Dokumentation 2013 Frauen und Gleichstellung Gestaltung: Frauenreferat / Servicestelle für Text- und Bildgestaltung Druck: Hausdruckerei Copyright 2013 Amt der Vorarlberger Landesregierung Vorwort Nicht zuletzt dank der engagierten Umsetzung des regionalen Aktionsplanes für die Gleichstellung von Frauen und Männern sind in vielen Bereichen Verbesserungen gelungen, etwa was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Aufstiegschancen für Frauen im Erwerbsleben betrifft. Auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren, ist eine dauernde Herausforderung und ein laufender Prozess. Der Blick auf das vergangene Jahr 2013 und in die Dokumentation des Referates für Frauen und Gleichstellung zeigt, dass viel bewegt und in Gang gesetzt werden konnte. Die praktische Umsetzung der Gleichstellung und Frauenförderung wird aber auch in Zukunft eine große Herausforderung sein und prioritär behandelt werden. a Ich danke der Leiterin des Frauenreferates, Mag. Monika Lindermayr und ihren Mitarbeiterinnen ganz herzlich für die engagierte und wertvolle Arbeit für und mit Frauen. Ein Dankeschön gilt all jenen, die sich mit viel Engagement für die Frauenanliegen einsetzen. in Landesrätin Dr. Greti Schmid Vorwort Im Jahr 2013 haben wir mit viel Elan Projekte wie zB das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Chancengleichheit im Erwerbsleben" vorangetrieben. Ergebnisse dieses Projektes können sich sehen lassen: ein digitales Informationssystem von A-Z für Frauen, Beratungsangebote für Wiedereinsteigerinnen, eine Kampagne „Neudenken eröffnet Potentiale“, die das Berufsspektrum der Mädchen und Jungen erweitern soll, Unternehmensberatungen für eine familienfreundliche Personalpolitik, den Gleichstellungsbericht und viele andere Angebote. Das Frauennetzwerk Vorarlberg hat sich auf den Weg gemacht, mehr Frauen zur Mitgestaltung in den Gemeinden zu motivieren. In Kooperation mit den Sozialpartnern, den Frauen- und Mädcheneinrichtungen, den Bildungseinrichtungen und Sozialeinrichtungen sind wieder viele Maßnahmen entstanden. Trotz aller intensiven Bemühungen bleiben noch zahlreiche Herausforderungen wie Armutsgefährdung und die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern in allen Bereichen zu bewältigen, um die vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. Herzlichen Dank an alle Frauen und Männer, die uns im letzten Jahr begleitet, unterstützt und wichtige Ideen eingebracht haben und tatkräftig mit uns den Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern gegangen sind. a Mag. Monika Lindermayr Bereich Frauen und Gleichstellung 3 Dokumentation 2013 Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist ein Funktionsbereich der Vorarlberger Landesverwaltung. Wir arbeiten auf Basis von Gesetzen, Regierungsbeschlüssen, politischen Aufträgen, Bedürfnissen der Bevölkerung und aktuellen Problemstellungen. Im Sinne der aktiven Gleichstellung sollen Strukturen so verändert werden, dass als Ziel die gleiche Verteilung von Ressourcen sowie eine ausgewogene Repräsentation der Geschlechter erreicht wird. Die Gleichheit von Frauen und Männern ist ein gemeinsamer Wert der Europäischen Union. Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter gehört zu den Aufgaben der Union (Artikel 3). Sie wirkt bei allen Tätigkeiten darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern (Vertrag über die Arbeitsweise der EU, Artikel 8). Artikel 7 des Bundesverfassungsgesetzes lautet: „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere zur Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten sind zulässig.“ Als zentrale Gleichstellungsstrategien sind neben gezielten Frauenförderungsmaßnahmen auch die Strategie des Gender Mainstreaming und Gender Budgeting anzusehen. Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist seit 1. Jänner 2009 in der Bundesverfassung als Zielbestimmung der Haushaltsführung verankert. In Vorarlberg sind das Gesetz zur Chancengleichheit von Frauen und Männern und Regierungsbeschlüsse Grundlage unseres Handelns. Gleichstellungsarbeit ist immer auf langfristiges Wirken ausgerichtet. Das Referat für Frauen und Gleichstellung stützt sich dabei sowohl auf die aktuelle Grundlagenforschung wie auch auf die Erfahrungen wichtiger Gesellschaftsgruppen und Fachleute. Das Referat Frauen und Gleichstellung engagiert sich für eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichgestellt sind, gleiche Chancen und gleichen Zugang zu Ressourcen haben, ein selbstbestimmtes Leben, entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen führen, keiner geschlechtsspezifischen strukturellen oder individuellen Gewalt ausgesetzt sind. Unsere Aufgaben und Zielgruppen sind vielfältig. Für alle Vorarlbergerinnen ob Jung oder Alt: Informationsweitergabe an Frauen und Mädchen sowie Weitervermittlung an Beratungsstellen Vermittlung zur Rechtsberatung für Frauen bei Fragen zum Ehe-, Familien- und Scheidungsrecht Frauenspezifische Projekte: Entwicklung, Durchführung und Unterstützung konkreter Pilot- und Modellprojekte und Mitwirkung bei deren Etablierung in den Regelbetrieb Finanzielle Förderungen für Fraueneinrichtungen und für Initiativen Empowerment von Frauen durch frauenpolitische Bildungs- und Informationsarbeit 5 Für alle Projektanbieterinnen und Projektanbieter sowie Institutionen: Vergabe und Abwicklung von Subventionen an Einrichtungen und Initiativen sowie für GenderProjekte und Veranstaltungen Förderung und Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen sowie Entwicklung und Umsetzung von PR- und Marketingaktivitäten für gleichstellungsorientierte Projekte Für eine geschlechtergerechte Gesellschaft: Entwicklung von und Beteiligung an inter-/nationalen Kooperationen und Gleichstellungsprojekten Initiierung, Entwicklung und Durchführung genderspezifischer Grundlagenarbeit: Aufbereitung, Entwicklung, Durchführung und Verbreitung Aktive gleichstellungsspezifische Vernetzungs- und Gremienarbeit, Koordination und Kooperation auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene Politikberatung und Lobbying: Erarbeitung von (gleichstellungs-)politischen und rechtlichen Anregungen und Stellungnahmen, Gesetzen/Gesetzesakten sowie von Analysen und Maßnahmenvorschlägen zu frauen- und genderspezifisch relevanten Schwerpunkten Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung: Beratung und Unterstützung von Verwaltungsdienststellen, Betriebe und Einrichtungen des Landes und von Gemeinden bei Gleichstellungs- und Gender-Mainstreaming-Projekten und Initiativen und bei der Implementierung von Gender Budgeting in Frauenreferat mit LR Dr. Schmid ϲ INHALTSVERZEICHNIS I. Öffentlichkeitsarbeit II. Vernetzung 9 15 III. Projekte, Maßnahmen 23 IV. Veranstaltungen 35 V. 39 Lehrgänge VI. Frauen- und Mädchenorganisationen und Institutionen VII. Das Team des Referats für Frauen und Gleichstellung 41 47 7 I. Öffentlichkeitsarbeit/Information Eine aktive Informationspolitik sowie kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zählen zu den wesentlichen Aufgabenbereichen des Referats für Frauen und Gleichstellung. Neben Presseaussendungen werden themenspezifisch Broschüren und Folder erstellt, bei Bedarf aktualisiert und den Frauen und Männern möglichst breit zugänglich gemacht. Sämtliche Projekte und Veranstaltungen werden medial veröffentlicht und Zielpersonen zusätzlich schriftlich über die Angebote informiert. Herausgabe des Informationsfolders „if – Magazin für Vorarlbergerinnen“ Das Magazin wird in Zusammenarbeit mit den Fachstellen für Frauen und Gleichstellung aus sieben Bundesländern produziert. Im Jahr 2013 erschien „if“ zu folgenden Themen: 1. Februar 2013 – Väter in Karenz – Familienrecht neu 2. Juni 2013 – Vielfalt – Das Leben auf dem Land wird bunter 3. Oktober 2013 – Projekt EU – 2013 EU-Jahr der BürgerInnen 4. Dezember 2013 – Starke Töne – Frauen in der Musik 5. IF Sondernummer Jänner 2013 – Vereinbarkeit Pflege – Thema von uns allen 6. IF Sondernummer September – Gleiches Recht für beide 2013 Februar 2013 Väter in Karenz Juni 2013 Vielfalt – Das Leben auf dem Land Oktober 2013 EU Jahr der BürgerInnen Dezember 2013 Frauen in der Musik 9 Sonder „IF“ Vereinbarkeit Pflege und Beruf Sonder „IF“ Gleiches Recht für beide Betreuung und Aktualisierung der Internet-Homepage Auf der Homepage des Referats für Frauen und Gleichstellung (www.vorarlberg.at/frauen) informieren wir seit zwölf Jahren über unsere Ziele, über unsere Förderungen, Termine, Daten & Fakten und über unsere Projekte. Unsere Publikationen sind alle in PDF-Formaten erhältlich. Im Zeitraum Jänner 2013 bis September 2013 besuchten 480.943 Personen unsere Website. Beim letzten Ranking liegt das Referat für Frauen und Gleichstellung im Vergleich mit den über 90 Stellen umfassenden Abteilungen und nachgeordneten Dienststellen der Vorarlberger Landesregierung an 7. Stelle! www.vorarlberg.at/frauen ϭϬ Beratungs- und Informationsangebote A – Z Info-System von A – Z 2013 wurde ein digitalisiertes Informationssystem „Informationen von A-Z“ erstellt. Dieses Informationspaket behandelt Lebensbereiche und Themen, die für Frauen und Mädchen relevant sind. Es ist ein übersichtliches Nachschlagewerk mit alphabetisch gereihten Stichwörtern, Kontaktadressen sowie umfangreichen Informations- und Serviceangeboten. Die Online-Version erleichtert den Zugang für alle Interessierten sowie die laufende Aktualisierung der Informationen. www.vorarlberg.at/frauen Rechtsberatung Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung bietet Frauen, die eine Rechtsberatung zum Themenbereich Ehe- und Scheidungsfragen wünschen, eine einmalige kostengünstige Beratung (Selbstbehalt Euro 20,--) im Ausmaß von längstens 45 Minuten bei Rechtsanwältinnen in Vorarlberg an. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter T 05574/511-24112 oder 24136. 11 Broschüren Wir bieten eine breite Palette an Info-Materialien an, die Sie kostenlos bei uns bestellen können. Im Jahr 2013 wurden folgende Broschüren aktualisiert bzw. neu herausgegeben. FinanzKompass Einkommensberichte In dieser handlichen Broschüre finden sich zahlreiche nützliche Ratschläge und alles Wesentliche zum sinnvollen und wirksamen Umgang mit den eigenen finanziellen Mitteln. Ein Leitfaden für BetriebsrätInnen Leitfaden für Frauen und Männer in Karenz (Karenz, Elternteilzeit, Wiedereinstieg) ϭϮ Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen Hier sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen, Hinweise und Tipps für die Sicherheit von Mädchen und Frauen aufgelistet. Das Heft entstand in Zusammenarbeit mit dem Landespolizeikommando Vorarlberg. Wert-Schätze 12 schlaue Tipps für Frauen zur Lebensgestaltung Nein bedeutet Nein – Folder Im Folder sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen, Hinweise und Tipps gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgelistet. Gewalt in Familie und Partnerschaft Wie kann ich helfen? Leitfaden für Angehörige, Verwandte, FreundInnen, Bekannte, NachbarInnen, KollegInnen ... Nein bedeutet Nein – Plakat Auf dem Plakat sind die wichtigsten Anlaufstellen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgelistet. Broschüren zu unterschiedlichen Themen sind in PDF´s auf der Homepage www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. 13 Folder Politiklehrgang für Frauen 2013 Folder zum Politiklehrgang mit organisatorischen Hinweisen Gender Mainstreaming – Folder Die 16 Genderfragen zu Ihrer Arbeit Subventionen Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung gewährt im Rahmen der allgemeinen Förderrichtlinien des Landes Vorarlberg finanzielle Unterstützungen, spezielle Beiträge für Veranstaltungen und Projekte, die zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Gesellschaft beitragen. Über Förderrichtlinien, Voraussetzungen und Abwicklung von Ansuchen informiert das Referat für Frauen und Gleichstellung. Auch im letzten Jahr wurden zahlreiche Veranstaltungen, Projekte, Lehrgänge und Seminare gefördert. Darunter waren beispielsweise Lehrgänge in St. Arbogast, Selbstverteidigungskurse, verschiedenste Seminare in Batschuns, Volkshochschulen, okay zusammenleben, IG Kultur uva. Im Jahr 2013 wurden vom Referat für Frauen und Gleichstellung 32 Förderanträge abgewickelt. Förderformulare sind auf der Webseite www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. ϭϰ II. Vernetzung und Koordination Frauennetzwerk Vorarlberg Seit über 13 Jahren verbindet das Frauennetzwerk Vorarlberg neun Vorarlberger Regionen – den Bregenzerwald, die Region Hofsteig, das Leiblachtal, das Klostertal, die Region Am Kumma, das Vorderland, den Walgau, das Große Walsertal und das Montafon – in den folgenden gemeinsamen Anliegen: den Frauen ein vielfältiges auf die jeweilige Region abgestimmtes Angebot zur Verfügung zu stellen, die Frauensprecherinnen miteinander zu vernetzen, gemeinsam Strategien zur Lösung frauen- und gleichstellungsspezifischer Probleme zu entwickeln sowie den Informations- und Wissenstransfer zwischen den Regionen und dem Referat für Frauen und Gleichstellung zu fördern. Regionale und lokale Angebote für Frauen Dem lokalen Bedarf und lokalen Interessen entsprechend, organisierten die ehrenamtlichen Frauensprecherinnen 2013 eine breite Palette unterschiedlicher Aktivitäten: Frauenfrühstücke, Stammtische mit Politikerinnen, Besichtigungen der Ausstellungen im Frauenmuseum Hittisau, Filmvorführungen, Besichtigungen des Landhauses, EDV-Kurse und einiges mehr. Um Synergien zu nutzen, wird auch die Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen angestrebt. In Zusammenarbeit mit dem FEMAIL-FrauenInformationszentrum werden seit vielen Jahren Sprechtage für Frauen in den Regionen angeboten. 2013 fanden in allen Regionen insgesamt 38 Sprechtage für Frauen statt. Für Frauen mit Migrationshintergrund bietet das FEMAIL auch Beratungen in türkischer Sprache an. Im Jahr 2013 wurde die Veranstaltungsreihe betrifft:frau erfolgreich umgesetzt. 14 Veranstaltungen wurden durchgeführt. Insgesamt haben 321 Frauen und 52 Männer teilgenommen. Öffentlichkeitsarbeit Das Frauennetzwerk-Vorarlberg verdankt seinen hohen Bekanntheitsgrad der Öffentlichkeitsarbeit der Frauensprecherinnen und den Presseaktivitäten des Frauenreferats der Vorarlberger Landesregierung. Webseite Frauennetzwerk Vorarlberg www.frauennetzwerk-vorarlberg.at 15 Folder Frauennetzwerk Das „Handbuch für Frauensprecherinnen“ ist ein übersichtliches Arbeitsinstrument, das zum einen über Struktur und Aufgaben des Frauennetzwerks, zum anderen in einem eigenen Praxisteil über Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzungstätigkeit, Veranstaltungsorganisation und Teamwork informiert. Die Vortragsreihe betrifft:frau beinhaltet folgende Themen: • • • • • • • • • • • • • • • • Arbeitsrecht für Mütter und solche, die es noch werden (wollen) Chancen und Gefahren neuer Medien Das Thema Gynäkologie aus der Sicht der verschiedenen Lebensphasen einer Frau Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben Mein Tag hat 48 Stunden, oder nicht? Erbrecht Frauen und Geld – Frauen und Schulden Holen Sie sich vom Staat, was Ihnen zusteht Meine Pension Meinen Stärken auf der Spur Mein Recht in Ehe und Lebensgemeinschaft Mütter und Töchter Sind Sie a-typisch? Wechseljahre – das Tor in eine neue Lebensphase Wiedereinstieg, der gelingt! Wie mache ich mich selbstständig? Die Termine zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.frauennetzwerk.at oder www.femail.at Frauennetzwerk Vorarlberg Sprecherinnen der Regionen: Region Bregenzerwald: Ingrid Delacher Regionensprecherin T +43(0)650/7922255 E [email protected] Doris Meusburger Stellvertreterin T +43(0)676/7341274 E [email protected] Region Großes Walsertal: Carmen Stark Regionensprecherin T +43(0)664/4228991 E [email protected] ϭϲ Maria Ganahl Stellvertreterin T +43(0)664/8469500 E [email protected] Region Hofsteig: a Mag. Susanne Nigg Regionensprecherin T +43(0)650/5464889 E [email protected] Yvonne Böhler Stellvertreterin T +43(0)5574/66942 E [email protected] Region Klostertal: Semra Kessler Regionensprecherin T +43(0) 664/4421559 E [email protected] Region Kummenberg: Kiki Karu Landessprecherin und Regionensprecherin T +43(0)664/2407529 E [email protected] Carmen Bertel Stellvertreterin T +43(0)5523/58400 E [email protected] Region Leiblachtal: Nicole Lissy Jancsó Regionensprecherin E [email protected] a Mag. Kamila Simma-Gaupp-Berghausen Stellvertreterin T +43(0)664/8350502 E [email protected] Region Montafon: Christine Bauer Stellvertreterin T +43(0)664/2223657 E [email protected] Region Vorderland: Gertrud Blum Regionensprecherin T +43(0) 664/5158890 E [email protected] Angela Alicke Stellvertreterin T +43(0)5523/57656 E [email protected] Region Walgau: Sabine Wäger Regionensprecherin T +43(0)664/1228871 E [email protected] Gudrun Angerer Stellvertreterin T+43(0)680/1128058 E [email protected] Frauen- und Gleichstellungsreferat: a Mag. Monika Lindermayr Projektleiterin T +43(0)5574/511-24113 E [email protected] Bettina Gotwald Projektassistentin T +43(0)5574/511-24136 E [email protected] 17 Überregionales Netzwerk – Vorarlberg/Liechtenstein/Schweiz Liechtenstein Vorarlberg, Schweiz Das Netzwerk von Frauen- und Mädchenorganisationen im Bodenseeraum entstand 2000 in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsstellen der Schweiz und Liechtenstein. www.3laenderfrauen.org Aktivitäten der 3Länderfrauen im Jahr 2013 waren: Betreuung der gemeinsamen Internet-Homepage www.3laenderfrauen.org für vielfältige Informations- und Diskussionsmöglichkeiten gemeinsames Angebot von Veranstaltungen und Seminaren und einen gemeinsamen Veranstaltungskalender ϭϴ verstärkte Zusammenarbeit mit den verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen Interreg Projekt „Rollenbilder“ Dokumentation „Körperbilder“ www.3laenderfrauen.org Arbeitsgruppe „Frauenbildung“ Der Frauenbildungskalender ist ein bewährtes Nachschlagewerk der Vorarlberger Erwachsenenbildung, denn er informiert in übersichtlicher und kompakter Form über Bildungs- und Beratungsangebote für Frauen. Die Palette reicht von berufsbezogenen Angeboten bis zu solchen in den Bereichen Kreativität, Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung. Eine Liste aller Kontaktadressen erleichtert die Suche nach dem passenden Angebot. Der Frauenbildungskalender erscheint auf vielfachen Wunsch der Nutzerinnen seit 2012 zweimal im Jahr. Die Auflage beträgt jeweils 4.000 Stück für eine Frühjahrs- und eine Herbstausgabe. Der Bildungskalender kann unter www.vorarlberg.at/frauen heruntergeladen werden. 