Szene 2

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Szene 1
Gat v. Blerontis: Wo ist Leovinus? Der Stapellauf kann nicht ohne von ihn vonstatten gehen
(Zu subalternen Beamten): Findet ihn endlich. Die Zeit ist knapp…nein, ich
möchte kein verdammtes Fischpasteschnittchen mehr
Beamter: Normalerweise, eure mächtige und erhabene Herrlichkeit, hättet Ihr völlig Recht mit
eurer Annahme, dass der simple Stapellauf eines Raumschiffes durch derart
aufsehenerregende Vorschriften nicht speziell hervorzuheben ist. Wie ihr jedoch
wisst, ist dieses Raumschiff ganz etwas anderes. Dieses Raumschiff ist das größte,
grandioseste, technisch fortschrittlichste Raumschiff, das je gebaut wurde – dies ist
das ultimative Raumschiff – die größte cybernautische Errungenschaft dieses oder
jenes anderen Zeitalters, und es ist vollkommen unzerstörbar. Der Intergalaktische
Rat hielt es daher für angemessen, die Angelegenheit zu einem „FischpasteSchnittchen- Ereignis“ zu erklären.
Gat v. Blerontis: Ich möchte aber absolut keines dieser Schnittchen
Beamter: Das wird den Intergalaktischen Rat aber für unwichtig halten. Sie werden nicht
daran vorbeikommen. Sie müssen welche essen
Gat v. Blerontis (in verlässt der Mut): In Ordnung. Aber ich esse nur ein einziges.
Szene 2
Journalist: Alle hier halten den Atem an und die Daumen gedrückt. Niemand hat bis jetzt auch
nur einen flüchtigen Blick auf das sagenhafte Raumschiff werden können, aber alle
sind sich sicher, dass es nicht nur das technisch fortschrittlichste, sondern auch das
schönste Raumschiff sein wird, das je gebaut wurde. Es ist schließlich das
Geistesprodukt unseres Leovinus, dessen architektonischem Genie wir die große
Nordsüdbrücke, die heute die beiden Polkappen miteinander verbindet, dessen
musikalischer Inspiration wir die blerontische Nationalhymne „Unsere Canapès
triumphieren alle Tage“, und dessen unübertrefflicher Beherrschung der Ballistik
und Biomassen- Energetik wir unsere dritte Sonne verdanken, die bis heute ihr
Licht mit dem berühmten An-Aus-Schalter über uns erstahlen lässt…Aber hier
kommt gerade eine Nachricht herein, das…was ist denn das?…Meine Damen,
Herren und Dinge, es scheint, dass der große Leovinus vermisst wird! Den ganzen
Tag hat ihn noch niemand gesehen. Zweifellos kann man den Stapellauf nicht ohne
ihn beginnen…aber die Menge verlangt allmählich, dass irgendetwas
passiert…Und; oh, oh! Was ist das denn?
Mürrisches Grollen einer kleineren Gruppe, brüllen etwas Unverständliches, schwenken
Transparente
Journalist: Es scheint, als ob es der yassakkanischen Delegation gelungen wäre, sich Zutritt zu
verschaffen (klingt besorgt) Öhm! Äh! (ringt nach Atem) Oh! Ähm! Was soll ich
sagen? Es wird sich gleich zeigen, wer! Ich hab’s! Ich meine, es sind zweifellos
Yassakkanier! Ich kann sie jetzt sehen! …Sie haben purpurrote Drückrülpser! Ach,
verdammt!
Szene 3
Leovinus erinnert sich Flashback: EIN TAG ZUVOR
Ort: Pressekonferenz
Journalist: Wie fühlt man sich, wenn man nicht nur der bedeutendste Architekt ist, den die
Galaxis je gekannt hat, sondern auch der bedeutendste Bildhauer, das bedeutendste
Mathematikgenie und ein Weltklassedekorateur und Canapès-Arrangeur ist?
Journalistin 2: Ihr Pandax Building mit seinen auswechselbaren Räumen und den totalen
Neugestaltungsmöglichkeiten fand ich wunderbar!
Leovinus (sichtbar geschmeichelt): Danke!
Journalistin 1: Sie sehen phantastisch aus!
Leovinus schäkert mit beiden, schaut sie an
DER: An welchem wissenschaftlichen Experiment genau haben Sie denn gerade gearbeitet,
als Sie Ihren jüngsten Unfall erlitten, Sir? Und stimmt es, dass ihre Augenbrauen immer
noch nicht nachgewachsen sind?
Leovinus (klingt panisch; leise zu sich): Bloß keine Panik (laut) Ich habe Glück, dass ich in
meinem Alter keine Angina und keinen Hängebauch
habe
DER (gleicher, unbegeisterter Ton): Ich sagte, was sagen Sie zu der Behauptung, beim Bau
des Schiffes sei gepfuscht worden, und es habe
finanzielle Ungenauigkeiten gegeben, an denen Ihr
Projektleiter, Antar Brobostigon, und Ihr Buchhalter,
Droot Skraliontis, beteiligt waren?
Leovinus (legt Augenbrauen in Falten, zeiht Schultern zurück): Derartige Andeutungen sind
unter aller Kritik. Mr. Brobostigon ist ein Mann von makellosem Ruf mit dem
allergrößten Respekt vor korrektem Verhalten. Droot Skraliontis ist seit 30
Jahren mein Buchhalter und hat sich in all der Zeit keinen Fehler zuschulden
kommen lassen!
(fängt an zu schwitzen/ seine angeklebte Augenbraue löst sich)
DER: Aber ist denn nicht tatsächlich das Qualitätsniveau der Arbeit am Raumschiff gesunken,
seit der Bau von Yassakka nach Blerontin verlegt worden ist?
Leovinus: Absoluter Quatsch! Ich persönlich kontrolliere den Standard der Arbeiten in allen
Bereichen des Schiffes, und ich kann Ihnen garantierten, dass das Niveau- wenn
überhaupt – nach dem Umzug nach Blerontin gestiegen ist!
Zweite Augenbraue löst sich
DER: was sagen Sie zum Zusammenbruch der yassakkanischen Wirtschaft, Mr. Leovinus?
fühlen Sie sich persönlich verantwortlich für all die augenblicklichen Leiden des
yassakkanischen Volkes?
Leovinus (überspielt es, aber merklich in Bedrängnis): Ich bin Künstler, lieber Herr von der
Presse. Natürlich bedaure ich zutiefst die schreckliche Zerstörung einer ganzen
Kultur, die die Leute sich mit ihrer wirtschaftlichen Disziplinlosigkeit selbst
eingebracht haben, und hiermit spreche ich dem Volk von Yassakka mein
tiefempfundenes Mitleid aus. Es trifft mich tief, dass es angeblich die
Verwirklichung meiner Vision gewesen ist, die ihren finanziellen
Zusammenbruch beschleunigt haben soll. Aber ich bin Künstler. Ich
bin allein meiner Kunst verpflichtet. Und ich würde den heiligen Glauben an
mein Genie verraten, wollte ich meine Vision um der fiskalischen Nützlichkeit
willen aufs Spiel setzen“
Reporterinnen: Oh! Ohhh! Ah!
Leovinus: Ich danke Ihnen (erhebt sich und verlässt den Raum)
Szene 4
Ort: Leovinus Wohnung
Vorschlag Nachrichten auf Anrufbeantworter
1.Nachricht: Hallo Leovinus, ich bin’s Droot. Ich wollte mich nur dafür bedanken, dass du
mich auf der Pressekonferenz verteidigt hast. Schön, dass du in Hinblick auf den
Stapellauf genauso zuversichtlich bist. Na ja, das war’s auch schon. Schönen Tag
noch!
2.Nachricht: Ich bin’s, Antar. Schön, dass du uns vertraust. Das mit dem Stapellauf wird
schon schief gehen. Wir sehen uns morgen!
Leovinus (rechter Oberschenkel zuckt): Papageienköttel (wirft sich einen langen
Schnorkhaarmantel über/ verlässt Raum)
Szene 5
Ort: Montagedock
- schiebt sich durch Werkseingang, wartet bis Sicherheitsroboter für Ruhepause
innehält
- eilt über offenen Vorplatz, verschwindet im Schatten der provisorischen Bauhütten
- blickt das Montagedeck hoch (Schiff in Seidenhülle)
Leovinus: Titania, gleich bin ich bei dir
- sieht Gestalt von der Basis des Stapellaufportals zur Haupttreppe des Raumschiffs
gleitet
Oh nein!
- bewegt sich auch zur Haupttreppe
DER (steht im Schatten hinter ihm): Na? Letzte Kontrollen, he?
Leovinus (denkt): Haben Sie mich noch nicht genug gequält? Haben Sie mir nicht bereits
einen Tag kaputt gemacht, der einer der schönsten meines Lebens sein
sollte?
(Sagt aber): Ach, sie sind’s!
DER: Fürchten Sie, mit dem Stapellauf wird etwas schief laufen?
Leovinus: Natürlich nicht! Ich bin nur hergekommen, um einen Blick auf alles zu werfen
DER: Ach, kommen Sie! Sie müssen doch ein bisschen besorgt sein. Jeder weiß, dass die
Arbeitsqualität hier auf Blerontin nichts im Vergleich mit den Yassakkaniern – viel
mehr, Sie wissen und ich weiß, die blerontische Technik ist in keiner Hinsicht auch nur
annähernd gut genug, um ein Schiff von dieser Perfektion hinzukriegen!
Leovinus: Nur weil die Regierung von Blerontin geruht, die vereinigten Bautrupps
Unmündiger Lediger Mütter zu beschäftigen, besteht kein Grund zur Annahme,
dass die Arbeit auf irgendeine Weise schlampig ausgeführt worden wäre. Ich habe
allergrößtes Vertrauen in ihre Arbeit.
DER: Ich glaube Ihnen kein Wort!
Leovinus: Na schön. Ich werde es Ihnen zeigen!
-
fahren auf einer Arbeitsplatzform nach oben
erreichen Hauptrumpf, laufen über Montagebrücke, kommen an Haupttore des
Raumschiffes
Einlass-Decoder liest Leovinus Fingerabdruck überprüft Blutprobe,
Haarverlustschätzungen, Nennung Lieblingshobby  Tore gehen auf
Szene 6
-
betreten Raumschiff, Journalist überwältigt
es wird immer noch daran gebaut
zwei Arbeiter steifen in Versorgungsaufzug
Arbeiter (zu Leovinus): Bloß ein paar letzte Änderungen
Leovinus (nachdenklich): Hmm
DER (in seinen Daumenrecorder): Leovinus überlegt, was die beiden Arbeiter wohl
vorhaben könnten, Denn letzte Änderungen vor dem Stapellauf sind
unwahrscheinlich
Leovinus (zeigt auf Roboter in Raum mit Stil, später Leovinus): Hilfsdatenbänke! Schauen Sie
sich das an
-
Raum: kräftige Farben, doch warm und angenehm
Läuft zur gegenüberliegenden Wand, ist wütend
Verkehrt herum! Ich habe manchmal den Eindruck, ich muss das ganze Schiff mit
eigener Hand zusammenbauen.
- holt Schraubenzieher hervor, bringt Paneel richtig herum an
Merkt man denn nicht, dass durch genau die Art
Unachtsamkeit fürs Detail die Gesamtgliederung zerstört wird?
DER (Notiz in seinem Daumenrecorder): Beim Bau wurden Leovinus Anweisungen nicht
befolgt und er legt selbst Hand an!
Roboter (wendet sich an Beleuchtungskörper in der Wand): Willkommen auf der Raumschiff
Titanic. Gestatten Sie, dass ich Ihnen die Einrichtungen vorführe, die den
Reisenden Zweiter Klasse zur Verfügung stehen.
-
läuft gegen die nächste, verschlossene Tür, fällt um
Hier sehen Sie den großen Längskanal Zweiter Klasse
-
streckt Hand zur Decke aus
Leovinus (fängt an innerlich zu kochen): Brobostigon! Der Mistkerl hat mit den SynthoNeuronen geknausert!
-
DER schreibt in seinem Daumenrecorder
Leovinus dreht sich um, DER steckt sich Daumen in den Mund
Leovinus: Das darf auf diesem Schiff nicht passieren
- hebt Roboter auf
Jedem Türboter wurde in die Schaltkreise ein störungssicheres Neuron eingebaut,
das jede unvernünftige Handlung, wie wir sie gerade beobachtet haben, abstellt-. Es
sind teure Teile, aber – ich denke, da werden Sie mir zustimmen – sie sind ihr Geld
wert. (DER nicht zustimmend) Nur, dass dieser (wird lauter) Dreckskerl
Brobostigon Sie offensichtlich weggelassen hat. Wenn ich den zu fassen kriege,
werde ich… (überlegt)
-
DER tippt Daumenrecorder
Leovinus repariert Türboter, Tür geht auf, gehen durch
Türboter (verbeugt sich): Genießen Sie die Flitterwochen, sie glückliches Paar!
-
betreten architektonisch erstaunlichsten Raum
ovaler, von Säulen begrenzter Raum
Mauerrund mit Fried (Gründungsväter von Blerontin)
Am anderen Ende gewaltige Statue einer geflügelten Frau
Leovinus zwischen Säulen in Richtung Vestibul
DER hinterher, durch Tür
Szene 7
Ort: Längskanal zweiter Klasse
- zwei Kanäle, einer nach vorn, anderer nach hinten
- Gondeln mit Gondolier, die singen
Leovinus (regt sich wieder auf): Sie sollen überhaupt nicht singen, es sei denn, sie haben
Fahrgäste (steigen ins Boot)
DER (versucht ihn aufzumuntern): Vielleicht machen Sie einen Test? Machen alles verkehrt
herum?
Leovinus: Reden Sie keine Papageienköttel! (zum Gondolier) Aufzug zum Promenadendeck!
Gondolier: Si! Putzfimmelige und pedantische Mutter von Zwillingen!
-
Leovinus rückt NorArt – Meisterwerke zurecht, um sich zu beruhigen
Liftboter: Ihnen einen guten Tag, Sir, Madame oder Ding. Und wie dürfen wir Ihnen heute bei
Ihren vertikalen Transportbedürfnissen behilflich sein?
Leovinus (faucht): Nur zum Promenadendeck und keine frechen Antworten
Vorschlag (zu DER): Manchmal sind die Charaktere sehr kompliziert. Aber Titania hat sie
sich ausgesucht und kommt mit ihnen klar. Also!
Szene 8
Ort: Promenadendeck, oben durchsichtiger Plafond aus Vario-spet-Kompositglas mit rosa
Seide drüber, Parkettboden nur zu 1/10, freiliegende Balken, heraushängende Leitungen
Brasserie: großer, leerer Raum + Raumschiff + Styroportassen
Leovinus (fällt auf die Knie): Das kann doch nicht wahr sein. Selbst Brobostigon…selbst
Skraliontos können doch nicht so lügen…Ich meine…Erst heute
Morgen haben sie mir mitgeteilt, es wäre alles…
Türboter: Guten Morgen, Sir, möchten Sie ihre Nasenhaare geschnitten haben?
(drängt sie in Richtung Zementmixer)
Leovinus (brüllt in Richtung Himmel, oben): Sauhaufen! Sauhaufen!
(sprintet über Parkettboden Richtung Pfeiler, wo sich was bewegt hat; schreit)
Was zum Teufel machst du hier?
Arbeiter (graubrauner Overall, versucht sich im Fußbodenspalt zu verstecken): Bring bloß
was in Ordnung!
Leovinus( brüllt): In Ordnung? Nennst du das hier ORDNUNG?
(zeigt in Richtung Promenadendeck)
Wir lassen das Schiff morgen vom Stapel laufen und hier gibt’s nocht für
Monate Arbeit!
Arbeiter: Nun ja…Es ist…´n bißken langsam vorangegangen…
(schiebt sich in Richtung Chromstahllift)
Leovinus: Was hast du hier gerade gemacht?
Arbeiter: Ich? Jetzt gerade?
Leovinus: Ja! Ich habe gesehen, dass du was gemacht hast!
Arbeiter: Ich? Nein, ich wollte nix machen. Ich bin bloß gekommen, um meinen Papagei zu
holen
Leovinus: Papagei? Papagei!!!! Was für ein Papagei?
Arbeiter: Es ist…äh…bloß ´n Papagei…verstehn Se…zwei Flügel…diese Art…verstehn se…
Leovinus (geschockt): Was tut ein PAPAGEI an Bord meines schönen Schiffes?
Arbeiter: Ach! Da ist ja der Lift! (springt in den Lift, Journalist hinterher)
Leovinus: Ein Papagei! In meinem Raumschiff! Was zum Teufel geht hier vor?
(sinkt vor der Statue zu Boden)
Titania! Titania! Was ist geschehen? Was sollen wir tun?
Szene 9
Leovinus (ins Sprechgerät): Antar Brobostigon, bitte!
Stimme: Tut mir leid, Mr. Brobostigon ist nicht da. Möchten Sie vielleicht Mrs. Brobostigon
sprechen?
Leovinus: Gerne
Crossa: Wie schön, von dir zu hören, Leo! Wie geht’s der Familie?
Leovinus: Ich habe keine Familie, Crossa (ungeduldig) Wo ist Antar?
Crossa: Ich glaube, nein, ich bin sicher, er ist am Schiff. Er ist mit Droot vor ein paar Stunden
hingegangen. Irgendwelche Aufregung über irgendwas – du weißt ja, dass diese
Männer sich krank machen vor Sorge um dein Schiff. Können sie dich den irgendwo
erreichen, wenn sie zurückkommen?
Leovinus: Glaub nicht. Ich meld mich einfach noch mal
(schaltet Sprechgerät aus)
( denkt / murmelt): Droot und Antar? Auf dem Schiff? Was zum Teufel führen sie im
Schilde? Titania!
(eilt los)
-
-
Kanalniveau; Längskanal 2. Klasse entlang zum zentralen Kuppeldom (Titania-Statue,
die die gewaltige Kuppel/ Kopfseite beherrscht zentrales Treppenhaus); Tür unter
einem Flügel, lange Treppe zum Nervenzentrum, TITANIAS GEHEIMKAMMER: in
großer Zentralkuppel  bildet Kronleuchter
Mit invertierten Schwerefeld
Szene 10
Ort: Weg zur Geheimkammer
- Leovinus nimmt immer 2 Stufen auf einmal
- Stürzt in Geheimkammer, schnappt nach Luft, Ihm wird übel
- Blickt auf Grauen vor sich: Titania ist zerstückelt
- liegt in der Mitte, Haar und ihre Flügel im perfekten Kreis ausgebreitet
-
Mund weggerissen, Augen ausgestochen, Nase weggefetzt  klaffender Hohlraum
voll unverbundener Mikroschaltkreise
Gestalt hinter Suk-U-bus-Roboter
Leovinus: Brobostigon! Was im Namen der Finsternis wird hier gespielt?
Zerebralaterien (sieht aus wie Metallstück (klein silbern) fällt aus
Brobostigons Händen
Du willst sie vernichten!
Brobostigon (stößt Leovinus von sich weg; fällt über ausgebreiteten Flügel Titanias):
Du bist blind, Leovinus! Du sitzt dort oben in deinem Elfenbeinturm und
denkst, du bist zu edel und rein, um dich mit so schmutzigen Dingen wie
Geschäften und Finanzen abzugeben! Tja, diese ganze Sache ist danke dir
vollkommen außer Kontrolle geraten!
Leovinus ( schreit): Was meinst du damit? Wovon redest du?
Brobostigon: Dieses ganze Projekt ist eine finanzielle Katastrophe! Hast du das nicht
bemerkt? Wir stehen am Rande eines geschäftlichen Super – GAU´s !
( versucht zur Tür zu gelangen, Leovinus steht schnell auf und schneidet ihm den Weg ab)
Leovinus: Also, was hast du vor? (ihm geht ein Licht auf) Die Versicherung! Du willst mein
kostbares Schiff versenken und die Versicherung kassieren!
Brobostigon (knurrt): Wird endlich erwachsen! Dies hier ist die wirkliche Welt…“
Leovinus stürzt sich auf ihn, verpasst ihn einen Kinnhaken, Brobostigon torkelt, verfängt sich
in Titanias Schwingen, fällt in Suk-U-bus-Roboter
Suk-u-bus-Roboter (beugt sich vor, fährt Messingrüssel aus): Ist mir steht ein Vergnügen,
Ihren Müll zu beseitigen (saugt ihn auf  PLOP)
Leovinus: Vorschlag: Ohhh! Aber wo ist Skraliontis? Die beiden waren doch verabredet.
-
blickt auf Titania, kniet sich neben sie, lässt Metallstück ins Nervenzentrum gleiten
zittert, denn großer Teil des Gehirns fehlt
Ich muss unbedingt die fehlenden Teile finden. Wer weiß, was sonst geschieht?
Szene 11
Ort: Einschiffungslobby
Leovinus (zum Stewboter): Natürlich kennen sie Skraliontis!
Stewboter: Entschuldigen Sie, aber ich kann Ihnen leider nicht behilflich sein
Leovinus: Dürres Männchen! Brille! Er ist der Buchhalter dieses ganzen Projektes,
Himmeldonnerwetter noch mal. Sie haben ihn hier schon tausende von Malen
herumschnüffeln gesehen!
Stewboter: Ich bedaure außerordentlich, Sir, ich habe meine Bekanntschaftsdatenbank
durchforscht, kann aber niemanden finden, auf den die Merkmale zutreffen, die sie
mir genannt haben. Ich bin aber befugt, Ihnen einen Schlafplatz auf der
Steuerbordseite des E-Decks in der Super Galactic Traveller Class anzubieten. Die
Kabinen sind rosa gestrichen und der Lärm von der Müllanlage ist kaum zu hören
Leovinus: Ich will wissen, wo Skraliontis ist!
(schreit, lässt goldenes Kärtchen mit Sechzig-Millionen-Meilen-Club aufblitzen)
Stewboter: Gewiss, Sir! (richtet sich freudestrahlend auf) Ich möchte Ihnen vorschlagen, im
Erste-Klasse-Restaurant nach Mr. Skraliontis zu suchen
Szene 12
Ort: Erste-Klasse-Restaurant
- Maitre-`d`-boter schockiert, da Smoking vorgeschrieben
Leovinus (schreit): Skraliontis. Ich weiß, dass du hier bist!
Maitre-`d`-boter: Welche Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen, Sir! Ich bin indessen sicher, dass
Sie sich in der Brasserie in der 2.Klasse wohler fühlen würden…
Leovinus: Halt den Mund!
Maitre-`d`-boter: Natürlich, Sir. Es wird mir eine große Freude sein, nicht nur den Mund,
sondern auch die Schnauze zu halten, mit Quatschen aufzuhören und
einfach vor ihren Augen zu verschwinden, Sir, aber darf ich darauf
hinweisen, dass wir dem Herrn nur allzu gern mit ein bisschen
angemessener Kleidung aushelfen würden, wenn der Herr also so freundlich
wäre, mir zu folgen…
Leovinus erspäht Skraliontis (am Steuerpult des Tellpräsenz-Roboters), steckt etwas in SukU-bus-Roboter, blickt auf, lächelt, lässt was in Dinnertasche verschwinden
Aber der Herr möchten sich doch sicher nicht vis-á-vis den anderen Gästen
benachteiligt fühlen, darf ich daher vor der Einnahme der Cocktails einen
Garderobenwechsel vorschlagen?
(tritt Leovinus, der zu Skraliontis will, in den Weg, verbeugt sich und nickt)
Leovinus: Mach einfach Platz!
Maitre-`d`-boter: Es wäre mir ein Vergnügen, aber ich darf Sie darauf hinweisen, dass im
Erste-Klasse-Restaurant zwar das Rauchen gestattet ist, dass aber Jackett
und Krawatte zwingend vorgeschrieben sind, und dass ich leider Hilfe
werde herbeirufen müssen, wenn der Herr auch nur einen Schritt
weitergeht…
Skraliontis (schreit): Du kommst zu spät, Leovinus. Dieser Schrotthaufen fliegt
nirgendwohin! Und zwar tut er das morgen Mittag – spätestens!
Leovinus: Egal, was du tun willst, lass es bleiben!
Maitre-`d`-boter: Wir wissen, Ihren Besuch zu schätzen, Sir, und hoffen, Sie in Zukunft noch
recht häufig begrüßen zu dürfen, aber wenn Sie ihre Stimme ein bisschen
dämpfen könnten, zeige ich Ihnen den Ausgang, sobald…
Leovinus: Ich sagte: Halt den Mund!
(dreht sich um, hebt Maitre-`d`-boter hoch, wirft ihn nach Skraliontis)
Maitre-`d`-boter (während er auf Skraliontis Gesicht zufliegt): Darf ich dem Herrn den
Fluchtweg empfehlen! Ich denke, der Herr wird die Schlichtheit der
Korridore seiner gegenwärtigen Garderobe angemessener empfinden…
-
-
Skraliontis fällt Zerebralaterie aus der Hand, Roboter fällt auf Boden, Skraliontis
steht auf, greift Roboterbein und geht auf Leovinus los, weicht aus, schnappt sich Arm,
tritt Skraliontis gegenüber
Skraliontis gerader Ausfallstoß  Roboterbein streift Leovinus´ Schulter
Schlagen sich mit den Roboterteilen
Leovinus hat Hände um Skraliontis Hals
Skraliontis: Brobostigon! Hilfe!
Leovinus: Brobostigon ist Müll! (Gesicht grün gefärbt, da Lampe direkt unter seinem Kinn)
Skraliontis (keucht): Er mag ja Müll sein, aber er hat eine Pistole!
Leovinus (schreit, Finger schließen sich um Skraliontis` Hals) Er ist tot!
Skraliontis (zetert): Arrrgh! Du erwürgst mich!
Leovinus: Ich weiß! Genau das such ich ja!
( hat Schwierigkeiten, die Finger am dürren Hals zu schließen)
-
-
Skraliontis hat Tischlampe in der Hand (Titania Staute: Flügel spenden Licht), stößt
ihm Knie in die Leiste, gleichzeitig hebt er Tischlampe, lässt sie auf Leovinus` Kopf
niedersausen
Leovinus sacht zusammen, Skraliontis schläft noch zu
Leovinus rollt bewusstlos auf dem Boden, Blut sichert aus seinem Kopf
Skraliontis: Oh mein Gott! Ich habe ihn umgebracht!
-
blickt panisch im Restaurant umher, eilt mit federnden Schritten hinaus
Leovinus ist fest in einen der Vorhänge gewickelt
Szene 13
Ort: Schiff
DER: Los, erzählen Sie mir, was Sie hier auf dem Schiff gemacht haben!
Arbeiter: Ich bin hergekommen, um meinen Papageien zu holen
DER: Ach, kommen Sie! Das kauft Ihnen doch niemand ab! Was haben Sie wirklich vor?
