Herbert King (Hrsg.) Joseph Kentenich - ein Durchblick in Texten Dritter Schwerpunkt: Getragen von der Grundkraft der Liebe VORWORT ZUM ZWEITEN BAND Mit dieser Publikation lege ich den zweiten Band ausgewählter Texte aus dem Werk Joseph Kentenichs vor. Thema des ERSTEN BANDES war die kentenichsche Leitidee des "neuen Menschen". Bei dieser geht es um die Vollentfaltung der religiösen, geistigen, seelischen und leiblichen Kräfte des Menschen. Besonders typisch für dieses Konzept ist die gegenseitige Durchdringung von Menschlichem und Göttlichem. Zur Ganzheit des Menschen gehört wesentlich das Religiöse. Für die Entfaltung der menschlichen Ganzheit ist Freiheit eine wichtige Voraussetzung. Ebenso ist Freiheit Ergebnis einer solchen ganzheitlichen Entfaltung. Freiheit und Ganzheit zeigen sich so als wichtige Stichworte des anthropologischen Denkens Pater Kentenichs. Ich habe dem ersten Band deswegen den Titel gegeben: In Freiheit ganz Mensch sein. Damit ist das erste Glied der Zielsetzung Schönstatts dokumentiert und kommentiert. Wie im ersten Schwerpunkt hervorgehoben, heißt die volle Formulierung der Zielgestalt Schönstatts: "Neuer Mensch in neuer Gemeinschaft, beide getragen von der elementaren Grundkraft der Liebe". Das Thema des hier vorliegenden ZWEITEN BANDES des "Durchblicks in Texten" ist jetzt das "getragen von der Grundkraft der Liebe". Liebe ist die Vollentfaltung des neuen Menschen, des freien und ganzheitlichen natürlich-übernatürlichen Menschen. Ebenso ist sie Bedingung für sein Entstehen und Wachsen. Auch beim Thema Liebe greift Menschliches und Göttliches eng ineinander. Bei aller Betonung des Eigenwertes des Geschaffenen gibt es doch keinen Bereich im Denken Kentenichs, der nicht auch gleichzeitig religiös ist. Der 2. Band enthält den DRITTEN SCHWERPUNKT des Gesamtwerkes. So wird die Wichtigkeit des Themas Liebe auch durch die Fülle der Texte herausgestellt. In einem DRITTEN BAND wird dann das dritte Glied der Zielgestalt dargestellt werden. Geht es beim ersten Glied um die Autonomie, die Individualität, das Selbstsein des Menschen, so dann im Dritten Band um sein Eingebundensein. Dieses ist mit "neuer Gemeinschaft" benannt. Ebenso mit Bindungsorganismus. Die volle Gestalt der neuen Gemeinschaft ist der vollendete "Bindungsorganismus", so die häufig wiederkehrende Terminologie Kentenichs. Der Dritte Band (SCHWERPUNKT 4) wird also das Thema neue Gemeinschaft, Bindungsorganismus und Organismuslehre (organisches Leben und Denken) zum Inhalt haben. Auch beim Thema Gemeinschaft und Bindungsorganismus ist die Liebe die elementare Kraft, die alles "trägt". J. Kentenich sieht bei der Liebe sehr zentral die Bindung, die seelische Bindung, die Gebundenheit. Liebe bindet sich. Und umgekehrt entsteht sie aus der Gebundenheit. Damit ist eine Trilogie über die dreigliedrige Zielgestalt Schönstatts entstanden. Insofern J. Kentenich an die Formulierung "neuer Mensch in neuer Gemeinschaft" sehr oft anfügt "mit universellem apostolischem Gepräge", geht es im Anschluß an diese Trilogie um die Darstellung des universellen Gepräges der grundlegenden Formulierung: Neuer Mensch in neuer Gemeinschaft, beides getragen von der elementaren Grundkraft der Liebe. Stuttgart, den 31. Mai 2000 Herbert King HINFÜHRUNG ZUM THEMA: GETRAGEN VON DER GRUNDKRAFT DER LIEBE 1. Von allen Themen, die für J. Kentenich zentral sind, das marianische und patrozentrische eingeschlossen, ist Liebe das Zentralste und Wichtigste. Er nennt sie "das Weltgrundgesetz". Sie ist der Grund aller Gründe. "Der neue Mensch", den er schaffen will, ist der "liebebeseelte Mensch". Das Ziel wird, vor allem in den letzten Jahren seines Wirkens, wie folgt formuliert: "Möglichst vollkommene Gemeinschaft auf dem Grund möglichst vollkommener Persönlichkeiten, beides aufgebaut auf dem Grundprinzip der Liebe" (Exerzitien für Bundespriester (1967), 91). Oder auch "beides getragen von der elementaren Grundkraft der Liebe" (Vorträge 1963, 6, 31). Vergl. die definitionsartigen Formulierungen des "neuen Menschen" in SCHWERPUNKT 1. 2. Nicht zuletzt ging seine Auseinandersetzung mit der kirchlichen Autorität, wie er sie 1949 vom Zaun gebrochen hat, um das richtige ganzheitliche Verständnis von Liebe. Es geht ihm damals, wie er es immer wieder programmatisch formuliert hat, um das "organische Lieben". Im Dienst der organisch-ganzheitlich verstandenen Liebe wollte er gleichzeitig Stellenwert und Art des Denkens und Lebens (organisches Denken und Leben) neu formulieren. Er ruft zu einem "Kreuzzug" für das organische Lieben auf (Vorträge VI (1966), 252, Vorträge V (1966), 253). Siehe Text 5.13 am Ende dieses SCHWERPUNKTES. 