19 Frauennetzwerk AK, ÖGB und das Land Vorarlberg Die drei Organisationen (AK, ÖGB und Land Vorarlberg) arbeiten seit 1998 zu frauenpolitischen Themen eng zusammen und haben es sich zur wichtigen Aufgabe gemacht, die Situation der Frauen in Vorarlberg zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. Im Jahr 2013 wurden gemeinsam Veranstaltungen zu „Wiedereinsteigende“ und zur Arbeit mit den Einkommensberichten durchgeführt. Gleichstellungsbericht 2014 Ein wichtiges gemeinsames Produkt des Frauennetzwerkes AK, ÖGB und Land Vorarlberg ist der Gleichstellungsbericht. Der Bericht zeigt den aktuellen Stand, wie die Bemühungen in Sachen Gleichstellung von Frauen und Männern vorankommen, und ist dadurch für alle im Gleichstellungsbericht Tätige eine wichtige Handlungsgrundlage. Der Gleichstellungsbericht ist ab April 2014 im Internet unter www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. FinanzKompass – Orientierung für Frauen in Vorarlberg Herausgebende von dieser handlichen Broschüre sind AK, AMS, ÖGB und das Land Vorarlberg. Die Broschüre beinhaltet zahlreiche nützliche Ratschläge und alles Wesentliche zum sinnvollen und wirksamen Umgang mit den eigenen finanziellen Mitteln. Der FinanzKompass ist im Internet unter www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. Einkommensberichte Am 1. März 2011 ist die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz für die Privatwirtschaft in Kraft getreten. Diese verlangt die Erstellung von Einkommensberichten. Damit soll die Einkommenstransparenz erhöht werden und die ungerechtfertigten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern beseitigt werden. ϮϬ Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist geschäftsführende Stelle des: Frauenpolitischen Forums Begleitteams Gender Mainstreaming und der Plattform Gender Mainstreaming Vernetzung Frauen-Info-Fest Vernetzung Frauenbildung Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist in folgenden Gremien vertreten: Plattform Gewalt in der Familie Netzwerk „Chancengleichheit im Landesdienst“ Rahmenplan zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Landesverwaltung AG Migrantinnen Beschäftigungspakt Vorarlberg Begleitausschuss des Interreg IV-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ Regionale Wettbewerbsfähigkeit Vorarlberg 2007–2013 Vorarlberg Akademie Steuerungsteam Frauengesundheit etc. vertreten. Ebenfalls vertreten war das Referat für Frauen und Gleichstellung bei: der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz dem Runden Tisch zu Europaangelegenheiten der Frauenbeauftragten der Länder dem Bundesländerdialog der Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im Bundesministerium der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen des Fürstentums Liechtenstein und der Schweiz der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen Konstanz und Lindau Landesfrauenreferentinnenkonferenz in Bregenz Im Landhaus in Bregenz fand 2013 die Frauenreferentinnenkonferenz statt. Die Armutsgefährdung von Frauen, die Stärkung der Potenziale der Frauen im ländlichen Raum und der Ausbau von qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung waren die bestimmenden Themen der Konferenz. Die Landesfrauenreferentinnen forderten für die nächste EU-Förderperiode, dass Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds auch für den Ausbau der sozialen Infrastruktur in den Gemeinden und Regionen verwendet werden, denn für lebendige ländliche Regionen braucht es die Frauen. Gerade die Schaffung und Verbesserung der örtlichen Dienstleistungen für die ländliche Bevölkerung komme den Frauen zugute. Der Armutsbericht 2013 zeigt, dass Alleinerziehende und Frauen über 65 besonders armutsgefährdet sind. Deshalb richten die Länder die Aufforderung an die Bundesregierung, dass Frauen, die vor 1955 geboren sind, aufgrund nachgewiesener Kindererziehungszeiten analog zu den Bestimmungen des Allgemeinen Pensionsgesetzes eine Alterspension zuerkannt bekommen. Ein weiterer wichtiger Beschluss wurde zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für pflegende Angehörige gefasst. Mittels einer Studie soll die Situation der pflegenden Angehörigen unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege erforscht werden, um passgenaue Maßnahmen für pflegende Angehörige entwickeln zu können. 21 Einig waren sich die Frauenreferentinnen auch darin, dass der Bund wieder finanzielle Mittel zur Schaffung von qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsangeboten zur Verfügung stellen sowie Maßnahmen im Bereich der geschlechtsspezifischen Bildungs- und Berufsorientierung finanziell unterstützen soll. Frauenpolitisches Forum Beim Amt der Landesregierung besteht ein Frauenpolitisches Forum, das die Landesregierung in frauenpolitisch bedeutsamen Fragen zu beraten hat: bei der Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen, welche die Frauen im besonderen Maße berühren, in grundsätzlichen Fragen der Frauenförderung, bei der Erlassung von Richtlinien und Programmen aufgrund dieses Gesetzes, in sonst bedeutsamen frauenpolitischen Fragen, in Fragen der Chancengleichheit und Verhinderung sexueller Belästigung. Das Frauenpolitische Forum kann Vorschläge für die Frauenförderung erarbeiten und sämtlichen Behörden, Einrichtungen, Organisationen der Wirtschaft, den Organen der Personalvertretung und Betriebsräten in Fragen der Chancengleichheit, Verhinderung sexueller Belästigung und Frauenförderung Information und Beratung anbieten. Das Frauenpolitische Forum kann Stellungnahmen und Empfehlungen zu allen, die Chancengleichheit, sexuelle Belästigung und Frauenförderung betreffenden Fragen verfassen. Im Jahr 2013 wurden zwei Sitzungen durchgeführt. Mitglieder des Frauenpolitischen Forums 2013 Gesetz zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern Download unter: www.vorarlberg.at/vorarlberg/frauen_familie/frauen/frauen/weitereinformationen/gesetze/gesetze.htm ϮϮ III. Projekte und Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern Maßnahmenkatalog für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg 2010 – 2013 Mit dem Regionalen Aktionsplan möchten wir die Strategie der Gleichstellung definieren und verstärkt Maßnahmen setzen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg zu erreichen. Auf der Basis von 30 Gleichstellungsindikatoren, die jährlich aktualisiert werden, haben Expertinnen und Experten aus Sozialpartnerschaft und Vorarlberger Organisationen 52 konkrete Maßnahmen für folgende Handlungsfelder erarbeitet: Ausbildung Erwerbsarbeit, Einkommen, soziale Situation Politische und wirtschaftliche Partizipation Hausarbeit und Kinderbetreuung Im Bereich der Ausbildung bestehen die maßgeblichen Ziele darin, Rollenklischees aufzubrechen und das Berufswahlspektrum und die Bildungswege zu erweitern. Um Chancengleichheit im Berufsleben zu erreichen, gilt es, Frauen den Weg in die Erwerbsarbeit zu erleichtern, den Frauenanteil in Führungspositionen und bei Unternehmensgründungen zu erhöhen, Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zu reduzieren, aber auch die soziale Absicherung zu verbessern. Ein weiteres Ziel besteht darin, Frauen verstärkt für die Politik zu motivieren, damit sie ihre Interessen besser vertreten und gesellschaftliche Entscheidungen mitbestimmen können. Der vierte wichtige Punkt betrifft die Familienarbeit und Kinderbetreuung. Hier geht es um die partnerschaftliche Aufteilung der Carearbeit sowie das Aufbrechen von Rollenstereotypen. Zu all diesen Handlungsbereichen definiert der Aktionsplan eine Reihe konkreter Maßnahmen. Der Regionale Aktionsplan für Gleichstellung der Geschlechter in Vorarlberg 2010–2013 kann im Internet auf www.vorarlberg.at/frauen abgerufen werden. Im Herbst 2013 wurde der Regionale Aktionsplan 2014 – 2018 gemeinsam mit 24 Organisationen und Institutionen erarbeitet. Vorgestellt wird der Regionale Aktionsplan, der wieder zahlreiche Maßnahmen enthält, im Frühjahr 2014. 23 Forschungs- und Entwicklungsprojekt Chancengleichheit für Frauen und Männer im Erwerbsleben Das Land Vorarlberg hat ein überaus umfangreiches Forschungs- und Entwicklungsprojekt initiiert, um zusätzliche Impulse in Richtung Chancengleichheit der Geschlechter im Erwerbsleben zu setzen. Das Projekt wird im Zeitraum April 2012 bis Dezember 2014 umgesetzt und aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung gefördert. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Chancengleichheit im Erwerbsleben“ umfasst vier Forschungs- und Handlungsfelder: 1. Unternehmen und erwerbstätige Frauen 2. Informationsmanagement 3. Berufswahlprozesse 4. Grundlagenforschung Unternehmen und erwerbstätige Frauen Familienfreundliche Personalpolitik Angeboten wurden Betriebsberatungen für eine familienbewusste Personalpolitik und Unternehmenskultur sowie Workshops zu spezifischen, bedarfsorientierten Schwerpunktthemen, wie z.B. flexible Arbeitszeitlösungen, Gestaltungsmöglichkeiten für betriebliches Karenzmanagement, Väterförderung, Vereinbarkeit und Pflege usw. Vorträge und Vernetzungsplattformen werden organisiert, um die Implementierung einer familienfreundlichen Personalpolitik zu begleiten. Über 15 Unternehmen wurden intensiv beraten. Spezifische Beratungsangebote für erwerbstätige Frauen Seit 2012 wurden vom FEMAIL 220 Coaching-Sitzungen für erwerbstätige Frauen, Wiedereinsteigerinnen und arbeitssuchende Frauen durchgeführt. Ein zentrales Thema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Informationsmanagement – Entwicklung von Informationsmaterialien Ein digitalisiertes Informationssystem „Informationen von A-Z" wurde entwickelt und ist auf der Landeswebsite www.vorarlberg.at/frauen eingepflegt. Die Kampagne „NEUDENKEN eröffnet Potentiale“ startete im Oktober 2013 und dauert bis Dezember 2014. Ziel ist es, dass beide Geschlechter gleiche Chancen im Berufsleben haben. In weiten Bereichen des Arbeitsmarktes ist die Situation immer noch von einer eingeschränkten Berufswahl geprägt, weil nach wie vor traditionelle Geschlechterrollen vorherrschen. Handwerk und Technik gelten als Männersache, Büroberufe, der Handel und soziale Dienstleistungen sind frauendominiert. Dementsprechend halten sich Mädchen weitgehend von naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen fern, Burschen von pädagogischen und Pflegeberufen. Ϯ4 Kampagne „NEUDENKEN eröffnet Potentiale“ Postkarten Inserate/Presseaussendung Folder 25 Berufswahlprozesse Entwicklung eines Gesamtkonzeptes zur Erweiterung des Berufswahlspektrums bei Mädchen und Burschen. Die vielen in Vorarlberg durchgeführten Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums (z.B. Girls Day, Boys Day, Schaffar Tag, Techniktage etc.) wurden aufeinander abgestimmt, Synergien geschaffen und ein gendersensibles Gesamtkonzept zur Erweiterung des Berufswahlspektrums bei Mädchen und Burschen entwickelt. Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen Geschlechterstereotype Rollenbilder wurden in Workshops in der Amazone hinterfragt und das Berufswahlspektrum von Mädchen wurde erweitert durch Werkstatttage, durch Berufsorientierungstage und durch die Begleitung der Mädchen. In Fortbildungsseminaren wurden praxisorientierte Methoden zum Hinterfragen der geschlechterstereotypen Rollenbilder an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vermittelt. Grundlagenforschung Gleichstellungsindikatoren und Vorarlberger Gleichstellungsbericht: Mit der Aktualisierung der 30 im Jahr 2008 erstellten Indikatoren für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg wurden die Statistiken um die ergänzenden Daten im Bereich Erwerbsarbeit erweitert. Die aktualisierten Gleichstellungsindikatoren sind Basis für die Erstellung eines Berichtes über die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg. Dieser Gleichstellungsbericht soll, was die inhaltliche Struktur und das Aufzeigen von Entwicklungen betrifft, an die vier im Auftrag des Landes Vorarlberg, des ÖGB Vorarlberg und der Arbeiterkammer Vorarlberg erstellten Frauensituationsberichte anknüpfen. Der Gleichstellungsbericht wird im Frühjahr 2014 vorgestellt. Studie und Maßnahmenkatalog zu Berufswahlprozesse Als Grundlage für die Studie „Berufswahlprozesse bei Kindern von vier bis zehn Jahren" wurden bislang Recherchen zum Thema Berufswahlprozesse erstellt sowie Studien, Projekte und Materialien analysiert und auf ihre Umsetzbarkeit für Vorarlberg geprüft. In der zweiten Projektphase wurden seit Januar 2013 Fokusgruppen und Interviews mit Pädagoginnen in den Volksschulen und Kindergärten durchgeführt. Die Elternbefragung wurde sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgewertet. Die Studie wird 2014 vorgestellt. Ϯϲ Interreg Projekt „Rollenbilder“ Gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen Liechtenstein und Graubünden führt das Referat für Frauen und Gleichstellung das Interreg Projekt „Rollenbilder“ durch. Die Projektlaufzeit ist bis Dezember 2014. Trotz aller Veränderungen, die vor allem die Rolle der Frauen betreffen, leben wir nach wie vor in einer Gesellschaft, in der Männer in allen wesentlichen Bereichen die dominante Rolle spielen – in der Wirtschaft, in der Politik, in der Verwaltung, in den Medien und in den Kirchen. Das zeigt sich besonders in der Arbeitswelt. Bei der Wahl der Schulform ebenso wie im Alltag. Obwohl die Geschlechterrollen sich gewandelt haben, haben sich Rollenstereotype, also die Vorstellung davon, was als weiblich gilt und was als männlich, keineswegs aufgelöst. Zielgruppe: Vor allem Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren und Erwachsene aus Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein Umsetzung des Projekts: 2013 wurde eine grenzüberschreitende Befragung von Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren zu ihrem Rollenverständnis und zu ihrem Rollenverhalten durchgeführt. Die Auswertung liegt im Frühjahr 2014 vor. Eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitskampagne unter dem Motto „Typisch weiblich – typisch männlich! – ist out! wird 2014 umgesetzt. Die interaktive Wanderausstellung „Gender Parcour“ sowie eine Vortragsreihe für MultiplikatorInnen sollen zur kritischen Auseinandersetzung mit Rollenstereotypen anregen. Mädchen und Berufswahl – „girl’s day“ Der internationale girl’s day gibt die Möglichkeit, die vielen technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufe zu entdecken. Die Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen" macht dies möglich. Denn diese Broschüre informiert Mädchen über verschiedene, vor allem untypische Berufe und ist eine wertvolle Ergänzung zur Berufsorientierung in der Schule und eine Anregung für alle Mädchen, die sich Gedanken über ihre künftigen Bildungs- und Berufsmöglichkeiten machen. Mit der neuen Broschüre sollen Mädchen ermutigt und motiviert werden, auch die vielen technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufe und Ausbildungen für sich zu entdecken. Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen – Handwerk, Technik und Naturwissenschaften“ 27 mädchen:impulstage 2013 same&different Bereits zum 12. Mal veranstaltete der Verein Amazone im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung die mädchen:impulstage. Vom 22. bis 24. Mai 2013 nutzten insgesamt 416 Besucherinnen aus ganz Vorarlberg die Möglichkeit, sich zum Thema Mädchen und Vielfalt direkt auszuprobieren. Ziel der mädchen:impulstage 2013 war es, den Mädchen spannende Einblicke in die Vielfalt an Lebenswelten zu geben, denn in vielen Lebensbereichen fügen sich Mädchen gängigen Rollenbildern und verfolgen nicht ihre eigenen Interessen. Sieben interaktive Stationen und ebenso viele spannende Workshops, in denen sich alles um die Vielfalt der Lebenswelten drehte, forderten die Mädchen heraus und ließen sie alle so sein, wie sie sind, nämlich same&different! In den Workshops „Von Bregenz nach Kolumbien“, „Druck dir dein Unikat!“, „Create your own Lovestory!“, „Manege frei!“, „Alle anders – alle gleich“, „Identity Switch“ und „kulturbunt & überall“ wurden die Mädchen gefördert und gefordert. Die Stationen machten die Vielfalt an Mädcheninteressen sichtbar, wie zum Beispiel die Slackline, die Running Water Balls, die Bogenschützin oder die AmazoneBar. bunt & quer5 – Mädchenarbeit und Migration bunt & quer ist eine interkulturelle Mädchenarbeitsprojektreihe, die der Verein Amazone seit 2008 umsetzt. Die Ressourcen und Stärken der Mädchen sind dabei Ausgangspunkt für eine bedürfnisorientierte und lebensnahe mädchenkulturelle Auseinandersetzung. Daher wirken Peer Mädchen bei der Ausgestaltung und Durchführung der Projektaktivitäten gestaltend mit. Neben den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Begleitung, Peer Education, Workshops für Mädchen, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung war die migrationssensible Arbeit mit Multiplikatorinnen, Multiplikatoren 5 und Eltern zentraler Bestandteil von bunt & quer . Die gesammelten Erfahrungen sowie Ergebnisse der Migrationsforschung zeigen, dass der Einbezug von Eltern, insbesondere der Mütter, nachhaltige interkulturelle Mädchenarbeit unterstützt. 