14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Liturgin: Sieglinde Pfänder Organist: M. Kern Läuten Orgelvorspiel Lieder: 316, 1-5 Lobe den Herren 711: Ps 23 334/1-4: Melodie von Danke für diesen .. mit dem Text vom LB Steiger 661, 1-3 Wir wollen dir dienen 213/1+6: Kommt her, ihr seid geladen 420, 1-5 Brich mit den Hungrigen dein Brot Salutatio: Der Herr sei mit euch! GEM: und mit deinem Geist! Begrüßung und Trinitarische Eröffnung: Liebe Gemeinde, und wieder feiern wir eine Taufe, Gott sei Dank, denn ich erlebe die Taufen als einen köstlichen Segen in meinem Arbeitsalltag. Wenn Sie sich das Bild des kleinen Joshua (Joschua) Zach auf Ihrem Liedblatt anschauen, werden Sie bestimmt auch verstehen, dass mein Herz vor Freude lacht, wenn ich so ein kleines, aufgewecktes und neugieriges Menschenkind als neues Mitglied unserer Gemeinschaft begrüßen darf. Besonderheit: „Meditativer Gottesdienst“ mit Taufe Mitgestaltung: Kinderevangelium jemand aus der Fam. Math.19/13-15 Taufspruch von Fam: 1 MOSE 12,2: Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. Schriftlesung zur Taufe: Math 19/13-15 Predigttext: Liebe Joshua, ich freue mich und ich denke, ich darf für die versammelte Gemeinde sprechen in dem ich sage: wir freuen uns, dass wir heute gemeinsam mit deiner Familie deine Taufe feiern dürfen und begrüßen dich und deine Eltern: Jürgen und Karin, mit deinem Bruder Samuel und euren Verwandten ganz herzlich in unserem GD. Es ist schön und ein wunderbares Bekenntnis zu unserem Gott, dass ihr auch euren 2. Sohn bewusst in die Gemeinschaft mit Gott und damit in die weltweite Gemeinschaft der Christen/innen stellen wollt! Ihr habt für ihn einen wunderschönen Taufspruch ausgesucht: Gott spricht: "Ich will dich segnen und du sollst Blumen bringt die Familie LB mit TL + Abkündigungen und Werbung Blumengestaltung Benkö Taufkerze: ja Abendmahl und Taufgeschirr am Sa/So selber richten! 1 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 ein Segen sein!", der mich dazu veranlasst hat, in diesem Gottesdienst der Frage nachzugehen, für wen wir ein Segen sein sollen - heute konkret zu fragen: wer sind unsere Nächsten, denen Gott durch uns Segen, Fülle, Leben schenken möchte. klar und deutlich? Wie kommt es, das wir immer wieder fragen müssen: Wer ist mein Nächster? Versteht sich das nicht von selbst? Wer hat uns den Blick derartig verstellt, dass wir deinen Willen nicht erkennen können? Herr wir bitten dich: GEM: Herr, erbarm dich unser! Ich lade euch ein, Gott, den wir als Schöpfer ausnahmslos aller Menschen bekennen, für seine Gegenwart mitten unter uns zu loben und seinen Namen mit dem ersten Lied gemeinsam zu preisen! Amen. Gloria: Bei Nehemia lesen wir im 8. Kapitel, Vers 10: "Sorgt euch nicht! Denkt daran: die Freude am Herrn ist eure Stärke!" Ehre sei Gott in der Höhe! Gem: und Friede auf Erden ... LIED: 316, 1-5 Lobe den Herren Psalm: 23 EG 711 Weil Gott gut ist und barmherzig, wissen alle Menschen, die wirklich und ernsthaft mit ihm leben, dass wir nicht zu kurz kommen, wenn wir das Leben mit anderen Menschen teilen. Um uns das konkrte bewusst zu machen, lade ich euch ein, den 23. Psalm gemeinsam mit mir zu beten. Der Herr ist mein Hirte ... Amen. geht direkt über in GEM: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist Kollektengebet: Liebevoller Gott, Schöpferkraft allen Lebens! Deiner Liebe verdanken wir unser Leben. Deiner Liebe verdanken wir die Schönheit und Wunder der Erde, deiner Liebe den