EKAS Quartalsthema

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Arbeitssicherheit
Stromunfälle verhindern
1. Quartal 07
Stromunfälle verhindern
„Kabelsalat“ als Stolper- und Sturzquellen im Betrieb eliminieren
Schwer zu lösende Knoten in Kabeln und unübersichtliche, verworrene
Kabelmengen werden umgangssprachlich als Kabelsalat bezeichnet. Um Kabelsalat
zu vermeiden, ist es wichtig, das Kabel ordentlich zusammenzulegen. Hierbei ist
darauf zu achten, dass das Kabel stets in gleicher Richtung wie seine Adern (nicht in
sich verdreht) zusammengelegt wird.
Unordentlich herumliegende Kabel sind gefährliche Stolper- und Sturzquellen.
Stolpern über achtlos herumliegende Kabel können gravierende Folgen haben. Zum
Beispiel den Kopf an einer Kante aufschlagen, oder beim versuchen den Sturz
aufzuhalten, den Arm brechen. Nicht zu vergessen bei älteren Personen sind
schwere Becken- oder Beinbrüche usw. Die Folgen davon sind unnötige Schmerzen
und Leid, Versicherungskosten und Stress durch Mehrarbeit. Darum gilt es, dieses
Stolperfallen aus dem Wege zu räumen. Noch besser, von Anfang an daran zu
achten, dass sie gar nicht entstehen.
Erste Massnahmen
 Anordnung von Kabeln und bestehenden Kabelsystemen prüfen
 Kabelverbindungen so platzieren, dass weder Stolperfallen noch Fangstellen
entstehen
 Kabel im Gehbereich mit trittfesten Kanälen sichern
 Weitere Stolperfallen welche nicht eliminiert werden können, absperren oder gut
sichtbar kennzeichnen
 In regelmässigen Abständen den Betrieb systematisch auf Gefahrenherde neu
überprüfen.
Vorübergehende Verlegung von Kabeln
Bei Messfeiern oder Veranstaltungen im Saal, auf dem Hiltiplatz oder anderswo –
Kabel so verlegen, dass sie keine Stolperfallen bilden und nicht durch Türen usw.
eingeklemmt werden.
Andere Folgen des Kabelsalats
Durch einen Kabelsalat können auch Schädigungen an Steckdosen und Kabeln
entstehen. Dadurch entstehen neben der Sturzgefahr noch weitere Gefahren:
Personengefährdung: Strom fliesst wenn ein geschlossener Stromkreis besteht,
gefährlich wird es, wenn der Mensch diesen Stromkreis schliesst. Meistens ist der
Stromkreis über die Erde geerdet. Nasse Böden jeglicher Art, Stahlkonstruktionen
sowie Stahlteile in Holzfussböden können ebenfalls eine gute elektrische Bindung
zum Boden herstellen. Ein starker Stromschlag kann ein Herzkammerflimmern
auslösen und somit zum Tod führen.
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1. Quartal 07
Neben der elektrischen Gefährdung ist auch die Brandgefahr zu beachten: Oft
werden die Lampen oder andere Leuchtmittel mit brennbaren Materialien wie Papier
oder Lack überzogen. Dadurch wird die Ableitung der Wärme erschwert, es entsteht
Stauwärme und das brennbare Material kann sich entzünden.
Ebenfalls kann ein Brand entstehen, wenn Strom ausserhalb der vorgesehenen
Bahn fliesst. Funken können Staub entzünden oder diesen zum Explodieren bringen.
Massnahmen und Tipps zur Verhütung der Gefahren
 Kabel am Stecker (und nicht am Kabel selbst) aus der Steckdose ziehen.
 Kabelkanäle oder Kabelverkürzer anbringen, diese verhindern, dass lange
Kabel frei herumliegen und zu Stolperquellen werden (Kabelsalat).
 Eingriffe an elektrischen Anlagen und Einrichtungen unterlassen, falls man nicht
über ausreichende Fachkenntnisse verfügt.
 Keine elektrische Maschinen (z.B. Föhn etc. im Bereich von Wasser lagern oder
betreiben.
 Vorsicht bei Reinigungsarbeiten (Frühlingsputz) beim Reinigen mit Wasser in
der Nähe von Steckdosen.
 Falls Veränderungen am Kabel oder an der Steckdose festzustellen sind,
sollten diese nicht mehr benutzt werden, sondern dem Hauswart oder einer
Fachperson gemeldet werden. (z.B. Leitung wird aus dem Kabelgehäuse
gerissen und wird dabei berührbar oder Steckdose ist verschmort.)
 Aufmerksamkeit vermehrt auf elektrische Geräte richten, darauf achten, dass
sie richtig platziert sind und keine gefährlichen Gegenstände in der Nähe sind.
Stromverletzungen:
Akute Lebensgefahr besteht, wenn Ströme über das Herz (Muskel) fließen. In
diesem Fall kann es zu Herzkammerflimmern kommen, wodurch die Pumpfunktion
des Herzens beeinträchtigt wird. In weiterer Folge ist die Sauerstoffversorgung des
Gehirns nicht mehr gewährleistet und bereits nach wenigen Minuten tritt der Tod ein.
Generell ist das Schema der Rettungskette der Ersten Hilfe auch hier zu beachten
und bei Hilfeleistungen unbedingt auf Eigenschutz zu achten. Hierbei ist unter
anderem wichtig:
 Zur Rettung des Verletzten zuerst die Spannungsfreiheit der Anlage
sicherstellen. (Stromzufuhr abstellen)
 Bei Hochspannung grossen Sicherheitsabstand einhalten.
 Aussenstehende müssen gewarnt werden, dass keine stromführende Teile
berührt werden.
