normal - Bistum Eichstätt

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Tag für Frauen in der Willibaldswoche in Eichstätt, 6.7.2013
Türen öffnen
Frauen als Botschafterinnen des Glaubens
Sehr geehrter Herr Bischof! Liebe Mit-Christinnen unserer Diözese Eichstätt!
Ich freue mich, dass wir heute miteinander die diesjährige Willibaldswoche eröffnen
dürfen. Türen öffnen – „Glaube öffnet Türen“ – ist ein missionarisches Wort.
Liebe Frauen,
nehmen wir an, Sie bekommen einen an Sie adressierten Brief mit der Anrede „Ihre
Exzellenz“. Sie wissen, dass Staatsoberhäupter anderer Länder – sofern sie keine
Monarchen sind -, Nuntien, Bischöfe protokollarisch korrekt mit diesem Titel
angesprochen werden. Aber Sie sind nichts von dem, sondern eine Frau ohne besondere
gesellschaftliche Position – auf jeden Fall nicht in solcher Position.
Sie öffnen diesen Brief – und finden Ihre Taufurkunde.
Was hier vielleicht ein bisschen fantasievoll klingt, ist Realität: Als Christinnen sind wir
durch die Taufe hineingenommen in die Sendung Christi, wir sind im Namen Christi
Gesandte hinein in unsere Welt. Und in dieser Welt wird - auch in unseren Breiten – der
christliche Glauben immer mehr zum „Ausland“. Unsere christlichen Worte werden zur
Fremdsprache, fremd auch die Glaubenszeichen, der Lebensstil.
Jemand aber, der im Namen eines Staatsoberhauptes ins Ausland gesandt ist – als seine
persönliche Vertretung – ist ein Botschafter oder eine Botschafterin. Und diese wird
korrekt angeredet mit dem Titel „Ihre Exzellenz“.
Wir als Christinnen sollten dieses Lebensgefühl sorgfältig pflegen: Ich bin die persönliche
Gesandte Gottes, die Repräsentantin Christi in meinem Lebensfeld, bin seine
Vertrauensperson. Ein hoher Rang!
Botschafter und Botschafterinnen sollen „Augen, Mund und Ohren“ ihres Landes sein.
Auch hier die Parallele: Christus will durch meine Augen Menschen anschauen, mit meinem Ohr und Herz ihre Klagen und Bitten hören, durch meinen Mund zu ihnen sprechen.
Wenn wir das auf unsere Mission als Christinnen übertragen, dann zeigt sich: Gott hat uns
Frauen von Natur aus mit Kompetenzen ausgestattet, die uns für diese Aufgabe befähigen.
Ich spare mir hier den Aufweis, dass Frausein anders ist als Mannsein. Es gibt dazu inzwischen genügend gute Studien1, die zeigen: Jeder Mensch hat Männliches und Weibliches
in sich, aber eben doch mit unterschiedlicher Gewichtung. Es ist klar: Unser Geschlecht
wird durch Gene und Gehirn nur disponiert, nicht fixiert, also nicht starr festgelegt. Die
1
Entsprechende Literaturhinweise finden sich in der Bibliographie der Studie: Susan Pinker, Das Geschlechter-Paradox. Über begabte Mädchen, schwierige Jungs und den wahren Unterschied zwischen
Männern und Frauen, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008. Pinker verweist z.B. auf Helen Fisher,
Anthropologin, Rutgers-Universität; Louann Brizendine, Neurobiologin, Universität von Kalifornien; Simon Baron-Cohen, Direktor des Zentrums für Autismusforschung im britischen Cambridge; Larry Cahill,
Universität von Kalifornien; Jill Goldstein, Harvard Medical School; Helena Cronin, London School of
Economics. Wie breit das Spektrum der berücksichtigten Studien ist, zeigt sich schon daran, dass die Bibliografie ganze 60 Seiten umfasst.
1
Akzente können sich beim Einzelnen immer wieder verlagern und natürlich lässt sich
Mann- und Frausein nicht an Berufen oder Tätigkeiten festzurren.
Aber es gibt deutliche Unterschiede. Der Quervergleich internationaler Studien zeigt es:
Trotz Gleichstellungs- und Frauenförderprogrammen ist der Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Berufswahl umso größer, je reicher und stabiler das Land ist. Wirkliche Gleichberechtigung, die alle Entwicklungsmöglichkeiten lässt, führt ganz offensichtlich nicht dazu, dass Männer und Frauen dieselben Wege wählen.
Susan Pinker, kanadische Entwicklungspsychologin, eine Wissenschaftlerin mit jahrelanger klinischer Erfahrung, kommt zu dem Schluss: Chancengleichheit wird möglich, wo wir
akzeptieren, „dass es einige feine, aber entscheidende Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die unterschiedliche Präferenzen (Vorzugsentscheidungen) hervor bringen. Es ist regelrecht paradox – je mehr Freiheiten Frauen haben, desto weniger verhalten
sie sich wie Männer“ (Susan Pinker). Dieses Ergebnis ist deshalb beachtlich, weil Frau
Pinker ihre Forschung mit der Absicht begann, aufzuweisen, dass die Unterschiede der
Geschlechter lediglich anerzogen sind. Sie war erklärte Gleichheitsfeministin.
