Schulprogramm der Peter – Jordan – Schule Hückelhoven Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache Peter – Jordan – Schule Hückelhoven In der Schlee 101 41836 Hückelhoven Tel.: 02433-1024 Mail: [email protected] Homepage: www.pjs-hueckelhoven.de Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung -4- 2 Kollegium -4- 3 Rahmenbedingungen -5- 4 Stufeneinteilungen -5- 4.1 Die Unterstufe 4.1.1 Unterstufenkonzept -6- 4.1.2 Fördergruppen -7- 4.2 Die Mittelstufe -7- 4.2.1 Besondere Strukturmerkmale -8- 4.2.2 Arbeitslehre -9- 4.2.3 Musik 4.3 Die Oberstufe 5 -6- - 10 - 10 - 4.3.1 Schulabschlüsse - 11 - 4.3.2 Berufsvorbereitung - 12 - 4.3.3 Arbeitsgemeinschaften - 16 - 4.3.4 Schulsanitätsdienst - 17 - Betreuungsmöglichkeiten - 17 - 5.1 Offene Ganztagsschule - 17 - 5.2 13-Plus-Programm - 18 - 6 Sonderpädagogischer Unterricht - 18 - 7 Ermittlung des sonderpädagogischen Förderbedarfs - 19 - 8 Die „Pädagogische Station“ - 20 - 9 8.1 Angebote und Möglichkeiten der „Pädagogischen Station“ - 21 - 8.2 Organisationsstruktur - 21 - 8.3 Gesprächsform - 22 - Schulleben - 22 - 10 Pause - 24 - 11 Medienkonzept - 24 - 12 Elternarbeit - 26 -2- 13 Konferenzen - 27 - 14 Fortbildungskonzept - 27 - 14.1 Bestandsaufnahme - 29 - 14.2 Umsetzung/ Koordination - 29 - 15 Förderverein - 30 - 15.1 Der Ortsverein „Lernen fördern“ - 30 - 15.2 Förderverein der Peter-Jordan-Schule Hückelhoven e.V. - 30 - 16 Kooperation und Beratung - 31 - 16.1 Kooperation und Beratung mit anderen Schulen - 31 - 16.2 Kooperation und Beratung mit anderen Einrichtungen - 31 - 16.3 Kooperation mit der Polizei - 32 - -3- 1 Einleitung Mit Beginn des Schuljahres 1994/ 95 beteiligte sich die ehemalige Städtische Schule für Lernbehinderte Hückelhoven am Schulversuch „Förderschule“. Die Umwandlung der Schule für Lernbehinderte in eine Förderschule führte zu einer veränderten Schülerschaft. Neben den Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ werden seitdem auch Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten „emotionale und soziale Entwicklung“ und „Sprache“ beschult. Seit dem 2. Juli 2005 heißt die Förderschule Peter-Jordan-Schule, Förderschule der Stadt Hückelhoven. Peter Jordan war Drucker und beschäftigte sich schon im 16. Jahrhundert mit der Unterrichtung von Menschen, die Schwierigkeiten beim Lernen hatten. Er kann so als einer der Wegbereiter für sonderpädagogisches Handeln angesehen werden. Deshalb haben wir Peter Jordan als Namensgeber für unsere Schule gewählt. Die Themen des Schulprogramms sind in pädagogischen Konferenzen gemeinsam im Team bearbeitet worden. Die – teilweise auch kontrovers geführten – Diskussionen, aber auch die Fortführung von Teambesprechungen zu verschiedenen Themen haben einerseits inhaltlich stets weitergeführt und schulisches Arbeiten in Teilbereichen verändert, konnten aber darüber hinaus trotz der nicht optimalen Umstände die Identität des Schulteams intensivieren. Im Mittelpunkt all unserer Überlegungen standen stets unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken und Schwächen, ihren Bedürfnissen und Wünschen und ihren Erfahrungen aus ihrem persönlichen Umfeld. 2 Kollegium Zurzeit arbeiten 25 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen der Sonderpädagogik an der Peter-Jordan-Schule. Insgesamt setzt sich das Kollegium aus 20 Vollzeit- und 5 Teilzeitkräften. Immer wieder bilden wir auch Lehramtsanwärter aus. Besonders positiv ist die Tatsache, dass unser Kollegium nicht nur in Bezug auf die Altersstruktur sehr ausgewogen ist. Eine breite Spanne an Fachlichkeit und eine besonders zu erwähnende gegenseitige Wertschätzung schafft eine gute Arbeitsatmosphäre an unserer Schule. -4- 3 Rahmenbedingungen Zum Einzugsgebiet der Peter-Jordan-Schule gehören Hückelhoven, Erkelenz, Wassenberg, Wegberg und Heinsberg. Den weitaus größten Anteil der Schülerschaft der Peter-Jordan-Schule bildet momentan die Gruppe der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen (73%), der Anteil der Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung beziffert sich auf 21% und die Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache auf 6%. Nicht selten werden Schüler mehr als einem Förderschwerpunkt zugeordnet. Etwa 30% unserer Schülerschaft stammen aus Familien mit Migrationshintergrund. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler türkischer Herkunft ist am weitaus Größten. Aufgrund akuten Raummangels plante die Stadt Hückelhoven den Bau eines zusätzlichen Schultraktes in dem sechs neue Klassenräume mit drei Differenzierungsräumen und zwei großen Fachräumen für Naturwissenschaften und Neue Medien (Computer) untergebracht sind. Das neue Gebäude konnte zu Beginn des Schuljahres 2006/ 2007 bezogen werden. Die Schule verfügt derzeit darüber hinaus über eine Lehrküche, einen kleinen Computerraum für das Nachmittagsprogramm und eine Turnhalle. Weiterhin wird ein neu eingerichteter Werkraum in der benachbarten Hauptschule genutzt. Der Schwimmunterricht findet im Schwimmbad der Stadt Hückelhoven statt. Ab Herbst 2009 wird das alte Schulgebäude und der Schulhof umfangreich saniert und ausgebaut. 4 Stufeneinteilungen Die Peter-Jordan-Schule umfasst sowohl den Primarstufenbereich als auch den der Sekundarstufe I. Die Primarstufe wird als „Unterstufe“ bezeichnet, die Sekundarstufe gliedert sich in „Mittel- und Oberstufe“. -5- 4.1 Die Unterstufe Die Unterstufe (Primarstufe) umfasst die Jahrgänge eins bis vier. Die Zusammensetzung dieser Klassen ist jahrgangsübergreifend (Klasse U 1 = Jahrgänge 1/2, Klasse U 2 = Jahrgang 3 und Klasse U 3 = Jahrgang 4). 4.1.1 Unterstufenkonzept Vorrangiges Ziel der Unterstufe ist die individuelle, ganzheitliche Entwicklung des Kindes, um seine soziale Integration zu gewährleisten und sein Selbstwertgefühl zu steigern. Neben den Kulturtechniken wird zusätzlich besonderer Wert auf die Vermittlung lebenspraktischer Kompetenzen gelegt. Selbstorganisation des Arbeitsplatzes Fachgerechter Umgang mit Arbeitsmaterialien Soziale Interaktion Kommunikation Sozial emotionales Verhalten Vermittlung von Werten mit dem Ziel des gemeinschaftlichen Tun und Handelns Stabilisierung der Steuerungsfähigkeit des Verhaltens Strukturierung von Handlungsabläufen Um diese Ziele zu erreichen, wird mit Rückmeldesystemen gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich selber einzuschätzen und erhalten eine regelmäßige Rückmeldung über ihr Sozial- und Arbeitsverhalten. Dies erfolgt in der U1 über Smilyund Kreuzchenlisten, in den beiden anderen Klassen über Arbeitspunkte und „lila Liste“. Das Lernangebot für den einzelnen Schüler setzt bei seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten an. Um Lernfreude und ein angemessenes Verhältnis zur eigenen Leistungsfähigkeit zu entwickeln, haben spielerische Elemente und handlungsorientierter Unterricht eine besondere Bedeutung. Im Rahmen der Förderung der Gemeinschaft in der Unterstufe finden jahreszeitlich -6- spezifische (von Karneval bis Weihnachten), klassenübergreifende Aktivitäten statt. Hinzu kommen unterrichtsbezogene Projekte mit gemeinsam gestalteten Abschluss. Darüber hinaus werden jährlich ein Sportfest und ein Unterstufenausflug durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Förderung der Selbständigkeit wird großer Wert auf Mobilitätserziehung (z.B. Schulweg, Orientierung im Schulgebäude und auf dem Schulgelände, Fahrradprüfung) gelegt. 