Arbeiter: Ich habe einen zahmen Papagei, den nehm ich immer zur Arbeit mit. Ich weiß, Her
Leovinus würde nicht zulassen, dass `n Papagei an Bord is, deswegen verstecke ich
ihn immer. Aber als ich gerade eben zurückgekommen bin, um ihn mir zu holen,
stell ich fest, dass irgend ´n Arschloch die Käfigtür aufgemacht hat und er
weggeflogen ist
DER ( dreht die Augen zum Himmel): Hören Sie zu! Ich bin Journalist. Ich weiß, wenn
irgendwas faul ist, und ich weiß, dass Sie was
verbergen. Ich schlage Ihnen einen Handel vor
Arbeiter (dreht sich zu ihm um): Ich mach mir wirklich große Sorgen! Ich liebe diesen
Papagei
DER: Sie erzählen mir alles, was Sie über das Raumschiff wissen, und ich erzähle der SternBau AG nichts von dem Papagei
-
erreichen großen Kuppeldom, Arbeiter hastet über die Empore (umgibt das zentrale
Treppenhaus) zur Backbord-Einschiffungslobby
Warum sind die Arbeiten dermaßen in Rückstand geraten? Es ist gepfuscht worden,
stimmt`s? Leovinus hatte davon offenbar keine Ahnung. Und all diese Geschichten
über die finanziellen Schwierigkeiten – die stimmen doch, oder? Was wird denn nun
morgen passieren? Dieses Schiff hier ist wohl nicht startklar?
Arbeiter (durchqueren Einschiffungslobby): Stimmt! Alles, was Sie sagen, ist wahr!
Stewboter: Wenn Sie Ihren Aufenthalt an Bord genießen, warum nicht mit einem Abend in
der Meister-Canapè-Lounge feierlich begehen, wo Ihnen Canapès aus den GesamtBlerontischen Finales der letzten 600 Jahre präsentiert werden?
DER (fragend): Also?
Arbeiter (sieht ihm in die Augen): Wenn Sie meinen Papagei sehen, geben Sie ihm das hier
(drückt ihm kleinen Metallring in die Hand mit Adresse und Telefonnummer eingraviert)
Szene 14
Ort: Schiff
-
Journalist erkundet Schiff auf eigene Faust (Steuerbord-Einschiffungslobby, Zweite
Klasse Kabinen)
Kehrt zur Hauptkuppel zurück, Gestalt rennt um die Säulen der Empore herum, prallt
gegen DER
DER: Droot Skraliontis!
Skraliontis (schnauzt ihn an): Ich weiß, wer ich bin
DER (lächelt): Genau der Mann, nach dem ich gesucht habe!
Skraliontis (fährt zusammen, schuldbewusster Blick über Schulter von DER): Argh! Er ist
nicht tot! Ich schwöre es!
DER (verwundert): Wert ist nicht tot? Wer ist nicht tot?
Skraliontis (beunruhigt/ schreit): Gehen Sie mir aus dem Weg!
DER: Nicht so schnell!
-
Skraliontis stößt DER rückwärts gegen einen Pfeiler, läuft los, DER hinterher, bringt
ihn (durch Rugby-Tackling) zu Fall
Skraliontis kämpft: kratzt, boxt, tritt, stehen beide dabei wieder auf
DER drängt Skraliontis gegen zentrales Treppengeländer, kann an ihm den Schacht
vorbei sehen
DER (drückt Arme gegen das Treppengeländer): Sagen Sie mir, was hier vor sich geht! Was
für ein Schwindel läuft hier ab?
Skraliontis (feixt): Schwindel? Das finden Sie nie heraus!
DER: Oh doch, das werde ich!
Skraliontis: Na schön! Ich erde Ihnen alles erzählen!
DER (überrascht): O…das ist sehr anständig von Ihnen!
Skraliontis: Wir lassen es in die Luft fliegen! Wie finden Sie denn das als Story?
-
Journalist lässt Skraliontis Arme los
DER: Soll das heißen, ab Bord des Schiffest ist eine Bombe?
Skraliontis (grinst): Aber du wirst Sie niemals finden! Denn du wirst nicht mehr am Leben
sein!
-
Skraliontis hat was in der Hand, rammt es ihm in die Rippen, DER taumelt zurück,
knickt zusammen und blickt nach oben
Skraliontis hat Tischlampe (von vorhin) in der Hand; von der scharfen, erleuchteten
Spitze tropft Blut
Plötzlich: Gekreische und farbiges Blitzgewitter
Papagei stürzt sich von dem Gewölbebogen auf Skraliontis
Versucht Papagei zu verscheuchen, doch schwingen seinem Gesicht, Schnabel reißt an
Nase
Skraliontis taumelt mit den Armen fuchtelnd gegen das Geländer
Skraliontis (schreit): Nimm das weg! Nimm das weg!
- Metall des Treppengeländers borstet, stürzt in die Tiefe
- DER tritt ans kaputte Geländer, blickt in die Tiefe
Skraliontis (dreht sich im Flug um sich selbst; krächzt): Scheiß Papageien!
Papagei (lässt sich auf Schulter von DER nieder): Scheiß Buchhalter!
Szene 15
Ort: Stapellauf (am Tisch des Gats v. Blerontin)
Flortin Rimanquez (salutiert): Alles unter Kontrolle, Eure erhabene Wohltätigkeit. Ihr könnt
mit dem Stapellauf fortfahren
Gat v. Belrontis (salutiert nochmals): Aber Leovinus ist immer noch verschwunden
Flortin R.: Bedaure, euer allerhöchste Lordschaft. Die Menge dort unten zählt fünfzig
Millionen. Sie ist bereits äußerst unruhig. Ich schlage daher in aller
Bescheidenheit vor, dass wir den Stapellauf hinter uns bringen, damit meine
Jungst sofort damit anfangen können, die Menge aufzulösen – sonst könnten wir
es alle bereuen!
Gat v. Blerontis: Na schön (ich versteh ja, was sie meinen)
- Menge um die Leichen der yassakkansichen Demonstranten wieder geschlossen,
Schlägereien brechen aus
Flortin R.: Soll ich Ihnen dann jetzt das Fischpaste-Schnittchen bringen?
Gat v. Blerontis: Nein, danke!
Flortin R. (flüstert): Ich fürchte, Ihr müsst, Eure Magnifizenz, es gehört alles mit zur
Zeremonie!
Gat v. Blerontin (stöhnt)
- Kapelle stimmt blerontische Nationalhymne an, Menge stellt sich auf den Kopf
( isst das Schnittchen; spricht ins Mikro): Meine Damen und Herren und
Dinge, dieses Fischpaste-Schnittchen schmeckt köstlich!
- Jubelsturm der Menge, Gat seufzt
Und nun ist es mir eine besondere Ehre, dieses –
das größte Raumschiff, das je gebaut wurde, vom
Stapel zu lassen! Liebe (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
Blerontiner, dies ist ein stolzer Augenblick für
uns alle. Ich taufe dieses Raumschiff auf den
Namen…Titanic…Möge Glück alle begleiten, die
mit ihm fliegen.
-
lässt Flasche Champagner gegen das Bug des Schiffes knallen
Flortin R. zieht an einer Leine; sanfte Kaskade rosafarbener Seide sinkt zu Boden
Ein Laut des Erstaunens aus der Menge
Raumschiffbeobachter (mit Doppelfernrohr):Ist es nicht wunderschön?
Mutter (flüstert zu ihrem Kind): Deine Mammi hat das gebaut…
Chefreporter: Welch Triumph!
-
gespenstisches Tosen als das Schiff sich aus dem Montagedeck langsam in Bewegung
versetzt
- beschleunigt, schaukelt leicht, gerät deutlich vom Kurs ab
- Menge will in Geschrei ausbrechen, doch Schiff verschwindet plötzlich
Vorschlag
Chefreporter (stammelt): Ich weiß nicht, was wir hier gerade erleben durften. In einem
Moment was das Schiff noch das und im nächsten weg. Was auch
immer passiert ist, ich vermute, dass das wahrscheinlich ein
…spontanes…massives…Existenzversagen (!!!!!!!!!!) Doch ich
werde sehen, was ich genaueres herausfinden kann.
…Oh mein Gott…
Szene 16
Ort: auf der Erde, in einem alten Pfarrhaus
Dan: Das meine ich ja
Nettie: Klasse, aber ich muss euch was sagen…
Nigel (der im Keller rumkramt; ruft nach oben): Man kann direkt reichen, wie die
Jahrhunderte weinseliger Freuden dem Mauerwerk entströmten
Lucy (nach unten): Das Haus ist aber bloß 150 Jahre alt!
Dan (flüstert Nettie zu): Es ist als Pfarrhaus gebaut worden
Nettie: Hmmm, klasse! Aber hör mal zu, Dan…
Dan (begeistert): Nein, ganz im Ernst. Hier werden wir das Restaurant einrichten, gleich
recht, wenn man reinkommt – nicht die übliche Nouvelle Cuisine, sondern
kalifornische Avantgarde. Und hier kommt eine Bar hin
-
Lucy wirft ihm einen vernichtenden Blick zu
Dan hebt fragend die Schultern
Nettie: Klasse, aber hört mal…
-
hört auf, als Nigel kommt, legt Art um sie
Nigel: Na, sieht das gut aus?
Dan (schleimerisch): Hmmm
Nigel (zickig): Ich meinte das Haus
Dan: Es ist genau das, wovon Lucy und ich immer geträumt haben, stimmt´s nicht,
Butterblümchen? Wir wollen es The Watergate Hotel
Nettie: Wird das nicht Republikaner abschrecken, die sich immer noch gegenseitig abhören
wollen?
Nigel (tätschelt ihren Hintern): Geh und wende schon mal den Wagen, sei so lieb
-
Nettie stiefelt die Treppe hinunter
Lucy: Wann wirst du die endgültigen Abtretungserklärungen für die Firma unterschreiben,
Dan?
Dan (nervös): Oh, äh…Ich bin mir nicht sicher…Ich glaube, Nigel hat sie noch gar nicht…
Nigel (bevor Lucy explodieren kann): Die Erklärungen müssten schon drüben im Hotel sein
Vorschlag Lucy: Wehe, wenn nicht. Wie lange soll denn da noch dauern? Ok, dann fahren
wir jetzt zurück ins Hotel.
-
schlagen im ganzen Haus Licht aus und gehen im Dunkeln über die Auffahrt
Nigel (gereizt): Warum hat Nettie denn den Wagen nicht gewendet?
-
Nettie linst durch eine Kamera, die sich auf dem Wagendach befindet
Was um alles in der Welt tust du denn da, Schlaumeierchen?
(klingt dabei heiter)
Nettie: Shh! Ich mache ein Foto von dem Haus. Nicht gegen den Wagen stoßen!
Nigel (schadenfroh): Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, Einstein, aber es ist Nacht.
Nettie: Stimmt! Ich mach ein Foto mit dem Titel: Dans und Lucys Hotel unter Sternen.
Vielleicht rahmt ihr es euch ein und hängt es in die Eingangshalle?
Nigel: Man kann Fotos bei Nacht nur machen, wenn man einen Blitz hat, Dummbatz!
-
Nigel macht die Wagentür auf
Nettie (ruft laut): He! Du bist gegen den Wagen gestoßen!
Nigel: Steig ein, du Leuchte, ich fahre
Nettie (zu Dan): Ich glaube, es war lang genug belichtet
Dan: Klasse!
-
wollen gerade alle in den Wagen steigen
Windböe über den Rasen, Bäume neigen sich zur Seite
Dan (hält sich an der Seite des Wagens fest): Herrgott. Was war das denn?
Lucy (haucht): Seht mal! ( zeigt zum Himmel) Eine Sternschnuppe!
Nettie: Wünsch dir was!
Nigel (knurrt): Holy Moly! Nun seht euch das an!
-
Wolkenkranz breitet sich aus, ganzer Himmel mit Kumuluswolken
Nigels Knie schwach, Lucy erschauert, Dans Magen zieht sich zusammen, Nettie glotzt
Gespenstisches Tosen; riesig, grandios ein mächtiges metallisches Horn aus er Wolke,
schneidet Pfarrhaus in 2 Teile
Nigel, Dan, Lucy glotzen
Nettie: Klasse!
-
Wind in den Bäumen; Mauerwerk stürzt nach unten
Winziger Lichtpunkt gleitet an der Seite des Raumschiffs hinab, verschwindet im
zerstörten Haus
Wolken haben sich aufgelöst, als Leuchtpunkt das 2. Mal runter fährt
Riesige Spitze ragt fast eine Meile hoch und dann der Metallkörper (wie riesiges
Unterseeboot)
Nettie (flüstert; beginnt wie hypnotisiert darauf loszugehen, Kamera am Handgelenk):
Es ist ein Raumschiff!
-
Lichtpunkt schießt wieder nach oben
Dan (schreit): Tu’s nicht! Nettie! Komm zurück!
-
Lucy rennt Nettie hinterher, Dan dann hinter Lucy her
Nigel verkriecht sich hinter dem Steuerrad
Dan: Geht nicht so nah ran!
Lucy (zerrt an Netties Arm, will sie zum Wagen zurückziehen): Nettie! Wir…Wir…wissen
doch nicht, was das ist!
Nettie (murmelt): Es ist wunderbar…
-
alle drei schauen am Schiff hoch
Lichtpunkt 2. Mal ins Haus, Lichtstrahl aus der Diele
Senken ihren Blick wieder, erstarren, durch verglaste Tür Schatten sichtbar
Dan (seine Knie zittern): Da kommt was!
-
Lucy zieht Nettie am Arm, doch sie schiebt sich vorwärts
Lucy (kreischt los, als das Ding rauskommt): Arrrgggghhh!
Ding: Ihnen einen guten Abend, unbekannte Lebensformen. Die Besitzer der Starlight Travel
AG möchten sich für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen, die Ihnen durch das
unachtsame Notparken unseres Fahrzeuges eventuell entstanden sind
Lucy: Arggh! Aaaaargh! Arrrrrgggghhhh!
-
Nigel hält sich die Ohren zu, kriecht noch tiefer
Dan: Ist doch alles in Ordnung, Lucy!
Lucy: Aaaaaaaaarrrrgh! Aaaaargh! Aaaaarrrrgh!
Nettie: Pssst! Er spricht mit uns!
Ding: Ganz recht! Dürfen Sie als Entschuldigung um das Vergnügen bitten, Sie zu einer
Gratisreise am Bord unseres Raumschiffes einzuladen?
Dan: Vielleicht ein anderes Mal…
-
Lucy schreit immer weiter
Nettie: Ja, sehr gerne!
Ding: Kommen Sie, Madame! (tritt schwingvoll ins Haus zurück)
Nettie: NA los! Kommt mit! Was für ein Spaß!
-
folgt dem Ding, Dan rennt Nettie hinterher und Lucy Dan
Ding (elegant gekleideter Roboter mit Kopfhörern) steht neben erleuchteter Luke
Ding (verbeugt sich): Entschuldigen Sie bitte, dass wir mit dem Lieferantenaufzug fahren.
Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Ich versichere Ihnen, dass das
Raumschiff Titanic das luxuriöseste und technisch fortschrittlichste
intergalaktische Raumschiff ist, das je gebaut wurde
-
verbeugt sich und führt sie nach hinten
betreten plötzlich den Fahrstuhl, Treppe hinter ihnen klappt nach oben
Ding (legt Schalter um): Ich bitte nochmals um Entschuldigung, dass ich Sie im
Lieferantenaufzug nach oben fahren muss. Der Eingang ins
Raumschiff befindet sich normalerweise auf dem Einschiffungsdeck
Dan: He! Warum sprechen Sie eigentlich Englisch?
Ding: Ich bitte um Verzeihung, aber ich sprechen gar nicht…was haben Sie gesagt –
Englisch? Alle robotischen Funktionen auf diesem Schiff sind mit InfraviolettDolmetschsensoren ausgestattet, die die Hirnimpulse der Passagiere automatisch nach
Sprachmustern abtasten. Diese Muster werden dann in ihren Köpfen umgewandelt, so
dass sie alles verstehen und sich verständlich machen können, solange Sie an Bord sind.
Im Augenblick verstehen und sprechen Sie Blerontisch ziemlich bequeme Sache für
Science-Fiction-Autoren, oder?
-
Dan ist verwirrt; sausen mit dem Fahrstuhl am Kiel senkrecht nach oben
Szene 17
Ort: Auto
Nigel (tippt eine Nummer ins Handy; ruft aus dem Wagenfenster): Dan? Lucy? Nettie?
(gespenstisches Tosen im Hintergrund)
Am Telefon: Hallo? Polizeirevier Oxford. Kann ich Ihnen helfen?
-
Nigel schaut dem Raumschiff zu, wie es sich in die Luft erhebt
Hallo? Hier ist das Polizeirevier Oxford. Wer ist dort?
-
legt sein Handy zur Ablage zurück
Nigel (flüstert): Es ist nichts geschehen. Es ist nichts geschehen!
-
will sich gerade entspannen; verkrampft sich, knallt mit dem Kopf gegen die Decke
Autsch!
-
alter Mann mit weißem Bart sitzt auf dem Beifahrersitz, Tränen in den Augen, eine der
Augenbrauen fällt fast ab
Szene 18
Ort: wahrscheinlich Fahrstuhl
- Nettie apathisch, Dan nervös
Ding: Kein Grund zur Beunruhigung, Herr, Dame und Ding. Ein Routinestart durch und
durch. Ihre Lebensform macht ein hübsches Nickerchen, während wir Maschinen das
Schiff weitersteuern
-
Lucy, Nettie und Dan werden bewusstlos
Kurzen Moment später auch das Ding
Szene 19
Ort: Netties Kabine (so groß wie ihre Wohnung)
- entkleidet in einem Bett
- Laken seidenähnlicher Stoff, Zahnbürste in Zahnputzbecher: ägyptische
Opernsängerin, putzt sich selbst
- Gegenüber Bett ein Fernseher (Schneesturm)
- Greift zur Fernbedienung, richtet sie auf den Fernseher, drückt Knöpfe
 Cocktailschrank aus dem Boden, Putzboter aus dem Schrank
Putzboter: Danke, dass Sie eine saubere Umgebung zu schätzen wissen!
(verschwindet wieder)
-
Tür geht auf, Lampen gehen an und aus
Stehlampe (in der Kabinenecke): Oh hallo! Freut mich zu sehen, dass du deinen persönlichen
Elektronischen Dingbums gefunden hast, behalte ihn bitte
ständig bei dir, denn er ist deine Verbindung zum
Raumschiff Titanic. Willkommen an Bord!
-
Nettie zieht Laken höher, um ihre Brüste zu verdecken
Wow! Kann ich dir nicht verübeln, dass du diese
Schätzchen für dich behältst!
Nettie: Würden Sie sich bitte umdrehen, während ich mich anziehe?
(Lampe dreht sich um, doch sieht genauso aus wie von vorne)
Würden Sie bitte rausgehen?
Stehlampe: He! Das wär dufte! Ich hab’s sowieso bis hier, in dieser Kabine rumzustehen!
(marschiert zur Tür)
Ach nebenbei, ich bin dein Dienstboter. Falls du irgendwas brachst, frag mich
einfach, ich stehe draußen. Mann! Herrlich, mal ´nen Tapetenwechsel geboten zu
kriegen! (schließt Tür)
Nettie: Ich bin mir sicher, dass sich dieser Roboter nicht so verhalten soll
-
zieht sich an und nimmt die „Fernbedienung“ in die Hand, drückt auf Taste mit
Piktogramm eines Dienstboters, Tür öffnet sich, Dienstboter schaut herein
Dienstboter: Maann! Du siehst einfach super aus in diesem GAP – T- Shirt!
Nettie (verärgert): Würden Sie bitte persönliche Komplimente unterlassen?
Dienstboter (sichtlich gekränkt): He, nichts für ungut, Mann! Was kann ich für dich tun?
Nettie: Erstens möchte ich mit meinen Kollegen zusammen kommen. Zweitens wüssten wir
wohl alle gern, wie wir wieder von diesem Schiff runterkommen
Dienstboter (schnalzt mit den Fingern  Plong): Jessasmaria. Du meinst, e gibt noch mehr so
heiße Schnecken wie dich hier in der
Gegend?
Nettie: Für einen Androiden benehmen Sie sich äußerst unhöflich! Würden Sie bitte Ihre
persönlichen Kommentare für sich behalten, sonst werde ich mich über Sie
beschweren – und Sie wissen, was das bedeutet
-
Dienstboter erstarrt zur Salzsäure
Dienstboter: He, Mann! Ich bin ein echter „Persönlichkeitsübertragungs“-boter. Mein
Charakter ist nun mal so
Nettie: Mir gefällt er aber nicht. Und Sie sind hier, um mich zu bedienen, also hören Sie
sofort damit auf!
Dienstboter (schmollt): Schon gut! Hacken Sie bloß nicht weiter darauf rum
Nettie: Wissen Sie, wo meine Freunde sind?
Dienstboter: Nachbarkabinen?
-
verlässt die Kabine, schmalen Gang (bogenförmig) entlang bis zu einer Tür
Nettie: Was heißt das?
-
Roboter zieht Brille hervor, reicht sie Nettie, setzt sie auf
Dienstboter (niedergeschlagen): Dolmetscherbrille
-
Türennamen: Hyazinthe, Jasmin, Rittersporn
Nettie (murmelt):Wie altmodisch!
-
klopft an verschiedene Türen
nach Blumenkohl dreht sie sich zum Dienstboter um, der mit verschränkten Armen
hinter ihr läuft
Hey, wissen Sie oder wissen Sie nicht, wo meine Freunde sind?
Dienstboter: Ich weiß es nicht!
Nettie: Wissen Sie oder wissen Sie es nicht, wie ich’s anstellen kann, sie zu finden?
Dienstboter (nah einigem Überlegen): Ja, ich weiß es
Nettie: Dann erzählen sie es mir!
Dienstboter: Gästeliste
Nettie: Und wo ist die?
Dienstboter: Stewboter – Einschiffungslobby – Einschiffungsdeck
Nettie: Kann ich nicht einfach aus meinem Zimmer anrufen?
Dienstboter: Nicht aus den Suiten der Super Galactic Traveller Class, nein!
Nettie: Dann zeigen Sie mir den Weg zur Einschiffungslobby
Dienstboter: Ähm. Leider darf ich dieses Deck nicht verlassen, Aber wenn Sie bis zu den
Aufzügen durchgehen, wird sich der Liftboter um all Ihre vertikalen
Transportbedürfnisse kümmern und dann wird Sie ein Liftboter zur
Einschiffungslobby begleiten
-
Nettie seufzt
Szene 20
Ort: Lucys Kabine (winzig; Wände rosa)
- Wacht auf, hört ein Klopfen, setzt sich auf und sieht sich um
- vom Fußboden her ein Knirschen
- klopft immer noch an der Tür
Dan: Lucy! Mach die Tür auf!
Lucy: Wie denn?
Dan (brüllt): Du hast da ein kleines Fernbedienungs- – Dingbums; nimm das!
-
drückt auf verschiedene Knöpfe bis Tür aufgeht
Dan steht da und fährt sich mit den Fingern durch die Haare
Dan: Gott sei dank bist du okay!
-
lächelt breit, sie stürzt zu ihm
Lucy (schreit): Was ist passiert?
Dan (klingt zuversichtlich): Das werden wir herausfinden!
Lucy (verunsichert): Wir sind in diesem Raumschiff, stimmt´s?
Dan: Lass uns Nettie suchen und dann so schnell wie möglich aus diesem Ding hier
rauskommen. Offenbar können wir andere Passagiere nur finden, wenn wir in die
Einschiffungslobby gehen. Man sollte doch meinen, ein so raffiniertes Ding hätte
Telefonverbindungen von einem Zimmer zum anderen!
Szene 21
Ort: Lift
- Lucy und Dan sprachlos (überwältigt vom Raumschiff)
Liftboter: Äh! Wenn Herr, Dame oder Ding freundlicherweise einen Hinweis auf ihre
vertikalen Transportbedürfnisse geben wollten, könnt ich mit meiner Arbeit in
gewünschter Weise fortfahren
Dan: Zur Einschiffungslobby, bitte
Liftboter: Sie verlangen von mir, nach oben zu fahren?
Dan: Tu ich das?
Liftboter: Die Einschiffungslobby befindet sich auf dem Einschiff, Sir!
(Ton: Wort an besonders dumme Nebelschwade)
Dan: Dann möchten wir dort gerne hin
Liftboter: Nach oben?
Dan: Ich vermute es
Liftboter (stöhnt auf, murmelt): Diese jungen Leute heutzutage! Kümmern sich `nen Dreck
um diejenigen, die die Hölle von zwei Weltkriegen
durchgemacht haben, aus der manche von uns nur mit einem
Arm und einer kaputten Ehe wieder herausgekommen sind
-
Lucy versetzt Dan einen Tritt, als der den Mund aufmacht
Lucy: Bringen Sie uns einfach zur Einschiffungslobby
-
Liftboter legt Hand auf Hebel, der aus dem Brustkorb ragt, schiebt mit Seufzer nach
oben
Aufzug fährt los  sprachlos
Lucy legt ihre Hand in Dans, betrachtet ihn von der Seite
Szene 22
Ort: oberste Etage des zentralen Treppenhauses
- Lucy und Dan treten aus dem Fahrstuhl
- Nettie verschwindet durch gegenüberliegender Tür
- Erreichen beide Einschiffungslobby, Nettie unterhält sich mit Stehlampe
Türboter (hereingerollt, fuchtelt mit Armen): Dies hier ist die Einschiffungslobby, Herr und
Dame. Als Super – Galactic – Reisende haben
Sie das Recht, diese Lobby zu durchqueren, aber
die Sitzgelegenheiten oder die Bäder dürfen Sie
nicht benutzen. Super – Galactic – Traveller –
Class – Einrichtungen stehen Ihnen nur auf
Ihrem Deck zur Verfügung
Dan: Wir reisen ja gar nicht. Wir möchten bloß wissen, wie wir von diesem Ding
runterkommen
-
Nettie im Hintergrund: kommt mit dem Stewboter nicht weiter, dreht sich um, sieht
Dan und Lucy
Nettie: He! Da seid ihr ja! (wendet sich zum Stewboter) Pass auf, du Funzelhirn, du kannst dir
deine Antragsformulare selber ausfüllen – in dreifacher Ausfertigung – und sie dir in
deinen blöden Lampenschirm schieben
-
Lampe legt Kopf in die Hände
Türboter (leise, während Nettie dazukommt): Von diesem Ding runterkommen?
Dan: Ja! Wir wollen aussteigen – und zwar so schnell wie möglich
Nettie (blickt verstört drein): Ooooch! Wollt ihr euch denn nicht wenigstens ein bisschen
umsehen?
