1 Determinanten individueller Unterschiede: Was sollte ich wissen? Welche entgegengesetzten Standpunkte können in Bezug auf die Anlagebedingtheit bzw. Umweltbedingtheit von Persönlichkeitsunterschieden vertreten werden? Können Sie dafür historische Beispiele nennen? -genetische Faktoren -sozioökonomischer Status und Qualität der Umgebung -Ernährung -Sozialisation in der Familie -Einfluss von Gleichaltrigen und Freunden -Berufliche Tätigkeiten -kritische Lebensereignisse -Geschlechtsunterschiede -äußere Erscheinung Wie würden Sie die Behauptung kommentieren, Intelligenz sei „zu 80% erbbedingt“? Wichtige Faktoren sind genetisch festgelegt, aber das Ausmaß, in dem sie sich entfalten können, wird entscheidend durch die Umwelt beeinflusst. Was bedeuten die Begriffe „Gen“ und „Allel“ und auf welche dieser Ebene kann man genetisch bedingte Persönlichkeitsunterschiede begründen? Gen: lokale Abschnitte der Erbinformation, die für die Steuerung bestimmter Funktionen auftreten Allele: unterschiedliche Varianten von Genen Kann die Merkmalsvariation psychischer Merkmale ausschließlich durch einen genetischen und einen umweltbedingten Varianzanteil erklärt werden, und wenn nicht: Welche zusätzlichen Komponenten muss man zusätzlich in Betracht ziehen? Nein, weil es die Unabhängigkeit der Varianzanteile voraussetzt. Deshalb muss die Kovarianz miteinbezogen werden Wie ähnlich sind eineiige Zwillinge, zweieiige Zwillinge, Geschwister, Eltern und Kinder, Adoptiveltern und Adoptivkinder in Bezug auf ihre Erbanlagen? Bezieht sich diese Ähnlichkeit auf die Genstruktur oder auf die individuelle Ausprägung von Genen (Allelmuster)? Stimmen im Allelmuster folgendermaßen überein Verwandtschaftsgrad genetische Ähnlichkeit Eltern und Kind 50 % Geschwister 50 % Zweieiige Zwillinge 50 % Eineiige Zwillinge 100 % Adoptiveltern und Adoptivkinder 0% Können Sie die Begriffe „Genom-Umwelt-Interaktion“ und „Genom-UmweltKovariation“ erklären? G-U Interaktion bedeutet: -es hängt von der Umwelt ab, welche genetischen Anlagen wirksam werden bzw. -von den genetischen Anlagen, welche Umwelteinflüsse in welchem Ausmaß wirksam werden aktive G-U Kovarianz -kommt zustande, weil Menschen genetische beeinflusste Tendenzen haben und bestimmte Umwelten aufsuchen reaktive G-U Kovarianz -Umwelt reagiert in bestimmter Weise auf genetische Anlagen des Menschen passive G-U Kovarianz -genetisch Verwandte sin in der Umwelt stärker präsent Kennen Sie empirische Beweise für Interaktionswirkungen zwischen Anlage und Umwelt? Cooper & Zubek konnte zeigen, dass die Stimulationswirkung der Umgebung darüber entscheidet, ob Ratten genetische Vorteile umsetzen können oder nicht Welche methodischen Vorgangsweisen gibt es, um Merkmalsvariationen in genetisch bedingte und umweltbedingte Varianzanteile aufzuschlüsseln? -Familienstudien (es wird die Weitergabe von genetischen Anlagen und das daraus resultierende Auftreten von Merkmalen über Generationen hinweg untersucht) -Zwillingsstudien (unterschiedliches Auftreten von Merkmalen auf Anlage bzw. umweltbedingte Ursachen schließen) -Adoptionsmethode (Merkmalskorrelation bzw. –unterschiede) Können Sie das Vorgehen bei Zwillingsstudien und bei Adoptionsstudien erläutern? Erbanlagen sind bei EZ 100 % und bei ZZ 50 %, wenn sie gemiensam aufwachsen, dann ist die umweltbedingte Varianz bei EZ und ZZ gleich groß aus dem Unterschied der Korrelation von Merkmalen bei EZ und ZZ kann auf den genetischen Varianzanteil geschlossen werden umweltbedingte Varianz psychischer Merkmale ist bei leiblichen und adoptierte Geschwistern gleich groß, wenn sie gemeinsam aufwachsen; wenn größere Ähnlichkeit bei leiblichen Geschwistern gefunden wird, dann liegt der Grund in den gemeinsamen genetischen Anlagen Wie genau können eineiige Zwillinge von