4.1.2 Fördergruppen Aufgrund der individuellen Förderbedürfnisse jedes einzelnen Schülers werden spezielle Gruppen mit sonderpädagogischen Schwerpunkten (Wahrnehmungstraining, Psychomotorik, Sozialtraining, Sprachtherapie) angeboten. 4.2 Die Mittelstufe Unsere Mittelstufe bildet das Bindeglied zwischen Unter- und Oberstufe. Mit Ausnahme der Schüler, die bereits in unserer Unterstufe gefördert wurden, stellt diese Stufe für einen weiteren Teil der Kinder den Einstieg in das Förderschulsystem dar. Die Zuweisung vieler Schüler aus dem gemeinsamen Unterricht in die 5. oder 6. Klasse erzeugt die Problematik, dass die Kinder aus dem Regelschulsystem in den Förderschulbereich gelangen. Die daraus oft entstandene hohe Misserfolgserfahrung führt nicht selten zu einer Ablehnung von Schule und Lernen. Unsere Aufgabe besteht gerade in der ersten Zeit darin, die Schüler an das Lernen heranzuführen, damit sie wieder Freude am Lernen bekommen. Für die Arbeit in unserer Mittelstufe bedeutet dies vorrangig die Arbeit am Selbstwertgefühl bei Schülern wie bei Eltern. In der Mittelstufe wird nach dem Klassenlehrerprinzip unterrichtet, um den Schülern Kontinuität in Bezug auf Lerngruppe und Bezugspersonen gewährleisten zu können. Allerdings wird dieses Prinzip in der Mittelstufe an einigen Stellen ganz bewusst geöffnet. Die Fächer katholische und evangelische Religion, der Arbeitslehreunterricht für die Klasse 7 (Werken und Hauswirtschaft) und die verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AG’s) werden in klassenübergreifenden Gruppen unterrichtet. Neben organisatorischen Gründen sollen die Schüler hiermit bereits auf die Arbeits- und Organisationsstruktur der Oberstufe vorbereitet werden. -7- 4.2.1 Besondere Strukturmerkmale 4.2.1.1 Meldekarten- System: Ein besonderes Merkmal der Arbeit in der Mittelstufe ist das Meldekarten-System. Hier können Schüler Lehrerhilfen nonverbal über selbst gestaltete Meldekarten einfordern. Auf den Meldekarten steht der jeweilige Name des Schülers. Durch die Abgabe der Meldekarten ist die Zuwendung des Lehrers in einer gerechten Reihenfolge festgelegt. Die Arbeitsphase während des Wochenplans erhält durch diese Ritualisierung eine von allen akzeptierte Struktur. Diese hilft enorm bei der Organisation des Unterrichts und dient darüber hinaus als erzieherisches Instrument. Kinder lernen nicht nur, geduldig zu warten, bis sie an der Reihe sind. Sie suchen auch selbständig nach eigenen Lösungswegen, bis die Lehrerhilfe eintrifft. Zusätzlich wird der Nebeneffekt einer erlaubten Bewegungsmöglichkeit beim Abgeben der Karten erzielt. 4.2.1.2 „Lila Liste“ Die „Lila Liste“ (Schnellhefter in der Farbe lila) ist ein Mitteilungs- und Rückmeldesystem für Schüler und Eltern. Sie dient einem konstanten Austausch zwischen Schule und Elternhaus. Jeder Schüler hat eine „Lila Liste“, in der täglich das Sozial- und Arbeitsverhalten im Unterricht und in den Pausen reflektiert und eingetragen wird. Die Bewertung erfolgt von sehr gut (++) bis sehr schlecht (--) und wird von Lehrern und Schülern gemeinsam vorgenommen. So sollen die Schüler lernen, ihr Verhalten, auch in Bezug auf die Kopfnoten im Zeugnis, richtig einzuschätzen. Ebenso werden dort die Hausaufgaben und besondere Vorkommnisse oder Informationen über den Schulalltag notiert. Die Eltern unterschreiben die Liste täglich und haben so eine direkte Rückmeldung über positives wie negatives Verhalten, über Schwierigkeiten und Vorkommnisse in der Schule und über die Hausaufgaben. Gutes Verhalten wird pro Woche mit einem Superstempel belohnt, 3 Superstempel können gegen eine kleine Belohnung eingelöst werden. Ebenso erhalten die Schüler einen Hausaufgabengutschein, wenn sie 3 Wochen lang regelmäßig ihre Hausaufgaben erledigt haben. -8- 4.2.2 Arbeitslehre Die Schüler der Klasse 7 werden in den Unterrichtsgebieten: technisches Werken und Haushaltslehre halbjährlich im Wechsel unterrichtet. Hier beginnt in unserer Schule die direkte Vorbereitung auf das Berufs- und Arbeitsleben. 4.2.2.1 Hauswirtschaft Durch praktisches Tun werden die Schüler im Bereich der Haushaltslehre auf die Anforderungen, die der private Haushalt an sie stellen wird, vorbereitet. Grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten erarbeiten die Schüler aus den Bereichen Nahrungszubereitung, der Lebensmitteltechnologie und des Arbeitsplatzes / der Hygiene im Umgang mit Lebensmittel / der Unfallverhütung. Sämtliche, im Haushaltslehreunterricht zu erreichenden Kenntnisse und Fertigkeiten, sind in einem Katalog der Arbeitszertifikate zusammengestellt. Jeder Schüler erhält diesen Katalog. Wird eine Fertigkeit beherrscht, Kenntnisse angewendet, wird dies mit Datum und Unterschrift im entsprechenden Zertifikat dokumentiert. Am Ende des Lehrgangs wird jedem Schüler der Katalog ausgehändigt. Im Haushaltslehreunterricht der Oberstufe wird dieser um Fertigkeiten und Kompetenzen erweitert, deren Erreichen ebenfalls dokumentiert wird. 4.2.2.2 Werken Der Werkunterricht umfasst 2 bis 3 Unterrichtsstunden. Während des Werkunterrichtes fertigen die Schüler Werkstücke an und erlangen Teilqualifikationen, die ihnen bei erfolgreichem Abschluss als Zertifikat „Kleiner Maschinenschein“ bescheinigt werden. Zudem werden sie in die Systematik des Werkraums eingeführt, damit sie dort selbständig und eigenverantwortlich arbeiten können. Sie lernen die wichtigsten Holzbearbeitungs- und Messwerkzeuge kennen. Der „Kleine Maschinenschein“ umfasst die sicherheitstechnische Unterweisung an für Schülerinnen und Schüler zugelassenen Holzbearbeitungsmaschinen. Ab Klasse 7 wird für alle Klassen der Berufswahlpass eingeführt. Hier werden unter anderem die o.a. Arbeitszertifikate abgelegt, die später beim Bemühen um eine Praktikums- bzw. Arbeitsstelle oder einem Ausbildungsplatz vorgelegt werden können. -9- 4.2.3 Musik Musikalisches Tun wird in unserer Schule mit dem Ansatz der ganzheitlichen Erziehung verstanden. Dabei wird nicht nur Wert auf das Zusammenwirken mehrerer Fächer unter dem Gesichtspunkt der Projektorientierung gelegt. Vielmehr findet beim musikalischen Tun eine Förderung in verschiedenen Bereichen – von der Emotionalität bis zur Konzentration – statt. Darüber hinaus fördern wir immer wieder das Zusammenwirken verschiedenen Schüler- und Lehrergruppen. So wird ein Projekt der Unterstufe vom Chor der Mittelstufe und Neigungsgruppen der Oberstufe unterstützt. Somit wird Musik zu einem verbindenden Glied der ganzen Schulgemeinde. Dem musikalischen Tun wird in der Mittelstufe besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Neben den üblichen Angeboten in den verschiedenen Klassen findet einmal wöchentlich Klassen übergreifend eine Chorprobe statt. Hier dürfen alle Kinder mitmachen, die Spaß am Gesang haben. Der Chor tritt bei vielen Gelegenheiten auf. Ob bei Schulfeiern, bei öffentlichen Veranstaltungen (Projekte, Weihnachtsmarkt…) oder bei Projekten der Unterstufe – der Chor ist möglichst oft dabei. Unsere Schüler erhalten hier nicht nur Gelegenheit, durch erfolgreiche Auftritte ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Besonders der Gemeinschaftssinn und die Identifikation mit der Schule werden durch den Chor gefördert. Das Adventssingen stellt einen weiteren, festen musikalischen Bestandteil unserer Schule dar. Während der Adventzeit treffen sich Unter- und Mittelstufe wöchentlich zu einem gemeinsamen Singen. Jede Klasse, jede Gruppierung darf hier etwas vorführen. Bekannte Lieder werden gemeinsam gesungen. Weitere musikalische Aktivitäten gibt es regelmäßig bei der rhythmischen Erziehung. Schlagzeugunterricht, Trommel-AG und Boomwhackers sind Elemente, die zum Repertoire unseres musikalischen Angebotes in der Mittelstufe gehören. 