FORUM FORUM FORUM 2011 · 26:34–37 DOI 10.1007/s12312-011-0611-9 Online publiziert: 7. April 2011 © Springer-Verlag 2011 Fokus W. Jensen · V. Kob · K. Oechsle II. Medizinische Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hubertus-Wald-Tumorzentrum, Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH), Hamburg Sport in der palliativen Krebstherapie Erfahrungen aus dem UCCH Bis vor einigen Jahren galt für unheilbar kranke Tumorpatienten die Empfehlung „Ruhe und Schonung“; von körperlicher Aktivität wurde ihnen abgeraten, um Kraftreserven für krankheits- und therapiebedingte Belastungen zu sparen. Diese „Ruhigstellung“ führte die Patienten aber in einen Teufelskreis aus verminderter Aktivität, zunehmender Erschöpfung, Abnahme der Leistungsfähigkeit und somit Verringerung der Lebensqualität. Andererseits sind gezielte Trainings­ programme nach Abschluss einer kurativen Tumortherapie in der Rehabilitation zur Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Wiedereingliederung ins Berufs- und Alltagsleben seit vielen Jahren etabliert [3, 4, 27]. Studien zu körperlicher Aktivität unter kurativer Krebstherapie In den letzten Jahren zeigten zudem zahlreiche klinische Studien, dass gezielte Trainingsprogramme auch bei Patienten unter laufender kurativ intendierter onkologischer Therapien trotz der krankheitsund therapiebedingten Einschränkungen F W. Jensen II. Medizinische Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 34 | FORUM 3 · 2011 möglich sind [12, 17, 23]. In diesen Studien wurden die positiven Effekte von Kraftund Ausdauertrainingsprogrammen nicht nur auf die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch auf die Lebensqualität und sogar Verminderung von Begleitsymptomen wie Schmerzen­, Übelkeit oder Fatigue belegt [5, 10, 12, 17, 23]. Beispielsweise zeigte eine klinische Interventionsstudie, dass bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien, die eine konventionelle Chemotherapie oder Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation erhielten und täglich ein aerobes Ausdauertraining auf einem Laufband durchführten, keine Reduktion ihrer Leistungsfähigkeit unter der Therapie eingetreten war, wie dies sonst beobachtet wird [13]. Weitere Studien von Dimeo et al. machten deutlich, dass sich bei regelmäßigem aeroben­ Ausdauer­training die Leistungsfähigkeit (Herzfrequenz, Laktatkonzentration nach Belastung), das Fatigue-Syndrom sowie die psychische bzw. psychosoziale Befindlichkeit verbessern [9, 11, 13]. Während die meisten der bereits publizierten Studien den Einsatz bewegungstherapeutischer Trainingsprogramme bei kurativ therapierten Patienten, insbesondere Patient(inn)en mit Mammakarzinom oder hämatologischen Systemerkrankungen untersuchten, liegen zum Stellenwert solcher Trainingsprogramme bei unheilbar kranken Patienten unter palliativer Chemo- oder Strahlentherapie bisher kaum Ergebnisse vor [18]. Bisherige Untersuchungen bei unheilbar kranken Krebspatienten Mit der Entwicklung neuer Chemotherapien und moderner, zielgerichteter Therapiestrategien hat sich das Überleben von Patienten mit unheilbarer, metastasierter Erkrankung bei vielen Tumorentitäten in den letzten Jahren deutlich verlängert. Die Kontrolle tumorspezifischer Symptome und der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit rücken in den Vordergrund supportiver Maßnahmen in der palliativen Situation, um den Patienten eine möglichst hohe Qualität der gewonnenen Lebenszeit zu ermöglichen. In der Regel können palliative Chemotherapien – bei zudem relativ guter Verträglichkeit – heute ambulant durchgeführt werden, was den Patienten viel Zeit zu Hause