3 Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik 3.1 Arbeitsgebiet

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Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik
3
Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik
3.1
Arbeitsgebiet
Der Keuper des Zentraleuropäischen Beckens und Dänischen Beckens wird für die Bearbeitung im
Rahmen des SPP 1135 in ein östliches und ein westliches Arbeitsgebiet unterteilt, die sich im Gebiet
der Eichsfeld-Altmark-Schwelle überschneiden (Abb. 3.1). Das östliche Arbeitsgebiet wird in der
vorliegenden Bearbeitung untersucht, das westliche Arbeitsgebiet wird von Herrn Dipl.Geol. Barnasch bearbeitet (BARNASCH in Vorber.).
Abb. 3.1: Das Arbeitsgebiet (rot hinterlegt) im Zentraleuropäischen und Dänischen Becken, Beckenrand und Hochgebiete
(grau hinterlegt), nach ZIEGLER (1990) und IWANOW (1998). RFH – Ringkøbing-Fyn-Hoch, RM – Rheinisches Massiv.
Das Arbeitsgebiet erstreckt sich von der Eichsfeld-Altmark-Schwelle bis an den östlichen Beckenrand
auf der Osteuropäischen Tafel und vom Thüringischen Grabfeld im Süden bis an den nördlichen Rand
des Danischen Beckens in SW-Schonen (Abb. 3.1).
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Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik
3.2
Datengrundlage
Die Datengrundlage bilden Übertageaufschlüsse, Kernstrecken ausgewählter Bohrungen sowie
geophysikalische
Bohrlochmesskurven
(Logs),
die
möglichst
gleichmäßig
im
gesamten
Untersuchungsgebiet verteilt sind und so eine flächenhafte Bearbeitung gewährleisten sollen
(Abb. 3.2). Die Übertageaufschlüsse und Kernstrecken spannen dabei ein Korrelationsnetz auf, das
durch Bohrungslogs untersetzt wird. Der Schwerpunkt der Bearbeitung liegt im NordeutschPolnischen Becken.
Aufschlüsse
In der südlichen und nördlichen Umrahmung des Untersuchungsgebietes ist der Keuper gebietsweise
über Tage erschlossen (Abb. 3.2). Flächenhafte Aufschlußgebiete liegen im Thüringischen Grabfeld
und im Thüringer Becken, wogegen im Subherzyn nur vereinzelt Aufschlüsse entlang der
Harznordrandstörung, am Fallstein und im östlichen Niedersachsen vorhanden sind. Die im Thüringer
Becken und im Subherzyn bearbeiteten Aufschlüsse (Tab. 1) sollen die Verknüpfung dieser Gebiete
mit dem Norddeutsch-Polnischen Becken ermöglichen sowie eine weiterführende Korrelation nach
Süddeutschland ermöglichen.
Aufschlußgebiet
Lokalität
Bearbeitung
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Thüringer Becken
Subherzyn
Subherzyn
Subherzyn
Oberschlesien
Oberschlesien
Oberschlesien
A 71 Erfurt-W
Tongrube Reisdorf
SW-Hang unter der Wachsenburg*
S-Hang am Roten Berg (nördl. Wachsenburg)*
S-Hang unter der Wanderslebener Gleiche*
W-Hang unter der Mühlburg*
E Hang am Rhönberg/Kaffberg*
S-Hang am Kallenberg*
Großer Seeberg (neuer Kammerbruch)
Fuchsberg bei Seinstedt
Klotzberg bei Hedeper
Steinbruch bei Querenhorst
Tongrube Krasiejów
Tongrube Lipie Śl.
Steinbruch bei Cynków
Erfurt-Formation
Grendolomitregion
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Arnstadt-/Seeberg-Formation
Seeberg-Formation
Exter-Formation
Exter-Formation
Exter-Formation
Weser-Formation
Arnstadt-Formation
Arnstadt-Formation
Tab. 1: Verzeichnis der bearbeiteten Aufschlüsse. Die mit * gekennzeichneten Aufschlüsse liegen im Drei-Gleichen-Gebiet
(Thüringer Becken) und sind in Abb. 3.2 sowie im Standardprofil (Anhang) zusammenfassend dargestellt.