Lebensraum, den du uns zugänglich gemacht hast. Deiner Liebe verdanken wir, dass Menschen an unserer Seite sind, die uns lieben, wertschätzen und achten, mit ihrer Nähe klar machen, wie nahe du uns kommen willst. Wir bitten dich, mach aus uns sorgsame Verwalter Kyriegebet Gütiger Gott, wann haben wir verlernt, mit gesundem Menschenverstand über dich zu sprechen, 2 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 deiner Erde, sorgsame Menschen, die aufhören, einander argwöhnisch zu beäugen, aufhören, sich misstrauisch voreinander zu verschließen, aufhören, sich ängstlich an das Vertraute zu klammern, anstatt sich den Neuen und Fremden zu öffnen. Leg deinen Heiligen Geist in unsere Herzen, damit wir die Kraft finden, auch die zu lieben, die uns überhaupt nicht nahe stehen, die du uns aber trotzdem auf den Weg schickst, als Abbilder deiner Vielfalt. Gem: 3x AMEN Jesus war einmal mit gelehrten Männern in ein Gespräch vertieft. Da kamen Frauen mit ihren Kindern auf der Straße daher. Die einen führten sie an der Hand. Die anderen trugen sie auf dem Arm. Wie zu einem Fest kamen sie an, eine fröhliche, lärmende Schar. Als die Jünger sie sahen, wurden sie ärgerlich. Jesus hatte doch genug mit den Männern zu tun! Und jetzt kamen da auch noch Frauen und schreiende Kinder? Das ging wirklich zu weit! „Was wollt ihr hier?“, herrschten sie die Frauen an. „Wollt ihr etwa die Kinder zu Jesus bringen? Die sind doch viel zu klein! Die verstehen ja noch nichts. Geht nur wieder heim!“ Pfänder: Überleitung zur Taufe und Taufe Schriftlesung: Math 19/13-15 Weil viele Menschen ahnen, dass Gott uns ein kostbares Geschenk anvertraut, wenn er unsere Beziehungen mit einem Kind segnet, pflegen die christlichen Kirchen das Ritual der Taufe auch noch nach mehr als 2000 Jahren. Gott sei Dank! Bei Matthäus lesen wir im 19. Kapitel, warum uns Jesus die Kinder besonders ans Herz legt. Jesus aber fuhr seine Jünger an: „Lasst sie! Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück! Denn ihnen gehört das Gottesreich! Ich sage euch: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nie zu Gott kommen!“ Er winkte die Kinder zu sich, schloss sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie. Amen. Jemand von der Familie kommt an den Altar und liest bitte laut und deutlich ins MIKRO (die Gemeinde erhebt sich – der/ die Leser/in wartet bitte, bis alle aufgestanden sind und ruhig stehen, erst dann beginnt er zu lesen) Leser/in setzt sich wieder Pfänder: Bevor wir Joshua taufen, lade ich euch/Sie ein, einander mit den vertrauten Worten unseres christlichen Glbk in 3 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 dem Willen, ihn auch wirklich mit unseren christlichen Werten zu erziehen, zu bestärken. Liebe Paten: Katrin und Christian Ihr habt euch dazu bereit erklärt, Joshua durch sein/ihr Leben zu begleiten. Seid ihr wirklich bereit, ihn auch in schwierigen Lebenssituationen zu halten und zu tragen, ihr /ihm zur Seite zu stehen, so, wie Sie /ihr das jetzt tun/tut? Wollt ihr euch darum bemühen, ihr /ihm wirkliche Vertraute/ echte Freunde zu werden? Seid ihr bereit, ihm geduldig und verständnisvoll dabei zu helfen, in die Welt von uns Erwachsenen immer besser hinein zu wachsen? Seid ihr wirklich auch gewillt, ihn mit den Werten und Inhalten unseres chrsitlichen Glaubens vertraut zu machen? ALLE: Ich glaube an Gott .... Sieglinde: AKTION: Kinderbibel durch die Reihen geben – Lebensmotte: Komm, freu dich mit mir! - Gem. einladen, Segenswünsche