Chromosomen und das Karyogramm

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Chromosomen und das Karyogramm
Vergleicht man verschiedene Fotos der Zellen miteinander, fallen sofort die großen
Unterschiede zwischen den sichtbaren Strukturen der einzelnen Zellbilder auf. Jedes
Foto zeigt ein bestimmtes Stadium im so genannten Zellzyklus (= der Zeitraum
zwischen zwei Zellteilungen).
Die längste Zeit ist im Zellkern nur ein dichtes Knäul von Chromatin
zu sehen. Dass z.B. die Erbsubstanz des Menschen auf 46
Chromosomen verteilt ist, kann man nicht erkennen.
In diesem Stadium arbeitet die Zelle: Es laufen die verschiedenen
Wachstums- und Entwicklungsvorgänge ab und die
Chromatinfäden, d.h. das Erbgut, werden verdoppelt. Das
Chromatin wird deswegen auch als Arbeitsform der Erbsubstanz
bezeichnet.
Feinbau eines Chromosoms
Kurz vor Beginn einer Zellteilung kommt es zu deutlichen
Veränderungen im Zellkern. Die Chromatinfäden verdichten und
verkürzen sich. Schließlich werden unterschiedlich große, X-förmige Strukturen
sichtbar: die Chromosomen. Jedes Chromosom besteht aus zwei identischen Hälften,
den Chromatiden. Die beiden Chromatiden sind am Centromer miteinander
verbunden.
Ein Chromosom enthält also in jedem Chromatid dicht verpackt eine exakte Kopie
der DNA. Nur in dieser Form können die vielen Chromatinfäden, also das Erbgut, bei
einer Zellteilung gleichmäßig auf neu entstehende Zellen verteilt werden. Man
bezeichnet die Chromosomen deswegen auch als Transportform der Erbsubstanz.
Hat sich die Zelle geteilt, lösen sich die Chromosomen scheinbar auf und gehen
wieder in die Arbeitsform über.
Das Chromatin ist die Arbeitsform der Erbsubstanz. Ein Chromosom besteht aus zwei
verschiedenen Chromatiden. Die Chromosomen werden als Transportform
bezeichnet. Sie sind nur während der Zellteilung sichtbar.
Ein Karyogramm bringt Aufklärung
Da die Chromosomen mit dem Lichtmikroskop zu erkennen sind, kann man mit relativ
einfachen Mitteln das Erbgut eines Lebewesens betrachten. Hierfür wird der Vorgang
der Zellteilung unterbrochen, das Präparat angefärbt und fotografiert. Nun werden
die Chromosomen aus dem Bild ausgeschnitten und nach Größe und Lange des
Centromers und weiteren Merkmalen sortiert. Das so entstandene Bild nennt man
Karyogramm
Anhand eines Karyogramms kann man z.B. das Geschlecht eines Lebewesens
erkennen oder die Anzahl der Chromosomen verschiedener Organismenarten
miteinander vergleichen.
Das Karyogramm einer menschlichen Körperzelle zeigt bspw. 46 Chromosomen. 44
dieser Chromosomen sind sowohl in männlichen als auch weiblichen Zellen
vorhanden. Sie werden als Autosomen bezeichnet. Vergleicht man sie miteinander,
fällt auf, dass sich jeweils zwei Autosomen sehr stark ähneln. Diese werden im
Karyogramm zu 22 Paaren zusammengefasst, den so genannten
homologen Chromosomen.
Das verbleibende Chromosomenpaar sind die
Geschlechtschromosomen, oder auch Gonosomen genannt. Sie sind
bei Mann und Frau unterschiedlich:
-
Frauen besitzen zwei relativ große X-Chromosomen als
homologes Chromosomenpaar (XX).
Männer besitzen ein X-Chromosom und ein sehr kleines Y-Chromosom (XY).
Da in den Körperzellen sowohl die Autosomen wie auch die Gonosomen jeweils
doppelt vorkommen, spricht man von einem doppelten oder diploiden
Chromosomensatz (2 n = 46 Chromosomen). Nur die Keimzellen, also die Spermienund Eizellen, enthalten einen einfachen, einen haploiden Chromosomensatz (n = 23
Chromosomen).
Das menschliche Karyogramm zeigt 23 homologe Chromosomenpaare. Darunter
sind 44 Autosomen und zwei Gonosomen.
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