Wenn wir Frauen natürliche Stärken haben, die uns als Botschafterinnen des Glaubens befähigen – ich hoffe, das zeigen zu können -, so bedeutet das: Wenn wir uns hier stark machen, dann werden wir nicht nur fruchtbar wirken, sondern wir erleben Erfüllung und
Glück. Ein großer Vordenker des Managements, Fredmund Malik, weist darauf hin: Nicht
Positionen und Ämter als solche machen glücklich, sondern dass persönliche Stärke und
Aufgabe zusammenpassen. Die Frage darf nicht lauten: Was würdest du gern tun? (Vielleicht will ich es ja nur, weil es Trend ist oder weil ich mir und anderen etwas beweisen
will.) Die Glücksfrage lautet: „Was fällt dir leicht?“ Malik weist auf Albert Einstein hin.
Einstein hat sich immer schon leicht getan mit Mathematik und Physik. Aber seine große
Leidenschaft war die Musik, das Violinspiel. Darin brachte er es trotz allen Bemühens nie
zur Meisterschaft. Bedeutend wurde er durch das, was ihm leicht fiel: Einstein wurde einer
der größten Physiker aller Zeiten.
Wir nehmen unsere Stärken oft nicht wichtig genug, vielleicht auch weil anderes angesehener ist. Haben wir aber den Mut, uns daran festzumachen, so haben wir unglaubliche Ressourcen. Schauen wir also näher hin, inwiefern es unsere Stärken trifft, Botschafterinnen
des Glaubens zu sein.
Ich versuche, das in einigen kurzen Querlinien darzustellen, eine erste:
Frauen sind gesellig – Glaube sucht Geselligkeit
Wenn Frauen in kleinen Gruppen zusammen sind, reden sie. Mir fällt das immer wieder bei
großen Vorträgen auf: die öffentliche Diskussion danach bringt oft nicht die Fragen, die die
Frauen tatsächlich haben. Es mag interessant sein, aber es wird auch schnell wieder vergessen. Anschließend aber, beim Kaffeetrinken, ist es wie in einem Bienenhaus. Was dann in
den kleinen Tischgruppen geredet wird, geht die Einzelnen wirklich an. Das sind ergiebige
Verarbeitungen mit viel Lebenserfahrung, und was einer hilft, bringt auch andere weiter.
Keine Frage, wir Frauen können abstrakt denken und exakt wissenschaftlich arbeiten.
Weibliche Alltagsgespräche aber laufen in einer ganz eigenen Weise. Jemand hat das einmal mit einer Waschmaschine verglichen: Diese wirbelt die verschiedenen Wäschestücke
durcheinander, dreht sie hin und her, so dass alles wie ein formloses Knäuel wirkt. Ist der
Waschvorgang vorüber, lassen sich jedoch alle Stücke schön einzeln und sauber herausho-
len. „Frauen denken 'vielschichtig' und nicht unbedingt linear ... Gefühl, Verstand und Wille sind alle in der 'Wäsche' mit enthalten ... Frauen können drei Geschichten miteinander
erzählen und von einem Gedanken zum anderen springen, ohne den roten Faden zu verlieren“ (Barbara und Ben Jakob).
Diese ganz eigene Art von Kommunikation kommt dem Lebensgefühl unserer Netzwerkgesellschaft entgegen. Handy, I-Pod, Internet: Je jünger die Leute sind, um so wichtiger ist
es, ständig und über alles in Kommunikation zu stehen und „Response“ zu geben, d.h.
rückzumelden wie ich etwas empfinde usw.
Was nicht im Gespräch ist, existiert in der Wahrnehmung vieler Leute gar nicht mehr. Das
ist eine Tatsache, mit der wir leben müssen.
Deshalb hängt für unseren Glauben viel davon ob, ob darüber geredet wird. Aber eben geredet, in Alltagsgesprächen, mitten im Knäuel der Lebensfragen. Wenn der Glaube uns
selbst Freude macht, ist es nicht schwer, hier Gott ins Spiel zu bringen. „Die Wirklichkeit
ist das Fahrzeug, auf dem Gott zu mir kommt“, schreibt Carlo Caretto. Wir Frauen haben
eine Gabe, sozusagen neben der Kaffeetasse und im Vorübergehen Erlebtes durchsichtig zu
machen auf Gott hin, ohne dass es gleich zu einer Vorlesung gerät. Es geht darum, die „geheimen Gottesbegegnungen in unserem Leben“ (J. Kentenich) zu entdecken.
