Verwalten von Exchange 2000 Server- Teil 2

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Verwalten von Exchange 2000 Server - Teil 2
(Engl. Originaltitel: Managing Exchange 2000 - Part 2)
Von Tony Redmond
Dieser Artikel ist der Ausgabe des Windows 2000 Magazine (englischsprachig) vom März 2001 entnommen.
Überwachen von Servern mithilfe der Exchange System-Manager-Konsole
In "Managing Exchange 2000, Part 1" (englischsprachig) vom Februar 2001 habe ich untersucht, wie
Microsoft Exchange 2000 Server mit dem MMC-Framework (Microsoft Management Console)
zusammengeführt wurde, und die Interaktion von Exchange 2000 Server und Windows 2000 Active Directory
beschrieben. Darüber hinaus habe ich die Aufteilung der Serververwaltungsaufgaben, die Exchange 2000 Server
mithilfe der Exchange-System-Manager-Konsole durchführt, und die benutzerbezogenen Verwaltungsaufgaben
untersucht, die Exchange 2000 Server mithilfe von Erweiterungen der MMC-Standardkonsole
Active Directory-Benutzer und -Computer durchführt.
Diese Informationen bilden eine solide Grundlage für den Betrieb von Servern mit Exchange 2000 Server und
führen zur nächsten Aufgabe: Das Aufrechterhalten des reibungslosen Betriebs der Server mit Exchange Server.
In diesem Artikel wird erläutert, wie die Server überwacht werden und welche Arten von Statusinformationen
aus den Komponenten abgerufen werden können, die einen stabilen Server repräsentieren. Darüber hinaus
werden verschiedene WMI-Anbieter (Windows Management Instrumentation) vorgestellt, die den Zugriff auf
Exchange 2000 Server-Daten ermöglichen.
Zurück zu den Grundlagen
Exchange Server hat stets einen Mechanismus zum Überwachen von Servern bereitgestellt. Exchange Server 5.5
verwendet eine einfache Form des PING-Befehls in Server- und Verbindungsmonitoren, um zu ermitteln, ob
Server im Netzwerk gegenwärtig erreichbar sind. Dieser PING-Vorgang informiert den Benutzer auch darüber,
ob die verschiedenen Dienste, wie z. B. der Informationsspeicher (IS) und Message Transfer Agent (MTA), die
ein vollständig ausgeführtes Exchange Server-System ausmachen, aktiv sind. Diese Prozedur wurde in
Exchange 2000 Server nicht grundlegend geändert. Sie können Statusinformationen zu Servern weiterhin
überwachen und abrufen. Der Unterschied besteht darin, wie Sie mit der Serverüberwachung, dem Datenabruf
von Servern und den von Exchange 2000 Server verwendeten Schnittstellen umgehen. (Exchange 2000 Server
unterstützt einen vollständigen Satz dokumentierter Schnittstellen, mit deren Hilfe Sie Exchange Server besser in
eine umfassende Systemverwaltungsstrategie einbinden können. Dies wurde auch von Entwicklern anderer
Unternehmen bemerkt, die ihre Produkte aktualisieren, damit diese neuen Schnittstellen genutzt werden können.)
Der Knoten Überwachung und Status (Monitoring and Status) der Exchange System-Manager-Konsole
ersetzt die Server- und Verbindungsmonitore, die von bisherigen Exchange Server-Versionen unterstützt
wurden. Dieser Knoten ermöglicht die Einrichtung von E-Mail- oder Skriptbenachrichtigungen zu Ereignissen,
die auf den überwachten Servern erfolgt sind, und zeigt den Status von Servern und Connectors in einer
Routinggruppe an.
Abbildung 1 zeigt die Exchange System-Manager-Konsole, die als grundlegende Arbeitsumgebung für die
Verwaltung und Überwachung von Servern mit Exchange 2000 Server dient. Sie können den Knoten
Benachrichtigungen (Notifications) auswählen, um die verschiedenen Benachrichtigungen anzuzeigen, die auf
einem Server ausgelöst werden. Der Knoten Status zeigt Informationen zu den Servern und Connectors in der
Routinggruppe des Servers.
