Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord Übernahmekriterien innerhalb des Traumanetzwerkes Alle am Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord beteiligten Kliniken einigen sich auf folgende Regularien bezüglich der primären wie sekundären Verlegung von traumatisierten Patienten und erkennen außerdem die in Anlage 1 beigefügten Aufnahmekriterien in den Schockraum an. Für regionale und überregionale Traumazentren besteht eine Übernahmever-pflichtung für alle Patienten, die die in Anlage 2 aufgeführten Verletzungen aufweisen bzw. den in Anlage 2 aufgeführten Kriterien entsprechen. Ob eine Verlegung in ein übergeordnetes Traumazentrum stattfindet liegt allein im Ermessen der erst behandelnden Klinik. Es besteht keine Verpflichtung zur Weiterverlegung. Alle am Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord beteiligten Kliniken erklären sich bereit, den Partnern im Netzwerk eine zentrale Rufnummer anzugeben, die 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr mit einem Ansprechpartner besetzt ist, der innerhalb von längstens 5 Minuten über eine Übernahme entscheiden kann, bzw. Informationen zu einem verlegten Patienten zur Verfügung stellen kann. Die Liste der Adressen und zentralen Rufnummern wird allen Partnern im Netzwerk vom Sprecher zur Verfügung gestellt. Bezüglich der telemedizinischen Vernetzung wird eine zeitnahe flächendeckende Lösung angestrebt. Des weiteren verpflichten sich alle Kliniken am Traumaregister der DGU teilzunehmen, wobei die Dokumentation der Schwerverletzten mit dem „reduzierten Fragebogen“ obligat, die mit dem „ausführlichen Fragebogen“ fakultativ ist. Es werden regelmäßige Treffen, Falldiskussionen und Fortbildungsveranstaltungen innerhalb des Netzwerkes stattfinden. Die Leitidee des Traumanetzwerkes München-Oberbayern Nord ist die kollegiale Zusammenarbeit bei der Behandlung Schwerverletzter, aus der heraus sich weitere Kooperationen und Verbünde auf allen Gebieten der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie ergeben können, um so insgesamt unser Fachgebiet in dieser so wichtigen Region zu stärken und gut positionieren zu können. Anlage 1: 1. Vitalwerte: Kriterien für die Aufnahme in den Schockraum Glasgow-Coma-Score < 14 (bei Traumaanamnese) Systolischer Blutdruck < 90 mmHg Atemfrequenz unter 10 bzw. über 29/min Sauerstoffsättigung unter 90% 2. Verletzungsmuster: instabiler Thorax Offene Thoraxverletzung Instabile Beckenfraktur Mehr als 1 Fraktur langer Röhrenknochen der unteren Extremitäten Proximale Amputation 3. Unfallmechanismus: Fußgänger/ Fahrradfahrer angefahren (>30km/h) Motorrad oder Autounfall mit hoher Geschwindigkeit Ejektion aus dem Fahrzeug Karosserieverformung über 50 cm Tod des Beifahreres Sturz aus mehr als 3 Meter Höhe Explosionsverletzung Verschüttung/Einklemmung Anlage 2: Übernahmekriterien innerhalb des Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord 1. ZNS Schädel-Hirn-Trauma ab 2. Grades Penetrierende oder Impressionsfraktur des Schädels GCS<15 (traumabedingt) Neurologische Herdsymptomatik Trauma des Rückenmarks oder größere Wirbelfraktur 2. Thorax Weites Mediastinum oder Verdacht auf Verletzung großer Gefäße Schwere Verletzung der Brustwand oder Lungenkontusion Kardiale Verletzung Notwendigkeit längerer Beatmung 3. Becken/Abdomen Instabile Beckenringfraktur Beckenringfraktur und hämorrhagischer Schock Offenes Beckentrauma Verletzung parenchymatöser Organe Komplexe Verletzung urogenitaler Organe 4. Extremitäten Schwere offene Frakturen Traumatische Amputation mit Potenzial der Replantation Komplexe Gelenkfrakturen Schwere Quetschverletzungen Ischämie 5. Multiorganverletzung SHT mit Gesicht, Thorax, Abdomen, Becken Verletzung von mehr als 2 Körperregionen Schwere Verbrennung (bei >20% in Spezialklinik) Mehrere Frakturen von großen Röhrenknochen 6. Komorbidität Alter <5 oder >65 Jahre Kardiale oder respiratorische Vorerkrankung Insulinpflichtiger Diabetes mellitus Schwangerschaft Immunsuppression 7. Sekundäre Verschlechterung Maschinelle Beatmung notwendig Sepsis Einfaches oder multiples Organversagen Schwere Weichteilnekrose Adressliste: Abteilung: Klinik: Chefarzt: Tel.: Fax.: e-mail: Zentrale Notfallnummer für primäre Verlegungen: (bitte immer auf Verlegung aus dem Traumanetzwerk hinweisen) 1. Unfallchirurgischer Dienst: (für Anfragen und sekundäre Verlegungen) Beispiel: Abteilung: Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs-, Hand- und Plastische Chirurgie Klinik: Klinikum Ingolstadt Krumenauerstraße 25 85049 Ingolstadt Tel.: 0841-8800 Chefarzt: PD Dr. Michael Wenzl Tel.: 0841-880-2451 Fax.: 0841-880-2459 e-mail: [email protected] Zentrale Notfallnummer für primäre Verlegungen: 0841-880-4444 (bitte immer auf Verlegung aus dem Traumanetzwerk hinweisen) 1. Unfallchirurgischer Dienst: 0841-880-2466 (für Anfragen und sekundäre Verlegungen)