Liturgische Hilfen für die Gottesdienste in den Pfarrgemeinden des

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Liturgische Hilfen für die Gottesdienste
in den Pfarrgemeinden des Erzbistums Bamberg
am 9. und 10. Oktober 2004
im Rahmen des Diözesantages in Nürnberg
Liebe Mitbrüder,
liebe Gottesdienstbeauftragte,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen
Dienst!
„Gemeinsam den Aufbruch wagen – heute!“ – dies ist
das Motto des Diözesantages, der am Samstag, den 9.
Oktober in Nürnberg stattfindet.
Mit mehr als 900 Christinnen und Christen aus dem
ganzen Erzbistum werden wir den Pastoralplan für
unsere Diözese abschließend beraten und erste
praktische Schritte zur Verwirklichung überlegen.
Das Motto des Tages macht deutlich: ohne Aufbruch,
ohne Bewegung, ohne Neues zu wagen und neue Wege
zu gehen, werden wir die Herausforderungen von Heute
und Morgen nicht bestehen.
Dazu will uns auch das Sonntagsevangelium Mut
machen. Was Jesus zu dem Geheilten sagt, gilt auch
uns: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.“
Ihr Erzbischof
Prof. Dr. Ludwig Schick
Erzbischof von Bamberg
2
Vorbemerkung
Die vorliegenden Liturgischen Hilfen orientieren sich
am Messformular des 28. Sonntag im Jahreskreis C, der
mit dem Vorabend am 09. und 10. Oktober gefeiert wird.
Sie enthalten
- eine vollständig ausgearbeitete Vorlage für die
Wort-Gottes-Feier am Vorabend, wenn keine
Messfeier stattfinden kann,
- ergänzende Elemente zur Gestaltung der
sonntäglichen Eucharistiefeier und
- einen
gemeinsamen
Vorschlag
für
die
Verkündigung in Eucharistie und Wort-GottesFeier.
Die Text- und Feierelemente sind als Angebot zu
verstehen und können für die jeweilige Situation vor Ort
angepasst werden. Sie wollen helfen, dass die Thematik
des Diözesantages „Gemeinsam den Aufbruch wagen –
heute!“ in den Gottesdiensten der Pfarrgemeinden zur
Sprache kommt.
Bitte geben Sie die Liturgischen Hilfen an die
entsprechenden Personen in Ihrer Pfarrgemeinde weiter,
die mit der Gestaltung der Gottesdienste betraut sind.
Die Liturgischen Hilfen stehen auch auf der Homepage
des Erzbistums (www.erzbistum-bamberg.de) zum
Download bereit.
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WORT-GOTTES-FEIER
Der Ablauf richtet sich nach dem Liturgischen Buch „Wort-GottesFeier. Werkbuch für Sonn- und Feiertage.“ Hg. von den Liturgischen
Instituten Deutschlands und Österreichs im Auftrag der Deutschen
Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und des
Erzbischofs von Luxemburg, Trier 2004.
Auf die Kommunionspendung wird dort, wo am Sonntag Eucharistie
gefeiert wird, bewusst verzichtet.
Als Zeichenhandlung und Antwortelement auf die Verkündigung und
Auslegung der Heiligen Schrift ist die Verehrung des Wortes Gottes
vorgesehen.
ERÖFFNUNG
Durch das Orgelspiel zum Kanon „Gemeinsam den Aufbruch wagen“
kann das Motto des Bamberger Pastoralgesprächs, das auch den
Diözesantag prägt, wieder in Erinnerung gerufen werden.
Einzug – Gesang zur Eröffnung
z. B. GL 642, 644 oder 989
Während des Gesangs der Gemeinde ziehen Gottesdienstleiter/in,
Messdiener/innen, Lektor/in, (Kommunionhelfer/in) ein. Nach der
Verneigung (bzw. Kniebeuge) vor dem Altar gehen sie zu den
Sitzen.
Das Mess-Lektionar (bzw. Evangeliar) soll mitgetragen und auf dem
Altar oder einer anderen Stelle im Chorraum sichtbar niedergelegt
werden.
Kreuzzeichen – Liturgischer Gruß
Der/die Leiter/in (= L) beginnt mit den Worten:
L: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes.
A: Amen.
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Oder:
L: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.
A: Der Himmel und Erde erschaffen hat.
