Vom Produkt zum Plakat

Werbung
Vom Produkt zum Plakat
Zielbereich Wahrnehmung und Wirklichkeit
Überblick:
Wir möchten, dass sich die Schüler aktiv mit dem Thema Werbung auseinandersetzen und sich den
verschiedenen Schritten in der Entstehung einer Plakatkampagne bewusst werden.
Dadurch erkennen sie die Aufgabe und Funktion der Medien im Bereich Werbung für den einzelnen
Menschen beziehungsweise die Gesellschaft.
Unsere Unterrichtssequenz baut auf dem selbst gesteuerten Lernen auf und knüpft zu Beginn am
Vorwissen der Schülerinnen und Schüler an. Im Verlauf der Unterrichtseinheit beschäftigen sie sich
aktiv mit der Entstehung und der Analyse von Plakaten und können das anschliessend mit einem
Besuch bei einer Werbeagentur vergleichen.
Es sind verschiedenste weiterführende Projekte möglich, sei das selbst eine Werbung gestalten für
einen Schulanlass, für die Gemeinde etc. und als Abschluss bietet sich zum Beispiel eine Ausstellung
an.
Fach: Die Sequenz ist Fächer übergreifend und schliesst Sprache, Mensch&Umwelt und das
Bildnerische Gestalten ein.
Stufe: Mittelstufe (5./6. Klasse)
Dauer: lässt sich über mehrere Wochen ausdehnen
Kontext/Ziele:
Werbung ist in unserem Alltag allgegenwärtig und beeinflusst oft sehr unbewusst. Zudem ist die
Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler durch ihren sozialen Hintergrund geprägt, wodurch eine
subjektive Interpretation der Information entsteht. Mit Hilfe der aktiven Auseinandersetzung und der
direkten Begegnung am Gegenstand Werbung erhalten die Kinder ein umfassenderes Bild der
primären Wirklichkeit. Sie erlangen damit eine Basis, um Werbung zu verstehen, einzuordnen und
kritisch zu reflektieren.
Aufgrund dieser Zielbeschreibung, kommen wir zum Schluss, dass damit der Zielbereich der
Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug abgedeckt ist.
Fachliche Ziele: Unterscheidung der verschiedenen Plakattypen; Bilder lesen lernen; die Entwicklung
vom Produkt zum Plakat; Wirkung der Werbung; Werbung herstellen; Berufe kennen lernen
Soziale Ziele: Werbeerziehung
Personale Ziele: Auseinandersetzung mit der eigenen Werbebiographie
Wichtige Voraussetzungen:
Grundvoraussetzung ist das Interesse, damit die Schülerinnen und Schüler überhaupt fähig sind, sich
auf das Thema einzulassen. Die sozialen Kompetenzen wie Dialogbereitschaft im Klassenverband,
Gesprächstechniken und das aktive Zuhören sind für eine gemeinsame Erörterung und die Arbeit in
einer Gruppe relevant. Als technische Einrichtungen sind Video/DVD und Computerzugang nötig. Für
die Arbeit am Plakat sind keine technischen Hilfsmittel notwendig.
Skizze der Unterrichtssequenz:
Fach
Sprache/
M&U
Sprache/
M&U
Sprache/
M&U
IK 010/IK210
Inhalt
Einstieg ins Thema: Was kennt ihr für Arten von
Werbung, Slogans, Werbemusik? Wo finden wir überall
Werbung?  Erste Kategorien bilden
Aufgabe: Welche Werbung begegnet euch auf dem
Schulweg? Wie viele Werbungen? Was ist der Inhalt?
Wie werden sie präsentiert?
Schüler bringen ihre Lieblingswerbung mit und stellen
sie den anderen vor (2-5 Min.)
Weshalb finde ich diese Werbung gut, lustig, schön,
informativ? Was spricht mich an? Mit welchen Mitteln
arbeitet die Werbung? Könnte noch etwas verbessert
werden?
