Ekman übers Lügen

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Ekman übers Lügen
Ekmans Definition vom Lügen
Lüge ... „beruht auf einer bewußten Entscheidung, der Lügner hat die Absicht, dem
Opfer eine falsche Information zu geben (S.12).“
„Entscheidend ist, dass die Person, die lügt, die Wahl hatte, zu lügen oder die Wahrheit
zu sagen, und dass sie den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge kennt. (ebd.)“
„Zur Definition einer Lüge gehören (...) auch Bestimmungen, die das Zielobjekt des
Lügners betreffen. In einer Lüge hat weder das Zielobjekt darum gebeten, in die Irre
geführt zu werden, noch hat der Lügner in irgendeiner Weise vorher bekanntgegeben,
dass er zu lügen beabsichtigt (S.13).“ (ein Gegenbeispiel wären Schauspieler)
Arten des Lügens
Es gibt zwei grundlegende Arten des Lügens:
Verheimlichen – der Lügner hält Informationen zurück, ohne wirklich die Unwahrheit
zu sagen. Informationen wurden wissentlich zurückgehalten, mit Absicht, nicht per
Zufall.
Fälschen – falsche Behauptungen aufstellen (entsteht häufig erst durch eine gezielte
Nachfrage des Gegenübers)
Formen des Lügens:
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falsche Gründe für die eigene wahre Emotion angeben (z.B.: falsche Gründe für
innere Panik, Überraschung usw.)
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die Wahrheit in einer übertriebenen Art und Weise sagen, so dass das gezielte
Fragen des Gegenübers lächerlich gemacht wird
-
die Wahrheit auf falsche Weise zu sagen, indem sie halb verheimlicht wird, die
Wahrheit wird gesagt, aber nur die halbe
-
die Vermeidung, irgendetwas Unwahres zu sagen, indem man auf solche Weise
ausweicht, dass der andere eine falsche Schlußfolgerung zieht
Hinweise darauf, wie man erkennen kann, dass jemand lügt
Durchsickern der Wahrheit – ein Lügner gibt die Wahrheit preis durch einen
Verhaltensfehler / das Verheimlichte kommt durch undichte Stellen ans Licht
Täuschungshinweis – das Verhalten des Lügners deutet nur darauf hin, dass er lügt,
ohne dabei die Wahrheit zu enthüllen / gibt Antwort auf die Frage, ob eine Person lügt
oder nicht
Es handelt sich hier um Verhaltensfehler, die bei dem Lügenden auftreten können wie
z.B. ein Gesichtsausdruck, ein gewisser Tonfall in der Stimme, ein Versprecher oder
bestimmte Gesten. Die Fehler können aufgrund des Denkens (Gedächtnis) und des
Fühlens (wahre „entgegengesetzte“ Gefühle) auftreten.
Die Rolle der Emotionen
-
Es kommt häufig zu Fehlern, weil es Schwierigkeiten bereitet, ein (aufkommendes)
Gefühl zu verheimlichen oder zu verfälschen.
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Wenn bestimmte Gefühle geweckt wurden, stellen sich bestimmte Veränderungen
automatisch ein, ohne Überlegung oder ohne bewußte Entscheidung. Die
Verleugnung eines Gesichtsausdrucks oder einer schnellen Atmung oder einer
Anspannung in der Stimme unterliegt in einem sehr geringem Maß unserer
Entscheidungsgewalt.
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Je stärker die Gefühle sind, umso schwieriger wird die Situation des Lügners. Man
muss einen ständigen Kampf führen, um die Veränderungen in Gesicht, Körper und
Stimme zu verheimlichen. Ebenfalls ist es nicht einfach, die richtigen Bewegungen
und die jeweiligen Veränderungen in der Stimme zu koordinieren, die für die
Fälschung von Emotionen notwendig ist.
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Emotionen, die häufig zusammen mit Täuschungen auftreten: die Angst, ertappt zu
werden; das Schuldgefühl; „das Vergnügen, jemanden an der Nase herumzuführen“
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