zweieiigen unterschieden werden? Welche methodischen Einwände kann man gegen Zwillingsstudien und Adoptionsstudien geltend machen? -Wechselwirkung genetischer Anlagen -Umwelt von EZ ist ähnlicher als von ZZ -Kontrasteffekt -selektive Platzierung -Ähnlichkeit von Adoptionsfamilien -Homogamie Wie wird aus der Korrelation von Merkmalen bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen der genetisch bedingte Varianzanteil bestimmt? Es wird aus der doppelten Differenz der Korrelationen geschätzt, weil leibliche Gesdchwister durchnittlich 50 % ihrer Erbanlagen teilen,; Adoptionsgeschwister 0 % Korrelation spiegelt 50 % des genetischen Varianzanteils wider Wie wird in Adoptionsstudien aus der Korrelation von Merkmalen bei Geschwistern und bei Adoptivgeschwistern der genetisch bedingte Varianzanteil bestimmt? In welcher Größenordnung liegt der geschätzte genetisch bedingte Varianzanteil von Intelligenz und „Big Five“-Variablen in Zwillingsstudien und in Adoptionsstudien? IQ Big Five Zwillingsmethode 44 % ca. 55 % Adoptionsmethode 48 % ca. 30 % Erklärungsansatz für Diskrepanz -Wechselwirkung genetischer Anlagen -Umwelt von EZ ist ähnliche als von ZZ und Geschwistern -Beobachter von überschätzen die Unähnlichkeit von Geschwistern und ZZ Inwieweit stimmen diese Befunde überein oder gibt es systematische Unterschiede in den Ergebnissen der beiden methodischen Vorgangsweisen? Falls es solche gibt: Worauf können diese zurückgeführt werden? Können Sie Beispiele für geteilte und nicht geteilte Umweltfaktoren von Geschwistern bzw. Adoptivgeschwistern nennen? Geteilt nicht geteilt -soziale Schicht -Umstände von Schwangerschaft und Geburt -Wohnumgebung -Geschwisterposition -Verwandte/Bekannte d. Fam. -evt. Bevorzugung eines Kindes -Beziehungsqualität der Eltern -soziale Beziehung der Kinder -Arbeitsbeziehung der Eltern -Kindergartengruppe/Schulklasse Wie gut stimmen die Einschätzungen des Erziehungsstils und der familiären Beziehungsqualitäten von Eltern, Kindern und externen Beobachtern überein? Sie klaffen auseinander Können Sie einige wichtige umweltbedingte Determinanten interindividueller Unterschiede nennen? -Stadt-Land Unterschiede -physische Wohnverhältnisse (Lärm, Klima, soziale Dichte) -zwischenmenschliche Beziehungen -generelle und spezifische Stresspotentiale -sozioökonomischer Status bzw. soziale Klassenunterschiede Was bedeutet der Begriff „Situationsexposition“ und mit welchen Techniken kann man die Situationsexposition einer Person sinnvoll erfassen? Wie verlässlich sind diese einzelnen Techniken? Häufigkeit/Dauer, mit deren eine Person Situationen eines bestimmten Typs ausgesetzt ist (Eigenschaft der spezifischen Umwelt einer Situation) -retrospektive Einschätzung -Tagebuch/Logbuchverfahren -Piepsertechnik -direkte Beobachtung Können Sie einige Zusammenhänge zwischen sozialer Schichtzugehörigkeit und Intelligenz angeben? Wie sind solche Zusammenhänge begründbar? -positive Zusammenhänge zw. Sozialstatus und Intelligenz -Zusammenhang wird mit zunehmenden Alter stärker -Faktorenstruktur in höheren sozialen Schichten ist differenzierter -verbale Intelligenzaufgaben differenzieren stärker zwischen Angehörigen höherer und niedriger sozialer Schicht als Aufgaben aus anderen Intelligenzbereichen Gibt es Zusammenhänge zwischen Kontrollüberzeugung und sozialer Schicht? Wenn ja: in welcher Richtung und in welchem ungefähren Ausmaß? Schichtmerkmal korrelieren positiv mit internalen Kontrollüberzeugen und negativ mit externalen Kontrollüberzeugungen Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem formalen Bildungsniveau und politischen Einstellungen? Welche Erklärungen könnte man dafür heranziehen? -Bildungsniveau korreliert hoch mit Faktoren wie Selbstbestimmung, liberlae Einstellungen zu gesellschaftspolitischen