4.3 Die Oberstufe Zur Oberstufe gehören die Klassen 8, 9 und 10. Zurzeit sind sechs der sieben Oberstufenklassen im neuen Schulgebäude untergebracht. Die siebte, jahrgangsübergreifende Klasse befindet sich im Altbau. In der Oberstufe werden alle Schülerinnen und Schüler gemäß der Schulbesuchsjahre in Klassenverbände eingeteilt, um eine optimale Vorbereitung auf die nachschulische - 10 - Situation und einen reibungslosen Übergang ins Berufs- und Arbeitsleben zu ermöglichen. In allen Jahrgangsstufen werden berufsvorbereitende Praktika durchgeführt. Zusätzlich findet eine persönliche Betreuung durch die Bundesagentur für Arbeit Aachen statt. Auch der Unterricht ist schwerpunktmäßig auf die spätere Bewältigung des Lebens- und Berufsalltags ausgerichtet. Hier zu gehören insbesondere der Erwerb von Schlüsselqualifikationen, ein Bewerbungstraining und lebenspraktische Bereiche wie der Umgang mit Geld, eigenes Wohnen, Versicherungen usw. Weitere berufsvorbereitende Maßnahmen sind Berufsanfängerseminare (BAS) und seit dem Schuljahr 2005/2006 Schülerfirmen. 4.3.1 Schulabschlüsse Unsere Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihren eigenen Fähigkeiten entsprechend, verschiedene Schulabschlüsse zu erwerben. Dies bedeutet konkret: - Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ nehmen am Unterricht nach den Richtlinien für Lernbehinderte teil. - Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf „emotionale und soziale Entwicklung“ sowie „Sprache“ nehmen in der Regel zunächst am Unterricht im allgemeinen Bildungsgang teil. - Je nach Förderbedarf können auch die letzten beiden Gruppen am Unterricht im Bildungsgang „Lernen“ teilnehmen. Je nach individueller Qualifikation können sie nach Beendigung des 10. Schuljahres entweder einen Förderschulabschluss oder aber einen Hauptschulabschluss der Klasse 9 bzw. 10 erwerben. So konnten wir Zusammenarbeit auf mit der Grundlage den der Hauptschulen entsprechenden Richtlinien Kriterien zum und Erwerb in des Hauptschulabschlusses nach Klasse 9 festlegen, um so eine möglichst objektive Beurteilung der Leistungen zu gewährleisten. - 11 - 4.3.2 Berufsvorbereitung Zentrale Bedeutung für die Oberstufe hat die Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Hier stehen folgende Bausteine im Vordergrund: 4.3.2.1 Praktika - Im achten Schuljahr findet ein fünftägiges Schnupperpraktikum statt. Die Schülerinnen und Schüler wählen ihren Betrieb selbständig aus und können erste Erfahrungen mit der Arbeitswelt sammeln und eigene Interessen entdecken. - Im neunten Schuljahr absolvieren die Schülerinnen und Schüler ein Infopraktikum, das immer in der zweiten Woche nach den Herbstferien beginnt. Es umfasst 15 Arbeitstage und dient der Vertiefung ihrer Interessen und Neigungen. Dieses Praktikum wird von den Praktikumsbetrieben beurteilt und im Zeugnis vermerkt. - Im zehnten Schuljahr wird ein so genanntes Ganzjahrespraktikum durchgeführt, welches einmal wöchentlich stattfindet und fest im Stundenplan der Schüler integriert ist. Die Auswahl des Betriebes wird von den Schülerinnen und Schülern berufswahlorientiert getroffen und muss durch den Klassenlehrer genehmigt werden. Es bietet die Möglichkeit, Kontakte zu vertiefen. 4.3.2.2 Berufsanfängerseminare Berufsanfängerseminar Herzogenrath In Kooperation mit der CAJ (Christliche Arbeiter-Jugend) findet für die Schülerinnen und Schüler in der Klasse 8 vor Beginn der Weihnachtsferien ein praxisorientiertes Berufsvorbereitungs-/ Lebensweltorientierungsseminar statt. Dieses Projekt dient der Entdeckung und Förderung spezifischer Stärken anhand praktischer Tätigkeiten. - 12 - Vorrangige Ziele sind: - Erarbeitung eigener Kompetenzen und Fähigkeiten außerhalb des gewohnten Lebensumfeldes. - Motivation zur Reflexion von Zusammenhängen des eigenen Handelns. - Entwicklung eines positiven Selbstbildes / eigener Lebensperspektiven. - Aufbau / Erweiterung von Schlüsselqualifikationen unter besonderer Berücksichtigung der Förderung von Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft durch Gruppenarbeit. Berufsanfängerseminar Oberzauch (Österreich) Fester Bestandteil unseres Berufs-Vorbereitungs-Programms sind seit dem Jahr 2003 die Berufs-Anfängerseminare in Oberzauch, in der Regel für bis zu 20 Schüler aus den 9.Klassen. Die Teilnehmer leben in dieser Zeit mit ihren Lehrern und Betreuern in einer Selbstversorgerhütte (alter Bergbauernhof in 1630 m Höhe) mitten in einem Skigebiet etwa 300 Höhenmeter über dem Ort Zauchensee. Vorrangiges Ziel dieser Maßnahmen ist die Vorbereitung auf die nachschulische Situation durch lebenspraktisches Training der einzelnen Schüler und Schülerinnen. Außerdem wird durch das Leben in der Gemeinschaft soziales Lernen gefördert. Während der 8 – 10-tägigen Maßnahmen lernen die Teilnehmer selbstverantwortlich Arbeiten durchzuführen. Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Durchhaltevermögen, Sauberkeit und Verantwortung werden gefördert. Tragende Säule dieses BAS ist jedoch die Durchführung eines Skikurses. Neben dem Erlernen der reinen Techniken des Skifahrens, werden auch hier wichtige Schlüsselqualifikationen gefördert. Gerade das Kennen lernen der eigenen Grenzen und eine Erweiterung der Frustrationstoleranz stellen die Teilnehmer beim Skifahren vor immer neue Herausforderungen, was schließlich nach Erlernen der wichtigsten Techniken zu einer deutlichen Steigerung des Selbstwertgefühls führt. 