Abbildung 1: Anzeigen des Status von Servern und Connectors
Überwachen von Servern
Exchange Server 5.5 verwendet Servermonitore, um regelmäßig zu bestätigen, dass Dienste auf einem Zielserver
wie erwartet ausgeführt werden. Exchange 2000 Server implementiert dieselben Grundprinzipien, jedoch werden
Servermonitore nun als Benachrichtigungen bezeichnet. Sie richten verschiedene Bedingungen ein, die auf
einem Server überwacht werden sollen, und weisen einen Server zur Überwachung dieser Bedingungen zu.
Exchange 2000 Server verwendet Remoteprozeduraufrufe (Remote Procedure Calls oder RPCs), um
Informationen von einem Server abzurufen, weshalb Sie einen Server nur überwachen können, wenn die
Netzwerkverbindung zwischen den beiden Servern RPCs unterstützt. Diese Anforderung ist ein Entwurfsaspekt,
wenn Sie bestimmen, welcher Server als Überwachungsbasis verwendet werden soll.
Exchange 2000 Server unterstützt sowohl E-Mail- als auch Skriptbenachrichtigungen. Eine E-MailBenachrichtigung führt dazu, dass Exchange 2000 Server eine E-Mail-Nachricht an verschiedene vordefinierte
E-Mail-Adressen sendet. Eine Skriptbenachrichtigung ruft eine ausführbare Datei oder ein WSH-Skript
(Windows Script Host) auf, um die erforderlichen Schritte auszuführen. Eine Skriptbenachrichtigung, die
mehrere verschiedene Programme und andere Vorgänge nacheinander ausführen kann, wenn eine
Fehlerbedingung auftritt, ist wesentlich leistungsfähiger als eine E-Mail-Benachrichtigung. Wie die Spalte
Überwachte Objekte (Monitored Items) in Abbildung 2 zeigt, überwacht der Server QEMEA-ES1 sich selbst
und zwei weitere Server (QEMEA-DC1 und QEMEA-ES0). Sollte eine angegebene Bedingung auf einem der
überwachten Server eintreten, z. B. wenn der Festplattenspeicher einen vordefinierten Schwellenwert
unterschreitet, sendet der Monitor eine E-Mail-Nachricht. (Ein Systemausfall kann zu einem Totalabsturz von
Exchange Server führen, weshalb Sie sich niemals gänzlich auf den Eingang einer automatisierten
Benachrichtigung verlassen sollten.)
Abbildung 2: Überwachen von Servern
Sie haben zwei Möglichkeiten, die Überwachungsparameter für einen Server zu definieren. Erstens können Sie
den Ordner Administrative Gruppen (Administrative Groups) erweitern, einen Server in der Liste auswählen,
das Dialogfeld Eigenschaften öffnen und zur Registerkarte Überwachen (Monitoring) wechseln. Alternativ
können Sie in der Exchange System-Manager-Konsole den Knoten Status öffnen, im rechten Ausschnitt einen
Server auswählen und das Dialogfeld Eigenschaften des Servers öffnen. Bei beiden Methoden wird ein
Dialogfeld Eigenschaften geöffnet, wie in Abbildung 3 dargestellt. (Die Festplatten, die Sie auf die Bedingung
X: Schwellenwert für verfügbaren Speicherplatz überwachen können, sind je nach Server unterschiedlich.
Diese Bedingung ist wichtig, da Dienste wie IS oder MTA beendet werden, wenn eine von diesen Diensten
verwendete Festplatte über zu wenig freien Speicherplatz verfügt.) In Tabelle 1 werden die Bedingungen
aufgelistet, die Sie überwachen können.
Abbildung 3: Definieren von Bedingungen
Das Kontrollkästchen Gesamte Überwachung für diesen Server deaktivieren (Disable all monitoring of this
server.) aktiviert oder deaktiviert die Serverüberwachung. Das Kontrollkästchen ist standardmäßig deaktiviert,
so dass die Server Überwachungsdaten automatisch über WMI veröffentlichen. Aktivieren Sie dieses
Kontrollkästchen nur, wenn Sie einen guten Grund für einen Verzicht auf die Serverüberwachung haben.