Menschen haben heute durchaus religiöse Erfahrungen. Aber sie können nicht richtig damit
umgehen, weil sie Gott nicht kennen. Es geht ihnen wie dem jungen Samuel, der mehrfach
von Gott gerufen wird, aber jedes Mal zu Eli geht: „Hier bin ich, du hast mich gerufen“ (1
Sam 1,3). So geht es heute vielen: Sie haben Sehnsucht nach Gott oder erfahren Gott sogar.
Aber weil sie ihn nicht kennen, antworten sie zur Seite hin.
Der Soziologe Norbert Bolz sagt es etwas abstrakter: Auch heute suchen Menschen Transzendenz. Aber sie machen es „nicht mehr über die Religion. Heute kann dieses Über-SichHinausgehen nur ins Soziale führen“ (Norbert Bolz).
Sie reden also über ihre Erfahrung nicht mit Gott, sondern zur Seite hin. Da braucht es
mitten im Alltag Botschafterinnen, die – wie damals Eli dem jungen Samuel – den
Menschen helfen, mit Gott unmittelbar in Fühlung zu kommen. In der Regel können
Menschen ihre religiösen Erfahrungen und Fragen nur nebelhaft andeuten. Und sie tun es
beiläufig, es ist ja etwas sehr Persönliches. Auch da haben wir Frauen eine Gabe,
Ungesagtes zu verstehen und geheimnisvolle Vorgänge zu greifen, ohne sie zu zerreden.
Wichtig ist nur, dass wir selbst ständig Erfahrung mit Gott haben.
Eine Ärztin, deren Mann Politiker ist, hat mir einmal folgendes erzählt: Bei gesellschaftlichen Anlässen, meist spät nachts, wenn die üblichen Unterhaltungen abgeflaut sind, kommt
es oft zu persönlicheren Gesprächen. Menschen, die sonst unnahbar sind, fangen an, ihr
von ihren Fragen und Ängsten zu erzählen. „So kommen wir von selbst ins Religiöse“, sagt
sie. „Kürzlich zum Beispiel lud ein recht bekannter Mann aus der Lokalpolitik seine Nöte
ab, dass seine Frau schwer krebskrank ist und er nicht weiß, wie er damit umgehen kann,
welche Ängste er hat, wie es da mit Gott steht... In solchen Momenten ist es möglich,
Vertrauen zu wecken, es doch nochmal mit Gott, mit einem Gebet zu versuchen. Ich
verspreche dann auch mein Gebet.“
Wenn eine Frau sich in dieser Weise als Botschafterin Gottes gebrauchen lässt, wächst
nicht selten eine besondere Spürgewissheit für den Heiligen Geist, die Unterscheidung der
Geister. Sie ist wichtig, um zu wittern: Wo hat ein Mensch eine ehrliche Frage, die sachlich
zu klären ist, und wo sind die üblichen Reizthemen Deckmantel für persönliche Probleme
mit Glauben und Kirche? Dann muss ja eine ganz andere Antwort erfolgen, wenn es wirklich weiterhelfen soll.
Mutter Teresa wurde einmal während eines Interviews stark angegriffen: „Sie lieben die
Armen, und das ist gut. Aber wie steht es mit dem Reichtum des Vatikans und der Kirche?“
Sie schaute den Interviewer geradewegs an und sagte: „Sir, Sie sind nicht glücklich. Irgend
etwas verärgert Sie, Sie haben keinen Frieden.“ Ihr Gegenüber war verblüfft. Sie aber fuhr
fort: „Sie sollten Glauben haben!“ Er darauf: „Und wie bekomme ich Glauben?“ Mutter
Teresa antwortete: „Sie sollten beten.“ Antwort: „Ich kann nicht beten!“ Darauf sagte sie:
„Dann werde ich es für Sie tun. Aber versuchen Sie einmal, Ihren Mitmenschen ein Lächeln zu schenken. Ein Lächeln ist wie eine Berührung. Es bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben.“
Mutter Teresa spürt an der Aggressivität der Frage: Hier ist der Heilige Geist nicht wirksam. Sie hat den Mut, das Thema zu kippen und das Eigentliche anzusprechen: „Sie haben
keinen Frieden. Sie sollten Glauben haben.“ Auf diese Weise prägt sie die Situation und
öffnet Gott eine Tür. Sie lässt sich nicht in Themen festfahren, die zwar diskussionswürdig
sind, aber nicht in einem schnellen Interview im Anklagemodus. Eine Situation, die uns
heute in der Öffentlichkeit immer wieder begegnet. Da brauchen wir die Gewandtheit des
Heiligen Geistes. Wir müssen in unserer Gesellschaft Rede und Antwort stehen, aber dabei
selbst bestimmen, wie und wann wir es tun. Wir müssen in die öffentliche Diskussion die
Themen einbringen, die uns wichtig sind. Denn Schlagworte führen meist nur zum Schlagabtausch.