4.3.2.3 Schülerfirmen Schülerfirmen simulieren den Tagesablauf eines Arbeitstages einer Firma. Die Schüler sind zu Beginn des Schuljahres an der Gründung der Schülerfirma beteiligt. Sie - 13 - überlegen sich eine „Geschäftsidee“ und befassen sich mit der Organisation und Durchführung, um zu einem erfolgreichen Abschluss zu gelangen. Dazu übernehmen sie Verantwortung für die unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkte einer Schülerfirma (Teamleitung, Einkauf, Verkauf, Marketing, Kasse, Buchführung,...). Bei der Arbeit in der Schülerfirma werden sowohl Kulturtechniken als auch Schlüsselqualifikationen praxisnah gefördert. Schülerfirmen arbeiten ziel- und gewinnorientiert, was dazu führt, dass die Motivation durch die Perspektive eines Lohnes erheblich gesteigert wird. Zurzeit gibt es in der 8ten und 9ten Klasse 4 Schülerfirmen im Bereich Landwirtschaft, Holz/Kunststoff, Bügeln, Verpflegung & Versorgung, Service & Dienstleistungen und Gartenbau. Ein weiteres Element bildet die Firma Time & More, die schulinterne Agentur für Arbeit. Sie dient Schülerinnen und Schülern dazu, durch den Einsatz eines Kompetenzfeststellungsverfahrens (Hamed II) eigene Kompetenzen besser einschätzen zu können und zielgerichteter ihre Berufswünsche zu formulieren. Schüler aus allen Schülerfirmen können hierhin entsandt werden. Ein weiteres Element stellt die Einrichtung einer Vorbereitungsklasse dar, die Arbeitslehre in Theorie und Praxis unterrichtet, zunächst aber mit der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen befasst ist. Diese Klasse besuchen Schülerinnen und Schüler, die sich zunächst nicht bei einer Schülerfirma beworben haben, keine erfolgreiche Bewerbung hatten, bzw. aus einer Firma entlassen wurden. Ziel ist die Wiedereingliederung in eine Firma oder die Absolvierung eines Praktikums. Schülerfirmen haben den Vorteil, Lernziele der o.a. Fächer abzudecken und jeden Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Für die Klassen 8 und 9 werden Schülerfirmen in Form eines Arbeitstages fest in den Stundenplan installiert. Zeitlicher Ablauf des Arbeitstages sowie Pausenregelungen sollen eher der Arbeitswelt entsprechen und sich somit vom Schulalltag abheben. 4.3.2.4 Leistungsüberprüfungen Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 nehmen an den landesweiten Lernstandserhebungen teil. Die Ergebnisse werden diagnostisch verwendet und in Form von Förderplangesprächen mit den Schülern erörtert. Die leistungsstärkeren Schüler werden spätestens ab Klasse 10 in einer Klasse zusammengefasst. Dort werden sie konsequent auf den Hauptschulabschluss (in der Regel nach Klasse 9) vorbereitet. Die Schüler haben während des letzten Jahres die Möglichkeit, Prüfungen in 8 Bereichen - 14 - der Mathematik (Prozentrechnung, Zinsrechnung, Gleichungen, Potenzen und Wurzeln, Flächen, Raummaße und Größen) und in 8 Bereichen des Faches Deutsch (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Lesen und Verstehen, freies Schreiben (Bericht), Wortarten, Satzarten, Satzglieder und Fälle) abzulegen. Diese Prüfungen können bei Misserfolg wiederholt werden. Förderbedarf und Erfolg werden dem Schüler visualisiert. Am Ende des Schuljahres werden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch Abschlussarbeiten geschrieben, die parallel in der Klasse 9 der benachbarten Hauptschule geschrieben werden. 4.3.2.5 Begleitung der Berufsvorbereitung durch die Agentur für Arbeit Zum Ende des 9. Schuljahres findet verbindlich für alle Schüler das Erstgespräch mit dem zuständigen Berufsberater statt. Während dieses Gespräches, an dem auch die Erziehungsberechtigten teilnehmen sollen, werden frühzeitig Berufswünsche/ - vorstellungen mit bestehenden Möglichkeiten abgeglichen. Zu Beginn des 10. Schuljahres findet ein psychologischer Eignungstest statt. Parallel dazu gibt der Klassenlehrer einen Bericht über die Schülerin/ den Schüler an den Berater. Das Ergebnis des Tests in Kombination mit dem o.g. Bericht gibt Auskunft über die möglichen beruflichen Perspektiven. Diese werden den Schülerinnen und Schülern im Zweitgespräch durch den zuständigen Berufsberater mitgeteilt. In Zusammenarbeit mit ihm wird dann die nachschulische Situation vorbereitet. Diese besteht in der Regel nicht in einer Berufsausbildung, sondern eher im Bereich der Förderlehrgänge, Berufsgrundschuljahre, Praktika oder in anderen berufsvorbereitenden Maßnahmen. 4.3.2.6 Langzeitpraktikum Für einige Schüler ist es ab der Klasse 9 möglich, ein Langzeitpraktikum zu absolvieren. Das betrifft Schüler, die durch den regulären Klassenunterricht nicht mehr hinreichend gefördert werden können. Mögliche Gründe können sein: - Schulmüdigkeit/ Schulverweigerung und dadurch bedingten unregelmäßigen Schulbesuch - Erhebliche Verhaltensstörungen, welche die eigene Förderung, bzw. die Förderung der Mitschüler nahezu unmöglich machen. - 15 - - Spezielle Lernvoraussetzungen, bei denen eine weitere rein schulische Förderung keine Lernfortschritte initiieren würde und so eine stärkere praxisorientierte Förderung sinnvoller ist. Langzeitpraktikanten können ihr Praktikum nach Absprachen mit dem Klassenlehrer, dem Schulleiter und der Schulaufsicht an 1-3 Tagen pro Woche ableisten. An den übrigen Tagen erhalten sie Unterricht in den Kernfächern. 4.3.2.7 Schulwerkstatt Für Schülerinnen und Schüler, die den Schulbesuch aktiv oder passiv nachhaltig verweigern, ist der Besuch der Schulwerkstatt nach dem neunten Schulbesuchsjahr möglich/sinnvoll. Das Angebot umfasst werkpädagogische, sozialpädagogische und schulische Inhalte. Betreffende Schüler werden nach vorhergehender fachlicher Prüfung durch das Schulamt von der Schulwerkstatt ausgewählt. Träger der Maßnahme ist der Caritasverband für die Region Heinsberg e.V. Ein weiteres Angebot der Caritas ist die Jugendwerkstatt in Hückelhoven-Hilfarth. Hier wird für schulmüde Jugendliche ab der 8. Klasse ein gemeinschaftliches Projekt mit Schulen durchgeführt. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler dürfen hier 3 Monate praktisch arbeiten. Ein Lehrer unserer Schule begleitet sie/ihn mit 3 Wochenstunden Unterricht. Nach den 3 Monaten wird schrittweise eine Reintegration in unsere Schule angestrebt. 4.3.3 Arbeitsgemeinschaften Für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe werden einmal wöchentlich Arbeitsgemeinschaften (AGs) verbindlich angeboten. Zur Zeit bestehen an unserer Schule folgende: Maschinennähen Computer Mofa Fußball Werken Outdoor Sport - 16 - Mädchen - AG Chemie Voltigieren 4.3.4 Schulsanitätsdienst Seit dem Schuljahr 2005/2006 werden Schüler der Oberstufenklassen als Schulsanitäter ausgebildet. Der Schulsanitätsdienst ergänzt und sichert die 1. Hilfe Versorgung an Schulen. Das wichtigste Ziel ist es für die „Schulsanis“, bei Unfällen und Verletzungen ihrer Mitschüler aktiv zu helfen. Dabei übernehmen sie je nach Schwere der Verletzung die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Leichtere Verletzungen versorgen sie selbst im Sanitätsraum. Zusätzlich kümmern sie sich um die Sanitätsausstattung der Schule und begleiten Schulfeste, Sportveranstaltungen, etc. Grundsätzlich schafft diese Ausbildung bei den Schülern die Fähigkeit, in Unfallsituationen wirklich helfen zu können, nimmt darüber hinaus die Angst vor Notfällen, fördert aktive Handlungsbereitschaft und schult soziale Kompetenzen. Nicht zuletzt stärkt sie das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und weckt Eigeninitiative. 5 Betreuungsmöglichkeiten An der Förderschule bestehen zwei verschiedene Betreuungsmöglichkeiten. Zum einen die Betreuung im Rahmen der „Offenen Ganztagsschule“, die sich an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 richtet, zum anderen das 13-Plus-Programm, für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5. 