PharmaNews Oncol Res Treat 37 | 6 | 14 Neuer Angiogenesehemmer Ramucirumab verlängert das Gesamtüberleben in der Mono- und Kombinationstherapie Priv.-Doz. Dr. med. Sylvie Lorenzen III. Medizinische Klinik (Onkologie/Hämatologie) Klinikum rechts der Isar der TU München Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom ist limitiert. Mit Ramucirumab befindet sich derzeit ein innovativer angiogenesehemmender Wirkstoff in klinischer Entwicklung, der Studien zufolge das Progressionsrisiko der Patienten signifikant mindern und das Überleben statistisch signifikant verlängern kann. In den USA wurde der Antikörper für die Monotherapie in der Zweitlinienbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom bereits zugelassen. Die vorliegenden Daten und die Relevanz der Ergebnisse erläutert Privatdozentin Dr. Sylvie Lorenzen, München, in einem Interview. Warum sind Therapiefortschritte beim Magenkarzinom so dringend erforderlich? Standard beim fortgeschrittenen Magenkarzinom ist derzeit eine Platin- oder 5-FU-basierte Chemotherapie, wobei die Überlebenszeit der Patienten meist unter einem Jahr liegt. Auch durch neue Chemotherapie-Kombinationen konnten leider kaum Therapiefortschritte erzielt werden. In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von der Tumorbiologie des Magenkarzinoms dahin entwickelt, dass zunehmend individualisiertere Therapiestrategien verfolgt werden. Allerdings ist bis heute die Behandlung mit Trastuzumab in der Kombination mit einer Cisplatin- und 5-FU-basierten Chemotherapie beim Her2/neu überexprimierenden Karzinom die einzige verfügbare zielgerichtete Therapie, die eine relevante Verbesserung der Prognose erreicht, dies allerdings lediglich bei einem vergleichsweise kleinen Patientenkollektiv. Die Behandlung des fortgeschrittenen Magenkarzinoms stellt damit nach wie vor eine enorme medizinische Herausforderung dar. Mit Ramucirumab ist derzeit ein neuer Wirkstoff zur Behandlung des Magenkarzinoms in Entwicklung. Was ist an Therapiefortschritt zu erwarten? Es handelt sich bei Ramucirumab um einen humanen monoklonalen Immunglobulin-IgG1- Antikörper. Der Wirkstoff richtet sich spezifisch gegen die extrazelluläre Domäne des VEGF-Rezeptors 2 und hemmt die rezeptorvermittelte Aktivierung des Signalwegs. Von dieser umfassenden Angiogenesehemmung wird eine bessere Tumorkontrolle erwartet, da die Stimulation von VEGFR-2 von wesentlicher Bedeutung für das Tumorwachstum und die Metastasierung ist. Die Erwartungen bezüglich relevanter Fortschritte in der Therapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms durch Ramucirumab werden in den vorliegenden Studien bestätigt. Was zeigen die Daten? Ramucirumab wurde zum einen in der internationalen, randomisierten und doppelblinden Phase-III-Studie REGARD [1] als Monotherapie in der Zweitlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs geprüft und gegen Best Supportive Care (BSC) verglichen. In die Studie wurden 355 Patienten nach Versagen einer Platin- oder 5-FU-haltigen Erstlinientherapie aufgenommen. Es zeigte sich im primären Endpunkt der Studie eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens von 3,8 auf 5,2 Monate. Auch bei den sekundären Endpunkten zeigte sich eine signifikante Überlegenheit der Therapie mit Ramucirumab. So verlängerte sich das progressionsfreie Überleben von 1,3 Monaten unter BSC auf 2,1 Monate mit Ramucirumab. Es wurde außerdem eine signifikante Verbesserung der Krankheitskontrollrate erreicht, die bei knapp 50 Prozent lag. Diese Therapieeffekte wurden bei vergleichsweise guter Verträglichkeit des Antikörpers erwirkt. Als häufigste Nebenwirkung trat, wie erwartet, eine arterielle Hypertonie auf. Gibt es bereits weitere Studiendaten? In einer zweiten