Dan (erstaunt über sie): Ein bisschen umsehen? Hast du denn keine Angst?
Nettie: Na ja, ein bisschen – aber es ist doch so aufregend! Und diese Dinger hier scheinen
vollkommen harmlos zu sein (fasst dem Türboter zärtlich unters Kinn)
-
Türboter rümpft Nase; tut so, als ob er Fussel vom Ärmel schnipst  Putzboter kommt
aus Wand und hebt Fussel auf
Lucy (unsicher): Ist doch unglaublich, oder?
Nettie: Sensationell!
Dan: Aber wir müssen vernünftig sein. Wir sollten den Ausgang suchen – damit wir wissen,
wo wir sind – und dann könnten wir uns vielleicht ein bisschen umsehen, wenn ihr
wirklich wollt
Türboter (rümpft die Nase): Ich fürchte, das können Sie nicht, mein Herr
Lucy: Können was nicht?
Türboter: Ich fürchte, Sie können das Schiff nicht verlassen. Und wenn Sie jetzt bitte so
freundlich wären, sich umgehend auf Ihre eigenen Decks zu begeben…
Dan: Moment mal? Was meinen Sie mit „wir können das Schiff nicht verlassen“?
Nettie (leicht panisch): Sind wir Gefangene?
Türboter: Nein, Dame oder Ding, natürlich sind Sie keine Gefangenen; es ist schlicht und
ergreifend physikalisch unmöglich, zum gegenwärtigen Zeitpunkt auszusteigen, da
das Raumschiff sich im Fluge befindet (hüstelt und zeigt auf Loggia) Ich schlage
vor, Sie alle gehen hinunter ins Restaurant der Super Galactic Traveller Class, wo
Sie schlichte Hausmannskost und einen tollen Eingang vorfinden werden!
-
alle drei überrascht  Nettie macht Aerobic – Übungen und Dan und Lucy schreien
Sie an
Dan: Da siehst du, was du angerichtet hast! Oh mein Gott! Wir sind im Weltraum! Es ist alles
deine Schuld!
Lucy: Ich hab’s gewusst. Ich hab’s ja gewusst, dass wir dieser dussligen, hohlen
Wasserstoffnuss nicht hinterherlaufen sollten!
Türboter: Bitte unterlassen Sie das Schreien auf dem Einschiffungsdeck. Es könnten Erster –
oder Zweiter – Klasse – Passagiere in der Nähe sein. Auf den Decks der Super
Galactic Traveller Class können Sie so viel rumschreien, wie Sie wollen
(zeigt zur nach unten führenden Treppe)
Nettie (streckt die Hände in die Luft): He! He! Leute! Beruhigt euch!
Dan (theatralisch): Warum sollen wie uns beruhigen?! DU hast unser zukünftiges Zuhause
zerstört! Du hast uns in ein außerirdisches Raumschiff gelockt. Und jetzt
sind wir nicht mal mehr auf der Erde. Weiß der Himmel, wie wir jemals
zurückkommen sollen!
Nettie: Bitte! Ich habe nicht euer zukünftiges Zuhause zerstört…
Dan: Nein! Nein! Ich weiß! Tut mir leid! Ich hab mich bloß hinreißen lassen!
Nettie: Und sollten die Dinge tatsächlich so liegen, wie dieser Roboter hier behautet, dann
behalten wir besser einen klaren Kopf und sehen zu, wie wir hier wieder rauskommen
Lucy: AArrrgh! Aaaagggh! Aaaaaarrrrggggh!
Türboter: Schreien Sie bitte nur auf den Decks der Super Galactic Traveller Class
Dan (brüllt): WAS?! Was können wir tun?! TUN?!
Nettie (ruhig): Ich schlage vor, wir suchen den Kapitän – es muss ja einen geben- erklären
ihm unsere Lage und bitten ihn, uns nach Hause zu bringen
Dan (sarkastisch): Wunderbar! O wunderbar! WUNDERBAR! Den Kapitän suchen! Warum
ist mit das nicht eingefallen? O ja! Brilliante Idee!…Das heißt, eigentlich
ist es eine ziemlich gute Idee
Lucy (fängt wieder an): Aaargh! Aaaaaaaaaaaaaaaaaargh!
Dan: Halt den Mund! (sie verstummt überrascht)
Nettie (an den Türboter): Wo finden wir denn den Kapitän?
-
Türboter blickt sich um nach Passagieren
Türboter: Der Kapitän, Madame oder Ding, ist auf der Kommandobrücke zu finden
Nettie: Und wie kommen wir da hin?
Türboter: Gar nicht. Die Kommandobrücke ist nur von den Erster – Klasse – Räumen aus
erreichbar
Nettie: Tja, dann können wir sicher einfach durchgehen, um zur Brücke zu gelangen
Türboter (rümpft Nase): Bedaure, Nein. Alle Reiseklassengrenzen werden auf diesem Schiff
strikt eingehalten
Dan: Ach, hören Sie doch auf damit! Dies hier ist ein dringender Notfall!
Nettie (setzt Dolmetscherbrille auf) Hier rüber!
-
Schild (am anderen Ende der Lobby) lesbar: Ab hier nur Passagiere der Resten
Klasse
Nettie: Lucy, Dan, wir müssen hier lang!
Dan: Woher weißt du denn, wo es lang geht?
Nettie: Ich hab meine Dolmetscherbrille aufgesetzt. Und auf dem Schild dort steht: Nur für
die Passagiere Erster Klasse
Dan: Ziemlich raffiniert!
Lucy: Arrgh! Entschuldigung! Ich wollte gar nicht schreien, Dieser Roboter hat sich bloß so
schnell bewegt.
-
Türboter überholt die Drei, als sie sich losbewegt haben, stellt sich zwischen Sie
Türboter: Ich bedaure, Herr, Dame und Ding…
Nettie: Hören Sie auf, mich Ding zu nennen
Türboter: Super – Galactic – Traveller – Class – Reisenden ist der Durchgang nicht gestattet.
Wenn Sie jetzt freundlicherweise auf Ihre eigenen Decks zurückkehren würden…
Dan (schiebt sich an dem Türboter vorbei): Gehen Sie mir aus dem weg, Johann!
Türboter (rümpft Nase): Der Herr wird die Tür verschlossen finden und sollten Sie nicht in
Ihre eigenen Räume zurückkehren wollen, sähe ich mich gezwungen
die Sicherheitsbeamten des Schiffes zu rufen. Sie haben bissige
Kaninchen!
-
Dan und Lucy schieben und ziehen an der Tür zum Erste – Klasse – Bereich, jedoch
zwecklos
Nettie: Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben (Dan und Lucy werden ruhiger)
Dan: Okay. Lasst mich mal die Sache in die Hand nehmen. Schließlich ist Reisen mein
Geschäft – oder war es zumindest. Das Problem, mit dem wir es hier zu tun haben, ist
ein für Reisende auf der ganzen Welt alltägliches: Wie kommen wir an eine kostenlose
Höhergruppierung?
-
Türboter ruhig
Dan: Ha! Wenn Sie uns nicht auf der Stelle sagen, wie man eine kostenlose Höhergruppierung
bekommt, melde ich Sie dem Reisebüroverband
Türboter (verächtlich): Ich kann Ihnen da nicht helfen, Sir! Da werden Sie sich beim
Stewboter erkundigen müssen (zeigt auf Lampe von vorhin)
Nettie (schnaubt): Was denn! Diese Maschine ist ungefähr so hilfreich wie ein trägerloses
Ballkleid bei Mach 3!
- Dan läuft zum Stewboter
Dan: Hören Sie zu, uns sind falsche Räumlichkeiten zugewiesen worden. Dies ist – ich denke,
Sie erkennen sie sofort – Gloria Stanley, die Schauspielerin (zeigt auf Nettie, sie wirft
Stewboter lasziven Blick zu) Ich bin ihr Manager, und diese junge Dame hier ist ihre
Anwältin. Wir hätten Erster – Klasse – Tickets bekommen sollen, aber unser Reisebüro
hat bei der Buchung was vermasselt. Würden Sie uns bitte sofort neue Kabinen
zuweisen?
-
Stewboter schirmt Kopf, schaut Da mit Glühbirnen in die Augen
Stewboter: Und bei welchem Reisebüro soll das gewesen sein?
Dan: Top Ten Travel
Stewboter (flackert, so was wie „Bing“, trommelt mit Fingern auf dem Schreibtisch):
In der Galaxis ist ein solches Reisebüro bei mir nicht verzeichnet
Dan: Ich kann Ihnen versichern, dass es existiert… (ganz leise) hat bis heute morgen
Lucy: Hören Sie, wir brauchen eine Höhergruppierung für die Erste
Stewboter: O ja, Madame. Und wessen Konto soll mit dieser „Höhergruppierung“ belastet
werden?
Lucy: Mayem, Bader & Lizt
Stewboter: Eine solche Firma ist bei uns nicht verzeichnet
Lucy (entrüstet): Sie haben ja nicht mal ihre Datenbanken überprüft!
Stewboter (flackert paar Mal; „Bing“; beugt sich vor): Ich kann Sie nur höhergruppieren,
wenn Sie die Differenz im Voraus bezahlen
Dan: Was kostet das?
Stewboter: 70 Millionen Pister oder 2 Pnedes. Bargeld wird nicht akzeptiert, und Sie können
nur mit der Goldenen Galactic Credit Card bezahlen.
Dan: Ich glaube, Ihnen ist nicht ganz klar, wer Gloria Stanley ist…
Stewboter: Es interessiert mich einen Dreck, wer „Gloria Stanley“ ist. Ich kann Sie nur
höhergruppieren, wenn Sie im Voraus mit einer Goldenen Galactic Card bezahlen
Nettie (murmelt): Ach, gib`s auf!
Lucy (vermittelnd): Hören Sie, es muss doch für Sie eine Möglichkeit geben, uns eine
Höhergruppierung zu verschaffen. Wir sind angesehen Kunden
Stewboter (Kontrollblick auf in Tisch eingelassenen Monitor): Super Galactic Traveller Class
– gratis (Vorwurfsvoll) Sie reisen auf Freifahrscheinen?
Dan: Genau! Wir sind angesehen Kunden! Prominente!
-
Stewboter schüttelt den Schirm
Stewboter: Tut mir leid, da kann ich absolut nichts machen. Man kann einfach nicht von der S
Super Galactic Traveller Klass zur Ersten Klasse höhergruppieren – und schon gar
nicht auf ein Gratisticket. Wenn Sie zweiter Klasse reisten, könnte ich vielleicht
was machen
Nettie: Hören Sie zu! Uns ist völlig egal, in welche Klasse wir reisen…
Dan: Mir nicht!
Lucy: Mir auch nicht!
Nettie: Wir möchten nichts weiter, als mit dem Kapitän reden. Können Sie uns zu ihm
bringen?
Stewboter: Es ist gegen Die Firmengrundsätze Super – Galactic – Traveller – Class –
Reisenden – vor allem Gratisreisenden – die persönliche Bekanntschaft mit
irgendeinem der höheren Offiziere zu vermitteln
Nettie (flüstert zu den anderen): Herrgott! Ich halte das nicht aus. Es muss doch eine
Möglichkeit geben, zum Kapitän durchzukommen
Dan: Wie können wir denn in die Zweite Klasse höhergruppiert werden? Das kann doch
sicher keine allzu große Bitte sein?
-
Stewboter blickt zur Decke
Nettie: Es ist ein sehr hübscher Schirm, den Sie da aufhaben
Stewboter: Es sind nur die Firmfarben
Lucy: Aber es steht Ihnen
-
Dan verdreht die Augen
Dan: Jetzt passen Sie mal auf!
Stewboter: Sie finden kostenlose Höhergruppierungs – Gutscheine in Ihren Kabinen. Und
jetzt, bitte, hab ich Besseres zu tun
Szene 23
Ort: Loggia am oberen Ende des zentralen Treppenhauses
- rennen zurück zum Lift
Dan: Gutscheine? Ist das nicht die Reiseindustrie, wie sie leibt und lebt? Warum sagen die
einem so etwas nie gleich? (zum Liftboter) Bitte zur Super Galactic Traveller Class!
Liftboter (fröhlich): Runter? (Dan nickt) Genau das hat Chalky White mir vor diesem
Schützenloch in Ypern zugeschrien. Es war das Allerletzte, was er gesagt
hat, `ne V1 hat in erledigt – selbe Bombe, die mir den Arm und das Bein
weggerissen hat. „Runter“ ich hör seine Stimme noch heute…
Szene 24
Ort: Super – Galactic – Traveller – Class – Korridor
- rennen Korridor entlang
Dan (stöhnt): Lieber Gott, ich hoffe nur, wir müssen diesen Aufzug nicht noch öfter benutzen
-
Nettie hat Dolmetscherbrille auf; liest Primel, Dahlie, Chrysantheme…
Lucy: Wir wissen nicht mal, wie unsere hießen
Nettie: Ah. Kohl. Das hier ist meine!
-
gelangt mit PED (persönliches elektronisches Dingsbums) hinein
sieht sich in der Kabine um, sieht das SUPER GALACTIC TRAVELLER MAGAZIN,
blättert durch
auf der letzen Seite der Gutschein
Nettie (zu Dan/Lucy): Hört zu. Währen ihr versucht eure Kabinen zu finden, gehe ich mir
meine Höhergruppierung holen. Ich hab eine Idee! (eilt los)
Szene 25
Ort: Einschiffungslobby
Nettie: Hier ist der Gutschein. Würden Sie mich jetzt bitte höhergruppieren?
Stewboter: Natürlich (stempelt widerstrebend ab)
Nettie: Ich nehme an, der Maschinenraum ist hinten, nicht wahr?
Stewboter: Am Ende des Großen Längskanal zweiter Klasse, den Sie jetzt passieren dürfen.
Hier ist noch ein Gutschein für ein Glas Mondtrank an der Bar
-
überreicht ihr Ticket, schaltet sich ab
Nettie geht auf Eingang zweiter Klasse zu
Szene 26
Ort: Korridor der Super Galactic Traveller Class
- versuchen mit dem PED die Türen zu öffnen
Dan: Was hat Nettie denn für einen Plan?
Lucy (knurrt): Sie hat was vom Maschinenraum gesagt
Dan: Vielleicht versteht sie ja was von Motoren
Lucy: Nettie?! Ja, klar! He! Da hat’s geklickt! Ich schöre es! (versucht vergeblich Tür zu
öffnen)
Dan (nickt vor sich hin): Also, weißt du, für eins von Nigels Flittchen ist Nettie ganz schön
helle
Lucy: Ach, ich wusste gar nicht, dass du an ihren Grips interessiert bist
Dan (überrumpelt): Was soll das denn heißen?
Lucy (eine Tür schein aufzugehen): Sie geht auf! Ach nein, doch nicht!
Dan: Sie ist ein nettes Mädchen
Lucy: Du solltest es eigentlich wissen, Du hast Sie doch die ganze Zeit seit dem Abendessen
angegafft…Herrgott! Wann war das denn? Kommt mir vor, als wär’s ein ganzes Leben
her!
Dan (gekränkt): Ich hab sie nicht angegafft
Lucy (zickig): Jedenfalls, wenn Nettie so helle ist, wieso lässt sie es dann zu, dass Nigel sie
wie eine Barbie – Puppe behandelt?
Dan: Tut sie das?
Lucy: Ich finde solche Frauen zum Kotzen! Warum setzte sie sich nicht für sich selber ein?
Dan (wenig überzeugend): Trotzdem könnte sie ziemlich helle sein
Lucy (bissig): Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Größe des Hirns und der Größe
der Brüste
Dan (PED auf Tür gerichtet): Gefunden!
-
gehen rein, Lucy zum Lampenständer
Lucy: Dolmetscherbrille
-
blickt sich um, sucht, findet Super Galactic Traveller Magazin in einem Gestell
blättert durch, findet Gutschein
Lucy (während sie Gutschein raus nimmt): Findest du nicht, dass es kälter wird?
Dan: Jedenfalls habe ich Nettie nicht angegafft
Szene 27
-
wartet schlotternd vor Tür zum Zweiter – Klasse – Bereich
Tür öffnet sich, überwältigt vom Anblick
An der Hauptmole, vor ihr Längskanal unter künstlichem Himmel
Dicke Säulen begrenzen elegant geschwungene Wände
Am Ufer in regelmäßigen Abständen: brennende Kohlenbecken
Auf dem Kanal Gondeln
Gondoliere: Sie liebte ihn sehr! Sie schwang hin und her! Sie küsst ihn auf seinen lächelnden
– schönen Mund. Da sang der Gondoliere: „Du Holde! Du Hehre!…Und sie
steckte sechs Pnedes ihm in den Bund
-
Nettie steigt in Gondel, Gesang verstummt
Nettie: Zum Maschinenraum
Gondoliere: Si! Du Arbeitskamerad eines siegreichen Leichtathletiktrainers
Nettie (zum Gondoliere): Sagen sie mal, sollten Sie nicht eigentlich singen, wenn Sie einen
Fahrgast haben, statt es anders herum zu machen?
Gondoliere (atmet leicht angestrengt): Si! Scharfsinnige Kieferorthopädin. Mit dem zentralen
Intelligenzsystem des Schiffes muss etwas nicht in
Ordnung sein
-
-
Nettie nickt, lässt sich in die Kissen sinken
Denkt: Warum habe ich keine Angst? Auf diesem Raumschiff, so weit weg von
Zuhause? Und warum vermisse ich Nigel nicht? Liebe ich ihn nicht mehr…Oh mein
Gott, wahrscheinlich habe ich ihn nie geliebt
Gondel stößt an, Nettie steigt aus
Nettie: Danke
Gondoliere (singt wieder): Der Gondoliere lag auf den Knien im Nu. Sie warf vom Trapez
eine Kusshand ihm zu. Von Stund an ward die Dame vor Liebe so
wund…
- Nettie rückt Dolmetscherbrille zurecht, sieht Schild mit Aufschrift: Nur Besatzung und
Personal
- Läuft Chromstahlkorridor entlang, auf leuchtend blaue Türen zu
- Nettie ist kalt, atmet etwas schwerer
- Schwenkt Kreditkarte
Nettie (befehlend/ streng): Zoll – und Steuer- Sonderdurchsuchungsbefehl. Aufmachen!
-
Türen zögern, gehen spalt breit auf und wieder zu, dann auf
Geht in Maschinenraum, hinter dicker Fensterscheibe schwarze Finsternis
Nettie (sieht sich um/ murmelt): Bordsprechanlage
-
in der Ecke kleines Schränkchen, öffnet Türen
2 Knöpfe: Bombenwarnung; Scharfmachen
Nettie (schüttelt sich): Bombe?
-
drückt auf Bombenwarnung
Bombe (freundliche Stimme): Danke, für Ihre Erkundigung nach dem Zustand des 8D-96
Volle- Kraft- Mega-Selbstversenkers - „Eine Bombe, auf die
man stolz sein kann“ – der Mega –
Selbstversenkungsgesellschaft, zu ihrem Nutzen auf diesem
Raumschiff installiert. Es ist mir eine Freude, Ihnen mitteilen zu
dürfen, dass der Mega – Selbstversenker zurzeit nicht in
Betrieb ist. Danke für ihr Interesse an Bomben
Nettie: Was für ein Trost. Und wo ist Bordsprechanlage?
-
klettert Leiter neben der Fensterscheibe hoch
Nettie zittert immer mehr und atmet schwerer
Fühlt wie Kraft nach ihr greift
Wird seitwärts von der Leiter gezogen
Stürzt waagerecht auf die schwarze Finsternis zu
Plötzlich in der Finsternis
Wird herumgewirbelt und kämpft um ihr Leben
Szene 28
Ort: Einschiffungslobby
- Dan und Lucy haben eine Höhergruppierung erhalten
Dan: So, das haben wir ja jetzt geschafft. Können wir jetzt eine Höhergruppierung für die
Erste Klasse bekommen?
Stewboter: Sie haben keine Kreditkarten. Sie sind nicht Mitglieder des 60-Millionen-MeilenClubs. Sie sind nicht einmal registrierte Vielreisende! Diese ganze Diskussion ist
zwecklos. Sie werden feststellen, dass die Zweiter Klasse Einrichtungen an Board
dieses Raumschiffes Ihren Bedürfnissen mehr als entsprechen
Dan (zur Lucy): Wie kann ein Roboter nur so unglaublich, so entschlossen trotzig sein?
Lucy: Dan! Wir können uns die Puste sparen – das heißt, bilde ich mir das nur ein, oder wird
das Atmen wirklich immer schwieriger?
Dan (holt tief Luft): Großer Gott! Du hast Recht! Außerdem habe ich das Gefühl, es werde
kälter
Türboter: Luft und Heizung sind auf Normalstand
Lucy (schnauzt): Schwachsinn! Es wir kälter und das Atmen immer schwieriger!
Türboter: Ich versichere Ihnen, dass Luftzufuhr und Temperatur für den Super – Galactic –
Traveller –Class- Komfort auf Maximum eingestellt sind
Dan (ruft): Wollen Sie damit sagen, dass es für die verschiedenen Klassen von Reisenden
verschiedene Kategorien der Luftzufuhr gibt?
Türboter: Normalerweise nicht, Sir, nein. Sollte das Schiff jedoch ohne Passagier der Ersten
oder Zweiten Klasse auf Reisen sein, wird die Sauerstoff- und Heizungszufuhr
natürlich auf die Komfortbedürfnisse von Super – Galactic – Traveller – Class –
Passagieren abgesenkt
Lucy: Herrgott. Ihr Typen seid wirklich der zynischste Verein, der mir jemals über den Weg
gelaufen ist
Dan: Wenn ich wieder zu Hause bin, gehe ich sofort zum Reisebüroverband. Hier gibt’s nicht
genug Luft zum Atmen!
-
Lucy läuft zum Stewboter, während Türboter redet
Türboter: Für die Super – Galactic – Traveller – Decks ist reichlich Luft vorhanden, Sir, aber
leider wird sie übers ganze Schiff verteilt
Lucy (hämmert auf den Tisch): Was soll denn das? Erhöhen sie die Luftzufuhr!
-
Dan kommt dazu
Stewboter: Tut mir leid, Madame, aber Firmenrichtlinie ist, die Erste und Zweite Klasse nur
mit Luft und Heizung zu versorgen, wenn Erster – und Zweiter Klasse –
Passagiere an Bord sind
Lucy: Aber wir sind doch Zweiter – Klasse – Passagiere
Stewboter: Nach meinen Unterlagen haben wir keine Zweite – Klasse – Passagiere an Bord
Lucy: Aber Sie haben uns doch gerade selber die Höhergruppierung gegeben! Wir hatten
Gutscheine!
Stewboter: Leider werden die Zweiter – Klasse – Gutscheine nicht vor Monatsende bearbeitet.
Danke, für Ihre Nachfrage!
-
schaltet sich plötzlich ab
Dan: Na schön…Na schön. Wichtig ist, dass wir alle zusammenbleiben,. Geh und hol Nettie,
während ich versuche, Klarheit in dieses Chaos zu bringen
Lucy: Aber, wenn ich Nettie holen gehe, bleiben wir nicht alle zusammen!
Dan: Na schön. Dann gehe ich und hole sie!
Lucy: Das ist doch dasselbe. Außerdem – wieso bist du um Nettie besorgt?
Dan: Bin ich gar nicht! Ich meine nur, wir sollten alle zusammenbleiben, falls einer von uns
Hilfe braucht
Lucy (sauer/ angekotzt): Welche Art Hilfe soll das denn sein, wen uns allen die Luft ausgeht
und wir erfrieren?
Dan: Na schon! Dann gehst du eben nicht Nettie suchen! Aber was sollen wir denn tun?
(klingt verzweifelt)
Lucy: ich sehe mal, ob ich Nachschub an Sauerstoff finden kann. Und du verschaffst uns
Zugang zur Ersten Klasse!
Dan (stöhnt): Aber das heißt trotzdem nicht „zusammenbleiben“!
Lucy: Ich habe nie gesagt, wir sollten zusammenbleiben. Das war deine Idee!
-
legt Arm um ihn, küsst ihn auf die Wange
Kopf hoch, Zweiter – Klasse – Reisender! Wir überstehen das alles, ganz bestimmt!
-
läuft los, Dan fühlt sich einsam
Szene 29
Ort: Loggia am oberen Ende des zentralen Treppenhauses
- Lucy durchquert Loggia
Lucy (führt Selbstgespräch): Wo werden hier wohl die Sauerstoffgeräte aufbewahrt?…ich
hab’s. In einem Kaufhaus fände man den Gebäudeplan bei den
Aufzügen… (steht vorm Aufzug)
-
drückt auf kleinen Knopf  große Fläche im Fußboden leuchtet auf  Grundriss
Titanic
mit Bedienungshebel kann man rein- und rauszoomen
setzt Dolmetscherbrille auf, fährt mit Finger Grundriss entlang
Medizinisches Zentrum…Ah, da ist es ja!
(Vorschlag: Sonderangebote zum Schiffsplan im Hintergrund weglassen)
Szene 30
Ort: Medizinisches Zentrum (400m lange Abschnitt unter dem Einschiffungsdeck)
Medizinisches Zentrum: Hallo und willkommen im Medizinischen Zentrum des Raumschiffs
Titanic, wo Sie die guten Dinge des Lebens genießen und auskosten
können, solange Sie sie noch haben – halt kein x-beliebiger Ort, um
krank zu sein! Wir garantieren Ihnen Schmerzfreiheit, sobald Sie
Ihre Kreditkarte in unseren Betreuungs- – Kartenautomaten gesteckt
haben!
-
Atmen fällt Lucy immer schwerer, zittert
Lucy: Oh mein Gott…die könnten aber mal einen neuen Werbetexter gebrauchen!
-
Schaut sich um und erstarrt plötzlich
Zwei Gestalten liegen auf dem Boden
Einer blickt sie an, sie blickt in seine orangefarbene Augen
Lucy schreit auf, wendet sich zur Flucht
Außerirdischer (DER) springt auf, schließt die Tür hinter Lucy
-
Arm packt sie am Arm
DER: Keine Gegenwehr! Ich kann Ihnen das Genick brechen
-
Lucy wird ohnmächtig, sackt in die Knie
DER legt Arm um ihren Hals, schliff sie zum nächsten Bett
Als sie wieder das Bewusstsein erlangt, beugt sich DER gerade über eine Leiche und
durchwühlt die Kleidung
Lucy: Aaaarrgh! Aaaaarrrgh! AaaaaAAAaargh!
-
DER schaut sie an, klappert verärgert mit den Zähnen
Der (faucht): Seien Sie still!
Lucy: Aaaarrrrgh! Aaaarrrrgh! Aaaaarrrrgh!