Einführung
L: Liebe Schwestern und Brüder (Liebe Gemeinde. Seien
Sie / Seid herzlich willkommen). Bewusst halten wir
diesen Gottesdienst heute Abend als Wort-Gottes-Feier.
Unser Pfarrer (der Kaplan, die pastoralen Mitarbeiter,
Kirchenpfleger und Pfarrgemeinderatsvorsitzende) nimmt
(nehmen) am Diözesantag in Nürnberg teil. Dort beraten
sie zusammen mit dem Erzbischof und seinen
Mitarbeitern über den künftigen Weg in unserer Diözese.
Das Treffen ist vom Motto des Bamberger
Pastoralgespräches (1997-2000) geleitet: Gemeinsam
den Aufbruch wagen – Heute!
Erzbischof Schick hat selbst in seinem Einladungsschreiben gewünscht, dass die Pfarrgemeinden diese
Feier des Wortes Gottes praktizieren, damit alle
Teilnehmer am Diözesantag bis zum Schluss dabei sein
können.
So trifft uns, die wir zusammen gekommen sind, das
Wort Jesu Christi: „Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18,
20) Seine Gegenwart möge bewusst werden, wenn wir
das Wort Gottes hören, ihn loben, ihm danken und
unsere Bitten vor ihn tragen.
Christusrufe (Kyrielitanei)
L: Zu Beginn des Gottesdienstes besinnen wir uns wie
die Menschen, die uns heute in den Heiligen Schriften
begegnen, auf das Erbarmen des Herrn. Wie damals
dürfen Kranke und Gesunde seiner Nähe gewiss sein.
- Kurze Stille -
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(Vorbeter/in): Herr Jesus Christus, du bist vom Vater
gesandt, zu heilen, was verwundet ist:
L: Herr, erbarme dich.
A: Herr, erbarme dich.
(V:) Du bist gekommen, Menschen für Gottes Reich zu
begeistern:
L: Christus, erbarme dich.
A: Christus, erbarme dich.
(V:) Du bist zum Vater heimgekehrt, um für uns
einzustehen:
L: Herr, erbarme dich.
A: Herr, erbarme dich.
(V:) Du begleitest und trägst uns, so dass wir deinem
Anruf „Steh auf und geh!“ folgen können.
L: Christus, erbarme dich.
A: Christus, erbarme dich.
Oder:
Es kann auch ein Kyrie-Lied bzw. eine Kyrie-Litanei gesungen
werden.
z. B. GL 495/7, 523, 933/1 oder Cantate Nr. 3, Meine engen
Grenzen
Das Gloria entfällt.
Eröffnungsgebet
L. Lasset uns beten: - Stille Lebendiger Gott, du heilst, was verwundet ist, und
richtest auf, was daniederliegt. Stärke unser Vertrauen
auf dich und erfülle uns mit Dankbarkeit für das, was du
uns schenkst, durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Herrn und Heiland, der in der Einheit des
Heiligen Geistes mit dir lebt in Ewigkeit.
A. Amen.
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VERKÜNDIGUNG DES WORTES GOTTES
Erste Lesung: 2 Kön 5, 14-17
Alle setzen sich. Ein/e Lektor/in geht zum Ambo und trägt die Lesung
vom Sonntag aus dem Mess-Lektionar vor. Zur Hinführung kann
dieser Gedanke dienen.
Die Heilung von Aussatz ist das Stichwort, das erste
Lesung und Evangelium miteinander verbindet. Durch
den Propheten Elischa wird ein Mann geheilt, der kein
gläubiger Jude ist, sondern ein Fremder. Doch gerade
sein Glaube erweist sich als richtungsweisend.
Lektor/in: Lesung aus dem zweiten Buch der Könige.
Nach der Verkündigung:
Wort des lebendigen Gottes.
A: Dank sei Gott.
Psalm (Gesang)
Der Kantor/ die Kantorin trägt den Antwortpsalm aus dem MessLektionar vor – Antiphon GL 484.
Oder ein entsprechender Gesang tritt an seine Stelle, z. B. GL 262,
268, 273.
Möglich sind auch Orgelspiel oder Stille.
Zweite Lesung: 2 Tim 2, 8-1
(Analog zur ersten Lesung)
Paulus will ein Vorbild sein gegenüber Timotheus und
seinen Mitchristen. Gerade in Leid und Bedrängnis gilt
es, aus dem Glauben an Jesu Auferstehung das Leben
zu wagen.
