zwei-fach-bachelorstudiengang basisfach katholische theologie

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MODULHANDBUCH
ZWEI-FACH-BACHELORSTUDIENGANG
BASISFACH
KATHOLISCHE THEOLOGIE
INSTITUT FÜR KATHOLISCHE THEOLOGIE
FACHBEREICH 6:
KULTUR- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN
UNIVERSITÄT KOBLENZ-LANDAU / CAMPUS LANDAU
Autoren:
Prof. Dr. Matthias Bahr,
Prof. Dr. Karlheinz Ruhstorfer
Prof. Dr. Markus Schiefer
Landau, 26.05.2015
1.
Leitbild des Faches Katholische Theologie
Die Frage, auf die mit dem Leitbild eine Antwort gegeben werden soll, lautet: In welcher
Weise trägt die Katholische Theologie dazu bei, dass durch ihr Studium grundlegende
Perspektiven des christlichen Glaubens in katholischer Konfession plausibel und
verständlich werden? Diese Frage soll im Folgenden in zwei Schritten erörtert werden: (1)
Wie ist es um die Situation des Gegenstandes, mit dem sich die Theologie beschäftigt,
also Religion und Glaube, in der heutigen Gesellschaft bestellt? (2) Welche
Herausforderungen ergeben sich von daher für die religiöse Bildung an der Universität in
Form der wissenschaftlichen Reflexion?
(1) Zur Situation von Religion in der heutigen Gesellschaft
Das Spektrum der Einstellungen zu Religion in der Bevölkerung reicht von einem völligen
Desinteresse und der Ablehnung, sich als religiös zu bezeichnen, bis hin zu einem
Anwachsen evangelikaler und fundamentalistischer Strömungen. Mit dem Nebeneinander
verschiedener Kulturen geht eine Pluralität von Religionen einher.
Die vor wenigen Jahrzehnten noch weitgehend akzeptierte Prognose vom Ende der
Religion hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: der sich beschleunigende
Modernisierungsprozess erweist sich als „religionsproduktiv“, insofern er einerseits bei
Menschen Unsicherheiten, Orientierungslosigkeit und Ängste auslöst, die nach einem Halt
im Leben suchen lassen. Dafür haben sich die verschiedenen Anbieter auf dem Markt des
Religiösen angesiedelt, die auch Zulauf finden. Nicht wenige Menschen versuchen, die
Rationalisierung, der sie sich in ihrem beruflichen Alltag ausgesetzt sehen, durch einen
zeitweiligen Rückzug in eine irrationale Sphäre zu kompensieren. Andererseits erweist
sich Religion für manche deswegen als bedeutsam, weil sie die Wahrnehmung für die
„Schattenseiten“ der Modernisierung schärft.
Trotz dieses „Bedarfs“ an Religion kommen Kinder und Jugendliche im Zuge ihrer
familiären Sozialisation und Erziehung nur noch wenig mit der herkömmlichen Religion in
Berührung. Die vielfach rege Teilnahme an den kirchlichen Initiationsriten im Kindheitsund Jugendalter zeitigt trotz intensiver Vorbereitung in vielen Fällen keine nachhaltige
Wirkung. Gleichwohl darf nicht übersehen werden, dass kirchliche Einrichtungen für
Kinder und Jugendliche (verbandliche und offene Jugendarbeit) im Vergleich zu anderen
gesellschaftlichen Trägergruppen bemerkenswert starken Zuspruch finden. Aber auch
sonst sind die Jugendkulturen keineswegs frei von religiösen bzw. quasi-religiösen
Elementen.
Der Ort, an dem Kinder und Jugendliche derzeit mehrheitlich mit Religion in Berührung
kommen und sich mit Fragen in diesem Zusammenhang auseinandersetzen können, ist
der schulische Religionsunterricht. Seine Akzeptanz ist von verschiedenen Faktoren
abhängig: Schularten, Alter der Schülerinnen und Schüler, der Religionsunterricht
erteilenden Lehrperson, der didaktischen und methodischen Gestaltung des Unterrichts,
der Konkurrenz des Alternativfaches, der religiösen Bindung u.a.m.
Auch wenn dazu keine gesicherten Ergebnisse vorliegen, spricht manches dafür, dass der
religiöse Wissensstand, der nach Ablauf der Schulzeit haften geblieben ist, nicht allzu
hoch anzusetzen ist. Das trifft selbst für einen Großteil derer zu, die anschließend ein
Theologiestudium beginnen. Möglicherweise ist es darauf zurückzuführen, dass die
Fachinhalte von dem überwiegenden Teil der Schüler und Schülerinnen nicht mit dem in
Verbindung gebracht werden können, was für sie lebensweltlich bedeutsam ist.
(2) Eine Herausforderung für die Auseinandersetzung mit Religion
Trifft die These von einem allgemeinen mangelhaften religiösen Wissensstand zu, dann ist
das eine enorme Anfrage und Herausforderung für alle, die im Bereich der religiösen
Bildung – in welcher Weise auch immer – verantwortlich tätig sind.
Dass eine religiöse Bildung der Bevölkerung auch im öffentlichen Interesse liegt, wird
kaum mehr bestritten. Die Motive, die dafür angeführt werden, sind unterschiedlich;
erwartet werden z.B.

ein Beitrag zur Wertevermittlung angesichts verbreiteter Desorientierung,

religiöse Aufklärung angesichts des grassierenden religiösen Wildwuchses bis hin
zu Fundamentalismen,

besseres Verständnis für religiöse Bestände in Geschichte, Kultur und Kunst sowie

Bewältigungsstrategien für Krisensituationen.
Insgesamt lässt sich ein dreifaches öffentliches Interesse an der Tradierung von Religion
feststellen: ein die Religionen zivilisierendes, ein über sie aufklärendes und an ihre
Ressourcen erinnerndes sowie ein der Gestaltung eines gerechten Zusammenlebens zu
gute kommendes innovatorisches Interesse.
Entsprechend variieren auch die konzeptionellen Vorstellungen von dem, was näherhin
religiöse Bildung ausmacht und wie sie zu vermitteln ist. Das Spektrum reicht von einer
Information über Religion und Religionen (Religionskunde) bis hin zu einer Unterweisung
über die Glaubensinhalte und -praktiken einer bestimmten Religion.
Nach dem Selbstverständnis des christlichen Glaubens handelt es sich bei der religiösen
Bildung nicht nur um die Vermittlung von Kenntnissen speziell über den religiösen
Teilbereich der Wirklichkeit, sondern um ein bestimmtes Sich-Einlassen auf die
Wirklichkeit als ganze. Denn Religion hat es wesentlich mit dem alle Wirklichkeit
tragenden Grund - Gott - zu tun, der Leben ermöglicht und ihm Halt gibt.
Eine solche religiöse Sicht von Wirklichkeit zeitigt unweigerlich auch Konsequenzen für
das Gesamtverständnis von Bildung, z.B.