-
DER kommt zu ihr, starrt ihr in die Augen
Sein Mund grausam verzerrt, Augen funkeln
Lucys Schreie ersterben
DER legt blutverschmierte Hand auf ihren Mund
DER: Hören sie zu! An bord des Schiffes befindet sich eine Bombe! Sie wird explodieren und
uns mitnehmen, wenn ich sie nicht bald finde. Also HALTEN SIE DEN MUND und
hören Sie auf zu schreien – sonst kann ich nicht nachdenken, und das macht mich
wahnsinnig! (nimmt Hand vom Mund)
Lucy: Aaaah! Aaaargh!
Der (starrt ihr wieder in die Augen): Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe? Irgendwo
tickt eine Bombe. Ich muss die bombe finden
-
Lucy verstummt, DER geht wieder zur Leiche
Durchsucht die Taschen (sehr, sehr viele)
Elende Supernovae! Ich hab noch nie so viele Taschen
gesehen!
Lucy (normaler Ton): Warum tun Sie das?
DER: Ich sehe nach, ob er irgendeinen Hinweis darauf bei sich hat, wo die Bombe ist
Lucy: Warum sollte er so was haben?
DER (schnauzt): Hören Sie auf, Fragen zu stellen!
Lucy: Ich hab doch bloß gefragt, warum
DER: Weil er die Bombe gelegt hat
Lucy: Oh…danke! ( denkt nach) Haben Sie ihn deswegen umgebracht= Weil er die Bombe
gelegt hat?
DER: Ich habe ihn nicht umgebracht!
-
Lucy sieht ihn jetzt noch mal an, sieht, dass er verletzt ist
DER (schreit): Haaaah!
Lucy (ängstlich): Haben Sie´s gefunden?
DER: Still! (steckt Stück Papier in eine Tasche)
Lucy (empört): He! He! Sie können mich doch nicht hier lassen!
DER (fährt sie an): Ich darf keine Zeit verlieren! Sie kann jede Sekunde losgehen!
(steuert auf Tür zu)
Lucy: LASSEN SIE MICH NICHT GEFESSELT MIT EINER LEICHE HIER DRIN!
-
dreht sich um, sie ans Bett gefesselt, Haare unordentlich
DER: Scheiße (humpelt zum Bett, bindet sie los) Kommen Sie mir bloß nicht in die Quere!
Lucy: Reden Sie nicht so mit mir!
DER: Ohh! Sie werden mir eine große Hilfe sein! Keine Frage! (während er auf die Treppe
zum Einschiffungsdeck zuhinkt)
Lucy (ruft nach ihm): Warten Sie! Ich muss Sauerstoffnachschub finden!
DER: Vergessen Sie`s!
Lucy: Aber ich kriege kaum noch Luft!
DER: Sie werden noch viel weniger kriegen, wenn Sie, in winzige Teile zerlegt, durchs
Weltall schweben!
-
rennt inzwischen neben ihm
währen sie warten, dass der Türboter die Tür öffnet
Lucy: Sie sind ein Alien, stimmts?
DER: Nein. Das Alien sind Sie. Dies hier ist ein blerontisches Raumschiff, falls Sie´s noch
nicht bemerkt haben
Lucy: Eins zu Null!
-
Türen gehen auf, sieht das erste Mal großen Längskanal Zwetier Klasse
Oh mein Gott!
Gondolieri (singen): Es stürzte das Mädel Ihm auf den Schädel. Und steckte sechs Pnedes ihm
in den Bund
-
DER steigt in Gondel, verliert Halt
DER: Ohhh!
-
Lucy fängt ihn auf, hält ihn fest
Lucy: Sie sind ja verletzt!
DER: Kommen Sie schnell weiter! Wir haben noch keine Ahnung, auf wann der Zünder der
Bombe eingestellt ist
-
hilft ihm in die Gondel  Gesang verstummt
(DER keucht/ hält sich den Bauch)
Bringen Sie uns zum Maschinenraum!
Gondolieri: Si! Si! Stickstoffscheue Presssack – Verehrer!
DER: Und machen Sie schnell!
Gondolieri: Si! Si!
-
fährt los, DER hat Arme um sich geschlungen, wippt hin und her
Lucy: Ist Ihnen kalt?
-
DER knirscht mit den Zähnen
Lucy berührt ihn am Arm
Was ist passiert?
DER: Dieser Dreckskerl – Skraliontis – hat mich mit einer Tischlampe niedergestochen
Lucy (unterdrückt Lachen): Wie kann man denn jemanden mit einer…?
DER: Sie hatte eine scharfe Spitze!
Lucy: Haben Sie Schmerzen?
-
DER knurrt, Lucy beugt sich zu ihm, zieht ihm die Hand vom Bauch
Geruch von DER strömt zu ihr, reicht kurz
DER (brummt): Lassen Sie mich in Ruhe!
Lucy: Lassen Sie mich einen Blick darauf werfen
-
drückt sanft ins Kissen, versucht seine Kleidung aufzukriegen
ich habe keine Ahnung, wie man das aufkriegt!
DER: Denkverschluss! (plötzlich lässt sich die Kleidung öffnen, Lucy zieht es beiseite legt
Verletzung frei)
Lucy: Oh! Das sieht böse aus! Gucken Sie mal!
-
bewegt sich rasch, zieht ihm Glasscherbe aus dem Bauch, schreit rum
DER (keucht): Die habe ich nicht gesehen! Danke! (hält ihr Päckchen hin) Hier!
Lucy: Oh vielen Dank! Was ist es denn?
DER: Heftpflaster. Kleben Sie´s drauf, bevor ich verblute!
Gondoliere: Eine Dame habbe gesagt, wir sollen singen, während Fahrgäste in die Gondel,
nickt ander herrume. Wir denken, etwas vielleickt ernstlich nickt in Odrnunk!
Lucy: Bringen Sie uns einfach zum Maschinenraum!
Szene 31
-
Erreichen beide Maschinenraum
DER: Wie heißen Sie denn?
Lucy: Mein Name ist Lucy!
DER (lacht auf, hält sich Bauch): Wirklich? Das kann nicht sein!
Lucy: Doch. Ich heiße Lucy
DER: Aber wissen Sie denn nicht, was das auf Blerontisch heißt? (lacht, verkneift sich 
Lucy pikiert)
Lucy (frostig): Nein. Was heißt es denn?
DER: Ich kann’s Ihnen nicht sagen!
Lucy: ich wüsste es aber gern
DER: Nein, nein, nein, nein – ich kann’s einfach nicht!
Lucy: Was ist denn so komisch dran? Na los, Sie müssen es mir sagen!
DER: Vielleicht, wenn ich Sie besser kenne – oh! Aua! Hahaha! Tut das weh!
Lucy: Na gut, und wie heißen Sie?
DER: Der Journalist!
Lucy: Das ist kein Name, das ist eine Berufsbezeichnung!
DER (zuckt mit den Achseln): Auf Blerontin sind Reportern keine persönlichen Namen
erlaubt – das ist ein uraltes Gesetzt – hat wohl was damit zu
tun, dass man jeglichen Personenkult vermeiden will!
Lucy: Ich kann Sie doch nicht einfach „Der Journalist“ nennen!
DER: Dann nennen Sie mich einfach „DER“
-
öffnet die leuchtend blauen Türen
blickt sofort auf das Schränkchen in der Ecke
geht darauf hinzu, öffnet die Türen, entdeckt die beiden Knöpfe , drückt auf scharf
machen
eine Klappe kommt oben aus dem Schränkchen
Bombe: Sie haben soeben den 8D – 96 – Volle – Kraft – Mega – Selbstversenker aktiviert
- „Eine Bombe, auf die man stolz sein kann“ – speziell für Sie hergestellt von der
Mega – Selbstversenkungs – Gesellschaft in Dormillion. Es wir d eine ziemlich
starke Explosion geben, treten Sie also schön weit zurück – etwa vierzigtausend
Kilometer. Der Countdown zur Zündung beginnt jetzt. 1000…999…998…997…
-
Lucy ist geschockt, sieht sich Knöpfe durch Dolmetscherbrille noch mal an
Lucy: Warum verdammt noch mal, haben Sie auf „scharfmachen“ gedrückt?
-
DER flitzt durch den Maschinenraum und ohrfeigt sich
DER: Ich habe nicht gewusst, dass es eine bombe aus Dormillion ist!
Lucy: Was spielt das für eine Rolle? Bombe ist doch Bombe!
DER: Ich kann’s nicht erklären!
Lucy (beharrlich): Ich muss es aber wissen!
DER: Nein, müssen Sie nicht!
Lucy (packt ihn an den Schultern, schüttelt ihn): Hören Sie zu, Sie Volltrottel! Sie haben
gerade was absolut Idiotisches getan und ich
habe ein Recht zu wissen, warum!
DER: In Ordnung! (beruhigt sich) Es ist halt so, dass im Dormillionischen „Scharfmachen“
dem Blerontischen „Schaf fest drücken“ sehr ähnlich sieht. Es war nichts als ein
simpler Übersetzungsfehler (stöhnt auf) Ich hatte mich schon gefragt, was ein Schaf
damit zu tun haben soll!
Lucy: Na fabelhaft! Jetzt sitzen wir also tatsächlich bis zum Hals in der Scheiße, und das ohne
Eimer!
Bombe:…993…992…991…
Lucy (schreit): WAS machen wir denn jetzt?
DER: Ruhe bewahren!
Lucy (sarkastisch): Keine schlechte Idee, „DER“! ihr Verstand reicht offensichtlich nicht
weiter als Arnold Schwarzeneggers Schultersehen! Uns geht der Sauserstoff aus! Die
Temperatur gleicht sich im Affentempo dem arktischen Winter auf Pluto an! Sie haben
soeben etwas aktiviert, das vorher eine harmlose Bombe war, und jetzt bringen Sies auch
noch fertig, mir zu sagen, ich soll Ruhe bewahren!
DER: Wer ist Arnold Schwarzenegger?
Lucy: Aaaaaarrrrrgh!
-
DER schreit auch, Lucy schaut ihn verwundert an
DER: Tut mir leid! Aber ich kann einfach nicht nachdenken, wenn Sie das machen!
Lucy: Tut mir ebenfalls leid!
-
Lucy kommt sich dumm vor, DER gibt ihr `nen Kuss auf die Wange, Lucy total
überrascht  bewegt sich nicht mehr
DER: Die Uhr zählte einmal bei jedem Innim! Uns bleiben ungefähr 16 Edos, ehe sie bei Bull
ankommt
-
Lucy will was sagen, doch ihr Mund funktioniert nicht
Wir müssen unbedingt die Rettungsboote finden!
Szene 32
Ort: Einschiffungsdeck
- Dan diskutiert immer noch mit dem Stewboter
- Er japst und keucht, ist auf die Knie gefallen
Dan: Wenn Sie möchten, dass ich die Presse einschalte und diese Geschichte an die große
Glocke hänge, dann werde ich das mit Vergnügen tun…
-
eilige Schritte in der Loggia des zentralen Treppenhauses
Lucy und DER brechen erschöpft neben Dan zusammen
Liegen auf dem Boden und versuchen Luft zu bekommen
Dan (ungehalten): Wer ist das?
DER (keucht): Bombe!
Dan: Sie sind eine Bombe?
Lucy: Nein! DER, das ist Dan. Dan, das ist DER!
-
Dan blinzelt mehrmals
DER: Es ist eine Bombe an Bord! Sie geht jeden Augenblick hoch! Wir müssen zu den
Rettungsbooten!
Lucy: Die sind in der ersten Klasse! Natürlich!
Dan: Also, das ist doch empörend (zum Stewboter) Wenn ich dem Reisebüroverband das
mitteile, wird ihre gesamte Flotte für immer auf die schwarze Liste gesetzt!
-
Stewboter trommelt mit Fingern auf dem Tisch, blickt zur Decke
Haben Sie mich verstanden? Ich lasse diese ganze gottverdammte Firma dichtmachen!
DER: Hör zu, Blödboter! (packt Stewboter am Lampenständer) Hier geht’s um Leben und
Tod! Es geht gleich eine Bombe hoch in… (sieht auf die Uhr) in Zehn Edos! Pangalin!
Dan: Wie lange ist das?
-
DER hört ihn nicht, schüttelt den Roboter  es knallt und blitzt, alle Lichter gehen
kurz aus
Alle: He! (Lichter gehen wieder an)
Stewboter (gespielt erstickte Stimme): Es tut mir leid. Aber ich kann ncihts für Sie tun, sofern
Sie nicht im Besitz einer goldenen Galactic Credit Card
sind
DER: Pangalin!
Stewboter (krächzt): Achten Sie bitte auf Ihre Ausdrucksweise!
Lucy: Haben sie denn keine Kreditkarte, DER?
DER: Keine Golden Galactic!
Dan (entrüstet): Wer ist das denn?
DER (versucht immer noch Stewboter zu würgen): Man muss mehr als 7 Pnedes die Woche
verdienen, um eins von diesen
Prachtstücken zu kriegen!
-
Lucy hat Schwierigkeiten zu atmen
Lucy (mühsam hervor): Man kriegt wirklich kaum mehr Luft!
-
auf der Schreibtischkante bildet sich Eis, Dan zeigt auf
Dan: Nennen Sie das etwa Super – Galactic – Traveller – Class – Komfort?
- bekommt Erstickungsanfall
Stewboter (klingt gewürgt): Nehmen Sie die Hände von meiner Anschlussschnur! Sie machen
mir wieder einen Kurzen!
DER (keucht): Lass uns SOFORT in die Erste Klasse. Sonst polier´ ich dir den Schirm!
-
Lucy sinkt auf den Boden, Dan rennt zu ihr
Dan (flüstert in ihr Ohr): Wo hast du denn den Typen aufgetrieben?
Lucy (keucht): Halt die Luft…an!
Stewboter (kreischt): Hilfe! Polizei!
DER (schreit): Vermoder doch in Pangalin!
-
plötzlich sieht man etwas sehr, sehr, sehr Altes zum Stewboter hinauf kriechen
verschrumpelt, rußig: mit stockdünnen Fingern hält es PED
fuchtelt damit unter der Nase des Stewboters
Nettie (krächzt): Höhergruppierung…für uns alle!
Stewboter: Aber gern, Madame! Was für eine Freude, Sie in den Erster – Klasse –
Einrichtungen des Raumschiffes Titanic willkommen heißen zu dürfen! Sie
werden feststellen, dass Sie in der ganzen Galaxis Ihresgleichen suchen! Bitte
treten Sie doch ein und haben Sie eine angenehme Reise!
-
man hört ein Zischen von der Luft; Temperatur steigt augenblicklich an
Tür zur Ersten Klasse schwingt auf: Dan, Lucy, DER, nettie treten hindurch in neue,
noch erstaunlichere Welt
Szene 33
Ort: Erste – Klasse – Bereich
-
haben es betreten, Nettie bricht zusammen und liest da wie tot
Dan: Nettie! Mein Gott! Das ist ja Nettie! Was ist denn mit dir passiert?
-
kann nicht mehr antworten
DER: Keine 8 Edos mehr! Vorausgesetzt die Bombe zählt nicht inzwischen schneller!
Dan (hält Nettie in den Armen): Was können wir denn bloß mit Nettie machen?
DER: Lass sie hier! Wir müssen die Rettungsboote finden
-
läuft den Damm des großen Längskanals Erster Klasse hinunter, Lucy hinterher
Lucy: Komm mit, Dan!
Dan: Ich kann sie doch nicht einfach hier lassen!
-
doch beide schon um Ecke gebogen
versucht Nettie hochzuheben, doch ist zu erschöpft
sieht sich um (alles „todschick“)
Gondolieri: Er rieb Kreide in Eil`, auf ihr Seiltänzerseil. Damit die schöne Dame die Balance
halten kunt
-
Dan genervt vom Gesang
Dan (flüstert Nettie zu): Lass uns irgendwohin gehe, wo`s ruhig ist
-
hebt sie hoch und stolpert mit ihr durch die nächst beste Tür
Szene 34
Ort: Erste Klasse (Rettungsbootsammelstation)
- auf dem Weg dahin viele Hinweisschilder (einige beleuchtet, einige blinkende Pfeile)
DER (keucht): Noch 7 Edos!
-
bemerken in dem Moment, dass keine Rettungsboote da sind
(stöhnt): Die Dreckskerle!
Lucy: Das wär´s also!
DER (sinkt auf die Knie): Wir sind erledigt! Wir werden in genau 6 Edos und 45 Innimis in
kleine, ziellos im Kosmos herumschwirrende Teilchen zerrissen!
-
DER wirkt hilflos, einsam; Lucy vergisst alles um sich
Lucy (schreit): Oh Gott! Ich liebe dich!
-
DER überrascht, Lucy stürzt sich auf ihn, küsst ihn, lässt Finger durch sein Haar
gleiten
DER (brüllt): Au! Autsch! Pass auf meine Wunde auf!
Lucy (schreit): Tut mir leid! Tut mir leid! Aber wir haben nur noch 6 Edos Zeit! Wie viel das
auch sein mag! Ich habe so etwas noch für niemanden empfunden…In dem
Moment, als ich dich erblickte…Oh Gott! Niemand wird es je erfahren! Tu
doch was! (zerrt an seiner Kleidung) Ich krieg sie nicht auf!
DER: Hab’s dir doch gesagt! Sie haben einen Deckverschluss!
-
Kleidung springt plötzlich auf, Lucy zieht sich Jacket und T-Shirt aus, wirft sich auf
ihn
Lucy (ist erregt/ schreit): Wir haben doch höchstens noch 5 von diesen Sowiesos Zeit!
DER (unterdrückt ganze Zeit Schmerzen): Edos! Wir haben noch 5 Edos Zeit. Das ist
unglaublich. So machen wir das nicht auf
Blerontin!
Lucy (verwundert): Warum nicht?
DER (grinst breit): Weil es verboten ist! Wir dürfen´s nur im Schnorkstil machen! Verstehst
du – umgekehrt, von oben!
Lucy: Ach, sei still! ( küsst ihn) Ich musste es dir sagen! Ich musste einfach! Ich liebe dich!
Ich habe dich immer geliebt! Das war’s, was gefehlt hat! Ah! Ah!
DER: Schnell!
-
wälzen sich auf den kalten Metallboden der Rettungsbootrampe
Lucy: Ja! Ja! Das Leben ist so kurz! (packt seine Hand, sieht auf die Uhr) Was sagt sie?
DER: 30 Innimis!
Lucy (schreit): Ist das alles?
DER (schreit auch): Ja!…Ja!
Lucy: Ich liiiebe diiiiiiiiich!
DER: Ooooooooh!
-
Uhr tickt auf Null, beie sacekn zusammen
Liegen da und warten auf Explosion
Lucy (verwundert): Was ist passiert?
DER: Ich weiß nicht! Ich weiß es nicht!
Szene 35
Ort: Erste Klasse (Schönheitssalon Raum mit Couch)
- Nettie richtet sich auf Couch abrupt auf
Nettie (schreit): Oh mein Gott! Nur noch 5 Minuten, dann geht die Bombe hoch
Dan (murmelt zu sich selbst): 5 Minuten?
Nette (fleht): Du musst zu ihr und mit ihr reden!
Dan: Was?
Nettie: Ich kann’s dir nicht erklären! Glaub mir einfach! Sie ist im Maschinenraum! Beeil
dich!
Dan (leicht beschränkt): WAS?
Nettie: BEEIL DICH! IM MASCHINENRAUM! RED MIT DER BOMBE!
-
Dan rennt los, den großen Längskanal hinunter
Im Hintergrund Gesang
Gondolieri: Sie schlang ihre Hände, um seine Lende und steckte 6 Pnedes ihm in den Bund!
-
kommt in Maschinenraum
Bombe ragt oben aus dem Schränkchen
Bombe:…58…57…56…55…54…
Dan (verunsichert/ unkreativ): Hallo!
Bombe: …53…52…hallo…51…50
Dan: Irgend `ne Chance, dass du nicht explodierst?
Bombe: Nein…48…47…
Dan: Du willst das wirklich machen? Ich meine, ist das nicht ein bisschen selbstzerstörerisch?
Bombe: 46…45…4…Hör zu, ich bin bloß ein simples Zähl- und Explodiergerät und für
philosophische Diskurse nicht ausgerüstet. Bitte sprich nicht mit mir, während ich
zähle. Verdammt! Jetzt hast du mich durcheinander gebracht! Siehst du? Beginne
Countdown von vorn. 100…999…998…
Dan (murmelt): Hab ich dich, du blöde Sau! (sieht auf die Uhr) Ungefähr 16 Minuten
-
rennt wieder los zum Schönheitssalon
Szene 36
Ort: Rettungsbootrampe
- Lucy zieht sich schnell an, ist verlegen
DER (betrachtet sie neugierig): In eurer Welt macht ihr alles ganz anders
Lucy (so als wenn nichts passiert wäre): Ach ja?
DER: Ja. Auf Blerontin haben wir all diese absurden Rituale, die wir durchstehen müssen,
bevor wir Sex haben dürfen. Es gibt da eine Sache, die „Rendesvouz“ genannt wird, da
geht ein junges Paar abends zusammen aus, ohne es notgedrungen „zum Letzten
kommen zu lassen“, wie wir sagen. Dann gibt es eine Sache namens „Verlobung“, bei
der Ringe gewechselt werden. Schließlich gibt es komplizierte Zeremonie, die
„Hochzeit“ heißt, mit einer Torte und „Brautjungfern“ und der „Rede des besten
Freundes des Bräutigams“ – ganz zu schweigen von den „Flitterwochen“! Du würdest nie
möglich halten, was für ein Zirkus wir über uns ergehen lassen müssen, um miteinander
schlafen zu können. Mir gefällt die Art, wie ihr das auf der Erde macht, viel besser!
Lucy: Die Bombe könnte trotzdem noch jede Sekunde losgehen!
DER: Die Bombe? Oh! Pangalin! Die hatte ich ganz vergessen! (denkverschließt Kleidung)
-
laufen den großen Längskanal Zweiter Klasse hinunter
verpassen Dan ganz, ganz knapp
treten beide in den Maschinenraum
Bombe: 864…863…
Lucy (wundert sich): Warum ist sie denn erst bei 863 angelangt?
DER (sieht Lucy an/ sexgeil): Du bist so schön!
Lucy: Vielleicht zählt sie nicht, wenn wir draußen sind?
-
zeiht ihn aus dem Raum, will lauschen, doch DER fasst ihr an den Busen
DER (flüstert/ streichelt ihren Hals): Ohhh! Lucy! Ich muss einfach andauernd an dich
denken!
Bombe (während Lucy versucht, sich aus Umarmung zu lösen): 862…861…
-
gehen wieder in den Maschinenraum, Lucy versucht nachzudenken, doch DER steckt
ihr Zunge ins Ohr, sagt ihr, dass er sie mehr als alles in der Welt liebt
Lucy: Bitte, DER! Dafür haben wir jetzt keine Zeit!
DER: Du hast damit angefangen…wenn wir blerontischen Männer erst einmal erregt sind,
können wir kaum mehr an was anderes denken!
Lucy (versucht ihn wegzuschieben): Typen wie dich kenne ich von früher!
DER (flüstert in ihr Ohr): Leg deine Hände bloß noch mal hier drauf!
Lucy: Hör auf!
Bombe: Was? Ach, verdammt! Ich dachte, du sprichst mit mir! Jetzt habe ich mich
deinetwegen verzählt! Beginne den Countdown von vorn. 1000…999…
DER: Ich liebe dich! DU bist alles, wovon ich immer geträumt habe!
Lucy (ruft erfreut): Sie hat sich verzählt!
DER: Leg deine Hand bitte hierher…
Lucy (schreit die Bombe an): Hör zu! Welche Baseballmannschaft hat 1997 die USMeisterschaft gewonnen?
Bombe: 997…99… – also ich hab dir doch schon mal gesagt, was passiert, wenn man mich
mitten im Countdown unterbricht. Wenn ihr eine Bombe haben wollt, mit der man
nett plaudern kann, hättet ihr euch den Megaselbstversenker Pro mit Multitasking,
Spracherkennung und Schwatz- und Schwafel – Software besorgen sollen, der einen
alles in allem gediegeneren Bums macht. Wie die Dinge liegen, habt ihr aber nun mal
mich und ich tue unter zunehmen erschwerten Bedingungen mein Bestes. Beginne
Countdown von vorn. 1000…999
DER (stöhnt): Du hast so wunderbare Haut (beißt in ihr Ohr)
Lucy (schreit): Autsch. Hör zu, DER, du musst hier bleiben und weiter mit der bombe reden,
und ich gehe inzwischen nach oben und suche die Kommandobrücke
DER (greift nach ihrem Arm): Ich ertrage es nicht, von dir getrennt zu sein!
Lucy: Wenn du nicht bleibst und mit der Bombe redest, fliegen wir beide in die Luft!
DER (bettelt): Komm, wir machen’s bloß noch einmal. Danach kann ich bestimmt wieder
richtig denken. Ehrlich! Blerontische Männer müssen mindestens zweimal Sex
haben, ehe sie wieder ordentlicher denken können. Das ist allgemein bekannt!
-
Lucy streicht ihm die haare aus dem Gesicht, küsst ihn
Szene 37
Ort: Schönheitssalon
- Raum: Damenschrauben – Nagelscheren; elektrische Stühle – ergonomische
Sitzkonstruktionen; Einmann – Gaskammern – Haartrockner
- sieht sich um
Nettie (denkt laut): Was ist denn das hier?
-
setzt Dolmetscherbrille auf, liest das Motto über dem Eingang
Schild: Willkommen im Raumschiff – Titanic – Salon für Schönheitstherapien und
Haarkreationen. Hier gehen Sie schöner und jünger raus, als Sie reingekommen sind.
-
Nettie streckt Finger aus, drückt auf Knopf an der Wand neben der Couch:
BEDIENUNG – HIER DRÜCKEN
Ein Metallkäfig an einem Gelenkarm schwenkt über die Rückenlehne, baumelt vor
ihrem Gesicht
Glaskasten senkt sich von der Decke über die Couch
Roboter: Wir haben Ihre Schönheitsdefizite taxiert, und obwohl wir zugeben müssen, dass Sie
ein ernstes Problem haben, möchten wir Ihnen versichern, dass dank der
Entalterungs- und Wiederverschönerungstechniken, die von Dr. Leovinus in diesem
Apparat bahnbrechend umgesetzt worden sind, keiner Ihrer potentiellen Wünsche
unerfüllt bleiben wird. Lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich, während wir
Sie zur Blüte der Jugend zurückführen. Normalerweise würde unserer Therapie nur
ein paar Edos in Anspruch nehmen, doch in kritischen Fällen wie Ihrem kann ein
wenig mehr Zeit erforderlich sein. Wir bitten diese Verzögerung zu entschuldigen
-
Käfig senkt sich auf ihr Gesicht, Glaskasten füllt sich mit dunkelrotem Gas
Nettie kurz erschrocken, entspannt sich dann, weil es gut riecht, lehnt sich zurück
Nettie (murmelt): Hoffentlich hat Dan mit der Bombe geredet
-
Dan kommt in den Schönheitssalon, blickt sich nach Nettie um
Dan: Nettie (hämmert gegen Glaskasten, untersucht ihn, schaut auf die Uhr): Scheiße, die
Bombe!