Fragen, Einstellungen zu Ausländern -korrelieren deutlich geringer mit Schichtzugehörigkeit möglicherweise spielt dabei die Tendenz, im Sinne schichtspezifischer „sozialer Erwünschtheit zu reagieren, eine Rolle Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem sozioökonomischen Status und der Lebenszufriedenheit? Was spricht gegen einen linearen Zusammenhang zwischen „Wohlstandsvariablen“ (zB. Einkommen) und Lebenszufriedenheit? -geringer sozioökonomischer Status korreliert mit geringer Lebenszufriedenheit, umgekehrt hoher sozioök. Status nicht unbedingt mit hoher Lebenszufriedenheit -Korrelation ist deutlich an Kultur/länderspezifische Standards gebunden -Veränderungen der sozialen Lage -> nicht unbedingt Verbesserung der Lebenszufriedenheit Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem sozioökonomischen Status und dem Merkmal „Gesundheit“ und wie kann man diese Zusammenhänge erklären? -bedeutender Determinant für Gesundheit (linearer Zusammenhang) -hoher Zusammenahng zw. Schichtzugehörigkeit und koronaren Herzerkrankungen unzureichende finanziellen Reddourcen unhygienische Lebensumstände risikoreichere Arbeits-/Lebensbedingunge risikoreicheres Risikoverhalten und Gesundheitsverhalten Welche Rolle spielen Anlage und Umwelt als determinierende Faktoren von Persönlichkeitsmerkmalen in den unterschiedlichen Paradigmen (zB. Psychoanalyse, Behaviorismus, faktorenanalytische Ansätze)? -Psychoanalyse: neben genetischer Komponente, frühkindliche Umwelteinflüsse -lerntheoretische Ansätze: weitgehend Umweltdeterminanten -sozial-kognitive Lerntheorien: subjektive Repräsentationen der Umwelt -Faktorenanalyse: durch traits vorgegebene Reaktionstendenzen auf Umweltgegebenheiten Was bedeutet im Zusammenhang mit Umweltfaktoren eine „individuumzentrierte“ und eine „systemische“ Sicht? Wie sind diese Sichtweisen zu bewerten? Individuumzentriert: Individuum = Objekt einzelner Umweltvariablen Systemische Betrachtung: Individuum = Teil eines komplexen Systemd dessen Wechselwirkung als Ganzes betrachtet werden müssen Kompromiss beider ist möglich Können Sie einige Persönlichkeitstheorien (auch im historischen Bereich) anführen, die in besonderer Weise das Verhältnis von Individuum und Umwelt thematisieren? -Autonomie vs. Homonomie -Person-Spezialisten, Ding-Spezialisten, Generalisten, Nichtspezialisierte Welche Merkmalsdimensionen erfasst das Environmental Personality Inventory von SONNENFELD? Können Sie ähnliche Verfahren zur Messung des Umweltbezuges von Individuen angeben? -Umweltsensitivtät -Umweltmobiität -Umweltkontrolle -umweltbezogene Risikobereitschaft -Environmental Response Inventory (McKechnie 1974) -Environmental Preference Questionnaire (Kaplan) Welche klassischen Persönlichkeitsmerkmalskonstrukte haben sich als Prädiktoren für bestimmte Aspekte der Mensch-Umwelt-Beziehung bewährt? -extravertiert/intorvertiert -internale vs. Externale Kontrollüberzeugungen -kongnitive Stile Gibt es generelle oder spezielle Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Witterungseinflüssen? -hohe Temperatur und aggressives Verhalten -Regionen mit höherer Temperatur -> höhere Kriminalitätsrate -Einfluss von Hitze auf Leistungsverhalten -positive Stimmung korreliert mit geringer Luftfeuvhtigkeit, hoher Luftdruck und Zahl der Sonnenstunden (neue Studien bezweifeln dies verweisen aber auf differenzielle Effekte) -hoher Wert auf Dimensionen Extraversion und Neurotizismus (man füht sich bei warmen, trockenem, ruhigen Wetter besser) -hoher Wert Introversion und Neurotizismus (man fühlt sich besser bei kühlem Wetter) Gibt es Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Lärmsensibilität? Wie hoch korreliert subjektive Lärmempfindlichkeit mit der objektiven Lärmbelastung (ungefähre Angabe)? Lärmempfindlichkeit ist unter anderem von Kontrollüberzeugungen abhängig -externale Kontr.