Phase-III-Studie, der internationalen RAINBOW-Studie [2], wurde Ramucirumab nach Versagen einer Erstlinientherapie mit Platin und 5-FU als Kombinationstherapie mit Paclitaxel gegenüber einer alleinigen Paclitaxel-Behandlung geprüft. Es handelt sich um die bis dato größte Studie zur Zweitlinienbehandlung beim Magenkarzinom. In diese Studie wurden 665 Patienten mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs und einem ECOG 0–1 eingeschlossen. Primärer Studien- endpunkt war wiederum das Gesamtüberleben. Die RAINBOW-Studie zeigte eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens um 2,3 Monate durch die zusätzliche Behandlung mit Ramucirumab, was einer 20-prozentigen Reduktion des Sterberisikos entsprach. Hinsichtlich einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und der Ansprechraten ergab sich ebenfalls eine eindeutige Überlegenheit durch die zusätzliche Gabe des Angiogenesehemmers. Auch in der RAINBOW-Studie war die Verträglichkeit von Ramucirumab vergleichsweise gut; die häufigsten Nebenwirkungen waren Hypertonie, Neutropenie und Fatigue. Allerdings war die Rate febriler Neutropenien nicht erhöht, und es resultierte auch keine erhöhte Therapieabbruchrate. Welche Relevanz haben die Ergebnisse für die Therapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms? Es handelt sich bei Ramucirumab um einen sehr vielversprechenden neuen Therapieansatz beim fortgeschrittenen Magenkarzinom. Der beobachtete Überlebensvorteil, der in zwei Phase-III-Studien dokumentiert wurde, ist aus meiner Sicht nicht nur statistisch signifikant, sondern auch klinisch relevant. Es ist vor dem Hintergrund der aktuellen Daten davon auszugehen, dass sich durch eine Behandlung mit Ramucirumab in der Monotherapie wie auch in Kombination mit Paclitaxel eine verbesserte Tumorkontrolle bei zugleich ausgesprochen gut verträglicher Behandlung erwirken lässt. Es bleibt zu hoffen, dass sich bei den noch ausstehenden detaillierten Analysen beider Studien spezifische Biomarker mit prädiktivem Wert für die Behandlung identifizieren lassen. Frau Dr. Lorenzen, vielen Dank für das Gespräch. Referenzen 1 2 Fuchs CS et al.: Lancet 2014;383:31–39. Wilke H et al.: J Clin Oncol 2014;32(suppl 3):abstr LBA7. Weitere Informationen bei Priv.-Doz. Dr. med. Sylvie Lorenzen III. Medizinische Klinik (Onkologie/ Hämatologie) Klinikum rechts der Isar der TU München Ismaninger Straße 22, 81675 München Tel. +49 89 4140-9848 [email protected] © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 6:08:40 AM Therapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms PharmaNews Oncol Res Treat 37 | 6 | 14 PharmaMar: Innovationen aus dem Meer gegen Krebs Anlässlich des Jubiläums der Gründung der deutschen Tochtergesellschaft des Biotechnologie-Unternehmens PharmaMar (Zeltia Gruppe) fand in Berlin die wissenschaftliche Informationsveranstaltung «Spanien durch PharmaMar erleben – Innovationen aus dem Meer gegen Krebs» statt. PharmaMar ist weltweit das erste Unternehmen, das Krebsmedikamente marinen Ursprungs erforscht, entwickelt und vermarktet. Innovative Krebstherapien stehen dabei im Fokus der Forschung und Entwicklung. Hierzu führt PharmaMar ein Pionierprogramm der marinen Biotechnologie durch, um neue Arzneimittel mit antitumoraler Aktivität zu entdecken und beteiligt sich darüber hinaus an nationalen sowie europäischen Innovationsprojekten. In Deutschland ist PharmaMar seit 2007 tätig. Im selben Jahr verabschiedete die EMA (European Medicines Agency) eine EU-weite Zulassung für das Antitumor-Medikament Yondelis®, dessen Wirkstoff unter dem Namen Trabectedin bekannt ist, zur Behandlung von Weichteilsarkomen. 