Szene 38
Ort: Maschinenraum
- versucht ihr Nadelstreifenkostüm aufzuknöpfen
DER: Weißt du, wir sind an Gelegenheitssex einfach nicht gewöhnt. Blerontische Frauen
machen ein solches Gewese darum. Verstehst du…sie wollen Geschenke und möchten
nett behandelt und in teure Restaurants ausgeführt werden und all so ´n Scheiß. Eine
Frau wie dich kennen zulernen, ist einfach phantastisch! Lass es uns noch mal machen!
Lucy: Du hast doch gesagt, zweimal, dann könntest du wieder normal denken!
DER: Jaaa, aber mit der Hand zählt doch eigentlich nicht. Ist doch auch egal – wir
blerontischen Männer sagen alles Mögliche, wenn wir erregt sind.
Bombe: 63…62…61…
Lucy: He! Bombe! Was fällt dir eigentlich ein?
Bombe: Pardon? 60…
Lucy: Ich sagte: Bombe! Was fällt dir eigentlich ein? Was soll das werden?
Bombe: Nicht mit mir reden! Nicht mit mir reden! Jetzt wird´s knifflig! 49…Nein! 59…Ich
meine achtund…verdammt! Verdammt! Da hab ich den Salat, wieder den Faden
verloren! Das ist alles deine Schuld! Beginne Countdown von vorn! 1000…
DER: ich bin jetzt erregt
-
Dan kommt in den Maschinenraum
DER kniet hinter Lucy, reibt sich an ihrem Rücken
Lucy springt auf die Füße
Lucy: Dan! Gottseidank bist du nicht in die Luft geflogen!
Bombe: 996
Dan: Störe ich?
Bombe: Ja! Jetzt muss ich wieder von vorn anfangen. 1000…
Lucy (entschuldigend): Wir haben gerade entdeckt, wie man die Bombe durcheinander
bringen kann!
Dan: Mit ihr reden! Ja. Nettie hat das rausgefunden!
Lucy: Ach, natürlich, das sieht ihr ähnlich!
Bombe: 994…
DER: Die Erdensexualität scheint ganz anders als die blerontische zu sein
Dan (sarkastisch): Ach ja?
DER (legt Arm um Lucy): Ja. Auf Blerontin werden Männer „eifersüchtig“, wie wir das
nennen. Wenn ein Mann sieht, dass ein anderer Mann mit seiner
Freundin herumspielt, kann er sogar äußerst gewalttätig werden
-
Dan ballt Faust, Lucy löst sich von DER, läuft zu Dan
Lucy: Wir müssen dieses Raumschiff so schnell wie möglich verlassen. Ich schlage vor, DER
bleibt hier und redet mit der Bombe, während wir den Kapitän suchen
DER: Aber ihr versteht nicht…
Dan: Ich verstehe nur zu gut. Wir müssen den Kapitän zwingen, uns SOFORT zur Erde
zurückzubringen
-
verlässt den Maschinenraum, rennt Längskanal lang zur Spitze
Lucy (zu DER, der sie streichelt): Hör zu, es war toll, mit dir zu schlafen, aber wir müssen
langsam mal wieder auf die Erde zurückkommen! Unsere
Erde! (versucht seine Hände von ihrer Bluse zu lösen)
DER: Aber blerontische Männer können nicht einfach so „abschalten“! Wir müssen mehrfach
befriedigt werden, ehe wir in einen ausgeglichenen Zustand zurückkehren können
-
Lucy stößt ihm Ellenbogen in den Magen
DER (keucht): Ooooomph!
-
Lucy: blitzschnelle halbe Drehung, packt DERs linkes Handgelenk, schleudert ihn
über Schulter
DER (grunzt): Oooomph!
Lucy: Du bleibst hier und redest immer weiter mit dieser Bombe! Inzwischen suche ich den
Kapitän!
- rennt aus der Tür, Dan hinterher
DER (ruft ihr hinterher): Du versteht nicht! Es gibt keinen Kapitän auf diesem Schiff!
Bombe: 970…
DER (schreit): Du weißt nicht, was du tust! Du wirst mich brauchen!
Bombe: Pardon?
DER: Mit dir habe ich nicht geredet!
Bombe: Verdammt! Beginne Countdown von vorn. 1000…999…
Szene 39
Ort: Kommandobrücke
- Lucy packt Dan am Arm
Dan (flüstert): Herrgott! Was machen wir denn jetzt?
-
über Länge der Brücke: Reihe Fenster – draußen Weltraum, Arm der Milchstraße
Steuerpulte unter den Fenstern: verschiedene Monitore mit Bedienungshebeln
1. Monitor: Klötze vom oberen Rand nach unten fallen
2. Monitor: Rennstrecke
3. Monitor: Wildwest – Ballerei
4. Monitor: Spiel, das offensichtlich das Raumschiff darstellt
Lucy (empört): Das sind alles Videospiele! Das sind überhaupt keine Steuervorrichtungen!
Dan: Also?
Lucy: Also…Es wird wohl das Beste sein, wir finden heraus, wie dieses Schätzchen zu
fliegen ist, und steuern es erdwärts.
Dan: Also – was ist da vorgegangen zwischen dir und diesem…diesem Ding…
Lucy: Er ist kein „Ding“ – er ist bloß ein ganz normaler Außerirdischer, und es ist nichts
„vorgegangen“
Dan: Er hatte die Hände an deinem Busen
Lucy: Hatte er nicht!…Was zählt sind allein wir . Du und ich.
Dan: Du und ich und jede andere Lebensform, mit der du rummachen kannst!
Lucy: Herrgott! Dan! Du bist wirklich eklig!
Dan: Ich sag’s nur, wie es ist!
Lucy: Also, wenn du wirklich wissen willst, wie es ist: Mit Jürgen Zenzendorf hab ich nie
geschlafen
Dan (sauer): Ich habe nicht von Jürgen Zenzendorf gesprochen! Ich hatte dich nicht einmal
im Verdacht, mit Jürgen Zenzendorf ins Bett gegangen zu sein. Ich meine,
Jürgen Zenzendorf war doch ein Arschloch.
Lucy: War er nicht! Das sieht dir wieder ähnlich, meine Freunde schlecht zu machen, bloß
weil du unglaublich manisch eifersüchtig bist
-
Dan gibt klein bei
Dan: Okay. Okay. Was du über Jürgen sagst, akzeptiere ich! Er war ein netter Kerl! Ich fand
ihn toll. Seine Nachtfaltersammlung fand ich toll. Jürgen war EINE WUCHT…
Lucy: Oder Jimmy Clark!
Dan: Ah! Jetzt weiß ich, dass du lügst!
Lucy: WIE KANNST DU SO ETWAS SAGEN!
Dan: Jimmy Clark hat mir selber erzählt, dass ihr zusammen im Bett wart
Lucy: Der ist doch ein dreckiger Lügner!
Dan: Ist doch ega! Das war vor unserer Zeit! Ich will davon jetzt nichts mehr hören!
Lucy (aus vollem Hals): Warum hast du dann damit angefangne?
-
Dans Wut nimmt ab, schrumpelt zusammen
(schlängt Arme um ihn): Warum bist du immer so weit weg?
Dan: Ich bin doch hier, Lucy!
Lucy: Aber ich hab immer das Gefühl, ich komme nicht an dich ran. Ich liebe dich
Dan: Und ich liebe dich (küsst sie, ist jedoch abwesend)
Lucy: Ach, Dan, lass uns heiraten
Dan (sarkastisch): Na klar. Wir sind auf einem außerirdischen Raumschiff – Gott weiß, wie
viele Lichtjahre von der Erde entfernt, und du willst ein Aufgebot bestellen
Lucy: Du weißt, was ich meine
Dan: Solche Dinge sollte man nicht überstürzen
Lucy: Dan, wir leben jetzt schon 13 Jahre zusammen! Überstürzen können wir ja jetzt
überhaupt nicht mehr!
Dan (feinfühlig): Lass uns doch erst mal das Hotel auf die Beine stellen, dann können wir ja
darüber reden
Lucy: Du magst das Pfarrhaus ehrlich?
Dan: Ja, natürlich. Ich bin völlig versessen darauf
Lucy: Nur, dass es nicht mehr existiert
Dan: Wir bauen`s wieder auf – Nigel hat ein Riesengeschäft mit dem Verkauf von Top Ten
Travel gemacht. Wir sind reich! Wir bauen es wieder auf – schöner, als es war und
machen daraus das beste kleine Hotel auf der gottverdammten Erde
Lucy: Sofern wir jemals zurückkommen
Dan: Sofern wir jemals zurückkommen
-
schauen sich um
Kommandobrücke Bibliothek, Videosammlung, Schachbretter, Spieltische, Whirlpool,
Billardtische, Kinokomplex, Fitness – Center
Dan: Lucy
Lucy: Oh! Fand nicht wieder an! Er hat nichts gemacht!
Dan: Darüber wollte ich gar nicht reden!
Lucy: gut!
Dan: Du hast doch dieses Videospiel gesehen, bei dem es um das Raumschiff selber zu gehen
scheint?
Lucy (schaut aus en Fenstern): Hmm- hmmm?
Dan: Also irgendwie verändert es sich
Lucy: Ich weiß, es ist Blödsinn…Du denkst doch wohl nicht, dass das Computerspiel gar kein
Computerspiel ist? Dass es ein richtiges Display sein könnte, das die Dinge zeigt, die
auf uns zukommen?
-
Dan sieht ebenfalls aus dem Fenster
Geschwader kleiner, plump wirkender Raumschiffe rasen auf Raumschiff zu  wir auf
Monitor
Lucy: Oh mein Gott! Wir werden angegriffen!
-
DER stürzt auf Kommandobrücke
Der (keucht): Das Schiff läuft auf Automatik. Aber im innersten Intelligenzsystem fehlen ein
paar Teile. Wir können das Schiff nicht steuern, es sei denn, wir finden alle
fehlenden Teile des Systems und stecken sie dorthin zurück, wo sie hingehören!
Lucy: Zu spät! (deutet aus dem Fenster)
DER (flüstert): Ach du Pangalin!
-
Stimme aus Lautsprechersystem
Stimme: Sie sind umzingelt. Ergeben Sie sich auf der Stelle, oder wir eröffnen das Feuer
Dan (schreit; schiebt DER hinters Steuerpult): Schnell! Wie ergeben wir uns auf der Stelle?
DER: Ich habe nicht die leiseste Ahnung
Stimme: Wenn Sie sich weigern, sich zu ergeben, eröffnen wir in 30 Innimis das Feuer
Lucy (schreit  Stimme hallt nur im Kommandodeck wider): Wir ergeben uns!
Dan (kreischt): Tu was!
DER: Ich hab’s doch gesagt. Dem Schiff fehlenden entscheidende Teile! Ich weiß nicht, was
man da machen kann! (bewegt Hebel, ohne Wirkung)
Stimme: Da Sie sich weigern zu kooperieren…
Lucy (steigt auf Steuerpult, winkt verzweifelt; schreit): Wir kooperieren ja! Geben Sie uns
bloß eine Chance!
Stimme: …da Sie sich weigern zu kooperieren, zwingen Sie uns das Feuer zu eröffnen
-
Raum außerhalb Schiff schlagartig hell, Lärm
Lucy fällt vom Steuerpult, Dan und DER auf Boden
Haben die Hände auf den Ohren
Ergeben Sie sich?
Alle 3: Ja, ja! Wir ergeben uns!
Stimme: Na schön! Sie lassen uns keine andere Wahl!
-
wieder Lärm und Getöse, Wucht der Denotation  bebt
Stille, Raumschiffe kommen näher
Hören Sie! Wir wollen das Raumschiff nicht zerstören, aber wenn Sie sich weigern
zu kooperieren, lassen Sie uns keine andere Wahl
-
DER entdeckt mikrofonähnlichen Gegenstand
Drückt Schalter, brüllt hinein
DER: Aufhören! Aufhören! Wir erben uns! Aufhören!
-
Stimme an Bord zu hören
Stimme: Wir werden Sie für alle Schäden am Raumschiff verantwortlich machen!
-
Welle kleinerer Raumschiffe aus der Hauptflotte
-
Sausen aufs Schiff zu
Lichtpunkte aus den Kanonen
Lärm von berstendem Metall
Lucy (schreit): Oh mein Gott!
Szene 40
-
Angriff geht weiter
DER fasst ihren Busen an, Lucy sagt nichts
Alles vorüber, warten und stehen auf (zitternd/ schlotternd)
1. Welle kehrt zur Hauptflotte zurück
2. Welle schert aus
Dan (schreit): Da kommen sie wieder!
-
DER bleibt stehen, merkwürdiger Gesichtsausdruck
Lucy/ Dan machen sich für Geschützfeuer bereit
Bleibt aus, stattdessen seltsames Hämmern am Rumpf
DER: Yassakkanier! (stupst Dan an) Gucken Sie mal
-
Dan guckt aus dem Fenster, 2. Welle am Raumschiff halt gemacht, kleine Gestalten in
Raumanzügen schwärmen hämmernd und schweißend um den Schiffrumpf
Dan: Was zum Kuckkuck ist das denn?
DER: Sie reparieren den Schaden. So sind die Yassakkanier! Sie hassen es, Hardware zu
beschädigen!
Lucy (rückt BH zurecht): Und wie steht’s mit der Software?
DER: Wir brauchen Waffen! Kommt mit! (rennen geduckt von der Kommandobrücke,
Hämmern wird lauter)
Stimme: Wir nehmen unseren Angriff wieder auf, sobald der erste Schaden repariert ist!
Wenn Sie sich nicht ergeben, entern wir und werden jeden, de wir finden, hinaus!
-
erreichen die Mannschaftskabinen, entdecken geheimes Waffenlager, DER reicht Dan/
Lucy Gewehre
Dan (dreht Waffe in seiner Hand): Wie benutzt man die denn?
WAFFE: kurzes Dingsbums mit wulstigem Seitendingsbums, ein vorstehendes Dingsbums
-
Dan drückt auf vorstehendes Dingsbums, Laserstrahl schießt quer durch den Raum,
explodiert auf der gegenüberliegenden Seite als Feuerball
DER: So. Bloß nicht auf Teppiche und Gardinen zielen
-
rennt zu dem lichterloh brennenden Vorhang, greift nach Feuerlöscher
Lucy: Wir können die Dinger nicht benutzen!
DER: Dann müsst ihr euch eben an die Vorstellung gewöhnen, aus dem Raumschiff in den
Weltraum geworfen zu werden. Diese Yassakkanier machen keine Witze. Hier! Dan!
Setzen Sie den auf! (wirft ihm Helm zu)
Dan: Was ist das?
DER: Auf dem Raumschiff gibt es zwei Wirklichkeiten: eine ist die DataSide, und die andere
ist die MatterSide. Sollten die Yassakkanier entern, werden sie versuchen, sowohl die
DataSide als auch die MatterSide zu übernehmen. Deshlab ist es besser, wenn einer von
uns darauf vorbeireitet ist, ihnen dort entgegenzutreten
Dan: Ich hab keine Ahnung, wovon Sie reden!
Der (ungeduldig): Es ist ein VR – Helm – ein Virtual – Reality – Helm. Wenn Sie ihn
aufsetzen, können Sie die DataSide erkunden und nachprüfen, was die
Yassakkanier dort reinschaffen!
Lucy (schreit): Setz ihn doch einfach auf!
-
Reparaturlärm wird unerträglich laut
Dan: Was machen die denn da draußen?
Lucy (schreit): Setz doch einfach en Helm auf!
Dan (Helm aufgesetzt): Mann! Jetzt versteh ich, was sie meinen! Ich bin mitten im
Schiff…He! Das ist ja phantastisch! Ich kann in die Steuerpulte
steigen! Wow! Jetzt laufe ich am Leitungsnetz entlang! He! Die
Schaltkreise sind wie riesige Städte! Mist!
-
währenddessen hat sich DER auf Lucy gestürzt, küsst sie
Lucy küsst ihn auch, reißt sich plötzlich los, sieht zu Dan
Dan wendet sich nach rechts, hantiert mit Gegenständen, Entzückungsschreie
DER (keucht): Ach, mach dir keine Sorgen! Er kann uns weder hören noch sehen. Wir sind
immer noch auf der MatterSide. Er ist hin und weg von dem Ding – so geht’s
jedem – setzt man einen von diesen Helmen das erste Mal auf, ist man
gewöhnlich für fund oder sechs Stunden abgemeldet! Komm, lass es uns
machen!
Lucy (schiebt ihn weg/ protestiert): Die Yassakkanier besetzen das Schiff!
DER: Stimmt! Wir schaffen es kaum mehr, bevor sie da sind. Schnell!
Lucy (stöhnt): Hast du denn nichts anderes im Kopf!
DER (streichelt Lucys Hals, ihr Schauer am Hals entlang): Ich hab’s doch gesagt – wenn wir
blerontischen Männer erst mal
erregt sind…
Lucy (plötzlich): Aaaargh! Und was ist mit der Bombe?!
DER: Pangalin! Die hatte ich ganz vergessen!
-
zieht kleinen Telefonhörer aus Tasche, knipst an
Bombe: 25…24…23…
DER: Zahnlose Karnickel! Sie ist kurz davor!
Bombe: 22
DER (schreit): He! Bombe!
Bombe (knurrt): Nicht mit mir sprechen. Ich hab’s fast geschafft…23…nein, das hatte ich
schon…
DER (brüllt): Wir werden besetzt!
Bombe: Fünfund…oh, nein! Verdammt! Beginne Countdown von vorn. 100…
-
DER schaltet Telefon ab, beginnt Lucys Hals zu küssen, zieht ihr Kostüm langsam aus
DER (haucht): Das war nah dran!
Dan: Hoppla! Wär fast einen Transistor runtergefallen!
-
Lucys Hände gleiten an DER entlang, zieht ihn auf den Boden
Lucy (murmelt): Du bist verrückt…
-
Lucy und DER ziehen sich gerade wieder an, als Hämmern und Wummern verstummt
Dan kriecht auf dem Boden
Dan (schreit): Sie sind im Schiff!
-
DER schnappt sich so viele Waffen, wie er tragen kann
Stürzt aus dem Maschinenraum
Am anderen Ende des Längskanals kleine pummelige Gestalten
DER hinter Podest, auf dem eins der Kohlenbecken steht
Zielt, Lucy kommt, er feuert
Eindringlinge gehen in Deckung
Erwidern das Feuer, um Lucy/ DER explodiert Luft: Licht/ Krach;
Läuft auf ihn zu, als seine Füße den Rand des Dammes erreichen
Lucy (schreit): Dan
-
als sie ihn erreicht; wieder Denotation, da die Yassakkanier feuern
Lucy packt ihn am Arm, reißt ihn herum, schiebt ihn in Mannschaftsraum, DER feuert
in Richtung Eindringlinge
Voll Rauch
DER: nichts wie raus hier
-
drängt sich hinter Lucy! Dan in Mannschaftsraum
Szene 41
Ort: Mannschaftsraum
- Kapitän Bollfass und Truppe stürzt hinein
Bolfass: Wer hat die Vorhänge angezündet?
-
nickt  2 Mechaniker rennen hin, wechseln Gardinen aus
Dan, Lucy, DER stolpern in Raum
Zieht seine SV (simulierte Vernichtungswaffe) Waffe, schießt auf sie
Körper zerfetzt, verglühen, brennen aus
Lucy geblendet, schreit auf, greift nach DER, stürzt zu Boden
Sie sind verhaftet! Wo sind die anderen?
-
Lucy setzt sich verwundert auf
Dan: He! Ist das toll! Jetzt geht’s gerade eine der cybernautischen Nervenbahnen runter! Wie
auf `ner Wasserrutsche! Huiiii! Fabelhaft!
Bolfass (schnauzt): Nehmt ihm dieses blöde Ding vom Kopf!
-
2 packen ihn, reißen Helm vom Kopf
Dan: He! Ich hatte gerade solchen Spaß mit…! Menschenskinder! Was ist denn hier los?
DER (zu Lucy): PRM! Plötzliche Rückkehr zur MatterSide
Bolfass: Ich sagte: Wo sind die anderen?
DER: Es gibt keine anderen!
-
blickt sich um, schaut sich Tische an
Bolfass (wird sauer): Ach, kommen Sie! Ich bin doch in keiner blerontischen staatlichen
Klippschule aufgewachsen! Wer führt denn dieses Schiff?
-
greift zu seiner SV – Waffe, als Nette den Raum betritt
lässt Pistole sinken, glotzt sie an
Dan (flüstert): Nettie!
Bolfass (geistesabwesend): Wie bitte, was?
Nettie (fröhlich): Hallo! Alles zusammen! Nehme an, wir stellen uns alle selber vor? Ich bin
Nettie!
Bolfass (Habachtstellung): Kapitän Bolfass zu Ihren Dienen! Und dies hier sind die
Korporale Yarktak, Edembop, Raguliten, Desembo, Luntparger,
Forzab, Kakit, Zimwiddy; Duterprat, Katzitinker – Rigipitil,
Purzenhakken; Roofcleetop, Spanglowiddin, Buke – Hammadorf,
Bunzlywotter, Brudelhampon, Harzimwodl, Unctimpoter,
Golholiwol, Dinseynewt, Tidoloft, Cossimiwip, Onecrodil,
Erklehammerdrat, Inchbewigglit, Samiliftodft, Buke – Willinujit
(ein angeheirateter Halbvetter von Buke – Hammadorf)…
Yassakkanier: Hi, Nettie!
Bolfass: …Barnzipewt, Spighalliwiller, Memsiportim, Itkip, Harlorfreytor, Pullijit,
Beakelmemsdork, Uppelsaftat, Bukhumster, Rintineagelbun, Bootintuk,
Poodalasvan, Sumpcreetorkattelburt…
DER: Hallo! Ich unterbreche äußerst ungern, aber an Board dieses Schiffes befindet sich eine
Bombe, die gleich in die Luft geht, und zwar in… (schaltet Handy ein)
Bombe: 10…9…
DER: Du heißes Pangalin!
Bolfass (brüllt/ schnappt sich Handy): Ruhe! Du blerontischer Ramschwarenlieferant!
Lucy: Er ist kein Ramschwarenlieferant!
Bombe: 8
DER: Geben Sie mir das wieder!
-
hechtet zum Telefon, Bolfass wirft es zu Inchbewigglit
Bombe: 7
DER: Sie ist schon bei 7 angekommen!
Bolfass: Bringt diesen blerontischen Pfuscher zu den Zellen!
-
Spanglowiddin und Rintineagelbun nehmen DER, führen ihn raus
Bombe: 6
-
Inchbewigglit schaltet Handy aus
Bolfass (zeigt auf Lucy und Dan): Die beiden auch!
Lucy (schreit): Nein! Die Bombe!
Nettie: Kapitän Bolfass. Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Geben Sie mit bitte das
Telefon
Bolfass: Leider darf ich Ihnen nicht erlauben, es zu benutzen, Nettie. Aus Sicherheitsgründen
Nettie: Die da wären?
Bolfass: Sie könnten Verstärkung herbeirufen
Nettie: Kapitän Bolfass, Sie haben mein Wort, dass sich, meines Wissens, niemand weiter auf
diesem Schiff befindet. Sie haben auch mein Wort darauf, dass eine Bombe uns jeden
Moment zu kosmischen Staub zerfetzen wird, wenn Sie mir nicht dieses Telefon
geben.
-
zögert, nickt Inchbewigglit zu; reicht Nettie Telefon; sie schaltet es ein
Bombe: 2
Nettie: Ach, Bombe! Hier ist Nettie! Erinnerst du dich an mich?
Bombe: Äh…eins…
Nettie: Wie viele Vieren ergeben Acht?
Bombe: Äh…äh…nuuuuu…
Nettie: Nein!…Wie viele Vieren ergeben Acht?
Bombe: Äh…äh zwei?
Nettie: Wie viele zweien sind in der sechs?
Bombe: 3
Nettie: Und wie viele Male geht die drei in die zwölf?
Bombe: 4…5…6…7…
Nettie: Phuuuuh! Das wird uns ein bisschen Zeit verschaffen…
Bolfass: Wieso haben Sie eine Bombe auf unser Schiff gebracht?
Nettie: Ihr Schiff??
Bolfass: Warum reagieren Sie so überrascht? Halten Sie uns für zu dumm, so ein wunderbares
Ding zu bauen?
Nettie: Oh nein! Absolut nicht, bloß haben Sie das Schiff doch angegriffen. Es sag nicht so
aus, als wären Sie die Besitzer
Bolfass: Natürlich sind wir die Besitzer! Gesetzlich und moralisch! Dieses Schiff ist unsere
rechtmäßige Entschädigung für all das Leid und Elen, das wir von Seiten der
Blerontiner erlitten haben!
Nettie: Hören Sie zu, ich möchte nicht dumm erscheinen…
Bolfass: Das könnten Sie doch nie, Nettie
Nettie (geschmeichelt): Vielen Dank…Aber ich kenne die Hintergrundsgeschichte von alldem
nicht
Bolfass: Und mir wäre es eine Freude, Ihnen die ganze Geschichte erzählen zu können, teure
Lady (verbeugt sich) aber zuerst ist es meine unangenehme Pflicht, Sie noch einmal
zu fragen: Warum haben Sie eine Bombe auf dieses Schiff gebracht?
Nettie: Das haben wir nicht getan! (lacht kurz auf) Wir sind rein zufällig auf diesem Schiff!
Meine Freunde und ich sind von der Erde. Als wir dort gerade ein Pfarrhaus besichtigt
hatten, landete dieses Raumschiff dort. Mittendrin. Ich war total aufgeregt und als man
uns anbot gratis mit diesem Raumschiff zu reisen, sagte ich ja…und als ich gerade
meine Vergnügungskur gemacht hatte, wurde das Raumschiff von Ihnen angegriffen
und nun stehe ich hier. Und das ist alles…wirklich!
-
Bolfass während Gespräch von ihr fasziniert, schreckt auf, nimmt Habachtstellung
ein, knallt Hacken zusammen
Bolfass: Ich verstehe vollkommen, teure Lady (beugt sich vor, küsst ihre Hand)
Nettie: Wir wollen nichts weiter als zurück zur Erde
Bolfass: Natürlich! (knallt Hacken zusammen  Nettie entzückt)
Ich stehe ganz zu ihren Diensten. Kommen Sie! (
-
folgt dem Kapitän aus den Mannschaftskabinen
Szene 42
Ort: Zellen (karg, kalt, klamm)
- Dan und DER in eine Zelle, Lucy in andere weiter weg
DER: Lucy bringt`s echt total im Bett! (schüttelt bewundernd Kopf) Haben Sie ein Glück!