dass ihr verbindlicher Maßstab die Würde des einzelnen und aller Menschen ist,
womit dem Ansinnen widersprochen wird, Menschen zu Mitteln für andere
Interessen zu machen und so die Bildungsarbeit zu funktionalisieren,

dass das Prinzip des Vorrangs der Gnade vor der Leistung und des Indikativs vor
dem Imperativ auch Konsequenzen für die Gestaltung von Bildungsprozessen zu
zeitigen hat,

dass die Endlichkeit als konstitutives Moment des Menschseins und des
zwischenmenschlichen Zusammenlebens nicht ausgeblendet, sondern zum
bewussten Umgang mit ihr befähigt wird,

dass Fehler und Scheitern keinen Anlass geben, die betroffenen Menschen
abzuschreiben, sondern diese vielmehr in dem Maße zu fördern sind, wie es ihren
Fähigkeiten entspricht,

dass die Ausbildung von je individueller Identität im Horizont von universaler
Solidarität - auch anamnetisch und antizipatorisch - zu erfolgen hat,

dass der Mensch in seinem Tun sich davon entlastet sehen darf, selbst die
Vollendung der Welt im Ganzen bewerkstelligen zu müssen u.a.m.
Daraus wird deutlich, dass sich von einem aus dem christlichen Glauben erwachsenden
Bildungsverständnis kritische Einsprüche gegen manche derzeit propagierte
Bildungsauffassungen ergeben, wie insbesondere die Funktionalisierung von Bildung
ausschließlich für ökonomische Interessen einschließlich einer entsprechenden
Prioritätensetzung der zu vermittelnden Inhalte.
Bezogen auf die universitäre Bildung besteht der spezifische Beitrag der Theologie darin,

dass sie die Gottesfrage öffentlich thematisiert und verantwortet und damit den
Horizont des Wissenschaftstreibens auf das rational Verantwortbare, aber letztlich
nicht Einholbare (Geheimnis) hin erweitert,

dass sie die anderen Wissenschaften dazu anhält, sich ausdrücklich auch mit der
ethischen und der religiösen Dimension ihrer Forschung und Lehre zu beschäftigen,

dass sie aus einem verkürzten Wissenschaftsverständnis heraus erhobene
Totalitätsansprüche aufdeckt und abweist,

dass sie einsteht für die in den religiösen Traditionen überkommenen Erfahrungen
und Einsichten vom Menschen, etwa wie Leben gelingt, was eine allen gerecht
werdende soziale Ordnung ausmacht, wie Glaube, Liebe und Hoffnung das Leben
beschenken und bereichern, und dass sie versucht, all das mit den
zeitgenössischen Diskursen in Verbindung zu bringen,

dass sie den eigenen Glauben und die sich auf ihn berufende Praxis einer
kritischen Klärung unterzieht und auch darüber hinaus mit der Unterscheidung
zwischen heilsamer und destruktiver Religion und Religiosität zur Aufklärung
beiträgt u.a.m.
Im Sinne einer religiösen Grundbildung lassen sich daraus für die Gestaltung des
Theologiestudiums sowie für Bildungsprozesse außerhalb des universitären Rahmens
differenzierte Aufgaben und Haltungen benennen: religiöse Grundbildung

geht von den betroffenen Subjekten aus, indem diese für die Dimension ihres
Lebens und der Wirklichkeit insgesamt sensibilisiert werden, in der sich
gewissermaßen die Frage nach dem Ganzen stellt, also die Frage nach dem Woher
und dem Wohin, nach dem Wozu von allem etc., eine Dimension, in der es um alles
oder nichts, um Sinn und Unsinn überhaupt geht, um die Existenzbedingungen
menschlichen Seins,

erschließt vor diesem so für letzte Fragen offen gewordenen Bewusstsein die Art
und Weise, wie sich religiöses Denken und Tun genau an diesen Fragen entzündet
haben und um sie kreisen, sowie die Erfahrungen und Einsichten, die es in der
Jahrhunderte langen Auseinandersetzung damit gewonnen hat, und schließlich,
welche Ausdrucksformen es dafür gefunden hat,

vermittelt die Kenntnisse, die zum Verständnis religiöser Denk-, Sprach-,
Handlungs- und Lebensformen erforderlich sind (Geschichte, Sprache, Symbole,
Rituale etc.),

macht mit Zeugnissen und Beispielen gelebter Religion in Geschichte und
Gegenwart bekannt, und ermutigt so dazu und regt an, seinen eigenen Weg zu
finden,

eröffnet von dem Vertrautsein mit einer kategorialen Ausprägung des Religiösen
her (katholische Kirche) Zugänge und Verständnis für andere kategoriale
Ausprägungen (andere christliche Konfessionen und Weltreligionen) und lässt
differenziert um Unterschiede und Gemeinsamkeiten wissen,

klärt über die Ambivalenz auf, die Religion innewohnt, und die damit gegebene
Möglichkeit zu ihrem Missbrauch,

fördert eine aufgeschlossene Einstellung gegenüber der in der Gesellschaft
antreffbaren Pluralität von Religionen und Weltanschauungen, die die damit
gegebenen Chancen und Aufgaben wahrnehmen lässt, aber auch gegebene
Differenzen nicht einfach überspielt,

befähigt zu einem Urteil darüber, welche religiösen Traditionen mit guten Gründen
mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart als vertretbar und lebbar
erscheinen,

verhilft zur eigenen bewussten Lebensgestaltung in Beziehung zu anderen,

regt zum aktiven Mitleben in religiösen Gemeinschaften und zur Mitwirkung an
deren lebendiger und zukunftsfähiger Fortentwicklung an und