überz. korreliert positiv mit Lärmepf. -introvertierte nehmen Lärm stärker wahr als Extravertierte Korrelation ist ungefähr ,45 Was versteht man unter „Interpersoneller Distanz“ und welche interindividuellen Unterschiede lassen sich in Bezug auf diese Merkmalsdimension angeben? Räumliche Distanz zu anderen Menschen, die man im Kontakt mit ihnen als angenehm empfindet Kulturelle und individuelle Unterschiede -Männer bevorzugen größer ID als Frauen -Das Bedürfnis nach ID nimmt in Pubertät zu -ängstliche Personen/Personen mit Gewalterfahrungen bevorzugen größere ID -psychische Störungen können ID Verhalten beeinflussen Was versteht man unter „Territorialitätsverhalten“ und welche interindividuellen Unterschiede lassen sich in Bezug auf diese Merkmalsdimension angeben? Tendenz auf ein Eindringen Anderer in das eigene Territorium mit negativen Empfinden und Abwehrverhalten zu reagieren -Männer reagieren stärker als Frauen -intelligentere Personen beanspruchen ein größerers Territorium -vorgängige Wohnerfahrungen beeinflussen Territorialitätsverhalten -im Alter korreliert Territorialitätsverhalten mit Mobilität Was bedeuten die Ausdrücke „räumliche Dichte“, „soziale Dichte“, „indoor density“, „outdoor density“ und „Crowding“? Indoor density: Personen pro Wohnfläche Outdoor density: Bevölkerungsdiche des Wohnviertels Räunliche Dichte: erhöht sich, wenn eienr Gruppe von Personen weniger Raum zur Verfüfung steht Soziale Dichte: erhöht sich, wenn auf Konstantem Raum zusätzlich Personen auftreten Crowding: subjektive Wahrnehmung von Beengung Mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen korrelieren Crowding-Effekte? Gibt es Geschlechtsunterschiede in Bezug auf diesen Effekt? -Menschen mit internalen Kontrollüberz. sind resistenter als mit externalen -Männer erleben hohe Wohndichte als belastender als Frauen (werden oft aggressiv) -in abgeschlossenen Settings kommen Frauen mit hoher Dichte besser zurecht , während die Möglichkeit eines Fluchtwegs zu einem besseren Coping beim Männern führt Was versteht man unter „Privatheit“ (privacy) und welche interindividuellen Unterschiede bzw. Geschlechtsunterschiede lassen sich in Bezug auf diese Merkmalsdimension angeben? Bedürfnis persönliche Dinge und Informationen nur mit einem ausgewähltem Personenkreis zu teilen -in der Stadt aufwchsende Personen haben stärkere Bedürfnis nach Anpnymität und Intimität -Frauen verbinden Privatheit stärker damit intime Informationen im kleinen Freundeskreis auszutauschen; Männer verbinden Rückzug und Nichtkommunikation -überdurchschnittliches Bedürfnis nach Privatheit: man ist oft ängstlicher und weniger selbstsicher Welche Merkmale der sozialen bzw. familiären Umwelt fördern die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten von Kindern? -elterliche Involviertheit -tkaile und kinästhetische Stimulation -kognitive Reaktionen auf kindliche Stress -verbale Stimulation -aufgabenbezogenen, nicht überfordernde Interaktion seitens der Eltern Welche Typen des Familienklimas kann man unterscheiden, und welche Einflüsse des Familienklimas auf Persönlichkeitsmerkmale der Kinder sind empirisch nachgewiesen? -emotional-positives Klima -anregendes Familienklima -mormativ-autritäres Familienklima Selbstverantwortlichkeitsüberzeugungen Welche Varianten des Erziehungsstils unterscheidet man (nach BAUMRIND) und welche Auswirkungen des elterlichen Erziehungsstils auf Persönlichkeitsmerkmale der Kinder werden in der Literatur berichtet? -Autorativer Erziehungsstil: hohe Anpassungsfähigkeit und Selbstwertgefühl, gute schulische Leistungen und gute internale Kontrollüberz. -Autoritär: geringe soziale und kognitive Kompetenzen, geringes Selbstvertrauen, Konformität, gute