Geselligkeit ist hier die Wendigkeit, alles auszunutzen, um das Eigentliche ins Spiel zu
bringen und sich nicht zu Aggressivität oder Negativität hinreißen zu lassen. Denn der Heilige Geist arbeitet anders. Hanna-Barbara Gerl macht einmal die Bemerkung: Wer auf Herausforderungen und Kraftproben mit Charisma reagiert, der gewinnt an Einfluss und Ausstrahlung. Charisma hat mit Charme zu tun, nicht nur wegen der gleichen Wortwurzel.
Christlicher Charme ist immer das Lebenszeichen einer Gläubigkeit, die mit dem Heiligen
Geist zusammenarbeitet und daher gelassen bleibt. Vermutlich wollte Mutter Teresa das sagen mit ihrem Wort: „Ein Lächeln ist wie eine Berührung. Es bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben.“
Kommen wir zu einer weiteren Parallele zwischen Frau und Glauben:
Frauen sind ein lebendiges Zuhause – Glaube gibt ein Zuhause
Es war in den ersten Wochen dieses Jahres: In einem Pfarrhaus klingelt das Telefon. Eine
Frau, die schon länger aus der Kirche ausgetreten ist, erkundigt sich, wie man wieder in die
Kirche eintreten kann. Der Pfarrer erklärt es ihr und fragt, was sie zum Wiedereintritt bewogen habe. Die Frau erzählt, sie sei umgezogen und habe ihre Wohnung jetzt mit Blick
auf den Kirchplatz dieser Pfarrei. Jeden Sonntag sieht sie die Gläubigen, die nach dem
Gottesdienst dort beieinander stehen, viele junge Familien. Sie beobachtet die Art, wie sie
miteinander umgehen, wie sie wirken. Da sei ihr mehr und mehr bewusst geworden, dass
es schön sein muss, Christin zu sein. Und sie hat den Wunsch dazuzugehören, jetzt richtig.
So etwas kommt natürlich nicht jeden Tag vor. Aber es zeigt, was Menschen im Glauben
suchen: Ein Obdach für die Seele, ein atmendes Zuhause in Menschen, die tiefer verbunden sind als nur durch Sympathie. Gott braucht Menschen, die seine „Augen“ und „Ohren“
sind, die seine Art, Menschen zu beheimaten, auf natürliche Weise erfahrbar machen.
Auch hier sind wir Frauen Botschafterinnen des lebendigen Gottes, schon allein die vielen
Mütter und Großmütter. Was in der Kindheit aufgenommen wird, kommt oft viel später
zum Durchbruch. Ein 21-Jähriger, der kurz vor seiner Taufe stand, erzählte, seine Oma
habe, als er klein war, immer mit ihm gebetet und ihn mit in die Kirche genommen. Durch
diese frühen Erfahrungen blieb in ihm immer der Wunsch, mehr „über den lieben Gott zu
erfahren“, bis er sich – Jahre später - eines Tages klar war: Ich möchte mich taufen lassen.
Der Hirnforscher Gerald Hüther wurde einmal in einem Interview gefragt, wie Eltern ihren
Kindern optimale Entfaltung gewährleisten können. Hüther darauf: „Die Antwort ist so
einfach, dass man sie gar nicht aussprechen mag: Sie (die Kinder) müssten jemanden finden, am besten eine Mutter oder einen Vater, der sie vorbehaltlos annimmt. Idealerweise
beide, und zwar so, wie sie sind. Ohne die Absicht, irgendetwas aus ihnen machen zu wollen. Ohne geheime Wünsche, was aus ihnen werden sollte. Ohne die Erwartung, etwas von
ihnen zu bekommen, ohne das Gefühl, sie zu brauchen, ohne Vorurteile, ohne Zweck“ Und
Hüther fügt hinzu: „Diese besondere zwischenmenschliche Beziehung... hat einen Namen:
Sie heißt Liebe.“ (Gerald Hüther)
Wenn wir diese Aussage eines Hirnforschers biblisch wenden, haben wir die komplette Vaterbotschaft Jesu: Der Vater liebt vorbehaltlos – das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der
Vater liebt jeden mit seinen lichten und dunklen Seiten, „er lässt seine Sonne aufgehen
über Bösen und Guten“ (Mt 5,45). Der Vater liebt, das ist der Kern der Botschaft Jesu.
Ein Mensch, der das tief erlebt, ist in den Wechselfällen des Lebens gesichert. Aber normalerweise braucht es dafür Vorerfahrungen im Menschlichen, die Erfahrung, von einer Bezugsperson ganz angenommen zu sein. „Bindungssicherheit“ sagen die Psychologen,
Das Hebräische, die Sprache des Alten Testamentes, hat für den Mutterschoß als Ort der
Geborgenheit und für die Barmherzigkeit Gottes denselben Wortstamm. Mütterliche Liebe
ist der seelische Raum, in dem Gott erfahrbar wird: Der Schoß der Barmherzigkeit Gottes
umfängt mich, trägt mich, birgt mich.