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja (mit dem Vers aus dem Mess-Lektionar oder einem
anderen Vers)
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Evangelium: Lk 17, 11-19
Die Ministranten/innen stellen sich mit Kerzen am Ambo auf. Der/die
Leiter/in geht zum Ambo und trägt das Evangelium aus dem MessLektionar bzw. dem Evangeliar vor. Die Einleitung lautet:
(Lesung) Aus dem Evangelium nach...
Nach der Verkündigung spricht L:
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei dir Christus.
Das Mess-Lektionar bzw. Evangeliar wird nun für alle sichtbar
aufgestellt. Die Leuchter können daneben stehen. Der Hallelujaruf
kann wiederholt werden.
Auslegung und Deutung
Eine Vorlage dazu befindet sich gesondert im hinteren
Teil der Liturgischen Hilfen (S. 19ff).
ANTWORT DER GEMEINDE
Verehrung des Wort Gottes
An die Stelle des Apostolischen Glaubensbekenntnisses tritt in
dieser Feier eine gemeinsame Zeichenhandlung: die Verehrung des
Wortes Gottes. Dazu kann das Mess-Lektionar bzw. das Evangeliar
von Ministranten (auch mit Kerzen begleitet) der Gemeinde vor den
Altar- oder Chorraumstufen hingehalten werden.
Der/die L. kann die Gläubigen wie folgt dazu einladen:
Jesus ist gegenwärtig in seinem Wort. Wenn wir die
Heilige Schrift ehren, geben wir ihm die Ehre.
Er spricht zu uns heute wie damals: Steh auf und geh!
Geben wir unserem Glauben Ausdruck, wenn wir nach
vorne kommen, uns vor der Heiligen Schrift verneigen
oder auch mit der Hand berühren.
Wagen wir den Aufbruch auf Gottes Reich hin – nicht
einsam, sondern miteinander. Nehmen wir Maß am
lebendigen Wort Gottes.
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Als Zeichen des Aufbruchs können Kinder vorbereitete
Samentütchen an alle Gottesdienstbesucher verteilen, so wie auch
die Teilnehmer des Diözesantages von Erzbischof Schick Tütchen
mit Blumensamen erhalten.
Danach wird die
zurückgebracht.
Heilige
Schrift
an
den
gewohnten
Platz
Friedenszeichen
L: Wen Gottes Wort anrührt, der kann nicht tatenlos
bleiben und Jesu Einladung zum Frieden auszuschlagen.
Wagen wir deshalb zu beten:
- Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden,
sondern auf den Glauben deiner Kirche und schenke ihr
(und der Welt) nach deinem Willen Einheit und Frieden. Wagen wir es im Geiste Jesu, einander ein Zeichen des
Friedens und der Versöhnung zu geben.
Dazu kann ein Friedenslied gesungen werden, z. B. GL 921, 973
oder ein Neues Geistliches Lied
Kollekte
(L. sagt an, wofür die Geldsammlung bestimmt ist.)
Orgelspiel
LOBPREIS und BITTE
Sonn-(Feier-)täglicher Lobpreis
Der folgende feierliche Lobpreis, ein Danksagungsgebet für
den Sonntag, ist als Wechselgebet – musikalisch –
gestaltet. Ist ein/e Kantor/in anwesend, kann er/ sie den
Kehrvers zunächst vorsingen.
L: Schwestern und Brüder,
lasst uns einstimmen in den Sonntäglichen
Lobpreis. Darin vereinen wir uns mit allen auf der
Erde, die heute den Tag des Herrn beginnen
(feiern).
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Akklamation
K: Preiset den Herrn, denn er ist gut.
A: Danket dem Herrn, denn er ist gut. (GL 280/
1), oder GL 281/1, 282, 283
L (oder V): Gepriesen bist du, Herr, unser Gott,
für das Leben, das du geschaffen hast,
Die ganze Welt hältst du in der Hand,
und wir dürfen dich unseren Vater nennen.
Akklamation
L. (oder V): Wir danken dir für deinen Sohn Jesus
Christus, unseren Herrn und Bruder.
Durch ihn wurde deine Güte in menschlicher
Gestalt sichtbar.
In seinem Tod und seiner Auferstehung hast du
uns erlöst und bleibende Hoffnung geschenkt.
Er ist das Wort, das uns den Weg weist,
er ist die Wahrheit, die uns frei macht.
