GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER Rapifen 0,5 mg/ml Injektionslösung Alfentanil-Hydrochlorid Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. Was ist Rapifen und wofür wird es angewendet? 2. Was sollten sie vor der Anwendung von Rapifen beachten? 3. Wie ist Rapifen anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Rapifen aufzubewahren? 6. Inhalt der Packung un weitere Informationen 1. WAS IST RAPIFEN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Rapifen ist ein starkes Schmerz- und Betäubungsmittel, das nur bei chirurgischen Eingriffen angewendet wird. Rapifen ist zur Anwendung allein bei Erwachsenen oder zusammen mit anderen Arzneimitteln (Betäubungsmittel oder Schlafmittel) bei Erwachsenen und Kindern aller Altersgruppen, einschließlich Babys, geeignet. Es eignet sich besonders für Eingriffe kurzer Dauer, aber auch längere Eingriffe können mit Rapifen eingeleitet werden. Der behandelnde Arzt wird entscheiden, wann Rapifen für Sie angezeigt ist. 2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON RAPIFEN BEACHTEN? Rapifen darf nicht angewendet werden, • wenn Sie allergisch gegen Alfentanil-Hydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Oder wenn Sie allergisch gegen andere starke Schmerzmittel aus derselben Gruppe sind. Rapifen darf nur zur Schmerzbekämpfung bei einem chirurgischen Eingriff angewendet werden. Während des Eingriffs müssen alle notwendigen Hilfsmittel bereitstehen. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Rapifen anwenden • bei Lungenerkrankungen oder Atemproblemen, • bei Hirnerkrankungen, • bei Schilddrüsen- oder Nebennierenunterfunktion, • bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, • bei einer Prostatavergrößerung, • wenn Sie andere Mittel einnehmen, die auf das zentrale Nervensystem wirken, wie Alkohol, Schlafmittel, Beruhigungsmittel usw. 01/2013 • • • wenn Sie regelmäßig bestimmte Schmerzmittel oder Morphin- oder Kokainverwandte und ähnliche Stoffe anwenden. Rapifen ist mit Morphin verwandt und kann somit zur Gewöhnung und Abhängigkeit beitragen. Der behandelnde Arzt wird dies berücksichtigen. wenn Rapifen nach langfristiger Verabreichung plötzlich abgesetzt wird, können Entwöhnungserscheinungen auftreten. wenn Sie weitere Arzneimittel einnehmen, lesen Sie bitte auch den Abschnitt „Anwendung von Rapifen zusammen mit anderen Arzneimitteln“. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn eine der oben genannten Warnungen auf Sie zutrifft bzw. früher zutraf. Rapifen fällt unter den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes. Das Arzneimittel darf nur von einem befugten Arzt und in einer Umgebung angewendet werden, in der alle notwendigen Hilfsmittel verfügbar sind. Ein Gegenmittel (zum Beispiel Naloxon) muss stets verfügbar sein. Der behandelnde Arzt wird Sie nach dem Eingriff lange genug beobachten, um jederzeit eingreifen zu können, falls dies erforderlich sein sollte. Babys, Kinder und Jugendliche Rapifen kann Atembeschwerden verursachen, vor allem bei Babys und sehr jungen Kindern. Wenn Rapifen Babys und sehr jungen Kindern verabreicht wird, • soll ihre Atmung während der Operation und einige Zeit danach genau überwacht werden. • kann der Arzt ein Arzneimittel verabreichen, um die Muskeln zu entspannen und zu vermeiden, dass sie steif werden. Anwendung von Rapifen zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Schlaf- oder Beruhigungsmittel (auch Alkohol) sowie bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, sogenannte MAO-Hemmer, können die Wirkung von Rapifen verstärken und verlängern. Die Atmung wird ebenfalls länger und stärker herabgesetzt. Deswegen muss eine Behandlung mit MAO-Hemmer 14 Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden. Umgekehrt kann auch die Wirkung mancher Schlaf- oder Beruhigungsmittel durch Rapifen verstärkt bzw. verlängert werden. Deswegen müssen Sie Ihren Arzt stets informieren, wenn Sie derartige Arzneimittel anwenden. Erythromycin (Antibiotikum), Cimetidin (Arzneimittel gegen Magenübersäuerung) sowie Diltiazem (Arzneimittel gegen bestimmte Herzkrankheiten) können die Wirkung von Rapifen verstärken. Es wird dann weniger Rapifen benötigt, um dieselbe schmerzstillende Wirkung zu erzielen. Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt, wenn Sie bestimmte Arzneimittel gegen AIDS (wie Ritonavir) oder gegen Pilzerkrankungen (wie Fluconazol, Voriconazol, Ketoconazol, Itraconazol) anwenden. Er/Sie kann entscheiden, die Rapifen-Dosis anzupassen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Rapifen und Propofol (Betäubungsmittel, das bei chirurgischen Eingriffen angewendet wird) kann eine niedrigere Dosis Rapifen notwendig sein. Anwendung von Rapifen zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol kann die Wirkung von Rapifen beeinflussen. Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme von dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. 01/2013 Bisher ist noch nicht abschließend geklärt worden, ob Rapifen einen nachteiligen Einfluss auf die Schwangerschaft ausübt. Ihr Arzt wird entscheiden, ob das Arzneimittel in dieser Zeit angewendet werden darf. Rapifen ist während der Niederkunft nicht angezeigt. Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht. Das Stillen wird am besten bis zu 24 Stunden nach der Behandlung eingestellt. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Rapifen kann die Aufmerksamkeit und die Verkehrstüchtigkeit negativ beeinflussen, Daher sollten Sie nach einer Behandlung mit Rapifen 24 Stunden warten, bevor Sie ein Fahrzeug führen bzw. eine Maschine bedienen. Fragen sie immer zuerst Ihren Arzt um Rat. 3. WIE IST RAPIFEN ANZUWENDEN? Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Die Rapifen-Dosis wird vom Arzt festgelegt. Dabei berücksichtigt er/sie Ihr Alter, Ihr Körpergewicht, die vorher eingenommenen Arzneimittel, die Art des Eingriffs sowie das Narkoseverfahren. Zur intravenösen Anwendung (Injektion in eine Vene oder Verabreichung über eine Infusion), zur subkutanen Anwendung (Injektion unter die Haut) oder zur intramuskulären Anwendung (Injektion in einen Muskel). Rapifen kann vor sowie während des Eingriffs verabreicht werden. Die Dosis kann jederzeit angepasst werden wenn nötig. WICHTIGER HINWEIS: Injizieren Sie sich das Mittel nie selbst, das könnte sehr schwere Folgen haben. Bereits kleine Dosen von Rapifen können die Atmung stark erschweren. Anwendung bei Babys, Kindern und Jugendlichen Rapifen wird zusammen mit anderen Arzneimitteln (Betäubungsmittel oder Schlafmittel) bei Babys, Kindern und Jugendlichen angewendet. • Wenn Rapifen älteren Kindern durch Injektion zusammen mit anderen Arzneimitteln als Betäubungsmittel oder zur Linderung von Schmerzen verabreicht wird, beträgt die Anfangsdosis normalerweise 10 bis 20 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Bedarf können zusätzliche Injektionen von 5 bis 10 Mikrogramm verabreicht werden. • Wenn Rapifen als Infusion verabreicht wird, um die Schmerzlinderung bei Kindern während einer Operation aufrechtzuerhalten, beträgt die übliche Dosis 0,5 bis 2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute. Wenn die RapifenInfusion mit einem Betäubungsmittel kombiniert wird, beträgt die übliche Dosis etwa 1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute. • Bei Babys kann eine niedrigere Dosis Rapifen verabreicht werden. • Bei Jugendlichen wird normalerweise eine mit der Erwachsenendosis vergleichbare Dosis verabreicht. Wenn Sie eine größere Menge von Rapifen angewendet haben, als Sie sollten WICHTIG: WENN SIE DAS MITTEL NICHT UNTER ÄRZTLICHER AUFSICHT ANGEWENDET HABEN, SETZEN SIE SICH UMGEHEND IN VERBINDUNG MIT IHREM ARZT. WENN SIE IHN NICHT SOFORT ERREICHEN KÖNNEN, RUFEN SIE DAS NÄCHSTGELEGENE KRANKENHAUS ODER DAS ANTIGIFTZENTRUM (070/245.245) AN. Informationen für den Arzt: Abhängig von der individuellen Empfindlichkeit wird das klinische Bild in erster Linie durch eine Atemdepression bestimmt, die von Bradypnoe bis zu Apnoe reichen kann. 01/2013 Die Dosis, die eine klinisch relevante Atemdepression auslösen kann, beträgt für Erwachsene 2 bis 3 ml und für Kinder 15 bis 20 µg/kg Körpergewicht. Behandlung: Die Verabreichung eines Antagonisten ist erforderlich (0,4 mg Naloxon, wenn nötig alle 2 bis 3 Minuten, da die Atemdepression länger anhalten kann als die Wirkung des Antagonisten). Bei einer Hypoventilierung oder einer Apnoe muss Sauerstoff zugeführt und die Atmung unterstützt werden. Wenn die Atemdepression mit Muskelsteifheit einhergeht, kann ein I.V. Muskelrelaxans zur Erleichterung der Beatmungstechniken erforderlich sein. Der Patient muss engmaschig überwacht werden. Die Körpertemperatur muss konstant gehalten werden und die Flüssigkeitszufuhr muss ausreichend sein. Bei schwerer oder andauernder Hypotension muss die Möglichkeit einer Hypovolämie in Betracht gezogen werden; notfalls muss die Flüssigkeitszufuhr parenteral ergänzt werden. N.B.: Eine starke Miosis ist ein pathognomonisches Zeichen einer Überdosierung. Bei lang anhaltender Hypoxie schlägt eine Miosis in eine Mydriasis um. Wenn Sie die Anwendung von Rapifen vergessen haben Nicht zutreffend. Wenn Sie die Anwendung von Rapifen abbrechen Nicht zutreffend. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Folgende Nebenwirkungen sind möglich: Ungewöhnlich langsame und/oder schwache Atmung oder zeitweiliger Atemstillstand; Spasmen der Atemwege und der Stimmbänder; Schluckauf: langsamer, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag; niedriger oder hoher Blutdruck; Muskelsteifheit oder ungewollte Muskelbewegungen u.a. langsame, steife oder schockartige Bewegungen. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls auftreten. Andere Beispielen von Nebenwirkungen, die auftreten können schließen Folgende ein: - Herz- oder Atemstillstand - Schüttelfrost; Müdigkeit; Fieber; Kopfschmerzen. - Schläfrigkeit; fehlende Antwort auf Stimuli; Bewusstseinsverlust; Konvulsionen. - Unruhe; Weinen; Desorientierung; Gefühl von Wohlsein oder Ausgelassenheit; Sedierung. - Nasenbluten; Husten; übermäßig hohe Kohlenstoffdioxidwerte im Blut. - Sehstörungen; Pupillenverengung. - Allergische Dermatitis; Juckreiz; übermäßiges Schwitzen; Rötung der Haut; Hautausschlag. Andere Verfahrenskomplikationen wie postoperative Unruhe oder Verwirrung; respiratorische oder neurologische Komplikationen der Anästhesie oder Komplikationen wegen der endotrachealen Intubation können ebenfalls auftreten. Sie können auch an Schmerzen leiden, einschließlich Schmerzen an der Injektionsstelle, venösen Schmerzen oder verfahrensbedingten Schmerzen. Allergische Reaktionen können auftreten, diese können an Symptomen wie Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit oder einer Gesichtsschwellung erkannt werden. Nebenwirkungen bei Babys, Kindern und Jugendlichen Die Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen sind mit den oben Beschriebenen vergleichbar. Muskelzuckungen oder Muskelsteifheit können bei Neugeborenen häufiger vorkommen als bei älteren Personen, denen Rapifen verabreicht wird. Meldung von Nebenwirkungen 01/2013 Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen: Belgien Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (www.fagg-afmps.be) Luxemburg Direction de la Santé – Division de la Pharmacie et des Médicaments Villa Louvigny – Allée Marconi L-2120 Luxembourg Site internet: http://www.ms.public.lu/fr/activites/pharmacie-medicament/index.html Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. 5. WIE IST RAPIFEN AUFZUBEWAHREN? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Ampulle nach „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. 6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Was Rapifen enthält Der Wirkstoff ist Alfentanil-Hydrochlorid. 1 ml enthält 0,544 mg AlfentanilHydrochlorid, was 0,5 mg Alfentanil entspricht. Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid und Wasser zu Injektionszwecken. Wie Rapifen aussieht und Inhalt der Packung Ampullen van 2 ml (1 mg Alfentanil) oder 10 ml (5 mg Alfentanil) mit einer Injektionslösung. Verpackungen mit 5 und 30 Ampullen von 2 ml. Verpackungen mit 5 und 50 Ampullen von 10 ml. Intravenöse Anwendung (Injektion in die Vene oder Verabreichung über eine Infusion). Subkutane Anwendung (Injektion unter die Haut). Intramuskuläre Anwendung (Injektion in einen Muskel). Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgröβen in den Verkehr gebracht. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Janssen-Cilag NV, Antwerpseweg 15-17, B-2340 Beerse Hersteller GlaxoSmithKline Manufacturing S.p.A., Strada Provinciale Asolana N. 90 (loc San Polo), I43056 Torrile (PR) Zulassungsnummer(n) Ampulle mit 2 ml: BE121956 Ampulle mit 10 ml: BE121965 01/2013 Verkaufsabgrenzung Es besteht verschreibungspflicht und diese muss den gesetzlichen Bestimmungen über Betäubungsmittel entsprechen. Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im: Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt im 01/2014 01/2013