der Hinführung

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Herbert King (Hrsg.)
Joseph Kentenich - ein Durchblick in Texten
Dritter Schwerpunkt:
Getragen von der Grundkraft der Liebe
VORWORT ZUM ZWEITEN BAND
Mit dieser Publikation lege ich den zweiten Band ausgewählter Texte aus dem Werk Joseph
Kentenichs vor.
Thema des ERSTEN BANDES war die kentenichsche Leitidee des "neuen Menschen". Bei
dieser geht es um die Vollentfaltung der religiösen, geistigen, seelischen und leiblichen Kräfte
des Menschen. Besonders typisch für dieses Konzept ist die gegenseitige Durchdringung von
Menschlichem und Göttlichem. Zur Ganzheit des Menschen gehört wesentlich das Religiöse.
Für die Entfaltung der menschlichen Ganzheit ist Freiheit eine wichtige Voraussetzung. Ebenso
ist Freiheit Ergebnis einer solchen ganzheitlichen Entfaltung. Freiheit und Ganzheit zeigen sich
so als wichtige Stichworte des anthropologischen Denkens Pater Kentenichs. Ich habe dem
ersten Band deswegen den Titel gegeben: In Freiheit ganz Mensch sein. Damit ist das erste
Glied der Zielsetzung Schönstatts dokumentiert und kommentiert.
Wie im ersten Schwerpunkt hervorgehoben, heißt die volle Formulierung der Zielgestalt
Schönstatts: "Neuer Mensch in neuer Gemeinschaft, beide getragen von der elementaren
Grundkraft der Liebe". Das Thema des hier vorliegenden ZWEITEN BANDES des "Durchblicks
in Texten" ist jetzt das "getragen von der Grundkraft der Liebe". Liebe ist die Vollentfaltung des
neuen Menschen, des freien und ganzheitlichen natürlich-übernatürlichen Menschen. Ebenso ist
sie Bedingung für sein Entstehen und Wachsen. Auch beim Thema Liebe greift Menschliches
und Göttliches eng ineinander. Bei aller Betonung des Eigenwertes des Geschaffenen gibt es
doch keinen Bereich im Denken Kentenichs, der nicht auch gleichzeitig religiös ist. Der 2. Band
enthält den DRITTEN SCHWERPUNKT des Gesamtwerkes. So wird die Wichtigkeit des
Themas Liebe auch durch die Fülle der Texte herausgestellt.
In einem DRITTEN BAND wird dann das dritte Glied der Zielgestalt dargestellt werden. Geht
es beim ersten Glied um die Autonomie, die Individualität, das Selbstsein des Menschen, so
dann im Dritten Band um sein Eingebundensein. Dieses ist mit "neuer Gemeinschaft" benannt.
Ebenso mit Bindungsorganismus. Die volle Gestalt der neuen Gemeinschaft ist der vollendete
"Bindungsorganismus", so die häufig wiederkehrende Terminologie Kentenichs. Der Dritte
Band (SCHWERPUNKT 4) wird also das Thema neue Gemeinschaft, Bindungsorganismus und
Organismuslehre (organisches Leben und Denken) zum Inhalt haben. Auch beim Thema
Gemeinschaft und Bindungsorganismus ist die Liebe die elementare Kraft, die alles "trägt". J.
Kentenich sieht bei der Liebe sehr zentral die Bindung, die seelische Bindung, die
Gebundenheit. Liebe bindet sich. Und umgekehrt entsteht sie aus der Gebundenheit.
Damit ist eine Trilogie über die dreigliedrige Zielgestalt Schönstatts entstanden.
Insofern J. Kentenich an die Formulierung "neuer Mensch in neuer Gemeinschaft" sehr oft
anfügt "mit universellem apostolischem Gepräge", geht es im Anschluß an diese Trilogie um die
Darstellung des universellen Gepräges der grundlegenden Formulierung: Neuer Mensch in
neuer Gemeinschaft, beides getragen von der elementaren Grundkraft der Liebe.
Stuttgart, den 31. Mai 2000
Herbert King
HINFÜHRUNG ZUM THEMA:
GETRAGEN VON
DER GRUNDKRAFT DER LIEBE
1. Von allen Themen, die für J. Kentenich zentral sind, das marianische und patrozentrische
eingeschlossen, ist Liebe das Zentralste und Wichtigste. Er nennt sie "das Weltgrundgesetz". Sie
ist der Grund aller Gründe. "Der neue Mensch", den er schaffen will, ist der "liebebeseelte
Mensch". Das Ziel wird, vor allem in den letzten Jahren seines Wirkens, wie folgt formuliert:
"Möglichst vollkommene Gemeinschaft auf dem Grund möglichst vollkommener Persönlichkeiten, beides aufgebaut auf dem Grundprinzip der Liebe" (Exerzitien für Bundespriester
(1967), 91). Oder auch "beides getragen von der elementaren Grundkraft der Liebe" (Vorträge
1963, 6, 31). Vergl. die definitionsartigen Formulierungen des "neuen Menschen" in SCHWERPUNKT 1.
2. Nicht zuletzt ging seine Auseinandersetzung mit der kirchlichen Autorität, wie er sie 1949
vom Zaun gebrochen hat, um das richtige ganzheitliche Verständnis von Liebe. Es geht ihm
damals, wie er es immer wieder programmatisch formuliert hat, um das "organische Lieben".
Im Dienst der organisch-ganzheitlich verstandenen Liebe wollte er gleichzeitig Stellenwert und
Art des Denkens und Lebens (organisches Denken und Leben) neu formulieren. Er ruft zu einem
"Kreuzzug" für das organische Lieben auf (Vorträge VI (1966), 252, Vorträge V (1966), 253).
Siehe Text 5.13 am Ende dieses SCHWERPUNKTES.