Tabelle 1: Verfügbare Überwachungsbedingungen
Bedingung
Anmerkungen
CPU-Schwellenwert
Legen Sie Warnungs- und kritische Grenzwerte für die CPU-Auslastung über einen
längeren Zeitraum fest. Auf einem Computer mit Exchange Server sollte während
eines Zeitraums von 5 Minuten die CPU-Auslastung 80 % nicht überschreiten.
Microsoft ExchangeStandarddienste
Überwachen Sie, ob die Exchange 2000 Server-Standarddienste IS, MTA,
Routingmodul, Systemaufsicht, WWW-Veröffentlichung und SMTP-Transport
ausgeführt werden. Sie können diese Dienstliste erweitern.
Schwellenwert für
verfügbaren
Speicherplatz
Legen Sie Warnungs- und kritische Grenzwerte für den verfügbaren Speicherplatz
auf einem Datenträger fest. Sie können für jeden Datenträger, der mit dem System
verbunden ist, eine eigene Bedingung festlegen. In der Regel werden die
verwendeten Datenträger auf Systembinärdateien, Exchange Server-Datenbanken
und Exchange Server-Transaktionsprotokollen überwacht.
SMTPLegen Sie Schwellenwerte für das fortlaufende Anwachsen der Warteschlange des
Warteschlangenwachstum virtuellen SMTP-Servers fest. Je nach Geschwindigkeit des Routingmoduls und
SMTP-Transports wachsen die Warteschlangen über einen längeren Zeitraum
voraussichtlich nicht an. Wenn Nachrichten längern als 5 Minuten in der
Warteschlange enthalten sind und eine konstante Netzwerkverbindung mit anderen
Routinggruppen und Servern vorhanden ist, besteht wahrscheinlich ein ConnectorProblem.
Schwellenwert für
virtuellen Speicher
Legen Sie Warnungs- und kritische Schwellenwerte für den verfügbaren virtuellen
Speicher fest. Lassen Sie nicht zu, dass der freie virtuelle Speicher auf einem
Computer mit Exchange Server unter 25 % fällt.
Windows 2000-Dienst
Sie können die Verfügbarkeit beliebiger Windows 2000-Dienste überwachen. Sie
können z. B. prüfen, ob das IIS-Verwaltungsprogramm stets ausgeführt wird und
ob ein Dienst verfügbar ist, der von einem Sicherungsdienstprogramm eines
Drittanbieters verwendet wird.
X.400Legen Sie Schwellenwerte für das fortlaufende Anwachsen der Warteschlange
Warteschlangenwachstum ähnlich wie bei der Bedingung SMTP-Warteschlangenwachstum fest. In diesem
Fall gilt diese Bedingung jedoch für Warteschlangen, die vom MTA verwaltet
werden.
Nachdem Sie die Überwachungsbedingungen eingerichtet haben, löst Exchange 2000 Server
Benachrichtigungen aus, wenn der Server die angegebene Schwellenwertbedingung erfüllt. In Abbildung 4 wird
dargestellt, wie der Exchange System-Manager Parameter für eine E-Mail-Benachrichtigung definiert. Die
Dropdownliste Zu überwachende Server und Connectors (Servers and connectors to monitor)enthält
Optionen, wie Dieser Server, Alle Server, Jeder Server in der Routinggruppe und Jeder Connector in der
Routinggruppe. Mithilfe der Schaltfläche Anpassen (Customize) können Sie verschiedene Server in einem
Dialogfeld auswählen, das alle bekannten Computer mit Exchange Server in der Organisation auflistet.
Abbildung 4: Definieren von Benachrichtigungsparametern
Der Exchange System-Manager gleicht die Felder An (To) und Cc mit Active Directory ab. Sie können
Warnungen an Benutzer, Kontakte oder Gruppen senden. Wenn Sie eine Warnung an eine besondere Adresse,
wie z. B. an eine SMS-Adresse oder ein WAP-fähiges Mobiltelefon (Wireless Application Protocol), senden
möchten, müssen Sie einen Kontakt erstellen und die E-Mail-Adresse zum Generieren der SMS- oder WAPNachricht angeben. (In der Regel werden Nachrichten über SMTP gesendet, weshalb diese Anforderung kein
Problem darstellen sollte.)