Dan (noch ruhig): hören Sie, ich will Sie nicht belehren, aber wir auf der Erde betrachten
solche Dinge ein bisschen anders als ihr Blerontiner…
DER: Wem sagen Sie das? Also Lucy das erste Mal vorschlug, wir sollten`s miteinander
treiben, habe ich kaum meinen Ohren getraut!
Dan: Sie hat was getan?
DER: Na ja, wir dachten, die Bombe würde jede Sekunde hochgehen, und da hat sie eben
irgendwie…He! Da fällt mir ein! Meine Sie, Ihre andere Freundin – wie heißt sie
eigentlich?
Dan: Sie hat vorgeschlagen, dass ihrs miteinander treibt?
DER: Die Bonde-Nuttie
Dan: Nettie!
DER: Meinen sie, Nettie, weiß, dass man mit der Bombe reden muss?
Dan: Ich glaube einfach nicht, dass Lucy „vorgeschlagen hat, dass ihr`s miteinander treibt“!
DER: Da ist mir zum ersten Mal klar geworden, wie anders die Einstellung zur Sexualität auf
Ihrem Planeten sein muss
-
Dan absolut geschockt, DER geht zum Gitter
Vorschlag:
Dan (lehnt sich an Wand/ murmelt): Lucy? 13 Jahre und nicht einmal hat sie was gesagt (die
Initiative ergriffen) Das kann doch nicht wahr sein!
DER (durch Gitter): He! Wache!
Lucy: DER?! Bist du`s?
DER: Lucy! Rohre voll Pangalin. Ich möchte dich bumsen, bis dir der Arsch abfällt!
Dan (kreischt): Aufhören!
-
stürzt sich auf DER, wälzen sich auf nassem Boden
Dan boxt und tritt, DER versucht sich zu wehren
Lucy (schreit): Dan. DAN. Bist du`s? (hört sie ringen) Hört auf! Spart euch die Kräfte! Wir
müssen hier unbedingt raus!
DER (keucht): Lucy hat Recht!
-
Dan hört plötzlich auf, in Gedanken
Warum hast du mich angegriffen?
Dan: Bei uns auf der Erde…Pass auf! Lass uns einen Burgfrieden schließen. Rede den Rest
des Tages einfach nicht mehr über Sex, okay?
DER: Wenn`s dir lieber ist. Aber mach dir über mich keine Gedanken. Die Laxheit eurer
Moral auf der Erde schockiert mich nicht…
Dan: Halt einfach ein paar Minuten lang darüber die Klappe!
DER: Okay!
Dan: Also. Wie wär’s, wenn du mir jetzt mal alles erzählst, was du über dieses Raumschiff
weißt, auf dem wir alle festsitzen – dann können wir doch vielleicht gemeinsam einen
Weg finden, wie wir hier rauskommen
Lucy: Dan! Ich liebe dich!
Dan: Ich liebe dich auch!
DER: Ich auch!
Dan (beherrscht): Erzählt mir, as du weißt!
Szene 43
Folgt noch
- Gespräch DER und Dan: wie Bau des Schiffes Yassakka zugrunde richtete/ wie Stern Bau AG Bauarbeiten dort abzog ohne Schulden zu zahlen
- Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten, die Bau des Schiffes Blerontin ständig
begleiteten/ über angeblich schluderige Arbeit der unmündigen ledigen Mütter und
dass gepfuscht worden sei
- Von Leovinus und der Nacht vor dem Stapellauf / von Skraliontis, der ihm von Bombe
und Komplott, das Raumschiff zu versenken und die Versicherung zu kassieren,
berichtete / vom Tode Skraliontis durch Papagei / von seiner Entscheidung als blinder
Passagier mitzureisen, um grandiose Story ( Wahrheit über Bau des Schiffes +
Augenzeugenbericht, als einziger Passagier) schreiben zu können
- Vom SMEV (spontanes massives Existenzversagen) und der Bruchlandung auf
unbekanntem Planeten
- DER hörte beim Absturz Rufe aus der Ersten Klasse  Leovinus (alt),
- Leovinus verschwand in der Finsternis des unbekannten Planeten
Gefängniswärter (unterbricht Geschichte): Kapitän Bolfass möchte Sie sprechen
(zieht Journalist nach draußen)
Szene 44
Ort: Kommandobrücke
- Bolfass hat sie hineingeführt
- Sitzen am Tisch, trinken Tee, essen Plätzchen
Bolfass: Ich möchte Ihnen gerne helfen. Doch dazu brauche ich noch mal den Namen Ihres
Planeten
Nettie: Die Erde
Bolfass: Ich möchte nicht unhöflich klingen, aber diesen Planeten kenne ich nicht – allerdings
muss er natürlich der allerentzückendste Stern sein, wenn er die Heimat von jemand
so Schönem und Reizendem ist, wie Sie es sind (beugt sich vor, Nettie fühlt sich
geschmeichelt)
Nettie: Sie sind sicherlich ohne weiteres in der Lage, uns wieder nach Hause zu bringen
(senkt Blick)
Bolfass: Ach! Meine teure Lady! Nicht ich bin es, der sie heimbringen wird, sondern das
Schiff selbst. Die genaue Lage des Planeten Erde muss im zentralen
Intelligenzsystem des Raumschiffes gespeichert. Obgleich keiner von uns irgendeine
Vorstellung davon hat, wo ihr Planet zu finden ist, brauche ich nichts weiter zu tun,
als es Titania zu sagen – so hat es Leovinus sein Cybernautiksystem genannt -, und
sie macht ihn dann ausfindig und bringt uns dorthin
-
drückt auf kleinen Knopf neben einem Steuerpult
Barthfarthinghasts! Da stimmt etwas nicht. Ich bekomme keine Meldung
-
Nettie lässt Schultern hängen
Korporal Buke – Willinujit kommt atemlos und nervös herein
Buke – Willinujit: Das zentrale Intelligenzsystem! Jemand hat die wichtigsten Funktionen
daraus entfernt!
-
Bolfass wendet sich an anderen Korporal
Bolfass: Yellin. Das ist das Werk dieses blerontischen Vandalen! Bringen Sie ihn sofort hier
herauf!
-
er ist sauer, DER wird ihm vor die Füße geworfen
(donnert): Was haben Sie mit Titanias Gehirn gemacht?
DER (streckt Kinn vor): Ich kann Ihnen nur meinen Namen, den Dienstgrad und meine
Nummer nennen
Bolfass (schreit): Wir sind hier nicht in „Gesprengte Ketten“ und Sie sind nicht Steve
McQueen
-
schwenkt Lampe  Journalist geblendet
Erzählen Sie mir, was Sie meinen! Andernfalls überlasse ich Sie meinem
Folterknecht, und Horst ist wirklich ein Sadist!
DER: Meine Lippen sind versiegelt! (dreht Kopf weg)
Bolfass: Na schön! Sie lassen mir keine andere Wahl!
-
schlägt DER Lederhandschuh quer übers Gesicht
DER: In Ordnung! Ich sage Ihnen alles, was Sie wollen! Alles!
Bolfass: Wollen Sie nicht erst noch ein bisschen doller gefoltert werden?
DER: Nein! Ich erzähl`s Ihnen lieber gleich
Bolfass: Na schön! Wir wissen, dass Sie Titanias Gehirn sabotiert haben, um unsere Rückkehr
nach Yassakka zu verhindern. Erzählen Sie uns, was sie mit den Teilen gemacht
haben!
DER (erstaunt): Von diesem Teil des Komplotts hat mir Skraliontis nichts erzählt
Bolfass: Was denn für ein Komplott?
DER: Skraliontis und Brobostigon haben die Zelebralaterien Titanias entfernt, damit das
Raumschiff ein SMEV erleidet. Vorher haben Sie die Versicherungen noch erhöht!
Bolfass (leicht sauer): Aber wieso wollten Sie es denn abstürzen lassen? Was haben Sie denn
davon, abgesehen von dem Geld?
DER: Sie sehen ja selbst, dass das Schiff noch nicht fertig gestellt ist und wahrscheinlich
wurde - wie behauptet – bei dem Bau auch gepfuscht. Vielleicht waren Sie der
Meinung, dass das Geld für den Bau nicht ausreichen und das Schiff nie rentabel sein
würde. Da fällt mir ein…Sie waren in der Nacht vor dem Stapellauf auf dem Schiff.
Sicher wollten Sie nur nicht durch ständiges Rein- und Rauslaufen große
Aufmerksamkeit erregen, also werden Sie es, ganz gleich, was Sie dem zentralen
Intelligenzsystem entnommen haben, irgendwo hier an Bord versteckt haben
Assmal (2. yassankanischer Befehlshaber; war vorher am Videopult): Klingt plausibel
Bolfass: Na schön! Wir durchsuchen das Schiff vom Bug bis zum Kiel. Die Teile müssen
gefunden werden, sonst können wir Nettie nie zu ihrem Planeten zurückbringen. Im
Gegenteil, wir werden, wie die Dinge liegen, sogar Schwierigkeiten haben, nach
Yassakka zurückhumpeln!
Rodden: Ich denke, wir können es schaffen, Käpt`n! Wir befinden uns in der Starius – Zone E
– D 3278, Abschnitt Praxima – Betril der inneren Galaxis. Ich bringe uns mit
geschätzten Berechnungen, solange Assmal den Antrieb des Schiffes manuell unter
Kontrolle halten kann
Assmal (nickt): Ich habe mittlerweile genügend Funktionen unter Kontrolle, um steuern zu
können. Aber die Reise wird lange dauern – mindestens einige Stunden
-
im Weltraum: Raumschiff Titanic wendet
Szene 45
Ort: Schiff (auf der Suche nach den Teilen)
- Schiffsroboter zunehmend exzentrisch
- Türboter öffnen sich willkürlich, flirten mit Müllbeseitigungsanlagen
- Liftboter isst nichts mehr  siecht
- Puztboter kommen andauernd aus der Wand
- Hauptbar: Barboter
- Hinter ihm: Stück Titanias Hirn zwischen Gläsern und Flaschen
Barboter (bezaubernd unverständlich/ streitlustig besoffen): Ja, ja, mein Herr! Schon dabei,
Ihnen…Cock diesen Tailmix,
bediene sie gleich, mein Herr…
Golholiwol: Geben Sie uns doch bloß dieses Stückchen Cyberware aus dem Regal dort…
(Barboter beißt ihm in Nase) Au!
-
versuchen über die Theke zu klettern, Barboter stoppt sie
ziehen sich zurück
Szene 46
Ort: Kommandobrücke
Golholiwol: Wir haben alle fehlenden Stücke von Titanias Gehirn bis auf eins gefunden
Bolfass (nickt): Das ist gut. Dann können wir ja erstmal nach Hause zurückkehren
-
aus dem Fenster: Planet Yassakka in Sichtweite
Szene 47
Ort: Gefängniszellen des Schiffes
Gefängniswärter (fröhlich, murmelt): Zu Hause ist es doch am schönsten (pfeift, öffnet Dans
Zelle)
-
der rennt los, zur Kommandobrücke (zu Lucy, Nettie, DER)
anderen beobachten durch große Kugel den Planeten
Dan (flüstert in Lucys Ohr): Lucy? Können wir irgendwo unter vier Augen reden?
Lucy: Jetzt nicht! Guck doch! Ist das nicht das Tollste, was du je gesehen hast?
DER (murmelt): Es erinnert mich an deinen Busen
-
Dan packt Lucy am Arm, zum anderen Ende der Kommandobrücke
Dan (klingt traurig): Du hast vorgeschlagen! Hat er gesagt!
Lucy: Dan, es war nur ein schwacher Augenblick…
Dan: Warum hast du denn nie mit mir einen „schwachen Augenblick“ gehabt? In den 13
Jahren…
Lucy (wird langsam sauer): Wovon zum Teufel redest du eigentlich, Dan? Wir haben doch
ein wunderbares Sexualleben, oder nicht?
Dan: Naja…ja…es ist nur…
Lucy: Du bist eben so gottverdammt eifersüchtig! Du denkst, ich jage hinter jedem Mann her,
der mich attraktiv findet!
Dan: Das habe ich nie gesagt!
-
Bolfass und Nettie stehen vor der Kugel
Bolfass redet, Nettie ergreift seinen Arm
Er redet und redet, kriegt kaum mit was
Bolfass: Und hier teure Lady, sehen Sie das Meer von Sommerstuck. Das da ist das Land, das
man unter dem Namen Feinkeramik kennt, oh. Und da drüben, teure Lady, wenn Sie
den Blick ein wenig zur Seite wenden wollen, sehen Sie meine Heimat, bewohnt von
edlen Handwerkern und Technikern höchster Qualifikation oder zumindest…war
es so, bevor…
-
seine Stimme bricht, Trauerfalten, Gesicht verdüstert
Nettie (flüstert): Bevor was, Kapitän Bolfass?
Bolfass: Ach, Nettie, ich möchte Sie nicht mit den Problemen unseres Planeten belasten
Nettie: ich würde es aber gerne hören
-
nimmt seine Hand in ihre, streichelt sie sanft
Bolfass sinkt fast weg, dann plötzlich abgelenkt durch Bewegung in Umgebung Planet
Bolfass: Rodden! Was ist das?
-
Rodden späht in Dunst, setzt Feldstecher an  Schreckenslaut
Rodden: Blerontiner!
-
Bolfass greift nach Fernglas
Bolfass: Oh mein Gott!
-
ganze Flotte Kampfraumschiffe, blerontische Nummernschilder
Assmal: Söldner!
Yellin: Das bedeutet Ärger!
Bolfass (schreit): Schnell! Alle Mann an die Waffen! Und schaltet die SV – Einstellungen ab.
Wir schießen mit echter Munition
-
setzen sich alle schlagartig in Bewegung, greifen an ihre Waffen
Yassakkanier: Oh mein Gott. Richtige Munition. Das werden viele Reparaturarbeiten
-
Bolfass` Miene verfinstert sich
Bolfass: Nettie, ich tue dies sehr ungern, und ich hoffe, Sie werden mir vergeben können, aber
ich muss Sie und Ihre Freunde bedauerlicherweise bitten, sich in eine sicheres
Quartiert zurückzuziehen, solange wir mit den Fein kämpfen…
-
währenddessen blerontische Söldner an das Schiff gerast (50 – 60 Schiffe) 
Raumschiff-Sammelsurium
kreisen es ein
Stimme (aus dem Lautsprecher): Hier spricht die offizielle Raumflotte der Magna – Corps
Versicherungsgesellschaft von Blerontin. Wir handeln
gemäß blerontischem Recht im Auftrag der
Schadensregulierung, bestallt zur Liquidierung der
restlichen Vermögenswerte der Stern – Bau KonstruktionsAktiengesellschaft, der Raumschiff Titanic Holding – Gmbh
und der Starlight Travel AG, laut VersicherungsZusatzartikel Paragraph 6, Unterabschnitt 3. Im Namen der
oben genannten Versicherungsgesellschaft nehmen wir
hiermit dieses Raumschiff als rechtmäßiges Eigentum
besagter Versicherungsgesellschaft wieder in Besitz.
Verlassen Sie es bitte schweigend und gesittet
Bolfass (schreit): Schnork – Verführer ! Wir haben dieses Schiff erbaut! Wir haben unsere
Sorgfalt und Kunstfertigkeit rücksichtslos und ohne Groll auf es verwendet.
Wir haben die besten Materialien gekauft und uns in Schulden gestürzt, um
den von Herrn Leovinus befohlenen sagenhaft hohen Anforderungen zu
genügen. Uns wurde nie ein Pfennig gezahlt. Und als uns dann der Bau
weggenommen wurde, waren wir und unsere Familien der Armut und dem
Hunger ausgesetzt. Dieses Schiff gehört uns nach jedem moralischen Rest
in der Galaxis. Mehr noch, wir fordern es nach dem Bergungsrecht für uns!
Wir haben es gefunden, und wir haben es zu seinem rechtmäßigen Hafen
zurückgebracht! Haut ab und leckt euch selber!
-
währenddessen rasseln 4 Söldnerschiffe in die Seite des Raumschiffes, befestigen
Greifhaken, Luftschleusen werden aufgetrennt
in diesem Moment (Luftschleusen): Gegenangriff der Yassakkanier
Szene 48
Ort: großer Längskanal
- Dan, Lucy, DER und Nettie werden schnell in die Zellen gebracht
- Auf halben Weg den Kanal runter: blerontische Söldner aus Einschiffungslobby,
eröffnen Feuer
- Nettie und Co werfen sich zu Boden
- Yassakkanier zögern: 2 können sich aufs Deck retten, 4 kriegen Volltreffer ab: pressen
sich Hände auf die Brust, Waffen poltern zu Boden
- Nettie stürzt sich auf gefallenes Gewehr: beherrscht es
- Zielt und drückt ab: 2 Söldner fallen zu Boden
Korporal: Nein, nein. Zielen Sie über ihre Köpfe!
Nettie (schießt weiter): Nicht ums Verrecken (nächster fällt um)
-
Dan, Lucy & DER auch Waffen und schießen
Yassakkanier erschrocken, Blerontiner überrumpelt
Die wenigen übrigen Blerontiner schauen von toten Kameraden zu Gegner  fliehen
Nettie schießt weiter während sie zu Türen der Einschiffungslobby rennt
Blerontiner in Luftschleuse, knallen Luken zu
Korporal (keucht): Vorsicht mit den Malerarbeiten
Dan (kommt bei nettie an): Gut gemacht!
-
Nettie keucht, dreht sich langsam um
Nettie: Oh mein Gott! Die Bombe! (zieht Handy aus der Tasche)
Bombe: 2…1
Nettie: Hallo Bombe! Ich bin’s, Nettie!
Bombe: Hallo Nettie…
Nettie: Geht’s dir gut, Bombe? (Schweigen) Bombe? Bist du da, Bombe?
-
Dan schnappt sich Handy
Dan: Bombe?
Nettie: Oh! Natürlich! Männer an die Front!
Dan (ignoriert sie): Bombe? Bist du da? Rede mit mir!
Bombe (schmollt): Ich habe mit Nettie geredet!
Dan: Oh! (gibt Nettie Handy; flüstert): Entschuldigung
Nettie: Hier ist Nettie (Schweigen) Bombe? (Schweigen) Bombe! Sprich mit mir!
Bombe (leise): Ich bin ein Mega- Selbstversenker…
Nettie: Ist das dein Name?
Bombe: Ja. Ich bin eine Bombe
Nettie: Ich weiß
Bombe: Ich mag deine Stimme, Nettie!
Nettie: Und ich deine, Bombe
Bombe: Und das…sagst du nicht bloß so?
Nettie: Nein! Für eine elektronische Stimme ist deine Stimme sehr sanft. Sie ist schön
(glaubt die Bombe weint) Willst du für mich nicht wieder zu zählen anfangen?
Bombe: Wenn du es wirklich möchtest…
Nettie: Ja
Bombe: Na schön. Ich werde zählen – nur für dich Nettie. Aber dieses ist das letzte Mal…das
allerletzte Mal (Pause) Ich tue das nur für dich, Nettie!
Nettie: Vielen Dank, Bombe!
Bombe: Alles Gute, Nettie!
Nettie: Alles Gute, Bombe!
Bombe: 1000…999…
-
Nettie: Knie geben nach und fällt in Dans Arme, der plötzlich da ist
Szene 49
Ort: Kommandobrücke
- Bolfass traut seinen Augen nicht: Söldner ziehen sich in ihr Enterschiff zurück
Bolfass: Was, um alles auf Yassakka, ist da los? Blerontiner geben doch nicht einfach so auf –
normalerweise kämpfen sie bis zu unserem letzten Mann. Egal. Weltraumfeuer!
-
Söldnerschiff in Licht und Lärm  Flotte wendet sehr schnell  verschwinden
Dan & Nettie stürzen auf Kommandobrücke
Bolfass (schnauzt): Sie sollten doch in den Zellen sein!
Korporal (taucht hinter Dan und Nettie auf): Sie haben direkt auf den Feind geschossen.
Deswegen sind die Söldner geflohen!
Nettie: Wir müssen unbedingt was wegen der Bombe unternehmen! Sie sagt, das sei ihr
letzter Countdown!
Bolfass: Das ist ja schrecklich
Nettie: Ja! Sie sagt, diesmal werde sie explodieren!
Bolfass: Ihr habt direkt auf die Blerontiner gezielt?
Nettie: Soll man das denn nicht?
Bolfass: Nein, das soll man nicht! Wir haben einen strengen Moralkodex! Meine teure Lady!
Ich bin sicher, Sie haben nicht wirklich auf sie zielen wollen?
Dan (gereizt): Doch, natürlich hat sie das gewollt! Anders hätten wie sie nicht aufhalten
können. Was machen wir jetzt mit der Bombe?
Korporal (begeistert): Die sind weggerannt wie die Feuerwehr, als sie merkten, dass Nettie
auf sie schoss!
Bolfass: ich werde Sie alle in Haft nehmen müssen!
Nettie (bezaubernd): Kapitän Bolfass. Wir kennen Ihre Sitten auf Yassakka nicht und können
nur wie Erdenwesen reagieren, und auf der Erde sind die Menschen
leider darauf aus, sich gegenseitig umzubringen und zu verstümmeln.
Dafür sind Waffen da. Mir gefällt das nicht, aber so ist das nun mal. Wir
wollten Ihren Ehrenkodex nicht verletzen, wir haben nur versucht, Sie
und das Raumschiff vor den Schadensregulierern zu retten. Und jetzt
hören Sie mal… (schaltet Handy ein)
Bombe: 922
Nettie: Wir haben ungefähr 13 Minuten Zeit!
Bolfass (noch immer finstere Miene): Na schön. Wir werden uns bei den Blerontinern
entschuldigen müssen
Nettie: Aber sie haben doch versucht, sie zu töten!
Bolfass: Das liegt daran, dass sie keinen Moralkodex haben, der ihnen das verbietet. Ich
werde den Entschuldigungsbrief schreiben, sobald ich einen freien Augenblick hab
Nettie: Wenn sie wegen der Bombe nicht sofort etwas unternehmen, sind wir bald alle nur
noch freie Augenblicke
Bolfass: Sie haben Recht! Ich lasse Sie sofort entschärfen!
Szene 50
Ort: Maschinenraum
- auf dem Weg dorthin: Nettie und Dan
Dan: Du kannst doch nicht dabei sein. Was willst du machen, wenn sie explodiert?
Nettie: Ich beste einfach darauf…ich habe das Gefühl, das bin ich ihr schuldig. Außerdem,
wenn sie hochgeht, ist es wurscht, wo auf dem Schiff jeder von uns ist
Bombenexperte: Da hat sie leider recht (setzt Werkzeug neben Bombe ab) Versuchen sie`s
lieber gar nicht, es ihr jetzt auszureden
-
betreten Maschinenraum
Bombe: 433
Nettie: Wie fühlst du dich, bombe?
Bombenexperte: Sprechen Sie bitte nicht mit ihr, während ich sie entschärfe. Das könnte
gefährlich sein
Dan: Haben Sie genug Zeit?
Bombe: 432
Bombenexperte (schraubt Metallplatte vom Schränkchen): kommt drauf an. Wenn sie in dem
Tempo weiterzählt, müsst ichs schaffen, aber manchmal
werden sie beim letzten Countdown schneller. Dies hier
ist ein 8D – 96 Volle – Kraft – Mega – Selbstversenker –
wenn es ein 8G oder wenigstens 9A wäre, stünden wir
prima da. Die haben einen eingebauten Servo –
Kontrollmechanismus, sind also in der Hinsicht
unproblematisch. Aber beim 8 D, tja…da weiß man
einfach wie…Ah! Der hier scheint völlig in Ordnung…
(unter Metallplatte: mattroter Knopf: ENTSCHÄRFT DIE BOMBE)
Zum Glück ist in den 8D immer noch diese
Entschärfungsautomatik eingebaut – nur um es uns
Bombenräumungsexperten leicht zu machen
-
drückt auf den Knopf  Bombe hört auf, zu zählen
Pause  Sirene geht los, Knopf leuchtet auf  blinkt
Glasbedeckung gleitet über den Knopf
Einen Moment…Das scheint nicht ganz richtig zu sein…
Bombe: Meinen Glückwunsch! Sie haben den 8D – 96 Volle – Kraft – Mega –
Selbstversenker erfolgreich entschärft. Der Mega- Selbstversenker ist jedoch mit dem
Intelligenz –Cybersystem dieses Raumschiffs verbunden, das leider momentan
unvollständig ist. Die Bombe hat deswegen auf Fehler – Modus geschaltet. Ziehen
Sie bitte die Gebrauchsanweisung zu Rate!
Bombenexperte (panisch): Wo ist die Gebrauchsanweisung!?
Dan: Sie sind doch der Bombenräumexperte!
- Nettie entdeckt Broschüre, die unterm Schränkchen eingeklemmt war, blättert drin rum
Nettie (liest vor): Wie die Zeituhr für die Zubereitung großer Braten einzustellen ist
Bombenexperte (begeistert): Das ist die Gebrauchsanweisung für den Gasherd (reißt sie aus
der Hand, liegt versunken)
-
Dan und Nettie suchen nach richtiger Gebrauchsanweisung
Gucken Sie mal! Er hat sogar eine Selbstreinigungsfunktion!
-
gleichzeitig findet Dan Gebrauchsanweisung hinter Wasserleitungen
Dan (liest vor): Der 8D – 96 – Volle – Kraft – Mega – Selbstversenker ist als ein äußerst
benutzerfreundliches Detonationsgerät konzipiert. Alle Arbeitsvorgänge sind
einfach und ohne weitere Erläuterungen verständlich…
Bombenexperte (reißt sie ihm aus den Händen): Geben Sie her! (liest) Fehlermodus: Hat die
Bombe wegen eines unvollständigen
Intelligenzsystems an Bord auf Fehler –
Modus geschaltet, verfahren Sie bitte wie
folgt: Sie sind außerstande, den
Entschärfungsknopf zu erreichen. Sie sind
außerstande, Hand an die Bombe oder das
Bombenschränkchen zu legen. Sie sind
außerstande, noch irgend etwas an der
Bombe vorzunehmen. Lassen Sie sie also in
Ruhe. Haben Sie verstanden? Gut. Der 8D –
96 – Volle – Kraft – Mega – Selbstversenker
wird exakt 6 Dormillion – Tage nach Beginn
des Fehler – Modus explodieren
Dan: Scheiße!
Nettie: Scheiße!