befähigt dazu, aus der Perspektive anderer sehen zu lernen, sowie mit anderen
über religiöse bzw. weltanschauliche Fragen zu kommunizieren und sich darüber zu
verständigen.
Religiöse Grundbildung vollzieht sich wie Bildung generell als Selbst-Bildung der
betroffenen Subjekte - und zwar sowohl in Nähe als auch in Distanz zu gelebter Religion,
sowohl in Form der Binnensicht als auch in Form der Außensicht von Religion. Sie zielt
nicht auf die bloße Reproduktion überlieferter religiöser Lebensformen. Vielmehr gehören
zu ihr gerade auch deren Kritik und Dekonstruktion, um Menschen überhaupt erst die
Möglichkeit zu geben, diese überlieferten Lebensformen aus ihrer Perspektive heraus so
zu rekonstruieren und zu verändern, dass sie darin eine sinnvolle Grundlage für ihre
eigene Lebensgestaltung zu erblicken vermögen.
Religiöse Grundbildung bezieht sich somit nicht auf einen Sonderbereich, sondern stellt
einen integrativen Beitrag innerhalb der Gesamtbildung dar, die auf die Befähigung der
Betroffenen zielt, ihre Geschicke selbstverantwortet in die Hand nehmen zu können und
solidarisch an der Gestaltung eines Zusammenleben-Könnens aller Menschen in
Gerechtigkeit, Frieden und im Einklang mit der Schöpfung mitzuwirken. So kann es
möglich werden, aus einem christlichen Geist zum Aufbau einer humanen Gesellschaft
und Welt einen überzeugenden Beitrag zu leisten.
(3) Anforderungen an Theologiestudierende und die Gestaltung des Studiums der
Katholischen Theologie
Aus diesen Überlegungen ergeben sich als Anforderungen an die Theologiestudierenden
für die Ausübung ihrer Profession: Zum einen müssen sie selbst auf der lebensweltlichen
Ebene über eine religiöse Grundbildung im dargelegten Sinn verfügen und ständig an ihr
weiterarbeiten. Zum anderen müssen sie auf der wissenschaftlichen Ebene mit dem
theologischen Diskurs so vertraut sein, dass sie zu einem eigenständigen Urteil fähig sind.
Und grundsätzlich sind Theologiestudierende in ihrer Glaubwürdigkeit als Person stärker
gefordert; das macht es erforderlich, dass sie sich auch diesbezüglich kontinuierlich
weiterentwickeln.
2.
Katalog der von Theologiestudierenden zu erwerbenden
Kompetenzen und Standards
Im Folgenden werden die Kompetenzen angegeben, über die Theologinnen und
Theologen verfügen müssen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist eine Aufteilung in
drei Kompetenzbereiche vorgenommen worden:
- theologische Fachkompetenzen,
- didaktisch-methodische Kompetenzen und
- personal-religiöse Kompetenzen.
Fein säuberlich lassen sich diese drei Bereiche allerdings nicht voneinander trennen; in
manchen Punkten überschneiden sie sich.
1. Bereich: Theologische Fachkompetenzen und Standards
Theologinnen und Theologen verfügen über das erforderliche Fachwissen in der
(katholischen) Theologie als der zentralen Bezugswissenschaft dieses Faches und wissen
um die didaktischen Möglichkeiten seiner Vermittlung.
Kompetenz 1 [Basiswissen]:
Theologinnen und Theologen verfügen über ein angemessenes theologisches
Basiswissen; sie können theologische Themen in ihren historischen
Entfaltungsschritten reflektieren und den christlichen Glauben als sinngebende
Überlieferungen deuten.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- verfügen über einen Überblick über die wissenschaftliche Theologie und können
sich selbstständig in ihr orientieren,
- kennen die wesentlichen Stufen in der Entwicklung theologischen Denkens von
der biblischen Zeit bis heute,
- verfügen über Kriterien zur Unterscheidung theologischer Denkansätze
hinsichtlich ihrer Treue zur biblischen Norm,
- können sich eigenständig in theologische Themen einarbeiten und sie vermitteln,
- kennen die verschiedenen didaktischen Konzepte zur Vermittlung theologischer
Themen (z.B. Bibeldidaktik, Kirchengeschichtsdidaktik) und können sie anwenden.
- können den Schülerinnen und Schülern zentrale theologische Inhalte in ihrer
ursprünglichen Bedeutung erschließen und in ihrer möglichen Relevanz für heute
aufzeigen,
Kompetenz 2 [Theologisches Erkenntnisinteresse]:
Theologinnen und Theologen entwickeln theologisches Erkenntnisinteresse sowie
Argumentations- und Urteilsfähigkeit im Hinblick auf die Glaubens- und
Lehrüberlieferung der Kirche
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- wissen um das spezifische erkenntnisleitende Interesse der Theologie und
können es darlegen,
- sind sich der Analogiehaftigkeit theologischer Sprache bewusst,
- können sich mit religionskritischen Einwänden auseinandersetzen,
- können überkommene theologische Argumentationsmuster in den heutigen
Denkhorizont übersetzen.
Kompetenz 3 [Theologie im Lebensvollzug]:
Theologinnen und Theologen sind fähig und bereit, theologisches Wissen mit
unterschiedlichen Biographien und Lebenskonzepten ins Gespräch zu bringen und
im eigenen Lebensvollzug zu verankern.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig zur Rekonstruktion ihrer eigenen Glaubens- und Theologiegeschichte,
- kennen verschiedene theologisch bedeutsame Biographien und Lebenskonzepte
und können sie kritisch beurteilen.
Kompetenz 4 [Umgang mit Texten und Symbolen]:
Theologinnen und Theologen sind fähig, metaphorische und symbolische
Darstellungs- und Ausdrucksformen in Wort, Bild und Geste aufzuspüren und ihre
spezifische (intentionale und performative) Wirkweise auch als Innovationspotential
für das theologische Reflektieren und Sprechen zu verstehen.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- wissen um die theologische Bedeutung nonverbaler Ausdrucks- und
Kommunikationsformen,
- können religiöse Inhalte auch in vordergründig nicht-religiösen Medien
erschließen,
- sind sensibel für das theologische Potential im gesamten ästhetischen Bereich.
Kompetenz 5 [Quellen und Referenzen]:
Theologinnen und Theologen können fachlich wichtige Quellen und
Sachauskunftsmittel auffinden, ihre Wertigkeit einschätzen und sie sachlich korrekt
verwenden.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig und bereit, sich nicht nur auf Sekundärdarstellungen zu verlassen,
sondern sich der jeweiligen Sachverhalte anhand ihrer Quellen zu vergewissern,
- können methodisch adäquat mit Quellen und anderen Referenzen zu
theologischen Themen umgehen.
Kompetenz 6 [Umgang mit Nachbardisziplinen]:
Theologinnen und Theologen können sich selbstständig Kenntnisse und
Verfahrensweisen aus anderen Disziplinen aneignen und sie mit theologischen
Fragestellungen vernetzen.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- kennen die wichtigsten Nachbarwissenschaften der Theologie
(Religionswissenschaften, Geschichte, Sozial-, Sprach- und
Literaturwissenschaften etc.),
- sind in der Lage, theologische Bezüge in den anderen Wissenschaften zu
identifizieren,
- sind bereit, sich die eigene Theologie von Nachbarwissenschaften „verfremden“
zu lassen und diese Herausforderung als Chance zum Weiterlernen zu begreifen.
Kompetenz 7 [Weltanschauliche Pluralität]:
Theologinnen und Theologen begreifen weltanschauliche Pluralität als
Herausforderung und Aufgabe, und sind fähig, von einem profilierten Standpunkt
aus in einen offenen Diskurs mit anderen Weltdeutungssystemen einzutreten
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig zur kritisch-konstruktiven Auseinandersetzung mit anderen religiösen
oder weltanschaulichen Positionen,
- verstehen es, Theologie und Religionspädagogik vor dem gegebenen Horizont
der Pluralität zu begreifen,
2. Bereich: Fachdidaktisch-methodische Kompetenzen und Standards
Theologen sind in der Lage, ihr Fach auch in ihrer theologischen Vermittlungsarbeit zu
sehen und Lernprozesse nach fachdidaktischen Kriterien zu inszenieren.
Kompetenz 8 [Sensibilität und Interesse]:
Theologinnen und Theologen entwickeln Interesse und Sensibilität für die Sinn- und
Wertfragen der Menschen in ihren gegenwärtigen Lebensumständen.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig und bereit, im Erfahrungs- und Verstehenshorizont der Menschen Fragen
nach Glaube und Gott, nach dem Sinn des Lebens, nach Liebe und Wahrheit, nach
Gerechtigkeit und Frieden, nach Kriterien und Normen verantwortlichen Handelns
aufzuwerfen und zu thematisieren,
- sind sensibel für die Vielfalt der Formen gelebter Religion und Religiosität,
Kompetenz 9 [Elementarisierung der Inhalte]:
Theologinnen und Theologen elementarisieren die Inhalte ihres Faches so, dass sie
für Menschen bedeutsam werden und von ihnen verstehend angeeignet werden
können.
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig und bereit, lebensweltliche Phänomene und Erfahrungen im Horizont
theologischer Fragestellungen zu problematisieren und zu befragen,
- kennen Ansätze und Positionen der Fachdidaktik,