einzutragen, unterschreiben auch zum Zeichen dafür, dass wir das Kind „mittragen“ wollen als Gemeinde. … dann: Fam an das TB bitten … event. dem Kind die Haube ausziehen alle Kinder, die da sind, einladen, ans TB zu kommen ... event. mit ihren eigenen Taufkerzen - Bruder Samuel ... Wenn das euer aufrichtiger Wunsch ist und ihr euch für euer Bemühen Gottes Hilfe wünscht, dann antwortet jetzt bitte: Ja, im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Paten/innen: Ja, im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Dann: Fragen an die Eltern und Paten Liebe Karin, lieber Jürgen! Wollt ihr eurem Sohn /eurer Tochter Joshua, die Möglichkeit geben, die Lebensangebote, die Gott uns zu einem gelingenden Leben schenkt, kennen zu lernen? Wollt ihr sie/ihn durch euer eigenes Vorbild an Liebe und Güte dazu anhalten, die Menschen zu achten und Gottes Schöpfung zu bewahren? Seid ihr bereit, für ihre/seine christliche Erziehung Sorge zu tragen? Wenn das euer aufrichtiger Wunsch ist und ihr euch für euer Bemühen Gottes Hilfe wünscht, dann antwortet bitte: Ja, im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Eltern: Ja, im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Einladung, die Taufkerze/n anzuzünden: Ich lade euch ein, die Taufkerze von Joshua an unserer Osterkerze zu entzünden! Jede Kerze, die wir anzünden erinnert uns an Jesus Christus, der für uns wie ein Licht sein will, das uns in der Dunkelheit Orientierung gibt. Darum sagt er auch zu uns: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird nicht orientierungslos sein und sich verirren, sondern den Sinn seines Lebens erkennen!“ 4 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Wir hoffen, dass Joshua diese Erfahrung machen darf und mit ihr/ihm alle Menschen, die getauft sind. ... Alle Kinder, die heute da sind und ihre eigene Taufkerze mithaben, dürfen sie jetzt an der Kerze von Joshua anzuünden und dann auf den Altar stellen. ... Taufspruch: Als Taufspruch möchten dir deine Eltern ein Wort aus dem 1. Buch Mose 12/2 mitgeben: da heißt es: Gott spricht: Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. Joshua, dein Name ist ein pures Versprechen Gottes. Er bedeuet nämlich: "Gott hilft" bzw. "Gott bringt Heil." Vertrau auf diese Verheißung, die in deinem Namen steckt und geh mit dem Zeichen des Kreuzes. Es bedeutet, dass du zu Jesus Christus gehörst, der für dich gelebt hat, der für dich gestorben und für dich von den Toten auferstanden ist. Mit der Taufe verspricht Gott, dass er dich lieb hat, egal, ob du in deinem Leben die Erwartungen deiner Mitmenschen erfüllen wirst oder nicht. Für Gott bist du einzigartig und darum wichtig! Diese Zusage ist sein Geschenk für dein Leben! AMEN. Wort zum WASSER und Taufakt Christen/innen taufen mit Wasser, weil Wasser die Quelle allen Lebens ist! Es hat enorme Kräfte. Einerseits verhilft es zum Leben, andererseits bringt es den Tod. Diese Erfahrung machen wir immer wieder. Darum taufen wir mit Wasser, weil wir hoffen, dass damit alles.tergeht, was uns Menschen von einem Leben mit Gott trennen könnte. Andererseits vertrauen wir darauf, dass das Wasser alles zum Wachsen bringt, was uns zu einem Leben mit Gott verhilft. Joshua, ich taufe dich mit dem lebendigen Wasser unseres Schöpfers, auf den Namen Gottes, den wir als Vater und Mutter aller Menschen bekennen, auf den Namen seines Sohnes, Jesus Christus, der uns als Bruder ein Vorbild gibt, und auf den Namen des Heiligen Geistes, der uns immer wieder daran erinnern will, dass wir geliebte Kinder Gottes sind. Amen. Segen für die Familie und die Paten: Sieglinde Der Herr, unser Gott, segnet euch. Er schenkt euch genügend Zeit und Gelassenheit, Verständnis, Ausdauer und Geduld, Vertrauen und Zuversicht, um das veränderte Leben anzunehmen und lustvoll miteinander zu gestalten. Er segnet euch mit der Kraft, die jetzt nötig ist, um miteinander und aneinander zu wachsen. + Amen. (3x mit Wasser über den Kopf streicheln!) 