Akklamation
L (oder V): Wir preisen dich für den Heiligen
Geist, der uns zusammenführt und als Kirche
(von Bamberg) eint.
Aus seiner Fülle haben wir empfangen,
aus seiner Kraft dürfen wir leben.
Akklamation
L (oder V): Wir danken dir für alle, die den Weg
mit uns gemeinsam gehen und ihr Leben mit uns
teilen.
Für alle, die bei uns bleiben in Stunden der
Freude, aber auch in Stunden der Not und Angst.
Akklamation
10
L: Wir preisen dich, Herr, unseren Gott,
durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, im
Heiligen Geist und stimmen wein in den
Lobgesang der himmlischen Chöre:
Hymnus:
Hier ist das Gloria oder ein ihn entsprechender Gesang
vorgesehen.(z.B. GL 426, 464, 507, 906, 909)
Fürbitten (Allgemeines Gebet)
L. spricht die Einleitung und ein/e andere/r Lektor/in trägt die
vorbereiteten Fürbitten vor.
L: Lasset uns beten zu Gott, der nicht nur unseren
Lobpreis hört, sondern auch die Sorgen und Nöte seiner
Geschöpfe:
- Für alle Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder,
die sich in den Pfarrgemeinden engagieren.
Gott, höre uns.
A. wiederholen
- Für alle, die auf den verschiedenen Ebenen des
Erzbistums – in den Pfarreien, den Dekanaten und in
der Diözesanleitung – ihren Dienst tun.
- Für die jungen Menschen, die sich für einen Dienst in
der Kirche interessieren und alle, die sich bereits
darauf vorbereiten.
- Für die Menschen, die sich von der Kirche
verabschiedet haben und kaum noch Hoffnung auf
Gott setzen.
- Für die Opfer von Gewalt und Krieg (hier können
konkrete Konfliktherde ausgesprochen werden) und alle, die
sich um Versöhnung und Frieden mühen.
- Für die, die um eine gute Entwicklung in Politik und
Wirtschaft in unserem Land ringen.
11
-
Für die, die Gerechtigkeit und Frieden für alle
Menschen aus dem Blick verloren haben.
Für die aus unsere Gemeinde, die verstorbenen sind
und derer wir heute gedenken (hier können z. B. die Toten
der vergangenen Woche genannt werden).
(Ist eine Kommunionfeier vorgesehen, schließt sie sich nach den
Fürbitten vor dem Vaterunser an. Siehe Anhang S. 14f. )
Vater unser
L: Unser Beten mündet ein in das Gebet, das Jesus uns
geschenkt hat:
A: Vater unser im Himmel...
Loblied/ Danklied
z. B. GL 266, 267, 269, 972, 995.
ABSCHLUSS
Mitteilungen
L. verliest die vorgesehenen Mitteilungen für die Gemeinde.
Segensbitte
L: Der Herr segne und behüte uns. Es lasse sein Antlitz
über uns leuchten und sei uns gnädig. Es segne uns der
allmächtige und barmherzige Gott, der Vater und der
Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen.
Oder:
L: Es segne und behüte uns der allmächtige und
barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der
Heilige Geist.
A: Amen.
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Entlassung
L: Lasst uns gehen in Frieden.
A: Im Namen Christi.
Oder:
L: Singet Lob und Preis.
A: Dank sei Gott, dem Herrn.
Schlusslied:
BaP-Kanon: „Gemeinsam den Aufbruch wagen“ oder
z. B. GL 268
Auszug
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Anhang
AUSTEILUNG UND EMPFANG DER KOMMUNION
Bereitung und Übertragung
L. erinnert die Gemeinde an die eucharistische Gemeinschaft.
L: Wir haben die Gegenwart unseres Herrn Jesus
Christus erfahren in der Verkündigung seines Wortes.
Das eucharistische Brot, das uns jetzt geschenkt wird,
verbindet uns mit der Eucharistiefeier, die wir am
vergangenen Sonntag (in der vergangenen Woche, am
Fest ...) hier zuletzt gefeiert haben. Die bleibende
Gegenwart des Herrn im eucharistischen Brot ist uns
kostbares Gut, das den Glauben nährt, die Hoffnung
stärkt und die Gemeinschaft mit unseren Herrn Jesus
Christus festigt.