- kennen die einschlägigen Befunde der Lern- und Entwicklungspsychologie,
insbesondere zur Genese und Entwicklung des religiösen Bewusstseins und der
religiösen Urteilskraft.
Kompetenz 10 [Kommunikative Prozesse]:
Theologinnen und Theologen gestalten Bildungsprozesse so, dass Dialogräume
entstehen und kommunikative Verständigung ermöglicht wird.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind fähig, einen Diskurs über Religion und Glaube zu inszenieren und zu
moderieren,
- verfügen über die für ein subjektorientiertes Lernen erforderliche theologischkommunikative Kompetenz
Kompetenz 11 [Entfaltung der Persönlichkeit]:
Theologinnen und Theologen fördern die Entfaltung der Persönlichkeit der ihnen in
Bildungszusammenhängen begegnenden Menschen
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- kennen verschiedene Möglichkeiten, Lernsituationen zu gestalten, und können die
jeweiligen Vor- und Nachteile beurteilen,
- kennen die Voraussetzungen sozialen Lernens,
- wissen um die Voraussetzungen, die notwendig sind, um ganzheitliches Lernen zu
ermöglichen und zu fördern.
Kompetenz 12 [Arbeitsformen und Erkenntniswege]:
Theologinnen und Theologen sind vertraut mit dem spezifischen Repertoire der
Arbeitsformen und Erkenntniswege des Bezugsfaches.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- kennen die fachwissenschaftlichen Arbeitsformen und Erkenntniswege der
theologischen Disziplinen.
Kompetenz 13 [Interdependenz von Inhalt und Medium]:
Theologinnen und Theologen wissen um die Interdependenz von Zielen, Inhalten
und Medien und können sie mit Blick auf die jeweiligen Erfahrungs- und
Verstehenshorizonte von Menschen fördernd methodisch umsetzen.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- können Ziele, Inhalte, Methoden und Medien des Unterrichts einander zuordnen,
- kennen die einschlägigen Theorien zur Entwicklung in Kindheit, Jugend und
Erwachsenenalter.
Kompetenz 14 [Umgang mit Informationen]:
Theologinnen und Theologen können Methoden der Informationsgewinnung, der
Informationsverarbeitung und der medialen Präsentation anwenden und vermitteln.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- kennen Methoden, Informationen zu gewinnen, zu verarbeiten und zu
präsentieren,
- kennen verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes von Medien.
Kompetenz 15 [Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht]:
Theologinnen und Theologen sind fähig und bereit, von Fachdidaktiken anderer
Fächer (z.B. Deutsch, Musik, Kunst, Geschichte) zu lernen und fächerverbindend
zu arbeiten.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen
- sind bereit, von für das theologische Arbeitsfeld relevanten Vorgehensweisen
anderer Fächer (z.B. Umgang mit Texten und Quellen, mit musischen oder
bildnerischen Elementen) zu lernen.
3. Bereich: Personal-religiöse Kompetenzen und Standards
Theologinnen und Theologen nehmen ernst, dass sie nicht nur bei der Erteilung ihres
Faches, sondern auch darüber hinaus persönlich und professionell gefordert sind und
darum kontinuierlich an ihrer Persönlichkeitsbildung arbeiten müssen.
Kompetenz 16 [Persönlichkeit]:
Theologinnen und Theologen begegnen Menschen als authentische und
engagierte Partner in Bildungsprozessen.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Absolventinnen und Absolventen
- verkörpern eine Haltung, in der die Achtung für die Würde jedes Menschen und
der Respekt vor dem Leben erkennbar sind,
- setzen sich für ihre Nächsten ein, weil sie sensibel, empathiefähig und
verantwortungsbereit sind,
- erweisen sich als authentische Partner, die ein besonderes Maß an
Rücksichtnahme, Toleranz und Mut auszeichnet.
Kompetenz 17 [Religion]:
Theologinnen und Theologen sind sich ihres Standpunkts in der eigenen Religion
bewusst und sind willens, diesen zu reflektieren und kontinuierlich
weiterzuentwickeln.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Absolventinnen und Absolventen
- sind in der Lage, sich konstruktiv mit der religiösen Dimension der eigenen
Lebensgeschichte auseinander zu setzen,
- können loyal und kritisch die kirchlichen wie gesellschaftlichen Traditionen mit
ihrer Biographie verbinden.
Kompetenz 18 [Profession]:
Theologinnen und Theologen sind bereit, ihre Professionalität stetig weiter zu
entwickeln.
Standards für die Ausbildungsabschnitte
Absolventinnen und Absolventen
- sind in der Lage, ihre Person und ihre Tätigkeit kritisch-konstruktiv zu reflektieren,
- sind in der Lage, Strategien für (zeit)ökonomisches Arbeiten zu entwickeln,
- kooperieren kollegial und lassen Engagement wie Identifikation mit ihrem Fach
erkennen,
- sind in der Lage, ihre berufliche Befindlichkeit wahrzunehmen, zu reflektieren und
gegebenenfalls Hilfe (Beratung, Supervision, Seelsorge) anzunehmen.
Modulbeschreibung: Studienmodule Katholische Theologie als
Basisfach
Angebotsinhalte: Modul 1
Die Vorlesung „Einleitung in das Alte Testament (einschl. Einführung in das
wissenschaftliche Arbeiten)“ bietet zunächst einen Überblick über Aufgabenfelder und
Forschungsgebiete der Theologie, elementare Regeln und Formen des wissenschaftlichen
Arbeitens und fachrelevante Möglichkeiten der Informationsgewinnung und -präsentation.
Am Beispiel der Bedeutungs- und Entstehungszusammenhänge des Alten Testaments als
eines Ganzen und seiner Teile entwickeln die Studierenden ein theologisches
Erkenntnisinteresse und erwerben das notwendige Basiswissen für verschiedene
theologische Argumentationsfelder. Ausgehend vom Text in seiner kanonischen
Endgestalt werden Aufbau (synchrone Lektüre), Entstehung (diachrone Lektüre) und
Schwerpunkte der Theologie einzelner biblischer Bücher, insbesondere des Pentateuch,
behandelt und das Verhältnis der Schriften zueinander, die Bedeutung der Bibel Israels für
christliche Identität und empirisch erfassbare Erfahrungszugänge von Kindern und
Jugendlichen zur Bibel erörtert.
Die Vorlesung „Einleitung in das Neue Testament“ erläutert Aufbau, Erzählstruktur und
theologische Schwerpunktthemen der neutestamentlichen Schriften und stellt
exemplarisch an den Evangelien text-, literar- und formkritische Fragestellungen der
historisch-kritischen Exegese vor. Mit Blick auf verschiedene Nachbardisziplinen lernen
die Studierenden unterschiedliche hermeneutische Ansätze und die wichtigsten
Methodenschritte der Textinterpretation kennen und können zentrale, für den
Religionsunterricht relevante neutestamentliche Texte sach- und schülerorientiert
elementarisieren und die sich daraus ergebenden besonderen Lernchancen und
Handlungsperspektiven theologisch und (religions-)pädagogisch reflektieren.
Die Vorlesung „Glaube und Vernunft“ führt in die eigentümliche Rationalität der christlichen
Religion ein. Verschiedene Methoden theologischen Erkennens werden vorgestellt. Bibel,
Tradition, Lehramt, Theologie, Philosophie und der Glaubenssinn der Kirche werden als
theologische Erkenntnisquellen analysiert. Die Herausforderung der Theologie durch das
gegenwärtige Denken und Leben bildet dabei den Horizont der Fragestellung. Die
Studierenden wissen, dass und wie Glaube und Vernunft in Geschichte und Gegenwart zu
vermitteln waren und sind.
Modul 1: Einführungs- und Grundlagenmodul
Kennnummer:
work load
270 h
1.
Lehrveranstaltungen
1) Vorlesung: Einleitung in das Alte Testament (+
Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten)
2) Vorlesung: Einleitung in das Neue Testament
Leistungspunkte Studiensemester
9 LP
1./2. Sem.
Kontaktzeit
Dauer
2 Semester
Leistungspu
Selbststudium
nkte
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
3) Vorlesung: Glaube und Vernunft
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
2. Lehrformen
1) Vorlesung
2) Vorlesung
3) Vorlesung
3. Gruppengröße
1) 150
2) 150
3) 150
4. Qualifikationsziele/Kompetenzen
Die Studierenden
 kennen biografische und kulturelle Ausdrucksformen von Religiosität und Religion und können sie an
ausgewählten Beispielen interpretierend erschließen, kennen die wesentlichen Inhalte zentraler
biblischer Schriften und können biblische Schriften in ihren geschichtlichen Entstehungszusammenhang
einordnen, kennen Methoden der Textinterpretation und können sie auf biblische Texte anwenden;
 können an Beispielen und auf der Grundlage eines historischen Basiswissens den epochalen
Gestaltwandel von Kirche und Christentum in Altertum, Mittelalter und Neuzeit beschreiben, kennen
Grundsätze der historischen Quellenkritik und können darstellen und entfalten, wie Glaube und Vernunft
im Ansatz der Theologie als Wissenschaft aufeinander bezogen und vermittelt werden;
 kennen Aufgabenfelder und Forschungsgebiete der theologischen Einzeldisziplinen und können diese in
den Gesamtzusammenhang der Theologie einordnen, kennen elementare Regeln und Formen des