5 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Wer ist mein Nächster? Wer sind unsere Nächsten? Wem sind wir in Liebe verpflichtet? und: Wem dürfen wir uns entziehen? LIED: 334/1-4: Melodie von Danke für dieses .. Predigt: über verschiedene Texte die klar machen, was Nächstenliebe bedeutet. Es war einmal ein Fachmann für Theologie und Religionsfragen, der wollte Jesus auf die Probe stellen. Darum fragte er: "Rabbi, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?" - Jesus fragte zurück: "Was steht denn in der Bibel? Was liest du dort?" - Er erwiderte: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst." - "Du hast richtig geantwortet", sagte Jesus. "Geh und mach das, dann wirst du leben!" Doch der Fachmann wollte sich rechtfertigen. Deshalb fragte er: "Sag mir, wer ist mein Nächster"? Lukas Auf die Frage des Fachmannes für Theologie und Religionsfragen: antwortete Jesus mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter: "Ein Mann wurde auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho von Räubern vollständig ausgeraubt und brutal zusammengeschlagen. Mehr tot als lebendig lag er am Wegrand. Zufällig kam ein Fachmann für Theologie und Religionsfragen an ihm vorbei. Er sah den verletzen Mann und machte einen großen Bogen um ihn. Danach kam ein Einheimischer. Ein angesehener Bürger, der nahe liegenden Stadt, ziemlich reich. Viele wussten, dass er ein gottesfürchtiges Leben führte. Aber: auch er machte einen großen Bogen um den stöhnenden Menschen, der da sichtbar hilflos auf dem Boden lag. 10/25-37: Eine spannende Frage, meinen Lieben, die in den letzten Wochen von Menschen, die vom Evanglium offensichtlich nicht den leisesten Schimmer einer Ahnung haben, zweckentfremdet - um nicht zu sagen: gotteslästerlich und polemisch unter das Volk gebracht wird. Nach ihm kam ein Ausländer des Weges, er hatte einen Zettel mit einer Wegbeschreibung in der Hand, offensichtlich suchte er jemanden oder etwas. 6 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Er sah den verletzten Mann und empfand tiefes Mitleid. Er kniete vor ihm nieder, sprechen konnte er nicht viel, da er kein Hebräisch gelernt hatte, aber das war auch nicht nötig. "Ich helfen - ich gut, du kein Angst haben!" murmelte er, während er die Wunden des Überfallopfers mit dem Wasser wusch, das er bei sich trug und mit dem Leinen verband, das er von seinem Hemd riss. Nachdem der Verletzte notdürftig versorgt war, brachte er ihn zu einem nahegelegenen Gasthof und gab dem Wirt Geld. "Kümmere du dich um ihn, bis ich zurückkomme!" sagte er . "Wenn du mehr Geld für seine Pflege brauchst, werde ich es dir geben, wenn ich wieder da bin." Menschen, der uns durch eine Notsituation zum Nächsten wird. Das heißt: Gottesliebe wird zu einem absurden Wort, wenn sich in unserer Frömmigkeit, in unserer Glaubenspraxis, in unserem alltäglichen und selbstverständlichen TUN nicht gleichzeitig unsere Liebe zum Menschen zeigt, als dem Ebenbild, das Gott geschaffen