L. (und evtl. Ministranten/innen mit Kerzen) überträgt die Eucharistie
aus dem Tabernakel auf den Altar. Währenddessen
Eucharistisches Lied oder Christus-Lied
Stille Anbetung
L lädt zur stillen Verehrung ein und begibt sich vor den Altar.
Vater unser
L: Wir haben den Geist empfangen, der uns zu Söhnen
und Töchtern Gottes macht. Darum wagen wir zu
sprechen:
A: Vater unser im Himmel...
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Kommunion
L. nimmt eine Hostie, hält sie über der Schale und spricht:
Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der
Welt.
Herr, ich bin nicht würdig ...
Das eucharistische Brot wird an die Dienste ausgeteilt.
Gegebenenfalls werden dann Hostienschalen (Ziborien) an
Helfer/innen übergeben.
Nach Austeilung der Kommunion bringt L. oder ein/e
Kommunionhelfer/in die Schale (das Ziborium) zum Tabernakel
zurück. Eine evtl. Reinigung der Gefäße geschieht nach dem
Gottesdienst an der Kredenz.
Dankgebet
L: Herr, unser Gott, du hast dein Wort ausgesät und
deinen Sohn hingegeben; gebrochen und gestorben für
uns, ist er Brot und Leben für die Welt. Wir bitten dich,
lass uns die Kraft finden, seinen Weg zu gehen: dass wir
füreinander fruchtbar werden wie die Saat und nahrhaft
wie Brot. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A: Amen.
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Gestaltungselemente für die sonntägliche
Eucharistiefeier
Das Messformular ist vom 28. Sonntag im Jahreskreis
C.
Ein Liedblatt mit dem Kanon des Bamberger
Pastoralgepräches „Gemeinsam den Aufbruch wagen“
sollte vorbereitet werden und im Kirchenraum ausliegen.
Der Gesang kann zu Beginn der Messe, auch nach der
Homilie bzw. Ansprache als Predigtlied, und zum
Abschluss eingesetzt werden.
Folgende Elemente für die Teile „Eröffnung“ und
„Wortgottesdienst“ können der vorliegenden WortGottes-Feier entnommen werden.
- Kyrierufe
- Tagesgebet
- Hinführungen zu den beiden Lesungen
- Liedvorschläge
Auf die Zeichenhandlung der Verehrung des Wortes
Gottes wird man i. d. R. verzichten.
Anregungen zur Homilie bzw. Ansprache bieten die
Gedanken zur „Auslegung und Deutung“(S. 19ff).
Hier sollten Teilnehmer/innen des Diözesantages aus der
Pfarrgemeinde beteiligt werden. Wenn es möglich ist,
sollten mehrere Teilnehmer/innen zu Wort kommen und
von ihren Eindrücken und Erfahrungen berichten,
vielleicht auch schon von ersten Ergebnissen für die
Pfarrgemeinde oder das Dekanat.
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Bei der Einführung in die Messfeier kann die Vorlage
des Pastoralplantextes gezeigt werden. Sinnvoll ist
darauf hinzuweisen, wer am Diözesantag teilgenommen
hat, um nach der Eucharistie ansprechbar zu sein.
Das Motto des Diözesantages „Gemeinsam den
Aufbruch wagen – heute!“ lässt sich gut in Verbindung
bringen mit der Zusage Jesu „Steh auf und geh! Dein
Glaube hat dir geholfen“.
(Im Sonntäglichen Taufgedächtnis – s. Messbuch – kommt die
Berufung der gesamten Gemeinde zum Ausdruck.)
Als Eucharistisches Hochgebet kann an diesem
Sonntag einer der Texte des „Hochgebets für Messen für
besondere Anlässe“ genommen werden. Mit Blick auf
den Diözesantag eignet sich II. Gott führt die Kirche; vom
Evangelium her gesehen IV. Jesus, der Bruder aller.
Die alte Gebetseinladung zum Herrengebet „Vater
unser“ nimmt das Tatwort „wagen“ auf. Gemeinsam
wagen wir zu beten.
Die Kinder können zum Vater unser um den Altar versammelt
werden.
Der Friedensgruß kann unter einander mit einem
ermutigendem Wort weiter gegeben werden, z. B. „Steh
auf und geh!“, „Jesus ist unser Friede!“.
Als Zeichen des Friedens können die Kinder vorbereitete
Samentütchen an alle Gottesdienstbesucher verteilen, so wie die
Teilnehmer des Diözesantages als Zeichen des Aufbruchs von
Erzbischof Schick Tütchen mit Blumensamen erhalten.
