Wie der Anfang, so der Fortgang!

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Wie der Anfang, so der Fortgang!
Die Taufe ist ein Begräbnis und dennoch eine fröhliche Angelegenheit. Weshalb? Weil sich „doppelt
lebendige“ Menschen taufen lassen, um dadurch etwas höchst Bedeutsames zum Ausdruck zu
bringen. „Doppelt lebendig“ deshalb, weil sie sowohl das natürliche, als auch das ewige Leben
empfangen haben. Mit der Taufe möchten sie zum Ausdruck bringen, dass sie beides ihrem Herrn
Jesus Christus verdanken und sie deshalb ihr restliches Leben ganz ihm und der Erreichung seiner
Ziele widmen wollen.
So ist die Taufe ein Zeichen des Anfangs und mir scheint, als habe Paulus genau das im Auge
gehabt, als er den Kolossern (2,6) schrieb: „Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen
habt, so lebt nun auch in ihm!“ - Hier wird uns in entscheidender Hinweis für die Gestaltung unseres
Lebens als Christen gegeben. - Was meinte Paulus nun aber damit? - Frage: Wie habt ihr den Herrn
Jesus Christus angenommen?
1. Ihr habt die Diagnose Gottes gelten lassen.
In unseren Tagen wird ein anderes Evangelium immer beliebter, das Sündenerkenntnis und Buße aus
dem Heilsplan Gottes ausgeblendet hat. Es wird so getan, als ob eine intellektuelle Anerkennung von
Sünde und Schuld ebenso wie die intellektuelle Zustimmung zu dem Versöhnungswerk Christi
ausreichen würde, um Christ zu werden und Christ zu sein.
Hierbei bleibt unberücksichtigt, dass die Sünde unser Feind ist, der uns in unserem Kern
verunreinigt und zerstört (Matthäus 12,34f), so dass dadurch der persönliche Umgang mit dem
heiligen Gott unmöglich wird. Nur wenn ihr dieses Kernproblem im Auge behaltet, nur wenn ihr
sensibel die sich auch in euer Leben wieder einschleichende Sünde erkennt, bekennt und lasst (1.
Johannes 1,7-9), werdet ihr Christen sein, wie Jesus sie haben möchte. „Wie ihr nun ..!“
Der Herr Jesus beeindruckte weder damals noch heute die Sicheren, Zufriedenen, Frommen,
Ehrlichen und Anständigen. Er sagte: „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die
Kranken.“ (Lukas 5,31) Deshalb fühlen sich von ihm auch stets nur die Armen, die nichts vorweisen
können, die Unsicheren, Sünder, Schwachen, Hilflosen und Untüchtigen angezogen. Folgerichtig
heißt es in Matthäus 5,3: „Selig sind die geistlich Armen, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil!“ Bleibt stets in dieser demütigen Geisteshaltung von Bedürftigen. „Wie ihr nun ....!“
Seid auch nicht erstaunt, wenn eure Lustgefühle verschwinden und sich Unlust zum Bibellesen,
Beten, Gemeindebesuch, Mitarbeit in euren Herzen breit machen will. Hier ist dann eine Möglichkeit,
sich in Selbstverleugnung zu üben. Dann sprecht, wie ich es tue, wenn so etwas bei mir vorkommt:
„Ich kenne dich, der du keine Lust zum Gebet und keine Freude am Dienst für Jesus hast! Du bist der
„alte“ Manfred Herold, der am liebsten für sich alleine ist, der möglichst alles nach seinem Plan
laufen sieht usw. Du aber bist mit Christus gestorben und bist seit dem 18. Juni 1967 (dem Tag meiner
Taufe) mit ihm begraben und hast jetzt gar nichts mehr zu melden. - Herr Jesus, du bist jetzt
dran ...!“
Wendet euch wie am Anfang an den Herrn Jesus und sagt ihm: „Danke Herr, dass ich mich nicht
mehr mit meiner Unlust herum plagen muss. Du hast sie mit ans Kreuz genommen. Schenke Du mir
die Freude, die du an des Vaters Worten hattest! Sprich du zu mir und lehre du mich beten!“ Immer
wieder gilt es so Buße zu tun, zu Jesus umzukehren, von ihm als unserem Herrn zu lernen und so ihm
ähnlicher zu werden. Dabei wird jeder Christ es erleben: Dem Bewusstsein der Abhängigkeit
entspricht das Erleben des Getragenwerdens. - „Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus
angenommen habt, so lebt nun auch in ihm!“ - Lasst die Diagnose Gottes auch weiterhin für euch
gelten.