Eine Dreijährige fing im Kindergarten fürchterlich an zu weinen, sie war nicht zu beruhigen, konnte aber auch nicht sagen warum. Endlich brach es aus ihr heraus: „Ich bin so
hungrig.“ „Aber du hast doch vorhin gegessen“, sagte die Erzieherin ratlos. Da kam die
schluchzende Antwort: „Ich bin mamahungrig.“
Menschen heute haben seelisch Hunger in einer ganz erschütternden Weise. „Hungerkünstler der Liebe“ nennt Pater Kentenich sie. Wir als Frauen können so viel geben, wenn wir
unsere Begabung zum Lieben auswirken und uns selbst immer neu an der persönlichen
Liebe Gottes sättigen. Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir achtsam mit den persönlichen
Liebeszeichen Gottes umgehen, die er uns doch ständig schenkt. Wir müssen nur wach
sein, nichts selbstverständlich nehmen und hier und da das Wort: „Glück gehabt“ ersetzen
durch „Liebeszeichen Gottes“.
Eine 43jährige Betriebswirtin, in der Familienpolitik engagiert, Mutter von sieben Kindern
zwischen fünf und zwanzig Jahren, sagt: „Mir ist sehr wichtig, in Gott meinen Grund zu
haben. Wenn ich viel Druck habe (Ärger, Unverstandensein, Probleme), hilft mir der Rückzug nach innen. Ich kann mich vom Druck absetzen und lehne mich an Gott an. Ich mitte
mich ein. Gott ist meine Mitte. Es ist, als würde er dann sagen: Erspür doch mal, dass ich
dich wirklich halte. Dann darf ich erspüren, dass ich in jeder Situation gehalten und
getragen bin. Ich frage auch: Gott, was willst du jetzt von mir? Das ist nicht nur einfach,
ich muss dabei sehr ehrlich sein. In Gott meinen Grund haben - das ist für mich das
Entscheidende.“
Wo wir in Gott ein sicheres Zuhause haben, können wir auch anderen ein Zuhause sein.
Schauen wir auf eine dritte Querlinie zwischen Frau und Glauben:
Frauen brauchen (eine) Ewigkeit – Glaube erschließt Ewigkeit
Im Klammerwort dieser Überschrift versteckt sich eine gewisse Ironie, der Klageruf mancher Ehemänner, dass die eigene Frau schon wieder nicht voran macht. Demnächst ist sie
wieder fällig, die Fahrt in den Urlaub: Er will die 500 km zum Ferienziel möglichst zügig
durchfahren, um wenig Urlaubszeit zu verlieren. Sie möchte lieber an schönen Orten Pause
machen, einen Kaffee trinken und sich unterhalten, denn: 'Wir haben doch Urlaub'. Er fühlt
sich dadurch gestresst, sieht es als Zeitverschwendung. Oder der berühmte Einkaufsbummel: Sie sagt, sie braucht ein neues T-Shirt und er will es möglichst gut und zügig erstehen.
Sie bummelt von einem Laden zum anderen, probiert dies und jenes – auch ganz anderes
als T-Shirts - ohne etwas zu kaufen, und sie entspannt sich dabei. Er fragt gereizt: „Du hast
doch gesagt, du brauchst dringend was.“ Sie: „Ja, aber du siehst doch, dass im Moment
nichts für mich dabei ist.“ Angesichts der vielen Kleidungsstücke, die passten, eine für
einen Mann völlig absurde Antwort.
Hinter diesem banalen Alltagsbeispiel steckt etwas ganz Wichtiges: Ständige Hetze macht
eine Frau kaputt, es muss auch Zeit für Zweckfreies da sein. Das heißt nicht, dass wir Frauen nicht zügig arbeiten und sogar vieles nebeneinander machen können. Aber in unserer
Beschleunigungsgesellschaft steigert sich das Tempo immer mehr und irgendwann kommt
es zum Stillstand. Auf der Straße heißt dieser Stillstand 'Stau': Wenn zu viele schnell sein
wollen, stehen alle. In der Seele heißt dieser Stillstand durch übersteigertes Lebenstempo
'Depression'. Menschen, die unter einer Depression leiden, haben oft das Gefühl, die Zeit
stehe still. Mittlerweile gehen die Prognosen der WHO dahin, dass 2020 Depressionen
weltweit und in allen Bevölkerungsschichten nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die
zweihäufigste Krankheitsursache sein werden.
Die ersten, die diese Störungen spüren, sind die Frauen. Männer, die etwas erreichen wollen, können alles andere wegstecken und durchstarten, um ans Ziel zu kommen. Der
Zusammenbruch kommt später, aber umso schlimmer.