3. Vor allem geht es J. Kentenich um die Ganzheit von Gottes-, Menschen- und Selbstliebe in der einen Liebe. Das ist die eine Bedeutung von "organisch lieben". J. Kentenich hebt hervor, daß der "Lebensvorgang Liebe", psychologisch gesehen, immer der gleiche ist, ob es sich um die Gottes-, die Menschen- oder die Selbstliebe handelt. Überhaupt ist es ja typisch für sein Denken, Göttliches, Menschliches und Weltliches ineinanderzusehen. In einem bestimmten Moment steht zwar jeweils "organisch einseitig" ein Aspekt des Gott-Mensch-Selbst-Gefüges im Vordergrund des Bewußtseins und der Liebe, während die anderen "mit-gemeint", mit-geliebt sind. Immer ist es ein Ganzes. 4. Eng zusammen mit der Ganzheit des "Gegenstandes" der Liebe hängt die Ganzheit der Liebe im liebenden "Subjekt". Das ist die zweite Bedeutung von "organisch lieben". Es ist die Ganzheit von sinnenhafter, geistiger und übernatürlichen Liebe. An der Stelle ist das Bewußtsein J. Kentenichs hell wach: "Wieviele Menschen lernte ich kennen, in denen das Schönste und Tiefste, die Liebeskraft, gar nicht entfaltet worden ist!" (Kampf um die wahre Freiheit (1946), 196 f., Text 1.1). Durch Beruf, vielfältige Aufgaben und Ideen, auch durch die Hingabe an den einseitig geistig gesehenen Gott wird die Fähigkeit zur Liebe, ohne es zu merken, vielfach kompensiert, überlagert, ersetzt und todgedrückt. "Und im allgemeinen muß ich sagen: wir sind Hungerkünstler auf dem Gebiete der Liebe, wir alle. Wir lieben Ideen, aber personale tiefe Gebundenheit, die kennen wir im allgemeinen Getragen von der Grundkraft der Liebe verzweifelt wenig. Und das müssen Sie (...) sich sagen lassen: Meine Natur wird vollendet, auch meine Mannesnatur, nicht primär durch Hingabe an eine Idee, sondern durch Hingabe an eine Person. Ohne personale tiefe Gebundenheit wird meine Natur innerlich nie genügend sinnerfüllt und ausgefüllt. Und tatsächlich nach der Richtung sind wir doch im großen und ganzen Hungerkünstler geblieben" (USA-Terziat 1952, I, 123 f., Text 1.1). Der Text ist aus einem "Terziat" für Priester der zweiten Lebenshälfte. Es geht in diesem um die ganzheitliche Entfaltung der Liebe in zölibatär lebenden Männern. Auch die Zölibatserziehung und -Praxis muß ganzheitliche Liebeserziehung und -Praxis sein, hebt Pater Kentenich hervor. Sie darf nicht einseitig übernatürlich-geistig ansetzen. J. Kentenich hat von Jahr zu Jahr deutlicher gesehen, daß eine rein übernatürliche Liebe, wie sie für den Priester und die Ordensfrau als Ideal dasteht, ein natürliches Fundament braucht. Sie kann irdische Liebe nicht ersetzen. Damit ist nicht Stellung genommen gegen den Zölibat. Doch muß Zölibatserziehung ganzheitliche Liebeserziehung sein. Das hier Gesagte gilt aber ebenfalls für eheliche Menschen. Sexualität täuscht leicht über die wahre Situation hinweg, in der sich die Liebe befindet. Verliebtsein und Verheiratetsein allein bedeuten noch nicht, die Liebeskraft in der von J. Kentenich gesehenen Ganzheitlichkeit entfaltet zu haben. J. Kentenich attestiert speziell dem Mann eine gewisse Unfähigkeit auf dem Gebiet der personalen Liebe. Aber auch die Frau muß sich anfragen lassen. Wenn die Liebe dann doch aufbricht in einem Menschen, in dem sie nicht genügend entfaltet und kultiviert ist, hat sie oft die Dynamik des ungelebten Lebens. Ihre Eigendynamik wird dann gefährlich. Sie kann aus den heiligsten Verpflichtungen wie Priestertum, Ordensgelübde, Ehe und Familie wegtreiben und ist zu den größten Dummheiten fähig. So verstehen wir die Sorge Pater Kentenichs, die in einem sehr persönlichen Gebet für die vielen ihm anvertrauten Menschen zum Ausdruck kommt: "Laß jede Liebe stark sie von sich weisen, die listig sie von deiner Seit will reißen" (Himmelwärts (1945), 138). Unmittelbar gemeint ist in dieser Bitte die Gottesliebe. Mitgemeint sind aber auch Menschen, denen nach dem Willen Gottes und entsprechend seinen Führungen die Liebe eines Menschen gehört, wie dem Ehepartner und den Kindern. Deshalb die Aufforderung J. Kentenichs: "Sie müssen aber lieben lernen. Und wenn ich das nicht gelernt habe, verstehe ich überhaupt die Welt der Liebe nicht. (...) Wenn die Welt der Liebe mir nicht aufgegangen, dann ist all das, was man davon sagt, für mich halt Dunst. (...) Wem einmal die Welt der Liebe aufgegangen, der versteht, was das heißt: 'Wer nicht liebt, der ist im Tode' (1 Joh 3,14)" (USA-Terziat 1952, I, 123 f.). 5. Der zentrale Platz, an dem sich Liebe ganzheitlich entfaltet, ist Ehe und Familie. In SCHWERPUNKT 8 wird das Thema der Liebe noch einmal aufgegriffen werden unter dem Gesichtspunkt der ehelichen Liebe. In Gegenüberstellung zu dieser wird dort auch die zölibatäre Liebe einen entsprechenden Platz haben. 