-1-
2. Ihr habt euch auf Empfang eingestellt!
Die Frohe Botschaft ist vor allem deshalb wirklich eine frohe Botschaft, weil sie uns Menschen sagt,
dass Gott uns um Jesu willen reich beschenken will, wenn wir unsere rebellische Autonomie (Sünde)
ihm gegenüber aufgeben und bereuen. Wenn der Mensch durch das Wirken des Heiligen Geistes zu
der Einsicht kommt, dass er sich nicht selbst helfen kann, ist es oft nur noch ein kleiner Schritt, bis er
bittet: „Nimm mir, was mich quält und gib mir, was mir fehlt!“ Bleibt dieser Haltung treu! Gebt ab,
was euch quält und nehmt an, was euch fehlt! - „Wie ihr nun ...!“
Bleibt auf Empfang eingestellt, wenn ihr die Bibel in die Hand nehmt! Macht euch nicht
selbstsicher über die Bibel her. Bittet demütig darum, dass Gott euch die Ohren zum Hören öffnet
(Jesaja 50,4), sprecht mit dem jungen Samuel: „Rede, Herr, denn dein Knecht hört!“ (1. Samuel 3,10)
und vertraut darauf, dass Gott euch das Herz zu rechtem Gehorsam auftut (Apostelgeschichte 16,14).
Bleibt in allem kindlich vertrauensvoll und begierig nach dem Wort Gottes (1. Petrus 2,2; Psalm
119,162).
Bleibt auf Empfang eingestellt und denkt niemals, ihr könntet oder müsstet euch irgend etwas
bei Gott verdienen (Römer 4,16)! Der Vater hat uns in Jesus das Liebste geschenkt. Kann es da noch
irgend etwas geben, was er uns vorenthalten sollte? (Römer 8,32)
Bleibt auf Empfang eingestellt und deshalb lern- d.h. veränderungswillig. Stellt euch darauf ein,
dass es in eurem Christenleben immer mehr um andere und immer weniger um euch gehen wird.
Das bedeutet es, in das Ebenbild Jesu umgestaltet zu werden. Wenn Gott euch etwas zeigt, dann
möchte er, dass ihr gehorsam seid und zwar gern, gleich und ganz! (Römer 16,19)
Bleibt auf Empfang eingestellt, wenn ihr unter Druck geratet und ihr nicht mehr aus noch ein
wisst. Besonders wenn wir unter Druck geraten wird deutlich offenbar, was in uns steckt.
(Teebeutelsituation) Hier wird es nicht ohne Leiden und Sterben um Jesu willen abgehen, denn nur
auf diesem Weg wird wahre Frucht gebracht. Mit jemandem zu reden, obwohl man eigentlich zu
müde dafür ist, ist eine Art von Sterben. Jemandem zu helfen, obwohl man selbst alle Hände voll zu
tun hat, ist eine Art von Sterben. Auf eine Vorliebe um anderer willen zu verzichten, ist eine Art von
Sterben (Johannes 12,24). So sieht unser Weg mit Jesus aus!
Bleibe auf Empfang eingestellt, wenn dir klar wird: Ich kann nicht, was von mir erwartet wird.
Ja, ich will noch nicht einmal, was ich soll! Bekenne Jesus das als Sünde und rechne dann damit:
Wenn er das angeordnet hat, es also sein Wille ist, dann wird er genau das auch in mir und durch
mich zustande bringen.