Als Besinnung nach der Kommunion ist der folgende
Text geeignet.
17
Gott allein kann schaffen,
aber du kannst das Erschaffene
zur Geltung bringen.
Gott allein kann Leben bringen
aber du kannst es weitergeben
und achten.
Gott allein kann Glauben schenken,
aber du kannst Zeugnis geben.
Gott allein kann Hoffnung wecken,
aber du kannst anderen
Vertrauen schenken.
Gott kann die Freude schenken,
aber du allein ein Lächeln.
Gott allein ist der Weg,
aber du kannst mit anderen gehen.
Gott allein ist das Unmögliche,
aber ihr könnt das Mögliche tun.
Gott genügt sich nicht selbst,
er hat es vorgezogen,
auf euch zu zählen.
(Statt zum Friedensgruß können auch an dieser Stelle
Samentütchen verteilt und ein kurzer Bezug zum Diözesantag in
Nürnberg hergestellt werden.)
18
Auslegung und Deutung
Diese Gedanken sollen zur Vorbereitung der Verkündigung dienen
und können mit eigenen Worten – auch Ergänzungen – sinngemäß
vorgetragen werden.
Gemeinsam den Aufbruch wagen – heute!
I. Zugang vom Evangelium her: Lk 17, 11-19
„Wohin soll ich mich wenden?“ - dieser Liedanfang (GL
830) ist vielen bekannt. Diese Frage kann mit Blick auf
das Motto des Diözesantages heißen: In welche Richtung
soll sich die Erzdiözese Bamberg bewegen?
Das Väter des 2. Vatikanischen Konzils haben dazu
ermutigt, die Zeichen der Zeit (immer wieder) im Licht
des Evangeliums zu deuten.
Der gerade gehörte Text aus dem Lukasevangelium kann
dabei helfen.
Er nimmt die Grundbefindlichkeit der von Aussatz
befallenen Menschen auf. Die ansteckende Krankheit
schließt sie vom normalen Leben aus. Auch religiös sind
sie ausgegrenzt, von den Menschen und von Gott
verlassen. Ihr Aufbruch zu Jesus ist Ausdruck ihrer
Lebenskrise. Sie suchen nach einem barmherzigen Weg,
der ihnen andere als die gewohnten Lebensmöglichkeiten eröffnet.
Jesus stellt die Zehn in die Auseinandersetzung. Er
schickt sie, und auf sein Wort hin gehen sie, zunächst auf
dem altbekannten Weg, zu den Priestern. Doch während
sie gehen, geschieht das Neue. Auf dem Weg erfahren
sie, dass die Begegnung mit Jesus ihr Leben verändert.
Er ist für sie der Heiland.
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Nur einer bringt diese neue Sicht zum Ausdruck, nur
einer lässt es nicht einfach dabei, dass er geheilt ist. Er
gibt seinem ganzen Leben eine neue Richtung. Der
Fremde, ein Nichtjude, kommt zurück und lobt Gott. Einer
von zehn hat den Aufbruch ganz und gar gewagt.
Vielleicht nimmt ein Fremder anders wahr. Aus seiner
Sicht von außen bekommt das Altbewährte eine andere
Richtung. Sie führt zu Jesus, der das Alte neu ausrichtet.
Für den heil gewordenen Menschen aus Samarien ist
dieser Weg zum Wagnis geworden: zunächst bleibt er
allein, in der Minderheit, und der von Jesus
angestoßenen Aufbruch „Steh auf und geh!“ liegt noch
vor ihm.
Hier stellt sich für uns heute die Frage:
Wo stehen wir als Diözese, als die einzelnen Gemeinden
und als Einzelne, in diesem Evangelium?
Wo würden wir uns einordnen?
Fällt es uns nicht auch schwer, Altbewährtes hinter uns
zu lassen, abgesicherte Wege zu verlassen und
umzukehren – wie die neun Geheilten, die dem neuen
Weg Gottes mit ihnen noch nicht trauen?
Der Pastoralplan, der heute/ gestern in Nürnberg
diskutiert wurde, ist ein Ergebnis des Bamberger
Pastoralgesprächs. Er will helfen, den Weg der Kirche
von Bamberg bewusst im Geist und im Auftrag Jesu zu
gehen. Er kann nur einen Rahmen abstecken, um die
nächste Schritte zu ermöglichen. Die Situationen vor Ort
sind unterschiedlich und ungleichzeitig.