6. Wachsend mehr wird Liebe das eigentliche Thema J. Kentenichs. Im Zentrum seines Denkens Hinführung zum Thema steht die tiefsitzende Einsicht und Erfahrung: "Der Urtrieb meiner Seele ist die Liebe. Das Schwergewicht, die Schwerkraft meiner Seele (...) ist (...) die Liebe. Der Urtrieb ist nicht die Furcht, sondern die Liebe" (Vollkommene Lebensfreude (1934), 243). Die Seele befreien und entfalten, wie es in SCHWERPUNKT 2 dargestellt ist, bedeutet vor allem, zutiefst und zentralst, die Liebe entfalten. Hier ist der Grundansatz der Psychologie J. Kentenichs. Die Liebe ist "schlechthin der Grundaffekt, der Uraffekt des menschlichen Lebens, des menschlichen Seins" (Vorträge V (1966), 253). Deshalb die "gottgefällige Harmonie zwischen affektbetonter Gott-, Werk- und Menschengebundenheit in allen Lagen des Lebens" als Grundansatz der kentenichschen "Werktagsheiligkeit" (Werktagsheiligkeit (1937), 19). Es gilt, "die Wärme und die Kraft, die in den Naturtrieben steckt, zu taufen und in den Dienst der christlichen Nächstenliebe (und Gottesliebe) zu stellen" (Werktagsheiligkeit, 194, zitiert auch in: Studie 1949, 252). Die Liebe kann mit der Kernenergie verglichen werden, die, friedlich genutzt, fast endlos viel Kraft und Energie erzeugt. Diese gilt es zu wecken und zu entfalten. Ihre Kraft gilt es zu nützen. Sie ist die eigentliche Weltgrundkraft. So will das Wort vom "Weltgrundgesetz der Liebe" verstanden werden. Und als solche ist sie die eigentliche Erklärung für alles menschliche und auch göttliche Handeln. Entsprechend dieser Einsicht hat J. Kentenich seine Spiritualität formuliert und die Institutionen seiner Gründung geschaffen. "Wie kaum bei einer Gemeinschaft, ich sage das allerdings mit einem gewissen Vorbehalt, weil es schwer ist, alle Gemeinschaften zu kennen, ist bei uns alles fundamental zurückgeführt auf die Urkräfte der menschlichen Seele. Was sind die Urkräfte? Das ist der Liebestrieb" (Exerzitien für Bundespriester 1967, 47, siehe Text 5.14). Das heißt nicht, daß es für ihn nicht andere Motive gibt. Diese sind aber von der Liebe umfangen und von ihr durchwirkt. Sehr klar hat er das "endgesetzliche" Motiv der Liebe vom "eigengesetzlichen" Motiv anderer Tugenden unterschieden. 7. So verstehen wir, daß letztlich alle Sinnkrisen Liebeskrisen sind. Und Kentenich sagen kann: "Der wesenhafte Wert eines Lebens wird bestimmt durch den Grad der Liebe. (...) Der Grad der Liebe bestimmt letzten Endes den Wert eines Menschen, den Wert auch eines aszetischen Systems, eines aszetischen Lebensstiles" (Vorträge 1963, 8, 16). 8. Nach dem Gesagten wundert es uns nicht, daß das Thema Liebe äußerst zentral ist für die kentenichsche pastorale Diagnose und Prognose. "Wenn heute das Christentum schier an der Oberfläche hängt, wenn das Christentum auf der ganzen Linie mehr oben im Verstande hängt und nicht im Herzen, ist eine der wesentlichsten Ursachen darin zu sehen, daß die moderne Kultur (...) alle Formen des Liebens auseinanderreißt" (Vorträge V (1966), 253). Das heißt, daß man entweder nur die sinnenhaft-irrationale Liebe kennt. Oder nur die rein geistige. Die übernatürliche Liebe wird vielfach überhaupt nicht gekannt. Oder aber "kennt man nur eine übernatürliche Liebe, und dann ist der ganze Mensch unnatürlich" (ebd.). 9. Je mehr das Thema Liebe betont ist, desto mehr braucht es eine Pädagogik der Liebe und eine Selbsterziehung zur Liebe. Das heißt zunächst, daß sie die eigentliche pädagogische Kraft ist (siehe SCHWERPUNKT 5 Getragen von der Grundkraft der Liebe (Pädagogik). Insofern ist sie für Pater Kentenich auch "Methode" zur Erreichung des Ziels (vergl. Studie 1949, 171 f.). "Auch die ganze Organisation ist so aufgebaut, daß alles immer wieder drängt, auf der ganzen Linie drängt zu einer Liebespädagogik, hin zum Höchstgrad der Liebe oder doch zu einem hohen Grad der Liebe" (Vorträge 1963, 8, 17). Pädagogik der Liebe heißt aber auch und vor allem, daß an der rechten inneren Gestalt der Liebe ständig gearbeitet werden muß. Zum einen will sie geweckt werden. Zum anderen aber auch von vielfältigen Beimischungen gereinigt werden. Vielfältig sind die Selbsttäuschungen gerade auf dem Gebiet der Liebe. Intensive Gefühle sind nicht einfach mit Liebe gleichzusetzen. Vor allem ist nicht immer leicht zu unterscheiden, wann Liebe verkappte Selbstsucht und sich selbst täuschender Tarnname für manchmal primitivsten Egoismus ist. Sind es bei der sinnenhaften Liebe vor allem die Gefühle, die die wahre Liebe verfärben. So kann es bei der geistig-willentlichen Liebe die kühle Berechnung des eigenen Vorteils unter dem Deckmantel der Liebe sein. Und bei der übernatürlichen Liebe kann es sein, daß Neid, Eifersucht, ja sogar Haß mit religiösen Motiven gerechtfertigt oder gar nicht erst bemerkt wird. Der Weg der Liebe muß durch viele Stationen gehen. Liebe ist nicht gleichbedeutend mit ständigem Hochgefühl. Deswegen sagt Pater Kentenich oft auch Gebundenheit statt Liebe. Andere Namen für Liebe sind: Zusammengehörigkeitsgefühl, seelische Nähe, Solidarität, füreinander einstehen. Gradmesser für die Liebe ist die Fähigkeit, Leid für die geliebte Person (oder