Achtet darauf: Den Hunger und Durst eurer Seele, kann nur Jesus stillen und er stillt sie nicht mit
irgend etwas, sondern mit sich selbst. „Glücklich ist der Mensch, der weiß, dass alles, was er
wünscht, in Gott zu finden ist.“ (Spurgeon) - Bleibt auf Empfang eingestellt!- „Wie ihr nun den Herrn
Christus Jesus angenommen habt, so lebt nun auch in ihm!“
3. Ihr habt den Heiligen Geist sein Werk tun lassen!
Am Anfang glaubtet ihr es: „Jesus vergibt mir! Jesus macht mich zu einem Gotteskind!“ Warum
glaubtet ihr das? (1. Petrus 3,15) Weil es die Bibel in Johannes 3,36 sagt! Nun habt ihr Gottes Wort
weiter kennen gelernt und wisst: „Jesus wohnt durch den Heiligen Geist in mir! Er vollbringt das
angefangene Werk in mir!“ Weshalb glaubt ihr das? Weil Gottes Wort es sagt: 2. Korinther 13,5;
Kolosser 1,27! Bleibt Menschen des Wortes Gottes, habt die Bibel lieb! Ich liebe die Bibel wie ich
meine Augen liebe. Nicht weil sie so schön und einmalig wären, sondern weil ich ohne sie all das
Schöne, Wichtige und Herrliche, was Gott, die Welt und Jesu Erlösungswerk betrifft, nicht
wahrnehmen könnte. Deshalb liebe ich dieses Buch und halte es für völlig einzigartig! - Weil die Bibel
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euch es sagt, deshalb rechnet erwartungsfroh mit dem Christus in euch! Er ist auch eure Hoffnung
auf ein Leben, das Gott gefällt. - „Wie ihr nun ...!“
Lasst den Heiligen Geist auch weiterhin sein Werk in euch tun! „Der in Euch ist ist größer als der,
der in der Welt ist!“ (1. Johannes 4,4) Christus in uns ist größer als Satan und seine Helfer. Er ist auch
stärker als der größte Verbündete Satans in uns – unser altes Ich. Du musst nicht kapitulieren vor
deiner Disziplinlosigkeit, deiner Menschenfurcht, deinen Gebundenheiten und Süchten. Sprich es im
Glauben aus: „Der in mir ist, ist größer als der, der in der Welt ist!“ Fahre fort: „Ja, Herr Jesus, ich
will es glauben, dass du auch mit meinen schlechten Gewohnheiten, meinen Ängsten und Sorgen
fertig wirst. Hier hast du sie! Ich gebe sie dir ab, werde du mit ihnen fertig!“ - Durch Christus in mir
kann ich für andere da sein, denn mit ihm verbunden, muss ich keine Angst mehr haben, zu kurz zu
kommen! Mit Christus ist uns alles zum Leben Nötige geschenkt! (2. Petrus 1,3) – Liebe für den
Nächsten, Freude an Gott und seinem Wort, sowie seiner Gemeinde. Christus will das alles mehr und
mehr in euch vollbringen. - „Wie ihr nun ...!“
Bekehrung ist nicht nur ein Anfang; sie ist eine wachsende Erfahrung. Vor der Bekehrung ist das
Leben um das Ich herum aufgebaut; nach der Bekehrung wird das Leben um Gott herum neu
organisiert. Wenn das nicht geschieht, so geschieht überhaupt nichts. Wo nur Änderungen am
Rande eines Lebens vorgenommen werden, handelt es sich bestenfalls um eine Scheinbekehrung.
Eine echte Bekehrung besteht aus der Veränderung der ersten Position in einem Leben und ändert
von da aus dann alles bis zum äußersten Rand. Sich zu bekehren schmeichelt dem Ich nicht und
deshalb drücken sich viele davor. Aber Achtung, das ist gefährlich.
Lasst den Auferstandenen durch seinen Heiligen Geist also auch weiterhin sein Werk in euch tun.
Allein so werdet ihr zu Menschen, die Gott ehren, weil sie allein aus seinen Quellen leben. Und ein
Leben so zu führen, dass ein gutes Licht auf unseren Herrn Jesus Christus fällt, ist unsere größte
Aufgabe und schönste Herausforderung. - Deshalb: „Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus
angenommen habt, so lebt nun auch in ihm!“
Manfred Herold
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