Bombenexperte: Scheiße!
Szene 51
Ort: Maschinenraum
Nettie: Wie lang ist denn eine Dormillion – Tag?
Bombenexperte: 36 Dormillion - Stunden
Dan: Wie lang ist eine Dormillion – Stunde?
Bombenexperte: 78 Dormillion – Minuten. Das sind etwas…tja…wie soll ich ihnen das
erklären? Es gibt keinen Bezugspunkt
-
alle 3 überlegen `ne Weile
Nettie (rechnet kurz): Ich hab’s. Also 6 Dormillion – Tage müssen ungefähr 10 Erdentagen
entsprechen
Dan (auf Kommandobrücke): Großer Gott! Nettie! Was bist du klug! Warum bin ich denn
nicht darauf gekommen?
Bolfass (zum Bombenexperten): Wie kriegen wir denn die Bombe vom Fehler – Modus
runter?
Bombenexperte: unsere einzige Hoffnung ist, dass wir das fehlende zentrale Kernstück des
Intelligenzsystems des Schiffes finden. Wenn wir es wieder einsetzen
könnten, dann ließe sich die Bombe wahrscheinlich entschärfen. Ansonsten
geht Sie in 6 Dormillion – Tagen hoch
Bolfass (an Mannschaft): Männer! Ihr hört, wie ernst die Lage ist. Unsere geliebte Heimat
Yassakka ist durch den bau dieses Raumschiffes und durch das
Versäumnis der Blerontiner, ihre Schulden zu begleichen in den
Ruin getrieben worden: Wir haben in gutem Glauben gebaut. Wir
haben unsere gesamte Lebensführung aufs Spiel gesetzt, um das
sagenhafteste und schönste Raumschiff zu bauen, das die Galaxis je
gesehen hat. Die blerontiner haben unser Vertrauen missbraucht.
Die einzige Chance für unseren Planeten, zu frühere, Wohlstand
zurückzukehren, ist, dass wir das Raumschiff Titanic erneut in
Besitz nehmen. Wenn es durch diese hinterhältige Bombe, in die
Luft gesprengt wird, sieht die Zukunft unseres Planeten in der Tat
grauenvoll aus. Deshalb befehle ich euch, dieses Schiff noch einmal
zu durchsuchen. Ich weiß, wir haben jeden Zentimeter durchstöbert,
aber das fehlende Teil des zentralen Intelligenzsystems muss
irgendwo hier an Bord sein und wir müssen es finden…
-
über Lautsprecher ein Schrei
Dan: Lucy!
Szene 52
Ort: Einschiffungslobby
- Nettie und Co rennen hinter Blerontinern her
- DER packt Lucy, zieht sie in Seitenraum
- DER versucht ihr Kostüm zu öffnen, seine Zunge in ihr Ohr
Lucy: Was zum Teufel tust du, DER?! DER! Hör auf!
DER (stöhnt): Nein! Nein! Nein! Wenn wir blerontischen Männer erstmal von einer Frau
erregt worden sind, brauchen wir viele, viele Jahre – manchmal ein ganzes
Leben -, um uns gegenüber dieser bestimmten Frau wieder abzuregen
Lucy: Was soll das heißen, DER?
DER: Heirate mich, Lucy! (vergräbt Gesicht im freiliegendem BH)
Lucy: O ja! Ja! Ja! DER!
Papagei (von irgendwo): Kreisch!
DER: Wir können uns verloben und eine weiße Hochzeit feiern und eine Hochzeitstorte haben
und Dan kann die Freundesrede halten und wir werden in die Flitterwochen fahren!
Papagei: Kreisch!
Lucy (Tränen in den Augen): Geliebter DER! Was tue ich nur? Was sage ich da? Aber ich
will doch Dan heiraten? Wir wollen ein Hotel eröffnen! Was
war das für ein Kreischen?
Papagei: Kreisch!
DER (zeigt auf Papagei): Es war das da
-
plötzlich kommt Papagei aus dunklem Winkel  landet auf DERs Schulter
Lucy schreit los
Kommt mit Hand auf Knopf Bordsprechanlage
Papagei: Kreisch! Scheißgenie?
Szene 53
Ort: Kommandobrücke:
Bolfass: Was hat dieser Papagei gesagt?
Papagei (aus Lautsprechern): Scheißgenie!
Bolfass (schreit): Papagei! Was soll das heißen?
Papagei: Scheißgenie!
Bolfass (in Lautsprechern): PAPAGEI! Wir suchen das fehlende zentrale Intelligenzteil aus
Titanias Hirn. Weißt du, wo es ist? (Stille) PAPAGEI!
-
Der und Lucy im Seitenzimmer: Lucy nimmt Hand vom Knopf -> streichelt DERs
Gesicht
Nettie an Korporal
Nettie: Warum ist Kapitän Bolfass so daran interessiert, was ein Papagei sagt?
Korporal (flüstert): In der yassakkanischen Überlieferung sind Papageien die Botschafter der
Wahrheit. Bei uns gibt es ein Sprichwort: „Kinder- und Papageienmund tut
Wahrheit kund“
Seitenzimmer: - Lucy denkt nach, blickt in DERs Augen
Lucy: Du bist verrückt!
DER (stöhnt; kaut an BH Trägern) Ahhh!
Lucy: Ahhhh!
DER: Haaaah!
Lucy: Oh –mh!
DER: Ooooh!
Lucy: oh! Mh! Ooh!
DER: ja! Ha! Haa?
Lucy: Mh!
DER: Mh?
Lucy: Mh!
DER: Mmmmmmmh!
Lucy: Oh!
DER (ein bisschen verwundert): Ah?
Lucy (nickt): Ah! Ah!
-
in dem Augenblick stolpern alle, die auf der Kommandobrücke waren, rein
alle überrascht, kreischen: am lautesten Papagei  fällt auf DERs Gesicht
Dan: Lucy!
Bolfass (schreit): Papagei! Wo ist das fehlende Intelligenzherzstück aus Titanias Gehirn?
Papagei: Scheißgenie
Bolfass (brüllt): Erzähl keinen Blödsinn!
Papagei: Scheißgenie!
Bolfass (schnauzt): ich habe dir einen Frage gestellt!
Papagei: Kreisch!
Bolfass: BEANTWORTE MEINE FRAGE!
Papagei: KREISCH! (fliegt ins Dunkel gegenüberliegender Ecke)
Bolfass: Verflucht! Was machen wir denn jetzt?
Lucy (zu Dan): Ich kann alles erklären
Dan (schreit): Nein! Das kannst du nicht! Du kannst gar nichts erklären!
Nettie (tritt vor, ergreift Bolfass` Arm): Das ist vielleicht die Antwort, die Sie erwaten
Bolfass: Teure Lady, es ist lieb von Ihnen, dass Sie sich um diese Angelegenheit bemühen,
doch ich fürchte, der Papagei hat absolut keine Antwort gegeben. Ich bin verloren
Nettie: Haben Sie mir nicht erzählt, dass dieses Raumschiff von irgendeinem Genie entworfen
wurde?
DER: Leovinus! Er war hier an Bord, als wir auf die Erde krachten!
Nettie: Vielleicht hat er das fehlende Teil?
DER: Natürlich! Als er aus dem Raumschiff rannte – er schenkte so ein silberglänzendes
längliches Metallstück in der Hand…
Bolfass: Das zentrale Intelligenzkernstück
Nettie: Deswegen befindet es sich nicht an Bord
Bolfass: Also…
Nettie: Um an das fehlende zentrale Kernstück des Intelligenzsystems des Schiffes zu
kommen, müssen wir diesen Leovinus finden. Leovinus ist auf der Erde. Aber wir
können nicht zur Erde fliegen, weil wir nicht wissen, wo sie ist, und die einzige
Möglichkeit herauszufinden, wo sie ist, besteht darin, dass wir das fehlende Kernstück
des Intelligenzsystems kriegen und wieder in Titanias Hirn einsetzen. Meine Herren,
wir sind erledigt.
-
die Koppelungssirenen ertönen, Schiff setzt zur Landung an
Szene 54
Ort: Yassakka: Haus von Korporal: Party
- mehrere Reden, Trinksprüche
Rodden (zu Nettie): Bestimmt haben Sie doch irgendeine Idee, wo diese so genannte „Erde“
ist. Ich meine, Sie müssen doch wenigstens wissen, ob Sie sich in der
Hypothetischen Nordhemisphäre der Galaxis befindet oder im
Hypothetischen Süden…
Nettie: Also…nein!
Rodden: Liegt Sie in einem äußeren oder einem inneren Spiralarm?
Nettie: Ich habe keine Ahnung
Rodden (schüttelt Kopf): Also, wenn Sie wirklich keine Ahnung haben, woher Sie kommen,
kann ich Sie unmöglich dorthin zurückbringen. Das könnte
höchstens das Raumschiff selbst, aber das kann sich nicht erinnern,
weil ihm sein Gehirn fehlt! Scheint ansteckend zu sein…
(schlendert davon)
-
Nettie schaut sich um
Nettie (murmelt): Na komm schon. Reiß dich zusammen, Mädel…Aber da war doch noch
was?
GARTEN:
- Schnork wird überm Feuer gebraten
- Fischgerichte, Obst, frisches Gemüse
- Fichten, Traueroleander
- DER läuft durch den Garten
DER (murmelt): Oh mein Gott, so was isst man?
Szene 55
Ort: Garten
Nettie (zu Korporal): Wirklich eine sehr schöne Feier. Los, lächeln Sie mal!
Korporal: In früheren Zeiten hätten wir 70 Schnorke gebraten. Ich hätte mehr Fische
hingestellt, als im Meer von Sommerstuck sind! Und all das Bier und der
Wein…tja! Die wären aus den Brunnen geflossen, die Sie dort drüben in der
Gartenmitte sehen…ach! Dies sind wirklich magere Zeiten für Yassakka (starrt in
leeren Bierkrug)
-
Bolfass steht in der Nähe, schielt ab und zu zu Nettie  stöhnt
Frau Bolfass: Über wen stöhnst du denn jetzt schon wieder, Kapitän Bolfass?
Bolfass: Verzeih mir, meine Teure, es ist nur diese junge Erdenfrau, die mir mit ihrer
Schönheit die Seele gestohlen hat
Frau Bolfass (ergreift seine Hand/ streichelt diese): Armer Liebling. Du wirst sicher davon
erholen!
Bolfass (seufzt): Ach! Das will ich hoffen…das will ich hoffen!
Frau Bolfass: Vielleicht solltest du mal zu Dr. Ponkaliwack gehen?
Bolfass (seufzt): Nein…nein…Es wird schon wieder werden…
-
Band spielt alte yassakkanische Lieder  Bolfass seufzt, Träne im Auge
Szene 56
Ort: Garten (ganz hinten)
- Lucy findet Dan: mutlos
- Dan sitzt auf niedrigen Männerchen unter Oleandern
- Eine Hand: Stück Schnorkkrüstchen, andere: Glas Wein
Dan: Hau ab!
Lucy (setzt sich neben ihn): O Dan! (will Arm um ihn legen) Lass uns heiraten!
Dan: Heiraten? Ha! Nach all dem, was ich diesen Außerirdischen mit dir habe machen sehen?
Lucy: Sei nicht…Dan! Wir lieben uns doch, oder?
Dan: Ich weiß es nicht. Lieben wir uns?
Lucy: Natürlich! Wir werden das Hotel auf die Beine stellen und gemeinsam führen und
Kinder haben…
Dan: Nein, das werden wir nicht. Wir können nicht zurück zur Erde, und selbst wenn wir es
könnten – das Hotel ist ein Haufen Schutt!
Lucy: Aber wir haben doch das Geld von Top Ten Travel!
Dan: Aber das bedeutet nicht, dass wir uns lieben!
Lucy: Aber das tun wir! Wir sind doch schon so lange zusammen!
-
Dan starrt auf Schnorkkruste, sieht Lucy an
Dan: Da kommt Nettie
-
Nettie schien nach ihnen gesucht zu haben
Nettie: Darf ich mich der Beerdigung anschließen?
-
Dan nickt  Nettie setzt sich und Lucy zieht ihre Hand von Dans weg
Nettie: Also. Also dies hier wird wohl von jetzt an unser Zuhause sein
Lucy (noch in Erdkleidung): Du siehst aus, als hättest du dich schon ganz schön eingelebt
Nettie: Ich dachte, ich könnte ja mal schon anfangen, mich an die Rolle zu gewöhnen (lacht)
Dan: Das ist sehr vernünftig (Lucy leicht sauer)
Nettie: hör zu, ich wollte mich nicht dazwischen drängeln…(Lucy sauer), aber ich muss euch
etwas sagen…etwas, das ihr wissen solltet…es geht um das Pfarrhaus…euer Hotel…
Dan (seufzt in seinen Wein): Es ist traurig, dass wir es nach alldem nie werden führen können,
Nettie
Nettie: Ihr hättet es nie führen können
Lucy (defensivhaltig): Was meinst du damit?
Nettie: Ich weiß nicht, ob ich euch das jetzt erzählen sollte – vielleicht ist es witzlos…aber
andererseits fühlt ihr euch vielleicht dadurch besser…
Lucy (steht auf, verschränkt Arme): Was denn?
Nettie: Also…Nigel war ein Arschloch – das wissen wir doch alle…
Dan: Er war mein bester Freund
Nettie: Ja…sicher…Aber er war ein Arschloch
Lucy: Du hast dich zweifellos von ihm wie ein Arschloch behandeln lassen
Nettie: Das ist mein Problem. Ich bin verrückt. Aber das heißt nicht, dass ich blöd bin und
auch wenn Nigel mit mir nie über seine Geschäfte geredet hat, kann ich euch sagen,
dass er Top Ten Travel ganz und gar nicht für die Summe verkauft hat, die er euch
genannt hat. Aus diesem Grund konntet ihr von ihm nie die Unterlagen kriegen.
Tatsächlich hat er die Firma für Peanuts verkauft. Ihr wärt nie imstande gewesen, das
Pfarrhaus abzubezahlen – geschweige denn, das Hotel zu eröffnen (Schweigen)
Lucy (schnaubt): Ha! Das überrascht mich nicht im Geringsten!
Dan: Also! Mich überrascht es schon! (sauer) Woher weißt du das, Nettie?
Nettie: Ach…er war so schluderig. er ließ Dokumente immer einfach herumliegen. Er hätte
sich vielleicht die Machen sollen, ein bisschen mehr mit mir zu reden, dann hätte er
gemerkt, dass ich clever genug bin, um ihn zu durchschauen. Ich hab immer wieder
versucht, es euch zu sagen, aber wir haben uns nie ohne Nigel im Schlepptau
getroffen. Es war schrecklich, ich habe gesehen, wie ihr auf die Katastrophe
zugesteuert seid
Lucy (läuft umher/ schreit): Dieser Scheißkerl. Sollten wir jemals zur Erde zurückkommen,
reiß ich ihm die Eier ab!
Dan (seufzt, immer niedergeschlagener): Also, diese Drohung dürfte ihn völlig kalt lassen
-
Nettie legt ihm Hand auf Arm, Dan dreht sich um, blickt ihr in die Augen: versinkt in
ihrem Blick
Schaut an ihr entlang, bekommt nichts mit
Wieder da: Nettie rennt aufgeregt davon
Dan (an Lucy): Was hat sie eben gesagt?
Lucy: Sie sagte eben: „Moment mal! Ich hab’s! Ich habe die Antwort! Ich wusste, ich würde
sie finden!
Dan: Oh (Pause) Tut mir leid wegen des Hotels. Ich weiß, wie viel es dir bedeutet hat
Lucy (verblüfft): Ich hab mir mehr um dich Sorgen gemacht. Ich weiß, du hattest alles darauf
gesetzt (Dan Stirnrunzeln, nimmt Schluck Wein) Deshalb war ich damit
einverstanden. Eigentlich hab ich das Pfarrhaus nie sehr gemocht. Ich konnte
den Gedanken einfach nicht ertragen, dass du enttäuscht wärst
-
Dan nimmt noch `nen Schluck, schleudert Glas gegen Oleander -> zerspringt, Lucy
erschrocken
Dan: Tja. In diesem Fall haben wir beide uns wohl lange Zeit selber und gegenseitig zum
Narren gehalten. Ich war nur so begeistert, weil ich dachte, du wärst es
Lucy (spielt mit `nem Knopf): Vielleicht sagt das alles, Dan…vielleicht sagt das alles
Szene 57
Ort: Garten
- Nettie läuft durch den Garten
- Umringt von vielen Yassakkaniern
Bolfass: Nettie, wollen Sie meine Frau werden?
Nettie: Kapitän Bolfass! Nein. Sie haben doch schon eine Frau
Mehrere Korporäle: Wollen Sie mich heiraten?
Werden Sie meine Frau!
Premierminister: Nettie, wollen Sie meine Frau werden? (bedrängt sie)
Nettie: Herr Premierminister, nein
-
gibt ihr ein Fläschchen
Premierminister: Dies ist hier ein ganz berühmtes Parfüm. Tragen Sie es nur für uns
Yassakkanier, meine Teure (kneift ihr in dfen Hintern)
-
Nettie ist überrascht
Geht weiter, sucht etwas
Dan holt sie ein
Dan: Was ist los? Was suchst du denn?
Nettie: Nach meiner Handtasche. Sie muss doch irgendwo hier sein…O Gott! Du glaubst
doch nicht, dass sie jemand geklaut hat, oder?
Dan: Ich glaube, hier auf Yassakka gibt’s nicht viel Kriminalität!
Nettie: Es gibt reichlich organisiertes Verbrechen, seit die Wirtschaft den Bach
runter gegangen ist
Dan: Aber das organisierte Verbrechen wird sich nicht die Mühe machen, dir dien Handtasche
zu klauen, Nettie
Nettie (Augen funkeln): Ich muss sie unbedingt finden!
-
Dans Knie werden wich, setzt sich auf nächsten Baumstamm
Dan: Menschenkind! Was für ein wundervolles Parfüm du hast
Nettie: Der Premiergrapscher von Yassakka hat’s mir gegeben…in mehrerer Hinsicht
Dan: Nettie! Ich…
-
Nettie durchwühlt Berg Kleider auf `nem Bett
Dan steht auf, legt Arm um ihre Taille, küsst ihren Nacken
Dan: Nettie, ich…ich glaube. Ich…ich bin verrückt nach dir!
Nettie (dreh sich um): Lass das. (Dan weicht zurück) Du willst doch Lucy heiraten! Du will
ein Hotel aufmachen! Du willst Kinder haben und solche Sachen!
Dan: Alles hat sich geändert! Wir können nicht zur Erde zurück! Hier ist alles ganz anders
(will wieder Arm um sie legen)
Nettie (macht sich los): Nun mal langsam, Romeo! Ich bin nicht dein Gefühls – Fußabtreter,
wenn`s dir gerade passt! Außerdem! Du kommst ja zu Erde zurück!
Wir kommen alle zur Erde zurück – hoffe ich -, sobald ich meine
Handtasche finde!
Dan: Was hast du denn in deiner Handtasche? Ein Concorde – Rückflugticket? Eine
Taschenrakete? Erwa das hier?
Nettie: Lass sie uns einfach suchen, ja?
- sucht mit, Korporal Golholiwol taucht auf
Korporal: Ich bitte um Entschuldigung! Suchen Sie vielleicht das hier? (hält Tasche hoch,
Nettie schnappt sie sich, wühlt drin rum)
Dan (zum Korporal): Nettie hat da was drin, das uns vielleicht zur Erde zurück hilft
Korporal: Etwa das hier?
-
hält ein Päckchen, eingehüllt in Papier, hoch, Nettie entreißt es ihm und überprüft
Inhalt
Nettie (zum Korporal sauer): Was zum Kuckkuck fällt Ihnen ein, Sachen aus meiner
Handtasche zu nehmen?
Korporal (bestürzt): O Teuerste! Hab ich etwas getan, das Ihren Erdensitten widerspricht?
Auf Yassakka ist es Tradition, dass der Gastgeber die Handtaschen seiner
Gäste durchstöbert und am Inhalt kleiner Reparaturen und
Ausbesserungen vornimmt
Nettie (noch leicht wütend): Auf der Erde nicht…Aber…danke, dass Sie den Film für mich
entwickelt haben. Genau danach habe ich gesucht
Korporal (sieht sie bewundernd an): Es war mir ein Vergnügen. Die meisten Fotos scheinen
ganz gut geworden zu sein. Ich habe außerdem Ihre
Nagelschere frisch verchromt, an Ihrem Kamm mehrere
fehlende Zähne ersetzt und Ihren kleinen Spiegel neu
versilbert
Nettie: Hach! Ich danke Ihnen sehr, Korporal (sieht Fotos an) Hier guck mal, Dan! Das
Pfarrhaus! Sie sind gelungen! Diese Langzeitbelichtungen, die ich gemacht habe! SIE
SIND GELUNGEN!
Dan (leicht ratlos): Schön. Wir nett sein, ein Andenken zu haben
-
Nettie rennt zu Gruppe Yassakkanier, die schwermütig um brutzelnden Schnorke
stehen
Nettie: Roden (er dreht sich um) Rodden. Ich hab’s. SIE KÖNNEN UNS ZUR ERDE
ZURÜCKBRINGEN! (drückt ihm zwei Fotos in die Hand, er nimmt sie widerwillig)
Na, sehen Sie sich das an! Was sehen sie?
Rodden (betrachtet sie): Ich sehe ein Haus…vermutlich auf der Erde…Ein ehemaliges
Pfarrhaus…so wies aussieht…mit einer Baugenehmigung für
gewerbliche Nutzung…
Nettie: Das ist ja verblüffend. Woher wissen Sie das denn alles?
Rodden (lächelt selbstgefällig, nimmt Dolmetscherbrille ab) Das steht auf der Tafel des
Grundstücksmaklers!
Nettie: Oh! Stimmt…Na, jedenfalls ist das das Haus, das Dan und Lucy kaufen wollten, bis
ihr Raumschiff hineingedonnert ist
Rodden: Ach ja? (langsam interessiert; sieht sich Fotos genauer an) Wie kommen Sie auf die
Idee, dass sie Ihnen helfen könnten?
Nettie: Ich hab sie nachts aufgenommen! Sehen Sie sich den Himmel an! Besonders auf dem
hier! Sehen sie?!
-
Rodden lächelt
Man sieht
Rodden: Meine liebe, junge Frau. Sie müssen mir verzeihen, dass ich unterschätzt habe,
wie…
Nettie: Schenken Sie sich die Schmeicheleien! Mir ist egal, was Sie gedacht haben! Mich
interessiert nur, ob diese Sternbilder irgendwelche Koordinaten hergeben, mit denen
wir die Position der Erde bestimmen können. Sind genügend Sterne auf dem Foto?
-
sieht ihn ängstlich an, Dan tritt hinzu, nimmt ihr Hand und sie drückt sie
er starrt das Blatt an, blickt auf
Rodden: Theoretisch müsste es eine simple Frage der räumlichen Geometrie sein. Es gibt nur
einen einzigen Ort in der Galaxis, an dem die Sterne exakt dieser Konstellation
erscheinen. Aber ich bin nicht sicher, ob dieses Foto ausreichend viele Informationen
hergeben wird
-
Dan und Nettie leicht deprimiert
Aber ich denke, ich könnte das Bildvergrößern – haben Sie das Negativ?
Korporal: Es ist hier!
Rodden: Dann sehen wir mal, was wir machen können
-
Party wird fröhlicher
Szene 58
Ort: Universität Yassakkanda (am Astronomischen Großrechner)
- Rodden sitzt vorm Rechner, schickt/ checkt ? die vergrößerten Bilder durch
Rodden: Ich hab’s gefunden. Die Erde liegt im Spiralarm der Galaxis. In einem Sektor, den
wir für unbewohnbar gehalten haben. Leiderleider, wird es viel Zeit brauchen, um zu
so einem fernen Ort zu gelangen
-
Nettie hält Dans Hand in ihrer
Nettie: Wir haben nur noch 4 Dormillion Tage, bis die Bombe explodiert! Wie lange brauchen
wir zur Erde? (Pause)
Rodden (leise): Um zu so einer entlegenen Gegend zu gelangen wären mindestens 3
Dormillion – Wochen nötig…
-
Nettie lehnt sich an Dans Schulter; bricht in Tränen aus
Dan (tröstend): Nettie! Du wirst schon zurechtkommen! Du wirst dir hier ein Leben aufbauen
(Nettie klammert sich an seinen Arm)
Rodden: Allerdings wird das Raumschiff Titanic von einer völlig neuen und unendlich viel
stärkeren Kraftquelle angetrieben. Nach der Zeit zu urteilen, die seit dem Stapellauf,
dem Schiffbruch auf der Erde und dem Zeitpunkt vergangne ist, seit wir Sie
aufgelesen haben, müsste das Raumschiff in der Lage sein, die Erde in vielleicht 3
Dormillion – Tage zu erreichen
Nettie (schaut auf): 3 Dormillion – Tage…vielleicht?
Rodden: Möglich. Aber dann sollten wir sofort starten!
Szene 59
Ort: Strand von Yassakkanda (rote Wellen, blaues Ufer)
- hat yassakkanisches Gewand an, läuft am Strand entlang
- Nettie rennt auf sie zu
Nettie: Lucy! Sie haben die Koordinaten der Erde! Wir fahren nach Hause! Aber du musst
dich beeilen. Übrigens steht dir das fabelhaft!
Lucy: Danke…aber (blickt auf das Meer) ich werde hier bleiben!
Nettie: Was um alles in der Welt redest du da? Wir können wieder nach Hause!
Lucy: Ich weiß nicht, wo mein Zuhause ist. L.A.? London? Oxfordshire? Früher habe ich
gedacht, es wäre überall da, wo Dan ist, aber jetzt…
Nettie (besorgt): Was gibt’s denn zwischen dir und Dan?
Lucy (dreht sich um/ sieht sie an): Keiner von uns beiden wollte das Pfarrhaus
Nettie: Was?
Lucy (steht auf Füßen im Wasser): So einfach ist das. Wir haben uns jahrelang gegenseitig
etwas vorgemacht. Über alle möglichen Dinge. Du weißt
doch, dass ich ursprünglich in Nigel verliebt war?
Nettie: Bis dir klar geworden ist, was für ein Arsch er ist?