2009 wurde Yondelis® ebenfalls zur Behandlung von Eierstockkrebs zugelassen. Seit Yondelis® auf dem deutschen Markt erhältlich ist, wurde das Medikament bisher in 586 deutschen Krankenhäusern verwendet und wird 2014 voraussichtlich in klinischen Studien in mehr als 80 Zentren zum Einsatz kommen. Dr. Peter Reichardt, Chefarzt für Interdisziplinäre Onkologie am Helios Klinikum Berlin, referierte über die Fortschritte in der Diagnostik und Therapie von Weichgewebssarkomen. Hervorzuheben ist, dass der Wirkstoff Trabectedin eine langfristige Tumorkontrolle ohne vermehrte Toxizität gewährleistet. 25 Jahre Innovation und eine Million Patientenjahre Erfahrung: Octreotid (Sandostatin®) Vertrauen und Sicherheit bei NEN und Akromegalie Das Somatostatin-Analogon Octreotid (Sandostatin®) hat sich mehr als 25 Jahre in der Therapie von Patienten mit Neuroendokrinen Neoplasien (NEN) und Akromegalie bewährt. Weltweit erfolgten mehr als 4 Millionen Verabreichungen [1]. Der langjährige Einsatz von Octreotid belegt die gute Wirksamkeit und die ausgezeichnete Langzeitverträglichkeit [2–3]. Die Zulassung von Octreotid subkutan in Deutschland im Jahr 1990 zur Behandlung funktionell-aktiver gastroenteropankreatischer Neuroendokriner Tumoren (NET) sowie 1994 zur Therapie der Akromegalie stellte einen Meilenstein für betroffene Patienten dar. Octreotid LAR gilt heute, unabhängig von der Lokalisation des Primärtumors, als Therapie der Wahl zur Symptomkontrolle funktionellaktiver NET. 2009 zeigte die PROMID*-Studie erstmals auch den antiproliferativen Effekt des Somatostatin-Analogons [4]. Basierend auf den Ergebnissen der PROMID-Studie empfiehlt die European Neuroendocrine Tumor Society in ihrer aktuellen Leitlinie Octreotid LAR bei funktionell aktiven und inaktiven metastasierten, nicht-resektablen, hochdifferenzierten NET des Mitteldarms G1/G2 als antiproliferative Erstlinientherapie mit höchster Evidenz [5]. Die kürzlich veröffentlichten Langzeitdaten zeigten darüber hinaus, dass Octreotid LAR bei Patienten mit metastasierten Mitteldarm-NET und geringer hepatischer Tumorlast (≤10%) das Sterberisiko um 44% gegenüber Placebo reduziert (p = 0,1414), was Über die Herausforderungen in der Behandlung von rezidivierten Ovarialkarzinomen informierte Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Kliniken für Gynäkologie an der Charité Berlin. Nachdem in der Behandlung von Weichteilsarkomen die Monotherapie mit Trabectedin erfolgreich etabliert wurde, steht nun mit der Kombination aus Trabectedin und liposomalem pegyliertem Doxorubicin PLD eine effektive, nicht platin- und nicht taxanhaltige Kombinationstherapie für Frauen mit rezidiviertem platinsensiblem Tumor zur Verfügung. Diese Therapie verlängert das progressionsfreie Überleben der Patientinnen und ist dabei gut verträglich. Weitere Informationen bei PharmaMar GmbH Uhlandstr. 14, 10623 Berlin www.pharmamar.com mit einem positiven klinischen Trend für ein längeres Gesamtüberleben einhergeht [6]. *PROMID: Placebo-controlled, double-blind, retrospective Randomized study of the effect of Octreotide LAR in the control of tumor growth in patients with metastatic neuroendocrine MIDgut tumors. Referenzen 1 2 3 4 5 6 Data on file, Novartis Pharma AG. Cozzi R et al.: Expert Rev Clin Pharmacol 2012;5:125–143. Öberg K et al.: Ann Oncol 2004;15:966–973. Rinke A et al.: J Clin Oncol 2009;27(28):4656–4663. Pavel M et al.: Neuroendocrinol 2012;95:157–176. Arnold R et al.: J Clin Oncol 2013;31(suppl):abstr #4030, oral presentation. Weitere Informationen bei Novartis Pharma GmbH Yasmin Messer [email protected] www.leben-mit-net.de PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ Roche Pharma AG Ulla Satzger [email protected] Hitachi. Anlässlich des DGIM 2014 wurden 2 neue Ultraschallsysteme ARIETTA 70 und ARIETTA 60 vorgestellt – ein Ergebnis des gelungenen