan Maharaj
sind die Mittel und Wege zur Erreichung dieses Zieles.
3. Das Gesetz des Ausgleichs oder das Karmagesetz
Die dritte ewige Wahrheit und Tatsache, die für das Leben in einer spirituellen Gesellschaft
beachtet bzw. gelebt werden muss, ist die, dass jede Handlung oder Aktion eine weitere
Handlung oder Aktion nach sich zieht. Sie sei gut oder schlecht. Eine gute Tat hat gute
Folgen, eine schlechte oder böse Tat hat schlechte oder böse Folgen. Dabei ist die innere
Einstellung, die Motivation, mit der eine Handlung geplant oder ausgeführt wird, von
entscheidender Bedeutung. Um das in einem tieferen Sinne und unter dem Gesichtspunkt der
Nachhaltigkeit zu verstehen, muss man wissen, dass alle Denkvorgänge energetische
-4Prozesse sind, die im Gesamtenergiefeld Mensch Eindrücke bewirken und hinterlassen und
somit auch gespeichert werden. Denkvorgänge und Handlungen geschehen auf Grund von
biochemischen Prozessen im Gehirn und im Nervensystem und werden auch in einem
feineren Energiesystem, dem Nadisystem, das nicht dem Sterbeprozess unterliegt, gespeichert
und in einer späteren Inkarnation wieder wirksam. Das ist u.a. auch der Grund, weshalb
beliebig viele Kinder ein und derselben Eltern unterschiedliche Charaktereigenschaften
haben.
Welche Auswirkungen hat nun das Karmagesetz ?
Das Karmagesetz ist das Gesetz für die Vergeltung guter oder böser Handlungen. Es lobt und
straft, um es einmal so zu sagen. Wer mit guter und wohlwollender Motivation redet, denkt
und handelt, kann keine schlechten Folgen seines Tuns ernten, weil gute Energieeindrücke im
Gemüt keine schlechten Reaktionen hervorrufen können und auch keine solchen von außen
anzieht. Mit >von außen< sind die Lebensumstände und die Mitmenschen gemeint.
Sympathie oder „gleich und gleich gesellt sich gerne“ bestimmt die Umgebung eines
Menschen. Das heißt, gleiche oder zumindest sehr ähnliche Energiefelder (Menschen) ziehen
sich an. Ungleiche stoßen sich ab und meiden sich. Dies ist das Prinzip des Magnetismus. Das
Karmagesetz wirkt grundsätzlich nach dem Prinzip: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Die
Auswirkungen dieses auf den ersten Blick brutal wirkenden Gesetzes können jedoch
gemildert werden, wenn dem Gemüt des betreffenden Menschen gute Eindrücke, d.h.,
positive Gedanken und Gefühle zugeführt werden. Solche Gedanken und Gefühle können
intensive Reue und verschiedene Arten von Wiedergutmachung sein. Dann wird das >Auge
um Auge< - Prinzip gemildert oder gar neutralisiert.
Das Karmagesetz wirkt auch über mehrere Inkarnationen hinweg. Dies ist der Grund, weshalb
verschiedene Menschen unterschiedliche Lebenssituationen und Schicksale haben. In diesem
Zusammenhang muss auch gesehen werden, dass bestimmte Leiden und Krankheiten die
Folge von schlechten Handlungen oder Lebensweisen im jetzigen Leben oder in früheren
Inkarnationen sein können, die im gegenwärtigen Leben ausgebadet werden müssen. Wer
jetzt und in Zukunft ein gutes und gesundes Leben führen will, muss im gegenwärtigen Leben
alles tun, um schlechte Auswirkungen jetzt und auch im nächsten Leben zu vermeiden. Dies
gilt besonders für Eltern und ihre Verantwortung für ihre Kinder. Die Biotechnologie und
Genforschung zur Heilung von Krankheiten sind der stümperhafte Versuch in die
Gesetzmäßigkeiten der Natur und des Karmagesetzes einzugreifen, ohne sich über die Folgen
im Klaren zu sein. Auch hier gilt: „Du erntest, was du säst.“
Auch die Rechtsprechung und die Erziehung müssen den Gegebenheiten des Karmagesetzes
genügen. Nehmen wir den Fall eines Mörders an. Nach dem >Auge um Auge< - Prinzip muss
dieser wiederum ermordet werden, weil dieser Mensch eine entsprechende Lebenssituation
zum Ausgleich seines Verbrechens anzieht. In der Regel geschieht dies in einer späteren
Inkarnation, es sei denn, seine Tat wurde auf Grund der Todesstrafe oder eines
entsprechenden Lebensumstandes gesühnt. Er selbst hätte durch intensive Reue, Besserung
und Wiedergutmachung das Karmagesetz abmildern können.