Schulleistunge -Permissiv: deviantes Verhalten, geringes Bildungsinteresse, geringe Delinquenz und hohes Selbstvertrauen -vernachlässigend: niedriges Selbstwertgefühl und erhöhtes Delinquenzrisiko Welche Formen von Bindung unterscheidet man in der Tradition von BOWLBY? Wie wirken sich Bindungsstile auf Persönlichkeitsmerkmale von Kindern aus? Wie kann man Bindungsstile erheben bzw. messen? Bindungsstil Verhalten Sicher keine Kontaktvermeidungen Vermeidend ignorieren, aktives Vermeiden Ängstlich-ambivalent Annäherungs-, Vermeidungskonflikte -sicherer Bindungsstil -> Kinder werden kompetenter eingeschätzt -vermeidender BS –> Kinder werden aggressiver eingeschätzt -ängstlich ambivalent -> als ängstlicher eingeschätzt -unsicher gebundene Jungs sind eher aggressiv und zeigen geringere Hilfsbereitschaft -unsicher gebundene Mädchen -> Zurückhaltend und geringes Durchsetzungsvermögen Welche Zusammenhänge zwischen Bindungsstil und Persönlichkeitsvariablen gibt es bei Erwachsenen? Sicher: extravertiert, verträglicher, geringere Neurotizimsus-Werte, zufriedener mit Arbeitsumgebung Gibt es einen Einfluss der Stellung in der Geschwisterreihe auf Persönlichkeitsmerkmale? -Nachteil in kognitiver Entwikclung bei später geborenen Kindern Qualitätsverlust der Familienumwelt durch geringere Aufmerksamkeit Wachsende Kinderzahl, sinkender sozioök. Status Immunologische Effekte Wie weit beeinflusst der Umgang mit Gleichaltrigen (peer groups) die Persönlichkeit von Kindern? -mangelnde Akzeptanz in Peer Group korreliert mit niedriger Intelligenz (jedoch nicht sehr ausgeprägt) -Akzeptanz in Peer Group -> guter Prädiktor für Schulerfolg und Einstellung zur Schule -heranwchsende mit unterstützenden Freundschaften haben in der Regel weniger schulbezogene Probleme -Ablehnung -> fördert aggressives Verhalten in der Schule und korreliert später mit Delinquenz -Einflüsse enger Beziehungen auf Persönlichkeitsentwicklung sind sowohl negativ als auch positiv Welcher Zusammenhang besteht zwischen kritischen Lebensereignissen und Persönlichkeitsmerkmalen? Kritische Lebensereignisse können wesentlichen Einfluss auf die Persönllichkeitsentwicklung ausüben aber es gibt auch einen umgekehrten Zusammenhang was in welchem zusammenhang als kritisches Lebensereignis wahrgenommen wird, hängt von den Persönlichkeitsmerkmalen ab wie ein kritisches Lebensereignisse verarbeitet werden, hängt von Persönlichkeitsmerkmalen ab Welche Moderatorvariablen können die Verarbeitung kritischer Lebensereignisse beeinflussen? -internale Kontrollüberzeugungen -Selbstwirksamkeitserwartungen -Attributationsstile -Selbstvertrauen -„dispositionale Selbstaufmerksamkeit“ -„Reselienz“ (Invulneriabilität) Worin besteht der Unterschied zwischen den Begriffen „sex“ und „gender“? Sex = biologisches Geschlecht Gender = soziokulturelles Geschlecht (verweist auf Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft für typisch und angemessen für eines der beiden Geschlechter angesehen wird) Was versteht man unter Geschlechtsrollenidentifikation? Ausmaß, indem sich eine Person mit der ihr zugeschriebenen Geschlechtsrolle identifiziert Können Sie den Unterschied bzw. Zusammenhang zwischen Geschlechtsmerkmalen und Geschlechtsstereotypen erklären? Geschlechtsstereotype: in Kultur oder Schicht verbreitete Meinung über Geschlechtsunterschiede Die Verteilung der Geschlechter in Bezug auf die meisten psychologischen Merkmale überlappen miteinander meist sehr stark, jedenfalls aber stärker als GEschlechtsstereotype Können Sie den Unterschied zwischen „Geschlechtskonstanz“ und „Geschlechtsidentität“ erläutern? In welchem Alter entwickeln sich diese Persönlichkeitsmerkmale, und sind sie zeitlich synchron? Geschlechtskonstanz: Annahme der Unveränderlichkeit des Geschlechts Geschlechtsidentifikation: Bewusstsein der eigenen Geschlechtszugehörigkeit -mit ungefähr 3 Jahren: zuverlässiges zuordnen des Geschlechts -Grundschulalter: Geschlechtsmerkmal wird als unveränderlich erkannt In welchem Ausmaß variiert das Merkmal „sexuelle Orientierung“ und wie ist das Ausmaß an genetischer Festlegung dieses Merkmals einzuschätzen? -in westlichen Kulturen sind 90 % der Erwachsenen heterosexuell -Homosexualität ist auf Grund von Zwillingsstudien genetisch mitbedingt, aber nicht rein genetisch erklärbar spezifischer nicht genetischer Einfluss auf die Entwicklung von Homosexualität konnte nicht gefunden werden Was versteht man unter einer Metaanalyse? Wie bestimmt man die Effektstärke, welchen Wertbereich kann sie annehmen und wie bewertet man die Höhe der Effektstärke? Können Sie an einem einfachen Beispiel die Effektstärke berechnen, wenn Mittelwerte und Standardabweichung vorgegeben sind? -Metaanalysen fassen Studien zusammen, die sich auf ein ähnliches merkmal und auf eine ähnliche Population beziehen -cohen’s d 0-,2 -> gering über ,5 ->hoch Welche Geschlechtsunterschiede gibt es in Bezug auf das motorische Aktivationsniveau? Motorisches Aktionsniveau: Häufigkeit, Dauer, Amplitude körperlicher Bewegungen -bei Männern höher als bei Frauen -Jungs sind Mädchen bereits im Vorschulalter im Werfen überlegen -keine Geschlechtsunterschiede, wenn kognitive Verarbeitung eine Rolle spielt (z.B. Wurfgenauigkeit) Gibt es generelle Unterschiede in der kognitiven Leistungsfähigkeit zwischen Männern und Frauen und in Bezug auf welche speziellen Fähigkeiten wurden derartige Unterschiede festgestellt? Ja, -räumliche Fähikgeiten (männer) -Leseschwierigkeiten/Legasthenie (Männer) -Redegewandtheit (Frauen) -mathematische Fähigkeiten (eigentlich identisch für unausgelesene Studien) bei Hochbegabten/Frühbegabten (Männer) mit Lebensalter wächst der Vorsprung der Männer mit wachsender Aufgabenschwierigkeit wächst der Vorsprung der Männer Was lässt sich hinsichtlich der Ursachen dieser Unterschiede sagen (genetisch präformiertes Geschlechtsmerkmal oder Produkt soziokultureller Einflüsse)? Freud: Entwicklung anatomischer Geschlechtsunterschiede und nachfolgende Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil Behaviorismus: Bekräftigunslernen und Imitationslernen Kognitive Theorien: Tendenz zur Erreichung kognitiver Konsistenz Kulturpsychische Ansätze: kulturell tradierte Formen der Arbeitsstellung Soziobiologische Ansätze: Asymmetrie der Fortpfalnzungsstrategien Welche Geschlechtsunterschiede gibt es in Bezug auf das Merkmal Aggressivität? -höhere Werte bei Männern (d=,54); es wurde aber nur offene physische und verbale Aggression untersucht -Beziehungsaggressionen sind bei Mädchen häufiger als bei Jungen -berücksichtigt man auch indirekte Formen von Aggressivität, so gleicht es sich wieder aus Was versteht man unter individualistischen bzw. kollektivistischen Kulturen und welche Formen des Selbstkonzepts kann man diesen Kulturformen zuordnen? Individualismus: Eintreten für persönliche Autonomie und das Verfolgen persönlicher Ziele sowie Selbstbezogenheit (abhängiges Selbstkonzept) Kollektivismus: hohe Wertschätzung für Bindungen an Gruppen und an die Familie, hohes Verpflichtungsgefühl diesen Gruppen gegenüber (interdependentes Selbstkonzept) Wieweit lassen sich die gängigen Persönlichkeitsmodelle auf andere Kulturen übertragen und welche Unterschiede lassen sich im Kulturvergleich feststellen? -Kontrollüberzeugungen -> westliche Kulturen zeigen meist höheres Maß an internalen Kontrollüberzeugungen als nicht westliche Kulturen -Selbstwertgefühl -> in westlichen Kulturen stärker als in östlichen -Eysenck-Persönlichkeitsskalen ->Psychotizismus Werte sind bei Erwachsenen in Hong Kong höher als in England, Extravertierte niedriger