 Bei bewusstlosen Patienten nach dem Abschalten der Stromversorgung ist die
Sicherstellung von Atmung und Herz-Kreislauffunktionen vorrangig.
Gegebenenfalls ist die sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung einzuleiten.
Geschultes Rettungspersonal führt bei Kammerflimmern eine Defibrilation
durch.
 Bei ansprechbaren Patienten sind Brandverletzungen zu kühlen und mit einer
keimarmen nicht flusenden Wundauflage abzudecken. Die weiteren
Massnahmen richten sich nach der Schwere der Verbrennungen.
 Durch die Wärmewirkung des elektrischen Stromes kommt es zum
Flüssigkeitsverlust im Körper. Ebenso kann es durch die Verkohlung des
betroffenen Gewebes zu Entstehung von Giftstoffen führen. Um eine
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1. Quartal 07
Schädigung der Nieren zu mindern, ist es notwendig den Flüssigkeitsverlust
auszugleichen.
Eine tödliche Kombination: Strom und Wasser
Bevor Sie Elektrogeräte in Wassernähe bringen, ziehen Sie um Ihrer Sicherheit
willen den Netzstecker.
Häufige Ursache von Stromunfällen sind vom Badewannenrand ins Wasser
gerutschte Elektrogeräte wie Telefonapparate, Radiorecorder, Haartrockner oder
Rasierer. Verwenden Sie deshalb elektrische Geräte nie in der Nähe der befüllten
Badewanne.
Gefüllte Blumenvasen, Bier- oder Weingläser gehören nicht auf vernetzte Geräte wie
Fernseher oder Radio – selbst wenn man nur mal ganz schnell umschalten möchte.
Sichern Sie, wenn Sie Kinder oder verwirrte Bewohner im Haus haben, Steckdosen
und Steckerleisten mit Einsätzen oder lassen Sie so genannte
Kinderschutzsteckdosen installieren. Ein Stromschlag, zum Beispiel ausgelöst durch
eine in die Steckdose gesteckte Stricknadel, ist tödlich! Kinder sind am besten über
einen Fehlerstrom-Schutzschalter in der Elektroinstallation geschützt.
Elektrogeräte müssen für kleine Kinder und Verwirrte unerreichbar sein. Dies gilt
besonders im Bad.
Kabel und Stecker regelmässig überprüfen
 Lassen Sie defekte Stecker und alte oder beschädigte Kabel sofort durch eine
Elektrofachkraft ersetzen und flicken Sie sie nicht mit Isolierband.
 Achten Sie darauf, dass Steckdosen, Verlängerungskabel, Schalter und
Ähnliches in einem tadellosen Zustand sind.
 Defekte Geräte immer zuerst vom Stromnetz trennen
 Überprüfen Sie elektrische Geräte regelmässig. Benutzen Sie das Gerät nicht
bei Beschädigungen an Gehäuse oder Isolierung, bei defekten Schaltern oder
einem Wackelkontakt, sondern lassen Sie es von einer Elektrofachkraft
überprüfen und reparieren.
 Trennen Sie das Gerät bei Schmorgeruch sofort vom Stromnetz. Lassen Sie es
überprüfen – auch wenn es noch funktioniert.
 Vor dem Glühlampenwechsel Leuchten immer vom Stromkreis trennen. Bei
vielen Leuchten ist der Schutzleiter nicht vorhanden oder nicht angeschlossen.
 Durchgescheuerte Kabel könnten ein Metallgehäuse oder Metallrohr unter
Strom setzen.
Stand-by erhöht die Brandgefahr
Im Stand-by-Betrieb ist die Gefahr grösser, dass Elektrogeräte zu schmoren
anfangen und einen Brand verursachen, weil sie lange Zeit unbeaufsichtigt sind.
Schalten Sie deshalb zumindest nachts Fernseher, PCs und andere Elektrogeräte
aus. Ist der Schalter schlecht zugänglich oder müssen Sie mehrere Geräte
ausschalten, ist eine Steckerleiste mit einem "Aus"-Schalter hilfreich.
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Sicherungen:
Schmelzsicherungen und Leitungsschutzschalter sichern zwar das Leitungsnetz
gegen Überlastung und verhindern damit Brände und kostspielige Sachschäden, zur
Sicherheit von Personen tragen sie hingegen kaum bei. Im Gegensatz dazu, können
Personen durch Installation eines Fehlerstromschutzschalters (FI-Schalter) vor
den Folgen von Stromunfällen geschützt werden.
Fehlerstromschutzschalter, kurz FI- oder nach der englischen Bezeichnung
neuerdings RCD-Schalter genannt, gibt es in zwei und vierpoligen Ausführungen für
verschiedene Nennfehlerströme. Um weitgehenden Schutz auch bei direkter
Berührung spannungsführender Teile sicherzustellen, sollte ein Modell mit 30mA
Nennfehlerstrom gewählt werden.
FI-Schutzschalter funktionieren nach dem
Summenwandlerprinzip: Dabei werden die in den Leitungen
fließenden Ströme miteinander verglichen. Ist die Summe der
zufließenden Ströme nicht identisch mit der Summe der
abfließenden Ströme, wie das beispielsweise beim Berühren
eines Leiters der Fall ist, so wird ein Relais ausgelöst, das
den überwachten Stromkreis sofort
abschaltet.
Bei Neuinstallationen sind FI-Schalter seit geraumer Zeit Stand der Technik. Die
Anzahl von tödlichen Stromunfällen hat sich seither erheblich verringert und auch
Sachschäden (z.B. Brände), die durch Erdschlussfehlerströme entstehen können,
lassen sich durch den FI-Schutzschalter vermeiden. Aus den genannten Gründen
sollten auch ältere Anlagen von einem Elektrotechniker mit einem FI-Schalter nachgerüstet werden.
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