3. Vor allem geht es J. Kentenich um die Ganzheit von Gottes-, Menschen- und Selbstliebe in
der einen Liebe. Das ist die eine Bedeutung von "organisch lieben". J. Kentenich hebt hervor,
daß der "Lebensvorgang Liebe", psychologisch gesehen, immer der gleiche ist, ob es sich um
die Gottes-, die Menschen- oder die Selbstliebe handelt. Überhaupt ist es ja typisch für sein
Denken, Göttliches, Menschliches und Weltliches ineinanderzusehen. In einem bestimmten
Moment steht zwar jeweils "organisch einseitig" ein Aspekt des Gott-Mensch-Selbst-Gefüges im
Vordergrund des Bewußtseins und der Liebe, während die anderen "mit-gemeint", mit-geliebt
sind. Immer ist es ein Ganzes.
4. Eng zusammen mit der Ganzheit des "Gegenstandes" der Liebe hängt die Ganzheit der Liebe
im liebenden "Subjekt". Das ist die zweite Bedeutung von "organisch lieben". Es ist die
Ganzheit von sinnenhafter, geistiger und übernatürlichen Liebe.
An der Stelle ist das Bewußtsein J. Kentenichs hell wach: "Wieviele Menschen lernte ich
kennen, in denen das Schönste und Tiefste, die Liebeskraft, gar nicht entfaltet worden ist!"
(Kampf um die wahre Freiheit (1946), 196 f., Text 1.1). Durch Beruf, vielfältige Aufgaben und
Ideen, auch durch die Hingabe an den einseitig geistig gesehenen Gott wird die Fähigkeit zur
Liebe, ohne es zu merken, vielfach kompensiert, überlagert, ersetzt und todgedrückt.
"Und im allgemeinen muß ich sagen: wir sind Hungerkünstler auf dem Gebiete der Liebe, wir
alle. Wir lieben Ideen, aber personale tiefe Gebundenheit, die kennen wir im allgemeinen
Getragen von der Grundkraft der Liebe
verzweifelt wenig. Und das müssen Sie (...) sich sagen lassen: Meine Natur wird vollendet, auch
meine Mannesnatur, nicht primär durch Hingabe an eine Idee, sondern durch Hingabe an eine
Person. Ohne personale tiefe Gebundenheit wird meine Natur innerlich nie genügend sinnerfüllt und ausgefüllt. Und tatsächlich nach der Richtung sind wir doch im großen und ganzen
Hungerkünstler geblieben" (USA-Terziat 1952, I, 123 f., Text 1.1).
Der Text ist aus einem "Terziat" für Priester der zweiten Lebenshälfte. Es geht in diesem um die
ganzheitliche Entfaltung der Liebe in zölibatär lebenden Männern. Auch die Zölibatserziehung
und -Praxis muß ganzheitliche Liebeserziehung und -Praxis sein, hebt Pater Kentenich hervor.
Sie darf nicht einseitig übernatürlich-geistig ansetzen. J. Kentenich hat von Jahr zu Jahr
deutlicher gesehen, daß eine rein übernatürliche Liebe, wie sie für den Priester und die
Ordensfrau als Ideal dasteht, ein natürliches Fundament braucht. Sie kann irdische Liebe nicht
ersetzen. Damit ist nicht Stellung genommen gegen den Zölibat. Doch muß Zölibatserziehung
ganzheitliche Liebeserziehung sein.
Das hier Gesagte gilt aber ebenfalls für eheliche Menschen. Sexualität täuscht leicht über die
wahre Situation hinweg, in der sich die Liebe befindet. Verliebtsein und Verheiratetsein allein
bedeuten noch nicht, die Liebeskraft in der von J. Kentenich gesehenen Ganzheitlichkeit entfaltet zu haben.
J. Kentenich attestiert speziell dem Mann eine gewisse Unfähigkeit auf dem Gebiet der
personalen Liebe. Aber auch die Frau muß sich anfragen lassen.
Wenn die Liebe dann doch aufbricht in einem Menschen, in dem sie nicht genügend entfaltet
und kultiviert ist, hat sie oft die Dynamik des ungelebten Lebens. Ihre Eigendynamik wird dann
gefährlich. Sie kann aus den heiligsten Verpflichtungen wie Priestertum, Ordensgelübde, Ehe
und Familie wegtreiben und ist zu den größten Dummheiten fähig. So verstehen wir die Sorge
Pater Kentenichs, die in einem sehr persönlichen Gebet für die vielen ihm anvertrauten
Menschen zum Ausdruck kommt: "Laß jede Liebe stark sie von sich weisen, die listig sie von
deiner Seit will reißen" (Himmelwärts (1945), 138). Unmittelbar gemeint ist in dieser Bitte die
Gottesliebe. Mitgemeint sind aber auch Menschen, denen nach dem Willen Gottes und entsprechend seinen Führungen die Liebe eines Menschen gehört, wie dem Ehepartner und den
Kindern.
Deshalb die Aufforderung J. Kentenichs: "Sie müssen aber lieben lernen. Und wenn ich das
nicht gelernt habe, verstehe ich überhaupt die Welt der Liebe nicht. (...) Wenn die Welt der
Liebe mir nicht aufgegangen, dann ist all das, was man davon sagt, für mich halt Dunst. (...)
Wem einmal die Welt der Liebe aufgegangen, der versteht, was das heißt: 'Wer nicht liebt, der
ist im Tode' (1 Joh 3,14)" (USA-Terziat 1952, I, 123 f.).
5. Der zentrale Platz, an dem sich Liebe ganzheitlich entfaltet, ist Ehe und Familie. In
SCHWERPUNKT 8 wird das Thema der Liebe noch einmal aufgegriffen werden unter dem
Gesichtspunkt der ehelichen Liebe. In Gegenüberstellung zu dieser wird dort auch die
zölibatäre Liebe einen entsprechenden Platz haben.
6. Wachsend mehr wird Liebe das eigentliche Thema J. Kentenichs. Im Zentrum seines Denkens
Hinführung zum Thema
steht die tiefsitzende Einsicht und Erfahrung: "Der Urtrieb meiner Seele ist die Liebe. Das
Schwergewicht, die Schwerkraft meiner Seele (...) ist (...) die Liebe. Der Urtrieb ist nicht die
Furcht, sondern die Liebe" (Vollkommene Lebensfreude (1934), 243). Die Seele befreien und
entfalten, wie es in SCHWERPUNKT 2 dargestellt ist, bedeutet vor allem, zutiefst und zentralst,
die Liebe entfalten. Hier ist der Grundansatz der Psychologie J. Kentenichs.