hat. Gottesliebe wird zu einm Gotteslästerlichen Wort, wenn sich in unserer Frömmigkeit, in unserer Glaubenspraxis, in unserem alltäglichen und selbstverständlichen TUN nicht gleichzeitig unsere Liebe zur Schöpfung spiegelt, die Gott uns Menschen zur Bewahrung anvertraut hat. - Wer von den dreien ist dem Überfallenen zum Nächsten geworden?" Denn: Gottesliebe und Menschenliebe gehören unabdingbar zusammen. Du sollst Gott lieben - und deinen Nächsten, wie dich selbst! - "Der, der barmherzig war und ihm geholfen hat", antwortetete der Fachmann für Theologie und Religionsfragen. - Richtig, sagte Jesus, "Darum geh und mach es genauso!", Mit Jesus, dem lebendigen Gottessohn, weitet Gott hier offensichtlich unseren Blick: In ihm wird Gott Mensch. Seither kann man nicht mehr von Gott sprechen, ohne dass man glecihzeitig vom Menschen spricht; man kann nicht mehr fromm sein, oder ein aufrichtiges, christliches Leben führen Aus dieser Geschicht lernen wir, dass wir Gott nicht lieben können, wenn wir an unseren Nächsten achtlos vorbei gehen, wenn wir kein Mitleid haben mit dem 7 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 ohne zu bekennen, dass uns in ausnahmslos jedem Menschen ein Abbild des Schöpfers begegnet: der durch Christus zu uns spricht: für mich und meinen gelebten Glauben . Wenn es nur darum ginge, dass ich jemandem vertraue, den ich kenne, zu jemandem nett, lieb, verständnisvoll und großzügig bin, den ich mag mich gegnüber jenen als sorgsam und um sie bemüht ausgebe, von denen ich mir etwas erwarte, dann müßten wir nicht von Nächstenliebe sprechen. Weil das ist ja nicht wirklich so schwer. „Was ihr einem/einer von meinen geringsten Brüdern oder Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25/46. Im Klartext heißt das für jede und jeden von uns: Ich kann mir meinen Nächsten nicht aussuchen. Wer mein Nächster/ meine Nächste ist, bestimmt das Leben. Er oder sie wird mir vor die Nase gesetzt, kreuzt meinen Weg, ob mir das nun passt oder nicht. Schaun Sie sich doch nur den kleinen Joshua an - den lieben seine Eltern, sein Bruder, seine Großeltern, der ist ja ein Teil von ihnen - und wenn sie vielleicht auch nicht ein Abbild Gottes in ihm entdecken, so doch ein bisschen etwas von sich selbst in seinen Zügen - und mit ihm und für ihn haben sie Träume und Visionen und wollen ihm dabei helfen, sie zu verwirklichen. Und Sie ahnen schon, es läuft bei dieser Art von Liebe ja immer auch darauf hinaus, dass wir selber beglückt werden, selber geliebt werden, selber geschätzt und geachtet werden. Selber etwas zurück bekommen für das, was wir geben. Ich kann das ganz ehrlich von mir sagen: Meistens passt es mir nicht , wer mir da manchmal - und noch dauz zu den unmöglichsten Zeiten - und unter absolut unmöglichen Umständen - vor die Nase gesetzt wird. Aber wissen Sie, wenn es mir passen würde, dass da jemand meinen Weg kreuzt, den ich mir persönlich ausgesucht hätte, der mir sympathisch ist, von dem ich viel erwarte, in den ich grad verliebt bin oder mit dem mich eine enge Freundschaft verbindet oder gar eine innige, familiäre Nähe dann wäre das ja gar keine Herausforderung, für mich und meine innere Haltung, Glauben Sie mir, Jesus hat schon ganz genau gewusst, warum er uns zur tatsächlichen - notwendigen bzw. Not wendenden Nächstenliebe - auffordert und manchmal auch herausfordert. Er sagt: Nächstenliebe heißt: Jemand – ganz egal wer – wird DIR zum Nächsten. 