Technische Informatik Prof. Dr. M. Bogdan Institut für Informatik Grundlagen der Technischen Informatik 2 SS 2016 Übungsblatt 1 Abgabe: bis zum 26.04.2016 im weißen Briefkasten Nähe Raum P514 1 “Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.“ - Marie Curie Aufgabe 1: Bezeichnung logischer Verknüpfungen und dessen Präzedenzen 1. Vervollständigen Sie die nachfolgenden Tabellen (Präzedenz des Operators: 1 = max., 5 = min.). Operator-Bezeichnung Disjunktion Junktor ∧ ¬ logische Äquivalenz Aussprache oder Präzedenz nicht genau dann, wenn 4 → ← Elementarverknüpfungen der Boolschen-Algebra: Operator-Bezeichnung Disjunktion Beispiel Mengenalgeb. Repräsentation A∪B A∧B Schaltalgeb. Repräsentation A∗B ∼A ¬A A 2. Klammern Sie den nachfolgenden Term so weit wie möglich, unter Beachtung der Präzedenz: ¬a∧ ¬b ∨ c → b ∧ ¬c ↔ a ∧ ¬b ∨ c → ¬b ∧ r 1 Dieser trägt die Aufschrift:“Einwurf für Übungsblätter GdTI 1 und 2“ Grundlagen der Technischen Informatik 2 Michael Krause Seite 1 / 5 18. April 2016 Aufgabe 2: Herleitung bekannter Junktoren 1. Formulieren Sie die Implikation A → B mit Hilfe der Elementarverknüpfungen. 2. Formulieren Sie die logische Äquivalenz A ↔ B (a) Vorerst unter Zuhilfenahme der Implikation: (b) Danach verwenden Sie bitte ausschließlich Elementarverknüpfungen. Die gesuchte Funktion soll zwei Disjunktionen mit einer Konjunktion verknüpfen. 3. Beweisen Sie die Endresultate aus 2.1 und 2.2.b mit Hilfe einer Wahrheitstabelle. 4. Konstruieren Sie die Funktion aus 2.2.b mit Hilfe von Logikgattern. Grundlagen der Technischen Informatik 2 Michael Krause Seite 2 / 5 18. April 2016 Aufgabe 3: Rechnerische Minimierung von Schaltfunktionen Minimieren Sie die nachfolgenden Funktionen unter Zuhilfenahme der für die Schaltalgebra geltenden Gesetzmäßigkeiten auf Seite 5. 1. f1 = y ∗ (y + x) 2. f2 = y + y ∗ x 3. f3 = y ∗ (y + x) 4. f4 = y + y ∗ x 5. f5 = x ∗ y ∗ (x + y) ∗ (x ∗ y + x + y) ∗ (x + y) Grundlagen der Technischen Informatik 2 Michael Krause Seite 3 / 5 18. April 2016 Aufgabe 4: Rekonstruktion einer Schaltfunktion Gegeben sei das logische Schaltbild in Abbildung 1. Rekonstruieren Sie zunächst die Schaltung 1:1 in eine schaltalgebraische Funktion und minimieren Sie diese danach. Abbildung 1: Unbekannte Logikschaltung Grundlagen der Technischen Informatik 2 Michael Krause Seite 4 / 5 18. April 2016 Gesetze der Schaltalgebra: • Kommutativgesetz: y+x=x+y y∗x=x∗y • Assoziativgesetz: (y + x) + z = y + (x + z) (y ∗ x) ∗ z = y ∗ (x ∗ z) • Distributivgesetz: (y ∗ x) + z = (y + z) ∗ (x + z) (y + x) ∗ z = (y ∗ z) + (x ∗ z) • Neutrales Element der Oder-Verknüpfung (Disjunktion) x+0=x • Neutrales Element der Und-Verknüpfung (Konjunktion) x∗1=x • Elementar-Tautologie: x+x=1 • Elementar-Kontradiktion: x∗x=0 • Komplementbildung: x=x • Gesetz von De Morgan: x∗y =x+y x+y =x∗y • weiter gilt: x ∗ x ∗ x ∗ x... ∗ x = x x + x + x + x... + x = x Grundlagen der Technischen Informatik 2 Michael Krause Seite 5 / 5 18. April 2016