Wie verhält es sich bei der Erziehung, die ein Machtverhältnis zwischen Erzieher und Zögling
darstellt? Hier handelt es sich um ein besonderes Machtverhältnis, das nur zum Wohle des
Kindes ausgeübt werden darf. Es gibt Kinder, die nicht auf Worte und Belehrungen reagieren
können. Das Prinzip lautet: Erziehen mit Herz und Hand. Bei der Erziehung dürfen keine
Rachegefühle mit im Spiel oder körperlicher Schaden eine Folge sein. Sonst wirkt sich das
Karmagesetz auch nachteilig für den Erzieher aus. Ist die Situation geklärt, muss sie auch
vergessen sein. Anschließende Liebe hilft die Situation für beide Teile zu bereinigen. Was ist
in einem solchen Fall passiert? Egoismus und Frustration sind die häufigsten Ursachen für
Probleme zwischen Eltern, Erziehern und Kinder. Es kommt dabei zu einem Energiestau, der
-5auf beiden Seiten zu einer Neutralisierung führen muss. Wird das Kind nicht gebremst, entlädt
sich seine Energie unkontrolliert, weil es seine Emotionen und Handlungen nicht vernünftig
steuern kann. Kann der Erzieher seine Frustration nicht abreagieren, so kommt es früher oder
später bei ihm zu psychischen Schäden, die sich letztlich wieder negativ auf das Kind
auswirken, weil er sich auf irgendeine Weise bemüht, sein Selbstwertgefühl zu erhalten. Wird
dieses untergraben, wird auch seine Persönlichkeit zerstört. Der Beweis für diese Tatsachen
ist bei der heutigen Lehrer- und Elternschaft überdeutlich zu sehen, weil Überforderung,
Verdrossenheit und mangelnde Motivation augenscheinlich sind. Immer weniger Geburten,
überforderte Eltern und Erzieher prägen das gesellschaftliche Bild unserer Tage. Diese
materialistische Konsumgesellschaft hat jegliches Augenmaß zugunsten einer
Humanitätsdusselei verloren und verschafft sich Lusterlebnisse mit Hilfe von ungezügeltem
Sex, Geld- und Machtstreben, weil sie den Anforderungen des immer mehr, größer, teurer,
schöner, öfter, etc, etc. auf Dauer nicht gewachsen ist. Kinder und Jugendliche müssen zu
Respekt vor Eltern und Erwachsenen ganz allgemein erzogen werden, damit sie es später als
Erwachsene im Leben leichter haben. Denn: „Mit dem Hut in der Hand kommt man durchs
ganze Land“! Auch Eltern, Erzieher und Erwachsene ganz allgemein, müssen Respekt vor
dem wieder inkarnierten, ehemaligen Erwachsenen haben. Somit ist eine spirituelle
Gesellschaft eine im wahrsten Sinne des Wortes menschliche, auf Nächstenliebe ausgerichtete
Gesellschaft, die ihre Mitmenschen achtet, nicht auf Konsum um jeden Preis aus ist und gut
mit dem Verzicht leben kann.
4. Die Wiedergeburt - Reinkarnation
Die Wiedergeburt in einem menschlichen Körper ist eine Tatsache. Sie ist nötig, damit der
Mensch seine spirituelle Evolution vervollkommnen kann. Das Ziel ist die Vollkommenheit,
die Vergöttlichung des Menschen, das Einssein seines individuellen Geistes mit dem Geiste
Gottes. Dass dies nicht in einer Inkarnation zu schaffen ist, versteht sich von selbst. Nun sind
Menschen, je nach geistiger Entwicklung aus früheren Inkarnationen, unterschiedlich weit
fortgeschritten. Daraus folgt, dass ihr Verständnishorizont unterschiedlich ausgeprägt ist. Ein
spirituell höher oder hoch entwickelter Mensch weiß von Innen heraus, dass die Wiedergeburt
eine selbstverständliche Tatsache ist, und er ist dazu über jeden Zweifel erhaben. Anders
verhält es sich bei einem noch jungen Menschen in einer materialistischen, rational
bestimmten Gesellschaft. Hat diese Person noch eine relativ niedrige Entwicklungsstufe hinter
sich gebracht hat, ist für sie die Wiedergeburt kein Thema. Sie tut sich dann sogar schwer,
diese zu glauben oder lehnt sie gänzlich ab. In Gesellschaften, die christlich-abendländisch
geprägt sind, ist die Wiedergeburt keine allgemein anerkannte Tatsache, weil sie von
offiziellen Kirchenvertretern nicht gelehrt wird. Sie ist dann eine rein persönliche
Angelegenheit. Doch welcher spirituelle und gesellschaftliche Schaden durch das Ignorieren
der Wiedergeburt über die Jahrhunderte entstanden ist, lässt sich nicht abschätzen. Er ist
ungeheuer. Wären sich die Menschen einer Gesellschaft der Tatsache bewusst, dass es eine
Wiedergeburt und damit verbunden die Seelenwanderung, gibt, wie viel Leid wäre vermieden
worden, wenn die Wiedergeburt im Zusammenhang mit dem Karmagesetz in ihrem
Bewusstsein verankert gewesen wäre? Die Verantwortlichen haben sich diesbezüglich – oft
gegen besseres Wissen – große Schuld auf sich geladen. Jedes Unrecht, groß oder klein, muss
gesühnt werden. Dazu sind oft viele Inkarnationen nötig. Weltliche Gerichtsbarkeit kann die
Dauer der Sühne verkürzen oder die Schuld neutralisieren. So sind viele, viele Menschen
durch eine materielle Lebensweise, in den vergangenen Zeiten in ihrer spirituellen
Entwicklung, anstatt voranzuschreiten, zurückgefallen und müssen den Aufstieg, oft unter
großen Mühen, wieder in Angriff nehmen. Wie ein Bergsteiger, wenn er durch einen Sturz in
die Tiefe oder durch schlechte Wetterbedingungen hat umkehren müssen. Man spricht dann
-6von Schicksal, das durch niemand anderem, als durch die jeweilige Person selbst, verursacht
worden ist.