Know-how-Transfers der Unternehmen Hitachi und Aloka. Die Ultraschalldiagnostik ist ein unverzichtbares Werkzeug für eine Vielzahl klinischer Aufgabenstellungen. Die hohen Erwartungen der Anwender stellen eine stetige Herausforderung an moderne, leistungsstarke Ultraschallsysteme. Mit der neuen Marke ARIETTA präsentiert Hitachi eine neue Lösung, die diesen Anforderungen gerecht wird. Hitachi Medical Systems GmbH www.hitachi-medical-systems.de Celgene. Der europäische Index für Bauchspeicheldrüsenkrebs (EPCI) zeigt einen unzureichenden Fortschritt bei dieser Erkrankung. Zu den wichtigsten Initiativen, die das Engagement von Celgene im Bereich Pankreaskarzinom unterstreichen, zählen ein klinisches Studienprogramm mit über 4800 Patienten sowie Investitionen in Forschungspartnerschaften. Beides kann zur Entdeckung neuer Behandlungsmöglichkeiten beitragen und das Verständnis biologischer Prozesse der Erkrankung fördern. dna medical communications Deutschland Johanna Pätzold [email protected] © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 6:08:40 AM Roche. Für die First-Line-Therapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms ab FIGO-Stadium IIIB hat sich die frühe und kontinuierliche Behandlung mit Bevacizumab (Avastin®) in Kombination mit Carboplatin/Paclitaxel als Standard etabliert. Aktuelle Studiendaten belegen nun erneut die hohe Wirksamkeit des VEGF-Antikörpers in der First-Line: Patientinnen mit tumorbedingtem Aszites leben signifikant länger, wenn sie mit dem Bevacizumab-Regime behandelt werden. PharmaNews Oncol Res Treat 37 | 6 | 14 First-Line-Therapie entscheidend für Prognose des fortgeschrittenen NSCLC Die Prognose beim fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) konnte in den letzten 10–15 Jahren deutlich verbessert werden. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Entwicklung von Arzneimitteln der neuen Generation, darunter auch Substanzen gegen «druggable mutations». In der Biomarker-France-Studie, dem mit 10.000 Teilnehmern bisher größten Programm beim fortgeschrittenen NSCLC, wurden allerdings nur in 13% der Proben Mutationen nachgewiesen, gegen welche es in dieser Indikation zugelassene zielgerichtete Substanzen gibt (Abb. 1) [1]. Benefit Bevacizumab-haltiger Schemata auch bei Älteren belegt Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-squamösem NSCLC (nsNSCLC) ohne «druggable mutations» profitieren von First-Line-Schemata mit Bevacizumab, die den Ergebnissen der 65plus-Studie zufolge auch bei älteren Patienten wirksam und sicher sind. In der ersten deutschen Phase-III-Studie bei ausschließlich Älteren (≥65 unbekannt/andere; 55% EGFR; 9% EML4-ALK; 4% KRAS; 27% BRAF; 2% n = 10.000 HER2; 1% PI3KCA; 3% Abb. 1. Biomarker-France-Studie: Mutationsstatus beim fortgeschrittenen NSCLC; mod. nach [1]. Jahre) erreichten Patienten mit einem ECOG-Performancestatus von 0 oder 1 bei Einsatz von Bevacizumab/Pemetrexed + Carboplatin als Induktionstherapie in der First-Line ein medianes Gesamtüberleben (OS) von 15,8 Monaten (versus 12,0 Monate bei der platinfreien Dublette Bevacizumab/Pemetrexed*). Bei einer in beiden Studienarmen vergleichbaren Rate unerwünschter Ereignisse (AEs) vom Grad 3/4 und schwerwiegender AEs zeigte auch die platinhaltige Kombination ein akzeptables Verträglichkeitsprofil [2]. Medianes OS über 18 Monate Bei Gabe des Angiogenesehemmers als Induktionstherapie in der First-Line erreichten in klinischen Studien mehr Patienten den 5. Zyklus als bei einer alleinigen Chemotherapie. In der Phase-III-Studie E4599 belief sich der Anteil der Patienten, die mindestens 5 Therapiezyklen erhielten, bei der Induktion mit dem Sandler-Schema (Bevacizumab + Paclitaxel/Carboplatin) auf 66% (versus 52% bei