Institut für Angewandte Mathematik WS 2014/15 Prof. Karl-Theodor Sturm, Dr. Sebastian Andres ,,Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie” 12. Übungsblatt Abgabe bis Dienstag 13.1.2015 in der Vorlesungspause Aufgabe 1 [5 Pkt ] Sei (Xn )n∈N eine Folge von L2 -Zufallsvariablen auf (Ω, F, P) mit festem Erwartungswert P E[Xn ] = m für alle n und sei Sn := ni=1 Xi . Es gelte Cov(Xi , Xj ) ≤ ε|i−j| , ∀i, j ∈ N, mit endlichen Konstanten εn ∈ (0, ∞), n = 0, 1, 2, . . .. Beweisen Sie die folgenden Erweiterungen (der L2 -Versionen) des schwachen und starken Gesetzes der großen Zahlen. 1. Konvergiert εn → 0 für n → ∞, dann folgt Sn →m n 2. Falls P∞ n=1 εn in L2 (Ω, F, P) und in P-Wahrscheinlichkeit. < ∞, dann ist Var(Sn /n) von der Ordnung O(1/n), und es folgt dass Sn →m n P-f.s. Aufgabe 2 [5 Pkt ] Eine Zahl u ∈ [0, 1) heißt normal, falls das Folgende gilt: Für alle q ≥ 2 und k ≥ 1 kommt in der q-adischen Darstellung u= ∞ X ui q −i i=1 jede Ziffernfolge a = (a1 , . . . , ak ) ∈ {0, . . . , q − 1}k mit relativer Häufigkeit q −k vor, d.h. 1 {1 ≤ i ≤ n : (ui , ui+1 , . . . , ui+k−1 ) = a} = q −k . n→∞ n lim Zeigen Sie, dass bezüglich der Gleichverteilung auf [0, 1] fast jede Zahl normal ist. 1 Aufgabe 3 Es seien X, X1 , X2 , . . . reellwertige Zufallsvariablen. Zeigen Sie: [5 Pkt ] D P 1. Aus Xn −→ X folgt Xn −→ X, d.h. Konvergenz in Wahrscheinlichkeit impliziert Konvergenz in Verteilung. D P 2. Ist X P -f.s. konstant, so gilt auch die Umkehrung: Xn −→ X impliziert Xn −→ X. P P 3. Aus (Xn − X)2 −→ 0 folgt Xn −→ X. Aufgabe 4 [5 Pkt ] Seien X1 , . . . , Xn unabhängige und exponentialverteilte Zufallsvariablen mit Parameter λ > 0 und Zn := max Xi . 1≤i≤n Zeigen Sie, dass die Folge Qn := Zn − ln n λ in Verteilung gegen eine doppelexponentialverteilte Zufallsvariable Z konvergiert. Dabei ist die Verteilungsfunktion einer doppelexponentialverteilten Zufallsvariablen gegeben durch F (x) = exp − exp(−λx) , x ∈ R. Wir wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2015 2