5 bunt & quer wurde finanziert durch den Europäischen Integrationsfonds, das Bundesministerium für Inneres, das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, das Referat für Frauen und Gleichstellung Vorarlberg, das Jugendreferat Vorarlberg, die Kulturabteilung Vorarlberg und die Stadt Bregenz. Ϯϴ Stationäre und mobile AmazoneBar Seit 2004 ist die AmazoneBar on tour. Durch die alkoholfreie, stationäre und mobile AmazoneBar lernen Jugendliche eine Alternative zur alkoholdominierten Lokalszene kennen. Anhand eines breit gefächerten Workshopangebots werden soziale Kompetenzen und der Selbstwert bei Mädchen gefördert sowie ihre „Genussfähigkeit“ erprobt. Die laufende, prozessorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und die Erweiterung des Erfahrungsspektrums durch das Mixen und Anbieten alkoholfreier Cocktails ist sowohl innerhalb des Mädchenzentrums Amazone als auch bei Außeneinsätzen ständiges Thema. Die AmazoneBar wird von 14 professionell ausgebildeten und hoch motivierten Barkeeperinnen im Sinne des Peer Education Ansatzes betrieben. Im Rahmen der AmazoneBar gibt es folgende Angebote: • • • die mobile AmazoneBar auf Events der Shake it-Impulsworkshop: Jugendliche lernen Cocktails richtig zu mixen Fachberatung: Methodik Material und Know-how im Umgang mit dem Thema Sucht für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Veranstaltende von Jugendevents und Festivals wie Vereine, Schulen, Gemeinden und Städte können die AmazoneBar buchen. Hauptzielgruppe des Angebots sind Jugendliche, die AmazoneBar kann aber auch bei Veranstaltungen für Erwachsene zum Einsatz kommen. Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/amazonebar 29 Projekt S.I.G.N.A.L gegen Gewalt an Frauen in Familie und Partnerschaft Gewalt an Frauen erkennen, benennen und dagegen handeln International wird Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen eingeschätzt, sie hinterlässt seelische und körperliche Verletzungen. Studien belegen, dass sich Betroffene an Gesundheitseinrichtungen wenden, noch bevor sie Hilfe durch Beratungsstellen oder die Polizei in Anspruch nehmen. Alarmierend ist die hohe Zahl von Betroffenen. Eine von vier in Europa lebenden Frauen wurde mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren jetzigen oder ehemaligen Partner. Im Gesundheits- und Pflegebereich tätige Menschen werden im Laufe ihres Berufslebens sehr oft mit dem Thema Gewalt konfrontiert. Je früher Gewalteinwirkungen erkannt und zur Sprache gebracht werden, desto effektiver kann an der Vermeidung und Verringerung der Gewalt gearbeitet werden. Das Projekt S.I.G.N.A.L wird im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung von der IfSGewaltschutzstelle durchgeführt. Die Gewaltschutzstelle ist eine gesetzlich anerkannte Opferschutzeinrichtung und hat sich zum Ziel gesetzt, im Gesundheitsbereich tätige Menschen für das Thema Gewalt zu sensibilisieren. 2013 haben 10 Informationsveranstaltungen stattgefunden: 2 an der Schule für Sozialberufe, 2 an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Rankweil und Feldkirch, 2 an der Kathi-Lampert-Schule, 2 Informationsveranstaltungen für MOHI und Hauskrankenpflege in Lauterach und Götzis sowie 2 Informationsveranstaltungen für die Opferhilfegruppe im Krankenhaus in Dornbirn. Die Schulungsmaßnahme fördert das Erkennen von Gewaltsituationen, erklärt Ursachen von Gewalt und deren Folgen. Weiters werden Informationen über die Unterstützungsmöglichkeiten für gewaltbetroffene Menschen vermittelt. Erstmalig wurden auch die Mitglieder der neu eingerichteten Opferschutzgruppe des Krankenhauses Dornbirn im Umgang mit Gewaltopfern geschult. Die Notfallkarte „S.I.G.N.A.L gegen häusliche Gewalt“ verweist auf psychosoziale Beratungsangebote und liegt in allen Ambulanzen der Krankenhäuser auf. ϯϬ Gender Mainstreaming Gender Mainstreaming ist eine Strategie zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann. Kriterien der Gleichstellung werden in alle Lebensbereiche integriert. Für die Verwaltung bedeutet dies, dass bei jedem staatlichen Handeln, bei allen Projekten und Maßnahmen der Verwaltung die möglichen Auswirkungen auf Frauen und Männer geprüft und berücksichtigt werden, und zwar in jeder Phase eines Vorhabens – von der Erarbeitung des Konzepts bis zur Realisierung und Evaluation. Aufgabe von Gender Mainstreaming ist es, die Gesetze, Programme, Projekte und Maßnahmen auf Auswirkungen auf Frauen wie auf Männer zu überprüfen und so zu gestalten, dass das Ziel der Gleichstellung erreicht wird. Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung Gender Mainstreaming hat für die Vorarlberger Landesregierung einen zentralen Wert erhalten und ist seit 2002 als Querschnittsaufgabe und Leitziel für alle Bereiche der Landespolitik verankert. Zur praktischen Umsetzung wurde ein ressortübergreifendes Begleitteam eingerichtet. Dem Begleitteam gehören der Landesamtsdirektor sowie Vertreterinnen und Vertreter der Abteilungen Regierungsdienste, Personal, Gesetzgebung, Europaangelegenheiten und Außenbeziehungen, Finanzen sowie Gesellschaft und Soziales an. Den Vorsitz führt das für Frauenfragen zuständige Regierungsmitglied. Die Geschäftsführung liegt beim Referat für Frauen und Gleichstellung. Im Jahr 2013 wurde neben Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen ein Folder „Gender Mainstreaming“ mit 16 Fragen zur Überprüfung von Projekten, Programmen, Maßnahmen und Vorhaben verbreitet. Mehr zu Gender Mainstreaming unter: www.vorarlberg.at/frauen 31 Gender Budgeting Gender Budgeting ist in Österreich bereits seit 1.9.2009 im Bundes-Verfassungsgesetz verankert. Gemäß Art. 13 Abs.3 haben Bund, Länder und Gemeinden bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern anzustreben. Die Budgetverteilung eines Landes kann auch als ihr in Zahlen gegossenes Regierungsprogramm bezeichnet werden. Frauen und Männer ziehen durch ihre unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen unterschiedlichen Nutzen aus öffentlichen Ausgaben und Förderungen. Hier genau hinzusehen und besonders ausgabenseitig auf eine gerechte Verteilung der öffentlichen Mittel zu achten, ist das Ziel von Gender Budgeting. Gender Budgeting bedeutet dabei eben nicht nur Frauen zu unterstützen, wie beispielsweise bei der Gestaltung von öffentlichen Parks oder bei Tiefgaragen (Frauen haben ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Raum), sondern auch Burschen und Männer zu fördern, wie beispielsweise im Bibliothekswesen (Burschen lesen weniger) oder aber in der Gesundheitsförderung (Männer lassen weniger Vorsorgeuntersuchungen durchführen). Den Nutzen aus Gender Budgeting ziehen sowohl Frauen als auch Männer. Gender Budgeting ist eine Strategie, sämtliche Budgetmaßnahmen des Landes zu überprüfen, wie sie sich auf die Geschlechter auswirken. Im Landesvoranschlag 2014 wurden wieder genderrelevante Voranschlagsstellen analysiert und in einem Bericht zusammengefasst. Begleitende Unterstützungsangebote wurden zur Verfügung gestellt: • • • • • • www.vorarlberg.at/Chancengleichheit – Gender Mainstreaming Leitfaden „Gender Mainstreaming in der Verwaltung“ Begleitende Veranstaltungen für Führungskräfte und Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter Folder „Gender Mainstreaming – 16 Fragen für meine Arbeit“ Workshops „Genderkompetenz“ Beratungen und Coaching Gleichstellung auch im Landeshaushalt berücksichtigt Die Vorarlberger Landesregierung hat die Strategie Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip für die Landespolitik und -verwaltung eingeführt. Schritt für Schritt zum geschlechtergerechten Budget ϯϮ Projekt Gender Gesundheit – Körperbilder Körper-Bilder erzeugen Körper-Wirklichkeiten – vor allem tun das die in den Medien konstruierten Frauen- und Männer-Bilder. Das hat eine Reihe von Vorträgen über das Bild der perfekten Frau, über die Zwiespältigkeit der Männlichkeitsbilder, über Schlankheitswahn und über Körperbilder männlicher Jugendlicher deutlich gemacht. Wie sich die Vorstellungen über Körper und Psyche im Laufe des Lebens verändern oder welche Funktion die plastische Chirurgie in der modernen Gesellschaft spielt, wie der altersund geschlechtsspezifische Umgang mit Gesundheit sich verändert oder „Wie kluge Frauen alt werden“ – diese Themen wurden in einer vierteiligen länderübergreifenden Veranstaltungsreihe den ZuhörerInnen anschaulich und überzeugend vermittelt. Der Sammelband „Gender und Gesundheit – Körperbilder“ kann unter www.vorarlberg.at/frauen heruntergeladen bzw. unter [email protected] bestellt werden. mach es gleich: gender & schule Im Rahmen des länderübergreifenden Interreg IV Projekts „mach es gleich: gender & schule“ standen Fachkräfte, Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler aus sechs Hauptschulen in Konstanz und Friedrichshafen in Deutschland und einer Mittelschule in Österreich im Mittelpunkt eines Gender Prozesses im Setting Schule. Zentrales Anliegen ist es, für das Thema Gender Interesse zu wecken und Schulen zu begeistern. Zudem wurden Maßnahmen zur Gleichstellung von Mädchen und Jungen im Schulkontext entwickelt und gemeinsam mit allen Beteiligten in den Modellschulen umgesetzt. Die in der prozessorientierten Auseinandersetzung gewonnenen Erfahrungen flossen in die theoretischen Grundlagen und Methoden ein. Best Practice Beispiele entstanden und die Ergebnisse wurden allen Interessierten in einer gender & schule Mappe zugänglich gemacht. Mehr Informationen erhalten Sie unter und www.vorarlberg.at/frauen www.amazone.or.at 33 gender:impulstage Doing Difference? Der Verein Amazone veranstaltete am Dienstag, den 15. Oktober 2013, im Auftrag des Referats für Frauen und in Gleichstellung die fünften gender:impulstage. Landesrätin Dr. Greti Schmid eröffnete die Fachtagung, zu der rund 135 Studierende und Interessierte aus der Jugend- und Sozialarbeit, Schulen, dem Bildungsbereich, Betrieben, Verwaltung, Politik und Medien kamen. a Zu den Themen Geschlecht, Rolle, Identitäten und Vielfalt referierten Christian Schmelzer, Mag. Elli Scambor in und Dr. Renate Huber. In Theorie und Praxis wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden über eine Gesellschaftsstruktur nachgedacht, die eine freie Entfaltung und Förderung der vorhandenen Potenziale aller Menschen möglich macht, ebenso wie eine anerkennende und wertschätzende Gesellschaftskultur, die die Vielfalt des Mensch-Seins respektiert, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Mehr Informationen erhalten Sie unter: und www.vorarlberg.at/frauen www.amazone.or.at ϯ4 IV. Veranstaltungen Neujahrsempfang 2013 16. Jänner 2013, 19.00 Uhr, Kulturbühne AMBACH Götzis in Referentin: Frau Dr. Sophie Karmasin Thema: „Frau und Erfolg: motivieren – informieren – orientieren.