Bei Frauen zeigen sich Störungen schneller. Sie empfinden stärker die Nebenwirkungen
der Überforderung. Auch wenn die Einzelne mit ihrem Oberbewusstsein erklärt, sie sei
total fit - die Seele reagiert. Die Kulturkritikerin Naomi Wolf titelt einen Artikel: „Wie
Frauen sich selbst ruinieren.“ Darin zeigt sie, dass der Leistungsdruck der westlichen
Gesellschaften bei Frauen „eine immerwährende, persönliche Unruhe“ auslöst, die Selbstachtung und Selbstwertgefühl zersetzt. Die Wurzel vieler seelischer Störungen sieht sie
darin, dass Frauen „sich selbst keine Gelegenheit geben, zu ruhen und zu denken, 'es ist
genug'“ (Naomi Wolf).
Frauen erleben dann Erfüllung und Glück, wenn sie zur Ruhe kommen, Muße haben,
zweckfrei einfach da sein können.
Auch hier hat Glaube etwas Weibliches: Glaube kann nicht im Turbogang produziert werden. Er braucht Zeit, Beschaulichkeit, Zweckfreiheit, um leise zu wachsen.
Interessant ist nun, worin der Soziologe Hartmut Rosa einen Auslöser für den Beschleunigungsdruck unserer Gesellschaft sieht. Er sagt, uns ist die Ewigkeit abhanden gekommen.
Wir sind angelegt auf unendliches Glück. Aber da wir nur noch in diesem Leben Glücksmöglichkeiten sehen, müssen wir alles herausholen, was geht. Das ist dann die unbewusste
Logik: „Wenn wir doppelt so schnell leben, können wir das Pensum von zwei Leben in
einer Lebensspanne unterbringen. In dem logischen Fluchtpunkt dieser Idee bedeutet das
dann, dass wir durch Beschleunigung so etwas wie ein ewiges Leben vor dem Tod zu
realisieren versuchen.“ (Hartmut Rosa)
Hinter der Beschleunigung steht tief seelisch Glückshunger. Sogar das Steigerungsspiel des
Konsums lässt sich so erklären: „Wir shoppen nicht, wir kaufen uns glücklich“, heißt der
Slogan eines großen Einkaufscenters. Aber das, was es da zu kaufen gibt, stillt bestenfalls
den 'kleinen Hunger' nach materiellem Wohlstand. Der 'große Hunger' nach Sinn und
Glück braucht mehr. Er braucht Ewigkeit. „Glückshunger ist Gotteshunger“ (J. Kentenich).
Es tut uns Frauen und dem Glauben gut, wenn wir Räume schaffen und pflegen, die uns
helfen, die Ewigkeit in unsere Zeitlichkeit einströmen zu lassen. Hier lohnt es sich, die Liturgie neu zu entdecken. Unser emeritierter Papst Benedikt XVI. nennt sie den „Kult des
offenen Himmels“. Ein Jugendseelsorger stellt die Frage: „Haben wir in der Kirche erkannt, dass eine große Sehnsucht nach dem schönen und strahlenden Licht des Glaubens
da ist? … Die Jugendlichen brauchen gerade deshalb die Sensation des Göttlichen und der
übernatürlichen Wahrheit, weil sie ihnen ja mittlerweile völlig unbekannt ist.“ (Karl
Wallner)
Menschen, die als Erwachsene zum Glauben kommen, erfahren die Liturgie als diesen
schönen, lichtvollen Raum oft sehr intensiv. „Ich merke heute, es ist ein Unterschied, ob
ich regelmäßig bete, in Gottesdienste gehe, die Liturgie auf mich wirken lasse... oder ob
ich mich von der geistlichen Welt fern halte“, sagt eine Musikerin, die vor einigen Jahren
getauft wurde. „Den Sinn der Gleichmäßigkeit und Beständigkeit in den Riten der
katholischen Kirche habe ich erst jetzt verstanden. Früher habe ich ihn als starr bezeichnet.
Jetzt erfahre ich die den Ritualen innewohnende Kraft für mich. Ich kann zur Ruhe
kommen, mich besinnen, Kraft tanken.“
Seien wir Botschafterinnen der Ewigkeit, bringen wir das schöne, strahlende Licht, das die
Beschleunigungsgesellschaft wieder mittet!
Eine weiterer Aspekt:
Frauen sind tragfähig in Krisen – Glaube hilft Krisen durchtragen
Männer und Frauen sind auf verschiedene Weise belastbar. Männer können bei Herausforderungen 'die Stirn bieten', auf Angriff gehen. Sie können schon rein körperlich besser
'durchpowern', erholen sich schneller und sind robuster.
Frauen sind anders belastbar, die Kraft ist eine andere: Die werdende Mutter trägt neun
Monate lang ihr Kind aus. Austragen, mittragen - das ist auch im seelischen Bereich weibliche Stärke: Frauen sind bei extremen körperlichen und seelischen Langzeitbelastungen
durchhaltefähiger. Wie viel tragen einzelne Frauen in ihren Familien durch und geben
damit den anderen Mut.