Die Liebe ist "schlechthin der Grundaffekt, der Uraffekt des menschlichen Lebens, des menschlichen Seins" (Vorträge V (1966), 253). Deshalb die "gottgefällige Harmonie zwischen
affektbetonter Gott-, Werk- und Menschengebundenheit in allen Lagen des Lebens" als
Grundansatz der kentenichschen "Werktagsheiligkeit" (Werktagsheiligkeit (1937), 19). Es gilt,
"die Wärme und die Kraft, die in den Naturtrieben steckt, zu taufen und in den Dienst der
christlichen Nächstenliebe (und Gottesliebe) zu stellen" (Werktagsheiligkeit, 194, zitiert auch
in: Studie 1949, 252). Die Liebe kann mit der Kernenergie verglichen werden, die, friedlich
genutzt, fast endlos viel Kraft und Energie erzeugt. Diese gilt es zu wecken und zu entfalten.
Ihre Kraft gilt es zu nützen. Sie ist die eigentliche Weltgrundkraft. So will das Wort vom
"Weltgrundgesetz der Liebe" verstanden werden. Und als solche ist sie die eigentliche
Erklärung für alles menschliche und auch göttliche Handeln.
Entsprechend dieser Einsicht hat J. Kentenich seine Spiritualität formuliert und die Institutionen seiner Gründung geschaffen. "Wie kaum bei einer Gemeinschaft, ich sage das
allerdings mit einem gewissen Vorbehalt, weil es schwer ist, alle Gemeinschaften zu kennen, ist
bei uns alles fundamental zurückgeführt auf die Urkräfte der menschlichen Seele. Was sind die
Urkräfte? Das ist der Liebestrieb" (Exerzitien für Bundespriester 1967, 47, siehe Text 5.14).
Das heißt nicht, daß es für ihn nicht andere Motive gibt. Diese sind aber von der Liebe
umfangen und von ihr durchwirkt. Sehr klar hat er das "endgesetzliche" Motiv der Liebe vom
"eigengesetzlichen" Motiv anderer Tugenden unterschieden.
7. So verstehen wir, daß letztlich alle Sinnkrisen Liebeskrisen sind. Und Kentenich sagen kann:
"Der wesenhafte Wert eines Lebens wird bestimmt durch den Grad der Liebe. (...) Der Grad der
Liebe bestimmt letzten Endes den Wert eines Menschen, den Wert auch eines aszetischen
Systems, eines aszetischen Lebensstiles" (Vorträge 1963, 8, 16).
8. Nach dem Gesagten wundert es uns nicht, daß das Thema Liebe äußerst zentral ist für die
kentenichsche pastorale Diagnose und Prognose. "Wenn heute das Christentum schier an der
Oberfläche hängt, wenn das Christentum auf der ganzen Linie mehr oben im Verstande hängt
und nicht im Herzen, ist eine der wesentlichsten Ursachen darin zu sehen, daß die moderne
Kultur (...) alle Formen des Liebens auseinanderreißt" (Vorträge V (1966), 253). Das heißt, daß
man entweder nur die sinnenhaft-irrationale Liebe kennt. Oder nur die rein geistige. Die übernatürliche Liebe wird vielfach überhaupt nicht gekannt. Oder aber "kennt man nur eine
übernatürliche Liebe, und dann ist der ganze Mensch unnatürlich" (ebd.).
9. Je mehr das Thema Liebe betont ist, desto mehr braucht es eine Pädagogik der Liebe und
eine Selbsterziehung zur Liebe.
Das heißt zunächst, daß sie die eigentliche pädagogische Kraft ist (siehe SCHWERPUNKT 5
Getragen von der Grundkraft der Liebe
(Pädagogik). Insofern ist sie für Pater Kentenich auch "Methode" zur Erreichung des Ziels
(vergl. Studie 1949, 171 f.). "Auch die ganze Organisation ist so aufgebaut, daß alles immer
wieder drängt, auf der ganzen Linie drängt zu einer Liebespädagogik, hin zum Höchstgrad der
Liebe oder doch zu einem hohen Grad der Liebe" (Vorträge 1963, 8, 17).
Pädagogik der Liebe heißt aber auch und vor allem, daß an der rechten inneren Gestalt der
Liebe ständig gearbeitet werden muß. Zum einen will sie geweckt werden. Zum anderen aber
auch von vielfältigen Beimischungen gereinigt werden.
Vielfältig sind die Selbsttäuschungen gerade auf dem Gebiet der Liebe. Intensive Gefühle sind
nicht einfach mit Liebe gleichzusetzen. Vor allem ist nicht immer leicht zu unterscheiden, wann
Liebe verkappte Selbstsucht und sich selbst täuschender Tarnname für manchmal primitivsten
Egoismus ist. Sind es bei der sinnenhaften Liebe vor allem die Gefühle, die die wahre Liebe
verfärben. So kann es bei der geistig-willentlichen Liebe die kühle Berechnung des eigenen
Vorteils unter dem Deckmantel der Liebe sein. Und bei der übernatürlichen Liebe kann es sein,
daß Neid, Eifersucht, ja sogar Haß mit religiösen Motiven gerechtfertigt oder gar nicht erst
bemerkt wird.
Der Weg der Liebe muß durch viele Stationen gehen. Liebe ist nicht gleichbedeutend mit
ständigem Hochgefühl. Deswegen sagt Pater Kentenich oft auch Gebundenheit statt Liebe.
Andere Namen für Liebe sind: Zusammengehörigkeitsgefühl, seelische Nähe, Solidarität,
füreinander einstehen.
Gradmesser für die Liebe ist die Fähigkeit, Leid für die geliebte Person (oder Aufgabe) auf sich
zu nehmen. Die Bereitschaft, von der geliebten Person Leid zugefügt zu bekommen. Gerade den
höchsten Grad der Liebe, die "gegenseitige Herzenseinschreibung", die inscriptio cordis in cor,
wie Joseph Kentenich es bezeichnet, bringt er in engste Verbindung mit dem Leidensthema, mit
der Liebe zum Leid. Damit ist zwar nicht das Wesen dieses höchsten Grades der Liebe
bezeichnet, wohl aber ein Lebensvorgang hervorgehoben, der über das Wachsen in der Liebe
und sehr oft über ihren Weiterbestand überhaupt entscheidet. Dies gilt für die Gottesliebe
ebenso wie für die Menschenliebe (z.B. zwischen Ehepartnern oder zwischen Eltern und
Kindern). So führt Liebe in eine manchmal harte Schule und Werkstatt.