im Alltags- und Familienleben ermöglicht. In diesem Zusammenhang steht die Frage, inwieweit ein den jeweiligen Möglichkeiten des Patienten individuell angepasstes körperliches Trainingsprogramm die Lebensqualität dieser Patienten weiter verbessern kann. Erste Untersuchungen und Fragebogenerhebungen weisen darauf hin, dass auch bei unheilbar erkrankten Patienten unter palliativer Chemotherapie Interesse an bewegungstherapeutischen Trainingsmaßnahmen besteht, diese auch akzeptiert werden und positive Effekte der Bewegungsangebote als Teil der supportiven Maßnahmen nachzuweisen sind [18, 19, 20, 22, 24]. Zusammenfassung · Abstract Pilotstudien mit sehr unterschiedlich großen Patientenzahlen, von Einzelfallberichten bis hin zu Studien an 40 Patienten, deuten an, dass auch bei unheilbar erkrankten Patienten das subjektive Befinden, die körperliche Fitness, die Kontrolle krankheits- und therapiebedingter Symptome und somit die Lebensqualität verbessert werden können. Eine Übersicht der wichtigsten bisher publizierten klinischen Studien zu körperlicher Aktivität in der palliativen Erkrankungssituation gibt . Tab. 1 [18]. In der einzigen randomisierten Studie wurden 38 Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom eingeschlossen, bei denen ein 12-wöchiges Fitnessprogramm im Sitzen zu einer Verringerung der Fatigue im Vergleich zur Kontrollgruppe führte [14]. Auch eine unkontrollierte Pilotstudie deutete an, dass körperliche Aktivität zur Verbesserung des Wohlbefindens unheilbar kranker Patienten beitragen kann [25, 26]. Ergänzend zeigte eine weitere Studie mit Prostatakarzinompatienten unter antihormoneller Therapie, dass auch bei diesen unheilbar erkrankten Männern die körperliche Fitness zunahm und dem Fatigue-Syndrom entgegengewirkt werden konnte [29]. Neben diesen klinischen Studien wurde eine Vielzahl an Einzelfallberichten präsentiert, die positive Effekte körperlicher Aktivität auch bei unheilbar kranken Krebspatienten aufzeigen. Crevenna et al. [8] veröffentlichten zum einen den Fall einer 48-jährigen Frau mit fortgeschrittenem Mammakarzinom und Lungen-, Leber- und Knochenmetastasen, die nach einem Jahr Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer eine Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit aufwies. Als weiteren Fall schilderten die Autoren [7] den eines 55-jährigen Patienten mit hepatozellulärem Karzinom sowie Lungenund Hirnmetastasen, bei dem sich durch Ausdauertraining nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität messbar verbesserte. Kelm et al. [21] berichteten über einen 58-jährigen Mann mit Rektumkarzinom und Lebermetastasen, der unter einem Ausdauer- und Krafttraining eine Verbesserung der Ausdauer und Kraft, eine Verbesserung der Lungenfunktion und eine Erhöhung der NK-Zellen als Zeichen FORUM 2011 · 26:34–37 DOI 10.1007/s12312-011-0611-9 © Springer-Verlag 2011 W. Jensen · V. Kob · K. Oechsle Sport in der palliativen Krebstherapie. Erfahrungen aus dem UCCH Zusammenfassung Zahlreiche klinische Studien zeigen, dass gezielte Trainingsprogramme bei Patienten unter onkologischer Therapie trotz der krankheits- und therapiebedingten Einschränkungen möglich sind und zur verbesserten Lebensqualität und Leistungsfähigkeit dieser Patienten führen. Während die meisten Studien den Einsatz bewegungstherapeutischer Programme bei kurativ behandelten Patienten untersuchten, liegen zum Stellenwert solcher Trainingsprogramme bei unheilheilbar kranken Patienten unter palliativer Chemooder Strahlentherapie bisher kaum Ergebnisse vor. In einem Pilotprojekt wurden im Rahmen einer Fragebogenanalyse Patienten unter laufender palliativer