Sie können das Thema und den Inhalt einer Nachricht bearbeiten, dürfen dabei jedoch nicht die vordefinierten
Felder ändern, in die Exchange Server Werte einfügt. TargetInstance verweist auf den Namen des überwachten
Servers und verfügt über mehrere Eigenschaften (siehe Abbildung 4), die Exchange Server für die
Berichterstellung verwendet. Zu diesen Eigenschaften gehört QueuesStateString, mit deren Hilfe
Exchange Server den Status der Warteschlangen des SMTP-Routingmoduls und des X.400-MTAs einfügt.
Abbildung 5: Beispiel eines E-Mail-Statusberichts
Abbildung 5 zeigt ein Beispiel einer Nachricht, die Exchange 2000 Server an die angegebenen E-Mail-Adressen
sendet, wenn ein oder mehrere überschrittene Schwellenwerte erkannt werden. Die Details sind beschränkt,
jedoch in jedem Fall ausreichend, um Sie zum Ergreifen von Maßnahmen aufzufordern, und sei es nur das
Zusammenstellen weiterer Informationen zu dem Problem. In diesem Fall zeigt die Nachricht, dass die
überwachten Dienste zwar ausgeführt werden, doch dass sich in einer oder mehreren Warteschlangen
Nachrichten angesammelt haben. Außerdem wird angezeigt, dass die Schwellenwerte für Laufwerke (d. h.
Festplattenspeicher), Arbeitsspeicher und CPU (d. h. Prozentsatz der CPU-Auslastung) den Status Unbekannt
haben. Auf den ersten Blick scheinen die Systemressourcen das Hauptproblem zu sein. Das Überschreiten des
CPU-Schwellenwerts oder fehlender Arbeitsspeicher können die Ursache dafür sein, dass Exchange Server die
Nachrichtenwarteschlagen nicht leeren kann. Nachdem ich eine Verbindung mit dem Server hergestellt und
diesen untersucht hatte, schien alles in Ordnung zu sein, wobei auch die Warteschlange geleert wurde. Dies
belegt, dass auch Fehlalarme gelegentlich vorkommen können. Doch besser, der Alarm wird ausgelöst, als dass
ein Systemfehler auftritt.
Abbildung 6: Nachricht über einen ausgefallenen Connector
Abbildung 6 zeigt ein Beispiel der Nachricht, die angezeigt wird, wenn Exchange Server einen nicht verfügbaren
Connector entdeckt. Die Bedeutung einer überlegten Benennungskonvention für Connectors ist offenkundig. In
einer großen Organisation können viele Connectors aller Typen verwendet werden. Wenn Sie nicht ermitteln
können, welcher Connectortyp ein Problem hat und welchem Zweck er dient, kann die Person, die die Nachricht
empfängt, keine schnellen und effektiven Maßnahmen durchführen. Dieses Beispiel zeigt, dass das Problem ein
Routinggruppenconnector ist, der die Routinggruppe Hub mit der Routinggruppe France verbindet.
Routinggruppenconnectors sind unidirektional, weshalb das Problem am ehesten bei der Ausgangsroutinggruppe
zu suchen ist. Der erste Schritt bei der Problemlösung ist das Untersuchen der Bridgeheadserver dieser Gruppe.