Beim Wachstum der Liebe unterscheidet Pater Kentenich drei "Formalstufen", drei innere
Qualitätsstufen. Die erste nennt er "primitive Liebe". Sie ist sehr spontan und durchschaut den
Grad der eigennützigen Selbstsucht nur wenig. Damit Liebe richtig geweckt wird, ist diese erste
Stufe für J. Kentenich von größter Wichtigkeit. Auch in späteren Stadien muß sie immer auch
wieder gepflegt werden. Es gibt für J. Kentenich keine selbst-lose, uninteressierte Liebe. Das
würde Interessenlosigkeit und Kälte bedeuten. Daß er die "primitive" Liebe so stark bewertet,
hat ihm viele Mißverständnisse und Verdächtigungen eingebracht. Hier war er der Aszese
seiner Zeit (nur dieser?) sehr voraus.
Und doch soll die Liebe weiter sich klären hin zu einer "abgeklärten" Liebe (zweite Stufe). In
dieser ist der Anteil der Selbstliebe besser abgeklärt. Abgeklärt ist allerdings nicht dasselbe wie
"aufgeklärt", auch wenn Abgeklärtheit Elemente von Aufgeklärtheit in sich schließt. Eine erste
Naivität weicht einer zweiten Naivität, einer durchschauten Naivität. Die abgeklärte Liebe ist
zwar auch wieder naiv und spontan, aber auf einer neuen Ebene. Nicht bedeutet dies, daß das
Hinführung zum Thema
Affektive dem Geistig-Willentlichen weicht, nicht bedeutet es, daß die Menschenliebe der
Gottesliebe weicht. Immer geht es, im Subjekt wie im Objekt, um die Ganzheit der Liebe.
Die dritte Stufe nennt J. Kentenich "heroische" Liebe. Heroisch ist ein wichtiges Wort seiner
Sprache. Auf dieser Stufe ist die Liebe auch zu großen Opfern bereit, ja fühlt sich durch solche
geradezu bestätigt und in ihrem Element. Liebe will leiden ist die vielfältige Erfahrung und
Beobachtung J.Kentenichs. Sie bringt aber auch nur zu oft Leid mit sich. Auch auf der dritten
Stufe der Entwicklung der Liebe geht es um die Ganzheit im Subjekt wie im Objekt.
Wenn hier das Wort Stufe benützt wird, dann soll das nicht heißen, daß man endgültig auf einer
Stufe angekommen ist. Man kann das mit Stufen Gemeinte richtig verstehen, wenn man sie sich
an drei Stellen eines Kreises angekreuzt vorstellt. Je nach Drehung des Kreises ist eine der drei
Stufen oben, bzw. ist an einem immer wieder neuen Ort.
Auch die Entfaltung der drei Stufen der Liebe soll eine organische sein. Man kann nichts
erzwingen. Doch kann und soll man die Entfaltung selbsterzieherisch begleiten und sich vor
allem von dem geliebten Menschen erzieherisch in die Pflicht nehmen lassen. Wichtig ist aber
auch die Kenntnis und die Verbreitung einer entsprechenden pädagogischen Lehre. An dieser
Stelle muß für unsere psychologisch-pädagogische Literatur und Unterweisung weitgehend
Fehlanzeige vermerkt werden.
10. Auch wenn "Liebe" in der Schönstatt-Spiritualität ein geradezu allgegenwärtiges Thema ist,
beklagt J. Kentenich in den letzten Jahren seines Lebens einen Mangel in der Sichtweise des
Themas Liebe. Das Viele, was er gelehrt und eingeübt hat, ist "zu stark nebeneinander aufgefaßt worden, ist nicht als Ganzes hineingedrungen, ist also keine zentrale Idee, zentrale
Aufgabe geworden. All das will jetzt noch einmal neu erobert werden" (Vorträge V (1966),
253). Das gilt von seinem Denken insgesamt, ist in diesem Zitat aber speziell von der Liebe gesagt. Siehe Text 5.13.
In den letzten Jahren seines Wirkens ruft J. Kentenich ganz allgemein immer wieder zur
Neuüberprüfung und Neulesung seines Gedankengutes auf, damit wir uns "verhältnismäßig
schnell an die neue Zeit gewöhnen und das alte Erbgut, vertieft und erneut überprüft, in die
moderne Kultur hineintragen" (Rom-Vorträge, IV (1965), 302).
Durch das neue Lebensgefühl und den Aufbruch von Kirche und Gesellschaft in neue Horizonte, wie es für jene Jahre typisch ist, werden alle Fragen neu und radikaler gestellt. So sehr J.
Kentenich sein Denken aus der Zeit geschöpft hat und insofern sehr aktuell ist, und gerade
deswegen, sieht er die Notwendigkeit, noch einmal alles neu zu überprüfen. In diesem
Zusammenhang also ist auch sein Hinweis auf die Neuverarbeitung des Themas Liebe zu sehen.
Vergl.: Herbert King: Neues Bewußtsein. Vallendar-Schönstatt, 177-183.
Mit dem größeren zeitlichen Abstand zu Leben und Werk J. Kentenichs wird immer mehr der
Blick auf das Ganze freigegeben. Es gilt, die darin liegende Synthese noch mehr von ihren
eigentlichen Grundwurzeln her in den Blick zu bekommen. In der Entwicklung seines Werkes
und Denkens standen (in einer bestimmten Zeit oder soziologisch in einer bestimmten Gruppierung) jeweils einzelne Aspekte "organisch einseitig" im Vordergrund. Andere waren zwar
Getragen von der Grundkraft der Liebe
immer mit dabei, aber nicht gleichermaßen ausdrücklich. So kam das Ganze seiner Sicht der
Dinge immer nur (oder doch schwerpunktmäßig) von der einen oder der anderen Seite in den
Blick. Auch wenn die Themen alle entwikelt sind, sieht J. Kentenich hier dennoch einen Mangel
in der Rezeption.