5.1 Offene Ganztagsschule Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder von der Klasse 1 bis zur Klasse 6 für die „offene Ganztagsschule“ anzumelden. Die Kinder werden dort von 11.15 Uhr bis 15.30 Uhr an allen Schultagen betreut. Das Angebot umfasst Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, sowie weitere Spiel-, Sport- und Lernaktivitäten. Neben einigen Lehrerinnen sind vor allem 2 hauptamtliche Erzieherinnen, eine Hauswirtschafterin sowie mehrere Übungsleiter für die Betreuung zuständig. Träger dieser Maßnahme ist der Caritasverband der Region Heinsberg. Die Kostenbeiträge - 17 - werden durch die Stadt Hückelhoven verwaltet. 5.2 13-Plus-Programm Seit dem Schuljahr 2002/ 2003 besteht an der Schule eine Nachmittagsbetreuung im Rahmen des 13-Plus-Programms. An vier Tagen in der Woche stehen neben einer kontinuierlichen Hausaufgabenbetreuung zahlreiche Freizeitangebote z.B. Fußball, Tae Kwon Do, Internetcafé, Backen, Basteln und weitere Sportangebote zur Verfügung. Diese variieren nach Interessenlage der Schüler. Am 13-Plus-Programm können alle Schüler ab der fünften Schulklasse nach vorheriger Anmeldung teilnehmen. Der Kostenbeitrag entspricht der o.a. Regelung. Auch hier haben alle teilnehmenden Schüler die Möglichkeit, ein warmes Mittagessen einzunehmen. Im 13-Plus-Programm arbeiten ebenfalls Erzieher und Übungsleiter. Außerdem ist auf freiwilliger Basis eine Lehrkraft am Nachmittag immer präsent. Den Schülern steht neben einem Klassenraum für die Hausaufgabenbetreuung ein gemütlicher Freizeitraum mit Kicker, Sofas usw. zur Verfügung. Außerdem können der schuleigene Computerraum und die Turnhalle genutzt werden. 6 Sonderpädagogischer Unterricht Um den besonderen Anforderungen unserer Schülerschaft gerecht zu werden, ist es notwendig, den Unterricht durch sonderpädagogische Arbeitsweisen zu gestalten. Grundsätzlich arbeiten wir nachdem Klassenlehrerprinzip. Innerhalb des Unterrichts werden verschiedene Formen der Differenzierung praktiziert. Zum einen die Differenzierung der Unterrichtsinhalte sowie der Unterrichtsmaterialien, um den verschiedenen Ansprüchen der Schüler gerecht zu werden, zum anderen erfolgt eine Aufteilung der Schüler in kleinere Gruppen entsprechend ihrer Förderbedürfnisse. Um den Schülern eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen, ist es wichtig, auf ihre besonderen Bedürfnisse einzugehen. Hierzu werden ihnen angemessene Hilfestellungen angeboten. - 18 - 7 Ermittlung des sonderpädagogischen Förderbedarfs Der Zuweisung eines Kindes an eine Förderschule geht in der Regel ein Verfahren zur Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs (AO-SF) voraus. Es wird zumeist durch eine allgemeine Schule (Grund- oder Hauptschule) nach Information der Erziehungsberechtigten beim Schulamt beantragt. Alternativ kann eine Verfahrenseinleitung auch durch die Erziehungsberechtigten über die Regelschule beantragt werden. Im Feststellungsverfahren wird ein pädagogisches Gutachten erstellt, das im dialogischen Prinzip von einer Lehrkraft der allgemeinen Schule und einer Lehrkraft der Förderschule zu erstellen ist. Das sonderpädagogische Gutachten macht Aussagen zum sonderpädagogischen Förderbedarf eines Kindes. Dieser wird mit den Anforderungen und konkreten Fördermöglichkeiten der allgemeinen Schule verglichen, wobei nicht allein Leistungsaspekte, sondern auch Interessen, Einstellungen, Fähigkeiten und das Umfeld des Kindes Berücksichtigung finden. Die Ermittlung des Förderbedarfs erfolgt anhand von Verhaltens- und Unterrichtsbeobachtungen, Fragebögen, Leistungsmessungen und Entwicklungsgittern, aber auch durch informelle und standardisierte Tests. Hinzu kommen ggf. vorliegende Berichte und Gutachten anderer relevanter Stellen (Therapeuten, Ärzte etc.). Es ergeben sich Aussagen zu Emotionalität, Kreativität, Kognition, Motorik, Motivation, Wahrnehmungsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, die eine individuelle Profildarstellung eines Kindes ermöglichen. Ergibt sich im Gutachten, dass beim Kind sonderpädagogischer Förderbedarf vorliegt, dient dieses Ergebnis der Schulaufsicht und den Erziehungsberechtigten als Grundlage für die Entscheidung einer weiteren schulischen Förderung. Die Förderschule kooperiert im Rahmen des AO-SF mit verschiedenen kommunalen und regionalen Institutionen. Hierzu zählen das Schulamt des Kreises Heinsberg ebenso wie der örtliche Schulträger, die Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämter, die Psychologische Beratungsstelle in Erkelenz und der schulpsychologische Dienst des Kreises Heinsberg, vor allem aber die Grund- und Hauptschulen von Hückelhoven und Umgebung sowie die die weiteren Förderschulen des Kreises Heinsberg. Einzelne Kollegen werden den jeweiligen Regelschulen als feste Ansprechpartner zugeordnet. - 19 - Förderdiagnostik Die Förderdiagnostik sieht sich als lernprozessbegleitende Untersuchungsweise. Sie sucht individuelle Lösungen, stellt die Fähigkeiten eines Kindes und nicht seine Schwächen in den Vordergrund. Weil sie als ständiger Prozess von Beobachtung, Hypothesenbildung, Förderung, Neubewertung und Veränderung von Förderung zu betrachten ist, findet sie zwangsläufig nicht allein in der Begutachtung im Rahmen eines AO-SF Anwendung. Sie ist im Grunde als kontinuierlicher Bestandteil sonderpädagogischer Arbeit anzusehen und muss somit tägliche Anwendung in der Beschulung der Kinder finden. Mit Hilfe von fortgeschriebenen Förderplänen in den einzelnen Unterrichtsstufen werden kontinuierlich dem individuellen Entwicklungsstand des Schülers entsprechende Ziele und Perspektiven gesetzt und Entscheidungen über die jeweils vorrangigen Förderinhalte getroffen. 8 Die „Pädagogische Station“ Die Arbeit in der Station orientiert sich am Trainingsraumkonzept. Ziel ist die Bewusstmachung der Störung durch den Schüler und eine Reflektion des Verhaltens sowie eine Hinführung zu verantwortlichem Handeln. Unsere Schule orientiert sich dabei an den Prinzipien der „themenzentrierten Interaktion“ nach Ruth Cohn. „Jeder ist sein eigener Chairman“, und „Störungen haben Vorrang.