8 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Einfach so. Er oder sie kreuzt deinen Weg - braucht dich deine Aufmerksamkeit, deine Zuwendung, deine Solidarität, deine Stimme, deine Zeit, dein Geld, dein Essen. Deine Anteilnahme, dein Sympathie - im Sinne von: deine Fähigkeit dich in seine/ihre konkrete Lebenssituation hineinzuversetzen. Und dann gilt: Was du mal willst, das man dir tu, das tu du auch dem/der dich jetzt braucht. „Wir“ frommen Menschen - wir sind an einer Stelle fürchterlich verführbar - verletzlich - mehr wahrscheinlich als andere, die weniger bewusst mit unserem Gott unterwegs sind: Wir glauben nämlich, wir haben alles verstanden und nur wir wissen, was richtig ist. Nur wir kennen den Willen unseres Gottes, und deshalb wissen wir auch, wer sich richtig verhält - oder so, wie es sich gehört - und wer nicht. Nächstenliebe meint folglich nicht ein erregtes Gefühl oder eine emotionale Nahebeziehung, sondern - wie ich vorher schon gesagt habe, eine innere Haltung, die andere Menschen spürbar erleben lässt, dass wir in Gottes Augen - ausnahmslos alle -Brüder und Schwestern sind. Geliebte Kinder unseres Schöpfers, Verantwortlich füreinander und angewiesen aufeinander. Sie werden es nicht glauben, aber jetzt muss ich ganz intensiv an die Marianne denken, die heute Nachmittag zur Pfarrerin ordiniert und als Pfarrerin von Leibnitz in ihr Amt eingeführt wird. Sie hat sich in ihrer übersprudelnden Weltoffenheit immer wieder ein bißchen über diese burgenländische Redewendung lustig gemacht, die wir so oft und leider sehr oft auch unreflektiert im Mund führen: "deis gehrt sie hoit so!" Die Bibel nennt die Menschen, die sich immer auf dieses "deis gehrt sie hoit so!" versteifen: Pharisäer und Schriftgelehrte. Als hochmütige Menschen werden sie uns in der Bibel geschildert, die immer glauben dass sie alles besser wissen, als die anderen, also solchen, die sich das Recht herausnehmen, zu sagen: wer dazugehören darf, zu unserer Gesellschaft - und wer nicht. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welche Anerkennung habt ihr dafür wohl verdient? So machen’s auch die Sünder. ... schreibt der Evangelist Lukas 6,31-38 (in Auszügen) Für euch, die ihr getauft seid, soll gelten: Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist! ... Bedenkt: das Maß, mit dem ihr andere messt, wird auch für euch verwendet werden. Wenn Sie jetzt alles das, was ich bisher gesagt habe, nur schwer verdauen können, dann versteh ich Sie durchaus, denn - wenn ich das so sagen darf - Liebe deinen Nächsten - für mich sind das: ... 9 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 unsere große Familie, unsere Nachbarn, die Freunde und Kollegen, die Menschen in meiner Gemeinde, die Menschen, die du mir auf den Wg schickst,. die geliebten und die weniger geliebten die Alten und die Jungen, die Hellen und die Dunklen, die Inländer und die Ausländer, die 4 jungen, muslimsichen Männer aus Afghanistan und dem Iran, die seit 2 Monaten bei uns zu Hause in Bernstein wohnen. Wir haben nicht zu entscheiden, wer unsere Nächsten sind Menschen werden zu unseren Nächsten gemacht. Sie sind der für uns zum Prüfstein für unseren Glauben. Denn: Wenn wir unseren christlichen Glaubenernsthaft bekennen, dann bekennen wir auch, dass jedes Geschöpf ein Geschöpf Gottes ist, jeder Mensch - egal woher er kommt oder wie er aussieht - oder was er glaubt - ein Werk seiner „Finger“. (wie die Bibel sagt) Jeder Mensch, ein Abbild Gottes - ein Gedanke Gottes, der uns unter die Augen kommt - uns