Weinbergsboden Boden des Jahres 2014 Weinbergsböden werden in der Bodenkunde der Klasse der terrestrischen, anthropogenen Böden zugeordnet und bodentypologisch als Rigosole klassifiziert. Sie sind entstanden durch wiederholtes tiefgründiges Umschichten (das Rigolen) der oberen Bodenhorizonte, das zur Verbesserung der Durchwurzelbarkeit, der Nährstoffversorgung und des Wasserhaushaltes durchgeführt wird. Thüringer Weinbaulandschaft Profil eines Weinbergbodens Foto: Oliver Kraus/Ögonblick Photography Im Zusammenhang mit Weinbergsböden trifft man auch häufig auf den Begriff „Terroir“. Der Begriff „Terroir“ stammt aus dem französischen Weinbau und kann sinngemäß als „Herkunft“ oder „Heimat“ des Weines übersetzt werden. Er beschreibt den Charakter eines Weinbaustandortes als Zusammenspiel von natürlichen Gegebenheiten und dem Einfluss des bewirtschaftenden Winzers. Dabei werden Standortfaktoren wie Untergrundgestein, Bodenart, Wasserhaushalt oder klimatische Bedingungen genauso wie die Auswahl der Rebsorte oder die Anbauweise einbezogen. Die Bodeneigenschaften bestimmen dabei nicht nur das Wachstum der Reben, sondern beeinflussen auch die Mineralität der Trauben und damit den Geschmack des Weines. Weinbaustandorte Weinbau in Thüringen - und damit einhergehend die Entwicklung von Weinbergsböden – wird erstmals im 8. Jh. erwähnt. Heute werden etwa 100 Hektar weinbaulich genutzt. Die Weinbergsböden spielen eine bedeutende Rolle zur Betonung bestimmter Geschmacksbilder und der Erzeugung standorttypischer Weine. Die thüringischen Rebflächen liegen überwiegend in der bekannten Weinbauregion Saale – Unstrut.