Walter Bärsch - er war Pädagogikprofessor und Präsident des Kinderschutzbundes - erzählt
aus seiner Kindheit: Nach der dritten Klasse wurde er als 'minderbegabt' in die Hilfsschule
versetzt. Nur seine Mutter glaubte an ihn. „Immer wieder tröstete sie mich mit den Worten:
'Das wird noch alles gut gehen.'“ Diese einfache Frau konnte ihrem Sohn fachlich nicht
helfen. Aber sie glaubte an ihn. „Sie wusste, wer ich war“, schreibt Bärsch. „So wurde sie
in meiner ersten Lebenskrise mit ihrer Liebe zu mir die entscheidende Helferin in dem
Bemühen, aus dieser Krise wieder herauszukommen.“ Nach ihrem Tod fand Bärsch auf der
Rückseite eines Bildes, das sie ihm vermachte, ein letztes Liebeszeichen. Sie hatte ihm
darauf geschrieben: „Ich war 1950 lebensmüde; dir mein lieber Walter wollte ich das nicht
antun das hätte dir einen großen Kummer gebracht." Diese schlichte Frau hat aus Liebe zu
ihrem Sohn ihre Selbstmordabsichten überwunden. Welche Stärke!
Pater Kentenich, der Gründer unserer Schönstattbewegung, sagt einmal: „In kleinen Dingen wird die Frau schnell unsicher, bei Schicksalsschlägen sind Frauen ungemein belastbar.“ Das lässt sich beobachten: Wenn in der Gemeinde tragische Todesfälle sind, wenn ein
Familienbetrieb wirtschaftlich ins Aus gerät: meist sind es die Frauen, die damit verbundene menschliche Dramen aufzufangen suchen und durchtragen.
Auch hier ist gerade für die Frau der Glaube, die persönliche Beziehung zu Gott, eine
wichtige Kraft. Sich in ihn hineinklagen, hineinleiden zu können und auch mit gläubigen
Menschen den Sinn suchen zu können, bewahrt viele vor dem Zerbrechen. Mir fällt in
meiner Arbeit auf, dass Frauen nach der ersten Verzweiflung bald anfangen, nach dem Sinn
zu tasten. Gläubige Frauen fragen nicht selten, was hat Gott damit vor?
Nach einer schweren Krebstherapie erzählte eine Frau: „In meinem Wohnort war eine ältere Frau, die ließ niemanden an sich heran. Sie hatte ein schweres Leben, der Mann hatte
Selbstmord gemacht, der Sohn ebenfalls. Nun hatte sie hochgradig Krebs. Unser Pfarrer
hätte sie gern besucht, man spürte ja, es geht zu Ende. Sie ließ ihn nicht herein. Aber mich
ließ sie herein, weil ich ja auch diese Krankheit hinter mir hatte. Wir sprachen lange
miteinander, und als ich wieder hinging, bat ich den Pfarrer mitzukommen. Es war dann
möglich, dass sie doch noch ein Gespräch mit ihm führte und alles los werden konnte, was
zwischen ihr und Gott stand. Einige Tage später ist sie ziemlich plötzlich gestorben. Da
wurde mir so richtig bewusst: Gott hat mir die Krankheit nicht geschickt, um mein Leben
zu beenden, sondern damit ich anderen Menschen noch besser in ihrer Not beistehen
kann.“
Wer einen Sinn hinter Schwerem sieht, kann positiver damit leben. Wenn wir alles in unserem Leben im Horizont unserer Berufung sehen – Gott erzieht mich zu seiner Botschafterin – zeigt sich manches in anderem Licht.
Wo die Umgebung bei Schicksalsschlägen oft stumm wird und sich zurückzieht, sind es
gerade gläubige Frauen, die Menschen dann aufsuchen und begleiten, ob sie Zeit haben
oder nicht. Dieses Zeugnis für das Evangelium hat schon manchen zum Glauben geführt.
Ein letzter ganz kurzer Hinweis, auch im Sinn einer Abrundung:
Frauen wollen den ganzen Menschen – der Glaube auch
Pater Kentenich spricht davon, die weibliche Art sei eingestellt „auf Totalität des Lebens“,
sie möchte als ganzer Mensch erfasst sein, nicht einfach nur „funktionieren“, und sie will
auch das Gegenüber ganzheitlich in sich aufnehmen.
Das zeigt sich vor allem in der Art des Liebens: Die Frau, die ihren Mann und ihre Familie
liebt, ist innerlich mit ihnen verwoben. Auch wenn sie arbeitet, bleibt untergründig diese
Fühlung. Frauen erleben ihre Identität immer in Beziehung, daher sind Beziehungskrisen
für die Frau ja auch viel existenzieller. Für eine Frau ist die Liebe die Mitte ihres Lebens,
von da her erlebt und durchlebt sie alles.