Paclitaxel/Carboplatin) [3]. Patienten, die nach erfolgreicher Induktion Bevacizumab als Monotherapie bis zur Progression erhielten, erreichten ein medianes OS von 17,0 Monaten (Phase-III-Studie E4599) bzw. 18,8 Monaten (Phase-IV-Studie SAiL) [4, 5]. Wirksamkeit von Erlotinib auch bei kaukasischen Patienten belegt Chemotherapeutisch vorbehandelte Patienten mit EGFR-Wildtyp oder unbekanntem EGFRMutationsstatus können von der Behandlung mit dem seit vielen Jahren bewährten EGFRInhibitor Erlotinib profitieren. In der FirstLine-Studie EURTAC, der einzigen Phase-III-Studie, an der ausschließlich kaukasische Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und nachgewiesener Exon-19-Deletion oder Exon-21-L858R-Punktmutation teilnahmen, wurde Erlotinib mit einer Standardchemotherapie verglichen, bei der 4 Zyklen einer definierten Dublette gegeben wurden, die Cisplatin oder Carboplatin enthielt [6]. Im Vergleich zur Chemotherapie verlängerte der EGFR-Inhibitor das mediane progressionsfreie Überleben (primärer Endpunkt) um 5,3 Monate (5,1 versus 10,4 Monate) und reduzierte das Progressionsrisiko um 67% (HR 0,33; p < 0,0001) [7]. Das Ansprechen (CR/PR) betrug im Erlotinib-Arm 58% und war damit fast 4-mal höher als im Chemotherapie-Arm (15%) [6]. Die Inzidenz von AEs vom Grad 3/4 war erwartungsgemäß niedriger als bei der platinhaltigen Dublette (45% vs. 67%), ebenso die Rate an Therapieabbrüchen aufgrund behandlungsassoziierter AEs (6% vs. 20%) [6, 7]. Dr. Barbara Bornkessel, Bremen *nicht zugelassenes Regime Quelle Symposium der Roche Pharma AG «NSCLC – Herausforderungen und Chancen in der klinischen Praxis» und Pressegespräch «NSCLC – Erfahrungsbericht etablierter Therapieoptionen der neuen Generation», 55. DGP 2014, Bremen Referenzen 1 2 3 4 5 6 7 Barlesi F et al.: J Clin Oncol 2013;31(suppl):abstr 8000. Schuette W et al.: J Clin Oncol 2013;31(suppl):abstr 8013. Roche, data on file. Lopez-Chavez A et al.: J Thorac Oncol 2012;7: 1707–1712. Dansin E et al.: ESMO 2010; Poster 428P. Rosell R et al.: Lancet Oncol 2012;13:239–246. Costa C et al.: Clin Cancer Res 2014;doi:10.1158/10780432.CCR-13-2233. Weitere Informationen bei Roche Pharma AG Ulla Satzger [email protected] AstraZeneca. Im Rahmen des AMNOG-Verfahrens wurde eine Einigung mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) auf einen Erstattungsbetrag für Vandetanib (Handelsname Caprelsa®) getroffen. Vandetanib ist die erste zugelassene Therapie bei aggressivem und symptomatischem, nicht resektablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem medullären Schilddrüsenkarzinom (MTC). AstraZeneca GmbH Julia Rasche [email protected] Nutricia. Gewichtsverlust bei Patienten mit einer onkologischen Erkrankung ist mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Einer Tumorkachexie sollte daher möglichst frühzeitig mit einem individuellen und multimodalen Ansatz begegnet werden – so der Tenor der Experten bei einem Symposium zur Ernährungstherapie in der Onkologie im Rahmen des 31. DKK in Berlin. Amgen. Bei der chemotherapeutischen Behandlung von Tumorpatienten tritt oftmals eine febrile Neutropenie (FN) als potentiell letale Komplikation auf. Zur Erhaltung der Lebensqualität und zur Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten empfehlen internationale Leitlinien bei erhöhtem FN-Risiko den Einsatz von G-CSF (Granulozyten-koloniestimulierender Faktor). NUTRICIA GmbH Heike Dammann [email protected] AMGEN GmbH Fulvia Kipper [email protected] © 2014 S. Karger GmbH, Freiburg Verlag, Herausgeber, Redaktion und Verlagsgeschäftsführung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser Rubrik. Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 6:08:40 AM PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++