Anzeigen des Serverstatus
Sie können sich die Connectorinformationen im Knoten Status als eine ungefähre Entsprechung eines Snapshots
der Verbindungsstatustabelle der Routinggruppe vorstellen, die das SMTP-Routingmodul im Arbeitsspeicher
verwaltet und die dem Administrator in der Regel nicht angezeigt wird. (Das Dienstprogramm Winroute im
Verzeichnis \support\utils\i386 auf der Exchange 2000 Server-CD ermöglicht eine umfassende Ansicht der
Verbindungsstatustabelle.) Exchange 2000 Server verwendet als Grundlage der Routingentscheidungen für
Nachrichten den Mechanismus Verbindungsstatusrouting. Dieser Mechanismus ersetzt die statischere Ansicht
verfügbarer Leitwege, die von der Gateway-Adressroutingtabelle (GWART) von Exchange Server 5.5
implementiert wird. Verbindungsstatusrouting verwendet eine vereinfachte Form des Dijkstra-Algorithmus, um
sicherzustellen, dass Nachrichten den optimalen Pfad zu ihrem Ziel wählen. Das SMTP-Routingmodul wählt als
Basis der Bestimmung dieses Pfades die Daten in der Verbindungsstatustabelle, die Exchange 2000 Server
dynamisch aktualisiert, wenn sich das zugrunde liegende Netzwerk ändert oder neue Verbindungen hinzugefügt
werden. Wenn z. B. eine Netzwerkverbindung ausfällt und verhindert, dass Nachrichten von einem SMTPConnector an eine bestimmte SMTP-Domäne gesendet werden, sendet die Routinggruppe, die den Ausfall
entdeckt, Verbindungsstatusnachrichten, die den Ausfall allen anderen Routinggruppen in der Exchange ServerOrganisation melden. Anschließend erstellt der Routingmaster in allen Gruppen neue Routingdaten.
Der Exchange System-Manager ruft Statusinformationen von einem bestimmten Server ab, der als Gateway zur
Überwachungsumgebung fungiert. Exchange 2000 Server wurde von Microsoft für den Betrieb in einer
verteilten Netzwerkumgebung entworfen, in der Server gegebenenfalls nicht immer mit dem Netzwerk
verbunden sind. Aus diesem Grund ist die Anzeige des Exchange System-Managers nur für den Server zu 100 %
exakt, der die Überwachungsdaten bereitstellt. Der Exchange System-Manager ruft von einem globalen
Katalogserver Konfigurationsdaten zur Exchange Server-Organisation aus Active Directory ab. Deshalb werden
unter Umständen verschiedene Ansichten der Organisation angezeigt, wenn Sie eine Verbindung mit
verschiedenen globalen Katalogservern herstellen. Dies ist ein guter Indikator dafür, dass die Active DirectoryReplikation nicht wie vorgesehen oder überhaupt nicht funktioniert, weshalb Sie darauf achten müssen, wie die
Replikationsdaten zwischen Domänencontrollern und globalen Katalogservern fließen.
Wenn Sie eine Verbindung mit einem Server herstellen, wird dessen Namen im Statusbereich des Exchange
System-Managers oben angezeigt (siehe Abbildung 1). Der Exchange System-Manager zeigt alle Connectors,
die der administrativen Gruppe zur Verfügung stehen, zu welcher der Server gehört, sowie alle Mitgliedsserver
dieser administrativen Gruppe. Es gibt jedoch verschiedene gängige Ausnahmen, was mich anfänglich verwirrt
hat. Wenn ein Server mit Exchange 2000 Server sich z. B. mit dem Rest der Organisation über einen Connector
verbindet, für den ein Computer mit Exchange Server 5.5 als Host dient, zeigt der Exchange System-Manager
diesen Connector nicht an. Diese Situation tritt in Organisationen im Mischmodus auf. Wenn Sie jedoch nach
und nach Computer mit Exchange Server 5.5 außer Betrieb nehmen und Computer mit Exchange 2000 Server
einsetzen, die dann als Host der Connectors dienen, wird dieses Problem behoben. Außerdem können
Connectors angezeigt werden, die nicht zu der administrativen Gruppe gehören, wenn Sie diese Connectors für
Bezüge auf öffentliche Ordner verwenden (der neue Begriff für das, was in Exchange Server 5.5 als "Öffentliche
Ordner-Affinität" bezeichnet wurde). Ein Bezug bedeutet lediglich, dass Exchange Server eine Anforderung
eines Zugriffs auf Inhalte Öffentlicher Ordner über einen Connector an einen Server weiterleitet, der ein Replikat
mit den gewünschten Informationen enthält. Eine Routinggruppe kann die Fähigkeit zur Verwendung von
Connectors einer Zwischenverbindung erben, was zur unerwarteten Anzeige dieser Connectors führt. Obwohl
der Bezugsmechanismus ein wenig komplizierter als der Mechanismus von Exchange Server 5.5 ist, stellt das
Tool Winroute einen ausgezeichneten Einblick in den Vorgang bereit.