Chemotherapie hinsichtlich Lebensqualität, körperlicher Aktivität und Akzeptanz einer Bewegungstherapie während der Therapie untersucht. Hier- bei zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Lebensqualität. Viele der Patienten führten eigenständig sportliche Aktivitäten unter der Palliativtherapie fort und bekundeten großes Interesse an individuell angepassten Trainingsprogrammen. Im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) konnte im vergangenen Jahr ein breites Trainingsangebot für onkologische Patienten unter ambulanter Chemotherapie etabliert werden, das den objektiven und subjektiven Benefit von sportlicher Aktivität auch bei unheilbar kranken onkologischen Patienten deutlich macht. Schlüsselwörter Krebs · Bewegungstherapie · Sport · Palliative Therapie · Lebensqualität Sports in palliative cancer therapy. The UCCH experience Abstract Numerous clinical studies have shown that a targeted training program in patients undergoing oncological therapy is possible despite illness- and treatment-related limitations and leads to improved quality of life and performance of these patients. While most studies examined the use of therapeutic physical activity programs in patients treated curatively, there are hardly any studies on the importance of such training programs in terminally ill patients undergoing palliative chemoor radiotherapy. In a pilot project, a questionnaire was used to determine the quality of life, physical activity, and acceptance of a physical exercise program during the treatment of patients undergoing palliative che- motherapy. A positive correlation between physical activity and quality of life was found. Many patients continued the physical activities during palliative therapy and expressed great interest in an individually designed physical exercise program. At the UCCH (Universitäres Cancer Center Hamburg), a broad range of physical activities for cancer patients undergoing out-patient chemotherapy could be established, which clearly illustrates the objective and subjective benefit of physical activity in terminally ill cancer patients. Keywords Cancer · Exercise therapy · Sports · Palliative treatment · Quality of life FORUM 3 · 2011 | 35 FORUM Fokus Tab. 1 Studien über Effekte körperlicher Aktivität in der palliativen Situation Studie Patienten/Tumorentität Prä-post-Intervention, Einzelgruppenstudie Porock et al. Patienten: n=9 (3 m, 6 w) 2000 [28] Alter: 59,87±9,77 Tumorentität: 4 Darm, 2 Pankreas, 3 Sonstige Randomisierte, kontrollierte Studie Headley et Patienten: n=38 (w) al. 2004 [14] Alter: 51±9,43 Tumorentität: Mammakarzinom Stadium IV Prä-post-Interventionsstudie Oldervoll et Patienten: n=34 (15 m, 19 w al. 2005/06 Alter: 65±11,5 [25, 26] Tumorentität: 16 Magen/Darm, 5 Mamma, 5 urogenitales Karzinom, 8 sonstige Intervention Ergebnisse 4 Wochen, individualisierter Duke Energizing Exercise Plan Nicht veröffentlicht Auswahl von verschiedenen körperlichen Aktivitäten Frequenz und Dauer der Übungen wird dadurch bestimmt, wie viel die Patienten ertragen 12 Wochen, 30 min/Training, 3-mal wöchentlich Sitzendes Fitnessprogramm Video mit sanften Übungen FACIT-F “fatigue subscale“: verminderte Fatigue in der Trainingsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe 6 Wochen, 50 min/Training, 2-mal wöchentlich Gruppenübungen (3–8 Patienten pro Gruppe) Zirkeltraining mit 6 verschiedenen Übungen (Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht) Gehstrecke erhöhte sich (6 min Gehtest) Verminderung der Zeit beim Test „timed repeated sit to stand“ Verbesserung der emotionalen Funktion und Reduktion der Fatigue (FQ/EORTC QLQ-C30) m männlich, w weiblich, FACIT-F Functional Assessment of Chronic Illness Therapy Fatigue scale, FQ Fatigue Questionnaire; EORTC QLQ-C30 European Organization for Research and Treatment of Cancer Core Quality of Life Questionnaire. Tab. 2 Zusammenhang zwischen der Lebensqualität und der Häufigkeit körperlicher Aktivität (gemessen in MET-Stunde) Parameter Lebensqualität Körperliche Funktion Emotionale Funktion Kognitive Funktion Soziale Funktion Fatigue Übelkeit und Erbrechen Schmerz n 53 53 53 53 53 53 53 53 Sportstunden/Woche <9 MET-h/Woche 7,5±2,8 8,0±1,3 9,2±3,3 3,6±1,7 5,2±1,9 8,7±2,6 3,1±1,6 4,3±2,2 einer gesteigerten Immunfunktion aufwies. Die positiven Effekte körperlicher Aktivität in der Phase der palliativen Tumortherapie können aufgrund der fehlenden randomisierten Daten zum heutigen Zeitpunkt zwar nicht als sicher, aber zumindest als hochwahrscheinlich angenommen werden (. Abb. 1). Eigene Fragebogenanalyse zu körperlicher Aktivität und Lebensqualität Ausgehend von diesen positiven Erfahrungen führten wir 2008 eine Fragebogenanalyse bei Patienten mit unheilbarer hämatologischer oder onkologischer Erkrankung durch, die sich zu diesem Zeitpunkt einer palliativen Chemotherapie unterzogen [24]. Ziel dieser Analyse war es, die körperliche Aktivität und Le- 36 | FORUM 3 · 2011 ≥9 MET-h/Woche 10,4±2,5 9,0±1,2 7,4±2,6 2,9±1,1 4,9±1,9 6,6±2,6 2,1±0,3 2,9±1,7 Signifikanz (2-seitig) 0,005** 0,048* 0,137 0,205 0,681 0,025* 0,058 0,069 bensqualität dieser Patienten mit standardisierten Fragebögen zu untersuchen und das Interesse der Patienten an einem individuellen Bewegungsprogramm bzw. die Akzeptanz der körperlichen Aktivität während der Therapie zu evaluieren [1, 2, 6]. Die 53 befragten Patienten wurden wegen folgender Erkrankungen behandelt: gastrointestinaler Tumor 21%, hämatologische Systemerkrankung 21%, Leber-/Gallenwegs-/Pankreaskarzinom 17%, Bronchialkarzinom 17%, Mammakarzinom 11%, andere 13%. Sie erhielten zum Erhebungszeitpunkt eine ambulante palliative Chemotherapie in der Onkologisch-Hämatologischen Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Es zeigte sich, dass 72% der Patienten vor ihrer Erkrankung regelmäßig Sport getrieben hatten und etwa die Hälfte von ihnen (36%) trotz ihrer Erkrankung und Therapie weiter aktiv Sport trieben. Patienten, die 9 MET-h1 pro Woche sportlich aktiv waren, wiesen eine signifikant höhere allgemeine Lebensqualität (p<0,01) auf als Patienten, die weniger als 9 MET-h pro Woche sportlich aktiv waren. Dies galt auch für die körperliche Funktion (p<0,05) und das FatigueSyndrom (p<0,05; . Tab. 2). Mehr als 60% der Patienten in dieser Erhebung wünschten sich eine begleitende individuelle Bewegungstherapie. Bei der Frage nach der bevorzugten Sportart bei einem solchen Trainingsangebot war das Fahrradfahren die am häufigsten genannte Sportart (. Abb. 2). Bewegungsangebote des UCCH Aufbauend auf diesem großen Interesse­ an individuell angepassten Trainingsprogrammen gerade auch von unheilbar kranken Patienten unter palliativer Chemotherapie wird am Universitären Cancer­ Center Hamburg (UCCH) seit Anfang 2010 ein breites therapiebegleitendes Bewegungsangebot für ambulant therapierte onkologische Patienten 1 MET bedeutet metabolisches Äquivalent; 1 MET entspricht dem Umsatz von 3,5 ml Sauerstoff pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute bei Männern, bei Frauen sind es 3,15 ml/kgKG/ min (Ruheenergieumsatz). Die Angabe als METStunde (MET-h) gibt den Energieverbrauch pro Stunde als ein Vielfaches des Ruheenergieumsatzes wieder. So entsprechen 2,5 h Walken mit 4 MET insgesamt (2,5×4) 10 MET-h. schrittweise