“ Wir verfolgen dabei das Ziel, die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu einer eigenverantwortlich handelnden Persönlichkeit zu erziehen, die respektvoll mit sich selbst und anderen Menschen umgeht. Im Vergleich zum Trainingsraumkonzept ist das Angebot umfangreicher. Es gibt keine festgelegten Sanktionen, die unabdingbar auf Fehlverhalten folgen müssen. Verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler benötigen zwar klare Strukturen und Regeln, sie brauchen aber auch Zeit, um teilweise jahrelang entwickeltes Fehlverhalten allmählich zu korrigieren. Festgelegte Sanktionen führen oft zum Ausschluss und nicht zur Integration, was kontraproduktiv für unseren pädagogischen Auftrag wäre. - 20 - 8.1 Angebote und Möglichkeiten der „Pädagogischen Station“ Im Einzelnen umfasst das Stationsangebot folgende Punkte: a. Die Schüler sollen die Wichtigkeit von Regeln, Rechten und Pflichten für ein gemeinsames Zusammenleben erkennen, diese verinnerlichen und einhalten. (Grundgedanke des Trainingsraumes). Die Bearbeitung von Unterrichtsstörungen ist daher erstes und vorrangiges Angebot. b. Schüler, die eine „Auszeit“ (sprich: eine ruhigere Arbeitsatmosphäre) brauchen, können in der Station arbeiten. Allerdings werden diese Schüler in besonderen Konfliktsituationen ggf. zurück geschickt. Das Gleiche gilt für regelmäßig stattfindende, kleine Fördergruppen. c. Schüler können hier ihre Konflikte, die sie mit anderen Schülern oder mit Lehrern haben, reflektieren und lösen. Sie lernen, dass Konflikte und deren Lösung zu einer positiveren Beziehung führen können. d. Schüler, die neu in unsere Schule kommen, können bis zu 2 Wochen ausschließlich in der Station arbeiten. Dies dient in Einzelfällen zu einer besseren Eingruppierung und einer „sanfteren“ Integration. Dies soll bei Schülern geschehen, die eine besondere Problematik erwarten lassen. e. Schüler, die durch eine Ordnungsmaßnahme vom Unterricht ausgeschlossen werden, können in der Station arbeiten, sofern dies nach kollegialer Beratung sinnvoll erscheint. f. Die Beratung von Kollegen und Eltern ist die letzte, aber auch zentrale Aufgabe der Stationsarbeit. Da die Pädagogische Station kein Ersatz für guten Unterricht bzw. geeignete Erziehung sein kann und will, muss die Arbeit mit Schülern immer auch eine Beratung mit den Personen zur Folge haben, die primäre Bezugspersonen in der Erziehung des Kindes sind. 8.2 Organisationsstruktur Vorerst ist die Station in einem Raum untergebracht, der auch als Kopierraum und Musikraum genutzt wird. Der angebotene Zeitrahmen erstreckt sich im Moment auch nur auf 14 Unterrichtsstunden (montags bis donnerstags in der 2., 3. und 4. Stunde, freitags in der 1. und 2. Stunde). Ein weiterer zeitlicher Rahmen ist gewünscht, hängt aber von weiteren, personellen Ressourcen ab. Der Zugang zur Station kann nur über die Zustimmung oder die Anweisung der - 21 - unterrichtenden Lehrperson erfolgen. Bei jedem Aufenthalt muss ein Laufzettel mit einer Begründung abgegeben werden. 8.3 Gesprächsform Die Gesprächsform in der Station ist kooperativ, nicht drohend oder moralisierend. Der hier arbeitende Lehrer ist frei von Vorwürfen, Beschuldigungen und Strafmaßnahmen. Er solidarisiert sich weder mit Lehrern noch mit Schülerinnen und Schülern. Er sagt nicht, was zu tun ist, sondern lässt die Schülerinnen und Schüler es selbst herausfinden. Der Arbeitsauftrag im Störungs- oder Konfliktfall besteht darin, die Schülerinnen und Schüler zur Selbstreflexion anzuleiten und sie zur Übernahme von Verantwortung zu erziehen. 9 Schulleben Unsere Schule öffnet ihre Tore um 7.45 Uhr. Bis 7.55 Uhr nutzen die Schüler den offenen Unterrichtsbeginn. Sie können in dieser Zeit: in ihre Klasse gehen und sich ein Spiel nehmen, frühstücken, Gespräche mit Schülern und Lehrern führen, in der Nachbarklasse vorbeischauen, Konflikte klären, auf dem Schulhof bleiben, etc. Ziel des offenen Unterrichtsbeginns ist es, den Schülern morgens Zeit zu geben, in der Schule „anzukommen“. Um 7.55 beginnt dann der eigentliche Unterricht. Schwerpunktmäßig findet dieser in den Klassen statt. Doch immer wieder öffnen sich die Klassen untereinander zu gemeinsamen Aktionen und Angeboten, mit ihrer Nachbarklasse, in der Stufe oder die ganze Schule betreffend. Sie finden in den Klassenräumen, auf dem Flur, dem Schulhof, im nahe gelegenen Wald usw. statt. - 22 - Unser Schulleben wird u. a. belebt durch: Schulchor Sponsorenläufe Klassenfahrten, Ausflüge und Skifreizeiten Turniere : schulintern: z. B. Badminton, Völkerball schulübergreifend: z. B. Fußball WM und EM Tippspiel Sportfest für die Unterstufe Gemeinsame Feste im Jahreskreis Schülervertretung der Peter-Jordan-Schule In der Peter-Jordan-Schule gibt es seit dem Schuljahr 2008/09 eine aktive Schülervertretung. Die SV setzt sich aus den Klassensprechern der Mittelstufe und der Oberstufe zusammen. In der SV werden die Belange der Schülerinnen und Schüler der Schule besprochen, erörtert und diskutiert. Insbesondere geht es dabei um Veränderungen und Wünsche für das Schulleben. Ein- bis zweimal im Monat trifft sich die SV in einem Klassenraum zu einer 45-minütigen Sitzung, in der alle wichtigen Punkte besprochen werden. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler hierbei durch eine Vertrauenslehrerin, die das Bindeglied zwischen Schüler- und Lehrerschaft herstellt. Die Inhalte der Sitzungen werden von den Klassensprechern protokolliert, so dass sie diese in ihren Klassen in Form eines Klassenrates vorstellen können. Die SV plant, organisiert und führt verschiedene Aktionen durch. Durch die Arbeit der SV gibt es immer wieder kleinere Verkaufsaktionen in den Pausen. Das heißt, dass Mitglieder der SV z.B. Waffeln oder Pizza backen und diese in den Pause verkaufen. Des Weiteren hat die SV zum Beratungstag von Eltern und Schülern ein Elterncafé organisiert und durchgeführt. Ein wichtiger Besprechungspunkt der SV sind immer wieder die Pausen. Aus der Auseinandersetzung mit diesem Thema sind Schülerpausenaufsichten und das Öffnen der Turnhalle für die Oberstufenschüler in den Pausen entstanden. Zurzeit ist die SV dabei ein Schülerkino sowie ein kleines Sportturnier zu planen. Auf der Wunschliste von durchzuführenden Aktionen steht auch eine Schülerdisko. - 23 - Die Arbeit der SV wird auch durch aktive und engagierte Schülersprecher unterstützt. Geplant ist die Vernetzung von Schülervertretungen auf Kreisebene. Für die SchülerInnen der PJS ist ihre SV ein wichtiger Bereich im aktiven Schulleben. 10 Pause Pausen sind wichtiger Bestandteil des Schullebens. Auf dem Schulhof findet eine Spieleausleihe statt, wo die Schüler ihren Interessen entsprechend Spiele zur Pausengestaltung ausleihen können wie z.B. Tischtennisschläger, Basket- und Fußbälle, Rollbretter und Pedalos. Für die jüngeren gibt es zudem ein Klettergerüst. Die älteren nutzen häufiger die Bänke und die Sitzecke. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit beim Hausmeister am Kiosk Getränke, Brötchen und andere Kleinigkeiten zu erwerben. Bei Regenwetter dürfen die Schüler sich im Gebäude aufhalten und dort in den Klassen oder am Kicker ihre Pause gestalten. Im Schuljahr 2008/2009 wurde ein neues Pausenkonzept erstellt. Grundlegender Gedanke dabei ist, die Pausenangebote und Spielmöglichkeiten zu erweitern. Aktive Pausengestaltung verhindert weitgehend Konflikte. So werden auf dem anliegenden Sportplatz und in der Sporthalle sowie in einem Spielraum zusätzliche Aktivitäten angeboten. 