Wenn Sie auf einem Server über die Berechtigungen Exchange-Administrator oder Exchange-Administrator
- Nur Ansicht verfügen, können Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten Status klicken und die Option
Verbinden mit auswählen, um eine Verbindung mit diesem Server herzustellen. Obgleich der Exchange
System-Manager die Statusinformationen in regelmäßigen Abständen aktualisiert, sind die Daten größtenteils
statisch. Drücken Sie F5, oder wählen Sie Aktualisieren im Kontextmenü des Knotens Überwachung und
Status aus, um die Informationen manuell zu aktualisieren. Diese Aktion zwingt den Exchange System-Manager
zur Abfrage der Verbindungsstatustabelle und der Konfigurationsinformationen des Connectors, die sich auch im
Arbeitsspeicher befinden.
Statusprobleme
Lassen Sie uns nun eine Situation betrachten, in der möglicherweise ein Problem aufgetreten ist. In der
Konsolenstruktur in Abbildung 1 hat der Server QEMEA-DC1 den Status Unknown (Unbekannt). Dieser Status
bedeutet nicht, dass der Server ausgefallen ist, sondern dass der Exchange System-Manager während des letzten
Versuchs der Übertragung einer Nachricht an QEMEA-DC1 keine Verbindung mit dem Server herstellen
konnte. Die Netzwerkverbindung lässt gegebenenfalls das Senden eines PING-Befehls an den Zielserver zu, und
alle Exchange Server-Dienste werden möglicherweise auch ausgeführt, doch der Exchange System-Manager
konnte keine Nachricht übertragen. Die Erklärung kann einfach ein vorübergehend ausgelastetes Netzwerk sein.
In diesem Fall wird sich der Status des Servers in Kürze in Verfügbar ändern.
Der Serverstatus Nicht erreichbar weist dagegen auf ein schwerwiegenderes Problem. Der Exchange SystemManager konnte den Server nicht kontaktieren und nicht prüfen, ob Exchange Server ausgeführt wird.
Abbildung 7 zeigt, dass QEMEA-DC1 den Status Nicht erreichbar hat und dass sich das Problem auf den
Status der anderen Server ausgewirkt hat. Die Warteschlangen der Server QEMEA-ES0 und QEMEA-ES1
haben eine kritische Länge erreicht, und ein Routinggruppenconnector ist nicht verfügbar, da QEMEA-ES0 der
lokale Bridgeheadserver ist. Interessanterweise ist der gleichrangige Routinggruppenconnector weiter verfügbar,
da die Routinggruppe France weiter Nachrichten an einen Server in der lokalen Routinggruppe senden kann.
Abbildung 7: Fehler beim Serverstatus
Wenn ein Server mit dem Status Unbekannt oder Nicht erreichbar angezeigt wird, Sie jedoch wissen, dass
eine Netzwerkverbindung verfügbar ist und der Server normal ausgeführt zu werden scheint, kann das Problem
einer der folgenden Faktoren sein:
Probleme mit dem Dienst Systemaufsicht. Der Dienst Systemaufsicht ist eine Exchange 2000 ServerKomponente, die für Administrationsaktivitäten verantwortlich ist. Keiner der anderen Dienste kann ohne die
Systemaufsicht gestartet werden. Außerdem stellen alle anderen Dienste der Systemaufsicht Informationen
bereit. Der Dienst übernimmt auch die Hintergrundverarbeitung wie die Ausführung von LDAP-Abfragen
(Lightweight Directory Access Protocol), um Adresslisten zu erstellen und für eine Synchronisierung mit der
Microsoft IIS-Metabasis zu sorgen. Exchange Server kann nur bei aktivierter Systemaufsicht ausgeführt werden.