Unterrichtsform
Plenum
Hilfsmittel
Wandtafel
(WT)
Gruppenarbeit/
Einzelarbeit
WT
Hellraumprojektor
Plenum
Kathrin Dörfler, Ursina Dubach, Marianne Kaltenbrunner, Annette Lohrer, Andi Tschannen
Sprache/
M&U
Bildn.Gest.
Sprache/
M&U
Sprache
Bild. Gest.
Analyse der Werbung: Was fällt den Schülern bei den
vorgestellten Werbungen auf? Können gewisse
Schlüsse gezogen werden? Gibt es Gemeinsamkeiten?
Widersprüche?  Eigene Theoriebildung
Bild und Text trennen; Werbungen verfremden
(Collagen)
Ins Absurde drehen; Weiterzeichnen; Zwei Werbungen
kombinieren; Mit Farben, Formen, Raumaufteilung,
Schriftgrössen experimentieren  Wirkung diskutieren
Weiterführende Arbeit: Farbenlehre mit Film vom Schulfernsehen: „Lebendige Farben“ www.schulfernsehen.ch
Input: Zusammenführen, Ergebnisse systematisieren
und repetieren; Verschriftlichung; Werbetricks und
Kniffs durchgehen und immer wieder mit der
Lieblingswerbung in Verbindung bringen;
Bildraumaufteilung, Schrift, Text, Bild, Farben,
versteckte Botschaften
Im Hinblick auf den Besuch bei einer Werbeagentur
eine für die Werbeagentur typische Werbung untersuchen und mit den gelernten Kriterien analysieren und
dem realen Produkt gegenüberstellen.
Wahrnehmung des Produktes durch die Schülerin: Hält
das Produkt, was die Werbung verspricht?
Exkursion: Besuch einer Werbeagentur: Der Werberin
über die Schulter schauen: Wie arbeiten die
professionellen Werberinnen? Was überlegt sich eine
Werberin? Wie geht sie vor, wenn sie ein neues Produkt
bekommt? Was wird alles in die Werbung gepackt;
implizite Informationen?
Kann sie die Geschichte erzählen, wie es zur Werbung
kam, die bereits in der Klasse analysiert wurde?
Schülerinnen und Schüler können der Werberin
mitteilen, wie die Werbung auf sie gewirkt hat. Was sie
anders gemacht hätten.
 Evtl. kommt es zu einer konkreten Zusammenarbeit
zwischen der Werberin und den Schülerinnen und
Schüler.
Für einen Schulanlass eine Werbung gestalten
Im Dorf/Quartier Geschäfte suchen, für die eine
Werbung gestaltet werden könnte
Ausstellung mit den entstandenen Arbeiten
Gruppenarbeit
Einzelarbeit
Plenum
Frontalunterricht
Partnerarbeit
Pinwand
Literaturliste:
Pestalozzi-Bibliothek:
Klaus Grötzinger: Gestaltung von Plakaten; Bruckmann KunstKultur; München 2000
 Infos für Lehrpersonen im bildnerischen Gestalten
Dieter Urban: Pointierte Werbesprache: Geschriebene Texte – Gelesene Bilder; Orell Füssli
Management; Zürich 1995
 Lehrerkommentar für Plakatgestaltung, Sprache und Bildnerisches Gestalten
medien-lab:
Rainer Lange, Rainer Didszuweit: Kinder, Werbung und Konsum; Jünger; Offenbach 1997
 Inhalt: Farbfolien, Lehrerbegleitheft und Kopiervorlagen; Stufe: 11-15 jährige Schülerinnen und
Schüler
Mediothek Sihlhof:
Bergmoser+Höller: Bausteine Grundschule, Werbung überall, Aachen 1992
IK 010/IK210
Kathrin Dörfler, Ursina Dubach, Marianne Kaltenbrunner, Annette Lohrer, Andi Tschannen
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