11 Medienkonzept Der Computer ist heute überall im Alltag anzutreffen. Auch im beruflichen Bereich ist er kaum noch wegzudenken. Dementsprechend sollen alle Schüler von Anfang an den Umgang mit diesem Medium kennen lernen und grundlegende Kompetenzen erwerben. Das pädagogische Netzwerk wird durch eine Firma betreut. Ziele Zu den grundlegenden Zielen im Umgang mit einem PC sollen unsere Schüler lernen einen PC sicher zu bedienen PC ein- und ausschalten o Programme installieren, öffnen und schließen - 24 - o PC aufbauen und Hardware anschließen und installieren mit einem PC Texte zu verfassen o Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm (MS-Word) Schriftart einstellen Schriftgröße einstellen Schriftfarbe einstellen Briefe, Bewerbungen und Lebenslauf schreiben o Ordner anlegen und benennen o Tabellen und Pläne erstellen mit einem PC Rechnungen durchzuführen o Summen berechnen o Rechnungen erstellen Medienangebote im WWW auszuwählen und zu nutzen o Geeignete Software auswählen o Orientierung im WWW o Auswahl geeigneter Suchmaschinen und Angebote im WWW Ausstattung Unsere Schule verfügt zurzeit über einen PC – Raum mit 15 Schülerarbeitsplätzen und einem Lehrerarbeitsplatz, an dem ein Laserdrucker, ein Farblaserdrucker und ein Smartboard angeschlossen sind. Alle PC in diesem Raum sind vernetzt und über einen Server mit dem Internet per DSL verbunden. Der Naturwissenschaftsraum ist ebenfalls mit einem Lehrerarbeitsplatz und einem Smartboard ausgestattet. Auch hier besteht eine Verbindung zum Server und somit zum Internet per DSL. Im Lehrerzimmer steht ein weiterer internetfähiger und vernetzter PC. Die Verwaltung verfügt über ein eigenständiges Netzwerk. Sowohl der PC der Schulleitung als auch der PC im Sekretariat verfügen über einen Internetzugang per Modem über ISDN. Neben den fest installierten PC verfügt unsere Schule noch über drei Laptops und zwei Beamer, welche individuell eingesetzt werden können. Die Klassenräume der Klassen acht bis zehn verfügen über jeweils drei Netzwerkanschlüsse. - 25 - Alle Klassenräume der Oberstufe sind mit jeweils zwei vernetzten Rechnern ausgestattet. Zudem sollen beide Gebäudeteile der Schule per Kabel verbunden werden. Somit kann dann ein komplettes Netzwerk für die ganze Schule installiert werden, was die Verwaltung erheblich einfacher macht und jedem Benutzer an jedem Rechner den Zugriff auf seine Daten erlaubt. PC im Unterricht PC sind an unserer Schule fester Bestandteil des Unterrichts. Im Informatikunterricht, welcher im Klassenverband im PC – Raum durchgeführt wird, sollen hierfür die Grundlagen (siehe Ziele) erarbeitet werden. Die erlernten Kompetenzen können dann im Unterricht z. B. in der Freiarbeit oder im Wochenplan angewendet werden. Hierzu stehen neben den Arbeitsprogrammen Word, Excel und Powerpoint auch verschiedene Lernprogramme wie die Lernwerkstatt, Budenberg, Uniwort etc. zur Verfügung. 12 Elternarbeit Gesellschaftliche eingeschränkte Konzentration Entwicklungen und Bewegungsmöglichkeiten, auf Konsumgüter veränderte Umweltbedingungen Reizüberflutung beeinflussen und durch prägen wie Medien und nachhaltig die Persönlichkeitsentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Sie benötigen umso mehr eine verständnisvolle und verbindliche Konsequenz in ihrem schulischen Umfeld, denn für viele von ihnen ist dies der einzige Ort, der ihnen das notwendige Gerüst für den Alltag bietet. Gerade die Lehrerinnen und Lehrer an einer Förderschule vermitteln nicht nur Lerninhalte, sondern müssen große Teile erzieherischer Aufgaben übernehmen. Engagierte Eltern der Peter-Jordan-Schule arbeiten mit den Lehrerinnen und Lehrern eng zusammen. Dafür bedarf es eines Klimas des Vertrauens, der Transparenz und der Kommunikationsbereitschaft auf beiden Seiten. Die Zusammenarbeit zeigt sich in folgenden Bereichen: Elternbriefe Elterngespräche nach dem Unterricht Elternabende - 26 - Hausbesuche Teilnahme an Veranstaltungen (Schulfest, Klassenfeier…) Gewählte Elternvertretung (Schulkonferenz, Schulpflegschaft) Förderberatungsgespräche Eines von vielen wichtigen Zielen in der Elternzusammenarbeit ist es, dass sich nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch alle Eltern/ Erziehungsberechtigte mit dieser Schule und ihrer Arbeit identifizieren können. 13 Konferenzen Wöchentlich finden verbindliche Teambesprechungen in unserer Schule statt. Es gibt drei Teams: Unter -, Mittel – und Oberstufe. Wichtig ist dabei, dass sich die Gruppen zeitgleich treffen, damit ein Austausch zwischen den Stufen problemlos stattfinden kann. Die Arbeit in den Teams hat sich in den letzten Jahren bewährt. Die Kollegen empfinden die Teamsitzungen als entlastend, hilfreich und bereichernd. Es werden in erster Linie pädagogische Themen besprochen, um Probleme innerhalb der Schülerschaft effektiver lösen zu können. Zudem finden wöchentliche Dienstbesprechungen und alle 4 Wochen eine Konferenz statt. Der wöchentliche Termin im Kollegium hat sich bewährt, um Informationen zeitnah weiterleiten und kurzfristig Maßnahmen besprechen und durchführen zu können. In den Konferenzen werden pädagogische Themen behandelt (z.B. Nachmittagsbetreuung, Ordnungsmaßnahmen, Förderdiagnostik und Schulprogramm), die sich aus dem Schulleben ergeben. Diese Konferenzen werden von verschiedenen Kollegen vorbereitet und durchgeführt. Darüber hinaus finden in regelmäßigen Abständen Fachkonferenzen statt, die sich mit der curricularen Weiterentwicklung unserer Schule beschäftigen. 14 Fortbildungskonzept Fortbildungen an unserer Schule werden unter zwei Gesichtspunkten durchgeführt. Zum Einen dienen Fortbildungen natürlich der persönlichen Weiterentwicklung der einzelnen Kollegen, zum Anderen sollen sie aber auch und vor allem der Schule und ihrer - 27 - Weiterentwicklung zugute kommen. Somit liegt ein Schwerpunkt von Fortbildungen bei der Unterrichtsentwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erweiterung verschiedenster Kompetenzen in außerunterrichtlichen Bereichen. Ein Übersichtsplan hilft uns bei der Fortbildungsplanung. Hier sind übersichtlich die vorhandenen Kompetenzen auf der einen Seite und der Fortbildungsbedarf für die Schule auf der anderen Seite aufgeführt. Fortbildungsangebote werden anhand dieses Plans durchgesehen. Über in Frage kommende Fortbildungen werden interessierte Kollegen informiert. Diese können dann bei Bedarf auch als Multiplikatoren fungieren. Neben den individuellen Fortbildungen werden an unserer Schule auch regelmäßig kollegiumsinterne Fortbildungen durchgeführt. Die Themen für diese Fortbildungen haben in der Regel einen aktuellen Bezug. Neben den individuellen sind auch die kollegialen Fortbildungen zu erwähnen. Ein Großteil des Kollegiums wird schulintern in den Fächern Deutsch und Mathematik über einen längeren Zeitraum so fortgebildet, dass daraus ein einheitliches Konzept für den Unterricht in diesen Fächern besteht. Darüber hinaus führen wir seit dem Schuljahr 2006/2007 zweitägige kollegiale Fortbildungen an Wochenenden durch, an dem das gesamte Kollegium intensiv an einem ausgewählten Thema arbeitet. - 28 - 14.1 Bestandsaufnahme Zu diesem Zweck wurde der derzeitige Ist-Stand der Kompetenzen mit Hilfe eines Fragebogens, in den jede(r) Kollegin(e) ihre/seine pädagogischen Qualifikationen, besondere Unterrichtsbefähigungen und Kompetenzen eintragen konnte, ermittelt. Darüber hinaus wurden auch geplante oder angestrebte weitere Fortbildungen abgefragt, die gleichzeitig persönliche fachliche Neigungen des Einzelnen erkennen lassen. 