Institut für Geometrie und Topologie Prof. Wolfgang Kühnel Universität Stuttgart Übungsblatt 4 vom 5. November 08 Übungen zur Linearen Algebra und Analytischen Geometrie I ————————————————WS08/09———————————————— Übungsaufgabe 15 Es bezeichne R3 den 3-dimensionalen Euklidischen Raum. (a) Berechnen Sie die Ebene E im R3 , auf welcher der Vektor ~a := (1, 2, 3) senkrecht steht, so dass der Punkt mit den Koordinaten x = y = z = 1 in E enthalten ist. (b) Entscheiden Sie, ob die beiden Ebenen E1 und E2 im R3 , welche durch die Gleichungen E1 : 2x − 3y + z = 1 E2 : 1536y − 1024x − 512z = 0 E1 : 3x + 4z = 5 bzw. E2 : 6x + y + 8z = 10 gegeben sind, parallel zueinander liegen. (c) Welches Gebilde ensteht im R3 , wenn man vom festen Punkt P mit den Koordinaten x = 1, y = 0, z = 2, alle geometrischen Richtungsvektoren ~ = a · (1, 2, 3) + b · (0, 2, 2) + c · (1, 1, 2) X mit beliebigen reellen Zahlen a, b, c abträgt? Hausaufgabe 16 (schriftlich; 4 Punkte) Sei D ein Dreieck in der Euklidischen Ebene R2 mit den Eckpunkten P1 , P2 und P3 (d.h. P1 , P2 und P3 liegen nicht auf einer Geraden). Eine Seitenhalbierende von D verbindet eine Ecke mit dem Mittelpunkt der gegenüberliegenden Seite. Eine Gerade, welche eine Ecke von D enthält und senkrecht zur gegenüberliegenden Seite ist, wird Höhe von D genannt. Zeigen Sie unter Verwendung der Rechenregeln für Addition und Skalarprodukt von geometrischen Vektoren in der Ebene die folgenden beiden Aussagen: 1. Die drei Seitenhalbierenden des Dreiecks D schneiden sich in genau einem Punkt der Ebene R2 . 2. Die drei Höhen von D schneiden sich in genau einem Punkt. Das griechische Alphabet Alpha A Beta B Gamma Γ Delta ∆ Epsilon E Zeta Z α β γ δ ε ζ Eta H Theta Θ Iota I Kappa K Lambda Λ My M η ϑ, θ ι κ λ µ Ny Xi Omikron Pi Rho Sigma N ν Ξ ξ O o Π π P ρ Σ σ Tau T τ Ypsilon Υ υ Phi Φ φ,ϕ Chi X χ Psi Ψ ψ Omega Ω ω Hausaufgabe 17 (schriftlich; 4 Punkte) Es sei A := {0, 1, x, y} eine Menge mit 4 Elementen. Auf der Menge A sind durch die folgenden Tabellen zwei Verknüpfungen ⊕ : A × A → A und : A × A → A definiert: ⊕ 0 0 0 1 1 x x y y 1 x 1 x 0 y y 0 x 1 y y x 1 0 0 1 x y 0 0 0 0 0 1 x 0 0 1 x x y y 1 y 0 y 1 x 1. Prüfen Sie, ob A mit den so definierten Verknüpfungen ⊕ und ein Körper ist. Welche Struktur stellt eingeschränkt auf {1, x, y} × {1, x, y} dar? 2. Berechnen Sie (x ⊕ y) (x ⊕ 1) (y ⊕ 1) ! 3. Berechnen Sie (x ⊕ 1)3 = (x ⊕ 1) (x ⊕ 1) (x ⊕ 1) ! Hausaufgabe 18 (schriftlich; 4 Punkte) Es sei Z die Menge der ganzen Zahlen und n ∈ N eine natürliche Zahl. Auf Z ist eine Äquivalenzrelation ∼ definiert durch a∼b :⇔ a − b ist durch n teilbar . Die Menge der Äquivalenzklassen von (Z, ∼) bezeichnen wir mit Z/nZ. Die Äquivalenzklasse von a ∈ Z bezeichnen wir mit ā ∈ Z/nZ. (a) Zeigen Sie: 1. ā = { a + kn | k ∈ Z }. 2. Durch ā ⊕ b̄ := a + b und ā b̄ := a · b sind zwei Verknüpfungen auf Z/nZ wohldefiniert. 3. Die Menge Z/nZ mit der Addition ⊕ und der Multiplikation ist ein kommutativer Ring (siehe unten!). (b) Sei nun n := c · d ein Produkt von natürlichen Zahlen c, d > 1. Warum ist dann Z/nZ mit ⊕ und kein Körper? Ist (Z/5Z, ⊕, ) ein Körper? Definition: Eine Menge R zusammen mit zwei Verknüpfungen ⊕ (genannt Addition) und (genannt Multiplikation) ist ein kommutativer Ring, wenn (R, ⊕) eine abelsche Gruppe bildet, die Multiplikation kommutativ und assoziativ ist, und das Distributivgesetz a (b ⊕ c) = a b ⊕ a c für alle a, b, c ∈ R gilt. Abgabe der schriftlichen Hausaufgaben in den Übungsgruppen am 11. und 12.11.08!