Welche Schlussfolgerungen sind aus dem oben Gesagten zu ziehen?
1. Nicht der ungezügelte Konsum, sondern eine einfache und bescheidene Lebensweise,
die die Umwelt und die natürlichen Energievorräte vernünftig nutzt, bestimmen das
Leben.
2. Ein Mensch kann nicht im Sinne von >auslöschen<, getötet werden. Es kann nur seine
derzeitige Inkarnation beendet werden. Je nach seinem Karma wird er zu gegebener
Zeit wiedergeboren.
3. Gegenwärtige Lebensverhältnisse und Karma werden von früheren Leben bestimmt.
4. Der Mensch darf nicht die natürliche Ordnung des Lebens manipulieren. Abtreibung
und Genmanipulation haben schwere karmische Folgen. Krankheiten müssen durch
eine natürliche und gottgewollte Lebensweise im jetzigen Leben geheilt werden, damit
sie in einer späteren Inkarnation nicht mehr auftreten.
5. Niemand kann einem anderen ungestraft Böses tun, weil die Motivation jeder Tat
Ausdruck des Gemüts, des Charakters, und somit auch gespeichert ist. Zu gegebener
Zeit schlägt das Karmagesetz entsprechend zu. Niemand kann seinem eigenen
Charakter und damit seinem selbst geschaffenen Schicksal entfliehen.
6. Um eine Gesellschaft am Leben zu erhalten, braucht sie Kinder, die später für den
Lebensunterhalt der Eltern sorgen müssen. Kinder zu haben ist eine natürliche Pflicht
der Menschen. Kinder begründen das Zusammenleben von Mann und Frau in einer
Ehe. Sie ist die geeignetste Lebensform, die der menschlichen Art angemessen ist.
Auch schafft sie die besten Voraussetzungen, sich in geordneten Bahnen spirituell
weiter zu entwickeln, weil Charaktereigenschaften sich in ihr im täglichen Leben
besser und schneller verbessern lassen. Rücksicht, Verantwortung und gegenseitige
Liebe gegenüber dem Partner und den Kindern helfen, den Egoismus zu reduzieren.
Bleibt eine Ehe kinderlos, gibt es immer noch die Möglichkeit sich sozial zu
engagieren oder Kinder zu adoptieren.
7. Wer sich für ein Leben ohne Familie entschließt, läuft Gefahr, seinen Egoismus zu
verstärken. Der spirituelle Weg führt jedoch vom Egoismus zum Altruismus.
8. Die Geschlechtlichkeit des Menschen eignet sich nicht, in der Öffentlichkeit und in
den Medien zur Schau gestellt zu werden. Hier ist äußerste Zurückhaltung am Platz!
9. Durch die kosmische Ordnung und die menschliche Natur hat der Schöpfer alle
Voraussetzungen geschaffen, damit die spirituelle Entwicklung des Menschen
vonstatten gehen kann. Dazu ist ein Leben in und mit der Natur zu führen, ein Muss.
Das Glück oder die Glückseligkeit sind nicht außerhalb, sondern im Menschen selbst
zu finden. „Das Königreich des Himmels liegt im Menschen selbst.“
10. Das Leben einer jeden Gesellschaft muss von der Religion und darf nicht von Juristen
und/oder Interessengruppen bestimmt werden. Da der Mensch von Natur aus ein
religiöses Wesen ist, muss er sein Leben seiner Veranlagung gemäß auch leben und
von daher bestimmen.
Der wenig spirituell entwickelte Mensch einer materiellen Konsumgesellschaft wird diese
Schlussfolgerungen nicht oder kaum nachvollziehen können. Aber genau das unterscheidet
ihn von einem spirituellen Menschen. Letzterer versucht nämlich nach bestem Wissen und
Gewissen dem Sinn des Lebens zuzustreben, der in der Selbst- bzw. Gotteserkenntnis liegt.
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