wissenschaftlichen Arbeitens sowie fachrelevante Möglichkeiten der Informationsgewinnung und der
Informationspräsentation, kennen Grundmuster theologischer Argumentation und können diese auf eine
ausgewählte theologische Problemstellung anwenden;
 können an einem Beispiel zeigen, wie überlieferte theologische Denkformen und Argumentationsmuster
in den gegenwärtigen Problemhorizont übersetzt werden können;
 kennen methodische Ansätze der Praktischen Theologie, die einen hermeneutisch reflektierten und
empirisch fundierten Zugang zur Praxis erschließen, können spezifische Profile kirchlicher Praxis
beschreiben und analysieren, theologisch begründete Handlungsperspektiven entwickeln und können
Aufgaben und Rollen von Religionslehrern und Religionslehrerinnen aus theologischer, aus
pädagogischer und aus rechtlicher Sicht beschreiben und in einer Gesamtsicht des Berufs integrieren.
5. Inhalte
 Beispiele gelebter Religion und gelebten Glaubens
 Biblische Grundlagen (Hermeneutisches, inhaltliches und geschichtliches Grundwissen)
 Geschichte der Kirche und des Christentums
 Glaube und Vernunft - Theologie als Wissenschaft
 Glaube als Praxis
6. Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 2-Fach-Bachelor WF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre als
Modulteilveranstaltungen 1.1, 1.2 und 1.4
 Lehramtsbezogener Zertifikatsstudiengang (Erweiterungsprüfung) Katholische Religionslehre als
Modulteilveranstaltungen 1.1, 1.2 und 1.4
7. Teilnahmevoraussetzungen
Keine
8. Prüfungsformen
Klausur, 70 Minuten
9. Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten
10. Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
11. Häufigkeit des Angebots
alle zwei Semester
1.1 WiSe
1.2 SoSe
1.3 WiSe
12. Modulbeauftragte und hauptamtlich Lehrende
Prof.in Dr. E. Adamiak
13. Sonstige Informationen
Angebotsinhalte: Modul 2
Das Seminar „Alt- und neutestamentliche Gottesbilder“ führt ein in die Göttervorstellungen der
biblischen Umwelt, die Entwicklung des Gottesbildes im Alten Testament und die in Jesus
Christus vermittelte Offenbarung Gottes im Neuen Testament. Die Studierenden lernen an Hand
der biblischen Quellen einen Zugang zur christlichen Vorstellung von Gott kennen, werden sich
ihres eigenen Standpunkts bewusst und sind bereit, diesen zu reflektieren und
weiterzuentwickeln. Mit Blick auf den Religionsunterricht erarbeiten sich die Studierenden
altersadäquate Lehr- und Lernwege, um Schülerinnen und Schüler durch die
Auseinandersetzung mit biblischen Gotteserfahrungen in der Entwicklung eigener
Gottesvorstellungen unterstützen und auch kritische Fragen zu biblischen Gottesbildern
aufgreifen zu können
Die Vorlesung „Gotteslehre“ gibt eine Einführung in den christlichen Gottesbegriff. Die alt- und
neutestamentlichen Weisen, von Gott zu sprechen, werden dargestellt. Dabei wird vor allem die
Verwandlung des Gottesbildes durch Jesus von Nazareth bedacht. Die Entfaltung der Lehre vom
einen und dreifaltigen Gott in patristischen, scholastischen und neuzeitlichen Denkformen bildet
einen weiteren wesentlichen Inhalt. Darüber hinaus kommen aber auch die Kritik bzw. die
Negation der klassischen Gottesbegriffe im 19. und 20. Jahrhundert zur Sprache. Auch die
Herausforderung durch das postmoderne Denken sowie neuere theologische Ansätze der
Gotteslehre werden thematisch. Schließlich gilt es, die Studierenden mit der Relevanz des einen
und dreifaltigen Gottes für das eigene Denken, Leben und Arbeiten vertraut zu machen.
Die Vorlesung „Entwicklung von Gottesbildern bei Kindern und Jugendlichen“ zeichnet
theoretische Entwürfe zur Entstehung von Weltbildern und Gottesvorstellungen bei Kindern und
Jugendlichen nach und arbeitet mögliche Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge heraus. Mit
Blick auf Erkenntnisse aus der Pädagogik, Psychologie und Sozialforschung werden Aspekte der
Persönlichkeitsentfaltung und der Sozialkompetenz von Kindern und Jugendlichen als konstitutiv
für die religiöse Erziehung reflektiert. Ausgehend von einer kritischen Sichtung von
Basismodellen religiöser Entwicklung werden Beispiele aufgezeigt, wie optimale Lernsituationen
geschaffen und Fehlformen vermieden werden können. Dabei kommt dem Blick auf das Lernen
an Symbolen und der notwendigen Sensibilität für religiöse Sprachformen herausgehobene
Bedeutung zu.
Modul 2: Die Frage nach Gott
Kennnummer:
work load
300 h
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
Lehrveranstaltungen
Leistungspunkte
10 LP
Studiensemester
3./4. Sem.
Kontaktzeit
Selbststudium
Dauer
2 Semester
Leistungspunkt
e
4 LP
3 LP
1) Seminar: Alt- und neutestamentliche Gottesbilder
2 SWS/30 h
90 h
2) Vorlesung: Gotteslehre
2 SWS/30 h
60 h
3§ Vorlesung: Entwicklung von Gottesbildern bei Kindern und
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
Jugendlichen
Lehrformen
1) Seminar
2) Vorlesung
3) Vorlesung
Gruppengröße
1) 50
2) 150
3) 150
Qualifikationsziele/Kompetenzen
Die Studierenden
 kennen die wesentlichen Stufen der Entwicklung des Gottesbildes im Alten Testament und die in Jesus
Christus vermittelte Offenbarung Gottes im Neuen Testament, können an Hand der biblischen Quellen und der
Zeugnisse der Glaubenslehre einen Zugang zur christlichen Vorstellung von Gott vermitteln und sind fähig,
kritische Fragen zu biblischen und christlichen Gottesvorstellungen aufzugreifen und mit den Schülerinnen und
Schülern zu besprechen;
 können tradierte theologische Argumentationsmuster in den heutigen Denkhorizont übersetzen; können
religiöse Inhalte auch in nicht-religiösen Medien erschließen und auf die Gottesfrage beziehen;
 besitzen ein Überblickswissen über die Welt der Religionen und Weltanschauungen, und sind fähig zur kritischkonstruktiven Auseinandersetzung mit anderen religiösen oder weltanschaulichen Positionen;
 kennen Befunde der Entwicklungspsychologie zur Entstehung und Entwicklung des Gottesbildes bei Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen.
Inhalte
 Alttestamentlich-jüdische Gottesbilder
 Der Gott Jesu Christi nach den Aussagen des Neuen Testaments
 Einer der folgenden drei Bereiche nach Wahl:
- Die Entfaltung der christlichen Gotteslehre
- Die Gottesfrage heute
- Die Entwicklung von Gottesbildern in der Kulturgeschichte sowie bei Kindern und Jugendlichen
Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 2-Fach-Bachelor WF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre
 Lehramtsbezogener Zertifikatsstudiengang (Erweiterungsprüfung) Katholische Religionslehre
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzen aus Modul 1
Prüfungsformen
Mündliche Prüfung, 20 Minuten
Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten
Erfolgreiche Bearbeitung der gestellten Aufgaben sowie regelmäßige und qualifizierte Teilnahme (maximal 2
Fehlsitzungen)
Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
Häufigkeit des Angebots
alle zwei Semester
2.1 WiSe
2.2 SoSe
2.3 WiSe
Modulbeauftragter und hauptamtlich Lehrender
Prof. Dr. M. Schiefer
Sonstige Informationen
Angebotsinhalte: Modul 3
Die Vorlesung „Wirken und Sendung Jesu“ erörtert ausgehend von biblischen und
außerbiblischen Quellen die Frage nach dem historischen Jesus im Kontext des Frühjudentums
und des Hellenismus. Auf dem Hintergrund alttestamentlicher und hellenistischer
Heilserwartungen wird insbesondere die Reich-Gottes-Lehre Jesu entfaltet und das Verhältnis
des Menschen zu Gott angesichts der verkündeten Gottesherrschaft und die sich daraus
ergebenden ethischen Konsequenzen dargestellt. Die Studierende lernen verschiedene
christologische Entwürfe im Neuen Testament kennen, setzen sich mit der Frage nach der
Kontinuität zwischen dem historischen Jesus und der Urgemeinde auseinander und können die
neutestamentlichen Wurzeln von Kirche aufzeigen.
Die Vorlesung „Christologie / Theologische Anthropologie“ handelt von der Menschwerdung
Gottes in Jesus von Nazareth sowie von der dadurch erfolgten Bestimmung des Menschen. Die
biblische Grundlage und deren historische Problematik werden ebenso vorgestellt wie die
geschichtliche Entfaltung in der Spätantike, im Mittelalter und im neuzeitlichen Denken. Aber
auch Auswirkungen des christlichen Kerngedankens in der Aufklärung, der Rede von
Menschenrechten, in der Freilassung der weltlichen Wirklichkeit gilt es aufzuweisen. Schließlich
werden die Problemlagen der heutigen Christologie sowie deren aktuelle Brisanz vor allem für
eine zeitgemäße Anthropologie erörtert. Die Studierenden kennen die zentrale Bedeutung Jesu
Christi für das Christentum, das abendländische Menschenbild und die westliche Kultur und
können das Proprium des Christentums auch mit Blick auf eine nichtchristliche Umwelt und
