Theoretische Physik I (WS 2015 / 2016) Übung 9 28.12.2015 Aufgabe 34 (Teilchen im Magnetfeld) (35 Punkte) Betrachten Sie ein Teilchen der Masse m und der Ladung q, das sich in einem gleichförmigen ~ = B~ez bewegt. Magnetfeld B ~ als B ~ =∇ ~ ×A ~ mit A ~ = 1B ~ × ~r schreiben lässt. Beweisen Sie (a) Beweisen Sie, dass sich B 2 ~ = 1 Bρ~eφ gilt. auch die äquivalente Aussage, dass in zylindrischen Polarkoordinaten A 2 (b) Stellen Sie die Lagrange-Funktion des Teilchens in zylindrischen Polarkoordinaten auf und bestimmen Sie die drei entsprechenden Lagrange-Gleichungen. (c) Beschreiben Sie die im Detail diejenigen Lösungen der Lagrange-Gleichungen, für die ρ konstant ist. (d) Zeigen Sie, dass die allgemeine Lagrange-Funktion des Teilchens im elektromagnetischen ~→A ~ + ∇χ, ~ φ → φ − χ̇ symmetrisch bleibt. Feld unter der Eichtransformation A Aufgabe 35 (Wellengleichung in zwei Dimensionen) (35 Punkte) Die Lagrange-Dichte einer isotropen zweidimensionalen Membran, die Schwingungen senkrecht zu ihrer Ruhelage ausführt, hat die Form `= i 1h ~ 2 . µ(u̇)2 − Y (∇u) 2 Hierbei bezeichnet u(x, y) die Auslenkung der Membran (in z-Richtung) aus ihrer Gleichgewichtslage. (a) Leiten Sie hieraus die Euler-Lagrange-Gleichungen für das Feld u(x, y) her. (b) Die Membran sei in einen quadratischen Rahmen der Kantenlänge a eingespannt. Zeigen Sie, dass die Fundamentallösungen der Wellengleichung dann die Form u(x, y) = sin(kx) sin(ky) cos(ωt + ϕ) haben. Bestimmen Sie die möglichen Wellenzahlen k und die Dispersionsrelation. (c) Betrachten Sie nun Schwingungen der Form u(x, y) = (sin(kn x) sin(km y) ± sin(km x) sin(kn y)) cos(ωt) und bestimmen Sie die Knotenlinien der Schwingungen. Wie hängt die Anzahl der Knotenlinien von den Wellenzahlen ab? Aufgabe 36 (Wellengleichung in drei Dimensionen) (30 Punkte) Die dreidimensionale Wellengleichung lautet ∆f − 1 ∂2 f = 0. c2 ∂t2 Es sei f (ξ) eine beliebige Funktion mit den beiden Ableitungen f 0 (ξ) und f 00 (ξ), und es sei ~n ein beliebiger Einheitsvektor. ~ (~n · ~r − ct) = ~nf 0 (~n · ~r − ct). (a) Zeigen Sie, dass ∇f (b) Zeigen Sie, dass f (~n · ~r − ct) die dreidimensionale Wellengleichung erfüllt. (c) Erläutern Sie, dass f (~n · ~r − ct) ein Signal darstellt, das (zu einem bestimmten Zeitpunkt t) in jeder beliebigen Ebene senkrecht zu ~n konstant ist und sich starr mit der Geschwindigkeit c ausbreitet. (d) Für eine sphärisch symmetrische Funktion f (~r) = f (r) gilt 1 ∂2 (rf ) für r 6= 0. ∆f = r ∂r2 Zeigen Sie, dass die Funktion 1 f (r, t) = g(r − ct) r die dreidimensionale Wellengleichung für r 6= 0 erfüllt.