14.2 Umsetzung/ Koordination Zum zielgenauen und bedarfsgerechten Ausbau der Kollegiumskompetenzen, der ansetzt an o. g. Bestandsaufnahme, werden die gesamten Fortbildungen der Schule koordiniert durch ein bis zwei Kolleginnen und Kollegen. Diese versuchen in jeweiliger Rücksprache mit der Schulleitung sicherzustellen, möglichst alle Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen und ohne unnötige Doppelbelegungen mit Fortbildungen zu betrauen. - 29 - Hierbei wird angestrebt, die auf diese Weise neu erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse so weit wie möglich an das gesamte Kollegium weiterzugeben, indem die jeweiligen Kolleginnen und Kollegen als Mediator und somit Multiplikator für die verschiedenen Inhalte fungieren. Auf diese Weise wird der Kompetenzpool des gesamten Kollegiums ständig erweitert, wodurch unsere Schule sich fortwährend neu auf die wechselnden Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einstellen kann. 15 Förderverein Unsere Schule arbeitet zurzeit mit zwei Fördervereinen zusammen. Dieses sind der Förderverein „Lernen fördern“ und der „Förderverein der Peter-Jordan-Schule Hückelhoven e.V.“. 15.1 Der Ortsverein „Lernen fördern“ Im Jahre 1978 wurde in der damaligen Städtischen Schule für Lernbehinderte der Förderverein „Ortsverein zur Förderung lernbehinderter Kinder und Jugendlicher“ gegründet, um unsere Schule auf vielfältige Art und Weise in materieller, fachlicher und finanzieller Art zu unterstützen. Später – nach Eintritt in den Landesverband Lernen Fördern - nannte er sich Ortsverein Lernen fördern. Bis heute erhalten die Peter-Jordan-Schule und ihre Schüler durch den Verein Unterstützung in Form von finanziellen Zuwendungen für Schulaktionen wie Klassenfahrten, Schulausflüge, Berufsanfängerseminare usw. 15.2 Förderverein der Peter-Jordan-Schule Hückelhoven e.V. Im November 2003 gründete sich der Förderverein der Peter-Jordan-Schule Hückelhoven e.V. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Schülerinnen und Schüler der Peter-Jordan-Schule finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Neben Eltern der Schüler gehören dem Verein auch zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer an. Hauptaufgabe des Vereins ist die vielfältige Unterstützung aller Aktivitäten in der Schule - 30 - 16 Kooperation und Beratung 16.1 Kooperation und Beratung mit anderen Schulen Die Peter-Jordan-Schule ist vernetzt mit vielen anderen Schulen. Als Förderschule der Stadt Hückelhoven ist eine enge Verbindung zu allen Hückelhovener Schulen im Bereich der Primarstufe (inkl. vorschulischer Bereich) und Sekundarstufe I gegeben. Besonders in der Beratung vor Einleitung eines AO-SF sind unsere Kollegen gern gesuchte Beratungspartner. Um Kontinuität und bessere Vertrautheit mit dem jeweiligen Schulstandort zu gewährleisten, zeichnen sich einzelne Kollegen für bestimmte Schulen verantwortlich. Ebenso unterstützen uns alle Regelschulen, wenn es um Reintegrationsversuche geht. Ein weiterer Kreis der Vernetzung ist durch die Kooperation mit allen Förderschulen des Kreises Heinsberg gegeben. Ein weiterer Kreis ist die Vernetzung der Förderschulen im Regierungsbezirk Köln, die ehemals am Pilotprojekt „Förderschulen“ teilgenommen haben, um sich erstmals mit dem Verbund mehrerer Förderschwerpunkte zu beschäftigen. Regelmäßige Treffen der Schulleitungen haben nicht nur zu fast freundschaftlichen Kontakten geführt sondern zu einem notwendigen Austausch der Probleme, die insbesondere die Verbundschulen betreffen. Eine weitere Vernetzung ist für die Zukunft durch die Weiterentwicklung zu einem sonderpädagogischen Kompetenzzentrum angestrebt. Zu diesem Zweck haben wir im Schuljahr 2008/2009 mit der sonderpädagogischen Arbeit in den Schulen des Stadtgebietes begonnen. In den beiden Hauptschulen, in der Realschule sowie in verschiedenen Grundschulen des Stadtgebietes unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen die Arbeit in den Regelschulen. Die integrative Arbeit ist durch den Gemeinsamen Unterricht sowie einzelne Kooperationsverträge geregelt. 16.2 Kooperation und Beratung mit anderen Einrichtungen Innerhalb der Stadt Hückelhoven ist die enge Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt besonders hervorzuheben. Die Mitarbeiter des allgemeinen sozialen Dienstes (ASD) kooperieren mit uns in vielen Einzelfällen. Dabei kommen diese - 31 - zu Beratungsgesprächen zu uns in die Schule oder wir nehmen an Hilfeplangesprächen im Jugendamt teil. Jugendhilfe und Förderschule vernetzen sich in Hückelhoven intensiv durch Arbeitskreise, Gespräche der Leitungen und durch Beratung oder Projekte der Jugendberufshilfe. Weitere Kooperationen finden statt mit den Tagesgruppen, den Heimen, den berufsvorbereitenden Institutionen und nicht zuletzt mit vielen Hückelhovener Betrieben und Geschäften. Es würde den Rahmen eines Schulprogramms weit sprengen, diese enge Vernetzung verschiedener Hilfseinrichtungen darzustellen. Es sei an dieser Stelle lediglich erwähnt, dass die Kooperation nicht nur in Arbeitskreisen oder Konzeptpapieren stattfindet. Es geht viel mehr um gelebte Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen und Personen, die in den verschieden Systemen arbeiten. Es entwickeln sich immer wieder verbesserte Strukturen, die eine sinnvolle pädagogische Arbeit erst ermöglichen und von denen alle beteiligte Personen, besonders unsere Schülerinnen und Schüler profitieren. Geplant ist die Einrichtung einer sozialpädagogischen Tagesgruppe direkt in unserer Schule. 16.3 Kooperation mit der Polizei Für alle Schüler der Klasse 5 findet jedes Jahr im Rahmen der Verkehrssicherheitsberatung durch Mitarbeiter des Kommissariats „Vorbeugung“ die Radfahrausbildung statt. Unsere 10-11 jährigen Schülerinnen und Schüler sind häufig noch nicht in der Lage, sich als Radfahrer verkehrssicher und regelgerecht zu bewegen. Die Radfahrausbildung umfasst eine intensive theoretische und praktische Schulung. Das Radfahrtraining wird im öffentlichen Verkehrsraum durchgeführt, von Polizisten geleitet und findet an mehreren Trainingstagen statt. Die Radfahrausbildung endet mit einem Fragebogentest und der Radfahrprüfung. Schülerinnen und Schüler, die in beiden Prüfungen erfolgreich waren, erhalten einen Radfahrpass. In der Oberstufe ist die Arbeit mit der Polizei im Rahmen der Mofaausbildung gefragt. Eine weitere wichtige Vernetzung mit den Kollegen der Polizei findet auch im pädagogischen Bereich statt. Bei Regelverstößen in der Schule, die auch einen Straftatbestand darstellen, werden die Beamten der Polizei neben ihrer Ermittlungsarbeit auch in pädagogische Gespräche mit eingebunden. Diese Arbeit gilt es wie so vieles Andere künftig weiter zu entwickeln. Wir streben eine - 32 - enger vernetzte Arbeit mit den Kollegen der Polizei und des Ordnungsamtes an. Weitere Vernetzungen werden unser konzeptioneller Auftrag für die nächsten Jahre sein, damit wir alle uns begleitenden Personen und Institutionen für die gemeinsame Verantwortung für unsere Schülerinnen und Schüler gewinnen können. - 33 -