Das zeigt sich vor allem am Gebrauch des Wortes Liebesbündnis. Für jeden Schönstätter ist
klar, daß das Liebesbündnis das Zentrale, die Wurzel ist. Dabei denkt er zu Recht an das
Bündnis mit Maria. Das soll auch immer so bleiben.
Ob es aber so grundlegend mit dem "Weltgrundgesetz der Liebe" in Verbindung gebracht wird,
wie es J. Kentenich voraussetzt, ist fraglich. Die Dinge sind halt doch zu sehr "nebeneinander
aufgefaßt".
Die zentrale bekannte Kurzformulierung Liebesbündnis ist dann mindestens ebenso eine Aussage über die allseitige Bedeutung der Liebe, als sie eine marianische Formulierung ist. "Die
Idee der göttlichen und menschlichen Lieblingsbeschäftigung oder des vollkommenen
beiderseitigen Liebesbündnisses" sollen wir zum "Zentralgedanken unseres Lebens machen und
sorgfältig mit allen Mitteln pflegen" (Studie 1949, 206). "Wir wollen also Zeugnis ablegen für
das Liebesbündnis. Glühen - also jetzt nicht nur gedacht für das Liebesbündnis [mit Maria],
sondern auch glühen von einer inneren, tiefgreifend schöpferischen Liebe" (An seine Pars
Motrix, 6 (1967), 325). Dieser DRITTE SCHWERPUNKT der Textesammlung will zum Bewußtsein bringen, daß mit dem Wort Liebesbündnis letztlich einfach Liebe ausgesagt ist. Sie ist
für Pater Kentenich der Grund aller Gründe, der Ansatz aller Ansätze, die Urkraft, der Urtrieb,
die Wurzel unseres gesamten Trieblebens (siehe Text 5.14), das Weltgrundgesetz, das Lebensgrundgesetz und das Erziehungsgrundgesetz.
11. Im Organismus dieser Liebe spielt natürlich auch die Liebe zu Maria eine wichtige Rolle. In
der Erfahrung J. Kentenichs und der Schönstattfamilie ist sie es, die die Liebeskraft in den Menschen geweckt und sie zum Lieben gebracht hat. Nicht zuletzt dieser Erfahrung wegen hat Pater
Kentenich die Bedeutung der Gottesmutter so stark hervorgehoben. Das soll auch in dieser
kurzen Einleitung zum Thema Liebe ausdrücklich vermerkt sein.
12. Im ERSTEN BAND (S. 19 f.) war von einem typischen Gefälle der kentenichschen
Geistigkeit und Spiritualität die Rede. Im Zusammenhang mit dem Thema Liebe darf
hervorgehoben werden, daß dieses Gefälle vor allem durch die zentrale Stellung der Liebe
entsteht. Im Kräftespiel von Geist und Seele (Herz), von kontrollierendem Bewußtsein und
Ganzheitlichkeit ist in der kentenichschen Spiritualität ein deutliches Gefälle zu mehr Seele
(Herz) und Ganzheitlichkeit. Ebenso ein Gefälle von einer mehr "engelgleichen" und
perfektionistischen Auffassung der Vollkommenheit zu einer mehr blutvollen und erdhaften.
Insgesamt zeigt sich auch und gerade im Bereich der Liebe die Tendenz des kentenichschen
Denkens hin zu mehr Naturhaftigkeit, Menschlichkeit, Ernstnehmen der seelischen Belange der
Mitmenschen (Psychologie) und des Ernstnehmens der eigenen psychischen Notwendigkeiten,
als es der Tradition insgesamt eigen war. Insofern hat J. Kentenich den zentralen Begriff
"Liebe" neu bearbeitet und verarbeitet.
Die Originalität dieses Gefälles gilt es zu begreifen und zu leben. Dafür darf Liebe aber nicht
Hinführung zum Thema
nur ein wichtiges Thema sein. Sie ist vielmehr ein kreatives Prinzip, das alles schöpferisch
gestaltet und formt.
13. Mit der Hervorhebung der Liebe hat J. Kentenich das schon im Alten Testament (Deut 6,5)
formulierte und von Jesus ins Zentrum seiner neuen Sicht gestellte Hauptgebot der Liebe
schöpferisch aufgegriffen und verarbeitet. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem
ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Denken und aus deiner
ganzen Kraft. Das zweite ist dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Größer
als dieses ist kein anderes Gebot" (Mk 12, 30.30 f.. Ebenso bei Mt, 22, 37-39. Lk 10.27). J.
Kentenich hebt immer wieder das "wie sich selbst" hervor.
So läßt sich die Spiritualität J. Kentenichs mit folgendem kurzen Text aus dem ersten
Johannesbrief auf den Punkt bringen: "Geliebte, wir wollen einander lieben, denn die Liebe ist
aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott gezeugt und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott
nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe" (1 Joh 4, 7 f.). Sehr radikal ist hier der für J. Kentenich
so wichtige Zusammenhang von Menschen- und Gottesliebe formuliert.
14. Wenn J. Kentenich eines Tages heilig gesprochen werden wird, dann speziell wegen seiner
Bedeutung für die rechte Sicht und Praxis der Liebe. Hier gilt es nicht nur Mißverständnisse
auszuräumen, sondern zu erkennen, daß er an dieser Stelle ein Charisma in die Kirche eingebracht hat, das zu verstehen, auf dem Hintergrund der Tradition, durchaus nicht leicht ist.
Dazu können die vielen Texte, in denen er von der Liebe spricht, sehr vieles beitragen. Und
doch wird die eigentliche Dynamik der Texte je nach Leser und Leserin unterschiedlich sein.
Die J. Kentenich speziell in seiner Praxis der Liebe noch erlebt haben, werden die Texte anders
erleben und lesen als diejenigen, die mehr "systematisch" an sie herangehen. Ein Hinweis
darauf, wie stark die Kraft der Liebe vor aller Theorie über die Liebe in ihm wirkte.