In der Umrahmung des oberschlesischen Berglandes sowie des Heiligkreuzgebirges liegen weitere
Aufschlüsse, die im Rahmen des mehrtägigen International Workshop on the Triassic of Southern
Poland 2007, Leitung dr hab. J. Szulc Jagiellonische Universtät Krakau, besichtigt wurden. Am
nördlichen Beckenrand sind hauptsächlich die höheren Abschnitte des Keupers flächenhaft in SWSchonen, sowie lokal auf Bornholm erschlossen.
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Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik
Kernbohrungen
In den überwiegenden Anteilen des Arbeitsgebietes wird der Keuper durch jüngere Gesteine bedeckt
und ist nur durch Tiefbohrungen erschlossen. Die für die Bearbeitung ausgewählten Kernbohrungen
sollen die Korrelation des Keupers von den mitteldeutschen Aufschlußgebieten nach Norddeutschland
und bis nach Zentralpolen ermöglichen (Tab. 2). Dabei erfolgt die Bearbeitung schwerpunktartig vor
allem für die Arnstadt- und Exter-Formation, deren Parallelisierung mit dem polnischen Keupers
bislang die größten Probleme bereitet.
Kurzbezeichnung
Bezeichnung
Abschnitt
Dp Sgk 1/84
E Ma 5/65
E Rn 104/65
Gt Ss 1/85
Gt Wa 1/82
keine
Kb Barth 10/65
Kb Bu C 2/62
Kb Tao At 1/65
Kb KSS 5/66
Kb NRe 1/61
keine
Kb Su 1/62
Kb Thi 1/62
Gt N 2/85
Ug N 1/86
Gorzow Wlkp. IG 1
Ksiąz Wlkp IG 2
keine
keine
Dp Siedenlangenbeck 1/84*
E Malchin 5/65
E Rügen 104/65*
Gt Stralsund 1/85
Gt Waren 1/82
Kb Apolda 1/65
Kb Ibbenbühren 10/65*
Kb Burg C 2/62*
Kb Tarnow At 1/65*
Kb Karow-Sternberg-Schlieven 5/66*
Kb Neu Reddevitz 1/61
Kb Schillingstedt 1/64*
Kb Strausberg 1/62*
Kb Thiessow 1/62*
Gt Neubrandenburg 2/85*
Ug Neubrandenburg 1/86
Gorzow Wielkopolski IG 1*
Ksiąz Wielkopolski IG 2*
Połczyn Zdroj IG 1*
Wągrowiec IG 1*
höchste Arnstadt-Fm bis basaler Jura
Arnstadt-Fm bis basaler Jura
Erfurt- Fm bis Exter-Fm
Exter-Fm
Exter-Fm
höchste Grabfeld-Fm bis Weser-Fm
Erfurt-Fm bis basaler Jura
höchste Weser-Fm bis basaler Jura
Weser-Fm bis basaler Jura
Weser-Fm bis basaler Jura
Exter-Fm
Grabfeld-Fm bis Weser-Fm
höchste Grabfeld-Fm bis basaler Jura
Exter-Fm
Exter-Fm bis basaler Jura
Exter-Fm
gesamter Keuper
höchste Weser-Fm bis basaler Jura
Weser-Fm bis basaler Jura
höchste Weser-Fm bis basaler Jura
Tab. 2: Verzeichnis der bearbeiteten Kernbohrungen. Lage siehe Abb. 3.2, Teufe, Lithologie und stratigraphische
Einstufung der mit * markierten Bohrungen siehe Anhang.