andere Religionen in verantworteter Weise zur Darstellung bringen.
Das Seminar „Ekklesiologie“ führt in die biblischen Ursprünge der Kirche ein. Exemplarisch
werden verschiedene Kirchenverständnisse von Kirchenvätern, mittelalterlichen Theologen und
neueren Denkern vorgestellt. Ebenso werden offizielle kirchliche Dokumenten (v.a. Trient,
Vatikanum I und II) gelesen bzw. vorgestellt, hierbei wird vor allem die Kirchenkonstitution des II.
Vatikanischen Konzils Lumen Gentium besprochen. Die Studierenden werden mit den
wesentlichen Eigenschaften der Kirche (Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität) wie
auch mit den wesentlichen Vollzügen der Kirche (Verkündigung, Liturgie, Diakonie) vertraut
gemacht. Sie entwickeln ein Problembewusstsein bezüglich gegenwärtiger Herausforderungen:
Ökumene, interreligiöser Dialog, Inkulturation, neueres Selbstverständnis des Menschen und
moderne Entchristlichung.
Dabei werden auch verschiedene christliche Konfessionen (Altorientalen, Orthodoxe,
Reformatorische Kirchen, Altkatholiken u.a.) in ihrem eigenen Selbstverständnis vorgestellt.
Sodann werden die historischen Ursachen der Kirchenspaltungen, vor allem diejenige des 16.
Jahrhunderts analysiert, um schließlich die Entwicklung der ökumenischen Bewegung in den
letzten einhundert Jahren nachzuzeichnen. Herausragende ökumenische Ereignisse werden
vorgestellt. Darüber hinaus werden die Studierenden in Stand gesetzt, maßgebliche Texte v.a.
der katholischen Kirche zur Frage der Ökumene zu interpretieren. Die Studierenden kennen die
Hauptprobleme der heutigen ökumenischen Situation und wissen um verschiedene
Zielvorstellungen kirchlicher Einheit.
Modul 3: Jesus Christus und die Kirche
Kennnummer:
work load
300 h
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
Lehrveranstaltungen
Leistungspunkte
10 LP
Studiensemester
3./4. Sem.
Kontaktzeit
Selbststudium
Dauer
2 Semester
Leistungspunkte
3 LP
3 LP
4 LP
1) Vorlesung: Wirken und Sendung Jesu
2 SWS/30 h
60 h
2) Vorlesung: Christologie/Theologische Anthropologie
2 SWS/30 h
60 h
3) Seminar: Ekklesiologie
2 SWS/30 h
90 h
Lehrformen
1) Vorlesung
2) Vorlesung
3) Seminar
Gruppengröße
1) 150
2) 150
3) 50
Qualifikationsziele/Kompetenzen
Die Studierenden
 können die Frage nach dem historischen Jesus biblisch und auf dem Hintergrund außerbiblischer Quellen
darstellen, wissen, dass es bereits im NT verschiedene christologische Entwürfe gibt, und können diese
entsprechend zuordnen;
 kennen die Reich-Gottes-Lehre Jesu und wissen um den alttestamentlichen und hellenistischen Hintergrund,
kennen die dogmatische Entfaltung der Christologie in der Urkirche bis hin zu den frühen Konzilien und deren
dogmatischen Festlegungen, wissen um die unterschiedlichen christologischen Entwürfe in der Geschichte
und können heutige Entwürfe wiedergeben und beurteilen;
 kennen die Frage nach der Kontinuität zwischen dem historischen Jesus und der Urgemeinde und können
die neutestamentlichen Wurzeln von Kirche aufzeigen; sind in der Lage die Entwicklung von der Urkirche zur
römischen Reichskirche zu entfalten und besitzen Überblickswissen der Kirchengeschichte, um das
Gewordensein der heutigen Kirche darstellen zu können;
 wissen um die Neubesinnung der Kirche im II. Vaticanum und können das Bild von der Kirche als wanderndes Volk Gottes auf dem Hintergrund der Konzilsdokumente entfalten, sind mit den wichtigsten Gegenwartsfragen der Kirche vertraut und wissen um Anfragen an die reale Gestalt von Kirche von Innen und Außen.
Inhalte
 Christologie: Der historische Jesus in seiner biblischen Entfaltung im Kontext des Frühjudentums und des
Hellenismus; christologische Entwürfe des Neuen Testamentes; Lehre vom Reich Gottes im Kontext
alttestamentlicher und hellenistischer Heilserwartungen; christologische Dogmenentwicklung in der frühen
Kirche; ausgewählte christologische Entwürfe in Geschichte und Gegenwart
 Ekklesiologie: Das Fortwirken Jesu Christi in seinem Geist in der Gemeinschaft der Glaubenden; von der
Urgemeinde zur Kirche; wichtige Stationen der Kirche in der Geschichte in ihrem Ringen um die Einheit; die
Sicht der Kirche im II. Vaticanum (Volk Gottes, Lumen Gentium); die Kirche der Gegenwart und die sich ihr
stellenden Probleme: z.B. Ökumene, interreligiöser Dialog, Eine-Welt, Inkulturation, Auseinandersetzung mit
der Moderne
Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 2-Fach-Bachelor WF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre
 Lehramtsbezogener Zertifikatsstudiengang (Erweiterungsprüfung) Katholische Religionslehre
Teilnahmevoraussetzungen
keine
Prüfungsformen
Hausarbeit, 10-20 Seiten (Dauer: 4 Wochen)
Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten
Erfolgreiche Bearbeitung der gestellten Aufgaben sowie regelmäßige und qualifizierte Teilnahme (maximal 2
Fehlsitzungen)
Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
Häufigkeit des Angebots
alle zwei Semester
3.1 WiSe
3.2 WiSe
3.3 SoSe
Modulbeauftragter und hauptamtlich Lehrender
Prof. Dr. M. Schiefer
Sonstige Informationen
Angebotsinhalte: Modul 4
Die Vorlesung „Grundthemen der Religionspädagogik und Religionsdidaktik“ ordnet das Fach
Religionspädagogik und Fachdidaktik als wissenschaftliche Disziplin ein und fragt nach seiner
Verhältnisbestimmung innerhalb der theologischen Disziplinen sowie nach den Lernorten
religiöser Erziehung insgesamt. Auf dem Hintergrund ausgewählter historischer Entwicklungen
des Schulfaches wird aufgezeigt, wie religiöse Bildung und Erziehung an verschiedenen
Lernorten zu organisieren ist. Elementarisierung und Korrelation werden als didaktische
Grundkategorien aufgewiesen, anhand derer die wechselseitige Bezogenheit von
Gegenwartssituation und Tradition, von Personen und Sache reflektiert und praxisrelevant
erschlossen werden kann.
Die Vorlesung „Erscheinungsformen gelebter Religion und die religiöse Bildung“ reflektiert
Fragen der Inkulturation des christlichen Glaubens in seiner Bedeutung für den einzelnen
Gläubigen und die Glaubensgemeinschaft. Grundkenntnisse in der Religionssoziologie und
-psychologie machen bewusst, welchen Einfluss die jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen
auf das religiöse Erleben, Kommunizieren und Handeln für die Menschen und ihre religiösen
Fragen haben. Die Studierenden lernen, durch kritische Reflexionen markanter
religionssoziologischer Untersuchungen nach notwendigen Konturen des Religionsunterrichts in
der Gegenwart zu fragen. In der Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit ausgewählter
Phänomene gelebter Religiosität und kultureller Erscheinungsformen von Religion werden
verschiedene Ansätze für religiöse Lernprozesse etwa im Sinne eines handlungsorientierten
oder ästhetisch orientierten Lernens herausgearbeitet.
Im Seminar „Ästhetische Bildung im religiösen Kontext“ sollen die Studierenden sensibilisiert
werden für die Bildung der sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit, die sowohl die Übung von
Wahrnehmungsmöglichkeiten als auch die Fähigkeit zur Wahrnehmungskritik einschließt. Zwar
ist der pädagogische Ästhetikbegriff nicht auf Kunst und musische Bildung beschränkt, dennoch
soll das Seminar schwerpunktmäßig einen Überblick über Themen und Symbole christlicher
Kunst vermitteln und in Methoden der Bilderschließung und des kreativen Gestaltens einführen.
Im Seminar „Methoden und Medien im Religionsunterricht“ reflektieren die Studierenden die
Interdependenz von Zielen, Inhalten, Methoden und Medien und lernen „Grundformen des
Lehrens und Lernens“ kennen, durch die religiöse Lernprozesse initiiert werden können. Anhand
selbst geplanter Entwürfe für Bildungsprozesse entwickeln sie ein (selbst-)kritisches
Problembewusstsein für Möglichkeiten und Grenzen verantworteten Methodengebrauchs
(Methodenkompetenz). Sie lernen Kriterien zur Beurteilung von Medien und zu deren didaktisch
verantwortetem Umgang kennen und erproben ausgewählte Medien in Bildungsprozessen.
Modul 4: Religiöse Erziehung und Bildung
Kennnummer:
work load
420 h
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Lehrveranstaltungen
Leistungspunkte
14 LP
Studiensemester
1./2. Sem.
Kontaktzeit
Selbststudium
Dauer
2 Semester
Leistungspunkte
1) Vorlesung: Grundthemen der Religionspädagogik und
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
Religionsdidaktik
2) Vorlesung: Erscheinungsformen gelebter Religion und
2 SWS/30 h
60 h
3 LP
religiöse Bildung
3) Seminar: Ästhetische Bildung im religiösen Kontext
2 SWS/30 h
90 h
4 LP
4) Seminar: Methoden und Medien im Religionsunterricht
2 SWS/30 h
90 h
4 LP
Lehrformen
1) Vorlesung
2) Vorlesung
3) Seminar
4) Seminar
Gruppengröße
1) 150
2) 150
3) 50
4) 50
Qualifikationsziele/Kompetenzen