Aufgabe) auf sich zu nehmen. Die Bereitschaft, von der geliebten Person Leid zugefügt zu bekommen. Gerade den höchsten Grad der Liebe, die "gegenseitige Herzenseinschreibung", die inscriptio cordis in cor, wie Joseph Kentenich es bezeichnet, bringt er in engste Verbindung mit dem Leidensthema, mit der Liebe zum Leid. Damit ist zwar nicht das Wesen dieses höchsten Grades der Liebe bezeichnet, wohl aber ein Lebensvorgang hervorgehoben, der über das Wachsen in der Liebe und sehr oft über ihren Weiterbestand überhaupt entscheidet. Dies gilt für die Gottesliebe ebenso wie für die Menschenliebe (z.B. zwischen Ehepartnern oder zwischen Eltern und Kindern). So führt Liebe in eine manchmal harte Schule und Werkstatt. Beim Wachstum der Liebe unterscheidet Pater Kentenich drei "Formalstufen", drei innere Qualitätsstufen. Die erste nennt er "primitive Liebe". Sie ist sehr spontan und durchschaut den Grad der eigennützigen Selbstsucht nur wenig. Damit Liebe richtig geweckt wird, ist diese erste Stufe für J. Kentenich von größter Wichtigkeit. Auch in späteren Stadien muß sie immer auch wieder gepflegt werden. Es gibt für J. Kentenich keine selbst-lose, uninteressierte Liebe. Das würde Interessenlosigkeit und Kälte bedeuten. Daß er die "primitive" Liebe so stark bewertet, hat ihm viele Mißverständnisse und Verdächtigungen eingebracht. Hier war er der Aszese seiner Zeit (nur dieser?) sehr voraus. Und doch soll die Liebe weiter sich klären hin zu einer "abgeklärten" Liebe (zweite Stufe). In dieser ist der Anteil der Selbstliebe besser abgeklärt. Abgeklärt ist allerdings nicht dasselbe wie "aufgeklärt", auch wenn Abgeklärtheit Elemente von Aufgeklärtheit in sich schließt. Eine erste Naivität weicht einer zweiten Naivität, einer durchschauten Naivität. Die abgeklärte Liebe ist zwar auch wieder naiv und spontan, aber auf einer neuen Ebene. Nicht bedeutet dies, daß das Hinführung zum Thema Affektive dem Geistig-Willentlichen weicht, nicht bedeutet es, daß die Menschenliebe der Gottesliebe weicht. Immer geht es, im Subjekt wie im Objekt, um die Ganzheit der Liebe. Die dritte Stufe nennt J. Kentenich "heroische" Liebe. Heroisch ist ein wichtiges Wort seiner Sprache. Auf dieser Stufe ist die Liebe auch zu großen Opfern bereit, ja fühlt sich durch solche geradezu bestätigt und in ihrem Element. Liebe will leiden ist die vielfältige Erfahrung und Beobachtung J.Kentenichs. Sie bringt aber auch nur zu oft Leid mit sich. Auch auf der dritten Stufe der Entwicklung der Liebe geht es um die Ganzheit im Subjekt wie im Objekt. Wenn hier das Wort Stufe benützt wird, dann soll das nicht heißen, daß man endgültig auf einer Stufe angekommen ist. Man kann das mit Stufen Gemeinte richtig verstehen, wenn man sie sich an drei Stellen eines Kreises angekreuzt vorstellt. Je nach Drehung des Kreises ist eine der drei Stufen oben, bzw. ist an einem immer wieder neuen Ort. Auch die Entfaltung der drei Stufen der Liebe soll eine organische sein. Man kann nichts erzwingen. Doch kann und soll man die Entfaltung selbsterzieherisch begleiten und sich vor allem von dem geliebten Menschen erzieherisch in die Pflicht nehmen lassen. Wichtig ist aber auch die Kenntnis und die Verbreitung einer entsprechenden pädagogischen Lehre. An dieser Stelle muß für unsere psychologisch-pädagogische Literatur und Unterweisung weitgehend Fehlanzeige vermerkt werden. 10. Auch wenn "Liebe" in der Schönstatt-Spiritualität ein geradezu allgegenwärtiges Thema ist, beklagt J. Kentenich in den letzten Jahren seines Lebens einen Mangel in der Sichtweise des Themas Liebe. Das Viele, was er gelehrt und eingeübt hat, ist "zu stark nebeneinander aufgefaßt worden, ist nicht als Ganzes hineingedrungen, ist also keine zentrale Idee, zentrale Aufgabe geworden. All das will jetzt noch einmal neu erobert werden" (Vorträge V (1966), 253). Das gilt von seinem Denken insgesamt, ist in diesem Zitat aber speziell von der Liebe gesagt. Siehe Text 5.13. In den letzten Jahren seines Wirkens ruft J. Kentenich ganz allgemein immer wieder zur Neuüberprüfung und Neulesung seines Gedankengutes auf, damit wir uns "verhältnismäßig schnell an die neue Zeit gewöhnen und das alte Erbgut, vertieft und erneut überprüft, in die moderne Kultur hineintragen" (Rom-Vorträge, IV (1965), 302). Durch das neue Lebensgefühl und den Aufbruch von Kirche und Gesellschaft in neue Horizonte, wie es für jene Jahre typisch ist, werden alle Fragen neu und radikaler gestellt. So sehr J. Kentenich sein Denken aus der Zeit geschöpft hat und insofern sehr aktuell ist, und gerade deswegen, sieht er die Notwendigkeit, noch einmal alles neu zu überprüfen. In diesem Zusammenhang also ist auch sein Hinweis auf die Neuverarbeitung des Themas Liebe zu sehen. Vergl.: Herbert King: Neues Bewußtsein. Vallendar-Schönstatt, 177-183. Mit dem größeren zeitlichen Abstand zu Leben