Männer lieben anders, sie sind immer ganz das, was sie gerade tun. Ein Mann denkt tagsüber nicht ständig an seine Familie, er lebt für sie. Und er wird aktiv, wo ihm konkrete
'Einsätze' vor Augen gestellt werden – etwa einem Kind vor schwierigen Prüfungen helfen,
etwas besorgen usw. Auch der Mann gibt alles, wenn er liebt, aber eben anders.
Die Linie zum Glauben hin ist leicht: Glaube fordert den ganzen Menschen, lebt von einer
Hingabe „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit allen Kräften“ (vgl. Mt 22,37).
Christsein ist nicht ein Ausschnitt unseres Lebens, sondern es ist unser Leben. „Es geht um
das Geschenk einer grundlegenden Veränderung und die Entscheidung, dieses Geschenk
im eigenen Leben zu entfalten“ (Ludger-Ägidius Schulte).
Sind nicht auch hier wir als Frauen besonders begabt, das Geschenk des Glaubens mit allen
Kräften aufzunehmen und weiterzugeben? Der Blick in die Bibel zeigt, dass es gerade die
Frauen waren, die nach dem Tod Jesu unerschütterlich an seine Verheißung glaubten und
die wiederum als erste zu Zeuginnen seiner Auferstehung wurden. Und so blieb es die
ganze Kirchengeschichte hindurch, Frauen sind Biotope des Glaubens.
Die hl. Walburga, die Schwester unseres Diözesanpatrons, ist dafür ein beeindruckendes
Beispiel.
Schlussgedanke: Nicht ohne die Frau!
Liebe Frauen,
wir haben jetzt miteinander wahrgenommen, wie sehr unser Schöpfer uns schon rein
natürlich begabt hat, seine Botschafterinnen in dieser Welt zu sein. Eine Berufung, die uns
glücklich machen kann, weil sie das Beste in uns entfaltet.
Mitunter hört man – innerhalb und außerhalb der Kirche – hier in Europa die Frage: Hat
das Christentum in unserem Kontinent eine Chance? Werden wir nicht im öffentlichen Leben zurückgedrängt, verlieren wir nicht auch innerhalb der Kirche immer mehr an Substanz?
Ich meine, der heutige Tage sollte uns optimistisch stimmen: Ja, das Christentum hat eine
Chance, solange Christinnen da sind, die sich mit Freude und Selbstbewusstsein von Gott
senden lassen.
Denken wir an den Anfang des Christentums: Was hat eine einzige Frau – Maria – bewirkt
und bewegt. Es wäre reizvoll, jetzt biblisch nachzublenden, wie sie all das verwirklicht hat,
was wir als Stärken betrachtet haben: Sie war gesellig, die Hochzeit zu Kana spiegelt alles
das, was wir dazu erwogen haben; sie war ein lebendiges Zuhause – für Jesus, für die
Apostel im Pfingstsaal, und sicher vielfach in ihrem Leben. Sie war belastbar bis unter das
Kreuz, sie hat den Glauben durchgetragen, als sogar die Apostel wankend wurden! So
könnten wir alles durchgehen, aber entscheidend ist das eine: Sie hat sich ganz gegeben,
sie hat ihr Ja zu ihrer Berufung nie zurückgenommen. Und deshalb hat sich auch der
Heilige Geist nie von ihr zurückgezogen. Wo sie war, wirkte er.
Eine einzige Frau, die sich Gott zur Verfügung stellt – sie steht am Anfang der Kirche und
hat Geschichte gemacht bis heute.
Was kann sich da verändern, wenn schon einmal wir alle, die wir hier sind, heute weggehen mit einem festeren, erneuerten Ja zu unserer Berufung. Wenn wir uns aussenden lassen
in unsere „Botschaftsbereiche“ und wenn wir diese Sendung mit Exzellenz – als Exzellenz
– ausüben, jede in ihrer Art.
Freuen wir uns über unsere Berufung!
Gehen wir selbstbewusst zurück, denn wir sind gesandt.
Zur Zeit der frühen Kirche – so wird überliefert – habe jemand an einen Bekannten
geschrieben: „Was haben die Christen doch für wunderbare Frauen.“ Offenbar spürte man
den christlichen Frauen etwas Besonderes an, offenbar ging etwas Besonderes von ihnen
aus, dem sich auch die heidnische Umwelt nicht entziehen konnte.
Es wäre doch schön, wenn nach diesem Tag auch hier in unseren Breiten etwas von dieser
wunderbaren Kraft des Christentums von uns ausströmen würde.
Vergessen wir es nie: Mit einer einzigen Frau hat alles angefangen.
Und diese Frau ist uns zur Mutter gegeben, zur Begleiterin.
Halten wir uns an sie, halten wir als Frauen zusammen, stärken wir uns gegenseitig – dann
werden wir vielen Menschen heute Türen zu Gott hin öffnen, ja, selbst ein geöffnetes Tor
sein!
Sr. Dr. M. Nurit Stosiek, Vallendar-Schönstatt
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