Die Studierenden
 können religiöse Phänomene in der Gesellschaft wahrnehmen, analysieren und nach theologischen Kriterien
bewerten, entwickeln Interesse für die Sinn- und Wertfragen;
 haben einen Überblick über Geschichte und Aufgabenfelder der Religionspädagogik;
 können religiöse Erziehung und Bildung mit Blick auf die Persönlichkeitsentwicklung insgesamt begründen,
können Bezüge zwischen Theologie/Religionspädagogik und Pädagogik herstellen und wissen um die
Schwerpunkte religionspädagogischen Handelns an den verschiedenen Lernorten bzw. in den verschiedenen
Handlungsfeldern;
 kennen theoretische und methodische Konzepte religiösen Lernens, können sich mit der spezifischen
Problematik des Religionsunterrichts als Schulfach auseinandersetzen, die verschiedenen
religionsdidaktischen Konzeptionen unterscheiden und sie jeweils in ihren Konsequenzen für
Bildungsprozesse veranschaulichen;
 haben einen Überblick über geeignete Methoden und Medien für religiöses Lernen und können sie
ansatzweise praktisch anwenden
Inhalte
 Erscheinungsformen (Phänomenologie) gelebter Religion heute: in zeitgenössischen Lebensgeschichten,
Kunst, Kultur und Medien, in Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – wahrgenommen
und analysiert mit Hilfe religionssoziologischer und –psychologischer Methoden und Theorien und gedeutet
mit Hilfe theologischer Kriterien
 Grundlegung der Religionspädagogik: Geschichte der religiösen Erziehung sowie der Katechetik und
Religionspädagogik, aktuelle katechetische und religionspädagogische Konzeptionen, Beziehung zu den
anderen theologischen Disziplinen, Religion und Pädagogik sowie Entwicklungspsychologie, Lernorte und
Lernformen
 Theorie und Didaktik (u.a. des schulischen Religionsunterrichts): Schule als Ort religiösen Lernens,
Begründung des religiösen Lernens, religionsdidaktische Konzeptionen, Methoden und Medien
Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre
 Lehramtsbezogener Zertifikatsstudiengang (Erweiterungsprüfung) Katholische Religionslehre
Teilnahmevoraussetzungen
keine
Prüfungsformen
Klausur, 90 Minuten
Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten
Erfolgreiche Bearbeitung der gestellten Aufgaben sowie regelmäßige und qualifizierte Teilnahme (maximal 2
Fehlsitzungen)
Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
Häufigkeit des Angebots
alle zwei Semester
4.1 WiSe
4.2 SoSe
4.3 SoSe
4.4 WiSe
12. Modulbeauftragter und hauptamtlich Lehrender
Prof. Dr. M. Bahr
13. Sonstige Informationen
Angebotsinhalte: Modul 8
Die Vorlesung „Alte Kirchengeschichte“ stellt die theologischen, sozialen und kulturellen
Entwicklungen von neutestamentlicher Zeit bis ins 6. Jahrhundert dar. Die Studierenden können
die neutestamentlichen Entwürfe von Kirche darstellen und diese auf die Entwicklung der Kirche
seit der Begegnung mit der griechisch-römischen Welt beziehen. Sie wissen um die basale
Verbindung von griechischem Logos und christlichem Glauben und können diese in ihrer
Problematik beurteilen. Die Studierenden kennen die theologischen Streitfragen die zu den
ersten sieben allgemeinen Konzilien geführt haben, und können die kirchlich-politische Situation
einschätzen, in der die entsprechende Dogmenbildung stattgefunden hat. Dadurch sind sie in
der Lage, die Relevanz der altkirchlichen Dogmen für unsere Zeit aufzuzeigen.
Die Vorlesung „Mittlere und Neuere Kirchengeschichte“ führt in jene Phase von Theologie und
Kirche ein, die mit der karolingischen Renaissance beginnt und sich bis zur Reformation und
Gegenreformation erstreckt. Die Studierenden kennen Grundzüge der scholastischen Theologie
und können die epochale Bedeutung dieser Denkform für die Katholische Kirche kritisch
beurteilen. Sie wissen um die Ausprägung des Papsttums im Mittelalter, die Konflikte zwischen
Kaiser und Papst sowie die kirchlichen Erneuerungsbewegungen des 12. und 13. Jahrhunderts
(Franziskaner und Dominikaner). Die Studierenden kennen die Verhältnisse, die zu Reformation
und Kirchenspaltung geführt haben und können den reformatorischen Neuansatz (v.a. Luther
und Calvin) sowie die katholische Erneuerung, die zur Ausbildung des Barock führt, mit ihren
Auswirkungen für die Gegenwart darstellen.
Die Vorlesung „Epochen der Glaubens- und Kirchengeschichte“ bietet das Grundwissen
einerseits über die verschiedenen geschichtlichen Ausprägungen von gelebtem Glauben und
theologischem Denken und andererseits über die historische Realität der Kirche, ihre
Vorgeschichte in alttestamentarischer Zeit, ihr Entstehen in der Antike sowie ihre Entwicklungen
in Mittelalter und Neuzeit. Die Studierenden kennen verschiedene kirchliche Lebenswelten und
Lebensentwürfe und können diese in ihrem jeweiligen geschichtlichen Rahmen deuten. Dadurch
können sie auch die gegenwärtige theologische und kirchliche Situation in ihrer historischen
Bedingtheit einschätzen.
Modul 8: Wege und Entwürfe biblischen und christlichen Lebens und Denkens
Kennnummer:
work load
LeistungsStudienspunkte
emester
270 h
9 LP
4./5. Sem.
1.
Lehrveranstaltungen
Kontaktzeit
Selbststudium
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Dauer
2 Semester
Leistungspunkte
3 LP
3 LP
3 LP
1) Vorlesung: Alte Kirchengeschichte
2 SWS/30 h
60 h
2) Vorlesung: Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
2 SWS/30 h
60 h
3) Vorlesung: Epochen der Glaubens- und Kirchengeschichte 2 SWS/30 h
60 h
Lehrformen
1) Vorlesung
2) Vorlesung
3) Vorlesung
Gruppengröße
1) 50
2) 50
3) 150
Qualifikationsziele/Kompetenzen
Die Studierenden
 kennen Epochalisierungen der jüdischen und der christlichen, der europazentrierten und der globalen
Geschichte, die Methoden der historisch-kritischen Bibelwissenschaft sowie der Geschichtswissenschaft
und können sie auf die Analyse und Interpretation historischer Quellen anwenden, kennen traditionelle
Methoden der Bibelinterpretation und traditionelle Intentionen der Geschichtsschreibung;
 kennen zentrale Linien, Brüche und Stationen der biblischen und der Kirchengeschichte mit den prägenden
Elementen des jeweiligen historischen Kontextes, können die Kategorie „Geschichtlichkeit“ für Personen,
Gruppen und Institutionen, für Strukturen und Prozesse, Ideen und Mentalitäten, Glaubenslehre und
Glaubenspraxis beispielhaft konkretisieren;
 kennen die Strukturen, den historischen Kontext und die theologische Funktion unterschiedlicher
Kirchenbilder und -visionen; kennen zentrale Stationen und Positionen der Dogmen-, Moral- und
Frömmigkeitsgeschichte und können sie beispielhaft in dogmatischen und moralisch-ethischen
Kontroversen und zum Verständnis christlichen Lebens und Denkens bei der theologischen Interpretation
und Argumentation anwenden;
 können „heilige Orte und Zeiten“ als Ausdruck christlichen Glaubens, christlicher Frömmigkeit und
Spiritualität verstehen und verständlich machen.
Inhalte
 Geschichte der Bibel und der frühen Kirche (Erstes Jahrtausend)
 Geschichte des christlichen Mittelalters und der Neuzeit (Zweites Jahrtausend)
 Kirchengeschichte im Kontext von Moderne, Postmoderne und fundamentalistischen Gegenbewegungen
Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre als
Modulteilveranstaltungen 7.1, 7.2 und 1.3
 Lehramtsbezogener Zertifikatsstudiengang (Erweiterungsprüfung) Katholische Religionslehre als
Modulteilveranstaltungen 7.1, 7.2 und 1.3
Teilnahmevoraussetzungen
keine
Prüfungsformen
Klausur, 90 Minuten
Voraussetzungen für die Vergabe von Leistungspunkten
10. Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
11. Häufigkeit des Angebots
alle zwei Semester
8.1 WiSe
8.2 WiSe
8.3 SoSe
12. Modulbeauftragte und hauptamtlich Lehrende
Prof.in Dr. E. Adamiak
13. Sonstige Informationen
Abschlussmodul: Bachelorarbeit Zwei-Fach-BA
Die Studierenden wählen in Absprache mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer der BachelorArbeit als Gegenstand der Bachelorarbeit eine Fragestellung aus dem Spektrum der
katholischen Theologie, die auf der Grundlage der bisher erworbenen Kompetenzen zu
bearbeiten ist.
Die Themenstellung soll auf etwa 30 bis 40 Seiten in einem sinnvollen Gliederungszusammenhang entfaltet werden. Dabei soll die Problematik des Themas in seinen wesentlichen Anteilen
erfasst und unter Verwendung der Regeln wissenschaftlichen Arbeitens methodensicher und
schlüssig dargestellt werden. Eine begründete Stellungnahme, die das Thema einordnet und
wertet, schließt die Arbeit ab.
Abschlussmodul Bachelorarbeit Zwei-Fach-BA (Katholische Theologie)
Kennnummer:
work load
Leistungspunkte
Studiensemester
Dauer
10 LP
5./6. Sem.
11 Wochen
Lehrveranstaltungen
Kontaktzeit
Selbststudium
keine
0 LP
300 h
Leistungspunkte
10 LP
300 h
1.
2.
Qualifikationen/Kompetenzen
Die Studierende/der Studierende kann