Bohrungslogs
Für die Korrelation zwischen Aufschlüssen und Kernbohrungen werden Bohrungslogs von rund
450 Bohrungen stratigraphische eingestuft und korreliert.
Die Bearbeitung von Bohrungslogs erfolgt schwerpunktartig an der Eichsfeld-Altmark-Schwelle
(180 Bohrungen) und der Rügen-Schwelle (80 Bohrungen). Die weitere Datengrundlage bilden etwa
30 Bohrungen aus Skandinavien und dem Gebiet der Ostsee zwischen Rügen und Schonen, 40
Bohrungen aus Brandenburg, 120 Bohrungen aus Polen und 3 Bohrungen aus Thüringen die
Datengrundlage (Abb. 3.2, Anhang).
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Abb. 3.2: Übersichtskarte der bearbeiteten Aufschlüsse, Kernbohrungen (rot) und Bohrungslogs (schwarz) im Untersuchungegebiet. Die Bohrung Dp Mors 51A/95 wird durch Herrn Dipl.-Geol. Barnasch bearbeitet (BARNASCH
in Vorber.). Verzeichnisse der bearbeiteten Aufschlüsse und Kernbohrungen siehe Tab. 1 und 2, Standardbohrungen siehe Anhang, Detailkarte Altmark siehe Anhang.
Arbeitsgebiet und Arbeitsmethodik
3.3
Arbeitsmethodik
In den Aufschlüssen und Kernbohrungen erfolgt eine detaillierte Profilaufnahme mit Aufzeichnung der
verschiedenen Lithologien, einschließlich struktureller Merkmale (Gesteinsfarbe, Komponenten,
Bindemittel, Porosität, Fossilführung), textureller Merkmale (sedimentäre Gefüge, Gradierung, Zyklik)
sowie gegebenenfalls pedogener Überprägung. Insgesamt umfasst die Bearbeitung knapp 600
Profilmeter in Aufschlüssen und rund 4100 Bohrmeter an Kernbohrungen mit rund 1950 Kernmetern.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Bearbeitung der Leitbänke und -horizonte, auf die sich die
Lithostratigraphie vor allem stützt und von denen Anschliffe zur genaueren Beschreibung angefertigt
wurden. Auf Grund der Fazies des Leitbänke bzw. -horizonte erfolgt eine Abschätzung hinsichtlich
ihrer Verwendbarkeit als Leitflächen in Sinne der Leitflächenstratigraphie. An Hand der
Fossilführung (vor allem Conchostraken, Palynomorphe), deren Bestimmung durch Fachkollegen
erfolgt, wird eine chronostratigraphische Einstufung auf der Grundlage von BACHMANN &
KOZUR (2004) und KOZUR & WEEMS (2007) vorgenommen.
Durch die Übertragung der erhaltenen stratigraphischen Daten auf Bohrlochmesskurven wird durch
Logkorrelationen die Verbreitung der lithostratigraphischen Einheiten kartiert. Dies erfolgt
insbesondere für die Leitbänke und -horizonte sowie die Diskordanzen um deren Verbreitung im
Untersuchungsgebiet aufzuzeigen.
Die Zyklik in den Aufschlüssen und Bohrkernen wurde einem hierarchischem System nach
BEUTLER et al. (1999) und DSK (2005) zugeordnet (Ablagerungszyklus < Kleinzyklus < KleinzyklenBündel < Großzyklus), das die Grundlage für eine zyklostratigraphische Korrelation im
Untersuchungsgebiet bildet. In Verbindung mit der chronostratigraphischen Einstufung erfolgt die
mutmaßliche Zuordnung der Kleinzyklen an orbital gesteuerten Perioden (Milankovitch-Zyklen), mit
deren Hilfe der zeitliche Umfang der Formationen und insbesondere der Diskordanzen abgeschätzt
wird.
Aus der lateralen und vertikalen Verteilung der Typen von Kleinzyklen erfolgt die Beurteilung
fazieller Trends im Untersuchungsgebiet, welche unter Anwendung der Leitflächen für die Gliederung
des Keupers in genetische Sequenzen sowie deren Interpretation im Sinne einer kontinentalen
Sequenzstratigraphie genutzt wird.
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