Aber wenn wir uns nicht auf den Weg machen, wie die
neun bei Lukas, wird uns „der neue Weg“, wie die
Christen in der Apostelgeschichte genannt werden, nicht
möglich.
20
Für den Fremden bricht unterwegs zu den Priestern
Unerwartetes aufbricht, eröffnet sich ihm eine andere
lebensbejahende Richtung. Er erkennt Gottes Willen.
Darin ermutigt ihn Jesus. Der weiteren Aufbruch steht
noch bevor. Doch ist ein erster Schritt getan.
Wenn wir unsere Geschichte mit Gott im Licht dieses
Evangeliums deuten, wird uns mancher Abschied von
Altbewährtem widerfahren.
II. Inhalt des Pastoralplans
(Diese Zusammenfassung der Pastoralplan-Vorlage ist mehr als
Hintergrundinformation gedacht. In der Predigt können an geeigneter
Stelle einige Punkte kurz angesprochen werden.)
Heute/ gestern wurde beim Diözesantag in Nürnberg von
mehr als 900 TeilnehmerInnen der Pastoralplan für unser
Erzbistum diskutiert. Vier Jahre nach den Beschlüssen
des Bamberger Pastoralgesprächs endet ein wichtiger
Abschnitt für unsere Diözese – und ein neuer beginnt.
In den Pastoralen Perspektiven des Bamberger Pastoralgespräches ist zusammengefasst, was Sinn und Ziel der
einzelnen Beschlüsse ist: auch heute – in unserer Zeit vom guten Gott zu reden, ihn zu feiern und ihn in Taten
der Liebe zu übersetzen. Diesem Auftrag der Kirche soll
auch der Pastoralplan dienen. Er will Impuls und
Orientierung sein, wie wir dies in unserem Erzbistum
gemeinsam verwirklichen wollen. Der Plan ermutigt,
Zeugnis abzulegen für den Glauben, der uns stärkt, von
der Hoffnung, die uns erfüllt und für die Liebe, die uns
trägt.
21
Das 1. Kapitel trägt die Überschrift „Sehen – Unsere
Situation“. Die Lage der Gesellschaft wird mit einigen
Stichworten wie Globalisierung, Pluralisierung, Mobilität
und Individualität skizziert. Als prägende Entwicklungen
für die Kirche, speziell auch in unserem Erzbistum,
werden die abnehmende Zahl der Gottesdienstbesucher
und
die
Kirchenaustritte,
die
zunehmenden
Schwierigkeiten bei der Glaubensvermittlung, die
zunehmende Zahl von Christen anderer Konfessionen
und Menschen anderer Religionszugehörigkeit im
Erzbistum
sowie
die
abnehmende
Zahl
des
hauptamtlichen
pastoralen
Personals
und
die
zurückgehenden finanziellen Mittel genannt.
Im 2. Kapitel beschreibt der Pastoralplan, mit welchen
Maßstäben wir diese Situation betrachten und beurteilen
wollen, um als Kirche in dieser Zeit ihrem Auftrag gerecht
zu werden.
Wesentlicher Maßstab ist das Evangelium, die Botschaft
vom Reich Gottes. Es lässt sich nicht herbeizwingen,
aber wo Menschen danach suchen, ist es schon
gegenwärtig und entfaltet eine ungeahnte Lebenskraft.
Wie wir das Evangelium in unsere Zeit übersetzen
können, zeigen die Texte des Zweiten Vatikanischen
Konzils (1962-1965) auf: Verpflichtende Orientierung des
pastoralen Handeln ist der (bedrängte) Mensch in der
Welt von heute. Damit markierte das Konzil einen
Perspektivenwechsel: weg von einem binnenkirchlichen
Verständnis von Kirche-Sein hin zu einem der Welt
zugewandten Standpunkt. So wird der Mensch zum Weg
Gottes und zum Weg der Kirche. Kirche begreift sich
„evangelisierend“. In all ihrem Tun soll die Frohe
22
Botschaft vom
aufleuchten.
Reich
Gottes
für
den
Menschen
Im ausführlichen 3. Kapitel „Handeln“ weist der
Pastoralplan Wege, wie dies im Erzbistum Bamberg
verwirklicht werden könnte.