Gerade in der Liebe, in der Theorie wie in der Praxis, ist er Jesus besonders ähnlich geworden
und ist eine Christusgestalt für unsere Zeit. Mit Jesus kann er von sich sagen: "Ein neues Gebot
gebe ich euch. Liebet einander, wie ich euch geliebt habe" (Joh 13, 34).
LITERATUR
Von Joseph Kentenich
Vorliegende Textesammlung schöpft aus verschiedenen Quellen J. Kentenichs (vergl.
Quellenverzeichnis am Schluß dieses Bandes). Einige spielen bei unserem Thema eine
besonders große Rolle. Zu diesen sei an dieser Stelle der eine oder andere Hinweis gemacht.
Vollkommene Lebensfreude. Priesterexerzitien (1934). Vallendar-Schönstatt 1984. J.
Kentenich hat das Thema Liebe besonders ausführlich in den Priesterexerzitien 1934
dargestellt. Er stützt sich dabei auf: Michael Müller: Frohe Gottesliebe. Das religiös-sittliche
Getragen von der Grundkraft der Liebe
Ideal des heiligen Franz von Sales. Freiburg 1933 (2. Auflage 1968 im Franz-Sales-Verlag,
Eichstätt). Er fordert dazu auf, an Hand dieses Buches "nachzustudieren, wie Franz von Sales
Ernst macht mit diesen Gedanken (...) Es ist mehr eine Metaphysik der salesianischen Aszese.
Zumal, wenn Sie den Kurs [über vollkommene Lebensfreude] gemacht haben, lesen Sie das
Buch in einem Wurf. Sie finden darin eine Ergänzung dessen, was ich Ihnen sagte. Ich habe
einzelne Gedanken herausgenommen, die sein System stark beleuchten. Andere große
Gedanken mögen Sie selbst studieren" (Vollkommene Lebensfreude, 281 f.).
Der heroische Mensch. Mit "der heroische Mensch" ist der Priesterkurs überschrieben, den J.
Kentenich in den Jahren 1936 und 1937 gab. Im Licht der salesianischen und seiner eigenen
Spiritualität setzt sich hier J. Kentenich ausführlich mit Ignatius von Loyola auseinander. Dabei
stützt er sich auf den damals eben erschienenen Kommentar von Walter Sierp S.J.: Hochschule
der Gottesliebe. Die Exerzitien des hl. Ignatius von Loyola, 3 Bände. Warendorf 1935-1937.
Dieses Werk ist seinerseits sehr stark inspiriert von J. Kentenich, der in den Jahren zuvor das
Thema Liebe ausführlichst dargelegt hat. "P. Sierp hat sich bemüht, unsere ganze Schönstätter
Aszese mit all unseren Ausdrücken in das Buch hineinzuarbeiten. Unsere Exerzitien können wir
deshalb auffassen als einen Schlüssel zum besseren Verständnis des Buches" (Der heroische
Mensch (1936), 28).
Werktagsheiligkeit (1937). J. Kentenich hält dieses Buch für sehr grundlegend für seine
Spiritualität und zitiert es auch sehr häufig, speziell den dritten Hauptteil "von der
Menschengebundenheit". So sagt er in einem Gespräch: "Sehen Sie, wenn Sie zum Beispiel den
dritten Teil der "Werktagsheiligkeit" studieren, der ist ja zu wenig ausgeschöpft. Das ist so ganz
das Originelle, das Originelle der salesianischen Aszese, allerdings in der Anwendung, wie ich
persönlich das für richtig halte" (Gespräch vom 4. November 1962, Text 5.1). In diesem Zusammenhang weist der Gesprächspartner darauf hin, daß Schwester Annette Nailis gesagt
habe, daß Pater Kentenich diesen Teil selbst geschrieben hat. Darauf die Antwort: "Ja, vieles
davon. Aber das ist ja nur, daß es schnell (fertig war)" (ebd.). Deshalb wird die
"Werktagsheiligkeit" immer einfach unter der Kentenich-Literatur aufgeführt. Wegen der
Wichtigkeit des Buches habe ich daraus ziemlich lange Abschnitte zitiert. Es ist mir nicht ganz
leicht gefallen, eine entsprechende Auswahl zu treffen. Man muß die Texte schon sehr konzentriert lesen. Dann allerdings erweisen sie sich als äußerst inhaltsreich. Bei der berühmten
Frage, welches Buch man auf eine einsame Insel mitnehmen würde, würde ich wahrscheinlich
antworten: Die Werktagsheiligkeit.
Maria - Mutter und Erzieherin (1954). Auch Fastenpredigten genannt. Auch dieses Werk will
ich eigens hervorheben und etwas einführen. Sein Entstehenshintergrund ist folgender: Pater
Kentenich wurde von einem Mitbruder gebeten, ihm Predigtvorlagen für die zu haltenden
Fastenpredigten zu machen. Das hat er getan. Seine Ausführungen gehen weitgehend über
Maria. In vieler Hinsicht ist das Werk zu vergleichen mit dem über zwei Jahrhunderte äußerst
erfolgreichen Buch des Alfons von Liguori "Die Herrlichkeiten Mariens". J. Kentenich kommt
darin aber, wie es seine Eigenart ist, auch auf andere Themen zu sprechen. Dies ist ganz
besonders der Fall in der Achten Predigt. Diese hat sich zu einer eigenen Abhandlung
ausgeweitet.
Hinführung zum Thema
Die Texte aus den "Fastenpredigten" sind auch deswegen interessant, weil sie eine Eigenart
Kentenichs besonders gut beleuchten. Er zitiert ausführlich sehr viele Autoren. In unserem Fall
besonders ausführlich den Theologen M. J. Scheeben. Solche längeren Zitate sind sonst in den
hektographierten Nachschriften meistens weggelassen. Für die Fastenpredigten 1954 ist von
der Herausgeberin E. Frömbgen der Hintergrundliteratur nachgegangen worden. Vergl. ebd.,
16 f. Ebenso die vielen Nachweise in den Anmerkungen.