Probleme mit dem Dienst Microsoft Exchange-Routingmodul. Wenn das Routingmodul nicht ausgeführt wird,
stehen keine Informationen zu Connectors und Warteschlangen zur Verfügung. Fällt dieser Dienst aus, wird der
Nachrichtenfluss durch den Server beendet, weshalb dieser Dienst für ein Messagingsystem besonders wichtig
ist.
Probleme mit dem WMI-Dienst. Windows Management Instrumentation (WMI) ist ein neuer
Standardmechanismus in Windows 2000, der Anwendungen und Systemdienste beim Melden von
Statusinformationen mithilfe von Anbietern unterstützt (Systemkomponenten, die Anwendungsdaten sammeln
und in strukturierter Form melden). Überwachende Anwendungen können anschließend Daten aus mehreren
Quellen sammeln und melden. Der ExchangeRoutingTableProvider sammelt beispielsweise Informationen
zum Connector-Status in der Verbindungsstatustabelle des Routingmoduls, während der
ExchangeClusterProvider den Serverstatus erfasst. Der Exchange System-Manager verwendet die
Exchange Server-WMI-Anbieter auch an anderen Stellen. Der Exchange System-Manager stellt z. B.
Informationen zu Nachrichten in Warteschlangen aus dem Anbieter ExchangeQueue zusammen.
Alle Server unter Windows 2000 unterstützen standardmäßig die Windows 2000 Server-Terminaldienste.
Deshalb können Sie am einfachsten prüfen, ob diese Dienste ausgeführt werden, indem Sie eine Verbindung mit
dem Zielserver herstellen und unter Programme, Verwaltung, Dienste die Konsole Dienste starten.
Probleme mit den Überwachungsparametern. Überwachungsparameter können bewirken, dass der Exchange
System-Manager zu viele Fehlerbedingungen anzeigt. Um weitere Informationen zu dem Server zu erhalten, der
ein Problem meldet, wählen Sie den Server in der Konsolenstruktur aus, klicken mit der rechten Maustaste auf
den Server und wählen Eigenschaften aus. Das eingeblendete Dialogfeld zeigt die Überwachungsparameter des
Servers an, die Exchange 2000 Server als Teil der Exchange Server-Konfigurationsinformationen in
Active Directory speichert.
Ich habe außerdem herausgefunden, dass Server mit Exchange 2000 Server in einem Cluster regelmäßig falsche
Benachrichtigungen generieren, die angeben, dass viele der überwachten Schwellenwerte überschritten wurden.
(Bislang sind noch nicht viele Exchange 2000 Server-Cluster in Betrieb, und ich bin sicher, dass Microsoft die
Fehler ermittelt, die diese Meldungen auslösen.)
Bewährtes und Neues
Exchange 2000 Server verbessert die bisherigen Überwachungsfunktionen von Exchange Server und integriert
eine Unterstützung für neue Komponenten, wie das SMTP-Routingmodul. Doch die wirklich wichtigste
Neuigkeit ist nicht offenkundig, wenn Sie mit dem Exchange System-Manager arbeiten. Ich habe kurz den
Zweck von WMI-Anbietern untersucht. Zu diesen Anbietern gehören verschiedene gut dokumentierte
Schnittstellen, deren Kombination den Weg für Überwachungstools von Drittanbietern ebnet, um auf
Exchange Server-Daten zuzugreifen und diese zu verwenden. Außerdem können Sie einfache Routinen
schreiben, um diese Daten zu sammeln und Ihren Anforderungen entsprechend zu verwenden. Im dritten Artikel
dieser Reihe untersuche ich die WMI-Anbieter, programmierbare Collaboration Data Objects for Exchange
Management (CDOEXMs) und das Bearbeiten dieser Schnittstellen, um Informationen benutzerdefiniert
abzurufen.
Informationen zum Autor
Tony Redmond ist mitwirkender Redakteur von Windows 2000 Magazine, leitender technischer Redakteur des
Exchange Administrator-Newsletters, Vice President und Chief Technology Officer bei Compaq Global Services
und Autor von Microsoft Exchange Server 2000: Planning, Design, and Implementation (Digital Press). Senden
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Der vorliegende Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von Windows 2000 Magazine. Klicken Sie
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