- Jede Pastoral braucht eine Verortung. Gerade in Zeiten
mit großen Veränderungen bleibt die Gemeinde der
grundlegende Ort von Seelsorge. Pastoral muss aber
auch für Menschen in neuen Lebensräumen und
Erfahrungsfeldern offen sein.
- Pastoral muss in Zukunft vermehrt auf Kooperation und
Vernetzung setzen. Es geht um ein neues Bewusstsein
von gemeinsamer Verantwortung auf allen Ebenen
(Diözese, Dekanat, Pfarrgemeinde) und um die Einsicht,
dass bei knapper werdenden Finanzen und weniger
Personal einzelne Gemeinden ihre Aufgaben allein nicht
mehr erfüllen können.
- Dabei wird es auf eine verstärkte Zusammenarbeit von
Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen ankommen. Die
Aufgabe von Hauptamtlichen muss es in Zukunft sein,
intensiver Ehrenamtliche zu stärken, zu unterstützen und
zu befähigen.
- Schließlich werden im Pastoralplan acht Schwerpunkte
gesetzt, die für die Kirche von Bamberg in den nächsten
Jahren auf allen Ebenen unaufgebbar sind:
Liturgie und Sakramente, Ehe- und Familienpastoral,
Kinder- und Jugendarbeit, Altenpastoral, Ökumene,
caritative Dienste, Begleitung bei Lebensübergängen
sowie Politik und Gesellschaft.
Die Kirche in unserem Erzbistum soll in Zukunft so
gestaltet werden und ausschauen, dass Menschen
23
sagen können „Wir wollen mit euch gehen, denn wir
haben gehört: der Herr ist mit euch“ (Sach 8,23) – das ist
die Vision, die am Ende des Pastoralplans steht.
III. Aufgabe: Nächste Schritte bedenken und tun
(Hier werden vier Hinweise gegeben, um mit dem
Pastoralplan vor Ort weiter umzugehen. Es sind Anstöße.
Nicht alle Punkte müssen im Gottesdienst angesprochen
werden.)
1. Es könnte in Erinnerung gerufen werden, ob
und welche konkreten Auswirkungen die
Beschlüsse des Bamberger Pastoralgesprächs in
der Pfarrgemeinde gehabt haben.
Dazu wäre es sinnvoll, ein Beispiel zu benennen.
2. Wie, wann und wo sollte der Pastoralplan,
sobald er vom Erzbischof in Kraft gesetzt ist, in
der Pfarrgemeinde vorgestellt werden? Hier
können die Teilnehmer des Diözesantages
weitere Informationen einbringen.
Sie haben sich dort u. a. mit drei Fragen
beschäftigt:
Welche persönlichen Bemerkungen habe ich
mir zum Text des Pastoralplanes gemacht?
Was
hat
mich
im
Verlauf
des
Diözesantreffens besonders beeindruckt und
ermutigt?
Was wollen wir ab morgen in unseren
Gemeinden verstärkt beachten und tun?
(Am
Sonntag
sollten
Teilnehmer
des
Diözesantages hier kurz berichten.
24
3. Gibt es einen Schwerpunkt aus dem
Pastoralplan, der in nächster Zeit im Pfarrgemeinderat Gesprächsthema sein könnte.
Wichtig ist, dass nicht alles, was der Pastoralplan
aussagt, auf einmal vor Ort umgesetzt werden
soll.
Nützlich ist, eine Prioritätenliste zu erstellen.
4. Hilfreich könnte sein, den Blick über die
Grenzen der Pfarrei zu weiten. Gibt es
Fragestellungen, die mit Nachbargemeinden, im
Dekanat gemeinsam angegangen werden
können? So ist Entlastung möglich.
Gemeinsam den Aufbruch wagen – heute!
Dazu ermutigt die abschließende Aussage der
Pastoralplan-Vorlage:
„Jeder Gläubige kann dazu beitragen, das
kirchliche und spirituelle, das kulturelle und
gesellschaftliche sowie das wirtschaftliche und
politische Leben von innen her zu heilen und zu
erneuern. So wird auch das Erzbistum Bamberg
sich als Kirche Jesu Christi erneuern und attraktiv
werden.“
25
Die Liturgischen Hilfen wurden erstellt
von Herrn Dr. Hans-Joachim Ignatzi,
Abteilung Liturgische Bildung
Bamberg, September 2004
26
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