und Werk J. Kentenichs wird immer mehr der Blick auf das Ganze freigegeben. Es gilt, die darin liegende Synthese noch mehr von ihren eigentlichen Grundwurzeln her in den Blick zu bekommen. In der Entwicklung seines Werkes und Denkens standen (in einer bestimmten Zeit oder soziologisch in einer bestimmten Gruppierung) jeweils einzelne Aspekte "organisch einseitig" im Vordergrund. Andere waren zwar Getragen von der Grundkraft der Liebe immer mit dabei, aber nicht gleichermaßen ausdrücklich. So kam das Ganze seiner Sicht der Dinge immer nur (oder doch schwerpunktmäßig) von der einen oder der anderen Seite in den Blick. Auch wenn die Themen alle entwikelt sind, sieht J. Kentenich hier dennoch einen Mangel in der Rezeption. Das zeigt sich vor allem am Gebrauch des Wortes Liebesbündnis. Für jeden Schönstätter ist klar, daß das Liebesbündnis das Zentrale, die Wurzel ist. Dabei denkt er zu Recht an das Bündnis mit Maria. Das soll auch immer so bleiben. Ob es aber so grundlegend mit dem "Weltgrundgesetz der Liebe" in Verbindung gebracht wird, wie es J. Kentenich voraussetzt, ist fraglich. Die Dinge sind halt doch zu sehr "nebeneinander aufgefaßt". Die zentrale bekannte Kurzformulierung Liebesbündnis ist dann mindestens ebenso eine Aussage über die allseitige Bedeutung der Liebe, als sie eine marianische Formulierung ist. "Die Idee der göttlichen und menschlichen Lieblingsbeschäftigung oder des vollkommenen beiderseitigen Liebesbündnisses" sollen wir zum "Zentralgedanken unseres Lebens machen und sorgfältig mit allen Mitteln pflegen" (Studie 1949, 206). "Wir wollen also Zeugnis ablegen für das Liebesbündnis. Glühen - also jetzt nicht nur gedacht für das Liebesbündnis [mit Maria], sondern auch glühen von einer inneren, tiefgreifend schöpferischen Liebe" (An seine Pars Motrix, 6 (1967), 325). Dieser DRITTE SCHWERPUNKT der Textesammlung will zum Bewußtsein bringen, daß mit dem Wort Liebesbündnis letztlich einfach Liebe ausgesagt ist. Sie ist für Pater Kentenich der Grund aller Gründe, der Ansatz aller Ansätze, die Urkraft, der Urtrieb, die Wurzel unseres gesamten Trieblebens (siehe Text 5.14), das Weltgrundgesetz, das Lebensgrundgesetz und das Erziehungsgrundgesetz. 11. Im Organismus dieser Liebe spielt natürlich auch die Liebe zu Maria eine wichtige Rolle. In der Erfahrung J. Kentenichs und der Schönstattfamilie ist sie es, die die Liebeskraft in den Menschen geweckt und sie zum Lieben gebracht hat. Nicht zuletzt dieser Erfahrung wegen hat Pater Kentenich die Bedeutung der Gottesmutter so stark hervorgehoben. Das soll auch in dieser kurzen Einleitung zum Thema Liebe ausdrücklich vermerkt sein. 12. Im ERSTEN BAND (S. 19 f.) war von einem typischen Gefälle der kentenichschen Geistigkeit und Spiritualität die Rede. Im Zusammenhang mit dem Thema Liebe darf hervorgehoben werden, daß dieses Gefälle vor allem durch die zentrale Stellung der Liebe entsteht. Im Kräftespiel von Geist und Seele (Herz), von kontrollierendem Bewußtsein und Ganzheitlichkeit ist in der kentenichschen Spiritualität ein deutliches Gefälle zu mehr Seele (Herz) und Ganzheitlichkeit. Ebenso ein Gefälle von einer mehr "engelgleichen" und perfektionistischen Auffassung der Vollkommenheit zu einer mehr blutvollen und erdhaften. Insgesamt zeigt sich auch und gerade im Bereich der Liebe die Tendenz des kentenichschen Denkens hin zu mehr Naturhaftigkeit, Menschlichkeit, Ernstnehmen der seelischen Belange der Mitmenschen (Psychologie) und des Ernstnehmens der eigenen psychischen Notwendigkeiten, als es der Tradition insgesamt eigen war. Insofern hat J. Kentenich den zentralen Begriff "Liebe" neu bearbeitet und verarbeitet. Die Originalität dieses Gefälles gilt es zu begreifen und zu leben. Dafür darf Liebe aber nicht Hinführung zum Thema nur ein wichtiges Thema sein. Sie ist vielmehr ein kreatives Prinzip, das alles schöpferisch gestaltet und formt. 13. Mit der Hervorhebung der Liebe hat J. Kentenich das schon im Alten Testament (Deut 6,5) formulierte und von Jesus ins Zentrum seiner neuen Sicht gestellte Hauptgebot der Liebe schöpferisch aufgegriffen und verarbeitet. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Kraft. Das zweite ist dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Größer als dieses ist kein anderes Gebot" (Mk 12, 30.30 f.. Ebenso bei Mt, 22, 37-39. Lk 10.27). J. Kentenich hebt immer wieder das "wie sich selbst" hervor. So läßt sich die Spiritualität J. Kentenichs mit folgendem kurzen Text aus dem ersten Johannesbrief auf den Punkt bringen: "Geliebte, wir wollen einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott gezeugt und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe" (1 Joh 4, 7 f.). Sehr radikal ist hier der für J. Kentenich so wichtige Zusammenhang von Menschen- und Gottesliebe formuliert. 