Dr. med. Ruth Meyer-Graf, Praktische Ärztin FMH, Klassische Homöopathie, Toggenburgerstrasse 41, 9652 Neu St. Johann Was ist Homöopathie? Der Begriff stammt aus dem Griechischen homoios = ähnlich – pathos = Leiden. Das Ähnlichkeitsgesetz ist bereits in Schriften von Hippokrates zu finden. Vor über 200 Jahren hat der sächsische Arzt, Apotheker und Chemiker Dr. Samuel Hahnemann die moderne Homöopathie begründet, indem er die so genannte Ähnlichkeitsregel formulierte. Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Homöopathische Mittel wirken, indem sie eine Reaktion hervorrufen, so wie ein Guss mit kaltem Wasser eine nachfolgende Erwärmung hervorruft. Die Homöopathie ist eine eigenständige Heilmethode. Sie ist nicht mit der Natur- oder Pflanzenheilkunde, Neuraltherapie, Akupunktur, Anthroposophischen Medizin, Bachblütentherapie oder anderen Therapierichtungen zu verwechseln. Wo kann Homöopathie helfen? Homöopathie ist einsetzbar bei allen KH, die keiner chirurgischen oder intensivmedizin. Behandlung bedürfen. Ein sorgfältig ausgewähltes, homöopathisches Arzneimittel heilt schnell, sanft und dauerhaft ohne gravierende Nebenwirkungen. Solange der Organismus zu einer Reaktion auf die Arznei fähig ist, kann ein homöopathisches Mittel bei akuten und chron. Erkrankungen heilen. Bei chron. Erkrankungen hängt der Heilungsverlauf vom Zustand der Reaktionsfähigkeit des Patienten ab. Wie wirkt ein Homöopathisches Mittel? Jeder Patient hat „seine“ Krankheit und braucht folglich auch „sein“ Heilmittel. Das heisst, es wird nicht nur die Krankheit behandelt, sondern der ganze Mensch. Das Arzneimittel muss auf Grund der Gesamtheit der Symptome individuell passend für den einzelnen Patienten gewählt werden. In einer ein- bis zweistündigen Fallaufnahme (Homöopathische Anamnese) wird ein möglichst exaktes Bild des Kranken und der Krankheit erstellt. Dieses Bild wird in Ähnlichkeit mit der Wirkung eines homöopathischen Mittels gesetzt. Es wird das geeignete homöopathische Mittel gesucht (Repertorisation, Homöopathische Fallanalyse). Ein homöopathisches Mittel muss also, aufgrund der Gesamtheit der Symptome, individuell passend für den einzelnen Patienten gewählt werden. Was sind homöopathische Arzneimittel? In der Homöopathie werden Medikamente aus dem Pflanzenreich (80%) und aus dem Tierreich, sowie Mineralien verwendet. Die genauen Wirkungen des Arzneimittels werden durch die sogenannte Arzneimittelprüfung erforscht: Gesunde Testpersonen nehmen ein Mittel in häufigen Dosen ein und notieren dabei alle Veränderungen in ihrem Befinden. Diese Symptome werden dann verglichen und ausgewertet. Die üblichste Form der Mittel sind die Globuli. Es gibt aber auch Tropfen und Tabletten. Durch das spezielle Herstellungsverfahren (Potenzierung, Verreibung oder Verschüttelung) kann die Arznei in geringsten Substanzmengen eingesetzt werden. Die aktive Mitarbeit des Patienten ist sehr wichtig. Der Patient sollte bereit sein, sich und seinen Körper genau zu beobachten und auch gewisse Umstellungen (z.B. in der Ernährung) zu beachten. Um den Heilungsverlauf beurteilen zu können, ist der Homöopath oder die Homöopathin auf möglichst genaue Hinweise der Krankheitsveränderungen des Patienten angewiesen. 06.04.2012