“ Das Redemanuskript kann auf www.vorarlberg.at/frauen heruntergeladen werden. Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2013 „MACHT?ERFOLG?REICH?GLÜCKLICH?“ Geschlechtsspezifische Einflussfaktoren auf Karrierenverläufe 5. März 2013, 18:00 Uhr, FH Dornbirn Referent: DDr. Guido Strunk Veranstalterinnen: Das Referat für Frauen und Gleichstellung des Amtes der Vorarlberger Landesregierung, FH Vorarlberg. Der Vortrag kann unter www.vorarlberg.at/frauen abgerufen werden. Frauentag im Leiblachtal anlässlich des Internationalen Frauentages 08. März 2013, 19.00 Uhr , Schloss Hofen, Lochau. in Impulsreferat von Dr. Angela Bahro zum Thema „Gleichbehandlungsgesetz" und Kinofilm „We want sex ..." Anschließend gemütlicher Austausch. Veranstalterin: Die Frauensprecherinnen des Frauennetzwerkes Vorarlberg, Region Leiblachtal und Referat für Frauen und Gleichstellung 35 „Frühstück:Wiedereinstieg“ 8. März 2013, 9.00 Uhr, Arbeiterkammer Feldkirch Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2013 organisierten Vertreterinnen von AK, AMS, ÖGB und dem Land Vorarlberg ein Frühstück für Wiedereinsteigerinnen in der AK Feldkirch. Der berufliche Wiedereinstieg nach Babypause ist für viele Frauen oft schwierig. Fehlende Kinderbetreuung, die lange Abwesenheit vom Arbeitsmarkt, Zweifel bezüglich der beruflichen Fähigkeiten und fehlendes Wissen über Fördermöglichkeiten sind nur einige Aspekte, die den Weg zurück in den Beruf erschweren. Klappt es mit der Jobsuche nicht, bietet die Zeit während und nach der Babypause den Frauen auch die Gelegenheit, über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken. Durch Weiterbildung werden die persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen erweitert und somit die Chancen am Arbeitsmarkt verbessert. Breites Angebot In Vorarlberg gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten für Wiedereinsteigerinnen. Bei der erstmals durchgeführten Veranstaltung „Frühstück:Wiedereinstieg“ konnten sich die zahlreichen Besucherinnen über das breite Angebot der jeweiligen Organisationen informieren. Beraterinnen des AMS, der AK, des ÖGB, der WK, des BIFOs, des FrauenInformationszentrums FEMAIL und des Landes Vorarlberg beantworteten den interessierten Frauen Fragen zum Thema Wiedereinstieg. Neben rechtlichen Aspekten und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde das Thema Benachteiligung am Arbeitsmarkt unter den Frauen diskutiert. Die Vorurteile von Arbeitgebern gegenüber Frauen mit Betreuungspflichten seien noch immer stark spürbar, so der einhellige Tenor. Unter dem Motto „Frauen können mehr“ wurden zudem Zukunftsperspektiven besprochen und den Frauen Mut gemacht, selbstbewusster ihren beruflichen Weg zu gehen. Gerade in nicht traditionellen Frauenberufen im handwerklich-technischen Bereich gibt es gute Karrierechancen für engagierte Frauen. Infoplattform Mit dem „Frühstück:Wiedereinstieg“ ist es den Veranstalterinnen gelungen, eine Plattform zu schaffen, die Platz für gegenseitigen Austausch bietet und den Frauen den Zugang zu wichtigen Informationen bezüglich Wiedereinstieg erleichtert. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr ist bereits in Planung. a a Die Veranstalterinnen: Mag. Sabine Rudigier (ÖGB), Mag. Kamila Simma (AMS), a a a Mag. Monika Lindermayr (Land Vorarlberg), Mag. Miriam Bitschnau (WK) , Mag. Angelika Nocker (AK) ϯϲ „Partnergewalt und Alkohol“ 03. Juni 2013, 19.00 Uhr, Arbeiterkammer Feldkirch Veranstalterinnen: Das Referat für Frauen und Gleichstellung des Amtes der Vorarlberger Landesregierung, IfS-Gewaltschutzstelle. Referentin: Dr.in phil. Daniela Gloor „Prekarität und Freiheit“ 17. Oktober 2013, 19.30 Uhr, FH Vorarlberg Veranstalterinnen: Das Referat für Frauen und Gleichstellung des Amtes der Vorarlberger Landesregierung, die IG-Kultur Vorarlberg, die Gleichbehandlungsstelle der FH Vorarlberg, der Verband feministischer Wissenschafterinnen und der Österreichische Gewerkschaftsbund Vorarlberg Referentinnen: Dagmar Fink, Birge Krondorfer und Sabine Prokop Information und Beratung für Männer Das Netz der Unterstützungsangebote für Männer in Vorarlberg ist erneut erweitert worden. Auf der Internetseite www.vordermann.at können sich Männer zu Themen aus unterschiedlichsten Lebensbereichen informieren und haben die Möglichkeit, sich anonym und kostenlos beraten zu lassen. www.vordermann.at 37 V. Lehrgänge Politiklehrgang Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung und die Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann in Liechtenstein haben bereits zum elften Mal einen Politiklehrgang für Frauen durchgeführt. Kompetentes Training für die politische Arbeit Der Politiklehrgang will Frauen befähigen und ermutigen, ihre Anliegen und Potenziale in politischen Gremien und in der Öffentlichkeit einzubringen. In sechs Modulen werden Frauen professionell für die konkrete politische Arbeit vorbereitet. Dazu gehören eine Standortbestimmung über das eigene politische Engagement, eine politikwissenschaftliche Einführung in die verschiedenen Politiksysteme Vorarlbergs und Liechtensteins, ein Rhetorik- und Argumentationstraining, eine Einführung in politische Strukturen, Konfliktmanagement und ein PR- und Medientraining. Die Teilnehmerinnen bekommen Unterstützung bei ihrem gesellschaftspolitischen Engagement oder ihrer politischen Arbeit. Sie erhalten einen Einblick in den politischen Alltag und werden mit politischem Grundwissen und Grundregeln vertraut gemacht. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit werden gestärkt und Argumentationstechniken intensiv trainiert, sodass auch der Schritt in die Öffentlichkeit souverän gelingt. Wissenszuwachs und länderübergreifender Austausch In insgesamt elf Lehrgängen haben 215 Absolventinnen (82 Liechtensteinerinnen und 133 Vorarlbergerinnen) diese Chance genützt und den Politiklehrgang abgeschlossen. Neben einer interessanten Zusatzausbildung haben diese Frauen auch von der interregionalen Zusammenarbeit profitiert, denn es wurden nicht nur neue Bekanntschaften geschlossen, sondern auch das Blickfeld auf das jeweils andere Land erweitert und Erfahrungen ausgetauscht. 39 VI. Förderung von Frauenorganisationen und –institutionen -und Mädchenorganisationen in ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung aber auch zur Wissensvermittlung und Beratung. Verein Amazone zur Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit Am 15. Juni 2013 feierte der Verein Amazone sein 15-jähriges Bestehen mit einem großen Fest am Bregenzer Hafen, bei dem das neue Erscheinungsbild und die Arbeitsschwerpunkte des Vereins öffentlich vorgestellt wurden. Unter dem Namen Kecke Quecke wurde der Verein 1998 mit der Einrichtung des ersten Mädchenzentrums Vorarlbergs ins Leben gerufen und 2001 von den Besucherinnen in Mädchenzentrum Amazone umbenannt. Stand in den ersten Jahren feministische Mädchenarbeit von Frauen und Mädchen für Mädchen im Vordergrund, fokussiert der Verein Amazone seit 2011 in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen hinweg die Entwicklung einer geschlechtergerechten Arbeit mit dem Ziel, Mädchen auch in gemischtgeschlechtlichen Kontexten zu stärken Ansätzen und Mädchenarbeit mit weiteren genderpädagogischen zusammenzuführen. Die Umsetzung der Arbeitsschwerpunkte Ausbildung, Gesundheit, Gewalt, Kultur, Multimedia, Arbeit, Politik und Sexualität erfolgt mit feministischer Haltung über die Zugänge Bildung und Förderung in drei Handlungssäulen: • • • das Mädchenzentrum mit geschlechtshomogenen Angeboten – etwa Café, Werkstatt, Proberaum, Workshops oder Girls4Girls-Aktivitäten – für Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren, die Mädchenberatung für Mädchen und junge Frauen und deren Bezugspersonen sowie die Fachstelle Gender, die Maßnahmen zur Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern mit und für Mädchen, Jungen, Erwachsene, Institutionen und die gesamte Öffentlichkeit anbietet. Die Verschränkung von Praxisprojekten mit Angeboten zur Qualifizierung und Weiterbildung im Verein Amazone ermöglicht einen Zugang, der von den Mädchen und ihren Lebenswelten ausgeht. Sie sind die Kompetenzträgerinnen! Sie setzen Impulse, die mithilfe des Know-hows des Vereins in Strukturen übersetzt werden, um gemeinsam die Vision einer geschlechtergerechten Welt zu verfolgen. Mädchenzentrum Amazone Das Mädchenzentrum Amazone ist ein Jugendhaus nur für Mädchen. Hier bekommen sie die Möglichkeit, Raum einzunehmen und gehört zu werden. Sie werden unterstützt, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Wichtiger Bestandteil ist die Beziehungsarbeit mit den Mädchen und ein niederschwelliges Beratungsangebot. Mädchenarbeit, wie sie vom Verein Amazone angestrebt und umgesetzt wird, wirkt sowohl individuell fördernd als auch gesellschaftsverändernd. Während der Öffnungszeiten können Mädchen von 10 bis 18 Jahren in der Werkstatt experimentieren, im Internet surfen, im Fotolabor Fotos entwickeln, Tischfußball spielen, im Café relaxen, im Bewegungsraum herumtoben, im Proberaum Soundsessions abhalten und im Südseezimmer chillen oder Probleme besprechen. Abgesehen von den Workshops und Events, die im Sommer- und Winterprogramm angeboten werden, gibt es viele Aktivitäten, die unter anderem im Rahmen von Girls4Girls von Mädchen selbst organisiert werden. 