Studie 1949. Damit ist die Epistola Perlonga gemeint, die Pater Kentenich in fünf Folgen ab
dem 31. Mai 1949 an den Erzbischof von Trier schrieb. Sie ist in den Folgen 2-5 eine
ausführliche Abhandlung über die Liebe. In dieser wird durch umfassende Zitate immer wieder
auch auf die "Werktagsheiligkeit" hingewiesen. Hervorgehoben sei, daß ich mich im Fall der
Epistola Perlonga, im Unterschied zu den anderen Texten, an die Hervorhebungen (in kursiv)
Pater Kentenichs selbst gehalten habe. Dies wegen der sonst seltener anzutreffenden Fülle
solcher Hervorhebungen. Im übrigen vergleiche man die Hinweise zu meinem Umgang mit den
Texten J. Kentenichs im ERSTEN BAND, 8 f.
Literatur aus Schönstatt:
Mirjam Bleyle: Die Liebe als Weltgrundgesetz. Vallendar-Schönstatt 1940.
Adelheid Detscher: Großmacht Liebe. Schlüssel zur "Werktagsheiligkeit". Vallendar-Schönstatt
2
1989.
Herbert King: Kurzformel Liebe. In: Ders.: Marianische Bundesspiritualität. Ein KentenichLesebuch
(=Schönstatt-Studien
8).
Vallendar-Schönstatt
1994,
71-89.
Und:
Bundesanthropologie. In: ebd. 302-353.
Herbert King: Artikel "Liebe". In: Schönstatt-Lexikon. Vallendar-Schönstatt 1996.
Herbert King: Liebe. In: M. Gerwing/H. King (Hrsg.): Gruppe und Gemeinschaft. Prozeß und
Gestalt. Vallendar-Schönstatt 1991, 127-141.
Sonstige Literatur
Hans-Urs von Balthasar: Glaubhaft ist nur Liebe. Johannes-Verlag Einsiedeln 41975.
Biser, Ganoczy, Schnackenburg, Teichtweier, Zerfaß: Prinzip Liebe. Perspektiven der
Theologie. Herder-Verlag Freiburg 1975.
Helmut Kuhn: "Liebe". Geschichte eines Begriffs. Kösel-Verlag München 1975.
Josef Pieper: Über die Liebe. Kösel-Verlag München, 1.-3. Auflage 1972.
Karl Rahner: Über die Einheit von Nächsten- und Gottesliebe. In: Schriften zur Theologie.
Benziger-Verlag Einsiedeln, Zürich, Köln 1965, 277-298.
AUSFÜHRLICHES VERZEICHNIS
DES ZWEITEN BANDES
VORWORT ZUM ZWEITEN BAND
7
HINFÜHRUNG ZUM THEMA:
GETRAGEN VON DER GRUNDKRAFT DER LIEBE
9
LITERATUR
19
1 AUS GANZER SEELE LIEBEN
23
1.1 DIE LIEBESKRAFT ENTFALTEN
Aus: USA-Terziat (1952), I, 123-124
Aus: Kampf um die wahre Freiheit (1946), 196-197
23
1.2 VERGLEICH MIT DEM BAUM
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 346-350
25
1.3 VERBINDUNG
VON WILLENTLICHER UND AFFEKTIVER LIEBE
Aus: Studie 1949, 251-255
32
1.4 AFFEKTIVE UND EFFEKTIVE LIEBE
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 410-415
37
1.5 PRAKTISCHE LIEBE
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 416-422
42
1.6 WISSEN UND LIEBEN
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 386-394
48
1.7 "UMWANDLUNG GEDIEGENEN WISSENS
IN INNIGES UND KRAFTVOLLES LIEBEN"
Aus: Studie 1949, 150-157 (Ausschnitte)
1.8 ERFAHRUNGSGEMÄSSES UND THEORETISCHES WISSEN
Aus: Der heroische Mensch (1936), 43-52
1.9 "ERFAHRUNGSGEMÄSS
-GNADENBETAUT-WILLENSBETONT"
Aus: Der heroische Mensch (1936), 104-105
56
59
65
Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes
1.10 SIEBEN ARTEN DER LIEBE
Aus: Der heroische Mensch (1936), 106-114
67
1.11 AUS GANZEM HERZEN LIEBEN
Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 212-214
75
1.12 LIEBE ALS HERZENSEINSCHREIBUNG
("INSCRIPTIO CORDIS IN COR")
Aus: Rom-Vorträge, II (1965), 24-27
78
1.13 BEDEUTUNG DER MARIENLIEBE
FÜR DIE VOLLENTFALTUNG DER LIEBE
Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 220-223
81
2 SELBSTLIEBE UND SELBSTLOSIGKEIT
87
2.1 NATURHAFTE LIEBE:
BEDEUTUNG UND GRENZEN DER "PRIMITIVEN,
ENGHERZIGEN UND ICHSÜCHTIGEN LIEBE"
Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 192-212
2.2 IDEALISIERENDE LIEBE
Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 11-12
2.3 LIEBE DES BEGEHRENS
UND LIEBE DES WOHLWOLLENS
Aus: Studie 1960, 152
Aus: Der Heilige Geist und das Reich des Friedens (1930), 55-57
Aus: Marianische Werkzeugsfrömmigkeit (1944), 24-26
88
104
107
2.4 SELBSTLOSIGKEIT UND SEELISCHE BEDÜRFNISSE
Aus: Vorträge 1963, 4, 70-81
111
2.5 GEISTIGE LIEBE ("NATÜRLICHE" LIEBE)
Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 212-224
121
2.6 "ÜBERNATÜRLICHE" LIEBE
Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 192-193, 226-233
130
2.7 FEHLFORMEN DER LIEBE:
ABNEIGUNG, NEID UND EIFERSUCHT
Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 238-244
139
Getragen von der Grundkraft der Liebe
2.8 VERKAPPTE ICHSUCHT
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 413-416
144
2.9 VON SICH SELBST LÖSENDE KRAFT DER LIEBE
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 263-266
147
2.10 LÄUTERUNG DER LIEBE
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 292-294