14. Wenn J. Kentenich eines Tages heilig gesprochen werden wird, dann speziell wegen seiner Bedeutung für die rechte Sicht und Praxis der Liebe. Hier gilt es nicht nur Mißverständnisse auszuräumen, sondern zu erkennen, daß er an dieser Stelle ein Charisma in die Kirche eingebracht hat, das zu verstehen, auf dem Hintergrund der Tradition, durchaus nicht leicht ist. Dazu können die vielen Texte, in denen er von der Liebe spricht, sehr vieles beitragen. Und doch wird die eigentliche Dynamik der Texte je nach Leser und Leserin unterschiedlich sein. Die J. Kentenich speziell in seiner Praxis der Liebe noch erlebt haben, werden die Texte anders erleben und lesen als diejenigen, die mehr "systematisch" an sie herangehen. Ein Hinweis darauf, wie stark die Kraft der Liebe vor aller Theorie über die Liebe in ihm wirkte. Gerade in der Liebe, in der Theorie wie in der Praxis, ist er Jesus besonders ähnlich geworden und ist eine Christusgestalt für unsere Zeit. Mit Jesus kann er von sich sagen: "Ein neues Gebot gebe ich euch. Liebet einander, wie ich euch geliebt habe" (Joh 13, 34). LITERATUR Von Joseph Kentenich Vorliegende Textesammlung schöpft aus verschiedenen Quellen J. Kentenichs (vergl. Quellenverzeichnis am Schluß dieses Bandes). Einige spielen bei unserem Thema eine besonders große Rolle. Zu diesen sei an dieser Stelle der eine oder andere Hinweis gemacht. Vollkommene Lebensfreude. Priesterexerzitien (1934). Vallendar-Schönstatt 1984. J. Kentenich hat das Thema Liebe besonders ausführlich in den Priesterexerzitien 1934 dargestellt. Er stützt sich dabei auf: Michael Müller: Frohe Gottesliebe. Das religiös-sittliche Getragen von der Grundkraft der Liebe Ideal des heiligen Franz von Sales. Freiburg 1933 (2. Auflage 1968 im Franz-Sales-Verlag, Eichstätt). Er fordert dazu auf, an Hand dieses Buches "nachzustudieren, wie Franz von Sales Ernst macht mit diesen Gedanken (...) Es ist mehr eine Metaphysik der salesianischen Aszese. Zumal, wenn Sie den Kurs [über vollkommene Lebensfreude] gemacht haben, lesen Sie das Buch in einem Wurf. Sie finden darin eine Ergänzung dessen, was ich Ihnen sagte. Ich habe einzelne Gedanken herausgenommen, die sein System stark beleuchten. Andere große Gedanken mögen Sie selbst studieren" (Vollkommene Lebensfreude, 281 f.). Der heroische Mensch. Mit "der heroische Mensch" ist der Priesterkurs überschrieben, den J. Kentenich in den Jahren 1936 und 1937 gab. Im Licht der salesianischen und seiner eigenen Spiritualität setzt sich hier J. Kentenich ausführlich mit Ignatius von Loyola auseinander. Dabei stützt er sich auf den damals eben erschienenen Kommentar von Walter Sierp S.J.: Hochschule der Gottesliebe. Die Exerzitien des hl. Ignatius von Loyola, 3 Bände. Warendorf 1935-1937. Dieses Werk ist seinerseits sehr stark inspiriert von J. Kentenich, der in den Jahren zuvor das Thema Liebe ausführlichst dargelegt hat. "P. Sierp hat sich bemüht, unsere ganze Schönstätter Aszese mit all unseren Ausdrücken in das Buch hineinzuarbeiten. Unsere Exerzitien können wir deshalb auffassen als einen Schlüssel zum besseren Verständnis des Buches" (Der heroische Mensch (1936), 28). Werktagsheiligkeit (1937). J. Kentenich hält dieses Buch für sehr grundlegend für seine Spiritualität und zitiert es auch sehr häufig, speziell den dritten Hauptteil "von der Menschengebundenheit". So sagt er in einem Gespräch: "Sehen Sie, wenn Sie zum Beispiel den dritten Teil der "Werktagsheiligkeit" studieren, der ist ja zu wenig ausgeschöpft. Das ist so ganz das Originelle, das Originelle der salesianischen Aszese, allerdings in der Anwendung, wie ich persönlich das für richtig halte" (Gespräch vom 4. November 1962, Text 5.1). In diesem Zusammenhang weist der Gesprächspartner darauf hin, daß Schwester Annette Nailis gesagt habe, daß Pater Kentenich diesen Teil selbst geschrieben hat. Darauf die Antwort: "Ja, vieles davon. Aber das ist ja nur, daß es schnell (fertig war)" (ebd.). Deshalb wird die "Werktagsheiligkeit" immer einfach unter der Kentenich-Literatur aufgeführt. Wegen der Wichtigkeit des Buches habe ich daraus ziemlich lange Abschnitte zitiert. Es ist mir nicht ganz leicht gefallen, eine entsprechende Auswahl zu treffen. Man muß die Texte schon sehr konzentriert lesen. Dann allerdings erweisen sie sich als äußerst inhaltsreich. Bei der berühmten Frage, welches Buch man auf eine einsame Insel mitnehmen würde, würde ich wahrscheinlich antworten: Die Werktagsheiligkeit. Maria - Mutter und Erzieherin (1954). Auch Fastenpredigten genannt. Auch dieses Werk will ich eigens hervorheben und etwas einführen. Sein Entstehenshintergrund ist folgender: Pater Kentenich wurde von einem Mitbruder gebeten, ihm Predigtvorlagen für die zu haltenden Fastenpredigten zu machen. Das hat er getan. Seine Ausführungen gehen weitgehend über Maria. In vieler Hinsicht ist das Werk zu vergleichen mit dem über zwei Jahrhunderte