4Ϭ Mädchenberatung Die Beratungsleistungen für Mädchen und junge Frauen sind im Verein Amazone zum einen durch einen niederschwelligen, anonymen und nachhaltigen Zugang ohne Stigmatisierung charakterisiert. Dabei werden die Mädchen und jungen Frauen in ihren Lebenswelten mit eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen, Problemen und Anschauungen wahr- und ernstgenommen. Zum anderen können sie in einen Beratungsprozess einsteigen. Darunter versteht der Verein Amazone mit den Mädchen und jungen Frauen explizit vereinbarte Beratungen mit Zielvereinbarungen und einem gemeinsam definierten Rahmen. Sie finden in eigens dafür vorgesehenen Beratungsräumlichkeiten statt. Beratungen werden in allen Themenbereichen des Vereins Amazone angeboten. Die persönlichen Gespräche sind anonym und können während den Öffnungszeiten oder nach Absprache stattfinden. Fachstelle Gender Der Verein Amazone versteht sich als Ansprechpartnerin für alle Fragen und Themen der feministischen Mädchen- und Genderarbeit. Für Multiplikatorinnen, Multiplikatoren, Jugendeinrichtungen, Sozialeinrichtungen, Mädchen- und Fraueneinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Gemeinden, Betriebe, Fachgremien und Medien bietet der Verein in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen hinweg Vorträge, Seminare, Fachberatungen, Publikationen, Methodik Materialien, Projektbegleitungen und -durchführungen an. Ausgesuchte Fachliteratur und methodische Übungen finden sich in der AmazoneThek. Gearbeitet wird mit einem geschulten Pool von Referentinnen und Referenten, die ihr Fachwissen bedarfsorientiert weitergeben. Außerdem fungieren ausgebildete Peer Mädchen in vielen Angeboten als Rolemodels für andere Mädchen. Öffnungszeiten Mädchenzentrum AmazoneBar Büro Beratung AmazoneThek Mi – Sa Fr Mo – Do Mi Do – Sa Mo 15.00 – 19.00 Uhr 17.00 – 22.00 Uhr 09.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 19.00 Uhr 15.00 – 19.00 Uhr und auf Anfrage 09.00 – 12.00 Uhr und auf Anfrage Verein Amazone Kirchstraße 39 6900 Bregenz T +43 5574 45801 F +43 5574 45801-20 E [email protected] www.amazone.or.at 41 FEMAIL FrauenInformationszentrum Vorarlberg e.V. Das FEMAIL − FrauenInformationszentrum ist die Service- und Informationsstelle für Frauen in Vorarlberg. In einem persönlichen, vertraulichen Gespräch erhalten Frauen Informationen zu ihren Fragen und Unterstützung bei der Klärung und Bearbeitung ihrer Anliegen. Die Beraterinnen von FEMAIL gehen achtsam mit den spezifischen Lebensbedingungen von Frauen um und stärken Frauen in ihren Veränderungsprozessen. Die Angebote umfassen: Information und Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit, Familie und Beruf Rechtsinformation Beratung und Information für Frauen im Rahmen von regionalen Sprechtagen Coaching für die Berufs- und Lebenswegplanung Beratung und Information für Frauen mit Migrationshintergrund Frauenhotline in deutscher und türkischer Sprache Information und Beratung in Gesundheitsfragen − Fachstelle Frauengesundheit Veranstaltungen, Projekte, Publikationen, Informationsservice Das Projekt beruf:pflege – Unterstützung von Frauen im Pflegeberuf startete 2012 als innovatives Projekt im Rahmen des Europäischen Sozialfonds und wurde im Juli 2013 abgeschlossen. Das Projekt beruf:pflege hatte zum Ziel, Frauen im stationären Pflegesektor bei der beruflichen wie auch persönlichen Gesunderhaltung zu unterstützen. Frauenservicestelle Information & Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit, Familie und Beruf FEMAIL berät Frauen zu familienrechtlichen Fragen wie Ehe, Lebensgemeinschaft, Obsorge, Scheidung bzw. Trennung, bei der Sicherung des Lebensunterhaltes, bei Arbeitssuche und Wiedereinstieg, zu Fragen rund um Schwangerschaft und Karenz, zu Vereinbarkeitsfragen und in beruflichen, familiären oder persönlichen Krisen. Die Kundinnen erhalten auch Informationen zu weiteren Fachinstitutionen und Versorgungsangeboten in der Region. Darüber hinaus bietet sich Frauen und Interessierten eine breite Auswahl an Informationsmaterialien und die Möglichkeit der Internetrecherche in der FEMAIL-Geschäftsstelle. Mit dem Sprechtags-Angebot erschließt sich Frauen in den Regionen frauenspezifische Beratung vor Ort in den Gemeinden. 4Ϯ FrauenCoaching − begleitet Frauen sowohl in beruflichen wie auch in familiären Veränderungsprozessen Frauen werden bei der Reflexion ihres Berufs- bzw. Familienalltages unterstützt. Die Beratung setzt an der Stärkung der persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten an. Das FrauenCoaching ist eine optimale Vorbereitung auf neue Herausforderungen und Aufgaben. Themen des Coachings sind u.a.: Laufbahnberatung und Karriereplanung, Wiedereinstieg, Unterstützung beim Bewerbungsprozedere, Umgang mit Stressmustern oder Konflikten, die partnerschaftliche Verteilung von Erwerbsund Familienarbeit, Positionierung und Lebensgestaltung während und nach Trennungsprozessen uvm. Projekt frauen.fragen − kultursensible Beratung für Frauen mit Migrationshintergrund FEMAIL wendet sich im Rahmen des Projektes frauen.fragen in erster Linie an Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und bietet den besonderen Schutz frauenspezifischer Beratung. Eine türkischsprachige Beraterin unterstützt bei folgenden Anliegen: Beratung zu allen Fragen rund um Familie, Partnerschaft, Beruf, Bildung und Einkommen frauenspezifische Information und Beratung unter Berücksichtigung des Fremdenrechtes (Arbeits- und Aufenthaltsgesetz) Niederlassungsbegleitung für neuzugewanderte Frauen Orientierungshilfen und Informationen zum Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen Grundsätzlich sind alle Leistungen in der Frauenservicestelle und Fachstelle Frauengesundheit für Frauen mit Migrationshintergrund zugänglich! Die Beraterinnen, darunter zwei türkischsprachige Kolleginnen und bei Bedarf eine Dolmetscherin, kümmern sich um die Angelegenheiten der Frauen. Fachstelle Frauengesundheit Orientierungshilfe und Unterstützung für Frauen auf ihrem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden. Die Beratungs- und Informationsangebote der Fachstelle Frauengesundheit sind eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Versorgung mit dem Ziel, die körperliche, geistige, emotionale und soziale Gesundheit von Frauen zu stärken. Die Fachstelle versteht sich als Lotsin im Gesundheitswesen und fördert die Gesundheitskompetenz von Frauen. Beratung zu Brustgesundheit, Vorsorge, sexuelle Gesundheit, Endometriose, Lebensstil, Bewegungsapparat uvm. Psychosoziale Beratung im Umgang mit Stress, Vorbeugung von Burn-out, Stärkung der Lebenskompetenzen und sozialen Beziehungen Fachärztliche Beratung Begleitung von Selbsthilfeinitiativen Durchführung von Gesundheitsprogrammen – Alltagstraining für Körper & Seele, Gruppenangebote Informationsangebote wie das Online-Service Frauengesundheit (Angebote für Frauen und Mädchen) auf www.femail.at oder die InfothekFrauengesundheit mit Materialien zu Gesundheitsthemen 43 Gesund leben in… Gesundheitsprogramm für Migrantinnen Der Kern des sechsteiligen Programms bildet das Alltagstraining Körper & Seele. Es zeigt Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Stressoren und Alltagskonflikten auf und fördert die Selbsthilfe. In der Gynäkologischen Fragestunde haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Fragen zu Frauengesundheit und Sexualität zu klären. Alle Module werden zweisprachig durchgeführt. Das Alltagstraining Körper & Seele wird von einem Coach geleitet und einer Dolmetscherin begleitet. Über die Beratungs- und Informationsarbeit hinaus setzt sich die Fachstelle Frauengesundheit für den Aufbau eines starken Netzwerkes und die Wissensverbreitung zu aktuellen Fragestellungen der Frauengesundheit ein. Netzwerkarbeit Vernetzungsfrühstück Frauengesundheit − Wissensaustausch und Vernetzung von Akteurinnen, die in der Gesundheitsprävention und -versorgung von Frauen und Mädchen tätig sind. Fachzirkel Sexualität Vorarlberg – Leitlinien für eine frauen- und mädchenspezifische Sexualpädagogik bzw. Sexuelle Bildung Vernetzungsgruppe FGM – Verbesserung der Versorgung von Frauen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind Informationsservice, Wissensarbeit Infotheke Frauengesundheit – Informationsbroschüren und evidenzbasiertes Wissen zu zentralen Gesundheitsthemen der Frauengesundheit Online-Service Frauengesundheit auf www.femail.at – rund 120 frauen- und mädchenspezifische Gesundheitsangebote von mehr als 50 regionalen Organisationen und Anbieterinnen; eine leicht verständliche Orientierungshilfe für alle Interessierten Organisation und Durchführung von Vorträgen bzw. Fortbildungen in Kooperationen mit anderen (Frauengesundheits-)Netzwerken Workshops − Förderung von Health literacy und der Patientinnenbeteiligung Publikationen − Die Broschüre Essen! Wozu? wurde 2012 in enger Zusammenarbeit mit dem Mädchenzentrum Amazone und der Caritas Kontaktstelle bei Essstörungen entwickelt. Herznotfallkarte – Sensibilisierung für die Thematik genderspezifischer HerzKreislaufsymptome Öffnungszeiten: Montag und Dienstag Mittwoch Donnerstag 09.00 – 12.00 Uhr 09.