Lucy: Nicht ganz…Es war eher wie. Wie soll ich es beschreiben? Nigel war
Engländer…anders…aufregend. Durch ihn spürte ich in meinem ganzen Inneren
Gänsehaut. Es war beunruhigend…Dan dagegen verstand ich…Dan war vertrautes
Gelände, bei ihm wusste ich, woran ich war
Nettie: Aber Dan ist wunderbar! Er ist so aufregend! So anders als all die anderen! All diese
fiesen Typen wie Nigel (sieht sie aufrichtig erstaunt an) Tut mir leid! Ich sollte über
Dan nicht so reden. Ich hab damit nicht sagen wollen. Wie auch immer, wir müssen
uns beeilen
Lucy: Durchbrennen…weglaufen…Immer habe ich das getan, Nettie. Ich habe meine Gefühle
in ein hübsches, elegantes Nadelstreifenkostüm eingewickelt und bin dann davor
weggelaufen. Also, das mache ich nicht mehr
Nettie: Aber Dan braucht dich doch, Lucy! Ihr seid ein tolles Team
Lucy: Genau das haben wir uns auch immer gesagt. Wir haben es uns so oft und so lange
gesagt, bis wir`s geglaubt haben. Aber ich weiß nur, dass ich nicht die Frau bin, die ich
euch die ganze Zeit vorgespielt habe.
DER (ein bisschen weiter weg): Lucy (Nettie und Lucy drehen sich überrascht um) Lucy! Das
Raumschiff hebt jeden Augenblick zur Erde ab! Wir haben
nur ein paar Minuten, wenn wir es noch schaffen wollen!
Lucy (murmelt): Wir?
DER: Natürlich. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich alleine zurückgehen lasse…Jetzt
nicht mehr, nachdem du gesagt hast, dass du mich heiraten willst
-
Lucy läuft zu ihm und küsst ihn
Lucy: Aber…DER! Ich bleibe mit dir hier, wenn du das willst!
DER: Nein. Ich muss mir diese Geschichte unbedingt bis zum Ende ansehen (Los, komm, wir
haben nicht mehr viel Zeit)
-
3 rennen über Strand zum Raumflughafen
Szene 60
Ort: Einschiffungslobby
Stewboter: Madame, würden Sie mir bitte ein Autogramm geben?
Nettie: Wozu brauchen Sie denn das?
Stewboter (zickig): Einfach so, dann eben nicht!
-
Lucy und Nettie gehen zum Erster – Klasse - Bereich
Stewboter und Türboter unterhaltnen sich
Türboter: Was war denn das eben? Ein Autogramm?
Stewboter: Das ist Gloria Stanley, die Schauspielerin, verstehst du?!
Szene 61
Ort: Erste – Klasse – Bereich (Kabinen)
- Dan sitzt ganze Zeit in seiner Kabine
- Nettie geht vorbei, horcht an der Tür
Nettie: Armer Dan…er macht sicher die Hölle durch
-
läuft weiter, kommt an Lucys und DERs Kabine vorbei
ziemlich eindeutige Geräusche
es fallen mehrere Bilder von der Wand, Ständer mit Blumenvase kippt um
Szene 62
Ort: Kommandobrücke
Bolfass: Jetzt sollen wir Ihren Stern jede Minute orten können – wie nenne Sie ihn noch?
Nettie: Die Sonne
Bolfass (starrt Nettie an): Was für ein wunderschöner Name
Nettie: Sie ist etwas Wunderschönes
Bolfass (gedankenverloren): Hmmmmmm
Rodden: Erkennen Sie schon irgendwelche von den Sternbildern wieder?
Nettie: Ich bin nicht sehr gut in Astronomie. Ich hol mal die andere an Deck
-
geht; kommt mit Dan, Lucy und DER wieder
Rodden: Können Sie mir sagen, ob Sie eins der Sternbilder erkennen?
Dan: Nein, leider nicht. Lucy, du?
Lucy: Nein. Tut mir wirklich leid
Rodden: Könnte es sein, dass Sie von Ihrem Planeten aus die Sterne gar nicht sehen?
Lucy: Ähm…nein…bei klarer Nacht kann man die Sterne sehr gut sehen
-
Rodden schüttelt den Kopf, ruft plötzlich
Rodden: Sehen Sie! Sehen Sie den Stern dort? Dort! Das muss Ihre Sonne sein!
-
nächste Stunde verlangsamen Fahrt, können Sonne als Scheibe erkennen
Rodden: So und welcher Ihrer Planeten ist nun die Erde?
-
alle drei schauen sich an (verunsichert)
Dan (ruhig): Ich glaube, es ist der vierte Planet von der Erde aus
Nettie: Oder ist es der dritte?
Lucy: Es ist der zweite!
Rodden: Oh mein Gott. Entschuldigen Sie mich! (verlässt die Brücke,, schließt sich in
Toiletten ein, haut Kopf gegen Abflussrohr) Wie kann man nur so wenig über seinen
Planeten wissen?!
Dan: Guckt mal! Ganz außen: Pluto, stimmt`s?
Lucy: Ja
Dan: Neptun…Saturn…oder ist der Jupiter der nächste?
Nettie: Saturn
Dan: Saturn…Jupiter…Mars…Erde! So ist es, der sechste von außen!
Bolfass: Sehr gut. Dann steuern wir ihn jetzt sofort an! Alls klar zum Zünden der
Bremsraketen! Schiff beim Bremsmanöver auf Kurs halten! Umlaufbahn um die Erde
in 35 Edos einschlagen! Landen mit kleinem Landeraumschiff
-
Rodden kommt aus der Toilette raus, Schiff schon in Erdumlaufbahn
Nettie: Sieht man durch die Raumschiffsfenster eigentlich alles rot?
Lucy: Vielleicht ist es das Wetter…
Bolfass: Meine Damen und Herren. Es ist mein Privileg, Sie nach unten zu Ihrem
Landeraumschiff begleiten zu dürfen. Wenn Sie mir folgen würden…
Nettie: Warten Sie! Wir haben Uranus vergessen. Das hier ist der Mars
-
Rodden geht wieder auf die Toilette, zieht seine SV - Pistole, schießt sich den Kopf ab,
kehrt zur Brücke zurück
Schiff näher sich der Erde
Nettie, Dan und Lucy schauen aus dem Fenster
Ihre Stimmung hebt sich, ihre Herzen pochen
Szene 63
Ort: vor dem Landeraumschiff
Bolfass: Wir haben die ganze Zeit angenommen ,wir hätten genau einen Tag um Leovinus
und hoffentlich auch das fehlende zentrale Intelligenzkernstück der Titanic zu
finden, es zurück zum Schiff zu bringen und wieder in Titanias Hirn einzusetzen.
Aber so viel Zeit haben wir nicht. Ich habe darüber zuvor nicht gesprochen, aber nun
muss ich es…wir haben nur einen halben Tag und wenn sie bis Mittag nicht zurück
sind, bleibt uns keine andere Wahl, als das Raumschiff in sichere Entfernung zu
steuern und in die Rettungsboote zu steigen, bevor es explodiert. Möge uns allen ein
solches Schicksal erspart bleiben! Starten Sie! Und viel Glück!
-
Dan hilft Nettie in Raumschiff, sie ergreift seine Hand
DER springt neben Lucy hinein
DER: Ach Dan? Eins wollte ich dich die ganze Zeit fragen
Dan: Schieß los
DER: Willst du unser Trauzeuge sein?
Dan (überlegt kur, lächelt dann): Ja, sehr gerne
DER (lächelt): Wunderbar! Dann können wir eine echte blerontische weiße hochzeit feiern.
Sie wir euch gefallen
-
Dan verdreht die Augen, Nettie lächelt: Schutzhaube des Landeraumschiff Titanic
öffnet sich
Langeraumschiff sprengt sich in Richtung Erde
Szene 64
Ort: Erde, Polizeistation
- Leovinus sitzt schlecht gelaunt am Tisch
Wachtmeister: Das ist er, Sergeant, ganz bestimmt
Sergeant: Was denn, schwul? (schaut zu den Augenbrauen)
Wachtmeister: Nein, Libanese
Sergeant: Kenne wir irgendjemanden in der Gegen von Oxford, der libanesisch spricht?
Wachtmeister: Tja. Das ist doch so `ne Art Arabisch, nicht?
Sergeant: Ja, muss `ne Masse davon an der Universität geben. Also rufen sie mal an und
sehen zu, dass sie jemanden bekommen
-
Wachtmeister telefoniert, später kommt Professor, doch bringt nichts
Leovinus immer mehr genervt
Sergeant: Ich beschuldige Sie hiermit, ein illegaler Einwanderer zu sein (liest vom Blatt ab)
Ich muss Sie darauf hinweisen, dass alles, was Sie eventuell äußern, gegen Sie
verwandt wird und dass Sie in Gewahrsam genommen werden, bis die Regierung
Ihrer Majestät imstande ist, Sie in Ihr Heimatland zurückzuführen
Wachtmeister (murmelt): Vorausgesetzt, wir finden raus, wo das ist
Szene 65
Wachtmeister: Professor Lindstrom, den man uns empfohlen hat, ist da
-
setzt sich Leovinus gegenüber
Leovinus redet, doch für Lindstrom unverständlich
Lindstrom: Ich glaube, er phantasiert sich die Sprache zusammen. Sie hat keine Ähnlichkeit
mit irgendetwas aus der indoeuropäischen Sprachenfamilie. Wenn es überhaupt
eine Sprache ist, lege ich mich fest, dass sie in keiner Beziehung zu den
uralischen, altaischen oder sinotibetanischen Sprachengruppen steht. Das
Malaiisch – Polynesische ist nicht mein Gebiet, aber es würde mich überraschen,
wenn Sie irgendeine Affinität dazu hätte. Was das Eskimo – Aleutische und das
Paläo - Asiatische betrifft, so gehört sie noch meiner Überzeugung nicht dazu.
Kurz gesagt, meine Herren, Sie haben hier vermutlich einen verwirrten alten
Herrn vor sich, der diese weltverbreitete Sprachen spricht: Kauderwelch.
Wahrscheinlich sollte er besser zu Hause bei seiner Familie sein, oder aber es wird
sich in einer Anstalt um ihn gekümmert
-
-
versteht nichts, redet vor sich her
kommt in seine Zelle, blickt sich um
Eimer, einfaches Bett, Türriegel
Leovinus denkt laut: Auf war für einen primitiven Stern bin ich nur hängengeblieben?
Oh mein Gott, hätte ich doch bloß das Bewusstsein wieder erlangt, bevor das
Raumschiff seine Bruchlandung gemacht hat…Hätte ich doch bemerkt, dass ich das
Schiff verlasse und jetzt bin ich hier
Schreit; rüttelt an den Gitterstäben: um Himmels Willen! Ich will einen Anwalt
sprechen!
Wachtmeister und Sergeant verstehen ihn nicht, schauen sich an
Szene 66
-
Landeraumschiff: DER setzt mit dem Schiff auf dem Pfarrhaus auf
Pfarrhaus: alles mögliche von Andenkenjägern mitgenommen (auch Ziegelsteine)
Dan springt aus Schiff  Lautsprecher ertönt
Scheinwerfer scheint in sein Gesicht
Lautsprecher: Heben Sie die Hände über den Kopf! Keine Bewegung! Sie sind von
bewaffneter Polizei umstellt!
-
Dan überrascht, springt plötzlich wieder in Raumschiff
Dan: Gib Gas!
-
DER zündet Motor, Raumschiff schnellt in die Luft
Gewehrkugeln pfeifen über Rosen
Nettie: Beruhigt euch alle!
Lucy: AAaaaaaargh! Aaaaaghhh!
DER konzentriert, Dan zittert
Nettie: Okay, wir haben 12 Stunden Zeit, Leovinus zu finden. Unsere 2 Chancen sind: erstens
seine Spur hier in der Gegen zu finden und zweitens Nigel
Dan (wütend): Nigel?
Nettie: Soweit wir wissen, ist er der einzige, der hier war, als Leovinus aus dem Raumschiff
gerannt ist. Er hat ihn vielleicht gesehen. Vielleicht weiß er sogar, wo er jetzt ist!
Dan: Nettie! Du bsit genial!
Lucy: Aaaaah! Oooooohhh!
Nettie: Ich schlage vor, du und Lucy forscht hier in der Gegend nach, währen DER und ich
nach London fahren, um Nigel zu finden
-
Lucy und Dan werden in einer stillen Seitenstraße in der Nähe vom Hotel abgesetzt
Nettie und DER sausen auf Autobahn zu
Szene 67
Nettie: Wir wollen nicht, dass uns die Polizei schnappt. Da tun wir am besten so, als wären
wir ein normales Auto – die japanische Kopie von was Italienischem vielleicht.
Kannst du das Ding nur ein par Zentimeter über dem Boden fahren?
DER: Kein Problem
-
steuert auf leer Landstraße hinab, braucht `nen paar Sekunden bis er Bogen raus hat
Nettie: Und du nimmst das Tempo besser einen Hauch zurück, DER. 200 Sachen ist ein
bisschen zu schnell bei diesen Kurven
-
auf Autobahn: scheren aus, nur noch 120 Sachen
Hauptverkehrszeit: gucken nach recht und links
DER: Purpurnes Pangalin! Was für ein Verkehrssystem soll das denn sein? Je mehr es genutzt
wird, desto langsamer funktioniert es! Welches Genie hat sich das denn ausgedacht?
(empört)
Nettie (erstaunt): Tja, aber das ist doch unvermeidlich, oder?
DER: Nein, natürlich nicht! Man muss ein System entwickeln, das desto schneller
funktioniert, je mehr es genutzt wird, damit es mit der Sache fertig wird! Das ist doch
wohl klar!
-
Nettie trommelt auf Armaturenbrett
Andere Leute schauen sie an, sie lächelt  schauen weg
Sieht oft auf die Uhr
Stau bewegt sich um 3 cm
Ich meine, ein Verkehrsystem mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa über
Stillstand ist eigentlich kein Verkehrssystem! (tobt) Das ist doch eher ein
Speichersystem
Nettie (ganz entschlossen): Okay! Komm, wir machen`s! Davon habe ich schon immer
geträumt!
DER: Wovon?
Nettie: Bring das Ding in die Luft! Niemand schaut her!
DER: Wenn du meinst
-
reißt Schiff nach oben, über alle Autos hinweg, in Lücke am anderen Ende Stau runter
in einem, Auto: Mann, der nachdenkt, Wagen taucht plötzlich vor ihm auf
Fahrer: Jessas (macht Schlenker) ich habe nicht mal bemerkt, dass der mich überholt hat!
Herrgott noch mal! Manche Leute rasen aber auch!
-
Schiff rast auf Überholspur davon, schaut hin: verwirrt
Hat das Auto keine Räder?…Konzentriert dich! Sonst fängst du an, Gespenster zu
sehen!
-
Schiff von neuen Stau gestoppt
Nettie (stöhnt): Oh nein!
DER: Früher hatten wir auf Blerontin auch mal solche Probleme. Vo mehreren Millionen
Jahren, ehe sich intelligentes Leben entwickelte
Nettie: Ach sei ruhig! …Es ist hoffnungslos. Wir haben nur noch neun Stunden Zeit
DER: Wo müssen wir denn hin?
Nettie: Zur Earl`s Court Road
DER: Sollen wir eine Abkürzung nehmen?
Nettie: Los! Tu’s!
Kind: Guck mal, Mami. Das Auto da kann fliegen!
Mutter: Tja, ich bestimmt nicht, Schätzchen. Was wir wohl als nächstes sehen!
Szene 68
-
Landen auf einer Straße südlich von `nem Park
Hopsen über ein geschlossenes Tor, fädeln sich in Einbahnverkehr
Nettie springt aus dem Wagen
Nettie: halb neun. Du bleibst hier! Wenn ich diesen Widerling Nigel richtig kenne, liegt er
noch im Bett
- öffnet Tür mit Schlüssel, stolpert über Brett hinter Tür
Schlafzimmer: Wer ist da?
Nettie (rappelt sich hoch): Ich bin’s!
Nigel: Scheiße. Nettie (Nigel und Mädchen ziehen Laken hoch) Ich dachte, du wärst von
Außerirdischen entführt worden!
Nettie: Nigel, wir haben ein echtes Problem!
Nigel: Ich kann das alles erklären…Das hier ist nämlich Nancy und ihre Mutter ist vor
kurzem gestorben und ich habe versprochen, mich um…
Nettie: Erinner dich, Nigel! Nachdem das Raumschiff abgehoben hatte, hast du da jemanden
getroffen?
Nigel: Du meinst einen Psychiater oder so was?
Nettie: Nein, nein! Hast du einen alten Mann mit weißem Bart in der Gegen, um die Ruine
gesehen?
Nancy: Ich geh wohl lieber!
Nigel: Nein, nein, warte…Ob ich was gesehen hab? (Nettie sieht plötzlich hilflos aus) Ein
alter Mann mit weißem Bart? Er hat in meinem Wagen gesessen. Ich hab ihn in Oxford
aufs Polizeirevier gebracht
-
Nettie schaut ihn verständnislos an, es macht klick  rennt zum Bette, gibt Nigel
einen schmatzenden Kuss (Nancy auch)
Rennt Treppe runter (immer 2 Stufen): Steintreppe in viktorianischer Villa
Nettie: DER! DER! DER!
Nancy (zu Nigel): Ich denke, ich geh wohl besser
Szene 69
Ort: Gefängniszelle auf dem Revier
- Leovinus klebt seine Augenbrauen über die Zellentür
Leovinus (Denkt laut (ist bei der Pressekonferenz)): Was habe ich gesagt? Ich sei nur der
Kunst verpflichtet (Sieht sich in Zelle um)
Papageienköttel Ich kann mich doch nicht
den Ansprüchen meines Schöpfertums
verstecken…Oh und die Reporterinnen
wie überlegen hab ich mich gefühlt…was
schoss mir noch durch den Kopf?
Niemand sei gut genug. Jeder Blerontiner,
der hier hereinkäme, hätte ein größtes
Recht auf Freiheit und Glück als
ich!…Was habe ich nur mit meinen
wundervollen Gaben gemacht? Habe ich
jemanden glücklich gemacht? Habe ich
anderen Reichtum und Frieden
beschert?…Oh mein Gott. Ich bin
erbärmlich!…Wurde ich geliebt? Habe ich
geliebt? (stöhnt auf) Meine Zuneigung fiel
nie auf ein lebendes Wesen, nur auf
technische Dinge – Titania!… Aber sie
liebt mich doch!…Aber sie ist doch nicht
lebendig. Ich habe sie geschaffen!
Szene 70
Ort: Gefängniszelle
Wachtmeister: Besuch für dich, Tschang!
-
Tür geht auf, DER und Nettie treten ein
Nettie: yassakkanisches Gewand und Parfüm
Leovinus: Mein lieber Freund! (DER überrascht) Sie haben Freiheit und Glück mehr verdient
als ich!
Nettie: Wir dürfen keine Zeit verlieren! Wir haben nur noch eine Stunde!
DER: Haben Sie`s?
Leovinus: Ich weiß nicht…Ich weiß nicht mehr genau, was ich habe und was nicht. Wenn ich
auf mein Leben zurückblicke, habe ich beinahe das Gefühl, ich hätte alles
weggeworfen und stünde mit leeren Händen da. Teure Lady, würden Sie mich
heiraten?
-
Nettie blickt verwirrt drein
DER: Haben Sie das zentrale Intelligenzherzstück? Titanias Gehirn!
Leovinus: Ach! Welcher Jammer! Ich habe es weggeworfen! Ich habe dafür keine
Verwendung mehr! Teure Lady! Meinen Sie, Sie können mich jemals lieben?
Nettie (schreit): Sie können es doch nicht weggeworfen haben!
DER (schreit): Denken Sie nach!!! Wo haben sie es hingeworfen?
Leovinus: Was spielt das noch für eine Rolle? (von Parfüm berauscht) Meine teure Lady!
Mein Leben! Wie habe ich mich danach gesehnt, einer Frau zu begegnen, die so
schön und intelligent ist wie Sie!
-
DER packt Leovinus am Kragen der Gefängniskleidung
DER (brüllt): Wo ist Titanias Gehirn?
Leovinus (singsang): Ha! Mr. Jorunalisto! Wer schnäuzt nun die Schiffe? Wer entgrätet die
Pyramiden?
-
DER bemerkt auch das Parfüm
DER( schreit): Kledense Rartext, Mann! `s unneheua wichtig, `s wir wissen, wo Sie diels
ßentrale Intellenzstück hingeschmissn ham – hick!…Nettie. Sssnell. Du m`sst
unnadig ssfort hier raus!
Nettie: Nicht ums Verrecken! Glaubst du, du kreist das besser hin, bloß weil du ein Mann
bist?
DER: Nein…nein…ich bin kein Mann…`S heißt…Ich bin ein Blerontiner (beginnt zu
kichern; Leovinus auch)
Nettie: Aufhören! Wie könnt ihr nur lachen! Wir müssen Titanias Intelligenzstück finden! Wo
ist es, Leovinus?
-
beide lachen immer lauter: Leovinus rollen Tränen runter, DER fängt an zu singen
(summen)
Nettie gibt auf, stürzt aus der Zelle  DER versucht sich zu normalisieren
Kann langsam mit Lachen aufhören und dreht sich zu Leovinus um und schüttelt ihn
bis er wieder normal ist
DER: DENKEN SIE NACH! Selbst wenn Sie in ihrem ganzen erbärmlichen Leben nie
irgendwas Anständiges getan haben! Tun Sie`s jetzt! Erinnern Sie sich, wo Sie das
fehlende Teil aus Titanias Gehirn hingeworfen haben!
Leovinus: Das zentrale Intelligenzherzstück…Titanias Zerebralaterie…wo hab ich die
hingeworfen?
DER: JA! Vredammtn ,Mann! Wo haben Sie sie hingeworfen?
Leovinus: Oh! Ich weiß! Ich die Ecke…dort drüben… (zeigt dort hin)
-
DER stürzt hin, kramt hinterm Eimer, steht auf, hält Metallstück in der Hand
Da erscheint Nettie in der Tür
Nettie: Wir kommen zu spät! Meine Uhr muss falschgegangen sein. Nach der Uhr hier im
Polizeirevier ist es bereits Mittag…
-
Nachrichtentöne aus dem Radio
Szene 71
-
Lucy und Dan laufen durch Oxfordshire, befragen Leute nach alten Mann
Gehen zurück zum Hotel, fragen nach, ob Nigel da war
Hotelboy: Ja, er ist noch am selben Tag ausgezogen. Und er hatte niemanden bei sich
Lucy: Hat sich vielleicht ein alter Mann mit weißen Bart ein Zimmer hier genommen?
Hotelboy: Nein. Tut mir leid, wenn ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte!
Lucy: Tja…Danke. Auf wieder sehen!
-
setzen sich in eine Café, schweigen sich an
Lucy beobachtet Dan, der brütet über seinem Kaffee
Legt ihre Hand auf Dans
Lucy: Es tut mir leid
Dan (blickt auf und lächelt): Wir waren ein gutes Team. Wir haben uns gegenseitig geholfen,
dorthin zu gelangen, wo wir sind, aber jetzt sollten wir wohl
besser allein weitergehen
-
Lucy beugt sich zu ihm und küsst ihn leicht
Im selben Moment: Nettie, DER und Leovinus treten ein
Die 3 setzen sich dazu
Alle zusammengesackt vor ihrem Kaffee
Nettie (hebt Kopf): Hört zu! Es hat doch keinen Sinn, dass wir alle bloß rum sitzen wie
verbrannte Toastbrotscheiben. Mag sein, dass es nicht viel Zweck hat,
aber ich schlage vor, wir fliegen dorthin zurück, wo wir das Raumschiff in
der Umlaufbahn verlassen haben – nur für den all – vielleicht haben sie ja
war hinterlassen – oder jemand ist vielleicht zurückgelassen worden –
oder…was weiß ich. Aber ich werde meines Lebens nicht mehr froh, ehe
ich nicht selber gesehen habe, dass es nicht mehr da ist.
Leovinus: Sie sind so bezaubernd, teure Dame und besitzen so ein zartes Gemüt
-
Pause, dann alle auf einmal
Lucy, Dan: Was soll das denn jetzt noch für einen Sinn ergeben? Warum sollten die uns etwas
hinterlassen?
Nettie: Also, ich gehe, bringst du mich hin, DER?
Szene 72
Ort: Landeraumschiff
- alle an Bord, Schiff hebt ab
- donnern in die Stratosphäre
- im Weltall schwebt das Raumschiff Titanic
- Dan küsst Nettie, sie ihn und er noch mal sie
- Nettie küsst dann Leovinus
- Lucy und Dan küssen sich auch
Nettie: Natürlich! Was sind wir für Idioten! Kapitän Bolfass hat von Dormillion – Tagen
gesprochen! (blickt auf die Uhr) Wir haben noch 20 Minuten Zeit!
Szene 73
Ort: Geheimkammer
- Leovinus läst Zerebralaterie ganz sangt ins Gehirn gleiten
- Titanias Lider flattern, öffnet langsam ihre Augen, blickt Leovinus an
Leovinus (flüstert): Titania! Ich liebe dich noch immer!
-
alle schnappen nach Luft, als Titania den Kopf vom Boden hebt und sich auf einen
Ellenbogen stützt
Nettie (drückt Dans Hand; sieht ihn an): Dan, würdest du mich noch mal küssen? (küssen
sich)
Szene 74
Ort: Maschinenraum
- Bombenexperte kann Bombe entschärfen
- Nettie ist dabei (natürlich mit Dan Arm in Arm)
Nettie: Na Bombe, wie geht’s dir?
Bombe: Gut. Danke fürs Entschärfen. Ich wollte eigentlich nie explodieren (Nettie lacht)
Szene 75
Ort: Kommandobrücke
Bolfass: Als Belohnung für die Rettung des Raumschiffes Titanic bieten wir Ihnen hiermit
Anteile an
Alle: Dankeschön
Bolfass: Außerdem wollte ich sie, Lucy und Dan, bitten, es als Hotel zu führen. Sehen Sie es
als Ersatz für ihr Pfarrhaus
Dan: Dieses Angebot ist über aus freundlich, doch ich werde es nicht annehmen. Ich werde
wieder zurück zu Erde fliegen
Bolfass: Na schon. Und was ist mit Ihnen, Lucy?
Lucy (überlegt): Ich weiß noch nicht so recht…
DER: Wenn du willst, können wir das gerne gemeinsam machen
Lucy: Wirklich? (küsst ihn) Danke (zu Bolfass) Ich nehme Ihr Angebot an
Szene 76
Ort: Yassakka
- die Wirtschaft blüht wieder auf (?)
- setzen dem Raumschiff ein Denkmal
- Lucy und DER heiraten auf der Erde und in Yassakka
- Leovinus` Augenbrauen nachgewachsen, verbringt viel Zeit mit Titania
- Dan macht Nettie einen Antrag: sie nimmt an
- Baut mit Dan Pfarrhaus wieder auf  Hotel
- In der Eingangshalle: Photografie: „Dans und Netties Hotel unter den Sternen“
- Papagei findet 2. Papagei
- Sitzen mit vier Küken zusammen: Dan, Nettie, Lucy und DER
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