äußerst erfolgreichen Buch des Alfons von Liguori "Die Herrlichkeiten Mariens". J. Kentenich kommt darin aber, wie es seine Eigenart ist, auch auf andere Themen zu sprechen. Dies ist ganz besonders der Fall in der Achten Predigt. Diese hat sich zu einer eigenen Abhandlung ausgeweitet. Hinführung zum Thema Die Texte aus den "Fastenpredigten" sind auch deswegen interessant, weil sie eine Eigenart Kentenichs besonders gut beleuchten. Er zitiert ausführlich sehr viele Autoren. In unserem Fall besonders ausführlich den Theologen M. J. Scheeben. Solche längeren Zitate sind sonst in den hektographierten Nachschriften meistens weggelassen. Für die Fastenpredigten 1954 ist von der Herausgeberin E. Frömbgen der Hintergrundliteratur nachgegangen worden. Vergl. ebd., 16 f. Ebenso die vielen Nachweise in den Anmerkungen. Studie 1949. Damit ist die Epistola Perlonga gemeint, die Pater Kentenich in fünf Folgen ab dem 31. Mai 1949 an den Erzbischof von Trier schrieb. Sie ist in den Folgen 2-5 eine ausführliche Abhandlung über die Liebe. In dieser wird durch umfassende Zitate immer wieder auch auf die "Werktagsheiligkeit" hingewiesen. Hervorgehoben sei, daß ich mich im Fall der Epistola Perlonga, im Unterschied zu den anderen Texten, an die Hervorhebungen (in kursiv) Pater Kentenichs selbst gehalten habe. Dies wegen der sonst seltener anzutreffenden Fülle solcher Hervorhebungen. Im übrigen vergleiche man die Hinweise zu meinem Umgang mit den Texten J. Kentenichs im ERSTEN BAND, 8 f. Literatur aus Schönstatt: Mirjam Bleyle: Die Liebe als Weltgrundgesetz. Vallendar-Schönstatt 1940. Adelheid Detscher: Großmacht Liebe. Schlüssel zur "Werktagsheiligkeit". Vallendar-Schönstatt 2 1989. Herbert King: Kurzformel Liebe. In: Ders.: Marianische Bundesspiritualität. Ein KentenichLesebuch (=Schönstatt-Studien 8). Vallendar-Schönstatt 1994, 71-89. Und: Bundesanthropologie. In: ebd. 302-353. Herbert King: Artikel "Liebe". In: Schönstatt-Lexikon. Vallendar-Schönstatt 1996. Herbert King: Liebe. In: M. Gerwing/H. King (Hrsg.): Gruppe und Gemeinschaft. Prozeß und Gestalt. Vallendar-Schönstatt 1991, 127-141. Sonstige Literatur Hans-Urs von Balthasar: Glaubhaft ist nur Liebe. Johannes-Verlag Einsiedeln 41975. Biser, Ganoczy, Schnackenburg, Teichtweier, Zerfaß: Prinzip Liebe. Perspektiven der Theologie. Herder-Verlag Freiburg 1975. Helmut Kuhn: "Liebe". Geschichte eines Begriffs. Kösel-Verlag München 1975. Josef Pieper: Über die Liebe. Kösel-Verlag München, 1.-3. Auflage 1972. Karl Rahner: Über die Einheit von Nächsten- und Gottesliebe. In: Schriften zur Theologie. Benziger-Verlag Einsiedeln, Zürich, Köln 1965, 277-298. AUSFÜHRLICHES VERZEICHNIS DES ZWEITEN BANDES VORWORT ZUM ZWEITEN BAND 7 HINFÜHRUNG ZUM THEMA: GETRAGEN VON DER GRUNDKRAFT DER LIEBE 9 LITERATUR 19 1 AUS GANZER SEELE LIEBEN 23 1.1 DIE LIEBESKRAFT ENTFALTEN Aus: USA-Terziat (1952), I, 123-124 Aus: Kampf um die wahre Freiheit (1946), 196-197 23 1.2 VERGLEICH MIT DEM BAUM Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 346-350 25 1.3 VERBINDUNG VON WILLENTLICHER UND AFFEKTIVER LIEBE Aus: Studie 1949, 251-255 32 1.4 AFFEKTIVE UND EFFEKTIVE LIEBE Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 410-415 37 1.5 PRAKTISCHE LIEBE Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 416-422 42 1.6 WISSEN UND LIEBEN Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 386-394 48 1.7 "UMWANDLUNG GEDIEGENEN WISSENS IN INNIGES UND KRAFTVOLLES LIEBEN" Aus: Studie 1949, 150-157 (Ausschnitte) 1.8 ERFAHRUNGSGEMÄSSES UND THEORETISCHES WISSEN Aus: Der heroische Mensch (1936), 43-52 1.9 "ERFAHRUNGSGEMÄSS -GNADENBETAUT-WILLENSBETONT" Aus: Der heroische Mensch (1936), 104-105 56 59 65 Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes 1.10 SIEBEN ARTEN DER LIEBE Aus: Der heroische Mensch (1936), 106-114 67 1.11 AUS GANZEM HERZEN LIEBEN Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 212-214 75 1.12 LIEBE ALS HERZENSEINSCHREIBUNG ("INSCRIPTIO CORDIS IN COR") Aus: Rom-Vorträge, II (1965), 24-27 78 1.13 BEDEUTUNG DER MARIENLIEBE FÜR DIE VOLLENTFALTUNG DER LIEBE Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 220-223 81 2 SELBSTLIEBE UND SELBSTLOSIGKEIT 87 2.1 NATURHAFTE LIEBE: BEDEUTUNG UND GRENZEN DER "PRIMITIVEN, ENGHERZIGEN UND ICHSÜCHTIGEN LIEBE" Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 192-212 2.2 IDEALISIERENDE LIEBE Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 11-12 2.3 LIEBE DES BEGEHRENS UND LIEBE DES WOHLWOLLENS Aus: Studie 1960, 152 Aus: Der Heilige Geist und das Reich des Friedens (1930), 55-57 Aus: Marianische Werkzeugsfrömmigkeit (1944), 24-26 88 104 107 2.4 SELBSTLOSIGKEIT UND SEELISCHE BEDÜRFNISSE Aus: Vorträge 1963, 4, 70-81 111 2.5 GEISTIGE LIEBE ("NATÜRLICHE" LIEBE) Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 212-224 121 2.6 "ÜBERNATÜRLICHE" LIEBE Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 192-193, 226-233 130 2.7 FEHLFORMEN DER LIEBE: ABNEIGUNG, NEID UND EIFERSUCHT Aus: Werktagsheiligkeit (1937), 238-244 139 Getragen von der Grundkraft der Liebe 2.8 VERKAPPTE ICHSUCHT Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 413-416 144 2.9 VON SICH SELBST LÖSENDE KRAFT DER LIEBE Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 263-266 147 2.10 LÄUTERUNG DER LIEBE Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 292-294 150 2.11 FREIWERDEN VON SICH SELBER Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 8-10 152 2.12 GOTT SELBST ERZIEHT DIE LIEBE Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 294-298 158 2.13 PRIMITIVE, ABGEKLÄRTE UND HEROISCHE LIEBE Aus: Studie 1949, 313-318 163 2.14 VEREINIGENDE UND VERÄHNLICHENDE KRAFT DER LIEBE Aus: Marianische Erziehung (1934), 157-160/161 166 2.15 ORGANISCHE SELBSTHINGABE UND SELBSTVERWIRKLICHUNG Aus: Chronik-Notizen (1955), 536-537 171 2.16 LIEBE ANNEHMEN Aus: Brief vom 8. September 1954, 4 2.17 SELBSTBESITZ ALS VORAUSSETZUNG FÜR DIE ANNAHME VON LIEBE Aus: Brief vom 5. Januar 1956, 2 (Adressat unbekannt) 2.18 GESUNDE SICH WEITENDE SELBSTLIEBE Aus: Daß neue Menschen werden (1951), 199-210 2.19 ZUSAMMENHANG VON SELBSTLIEBE UND DU-LIEBE Aus: Das Lebensgeheimnis Schönstatts, II (1952), 154-156 175 177 180 190 3 EINHEIT VON SELBST-, MENSCHEN- UND GOTTESLIEBE 193 3.1 EINANDER GEHÖREN UND GOTT GEHÖREN 194 Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes Aus: Vortrag vom 31. Mai 1949 In: Texte zum 31. Mai 1949, 13 3.2 SICH MENSCHLICH GERN HABEN UND GOTT GERN HABEN Aus: Vortrag zur Einkleidung von Marienschwestern vom 31. Mai 1945 3.3 GOTT IM MENSCHEN LIEBEN -DEN MENSCHEN IN GOTT LIEBEN Aus: Aus dem Glauben Leben, Band 9 (1963), 163-165 3.4 EINHEIT VON GOTTES- UND MENSCHENLIEBE Aus: Studie 1949, 236-240. 242-249 3.5 BETONT DIESSEITIGE BZW. BETONT JENSEITIGE DREISAMKEIT Aus: Zwanziger-Brief (1954), 231-232 195 196 198 212 3.6 NATÜRLICH-ÜBERNATÜRLICHES LIEBESLEBEN Aus: Studie 1953, 232-234 215 3.7 EINÜBUNG IN DIE PERSONALE GOTTESLIEBE Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 396-405, 422-431 220 4 LIEBENDE VEREINIGUNG MIT GOTT 235 4.1 DER MENSCH IST EINE LIEBESGABE GOTTES Aus: Der heroische Mensch (1936), 91-102 236 4.2 MENSCHLICHE LIEBE ALS TEILHABE AN DER GÖTTLICHEN LIEBE Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 359-360, 370-376 244 4.3 "NATÜRLICHE" UND "ÜBERNATÜRLICHE" GOTTESLIEBE Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 419-437 250 4.4 LIEBESMYSTIK Aus: Maria - Mutter und Erzieherin (1954), 387-395 263 4.5 VOLLENDETE UMWANDLUNG IN GOTT HINEIN Aus: Der Heilige Geist und das Reich des Friedens (1930), 350-357 271 Getragen von der Grundkraft der Liebe 5 GRUNDANSATZ LIEBE 279 5.1 ENDGESETZLICHES UND EIGENGESETZLICHES MOTIV Aus: Gespräch vom 4. November 1962 In: An seine Pars Motrix, 1, 9-15 279 5.2 VERSCHIEDENE SPIRITUELLE SCHULEN UND ANSÄTZE Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 405-410 287 5.3 ÜBERBETONUNG DES FURCHT- UND DEMUTSMOTIVS IN GEGENWART UND GESCHICHTE Aus: Vollkommene Lebensfreude (1934), 70-85 292 5.4 VOM GERECHT LIEBENDEN ZUM BARMHERZIG LIEBENDEN VATER Aus: Brief vom 13. Dezember 1965 In: An seine Pars Motrix, 3 (1965), 9-11 303 5.5 "GOTTES ALLMACHT WIRD DURCH UNSERE OHNMACHT VERHERRLICHT" Aus: Das Schönstattgeheimnis (1933), 52 307 5.6 BARMHERZIGKEIT ALS DIE GOTT ANGEMESSENE FORM VON GERECHTIGKEIT Aus: Exerzitien für Priester (November 1967), 121-122 308 5.7 "EIN BRUCH MIT DEM GOTTESBILD, UNTER DEM AUCH DIE BESTEN LEIDEN" Aus: Vortrag vom 12. April 1966 In: Vorträge VII (1966), 34-35 309 5.8 GELOCKERTES UND GEWAGTES SPIEL DER LIEBE Aus: Vortrag in Dietershausen (1967) In: Vorträge XIV (1967), 81-84 310 5.9 ES-LIEBE, IDEEN-LIEBE UND PERSONALE DU-LIEBE Aus: Kindsein vor Gott (1937), 296 Aus: Kindsein vor Gott (1937), 64-65 Aus: Vortrag vom 12. April 1966 In: Vorträge VII (1966), 29 Aus: Oktoberwoche 1950, 311 314 5.10 DER MENSCH IST DIE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG GOTTES Aus: Studie 1949, 185-187 316 Ausführliches Verzeichnis des Zweiten Bandes 5.11 LEBENSVORGANG PERSONALE LIEBE IN ABGRENZUNG ZUR IDEENMÄSSIGEN LIEBE Aus: Studie 1949, 181. 183-188. 190-191 318 5.12 DIE LIEBE ALS PÄDAGOGISCHES RICHTUNGS- UND BAUGESETZ Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 16-26 325 5.13 LIEBE ALS WELT-, LEBENS- UND ERZIEHUNGSGRUNDGESETZ Aus: Philosophie der Erziehung (1959), 60-68 335 5.14 LIEBE IST DIE URKRAFT DER MENSCHLICHEN SEELE Aus: Exerzitien für Bundespriester (1967), 49-50 342 5.15 EHRFURCHT UND LIEBE Aus: Marianische Werkzeugsfrömmigkeit (1944), 123-130 345 5.16 SENDUNG DER LIEBE Aus: Vortrag vom 7. Juni 1966 In: Vorträge V (1966), 253 Aus: Brief an Pater Menningen (1956), 5 351 5.17 LOBPREIS DER LIEBE Aus: Himmelwärts (1945), 19-21 354