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr 09.00 – 12.00 Uhr FEMAIL FrauenInformationszentrum Vorarlberg Marktgasse 6 6800 Feldkirch T +43 5522 31002 F +43 5522 31002 - 33 E [email protected] Alle Termine und Publikationen unter www.femail.at 4ϰ Frauenmuseum in Hittisau/Bregenzerwald Das Frauenmuseum Hittisau ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs. Es ist auch eines der wenigen weltweit im ländlichen Raum. Das Frauenmuseum Hittisau setzt sich mit dem Kulturschaffen und der Geschichte von Frauen auseinander. Im Fokus stehen sozial- und kulturhistorische Frauenthemen sowie eine Re-Interpretation von Geschichte als Geschlechtergeschichte. Die regional und überregional erfolgreiche Arbeit des Frauenmuseums hat sich seit der Gründung im Jahr 2000 kontinuierlich vertieft und erweitert. Es hat sich als erfolgreiches Konzept erwiesen, regionale Aspekte mit überregionalen Fragestellungen und Perspektiven zu verbinden. Die Umsetzung dieses Konzeptes zieht ein internationales Publikum ebenso wie die einheimische Bevölkerung an. Die klassischen Aufgaben und Zielsetzungen eines Museums – das Ausstellen, das Sammeln, das Bewahren und das Vermitteln – stellen die Grundpfeiler des Frauenmuseum Hittisau dar. Diese Aufgaben werden von Forschungs-, Dokumentations- und Bildungstätigkeit ergänzt. Das Frauenmuseum Hittisau, das seit dem Jahr 2000 Ausstellungen zu frauenrelevanten Themen zeigt, agiert aus der Überzeugung, dass Kunst und Kultur nicht abgekoppelte, autonome Systeme sind. Ein Museum soll auch ein Ort der Diskussion und der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellungen sein. Porträts Anne-Marie Jehle Stiftung Das Frauenmuseum Hittisau widmete sich 2012/2013 in der von Brigitte Felderer und Stefania Pitscheider Soraperra kuratierten und von Raja Schwahn-Reichmann gestalteten kulturhistorischen Ausstellung „Die tollkühnen Frauen“ den Frauen aus dem Zirkus. Die Biografien von Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen haben Einblick in eine bunte und exotische Welt gegeben, in der Frauen schon frühzeitig eigenständig und selbstbestimmt leben konnten. Gleichzeitig geht die Ausstellung auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach. Zirkuskünstlerinnen haben sich seit jeher als starke, unabhängige, durch und durch mutige Frauen präsentiert. Um 1900 argumentierte die radikale Frauenrechtlerin Lily Braun ihre Forderung nach einer Öffnung der Berufswelt für Frauen mit der Körperkraft von Zirkusartistinnen: „Würde der Entwicklung der weiblichen Muskelkraft eben solche Aufmerksamkeit geschenkt wie der männlichen, so dürften die Frauen dem Durchschnitt der Männer zweifellos gleichkommen, das lehren die weiblichen Akrobaten. Im Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Hier demonstrierten die Artistinnen ihrem Publikum, dass Frauen zu außergewöhnlichen Leistungen fähig waren: Frauen zähmten wilde Tiere, sie fingen Kanonenkugeln, warfen Männer durch die Luft oder flogen am Trapez todesmutig durch die Zirkuskuppel. Im Zirkus geriet ein traditionelles Frauenbild regelrecht ins Wanken. 45 Europäische Role Models Im Sommer 2013 ging es um positive Rollenbilder: Das Frauenmuseum Hittisau zeigte Ausstellung „Europäerinnen. Starke Frauen im Portrait“. Die Fotografin Bettina Flitner ist drei Jahre lang durch ganz Europa gereist und hat Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Schriftstellerinnen, Forscherinnen, Politikerinnen und Menschenrechtlerinnen fotografiert. Ceija Stojka etwa, die Zeitzeugin eines grausamen, totalitären Systems war oder Assia Djebar, Irene Khan und Ayaan Hirsi Ali, die die Kolonial- und Migrationsgeschichte Europas reflektieren. Zu den sechzig Europäerinnen gehörten Letizia Battaglia, die das größte Fotoarchiv über die Mafia besitzt, und Ilda Bocassini, die als Staatsanwältin gegen Korruption und organisierte Kriminalität kämpft. Oder die Journalismus-Ikonen Marion Gräfin Dönhoff und Laure Wyss, die große Philosophin und Politikerin Simone Veil und die Leitfigur des Feminismus, Simone de Beauvoir. Die Sterneköchin Léa Linster war in der Ausstellung präsent, oder die Künstlerinnen Magdalena Abakanowicz und Maria Lassnig, die Choreografin Pina Bausch, die Nobelpreisträgerinnen Elfriede Jelinek und Herta Müller oder die Musikerinnen Olga Neuwirth und Marisa. Im Rahmen der Ausstellung wurde ein umfangreiches, ambitioniertes Begleitprogramm angeboten. In Kooperation mit dem Spielboden Dornbirn zeigte das Frauenmuseum Hittisau eine Filmreihe mit Werken von Chantal Akerman, Marleen Gorris und Aki Kaursimäki (mit Kati Outinen). Im Frauenmuseum waren die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz, die Clownin Gardi Hutter und die Leitfigur des Feminismus, Alice Schwarzer, zu Gast. Anne-Marie Jehle, eine wichtige Künstlerin aus Vorarlberg Seit 24. November 2013 zeigt das Frauenmuseum Hittisau die Ausstellung „Ich bin daheim. Die Künstlerin A. M. Jehle“ (bis 11. Mai 2014). Anne-Marie Jehle (*1937 in Feldkirch, +2000 in Vaduz) war Objekt-, Konzept- und Installationskünstlerin, Zeichnerin, Fotografin und Malerin. Ihr Werk entwickelte sich in den späten 1960er und 1970er Jahren, einer Zeit, in der Künstlerinnen wenig sichtbar waren und kaum beachtet wurden. In ihrem umfangreichen und komplexen Werk trat sie gesellschaftskritisch an Aspekte des Alltags heran und reflektierte Phänomene der Macht. Sie setzte sich intensiv mit Identität, Geschlechtergerechtigkeit und Rollenbildern auseinander, mit dem Privaten als Kernbereich menschlicher Existenz und dem damit verwobenen weiblichen Alltag. Porträts Anne-Marie Jehle Stiftung Öffnungszeiten: Donnerstag Freitag bis Sonntag 15.00 – 20.00 Uhr 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr Frauenmuseum Hittisau Platz 501 6952 Hittisau www.frauenmuseum.at 4ϲ VIII. Das Team des Referats für Frauen und Gleichstellung a Mag. Monika Lindermayr – T 05574/511-24113 – E [email protected] Ausbildung: Sozialpädagogin, Erziehungswissenschafterin, Supervisorin, Erwachsenenbildnerin Aufgabenbereiche: Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung seit 1998 Kooperation und Vernetzung mit Institutionen, Organisationen und Vereinen im Hinblick auf Gleichstellung von Frauen und Männern Subventionen und Förderungen Entwicklung und Erarbeitung von Konzepten und Strategien zur Gleichstellung von Frau und Mann Durchführung von Projekten zur Gleichstellung von Frau und Mann Öffentlichkeitsarbeit Koordination der Frauen- und Gleichstellungsarbeit Geschäftsstelle des Frauenpolitischen Forums und Gender Mainstreaming Vertretung nach außen Marina Fuchs – T 05574/511-24112 – E [email protected] Ausbildung: Verwaltungsassistentin Aufgabenbereiche: Projektmitarbeit zu frauenrelevanten Themen Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte Mitarbeit in verschiedenen frauenrelevanten Gremien Abwicklung und Kontrolle betreffend EFRE-Mittel für EU-Projekte Mithilfe bei der Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit Büromanagement, Buchhaltung/Rechnungswesen/Budget Betreuung Rechnungsprüferin von verschiedenen Institutionen Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u. www.3laenderfrauen.org Bettina Gotwald – T 05574/511-24136 – E [email protected] Ausbildung: Industriekauffrau Aufgabenbereiche: Projektmitarbeit im Bereich Mädchen Kontakt und Kooperation mit Mädcheninitiativen Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen und Lehrgängen Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit Büromanagement Projektassistentin Frauennetzwerk Vorarlberg Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u. www.frauennetzwerk-vorarlberg.at Land Vorarlberg Amt der Vorarlberger Landesregierung Frauenreferat Landhaus 6901 Bregenz T: +43 (0) 5574 / 511 - 24105 E: [email protected] I: www.vorarlberg.at