150
2.11 FREIWERDEN VON SICH SELBER
Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 8-10
152
2.12 GOTT SELBST ERZIEHT DIE LIEBE
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 294-298
158
2.13 PRIMITIVE, ABGEKLÄRTE UND HEROISCHE LIEBE
Aus: Studie 1949, 313-318
163
2.14 VEREINIGENDE UND VERÄHNLICHENDE
KRAFT DER LIEBE
Aus: Marianische Erziehung (1934), 157-160/161
166
2.15 ORGANISCHE
SELBSTHINGABE UND SELBSTVERWIRKLICHUNG
Aus: Chronik-Notizen (1955), 536-537
171
2.16 LIEBE ANNEHMEN
Aus: Brief vom 8. September 1954, 4
2.17 SELBSTBESITZ
ALS VORAUSSETZUNG FÜR DIE ANNAHME VON LIEBE
Aus: Brief vom 5. Januar 1956, 2 (Adressat unbekannt)
2.18 GESUNDE SICH WEITENDE SELBSTLIEBE
Aus: Daß neue Menschen werden (1951), 199-210
2.19 ZUSAMMENHANG VON
SELBSTLIEBE UND DU-LIEBE
Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 154-156
175
177
180
190
3 EINHEIT VON
SELBST-, MENSCHEN- UND GOTTESLIEBE
193
3.1 EINANDER GEHÖREN UND GOTT GEHÖREN
194
Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes
Aus: Vortrag vom 31. Mai 1949
In: Texte zum 31. Mai 1949, 13
3.2 SICH MENSCHLICH GERN HABEN
UND GOTT GERN HABEN
Aus: Vortrag zur Einkleidung
von Marienschwestern vom 31. Mai 1945
3.3 GOTT IM MENSCHEN LIEBEN
-DEN MENSCHEN IN GOTT LIEBEN
Aus: Aus dem Glauben Leben, Band 9 (1963), 163-165
3.4 EINHEIT VON GOTTES- UND MENSCHENLIEBE
Aus: Studie 1949, 236-240. 242-249
3.5 BETONT DIESSEITIGE
BZW. BETONT JENSEITIGE DREISAMKEIT
Aus: Zwanziger-Brief (1954), 231-232
195
196
198
212
3.6 NATÜRLICH-ÜBERNATÜRLICHES LIEBESLEBEN
Aus: Studie 1953, 232-234
215
3.7 EINÜBUNG IN DIE PERSONALE GOTTESLIEBE
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 396-405, 422-431
220
4 LIEBENDE VEREINIGUNG MIT GOTT
235
4.1 DER MENSCH IST EINE LIEBESGABE GOTTES
Aus: Der heroische Mensch (1936), 91-102
236
4.2 MENSCHLICHE LIEBE
ALS TEILHABE AN DER GÖTTLICHEN LIEBE
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 359-360, 370-376
244
4.3 "NATÜRLICHE" UND "ÜBERNATÜRLICHE"
GOTTESLIEBE
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 419-437
250
4.4 LIEBESMYSTIK
Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 387-395
263
4.5 VOLLENDETE UMWANDLUNG IN GOTT HINEIN
Aus: Der Heilige Geist und das Reich des Friedens (1930), 350-357
271
Getragen von der Grundkraft der Liebe
5 GRUNDANSATZ LIEBE
279
5.1 ENDGESETZLICHES UND EIGENGESETZLICHES MOTIV
Aus: Gespräch vom 4. November 1962
In: An seine Pars Motrix, 1, 9-15
279
5.2 VERSCHIEDENE
SPIRITUELLE SCHULEN UND ANSÄTZE
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 405-410
287
5.3 ÜBERBETONUNG DES FURCHT- UND DEMUTSMOTIVS
IN GEGENWART UND GESCHICHTE
Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 70-85
292
5.4 VOM GERECHT LIEBENDEN
ZUM BARMHERZIG LIEBENDEN VATER
Aus: Brief vom 13. Dezember 1965
In: An seine Pars Motrix, 3 (1965), 9-11
303
5.5 "GOTTES ALLMACHT
WIRD DURCH UNSERE OHNMACHT VERHERRLICHT"
Aus: Das Schönstattgeheimnis (1933), 52
307
5.6 BARMHERZIGKEIT ALS DIE GOTT ANGEMESSENE
FORM VON GERECHTIGKEIT
Aus: Exerzitien für Priester (November 1967), 121-122
308
5.7 "EIN BRUCH MIT DEM GOTTESBILD,
UNTER DEM AUCH DIE BESTEN LEIDEN"
Aus: Vortrag vom 12. April 1966
In: Vorträge VII (1966), 34-35
309
5.8 GELOCKERTES UND GEWAGTES SPIEL DER LIEBE
Aus: Vortrag in Dietershausen (1967)
In: Vorträge XIV (1967), 81-84
310
5.9 ES-LIEBE, IDEEN-LIEBE UND PERSONALE DU-LIEBE
Aus: Kindsein vor Gott (1937), 296
Aus: Kindsein vor Gott (1937), 64-65
Aus: Vortrag vom 12. April 1966
In: Vorträge VII (1966), 29
Aus: Oktoberwoche 1950, 311
314
5.10 DER MENSCH IST
DIE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG GOTTES
Aus: Studie 1949, 185-187
316
Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes
5.11 LEBENSVORGANG PERSONALE LIEBE
IN ABGRENZUNG ZUR IDEENMÄSSIGEN LIEBE
Aus: Studie 1949, 181. 183-188. 190-191
318
5.12 DIE LIEBE ALS
PÄDAGOGISCHES RICHTUNGS- UND BAUGESETZ
Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 16-26
325
5.13 LIEBE
ALS WELT-, LEBENS- UND ERZIEHUNGSGRUNDGESETZ
Aus: Philosophie der Erziehung (1959), 60-68
335
5.14 LIEBE IST
DIE URKRAFT DER MENSCHLICHEN SEELE
Aus: Exerzitien für Bundespriester (1967), 49-50
342
5.15 EHRFURCHT UND LIEBE
Aus: Marianische Werkzeugsfrömmigkeit (1944), 123-130
345
5.16 SENDUNG DER LIEBE
Aus: Vortrag vom 7. Juni 1966
In: Vorträge V (1966), 253
Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 5
351
5.17 LOBPREIS DER LIEBE
Aus: Himmelwärts (1945), 19-21
354
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