aufgebaut. Begonnen wurde mit ­Trainingsangeboten einschließlich Gerätetraining und bewegungstherapeutischer Gymnastik unter fachkompetenter physiotherapeutischer Anleitung. Diese Angebote wurden von einer Vielzahl onkologischer Patienten angenommen. Es zeigte sich rasch, dass die Patienten von dieser Trainingsmöglichkeit und auch den damit verbundenen Möglichkeiten, neue soziale Kontakte mit anderen Patienten zu knüpfen, nicht nur subjektiv sehr profitierten. Aufgrund des hohen Interesses werden kontinuierlich neue Bewegungsangebote­ geplant, wie z. B. Nordic Walking, eine Radsportgruppe oder Kurse mit Entspannungstechniken. Dieses Projekt „Aktiv leben durch Bewegung“ wird von der Stiftung Leben mit Krebs (http://www.stiftung-leben-mitkrebs.de) gefördert. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Netzwerke und therapieunterstützende Projekte zu fördern und umzusetzen, die dem Ziel dienen, die Lebensqualität von Krebspatienten entscheidend zu verbessern. Dies wird vor allem durch die regelmäßige Durchführung der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ finanziert, die 2005 erstmals in Mainz ausgetragen wurde und seither jährlich mit großem Erfolg an verschiedenen Standorten wiederholt wird. Die erste Hamburger Regatta wurde 2010 auf der Außenalster mit Teilnahme von insgesamt 42 Booten mit professionellen und Amateurruderern, Ärzten des UCCH und Patienten durchgeführt. Es war keine Überraschung, dass außerhalb der professionellen Teams eines der Patientenboote den ersten Platz erreichen konnte. Fazit Bewegungstherapie kann ein wichtiger additiver Bestandteil der onkologischen Behandlung sein, um die Lebensqualität von Patienten unter palliativer Krebstherapie zu verbessern. Bisher ist allerdings nicht ausreichend untersucht, welche Trainingsprogramme für unheilbar kranke Patienten unter palliativer onkologischer Behandlung den größten ­Benefit erbringen, sodass weitere­ ­klinische ­Studien angestrebt werden müssen. Ein individuelles Trainingsprogramm, bestehend aus Ausdauer, Kraft Tumorerkrankung (kurative Therapie) Prävention/ Krebsrisiko während kurativer Chemotherapie/ Strahlentherapie = Positive Effekte körperlicher Aktivität belegt Unheilbare Tumorerkrankung (palliative Therapie) in der Krebsnachsorge = = Positive Effekte körperlicher Aktivität belegt Positive Effekte Körperlicher Aktivität sehr wahrscheinlich = Positive Effekte körperlicher Aktivität belegt Abb. 1 8 Effekte körperlicher Aktivität bei kurativer und palliativer Tumorerkrankung Fahrrad fahren 20,4 Schwimmen 16,1 Entspannung 16,1 Walking 12,9 Krafttraining 9,7 Turnen 9,7 Joggen 7,5 Ballspiele Abb. 2 7 Gewünschte Art der sportlichen Aktivität 5,4 Sonstiges 2,2 0 5 10 15 20 25 und Koordinationsübungen, scheint derzeit aber empfehlenswert zu sein. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Onkologen, Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten notwendig, um das Aktivitätsangebot den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten anzupassen. Nur so können die Patienten nicht nur körperlich von körperlicher Aktivität profitieren, sondern auch Spaß und Freude an der Bewegung haben. Korrespondenzadresse W. Jensen – Diplom-Sportwissenschaftlerin II. Medizinische Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie, Universitätsklinikum ,Hamburg-Eppendorf, Hubertus-Wald- Tumorzentrum, Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) Martinistr. 52, 20246 Hamburg [email protected] Interessenkonflikt. Die korrespondierende Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur unter Fhttp://www.krebsgesellschaft.de/forum FORUM 3 · 2011 | 37