3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
eine umschriebene Themenstellung aus dem Bereich der Katholischen Religionslehre in einem
sinnvollen Gliederungszusammenhang entfalten
die Problematik des Themas in seinen wesentlichen Anteilen und unter Verwendung der Regeln
wissenschaftlichen Arbeitens methodensicher und schlüssig darstellen,
eine begründete Stellungnahme, die das Thema einordnet und wertet, abgeben.

Inhalte
Grundsätzlich sind alle Fragestellungen aus dem Spektrum der katholischen Theologie, die auf der Grundlage der bisher erworbenen Kompetenzen zu bearbeiten sind, in Absprache mit der Betreuerin bzw. dem
Betreuer der Arbeit als Gegenstand der Bachelorarbeit wählbar. Das Thema einer von der oder dem
Studierenden bereits verfassten Hausarbeit darf dabei nicht das Thema der Arbeit sein
Verwendbarkeit des Moduls
 2-Fach-Bachelor BF Katholische Theologie
 Lehramtsbezogener Bachelorstudiengang GS, FS, RS+, GY Katholische Religionslehre
Teilnahmevoraussetzungen
Der Kandidat bzw. die Kandidatin muss mindestens 120 Leistungspunkte im Bachelorstudium erbracht
haben, um die Zulassung zur Bachelorarbeit beantragen zu können.
Prüfungsformen
Schriftliche Ausarbeitung
Voraussetzung für die Vergabe von Leistungspunkten
Bewertung der Bachelorarbeit mit mindestens „ausreichend“, nachdem diese fristgerecht im Hochschulprüfungsamt eingereicht worden ist.
Stellenwert der Note in der Endnote
einfache Wertung
Häufigkeit des Angebots
jedes Semester (SoSe und WiSe)
Modulbeauftragter
Der oder die Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Die Betreuerin bzw. der Betreuer wird vom Prüfungsausschuss bestellt und kann von der Kandidatin bzw. dem Kandidaten vorgeschlagen werden. Der
Vorschlag begründet aber keinen Anspruch.
Sonstige Informationen
Zugehörige Unterlagen
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