vor die Füße fällt - oder in den Arm gelegt wird. Schlicht und einfach: unseren Weg kreuzt - und damit unseren Glauben auf Herz und Nieren prüft. Kritisch nachfragt, ob die kirchlich eingeübte, innere Haltung, der gelebten Wirklichkeit auch Stand hält. Wie arm wäre ich und wie verstrickt in meine eigenen Sorgen und Gedanken, wenn ich nur mich allein im Blick hätte ohne die Gedanken der anderen zu kennen, ohne an ihren Sorgen teilzuhaben, ohne ihre Hoffnungen und Visionen mit ihnen zu teilen. Wie eng und begrenzt wäre mein Horizont, würde ich all diese Menschen nicht kennen, die so ganz anders sind als ich, die mir einst fremd waren und heute vertraut sind, weil sie mich Teil haben ließen an ihrem Kummer, an ihrem Mut, an ihren Festen, an ihrem Leben. Wir könnten auch sagen: In der gelebten Praxis wird sich zeigen, ob wahr wird, was Gott dem Joshua und damit uns allen zuspricht: Ich will dich segnen - und du sollst den Menschen, die deinen Weg kreuzen, ein Segen sein. Amen. Lied: 661, 1-3 Wir wollen dir dienen Gott,du hast mich reich beschenkt. Dafür danke ich dir und bitte dich: leg deinen Heiligen Geist in die Herzen deiner Geschöpfe, damit wir lernen, einander vorbehaltlos in die Augen zu schauen, Freude daran haben, das Leben miteinander zu teilen, Fürbitten: Gott, wie arm wäre ich, wenn es die anderen nicht gäbe: meinen Mann, den Ausländer unsere Kinder, die von uns beiden Anteile in sich tragen, 10 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 und zuversichtlich füreinander einstehen. Öffne unsere Herzen für andere Menschen - allein aus dem Grund, weil du uns alle geschaffen hast und weite den Horizont unseres Handelns durch das Vorbild, das du uns in Jesus Christus schenkst. AMEN. Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Genauso nahm er den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Leben, das für euch und für viele hingegeben wird, um alles zu überwinden, was euch von Gott trennt. EG: 213/1+6: Kommt her, ihr seid geladen Abendmahl: : Präfationsgebet: Allmächtiger Gott, wir danken dir für das Geschenk unseres Lebens und preisen dich mit allen, die dir dienen. Gem.: Heilig, Heilig, Heilig… + Sooft ihr esst und trinkt, tut es zu meinem Gedächtnis. Gem.: Christe, du Lamm Gottes Gott lädt uns ein! Alle, die sich angesprochen fühlen, sind bei IHM willkommen. Kommt, seht und schmeckt, wie freundlich unser Gott ist! Weil wir uns wünschen, dass Gottes Reich mitten unter uns lebendig wird, beten wir, wie JX uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, ... Austeilung: 2 Nimm und iss vom Brot des Lebens. Nimm und trink aus dem Kelch des Heils. Einsetzungsworte: Wir empfangen es von Gott und wir teilen miteinander, weil wir Schwestern und Brüder sind: Brot und Wein, das Leben und die Liebe, Freude und Leid, so wie Jesus uns das vorgelebt hat. Während der Austeilung spielt Markus bitte: Lied: 420, 1-5 Brich mit den Hungrigen dein Brot und Gemeinde singt mit Sendung: Gott spricht: "Ich will dich segnen, damit du für alle Menschen, die einen Weg kreuzen, ein Segen sein kannst!" Amen. In der Nacht, als er verraten wurde, da nahm er das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: 11 14. Sonntag nach Trinitatis OW- Y- GD: 01.09.2013 Geht im Frieden unseres Herrn! + Segen: Gott, der die Liebe ist, segnet dich und behütet dich. Er lässt sein Angesicht über dir leuchten und ist dir gnädig. Er erhebt sein Angesicht auf dich und schenkt dir Frieden. + Amen. Orgelnachspiel 12